"Was wäre, wenn..." - Ein Miraculous-Adventskalender von Bloonaa ================================================================================ Kapitel 20: Zwanzigstes Türchen ------------------------------- Was wäre, wenn Sabine und Tom ihre Tochter erkannt hätten? Geübt landete Ladybug auf der kleinen Dachterrasse über der Bäckerei. Ihr Partner tat es ihr gleich und hockte sich auf das metallene Geländer. „Hier ist er erst mal sicher. Panther können keine Türen öffnen. Das ist gut.“ „Panther nicht“, warf Ladybug zweifelnd ein. „Aber was ist, wenn er sich in ein kleineres Tier verwandelt? Vielleicht in eine Maus oder…“ „Richtig“, erwiderte Cat Noir und überlegte kurz bevor er fortfuhr. „Aber wir sind im Vorteil, vergiss das nicht, wir wissen auf alle Fälle wo seine Beute ist.“ „Animan findet ihn, wenn er seine Fährte aufnimmt, aber inzwischen bereiten wir eine Überraschung für ihn vor.“ Ein schelmisches Lächeln breitete sich auf Ladybugs Gesicht aus. Sie hatte eine Idee. Mit einem sorgenvollen Blick auf die Stadt, in der die ausgebrochenen Zootiere unaufhaltsam randalierten und die Bewohner verschreckten, drängte Cat Noir zur Eile. „Wir müssen uns beeilen, bevor Paris sich in einen Dschungel verwandelt.“ „Komm mal mit“, rief Ladybug und sprang galant über das Geländer hinunter auf die Straße, direkt vor den Eingang der Bäckerei ihrer Eltern. Ihr Partner folgte ihr dicht auf. Ein bisschen mulmig war ihr schon zu Mute. Obwohl ihr alles hier vertraut war, hatte sie sich doch noch nie verwandelt ihren Eltern auf diese Distanz genähert. Natürlich hatten sie sie schon im Fernsehen gesehen oder auf einem von Alyas Videos, aber noch nie von Angesicht zu Angesicht. Das Türglöckchen, das den Eintritt eines Kunden ankündigte, bimmelte sacht und sofort wandten sich Madame und Monsieur Dupain-Cheng den beiden Helden zu. Den verängstigten Kim hatten sie erst einmal auf einen Stuhl platziert, damit er sich von dem Schreck erholen konnte. „Hallo, Ma…Madame“, sagte Ladybug etwas unsicher, es gerade so schaffend, das Maman, dass ihr auf der Zunge lag hinunterzuschlucken. Es war so ein seltsames Gefühl ihre eigenen Eltern belügen zu müssen und so formell anzusprechen. „Oh, aber du bist doch…du bist…“, rief ihre Mutter zunächst aufgeregt und mit etwas zu hoher Stimme, dabei mit einem Finger auf sie zeigend. Doch dann zog plötzlich ein seltsamer Ausdruck über ihr Gesicht und sie ließ die Hand wieder sinken. Ihre Augenbrauen zogen sich etwas zusammen, bildeten nachdenkliche kleine Fältchen zwischen sich und auf ihrer Stirn. Ihre Augen musterten sie nun auf eine ganz andere Art und ihr Mund verzog sich zu einem stummen O. Ladybug schlug das Herz bis zum Hals, der Moment vor dem sie sich eigentlich schon seit dem Tag ihrer ersten Verwandlung fürchtete, der Moment, wenn jemand sie erkennen würde. Der Angstschweiß brach ihr aus, als nun auch auf dem Gesicht ihres Vaters ein Erkennen huschte. Doch zur selben Zeit war ihr auf vollkommen klar, dass es nun kein Zurück mehr gab. Und dann flüsterte ihre Mutter leise und fassungslos die Worte, die ihren Verdacht bestätigten. „Marinette…?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)