Das Herz der Drachen von Onlyknow3 (Wiedersehen) ================================================================================ Kapitel 8: Unverhofft --------------------- Kapitel 08 - 08. Dezember: Unverhofft Joey schlendere durch eine der großen Einkaufsmeilen der Stadt. Er hatte den gesamten Vormittag damit zugebracht Ordner, die zu dem Projekt Kinderkrebsstation gehörten und an ihn persönlich geliefert worden waren, zu sichten und zu sortieren. Es waren Verordnungen und Richtlinien gewesen, die bei der Gestaltung der Räumlichkeiten von Seiten des Staates und des Krankenhauses beachtet werden mussten. Er war Mediengestalter, kein Jurist. Was sollte er mit all dem Papierkram anfangen? Da Kenji die schlechte Stimmung des Blonden nicht übersehen oder ignorieren konnte hatte er ihm den halben Tag freigegeben. Nach den jüngsten Erfolgen, die er dem jungen Mann zu verdanken hatte, hatte dieser sich das redlich verdient. Jedenfalls hatte er so argumentiert und Joey förmlich aus der Agentur geworfen. Da er sonst nichts mit seiner plötzlich gewonnenen Freizeit anzufangen wusste hatte sich Joey eben entschlossen, etwas bummeln zu gehen. Immer wieder blieb er an reichlich geschmückten Schaufenster oder Auslagen stehen. Bewunderte das Angebot oder das Arrangement der beworbenen Produkte. Doch immer wieder bildete sich Joey ein im Spiegelbild des Schaufensters den Typen von gestern Abend zu sehen. Doch wann immer sich der Blonde umwandte, war der Mann verschwunden. Wieder bildete sich das mulmige Gefühl in seinem Magen. War das alles nur ein Zufall oder wurde er paranoid? Als er über den reichlich gefüllten Weihnachtsmarkt schlenderte ließ das Gefühl verfolgt zu werden nach. Immer wieder war Joey stehen geblieben, um im Schein sich etwas anschauen zu wollen unauffällig umzuschauen. Doch den Glatzkopf konnte er nicht mehr sehen. Schließlich drang Joey zum Zentrum des Weihnachtsmarktes vor und als er vor der reichlich geschmückten Tanne stand ereilte ihn eine Eingebung. Er nahm auf einer der zahlreichen Sitzgelegenheiten Platz und zog seinen Skizzenblock aus dem Rucksack. Sofort begann er etwas zu skizzieren. Vergessen war der Ärger über die Ordner und den Papierkram oder die Angst vor seinem Verfolger. Joey verlor sich gänzlich im Zeichnen. Schließlich spürte er, dass jemand vor ihn getreten war und die Anspannung kehrte augenblicklich zu ihm zurück. Ruckartig und mit entsetztem Blick hob er seinen Kopf und... blickte einem frech grinsenden Duke ins Gesicht. Sofort löste sich die Anspannung bei Joey. "Man, neben dir könnte eine Bombe hoch gehen und du würdest es nicht merken!", neckte Duke ihn spielerisch. "Du kennst mich doch!", kam es kess von Joey zurück, der mittlerweile auch grinste. "Da hast du recht!", kam es wieder von dem Schwarzhaarigen, der sich vorbeugte und Joey einen Kuss auf die Wange drückte. Irgendwoher kam ein Blitzlicht und schreckte Joey auf. Doch es war nur ein stadtbekannter Klatschreporter, der eiligst in der Menge verschwand. "Scheinbar landest du morgen mal wieder auf der Titelseite irgendeines Klatschmagazins!", scherzte Joey locker. "Scheint so!", kam es gleichgültig von Duke, der daraufhin Joey wieder verführerisch anlächelte. "Lust mit mir was essen zu gehen?" Joey nickte, packte seinen Skizzenblock wieder weg und stand auf. Duke hakte sich bei ihm unter und sie schlenderten über einen Umweg und quer über den Weihnachtsmarkt zu einem kleinen Restaurant. Dort ließen sie sich einen Tisch weiter hinten geben, wo sie sich in Ruhe unterhalten konnten. "Und Joey,", eröffnete Duke das Gespräch, "was gibt es Neues bei dir?" "Hm... nicht viel!" kam es von Joey, bevor er einen Schluck seiner Cola nahm. "Außer das ein gewisser Jungunternehmer sich versucht in mein Leben zu drängen!" "Hey,... das ich dich getroffen habe, war reiner Zufall!" kam es sofort mit einem breiten Grinsen und erhobenen Händen von Duke. "Baka!" kam es neckisch von Joey zurück. "Nicht du! Seto. Kaiba." "Wirklich?" kam es ungläubig von Duke. "Jap,", bestätigte der Blonde. "Bin ihm letzte Woche auf dem Weihnachtsmarkt über den Weg gelaufen... Sonntag merk ich plötzlich, wie mich Roland verfolgt. Zum Einkaufen. Auf den Friedhof. Wieder nach Hause. Hab ihn dann zum Kaffee hochgebeten, da tauchte Seto plötzlich auf." "Und dann?" wollte Duke begierig wissen. "Nichts und dann!" konterte Joey nüchtern. "Hab ich den feinen Herr auch zu einem Kaffee gebeten und den beiden was von meiner Gemüsepfanne abgegeben!" "Du hast für ihn gekocht?" hakte Duke interessiert nach. "Was?" kam es empört von dem Blonden. "Red keinen Stuss. Ich hab mir was gekocht und dachte mir, es wäre unhöflich, den beiden nicht auch was anzubieten!" "Und dann?" wiederholte Duke weiterhin neugierig. "Nichts und dann!" würgte Joey ab. "Danach sind sie gegangen und ich hab unserem Herr Eisberg gesagt, dass wenn er was wissen will, mich fragen soll, anstatt Roland den ganzen Tag hinter mir her zu schicken!" "Ist nicht dein Ernst!" kam es ungläubig von dem Schwarzhaarigen. "Doch!" bestätigte Joey mit einem frechen Grinsen. "Prompt stand er Montag bei meinem Chef auf der Matte... mit sooo einem Auftrag, den ich erledigen soll, weil er angeblich zufällig über Bilder meiner Arbeit gestolpert ist!" Ein Grinsen zeichnete sich auf Dukes Gesicht ab und ließ Joey verdutzt innehalten. Irgendetwas entging dem Blonden doch gerade. "Was ist?" kam es bohrend von ihm. "Nichts! Was soll sein!" versuchte Duke sich vor einer Antwort zu drücken. "Ich kenn dich, Würfelfreak!" kam es scharf von Joey. "Du weißt irgendetwas!" Das Grinsen seines Gegenübers wurde breiter. "Nun ja..." begann Duke endlich reinen Wein einzuschenken. "Tatsächlich hat mich Seto schon am Samstag angeschrieben und sich über die Stupidität der Bewerber für sein Kinderkrebsstations-Projekt beschwert. Ich hab ihm dann Bilder von meinem Erdgeschoss geschickt, die du mir gestaltet hast." Joey saß mit offenen Mund dar. "Warum?" fragte der Blonde Duke verzweifelt. "Na ja,", kam es kleinlaut von Duke, "weil ich nicht wusste, dass ihr euch schon über den Weg gelaufen seid und ich der Meinung bin, dass du eine zweite Chance verdient hast!" "Eine zweite Chance?" kam es nichtverstehend von Joey. "Du bist seit der Oberschule in ihn verliebt, Darling!", erklärte Duke seufzend, "und hast nie etwas versucht, weil du immer das Gefühl hattest weit unter ihm zu stehen. Jetzt hier mal die News des Jahres: Das tust du nicht mehr. Du hast was aus dir gemacht und du bist großartig in dem was du tust! Ich wollte dir nur die Möglichkeit geben, ihm genau das zu zeigen!" "Duuuke!" kam es mit einem leidenden Unterton von Joey, dessen Gesicht bereits eine sanfte Röte aufwies. "Hey, was denn?" kam es verteidigend von dem Dunkelhaarigen. "Ich schau mir lange genug an, wie du dich nach jemand verzerrst, den du für unerreichbar hältst. Du kannst diese Chance nutzen oder sie verstreichen lassen. Das ist ganz allein deine Entscheidung." Die beiden plauderten dann noch eine Weile und Duke ließ mehr als einmal durchschimmern, dass er durchaus an einem 'Vorzug' ihrer Freundschaft Interesse hatte, nur das Joey irgendwie dafür gar nicht in der Stimmung war. Der Sex mit Duke war immer großartig, das stand außer Frage, aber er bekam Seto einfach nicht mehr aus dem Kopf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)