Hundstage von Hotepneith (Kein Hund wie jeder andere) ================================================================================ Kapitel 31: Kobayashi Maru -------------------------- Izayoi trug zwei Lagen Kimono, einfach, obwohl doch aus der, wie ihre Freundinnen gesagt hatten, so teuren Spinnenseide, die ihr anscheinend endlos zur Verfügung stand. Der Taishou war auf einem Treffen in Yokohama und würde sie heute sicher nicht mehr aufsuchen. Sie würde sich noch eine DVD angucken. Ihre Dienerinnen hatte sie bereits weggeschickt. Sie überlegte. Das letzte Mal hatte ihr Ehemann sie ja bei dem Angucken von Twilight gestört. Nun ja, Störung war wohl das falsche Wort, wenn sie bedachte, was er anschließend auf ihren Wunsch mit seinen Fangzähnen so alles Interessantes angestellt hatte … Da konnte Edward offenkundig nicht mithalten. Vielleicht etwas anderes? Was hatte sie lange nicht angesehen? Sie schrak zusammen, als ihr Handy klingelte. Der Taishou? Sie lief zu dem Tischchen. Anonym? „Ja?“ „Schwesterchen, ich muss dich dringend sprechen. Ganz dringend!“ „Naraku?“ Sie konnte das heisere Flüstern fast nicht erkennen. „Hör zu. Ich habe herausgefunden, wer unseren Vater umgebracht hat. Ja, es war Mord. Ich muss dich sprechen. Komm so schnell du kannst raus … Ich warte auf dich, da, wo der Garten in den Nationalpark übergeht. Ich darf mich nicht sehen lassen. Es ist ein Skandal!“ „Ja, aber, das ist eine große Strecke. Wo denn?“ Naraku war zufrieden, dass sie spurte. „Äh, kennst du die beiden großen Rhododendren? Daneben ist ein großer Baum, eine … keine Ahnung. Ein Spazierweg endet hier. Ich warte auf dich. Kommst du? Schnell! Ich muss es jemandem sagen, ehe … mir auch was passiert.“ „Ja, natürlich.“ Izayoi überlief ein Schauder. „Ja, ich komme. Aber ...“ Sie hatte doch ihrem Ehemann versprochen ihm zu sagen, wenn sie sich mit ihrem Bruder treffen würde. Er war nicht da. Aber, sie hatte seine Nummer, ja. „Es dauert nur einen Moment, ich muss mich erst anziehen,“ log sie. „Ja, aber sei vorsichtig, dass niemand dich sieht! Wenn der Taishou das erfährt ...“ Hatte er etwa Angst vor ihrem Ehemann oder ging es um diesen Drachen, diesen Ryuu …? „Bis gleich.“ Sie legte auf und suchte im Adressbuch die Nummer des Taishou. Er würde es vielleicht nicht gern haben, wenn sie ihn in so einer Tagung störte, aber sie hatte ihm doch versprochen, dass sie ihm sagen würde, wenn sie sich mit ihrem Bruder träfe. Der Ruf endete prompt. Er hatte es wohl aus. Oder, hatte sie nur die falsche Nummer gewählt? Hektisch drückte sie erneut. Wieder nichts. Aber sie hatte ihm doch ihr Wort gegeben? Und Naraku machte es so dringend?   Sie hastete in ihr Arbeitszimmer und nahm ein Papier. „Ich habe es Ihnen zugesagt. Naraku rief mich an.“ Sie schilderte möglichst genau den Wortlaut und schloss: „Ich gehe dorthin, da ich nicht daran zweifeln kann, dass Sie kein Mörder sind. Aber es ist wohl wichtig. Izayoi.“ Das packte sie in einen Umschlag, den sie schlicht adressierte: „Anata ...“ Das „Du“ der japanischen Sprache, das einem geliebten Ehemann vorbehalten war. Niemand außer ihm würde wagen das zu öffnen. Sie legte ihn auf das Tischchen im Wohnzimmer, ehe sie sich umwandte. Sollte sie den Anorak überziehen? Es schien doch so eilig zu sein. Und würde sicher nicht lange dauern. Wo hatte sie nur ihre Taschenlampe? Sie hatte sich eine gekauft, um nachts im Pavillon sich doch sicherer zu fühlen, falls mal der Strom ausfallen sollte. Immerhin war sie hier meist allein. Nun ja, mittlerweile nur noch oft.   Dann eilte sie hinaus. Die beiden großen Rhododendren kannte sie. Sie waren als Grenze zum Naturschutzgebiet gepflanzt worden, nun, eine ganze Allee Rhododendren. Aber diese Beiden waren fast vier Meter hoch. Daneben befand sich ein großer Nadelbaum. Das musste ihr Halbbruder gemeint haben. Was war nur los? Es war kalt und sie wäre gern umgedreht um sich doch den Anorak zu holen, aber es schien ja sehr eilig zu sein. Dennoch, so allein durch den dunklen Garten zu huschen, nur mit einer Taschenlampe bewaffnet ….Sie unterdrückte einen Schauder, der nicht von der Kälte kam. Irgendwo um sie patrouillierten Krieger, waren Youkai, die ihr garantiert nichts tun würden, beruhigte sie sich. Und das, was sie fühlte, war bestimmt Youki. Langsam lernte sie es doch kennen, wenngleich unbestimmt. Ja, da war der Weg, der zu dem großen Rhododendrenpaar führte. Auch deren Umfang war beachtlich und sie hatte sich schon mal beim Spaziergang gefragt wie alt diese wohl wären. Die Anderen, das hatte Akiko ihr erzählt, waren vor fünfzig Jahren gepflanzt worden, als der Taishou das Schloss hier bauen ließ. Sie blieb stehen. „Naraku?“ Der Schein der Taschenlampe zeigte die Rhododendren, aber auch etwas ganz anderes, als sie genauer auf den Boden leuchtete. Erschreckt erkannte sie dunkelrotes Blut. „Naraku? Wo bist du?“ Etwas bewegte sich vor ihr, etwas sehr großes. Sie fuhr zusammen, als sie im Schein der Taschenlampe und des Vollmondes vor sich etwas wie eine riesige Schlange erkannte. Ein Drache! Sie war sicher, dass der Taishou keinen als Wachen hatte. „Naraku ist nicht da, aber du wirst mit mir auch zufrieden sein,“ schnurrte Ryuutsubasa förmlich, ehe er seinen Schwanz herumschlagen ließ und die junge Frau zu Boden schmetterte. Sie würde sich schon nicht allzu viel gebrochen haben, dachte er, als er sich verwandelte und sich die Bewusstlose über die Schulter warf. Die Ehefrau des Taishou zu entführen war ja einfacher als einem Baby den Schnuller wegzunehmen, oder wie auch immer dieser menschliche Ausspruch lautete. Nun, jetzt sollte er sich beeilen. Die Dreharbeiten mit Izayoi in der Hauptrolle sollten schließlich vor Tagesanbruch erledigt sein. Das Licht des Vollmondes und der reflektierende Schnee würden schon genug Licht bieten. Er selbst würde auch in vollständiger Dunkelheit sehen, aber im Fernsehen war das bestimmt so besser. Und sein großer Bruder sollte doch mit ihm zufrieden sein. Auf die Vulkaninseln konnte er verzichten.   Izayoi erwachte mit brummendem Schädel. Sie registrierte mühsam, dass sie sehr unbequem lag, eher hing, den Kopf nach unten. Ihr Kinn schmerzte ebenso wie ihre Rippen, wo der Schwanz sie getroffen hatte. Erst dann erkannte sie, dass sie jemand im dunklen Anzug auf der Schulter trug. Der Drache! Sie zuckte zusammen, wollte sich instinktiv wehren, aber der Griff um ihre Beine war sehr fest und eine andere Hand packte ihr Haar und zerrte daran. „Sei lieber ruhig. Sonst könnte es passieren, dass ich auf dich böse werden, das willst du sicher nicht.“ Eine Menschenfrau gegen einen Drachen? Nein, sicher nicht. Sie musste sich aufs Reden verlegen. So schluckte sie erst einmal ihre Angst hinunter. „Wer sind Sie? Was haben Sie mit mir vor?“ „Mein Name ist Ryuutsubasa.“ Izayoi hatte in ihrem Leben genug Krimis angeguckt, um zu wissen, dass diese Mitteilung nichts Gutes für sie verhieß. Kidnapper, die mit ihrem Namen und ihrem Gesicht hausieren gingen, wählten gern den einfachsten Weg um jede Entdeckung zu vermeiden. Reden, dachte sie hektisch. Rede mit ihm. Nur, worüber sollte man sich mit Leuten unterhalten, die einen ins Jenseits befördern wollten? „Wollen Sie meinen Gemahl erpressen?“ Und sie hatte je Angst vor dem Taishou gehabt? „Ach du je. Nein. Ihn nur ein bisschen ärgern. Du bist hübsch, das gefällt mir. Mir wurde versprochen, dass du hübsch bist. Wir werden ein wenig Spaß miteinander haben.“ Izayoi wurde kalt. „Das … lassen Sie mich. Er wird Sie umbringen!“ Und sie auch. Sie hatte nicht vergessen, dass Akiko ihr erzählt hatte, dass auf Untreue der Tod stand. Die Ehre eines Fürsten musste rein bleiben, sonst verlor er die Autorität. „Er wird nicht dazu kommen mich umzubringen. Er wird alle Hände voll damit zu tun haben Aufstände niederzuschlagen, die nach solch einer Blamage ausbrechen werden. Und er hat seine Ehre komplett verloren. Kein Youkai wird ihm mehr folgen. Wie amüsant, nicht wahr? So ein mächtiger Youkai – und eine Menschenfrau als Mittel zur Niederlage.“ „Sie ... Sie sind ja verrückt!“ Sie stöhnte auf, als er erneut fast brutal an ihren Haaren zog. „Entschuldigung,“ murmelte sie. Tue unterwürfig, dachte sie, vielleicht ergibt sich eine Chance zur Flucht, vielleicht kommt der Taishou doch noch aus Yokohama … Ach, er hatte ja gesagt, dass das bis zum Morgen gehen würde. Er würde nicht kommen. Und selbst, wenn Sesshoumaru etwas mitbekommen würde – würde der sich um sie kümmern? Sie suchen? Vielleicht schon, um der Ehre seines Vaters willen. „So ist es braver, ja.“ „Bitte, setzen Sie mich ab. Das tut mir weh ….“ So hatte sie jedenfalls gar keine Chance. Nun ja. Sie hatte wohl insgesamt keine, außer irgendwie Zeit zu schinden. Irgendwer musste doch merken, dass sie fehlte – aber, wer, außer, wenn Misako morgen früh kam um sie zu wecken? Der Blutfleck – war da doch ein Krieger gewesen, den der Drache umgebracht hatte? Dann würde das doch beim nächsten Wachwechsel auffallen? Sie hatte da nicht gerade viel Ahnung, aber der Taishou hatte ihr gesagt, er sei ein Kriegsherr, und auch Bokuseno hatte erzählt, dass es viele Kämpfe gegeben hatte. Ihr Ehemann würde doch Vorsorge getroffen haben? Dann würde es doch Sesshoumaru als Sohn des Hauses gemeldet werden und der alles überprüfen? Der Spur folgen? Er war doch ein Inuyoukai? Das war die einzige, mehr als vage, Hoffnung, die sie hatte. „Schätzchen, wenn dir das schon weh tut, wirst du den Rest lieben. Aber, du bist doch eigentlich einen Daiyoukai im Bett gewohnt, da sollte man annehmen, dass du die rauere Gangart kennst.“ „Der Taishou ist ein Ehrenmann! Er würde nie jemand Schwächeren verletzen.“ „Ach, wie niedlich. Du magst ihn also. Und wenn er dich auch nur ein bisschen schätzt, wird er das Video lieben.“ Sie spürte erneut einen Schauder. „Das Video?“ „Du bekommst heute die einmalige und letzte Chance die Hauptdarstellerin in meinem Film zu sein.“ Er warf sie förmlich ab. „So, dann schalten wir mal ein.“ Ein Video? Sie rollte sich mühsam auf den Bauch und raffte sich zumindest zum Knien auf. Wo war sie? Und, was machte der Kerl da? Ein Handy. Er steckte es in den Felsen und stopfte es fest. Jetzt begriff sie. Er würde sie vergewaltigen, misshandeln, vermutlich letzten Endes umbringen – und ihrem Ehemann das schicken. Vermutlich nicht nur dem, da er gesagt hatte, es würden die Youkai dem Taishou nicht mehr folgen. Ihre letzten Stunden, Minuten, im Internet oder im Fernsehen? Sie sah sich um. Das kannte sie doch? In der Dunkelheit mochte es täuschen, aber das war die Grotte, der kleine Bach? Der Lieblingsplatz des Taishou, hier hatte sie geschlafen, sich so sicher gefühlt ...? Das war gut geplant. Auf einer Seite stieg der Fels steil auf, auf zwei Seiten gähnten Abgründe – und zwischen ihr und dem einzigen Weg stand der Drache. Keine Chance, gar keine. Sie stand zitternd auf, frierend in der Kälte und mehr noch der jähen Todesangst, taumelte an die Felswand und lehnte sich dagegen. Ihre Kiefer klapperten. „Sie werden sterben,“ brachte sie heraus. Der Taishou würde ihn nicht leben lassen, da war sie sicher. Nicht, dass ihr das irgendetwas noch helfen konnte. „Jeder muss sterben.“ Selbstsicher wandte ihr Ryuutsubasa den Rücken zu, als er das kleine Telefon platzierte. „Nur du früher, ich deutlich später.“ „Sie werden nicht mehr so stolz sein, wenn er Sie erwischt. Er ist der Beste! Niemand kann ihn besiegen.“ „Soll das eine Drohung sein? Du wirst gleich ganz anders klingen.“ Er drehte sich um. „Denn jetzt, meine Kleine, läuft die Kamera. Und wir wollen dem ehrenwerten Taishou doch zeigen, wie sich seine Ehefrau anderweitig amüsieren kann.“ „Nein!“ „Nein?“ Er verschränkte die Arme und kam langsam auf sie zu. Die kleine Maske auf seiner Stirn lächelte sie ebenso höhnisch an, wie sein nur scheinbar menschliches Gesicht. Izayoi krallte sich in den Felsen hinter sich. „Lassen Sie mich!“ Sie hörte selbst, dass sie aufgelöst, panisch, klang. „Wie … beeindruckend,“ spottete er und blieb einen Meter vor ihr stehen.   Sie starrte ihn entsetzt an, als er seine Zunge aus dem Mund hängen ließ. Diese war lang, gespalten und er fuhr sich damit genüsslich über die Lippen. Ekelhaft. Und er wusste es, wusste genau, was eine Menschenfrau dabei empfand. Sie war sicher nicht sein erstes Opfer. Aber vielleicht sein letztes. Der Taishou … Noch während sie aufschrie, da der Drache sie in die Arme zog, wie auch immer er so schnell die Distanz überbrückt hatte, legte irgendetwas in ihrem Kopf einen Schalter um, erwachte etwas, von dem sie gar nicht gewusst hatte, dass es da war. Es ging nicht um sie, ihr Schicksal war besiegelt. Aber es ging um IHN. Und irgendwie musste sie es schaffen ihn und seine Ehre zu verteidigen. Sie spürte mit Widerwillen, wie sich die Echsenzunge eine Weg über ihre Wange zu ihrem Ohr suchte, und würgte, als sie versuchte sich zu befreien. Natürlich vergeblich. Er war viel stärker. Aus irgendwelchen lang vergangenen Kindertagen kam ihr plötzlich die Erzählung ihrer Mutter in den Sinn – wenn sie mal gar nicht mehr weiterwisse, solle sie sich an die Omikami Amaterasu wenden. Sie wusste nicht weiter. Aber es war Nacht … Ohne weiter nachzudenken riss sie ihre Hände empor und drückte sie Ryuutsubasa mitten ins Gesicht. „Im Namen der Sonne....“ keuchte sie.   Der Drache lachte für einen Moment über die wie üblich so sinnlose Gegenwehr der Menschenfrauen – ehe er aufschreiend zurückwich, beide Hände vor sich schlagend. Was …? Izayoi sah zitternd zu, wie er nach einem langen, zu langen, Moment, aufblickte. Seine Nase, sein Mund waren förmlich verbrannt worden, das konnte sie selbst bei dem schwachen Licht hier feststellen. Was war jetzt passiert? Das war doch nie geschehen, wenn sie den Taishou berührt hatte? An Youki konnte es also nicht liegen. Aber sie erkannte, dass die dunklen Augen des Drachen vor ihr jetzt rot leuchteten. Oh du je. Er war wütend. Ryuutsubassa keuchte: „Schön, Kleine. Jetzt hast du mich WIRKLICH aggressiv gemacht. Nicht, dass dein lächerlicher Läuterungsversuch dir etwas helfen würde. Aber jetzt wirst du sterben. Langsam. Ich werde jeden Zentimeter von dir rösten. Und dich am Ende fressen.“ Sein Youki wirbelte auf. Izayoi brach in die Knie, hob instinktiv die Arme schützend vor ihr Gesicht. Läuterung? Das konnten doch nur Hoshis, Mikos und so, die dafür ausgebildet waren? Und, wieso hatte das nicht gewirkt, als sie bei der Trauung und in der Hochzeitsnacht solche Panik vor dem Taishou gehabt hatte? Aber der hatte sie nicht ohne ihr Einwilligung berührt …   Der Taishou. Sie stand irgendwie wieder auf. Dort drüben leuchtete das Mobilphon, zeichnete alles auf. Sie musste ihn schützen. Egal, wie lächerlich das für eine Menschenfrau gegenüber einem Drachen für einen Daiyoukai auch klingen mochte. Es war eine Sache, die sie nicht gewinnen konnte – aber immerhin hatte sie verhindert, dass sie auch noch missbraucht wurde. Die Ehre ihres Ehemanns war unangetastet. Es fragte sich nur, was der Preis dafür wäre, dachte sie, als sich vor ihr wieder der viele Meter lange Drache aufrichtete, am anderen Ende der zwanzig Meter großen Platte. Ein Feuerball verließ sein Maul und ehe sie ganz begriff, schrie sie auf – nur um zu sehen, dass seitlich Bäume in Flammen aufgingen. „Ich habe verstanden,“ sage Ryuutsubasa leise. „Du hast gehofft, ich werde so wütend, dass ich dich gleich umbringe. Pech gehabt. Das wird jetzt lange dauern. Sehr lange. Ich hoffe, du findest Geschmack an Drachenfeuer. Denn du wirst eine Menge Spaß damit bekommen.“ Drachenfeuer? Gleich, was das war, es konnte nichts Gutes für sie bedeuten. Ihr Instinkt wollte sie dazu verleiten in die Grotte zu flüchten, aber das wäre nur noch sinnloser, würde ihren Ehemann doch beschämen. Nein, keine Flucht, keine Feigheit. Und dieser Ryuutsubasa würde sterben, dafür würde ihr Gemahl sorgen. Leider konnte sie keine Blumen mehr zu dessen Beerdigung schicken, dachte sie noch irgendwie, als sie sah, wie ein feiner Strahl aus Youki aus dem Maul des Drachen schoss und den Ärmel ihres Kimono traf. Sie schrie auf, als sie das Feuer erkannte, die Flammen, die allerdings rasch erloschen. Die Seide glühte noch nach und zog sich zusammen. Nur ein schwarzer, verschmorter Fleck blieb, und ihr wurde klar, dass das bewusst in den weiten Ärmel gezielt worden war, ihren Körper verfehlt hatte. Noch. Sie starrte für einen Moment auf den Kimono. Spinnenseide, ja. Aber als sie zu Ryuutsubasa blickte, waren ihre Augen groß und weit in Todesangst geworden. Jetzt wusste sie, was der Drache für sie geplant hatte – und wie sie sterben sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)