Alles begann mit ihren Tränen... von _Natsumi_Ann_ (Sasuke ♡ Sakura) ================================================================================ Kapitel 1: Dieser eine Augenblick... ------------------------------------ Mendokusē war das Hauptwort von Shikamaru Nara, wenn er seine Frau Temari beschrieb. Die blonde Kunoichi aus Sunagakure war dominant, burschikos und eigensinnig. Die meiste Zeit verbrachten die beiden frisch Vermählten damit zu streiten. Ständig und überall. Nach ihrer Hochzeit schien das Ganze sogar noch mehr auszuarten. Meist wusste der ganze Wohnbezirk, in dem Familie Nara lebte, wann Temari mal wieder wegen der Faulheit ihres Mannes an die Decke ging. Und dennoch schienen sie glücklich zu sein. Irgendwie. Würde man Choji Akimichi neben seine Frau Karui stellen, so würde man nicht glauben, dass die beiden ein Paar sind. Optisch wie charakterlich unterschieden sie sich wie Tag und Nacht. Choji war rundlich und aß gerne einmal einen Happen zu viel, seine helle Haut hatte vermutlich selten das Sonnenlicht gesehen. Ein Stubenhocker durch und durch, solange er nicht in eine Mission verwickelt war. Karui dagegen war braungebrannt, ein Naturfreund, und durchtrainiert. Sie nahm kein Blatt vor den Mund, was ihren Mann oft in Verlegenheit brachte. Nur seine Tischmanieren ließen sie des Öfteren beschämend ein Lokal verlassen. Und dennoch, sie schienen glücklich zu sein. Irgendwie. Ino Yamanaka war von hübscher Gestalt, ebenso wie ihr Mann Sai, dennoch wirkten sie nach außen hin oberflächlich. Sie stets auf ihr Äußeres bedacht, er vertieft in seine Kunst. Blumen waren ihr Leben, für ihn waren diese Objekte eher langweilig. Er brauchte mehr Lebendigkeit als Inspiration, sie verstand seine künstlerische Art zu denken nicht. Sie redete ohne Punkt und Komma, während er stillschweigend dasaß und träumte. Wovon wusste seine Frau in den meisten Fällen auch nicht. Und dennoch, sie schienen glücklich zu sein. Irgendwie. Hinata Hyuuga war schon seit sie denken konnte in Naruto Uzumaki verliebt gewesen. Sie hatte es ihm im Kampf gebeichtet, als sie ihn beschützen wollte. Er hatte es ignoriert. Ein Wunder, dass er eines Tages erkannte, was diese Frau alles für ihn getan hatte. Er wollte für immer mit ihr zusammen sein, doch die meiste Zeit verbrachte der zukünftige Hokage im Büro. Vertieft in Bücher und Missionen, denn er betrachtete die ganze Stadt als seine Familie. Hinata musste ihren Mann mit der ganzen Welt teilen, sie wartete oft Tage, nur um ein paar Minuten bei ihm zu sein. Es war nicht die harmonische Beziehung, die sich beide erträumt hatten. Und dennoch, sie schienen glücklich zu sein. Irgendwie. Der Hundefanatiker Kiba Inuzuka hatte das Katzenmädchen Tamaki nie wirklich beachtet, vermutlich wusste sie zu Schulzeiten ebenfalls nicht wirklich von seiner Existenz. Doch die Jahre veränderten die Menschen. Als sie sich bewusst das erste Mal wahrnahmen, schien es Kiba auf das erste Miau getroffen zu haben. Sein Herz bellte vor Freunde, doch das Zusammenleben stellte sich als äußerst schwierig heraus. Sie war launisch, akkurat und überordentlich. Er dagegen ein richtiger Chaot, verspielt und verträumt. Sie liebten und hassten sich wie Hund und Katz. Und dennoch, sie schienen glücklich zu sein. Irgendwie. Konnte man Glück beschreiben? Definierte jeder Mensch Glückseligkeit nicht anders? Hatten all diese Paare obgleich sie so verschieden schienen, eines gemeinsam? Wo hatte all diese Liebe begonnen? Liebe war nicht einfach da, sie wuchs mit jedem Moment. Oftmals schwebte sie unbewusst schon im Raum, ohne bemerkt zu werden. Dennoch gab es diesen einen Moment, wo man dieses unbekannte Gefühl im Magen verspürte und wusste, dass es anderes ist als mit jeder anderen Person, die man zuvor gekannt hatte. Er wusste nicht, wo dieser eine Augenblick bei all diesen Liebenden seinen Anfang gefunden hatte und normalerweise dachte Sasuke nicht viel über die Liebschaften anderer Leute nach. Doch in dieser Nacht suchte er Vergleiche. Er hatte sich lange gefragt, was Liebe ist, wo sie begann und wo sie aufhörte. Denn er kannte die Liebe seit jedem Tag, an dem seine Familie ausgelöscht wurde, nicht mehr. Er hatte verlernt zu lieben, hatte verlernt daran zu glauben. Lange hatte er nicht begriffen, warum es ihn immer wieder nach Konohagakure gezogen hatte. Warum er das Dorf lieber aus der Ferne beschützt hatte, als sich dort offen zu zeigen. Es gab nur zwei Gründe, warum er dieses Dorf liebte und hasste zugleich. Grund Eins lautete Naruto. Sein bester Freund, eigentlich. Grund Zwei trug den Namen Sakura. Seine beste Freundin? Eigentlich nicht. Itachi liebte ihn, aber er hatte diese Liebe nie offen gezeigt, bis auf ein einziges Mal. Naruto und Sakura hatten ihn nie aufgegeben. Sie hatten einen harten Kampf hinter sich. Immer wieder hatte er sie zurückgewiesen. Hatte den Stich in seinem Herzen ignoriert. Er war ein Idiot gewesen, denn er hatte die einzigen zwei Menschen vernichten wollen, die ihm Liebe zeigten. Und egal was er auch getan hatte, sie hatten ihm vergeben. Wenn Vergebung keine Liebe war, was war es dann? Doch wo hatte ihre Liebe begonnen? Wo hatte er dieses komische Gefühl im Bauch gespürt, das er sofort wieder kalt gestellt hatte? Eigentlich wusste er es genau. Alles hatte begonnen mit ihren Tränen … Als sie das erste Mal um ihn geweint hatte, hatte er nur ein klägliches „Sakura … du bist schwer“ herausbekommen. Ihre nassen Augen hatten so wunderschön geglänzt, dass er sie eine Weile nur anstarren konnte. Es überforderte ihn völlig. Sie war der erste Mensch nach Jahren, der sich um ihn sorgte. Es berührte ihn, doch er konnte es nicht zum Ausdruck bringen. Gleichzeitig glimmte in ihm das Gefühl von Schwäche auf, und diese konnte er nicht gebrauchen, wenn er seinen Bruder töten wollte. Immerhin hatte Itachi auch nicht geweint, als er den ganzen Clan ermorden ließ. Dieses befremdliche Herzklopfen in seiner Brust musste beseitigt werden. Sie musste lernen ihn zu hassen. Dafür musste er sorgen. Genauso wie sein Bruder den Hass in seinem Herzen gesät hatte. Doch er versagte. Kläglich. Ihre Tränen erloschen nie, genauso wie ihre Liebe für ihn. Er hasste sie dafür, eine ganze Zeit lang. Nach dem Hass durchzog ihn die Scham, die Reue und schlussendlich das Gefühl einer tiefen Traurigkeit, die er so zuvor nicht gekannt hatte. Es war eine andere Traurigkeit wie die seine Familie zu verlieren. Niemals hätte er gewollt, dass ihr was passierte. Stets war er bedacht auf ihren Schutz, ihre Sicherheit … ihr Lächeln. Doch nur aus weiter Ferne bewunderte er ihr heiteres Gemüt, und das nachdem was alles geschehen war… er beneidete sie. Sakura hatte ein Herz aus Gold, welches er bei keinem anderen Menschen je zuvor entdeckt hatte. Ihr in die Augen zu sehen von Angesicht zu Angesicht hielt er für ein Ding der Unmöglichkeit. Er wollte sie einst töten, wie konnte sie ihn nicht verabscheuen? Bis heute war diese Frage unbeantwortet, es war wie ein Rätsel, das er niemals lösen konnte. Es quälte ihn und es machte ihn glücklich. Ihre Vergebung war alles, was er sich hätte erträumen lassen. Sie war das wertvollste, was er besaß. Er war ein gebrochener Mann. Selbst die zweijährige Reise, die ihn zu einem einsamen, nachdenklichen und schweigsamen Mann machte, konnte ihm die Schuldgefühle nicht nehmen. Seinen Arm, den er verloren hatte, trug er als bildliche Strafe mit sich, jedoch sah niemand sein verzweifeltes Herz. Sasuke wurde älter und ihn packte die Sehnsucht. Die Sehnsucht nach Geborgenheit. Doch er hatte keine Geborgenheit verdient! Und dennoch wusste er dies war seine letzte Chance … denn niemand würde eine Ewigkeit warten. Selbst das Mädchen mit dem goldenen Herzen nicht. Fast zu spät fiel seine Welt zusammen, als ihm bewusst wurde: Sie war nicht alles, aber ohne sie war alles nichts. Und Sasuke Uchiha fragte sich, wie er nur so lange ohne sie leben konnte. Seine gefühllose Fassade fiel in sich zusammen wie ein Zirkuszelt. Frauen hatten ihn zuvor kaum bis gar nicht interessiert. Einige von ihnen war nett anzusehen, doch er verschwendete keinen weiteren Gedanken an sie. Sein einziges Ziel war immer Rache gewesen, doch dann war plötzlich alles anders. Sein dummes Herz spielte verrückt, wusste nicht was es tun sollte. Er hatte nie ein Mädchen um ein Date gebeten. Er hatte nie ein Mädchen zum Tanzen aufgefordert. Er hatte nie ein Mädchen in den Arm genommen. Er hatte nie ein Mädchen geküsst … unerfahren und schüchtern würde er da stehen. Er hatte nie einem Mädchen gesagt, dass sie die Einzige war, von der er je geträumt hatte. Er würde ihr dies vermutlich auch niemals sagen, und dennoch musste es einen anderen Weg geben … Es vergingen Tage und Wochen, die er mit nachdenken verbrachte, doch das einzige was er über seine Lippen brachte, als er sie wieder sah, war: „Ich bin zuhause, Sakura“ Sie lächelte. „Willkommen zuhause, Sasuke“ Immer wieder verwunderte diese Frau ihn. Wie konnte sie ihn nur so freundlich begrüßen? Erst stieß er sie von sich, dann ließ er sie warten … Sie war ein Wunder. Sein persönliches Wunder. Keine andere hätte ihn ertragen. Keine andere wäre es wert gewesen. Keine andere hätte seinen Antrag angenommen … Sasuke hatte diese Nacht wirklich kaum geschlafen. Zu viele Gedanken, die ihn beschäftigten. Keine Antworten, die ihn befriedigen. „Sasuke-kun. Du zerdrückst mich“, vernahm er ein leises Stöhnen. Er hatte nicht bemerkt wie fest er sie umschlungen hatte. Er lockerte seinen Griff ein wenig und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. Er sog ihren Duft tief ein als wäre es das letzte was er jemals riechen würde. „Ohne dich bin ich nichts“, es war nur ein Wispern, doch es zauberte ein kleines Lächeln auf das Gesicht der frischvermählten Sakura Uchiha. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)