"Was wäre, wenn..." - Ein Miraculous-Adventskalender von Bloonaa ================================================================================ Kapitel 19: Neunzehntes Türchen ------------------------------- Was wäre, wenn Alya Marinettes Gespräch mit Tikki belauscht hätte? „Eins zwei, eins zwei…Test, hörst du mich?“ Alyas Stimme drang laut und schrill durch das Headset und ließ Marinette, die alleine auf einer Bank im Zoo saß, erschrocken zusammenzucken. Schnell regulierte sie die Lautstärke herunter, damit sie keinen Hörsturz erlitt und antwortete nervös: „Ja ich hör dich, aber ich glaub nicht, dass ich das allein hinkriege.“ „Du schaffst das!“, prophezeite Alya optimistisch, die Position im nahegelegenen Buschwerk bezogen hatte, wo sie Marinette bei ihrer Verabredung im Auge behalten konnte. „Sei einfach du selbst.“ Marinette verdrehte genervt die Augen. „Du weißt wie das das letzte Mal gelaufen ist.“ Ungern erinnerte sie sich an diesen einen Tag, an dem Alya das Gleiche schon mal zu ihr gesagt hatte und sie dabei unbeabsichtigt, voller Tatendrang und Euphorie in die Jungentoilette gerauscht war, auf der sich Adrien gerade befunden hatte. Sie konnte sich noch viel zu gut an die verständlicherweise aufgebrachten Rufe der Jungs und die fliegenden Toilettenpapierrollen erinnern, die sie hinausbegleitet hatten. „Gut“, erwiderte Alya kleinlaut und ergänzte ihren gut gemeinten Rat. „Sei einfach du selbst und pass auf wo du hingehst.“ Scherzkeks, dachte Marinette und knetete ihre Finger im Schoß, während sie sich derweil aufgeregt umschaute. Langsam musste er doch mal auftauchen, ihr Herz ging bereits wie ein Presslufthammer und die Schmetterlinge in ihrem Bauch tanzten schon seit geraumer Zeit unzählbare Runden umher. „Oh, wo bist du Liebe meines Lebens“, entfuhr es ihr vor lauter Nervosität. Plötzlich klappte ihre kleine Umhängetasche auf, Tikki streckte den Kopf heraus und klang ziemlich vorwurfsvoll und etwas belustigt, als sie ihren Schützling fragte: „Wie kann er die Liebe deines Lebens sein, wenn du nicht mal mit ihm reden kannst?“ Marinette schreckte überrascht auf und fuhr ihre kleine Freundin hektisch an. „Tikki, bleib schön da drin. Ich werde mit ihm reden, du wirst schon sehen.“ Gerade als sie den letzen Satz zu ihrem Mantra ernennen wollte und damit die Zeit zu überbrücken, bis Adrien endlich auftauchen würde, erklang Alyas verwunderte Stimme durch das Headset an ihrem Ohr. „Ähm, mit wem redest du da? Und wer zum Teufel ist Tikki?“ Marinettes Beherrschung und mühsam aufgebaute Fassade ging soeben flöten und wich einer gewissen Wut auf ihre kleine Begleiterin, sodass sie ein säuerliches: „Na vielen Dank auch“ murmelte, auf das sie nur ein peinlich berührtes: „Ups…“ aus ihrer Tasche zurückbekam. „Äh, also Tikki, Tikki ist meine, also meine…“, weiter kam sie mit ihrer nicht vorhandenen Ausrede jedoch nicht, denn Alya war mit bahnbrechender Geschwindigkeit und geschickt wie ein Springpferd über die Absperrung und das Grünzeug gehechtet, hinter dem sie sich die ganze Zeit versteckt hatte. Schnell wie der Blitz riss sie Marinettes Tasche an sich und klappte sie auf. Marinette schloss derweil die Augen und harrte der Katastrophe, die da kommen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)