Fuyu no Ai* von MAC01 (Naruto-Adventskalender) ================================================================================ Kapitel 1: Der Tradition entkommen ---------------------------------- Jedes Jahr zur gleichen Zeit begannen die Bewohner von Konohagakure ihre Wohnungen, Häuser und die Straßen des Dorfes zu schmücken. Dabei bedienten sie sich allerlei Lichter und Tannengrün, glitzerndes Lametta und bunte oder reich verzierte Glaskugeln. Es wurde laute, aufdringlich fröhliche Musik gespielt oder stimmungsvolle Lieder gesungen. Im gesamten Dorf lag ein Geruch von Gebäck, Zimt und Gewürze. Nachbarn halfen sich gegenseitig beim Schmücken und Dekorieren, gaben Rat oder ihre Meinung zum Besten. Sie alle waren so beschäftigt, dass sie sogar ihren Hass und Abscheu für ihn vergaßen. Ihn... das Monster von Konohagakure. Der unerwünschte Sohn des Dorfes. Der Jinchuriki des Kyuubi. Es gab nur wenige Menschen im Dorf, die in ihm nicht dieses Ungeheuer sahen. Jene hatten sich abgewöhnt ihn mit diesen oder anderen, wenig schmeichelhaften Bezeichnungen anzusprechen. Sie nannten ihn schlicht und ergreifend bei seinem Namen: Naruto! Aber selbst seine Freunde waren zu sehr mit dieser Tradition und den Vorbereitungen auf das kommende Fest beschäftigt, als dass sie gemerkt hätten, dass bereits den dritten Tag in Folge auf dem steinernen Kopf des Hokage der vierten Generation saß und das Treiben unter sich im Dorf beobachtete. Fall es ihnen doch aufgefallen war machte sich keiner die Mühe ihn aufzusuchen. Naruto hatte nicht vor, während der nächsten vier Wochen im Dorf zu verweilen. Diese Vorzeit auf das große Fest stand unter dem Motto von Familie, Liebe und Frieden. Für Naruto bloße Worte ohne jeden Sinn und Bedeutung. Die ersten Jahre seines Lebens war er in einem Waisenhaus nahe Konoha aufgewachsen. Wer seine Eltern waren hatte ihm nie jemand beantworten können. Daher hatte er irgendwann aufgehört zu fragen. Schließlich - nachdem er ein weiteres Mal weggelaufen war - hatte sich der Hokage der dritten Generation seiner angenommen und ihn hier im Dorf eine Wohnung beschafft und für seine Versorgung gesorgt. Der alte Mann war stets freundlich zu ihm gewesen, doch als Hokage war er stets viel beschäftigt. So blieb er auch hier alleine. Doch die Dorfbewohner behandelten ihn alles andere als freundlich. Meist straften sie ihn mit Ignoranz. Hinter vorgehaltenen Händen fielen dann die wenig schmeichelhaften Bezeichnungen für ihn. Dieses Verhalten hatte sich schließlich auch auf ihre Kinder übertragen, die nicht einmal wussten, warum sie Naruto so behandelten. Ihm selbst war es lange nicht klar gewesen, bis man ihm die Augen geöffnet hatte und er erkannte, dass er der Jinchuriki des Kyuubis war. Doch mit dieser Erkenntnis verlor er lange den Frieden in sich selbst. Der Biju war der Inbegriff der Wut und des Hasses. Immer wieder vergiftete er die Gedanken des Blonden und stiftete ihn dazu an Unsinn zu treiben, damit er wenigstens etwas Aufmerksamkeit bekam und die Leute seine Existenz nicht länger ignorieren konnten. Erst durch das Training mit Jiraiya hatte er gelernt aktiv mit dem Kyuubi zu kommunizieren. Anfangs begegnete der dämonische Fuchs ihm mit Argwohn, Hohn und Spott, versuchte ihn auszutricksen, damit er endlich das Siegel - das den Biju in Naruto gefangen hielt - brach und er sich Bahn brechen konnte. Doch vor einem Jahr hatte sich etwas geändert. Naruto konnte gar nicht genau sagen was. Hin und wieder, bei schwierigen Kämpfen, lieh ihm Kyuubi etwas seines Chakras und sie sprachen öfters miteinander. Schließlich schien Naruto etwas in seinem Untermieter bewegt zu haben. Sie hatten sich angefreundet und mittlerweile vertraute Naruto dem Biju soweit, dass er sein Siegel gelockert hatte und ihm gestattete neben ihm zu materialisieren. Vielleicht war dieses Vertrauen, dass er dem Fuchs entgegenbrachte schlicht weg dem Wunsch geschuldet, einen wahren, echten Freund zu haben und nicht mehr alleine zu sein... er wusste es nicht, aber bereut hatte er diese Entwicklung niemals. Als etwas sein Gesicht berührte blickte Naruto in den Himmel und sah, wie die ersten Schneeflocken in diesem Jahr begannen zu fallen. Neben ihm erhob Kyuubi seinen Kopf und brummte. "Es wird Zeit.", kam es mit knisternder Stimme von dem Fuchs. "Wenn der Schneefall heftiger wird, schaffen wir es nicht mehr aus dem Dorf." Naruto nickte nur, stand auf und streckte sich. Er griff nach seinem Rucksack, der hinter ihm gestanden hatte und zog ihn auf. Dann verschwand er zusammen mit seinem Begleiter aus dem Dorf. Naruto und Kurama - so hieß der Biju, den man in ihm versiegelt hatte - waren kaum zwei Stunden unterwegs und der Wald war recht dicht geworden, als sie bemerkten, dass jemand ihnen folgte. Dass es jemand war, der sich hier rein zufällig herum trieb konnten sie ausschließen, denn dieser Teil des Waldes wurde für gewöhnlich nicht genutzt, weder beim Reisen, noch bei der Beschaffung irgendwelcher Rohstoffe. Zu viele Gruselgeschichten rankten sich um diesen Teil des Forstes und selbst gestandene Ninja mieden diese Gegend. Da sie fast an ihrem Ziel angekommen waren beschlossen die beiden Reisenden auf der Lichtung anzuhalten. Naruto schloss einige Fingerzeichen und um Kurama und ihn begann es kurz rot zu leuchten, bevor sie schließlich 'verschwanden'. Jedenfalls würde es so auf ihren Verfolger wirken. Tatsächlich landete keine Minute später eine dunkle Gestalt an der Stelle, an der er die beiden zuletzt gesehen hatte und blickte sich suchend um! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)