"Was wäre, wenn..." - Ein Miraculous-Adventskalender von Bloonaa ================================================================================ Kapitel 12: Zwölftes Türchen ---------------------------- Was wäre, wenn Cat Noir sich an den Kuss erinnert hätte? „Gut gemacht!“ Cat Noir und Ladybug schlugen, wie immer, wenn sie siegreich aus einem Kampf hervorgegangen waren, die Fäuste aneinander. Nur einen Sekundenbruchteil später begann Ladybugs Miraculous zu piepen und verriet ihr so, dass sie nur noch ein paar Minuten hatte, ehe sie sich zurückverwandelte. Ein überraschtes „Upps“, entfuhr ihr, bevor sie sich rasch abwendete und verschwinden wollte. „Warte Ladybug!“, rief Cat Noir verzweifelt, hatte er sich doch für heute etwas Wichtiges vorgenommen. „Ich wollte dir noch was sagen.“ Tatsächlich blieb sie stehen, ihr war etwas unbehaglich zu Mute, ahnte sie doch schon, worüber er mit ihr reden wollte. Das Thema war ihr unangenehm und eigentlich hatte sie wenig Lust, dass mit ihm auszudiskutieren, aber da sie wusste, dass er ja doch nicht locker lassen würde, begann sie etwas genervt zu erklären. „Hör zu, der Kuss… ich musste den Fluch auflösen…“ „Was ein Kuss?“, fragte Cat Noir verdattert und sie verstummte sofort, während in seinem Kopf die Zahnrädchen begannen ineinander zu greifen und er sein Gedächtnis nach etwas durchforstete, was ihre Aussage erklären konnte. Doch alles, was geschehen war, seit sie ihn gegen Dark Cupid geschleudert hatte, schien wie von einem Schleier umschlossen. Er hatte sie auf einem Vordach abgefangen, das wusste er noch, weil er ihr heute zum Valentinstag unbedingt seine Liebe gestehen wollte. Doch dann erinnerte er sich nur noch daran, dass er sie vor einem Pfeil des Gegners beschützt hatte. Was konnte in der Zwischenzeit passiert sein? Momentmal, was hatte sie gerade gesagt? Ich musste doch den Fluch lösen… Bedeutete es das? Hatte sie ihn geküsst um Dark Cupids Fluch aufzulösen und ihn wieder normal werden zu lassen. Mit dieser Erkenntnis begann sich der Nebel in seinen Erinnerungen aufzulösen und nun sah er deutlich ihr Gesicht vor sich, ihre endlos tiefen blauen Augen, der zum Kuss geformte Mund, wie sie die Arme nach ihm ausstreckte und seinen Kopf zu sich hinunter zog, bis sich ihre Lippen berührten. Er schreckte aus seinen Gedanken hoch, als auch sein Ring zu piepen begann. Verdammt er hatte ebenfalls keine Zeit mehr, aber diesmal würde sie ihm nicht so einfach entwischen. Rasch überwand er die Distanz zwischen ihnen und packte die überrumpelte Ladybug an den Schultern. „Ich habe mir für heute etwas vorgenommen und das werde ich auch tun. Hör mir einfach nur einen Moment zu. Ich liebe dich, seit ich dich das erste Mal gesehen habe. Du bist das mutigste, aufrichtigste und tollste Mädchen, das ich kenne. Auch wenn du das nicht erwidern solltest, wollte ich wenigstens, dass du es weist.“ Sie blickte ihn mit riesigen Augen verwundert an, mit dieser aufrichtigen Beichte hätte sie ehrlich nicht gerechnet. Sie war davon ausgegangen, dass er nur den flirtenden Draufgänger gab. Vor Verwunderung ignorierte sie sogar völlig, ihre erneut piependen Ohrringe. Waren es jetzt schon drei Signale gewesen oder vier? Es war ihr nicht mehr möglich das genau zu sagen und erst recht nicht mehr, als er sie an sich zog und diesmal seine Lippen auf die ihren drückte. Man konnte seine Aufregung spüren, denn sie schien ihn zu durchströmen, wie Elektrizität. Seine Hände hielten sie umklammert und machten keine Anstalten sie freizugeben. Für Ladybug jedoch völlig überraschend war es, dass sie seine Wärme und seine Nähe genoss und kein Verlangen danach verspürte ihn von sich zu stoßen, was sie unendlich verwirrte. Sie spürte allerdings nach wenigen Augenblicken, wie sich ihre Verwandlung löste und Panik stieg ihn ihr auf. Noch hatte er sie nicht losgelassen und sie war unfähig sich zu bewegen. Nur wenig später verwandelte auch er sich zurück und noch immer hielten beide die Augen fest geschlossen. Zögerlich beendete er den Kuss, hielt sie aber noch immer an der Schulter, wohl aus Angst, dass sie trotz allem noch flüchten würde, dann öffneten sie fast zeitgleich ihre Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)