"Was wäre, wenn..." - Ein Miraculous-Adventskalender von Bloonaa ================================================================================ Kapitel 2: Zweites Türchen -------------------------- Was wäre, wenn der Fotograph sich doch für Marinette entschieden hätte? „Hey, der Fotograph und Adrien warten auf dich!“, rief Tikki begeistert, die den Kopf aus Marinettes kleiner Umhängetasche gestreckt hatte und zum Brunnen im Park blickte, während Marinette versuchte eilig zu Alya und Manon zurückzugelangen. „Meinst du nicht, dass es zu spät ist?“, fragte das Mädchen unsicher. „Komm schon Marinette“, begann Tikki zuversichtlich. „Du hast Manon gerettet und nebenbei auch noch die ganze Welt, hab ein bisschen Spaß.“ In diesem Moment kam ihr die kleine Manon entgegengerannt und streckte die Arme nach ihr aus: „Marinette!“ Alya folgte ihr dicht auf und beobachtete, wie ihre Freundin in die Knie ging, um ihren Schützling zu umarmen. „Ich weiß was dein Geheimnis ist“, trällerte das kleine Mädchen in einem fröhlichen Singsang. „Was? Welches Geheimnis?“ Für einen Moment war Marinette zutiefst erschrocken, konnte sie wirklich etwas mitbekommen haben? Doch dann ergänzte Manon breit grinsend: „Ladybug ist deine beste Freundin und deswegen wisst ihr auch immer, was der andere gerade tut.“ Erleichtert atmete Marinette einmal aus und lächelte das Mädchen auf ihrem Arm freundlich an. Gemeinsam schlenderten sie in Richtung des Springbrunnens und Marinette bat Alya kurz auf Manon aufzupassen, bevor sie zu dem ungeduldig wartenden Fotographen und zu Adrien lief. „Wir können jetzt mit den Fotos anfangen.“ Mit einer Hand am Kinn musterte dieser sie kurz, aber kritisch, bevor er gedankenverloren nickte. „Ja das könnte tatsächlich funktionieren.“ Adrien schaute ihm dabei neugierig über die Schultern und winkte Marinette dann kurz zu. Diese eine Geste reichte völlig aus, um seine Klassenkameradin komplett aus dem Konzept zu bringen. Doch es war zu spät und der übereifrige Fotograph begann sie bereits neben seinem blonden Model zu platzieren. Obwohl ihr das Herz bis zum Hals schlug, sie schwitzige Hände bekommen hatte und auf den ersten Bildern sehr steif wirkte, begann Adriens gelassene Ausstrahlung auf sie abzufärben. Er lächelte sie hin und wieder warm an oder raunte ihr ein aufmunterndes Wort zu, was sie anstatt wieder nervös werden zu lassen, tatsächlich beruhigte und sie entspannen ließ. Zu ihrer Erleichterung kamen auch Alya und Manon weiterhin super miteinander aus und begannen ein  Spiel nach dem anderen. Alles funktionierte soweit wunderbar, bis der Fotograf kurz inne hielt und ihnen mit einer Handbewegung zu verstehen gab, immer weiter zusammen zu rücken, aber egal was sie versuchten, es schien ihm alles nicht zu gefallen. Plötzlich rief er begeistert: „Natürlich, ich weiß was jetzt noch fehlt. Die Krönung unserer Arbeit heute, das Meisterstück. Ein Kuss!“ „Ein Kuss?“, flüsterte Marinette entgeistert und bemerkte, wie ihre mühsam aufgebaute Entspannung prompt wieder flöten ging. Das Einzige, was sie in diesem Moment noch mehr beunruhigte, war, dass Adrien weiter ruhig geblieben war und ihr ziemlich gelassen erklärte: „Das ist dasselbe wie im Film, ist nur eine Frage der Perspektive. Ich zeig es dir.“ Er rückte dicht neben sie auf dem Rand des Brunnens, nahm ihren Kopf in beide Hände und drehte ihn leicht zur Seite, dann warf er einen Blick schräg über die Schulter, um zu überprüfen, wo der Fotograph stand und hielt seinen Kopf dicht vor Marinettes. Sie berührten sich nicht, aber durch den entstandenen Winkel, könnte man den Eindruck gewinnen, dass sie sich tatsächlich küssten. Warme Schauer durchfuhren sie und ihre Haut schien zu brennen unter der Berührung seiner Hände. Der Fotograph schoss ein paar Aufnahmen, bevor sich Adrien zurücksinken ließ. „War gar nicht so schlimm, oder?“ Marinette kicherte verlegen und wusste gar nicht, was sie sagen sollte, so sehr rauschte das Blut in ihren Ohren und zauberte einen rötlichen Schimmer auf ihre Wangen. Bevor sie eine Antwort formulieren konnte, begann der Fotograph wieder zu sprechen. „Sehr schön, sehr schön. Eine zweite Pose bitte noch und dann, denke ich, sind wir fertig.“ „Gut“, sagte Adrien und diesmal stand er auf, während er Marinette bedeutete sitzen zu bleiben. Er beugte sich über sie und nahm ihr Kinn in seine Hand, während er versuchte sich ganz ähnlich wie vorhin vor ihrem Gesicht zu platzieren. Bevor auch nur das erste Foto geschossen war, ging alles ganz schnell. Marinette hörte wie Manon quiekte, weil der Luftballon, den sie vor ein paar Minuten von Alya entgegen genommen hatte und mit dessen Leine in der Hand sie nun stolz Marinette zugesehen hatte, ihr aus der Hand gerutscht war und nun vom Wind abgetrieben wurde. Schnell wollte sie hinterher und danach greifen, doch der Ballon bekam gerade in der unmittelbaren Nähe des Brunnens den nötigen Auftrieb und sie erreichte ihn nicht mehr rechtzeitig, dafür stieß sie aber gegen Adriens Beine, der durch seine vorgebeugte Position keine Chance hatte sich abzustützen und nun gezwungenermaßen die äußerst geringe Distanz zwischen seinem und Marinettes Gesicht überbrückte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)