Das Herz der Drachen von Onlyknow3 (Wiedersehen) ================================================================================ Kapitel 18: Serenity -------------------- Kapitel 18 - 18. Dezember: Serenity Seto saß auf seinem Bett im Hotel und blickte aus der großen Fensterfront direkt auf Santa Monica und den Strand hinab. Er hatte sich das alles etwas anders vorgestellt! Nicht nur das sein Flug über zwanzig Stunden gedauert hatte. Er hatte trotz First Class und einem ansprechenden Komfort keinen Schlaf auf dem Flug gefunden. Seine Schulter hatte durchgehend gepocht und gehämmert. Die Schmerztabletten waren nutzlos gewesen und hatten absolut keine Wirkung. Außerdem wurden sie nach der Landung am Internationalen Flughafen von Los Angeles direkt konfisziert. Aber das war egal, denn sie verschafften ihm ohnehin keine Linderung. Als Roland und er dann den Flughafen verlassen hatten war Seto fast von der Hitze erschlagen worden. In Japan war es winterlich kalt und Schnee fiel. Hier in California herrschten selbst jetzt kurz nach Mitternacht noch fast 15° Celsius. Wie warm würde es dann erst am Tag werden? Roland war davon geeilt und kam wenig später mit ihrem Mietwagen zurück. Er blieb direkt vor Seto stehen, stieg aus, öffnete ihm die Tür, so dass Seto einsteigen konnte, und lud dann ihre Koffer ein. Dann machte sich Roland dank Navi zielsicher auf den Weg zum Hotel. Nur das Seto gar nicht zum Hotel gewollt hatte. Als er dass Roland sagte wandte dieser nur ein, dass Seto längst noch nicht wieder fit war und sich erst auszuruhen hatte. Das letzte was er wolle, wäre Seto der Obhut der US-Ärzte übergeben, nur weil der Unternehmer aus Erschöpfung zusammenklappte. Doch darauf gar nicht anspringend bestand Seto weiterhin darauf, sofort zu der Adresse zu fahren, die auf dem Brief als Absender angegeben war. Geduldig wies Roland daraufhin, dass sie gerade kurz vor eins in der Nacht hätten und dass Joey wohl nicht sehr begeistert reagierten würde, mitten in der Nacht herausgeklingelt zu werden. Damit war für Roland das Thema beendet. Im Hotel hatte Seto genauso wenig Ruhe gefunden, wie im Flugzeug. Der Jetlag machte ihm zudem zu schaffen. Warum musste es hier jetzt Nacht sein? So war er bis vier Uhr früh wach gewesen, bis ihn die Erschöpfung endlich niederrang und ihn schlafen ließ. Als er wieder wach wurde war es bereits nach der Mittagsstunde und er verfluchte Roland dafür, dass dieser ihn hatte schlafen lassen. Dazu waren es knapp 20° Celsius und die Sonne schien. Er zog sich eilig an und rief Roland zu sich. "Ich habe hier ein Frühstück für Sie!", begrüßte Roland ihn. "Frühstück? Dafür hab ich jetzt keine Zeit!", erwiderte Seto kurz angebunden und wollte schon zur Tür. "Dann werden Sie sich diese Zeit nehmen!", hatte der Ältere erwidert, während er sich vor die Zimmertür gestellt hatte und damit Seto den Weg abschnitt. Entgeistert blickte Seto seine rechte Hand an. Was war in ihn gefahren? "Sie werden dieses Zimmer nicht verlassen, bevor Sie ihr Frühstück aufgegessen haben!", fuhr der Mann vor ihm fort und hatte dabei einen tadelnden Ton. "Roland...", setzte Seto an und versuchte seinen Geh-mir-aus-dem-Weg-sonst-bist-du-gefeuert-Ton anzusetzen. Doch Roland verschränkte seine Arme und blickte ihn stoisch an. Verdammter Mistkerl. "Wenn du mich nicht so lange hättest schlafen lassen, dann hätte ich jetzt die Zeit zu essen.", setzte Seto zum letzten Versuch an. "Ich habe Sie schlafen lassen, weil Sie es bitter nötig gehabt haben! Genauso, wie sie dieses Frühstück jetzt brauchen! Also setzen Sie sich an den Tisch und frühstücken endlich!", kam es streng und unerbittlich von dem Älteren. Der Jungunternehmer wollte bereits zu einer Erwiderung ansetzen, als Roland ihm zuvor kam. "Wissen Sie... in der Zeit, in der Sie mit mir diskutieren, hätten Sie schon halb mit dem Frühstück durch sein können! Wollen Sie jetzt noch mehr Zeit verschwenden oder essen Sie jetzt endlich etwas?", kam es väterlich von Roland. Komisch... wann war Roland bitte zu seinem Vater mutiert? Endlich erreichten sie Santa Monica. Roland steuerte die Adresse an, die auf dem Brief als Absender angegeben war und fand schließlich ein Haus, welches direkt am Strand stand. Seto stieg aus und ging zur Tür. Er klopfte. Keiner reagierte. Also betätigte er die Klingel. Wieder keine Reaktion. Er trat zwei, drei Schritte zurück und blickte zum oberen Stockwerk. Ging zwei Schritte in das, was hier der Vorgarten darstellte und schaute durch das Fenster in das Wohnzimmer. Scheinbar war wirklich keiner Zuhause. Natürlich hätte er hier warten können, aber wenn Joey die Straße entlang kam und ihn sah, könnte er einfach Kehrt machen und verschwinden. Also gab Seto Roland die Anweisung den Wagen zu parken. Dann wandte sich Seto nach rechts und lief die Straße entlang. Nach wenigen Minuten erreichte er einen Durchgang, der es Passanten ermöglichte von der Straße auf die Strandpromenade zu wechseln. Dann lenkte er seine Schritte wieder in Richtung des Hauses, vor dem er gerade gestanden hatte. Als er an einem kleinen Cafe vorbei kam erspähte er blondes Haar. Keine Seltenheit hier in California. Doch die Körpersprache des Mannes, der einer Brünetten gegenüber saß kam Seto vertraut vor. Also trat er an die Absperrung, die den Außenbereich des Cafés von der Promenade trennte und blieb stehen. Tatsächlich entpuppte sich der Mann als sein Streuner. Der zuckte zusammen, als Setos Schatten auf ihn fiel und drehte sich zu ihm um. Als er ihn sah klappte sein Kiefer herunter. Seto war von der Reaktion mehr als amüsiert. Joey schien völlig sprachlos zu sein. "Du solltest aufpassen, dass du keine Fliegen verschluckst, wenn dein Mund so weit aufsteht!", kam es von dem Unternehmer in seinem gewohnt bissigen Tonfall, in der Hoffnung das Eis zu brechen. Plötzlich sprang der Blonde auf, kramte sein Portmonee hervor und legte einige US-Dollarnoten auf den Tisch bevor er sich zum Ausgang kämpfte. Seto folgte ihm. "Joey... hey Joey, bleib stehe!", rief Seto. Doch der Blonde wandte sich in Richtung des Hauses, vor dem Seto eben noch gestanden hatte und dachte gar nicht stehen zu bleiben. Da packte Seto ihn am Handgelenk und zwang ihn dazu. Entgeistert blickte Joey ihn an. "Was tust du hier? Solltest du nicht im Krankenhaus sein?", keifte der Blonde ihn an. In seiner Stimme lag Sorge, aber auch Wut. "Wie du siehst, bin ich nicht im Krankenhaus!", erwiderte Seto stoisch. "Ja... JA, Seto! Das seh ich! War aber auch nicht die Frage!", schrie Joey ihn an. "Ich habe mich selbst entlassen!", antwortete der Brünette schließlich. Mittlerweile war auch Serenity aufgeschlossen "Wie blöd kann man sein?", kam es in einem rhetorischen Tonfall von dem Blonden. "Du wurdest angeschossen! Da entlässt man sich nicht einfach mal so aus dem Krankenhaus!" "Es war nur ein Streifschuss!", kam es abwehrend von Seto. "Aber wieso zum Teufel bist du wütend auf mich?" "Wie... wieso ich...", Joey bekam Schnappatmung, deutete mit einer Geste kurz an, dass niemand etwas sagen sollte und schien sich kurz zu sammeln. "Ich bin nicht wütend auf DICH!" "Auf wen denn dann?", fragte Seto weiter nach. Joey wandte seinen Blick von ihm ab und auf das Meer, während er scheinbar über eine Antwort nachdachte. "Wenn ich meinen Bruder richtig kenne, dann ist er wohl auf sich selbst sauer!", warf Serenity ein und kassierte einen entgeisterten Blick von Joey. "DANKE SERENITY!", kam es sarkastisch von dem Blonden, der sich umdrehte und weiter davon stürmte, nachdem er sich der Hand Setos entledigt hatte. Als Seto hinterher wollte wurde er dieses Mal von Joeys Schwester aufgehalten. "Ich hab keine Ahnung was los ist, aber ihm jetzt hinterher zu gehen macht es nur noch schlimmer!", merkte die junge Frau an. Dann zog sie ihn in die entgegengesetzte Richtung zurück zum Cafe und ließ sich von ihm ins Bild setzen. Scheinbar hatte der Blonde ihr oder ihrer Mutter nichts von seinen Problemen erzählt. Danach hatte sie mich angelächelt und die Familienähnlichkeit zu seinem Streuner wurde offensichtlich. "Seto, wie wär es, wenn du morgen zum Essen kommst?", fragte sie. "Zum Essen?", hakte Seto nach. "Ja, zum Brunch oder Lunch.", meinte sie, während sie aufstand. "Okay... aber...", wollte Seto noch was einwenden. "Kein 'aber'. Ich regel alles Weitere und verschaff dir eine Chance zum Reden!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)