Das Herz der Drachen von Onlyknow3 (Wiedersehen) ================================================================================ Kapitel 15: Flucht ------------------ Kapitel 15 - 15. Dezember: Flucht Joey saß in seinem Sitz und blickte aus dem kleinen Fenster, während er über den gestrigen Tag nachdachte. Es war alles so schnell gegangen. Noch ehe jemand reagieren konnte hatte Matsuro eine Waffe gezogen. Roland reagierte automatisch und versuchte den Polizisten zu entwaffnen. Dadurch entstand ein Handgemenge und in diesem löste sich schließlich ein Schuss. Seto stöhnte auf und fiel zu Boden. Joey ging sofort neben ihm in die Hocke. Der Unternehmer hielt sich den Oberarm und Blut rann durch seine Finger. "Scheiße, Seto!", kam es geschockt von Joey, der seine Hand ebenfalls auf die Wunde am Oberarm presste, um die Blutung zu stoppen. Derweil rangen Roland, Matsuro und dessen Juniorpartner miteinander, als zwei weitere Security aus Setos Team angerannt kamen. Sie zogen den Juniorpartner aus der Rangelei, während es Roland endlich gelang dem älteren Detective die Waffe zu entwinden und ihn in den Schwitzkasten zu nehmen. In diesem Moment kam Mokuba aus dem oberen Stockwerk und sah seinen Bruder am Boden. Sofort eilte er die Treppe hinunter und kam neben seinem Bruder zum Knien. "Wir... wir brauchen eine Krankenwagen!", schrie der jüngere Kaiba in Panik, der Joey wegdrängte und seine eigene Hand auf den Streifschuss an Setos Arm presste. Joey stolperte einige Schritte entsetzt schauend zurück. Aus der Küche kam die Köchin, die nach dem Rechten sehen wollte. Als sie sah, wie die Security und Roland die beiden Polizisten fixierten und Mokuba die Hand auf eine blutende Wunde bei seinem älteren Bruder presste lief sie erschrocken zurück in die Küche, um einen Krankenwagen und die Polizei zu rufen. Nach wenigen Minuten trafen uniformierte Polizisten und der Krankenwagen ein. Noch immer stand Joey mit blutverschmierten Händen etwas abseits und nahm alles nur wie durch Watte mit. Der Notarzt kam herbei gerannt, schob Mokuba von seinem Bruder, um sich einen Überblick zu verschaffen. "Was... was ist hier passiert?", wollte Mokuba von Joey wissen. "Die... die Yakuza... sie... sie wollte mich holen!", erklärte der Blonde stockend und immer noch neben sich stehend. "Mein Bruder wurde wegen dir angeschossen?", keifte Mokuba entsetzt. "J... ja!", war die einfache Antwort von Joey, der beobachtete, wie die Notärzte einen provisorischen Verband an Setos Oberarm anlegten, während ein Sanitäter mit einer Trage dazu stieß. Vorsichtig schoben sie den verletzten Kaiba auf die Trage, bevor sie ihn hochnahmen und raustragen wollten. Joey wollte folgen, wurde aber von Mokuba aufgehalten, der die blutige Hand auf Joey Brust legte und somit auf dessen Shirt einen Abdruck hinterließ. "Wo willst du hin?", fragte Mokuba irritiert. "Ich... ich will mitfahren!", erklärte Joey besorgt. "Nein!", kam es plötzlich kalt von dem Jüngeren. "Mein Bruder wurde wegen dir angeschossen. Den letzten, den ich in seiner Nähe sehen will bist du Joey!" Mit diesen Worten wandte sich Mokuba ab und lief der Trage hinterher, um seinen Bruder ins Krankenhaus zu begleiten. Währenddessen nahmen die Streifenpolizisten die Detectives zögerlich in Gewahrsam und begannen dann die Aussagen von Roland, seinen Securities und Joey aufzunehmen. Dabei verschwiegen Roland und Joey jedoch, dass es sich bei den beiden Detectives um Yakuza handelte. Sie wussten nicht, wer aus dem Department noch alles für die Yakuza arbeitete und es schien ihnen am Klügsten nicht durchblicken zu lassen, was sie wussten. Noch während der Befragung kam die Spurensicherung hinzu, die Fotos schossen und verschiedene Dinge erfassten und einsammelten. Joey war in den Hintergrund getreten, in eine kleine kaum einsehbare Nische. Er konnte immer noch nicht fassen, was eben geschehen war. Die Yakuza hatte nicht nur zwei geschmierte Polizisten geschickt, um ihn abzuholen. Nein! Einer von ihnen hatte seine Dienstwaffe gezogen und wollte so seiner Aufforderung Nachdruck verleihen. Immer wieder fragte sich Joey, warum die Yakuza so auf ihn fixiert war. Ging es hier wirklich nur um sein 'exotisches' Aussehen? Blonde Haare konnte man sich doch wirklich leicht einfach färben. Da brauchte man doch keinen Naturblonden. Als auch Roland endlich gehen durfte eilte dieser die Treppe hinauf in Richtung von Setos Schlafzimmer. Sicherlich würde die rechte Hand seinem Chef einige Sachen packen und dann zu ihm ins Krankenhaus bringen. Ob er ihn fragen sollte, ob er ihn mitnehmen würde. Nein! Mokuba hatte recht deutlich gemacht, dass er nicht willkommen war. Sicherlich würde Roland diese Ansicht teilen. Also blieb Joey in seiner Ecke, halb hinter der großen Topfpflanze stehen und wartete bis sowohl die Polizisten, als auch die Spurensicherung und Roland das Haus wieder verlassen hatten. Dann stieg er die Treppe hinauf zu dem Gästezimmer, in das ihn Seto einquartiert hatte und blickte sich verzweifelt um. Was... was sollte er jetzt tun? Bleiben konnte er nicht! Er bezweifelte ernsthaft, dass er jetzt noch hier willkommen sein würde. In seine Wohnung konnte er auch nicht. Jetzt da die Yakuza wusste, wo er wohnte, würden sie ihm dort sicherlich auflauern, wenn er so dumm gewesen wäre, dort noch einmal aufzutauchen. Zu einem seiner Freunde? Nein! Die würde er unweigerlich genauso in Gefahr bringen, wie er Seto in Gefahr gebracht hatte. Er tigerte im Gästezimmer herum, als sein Blick auf die Sachen fiel, die Roland aus seiner Wohnung mitgebracht hatte. Auch der Brief seiner Mutter erschien dem Mann scheinbar so wichtig, dass er ihn mitgebracht hatte. Wütend griff Joey nach dem Umschlag. Jetzt war er wenigstens in der Stimmung für die Hasstirade seiner Mutter. Noch viel erbärmlicher konnte sich Joey gar nicht mehr fühlen. Doch als er die Zeilen seiner Mutter lass war er erstaunt. Es war nicht die übliche Bekundung, dass sie enttäuscht von ihm war und ihn für den schlimmsten Fehler ihres Lebens hielt. Im Gegenteil. Seine Mutter drückte ihre Sorge darüber aus, dass Joey beschlossen hatte, dieses Weihnachten alleine zu verbringen. Sie bat ihn noch einmal inständig sich das zu überlegen und doch zu ihr und Serenity zu kommen. In dem Umschlag war auch ein Flugticket, welches er jederzeit am Flughafen einlösen konnte. In diesem Moment tat sich Joey eine Möglichkeit auf. In Amerika würde er niemand in Gefahr bringen. Diese kleine Yakuza würde unmöglich über den Pazifik greifen können, um ihn dort aufzuspüren oder seine Mutter und Schwester in Gefahr zu bringen. Da Kenji ihn ohnehin gedrängt hatte über Weihnachten bis ins neue Jahr hinein Urlaub zu nehmen beschloss Joey genau das. Er schickte seinem Chef mit seinem Smartphone eine E-Mail, packte alle seine Sachen wieder in die Reisetasche und wollte das Zimmer verlassen. Doch er hielt einen Moment inne. Dann begann er in seiner Tasche herum zu kramen, zog ein kleines Kärtchen hervor und schrieb "Sorry" darauf. Dieses Kärtchen stellte er auf der Kommode an eine der Blumenvasen, bevor er dann das Zimmer und die Villa verließ. Zwei Stunden später saß Joey im nächsten Flugzeug nach Los Angelas. Während dem 18-stündigen Flug vertrieb sich der Blonde die Zeit, indem er noch einige Entwürfe für den Großauftrag der Kaiba Corp fertig machte und versendete diese. Er war niemand, der etwas unerledigt zurück lassen wollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)