All Hellows Eve von Laito-Sakamaki (Ein zu perfektes Opfer) ================================================================================ Kapitel 4: Überall Raubtier und kein Entkommen ---------------------------------------------- Als Hikari erwachte, wußte sie zuerst gar nicht, wo sie war. Sie setzte sich auf und sah sich um. Durch ein großes Fenster fiel das Licht des fast vollen Mondes und so erkannte sie sehr schnell, wo sie sich befand. All das war kein Traum gewesen. Sie war in einem Haus gefangen, in dem sechs Vampire lebten, denen sie als lebende Blutbank diente. Drei der sechs Brüder hatten ihr Blut bereits getrunken und wie sie alle darauf reagiert hatten, machte ihr wenig Hoffnung für die Zukunft. Mehr Sorge jedoch, machte ihr ihre eigene Reaktion. Diese Bisse lösten etwas in ihr aus, dass sie in ihrem Leben vorher niemals gespürt hatte. Es stimmte schon, dass sie sehr früh angefangen hatte, sich mit Jungs einzulassen, guten Sex bereits mit 15 zu schätzen wußte und in vollen Zügen genoß, doch ein solches Gefühl hatte sie, selbst dabei, niemals empfunden. Eine intensives, elektrisches Kribbeln, gepaart mit einem solchen Verlangen, dass es alles andere vergessen ließ. Ihre Finger krampften sich in die Bettdecke. Es gab kein Entkommen von hier für sie, das hatten sie ihr klar gemacht und würde ihr, allen Widrigkeiten zum Trotz, doch eine Flucht gelingen, würden sie sie ganz sicher finden. Sie konnte den Brüdern nicht entkommen und das im doppelten Sinne. Für die Vampire schien von ihrem Blut eine besondere Anziehung aus zu gehen und ein Biss brachte dieses unglaubliche Verlangen trieb Hikari regelrecht dazu an, ihre Nähe zu suchen und das widerum schien den Vampiren so die Sinne zu verdrehen, dass sie einfach nur mehr wollten. Oder war es andersherum? Wer nun der eigentliche Ursprung dieses Umstandes war, spielte keine Rolle. Es war ein Teufelskreis, aus welchem es für das Mädchen kein Entkommen geben würde. Sie fragte sich, wie lange sie wohl geschlafen hatte. Das letzte, woran sie sich erinnerte war, dass Ayato sie hier im Zimmer erwartet hatte, nach ihrem ungewollten Zusammentreffen mit Shu in der Badewanne. So oft sie in dieser Nacht schon gebissen worden war, wurde es einfach irgendwann zu viel. Jetzt aber fühlte sie sich erstaunlich ausgeruht und beinahe frisch. Draußen war es noch immer dunkel. Oder schon wieder? Sie mußte heraus finden, welcher Tag heute war. Oder welche Nacht, wie auch immer. Sie schlug die Bettdecke zurück und erstarrte. "Hatte ich nicht nur ein Handtuch umgewickelt?" murmelte sie und starrte auf das kurze Nachthemd, welches sie trug, "Hat er etwa...?" Sie schluckte. Der Gedanke, dass Ayato sie angezogen hatte, sagte ihr gar nicht zu. Auch wenn sie ganz sicher nicht prüde war, so hatte dadurch ja nicht gleich jeder automatisch das Recht, sie nackt zu sehen. Sie kroch aus dem riesigen Bett und sah nochmals an sich herab. Sofort schoss ihr die Röte ins Gesicht. »Sogar ein Höschen hat er mir angezogen«, schloß sie resignierend die Augen, »Dieser Mistkerl hat alles gesehen!« Nicht wissend, ob sie sauer sein - oder sich einfach nur schämen sollte, suchte sie sich aus dem Kleiderschrank ein paar Sachen heraus und zog sich um. Als sie fertig war sah sie unschlüssig zur Tür. Sollte sie das Zimmer wirklich verlassen? Wer wußte, wem sie wieder in die Arme lief? Wahrscheinlich Ayato. Sicher wartete dieser besitzergreifende Teufel in seinem Zimmer nur darauf, dass sie ihres verließ. Trotzdem entschied sie, es zu wagen und schlich sich auf den Gang hinaus. Er war nur in difuses Licht getaucht, doch es reichte aus um alles sehen zu können. Vorischtig schlich sie an Ayato´s Zimmer vorbei und wurde direkt etwas entspannter, als sie dieses ein Stück hinter sich gelassen hatte. Ihre Schritte wurden etwas mutiger und sie passierte zwei weitere Türen. Als sie gerade an der dritten vorbei schlich jedoch, wurde diese geöffnet und sie mit so viel Kraft in das dahinter liegende Zimmer gezerrt, dass sie das Gleichgewicht verlor und auf dem Boden landete. Sie hörte, wie die Tür sich schloss und fuhr panisch herum. »Bitte nicht der Typ«, dachte sie und sah in die feurigen Augen Subaru´s. Bereits als sie alle ihr vorgestellt wurden, hatte dieser einen sehr übellaunigen, agressiven Eindruck auf sie gemacht und seine finstere Miene hatte sie bis aufs Mark eingeschüchtert. Auch jetzt blickte er so finster drein und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. "Was schleichst du hier so herum?" wollte er mürrisch wissen. "Ich wollte dich ganz gewiss nicht stören, Subaru-san", stand Hikari umständlich auf und wich fast unmerklich zurück, "Es ist nur..." "Was?" unterbrach er sie barsch und stand in der nächsten Sekunde direkt vor ihr. "Wie macht ihr das alle?" entwich es dem Mädchen erschrocken und sie fasste sich an die Brust. Er lehnte sie zu ihr hinab, was sie noch nervöser machte. "Du solltest nicht hier sein", murrte er leise und ihr rutschte das Herz sprichwörtlich in die Hose. Jedoch versuchte sie, sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen und ihre Nervosität zu überspielen. "Ich...hatte nicht vor dieses Zimmer zu betreten", brachte sie erstaunlich fest hervor, "Du hast mich herein gezerrt. Ich wollte dich ganz sicher nicht stören und rumschnüffeln wollte ich auch nicht. Weißt du, ich hab mich an Ayato´s Zimmer vorbei geschlichen, weil..." "Halt den Mund", stoppte er ihren Redeschwall barsch, was das Mädchen deutlich zusammen zucken ließ. Eingeschüchtert senkte sie den Kopf und murmelte nur noch ein kaum hörbares 'tut mir leid' . "Du redest zu viel", vernahm sie seine kalten Worte und fing direkt an zu zittern, als er seine Finger unsanft um ihr Kinn schloß. Als er ihren Kopf langsam anhob wünschte sie sich überall, nur nicht hier zu sein. Sie war regelrecht starr vor Angst und wollte ihn um keinen Preis ansehen, was sie jedoch letztendlich musste. Sofort lief ihr ein Schauer über den Rücken. Er sah unglaublich gut aus, hatte etwas verwegenes mit der breiten Ponysträhne, die immer eines seiner feurigen Augen verdeckte und seinen, in Fetzen endenden, Oberteilen. Leider machte er immer ein Gesicht, als würde er jeden Moment ausflippen und handgreiflich werden. "Es interessiert mich nicht, was du mit Ayato hast", murrte er ihr leise entgegen und sie wollte gleich wieder demonstrieren, besann sich jedoch sehr schnell eines Besseren. Ihm entging das nicht und er nickte zustimmend. "Schön, dass du so schnell begreifst", raunte er, "Ich hasse es, mich zu wiederholen!" Er kam ihr noch näher und sie konnte schon seinen Atem auf ihren Lippen spüren, als seine weiteren Worte ihre Knie weich werden ließen. "Dein Blut hinterlässt überall einen sanften Duft. Wie ein teures Parfum schwängert es die Luft und verdreht meine Sinne...", klang seine Stimme plötzlich gar nicht mehr kalt, sondern genauso anziehend und verlockend, wie die der anderen Vampire, die bisher ihr Blut gewollt hatten.. Hikari schluckte hörbar. Seine Lippen glitten an ihren vorbei zu ihrem Hals und ihr entwich ein kurzer, ängstlicher Laut. "Du bist mir ausgeliefert", jagte seine leise Stimme ihr den nächsten Schauer über den Rücken, "Ich weiß immer, wo du bist oder was du tust..." Entsetzt riss sie die Augen auf, hatte jedoch keine Zeit mehr, über seine Worte nach zu denken. Schmerzhaft gruben seine Zähne sich in ihren Hals und sie stöhnte gequält auf. Haltsuchend klammerte sie sich an ihn, um es leichter ertragen zu können. In dem Moment löste er seine Zähne und biss direkt ein weiteres Mal zu. Dieses Mal konnte sie einen leisen Aufschrei nicht unterdrücken. Der Schmerz war einfach unerträglich und ein weiteres Mal konnte das befürchtete Wohlgefühl in Hikari nicht aufkommen, da Subaru sie fest an den Schultern packte und sie etwas von sich drückte, um sich mit Gewalt von ihr los zu reissen. Seine feurigen Augen hatten einen gefährlichen Glanz, sein Atem ging schnell und er grinste teuflisch. "Was ist mit deinem Blut?" keuchte er atemlos und eine gefährliche Faszination klang in seiner Stimme mit, "Es ist so unglaublich heiss und süß..." Er zerrte sie wieder an sich und biss erneut zu, noch bevor sie auch nur irgendwie reagieren konnte. Wieder zuckte dieser irre Schmerz durch ihren Körper und ließ sie stark zittern. Gerade als Hikari dachte, ihr würden jeden Moment die Beine weg sacken, drängte Subaru sie nachdrücklich nach rückwärts und drückte sie schließlich in sein Bett. "Bitte nicht...", bekam das Mädchen so gerade noch über die Lippen, da biss Subaru ein weiteres Mal zu. Hikari schluchzte auf und biss sich fest auf die Lippe. Tränen bahnten sich den Weg über ihre Wangen. Warum waren seine Bisse nur so verdammt schmerzhaft? Und warum quälte er sie so sehr und biss in so kurzen Abständen immer wieder zu? "Subaru...-kun...hör...auf", schluchzte sie leise und versuchte, ihn weg zu drücken, "Bitte...du tust mir weh!" Ihrem ersten Versuch hielt er eisern entgegen, doch als sie schluchzend ein weiteres Mal versuchte, ihn von sich zu drücken, da riss er sich wieder von ihr los und wich erstaunlich weit zurück. Schweratmend starrte er sie an und langsam wich der unheilvolle Glanz aus seinen Augen. Hikari setzte sich auf und hielt sich die Hand an den Hals. "Warum bist du so grob?" schluchzte sie, "Ich habe sowieso nicht das Recht, euch mein Blut zu verweigern. Warum nehmt ihr es euch nicht einfach und gut? Es gibt keinen Grund, so oft zu zu beißen!" Sie war sich sicher, dass ihr Gegenüber nun fürchterlich unangenehm werden würde, doch das war ihr jetzt völlig egal. Die Schmerzen waren einfach zu viel gewesen, um sie länger zu ertragen. Egal, welcher Schmerz folgen würde - Hauptsache der Gegenwärtige hörte endlich auf. Das er plötzlich wieder vor ihr stehen würde, damit hatte sie jedoch nicht gerechnet und zuckte erneut heftig zusammen. Mit angstgeweiteten Augen starrte sie ihn an, als er sich wieder zu ihr hinunter lehnte und sie mit seinen feurigen Augen durchbohrte. "Du mußt sehr gut auf dich aufpassen", schenkte er ihr plötzlich ganz weiche, beinahe schon besorgt klingende Worte, "In dem Augenblick, in dem du aufhörst dich zu wehren, wirst du in diesem Haus sterben." Er richtete sich wieder auf und wollte gehen, doch Hikari´s verzweifelte Stimme hielt ihn zurück. "Aber ich kann mich gegen sie nicht wehren", schluchzte sie, "Wenn sie mich beißen, dann..." Er drehte sich langsam wieder zu ihr herum. "Was dann?" wollte er wissen und sie hatte plötzlich nicht mehr die geringste Angst vor ihm. Trotzdem drehte sie beschämt den Blick zur Seite, wodurch er sie an den Handgelenken fasste und zu sich hoch zog. "Was ist dann?" fragte er nachdrücklich, "Was sollte dich hindern, dich zu wehren?" Sie reagierte nicht, sah ihn weiterhin nicht an und wurde rot. "Jetzt sag schon!" drehte er ihr Gesicht zu sich und zwang sie, ihn anzusehen, "Was ist passiert, als meine Brüder dich gebissen haben?" Hikari sah kurz wieder zur Seite und dann wieder scheu in seine Augen. "Eschmachtmischan...", nuschelte sie geschlagen und Subaru zog die Augenbrauen hoch. "Wie war das?" sah er sie forschend an und sie wurde immer nervöser. Ihr war klar, er würde sie nicht gehen lassen, bevor er seine Antwort hatte und im Grunde hatte sie es ja schon ausgesprochen. Also versuchte sie, all ihren Mut zusammen zu nehmen und atmete nochmal tief durch. "Es macht mich an!" sah sie ihm fest in die Augen, "Nun zufrieden? Irgendetwas in meinem Kopf läuft falsch - oder mit meinem Körper. Statt vor ihnen flüchten zu wollen wenn sie mich beißen, erregt es mich, was sie mit mir tun. Und zwar so sehr, dass ich es zu sehr will, um mich zu wehren!" Sie sah ihn an, als erwarte sie, dass er sie jetzt auslachen würde, doch das tat er nicht. Er wirkte nachdenklich und schien ihre Worte auch so ernst zu nehmen, wie sie gemeint gewesen waren - auch wenn sie etwas sarkastisch klangen. "Wer außer Ayato hat bisher von deinem Blut getrunken?" fragte er ernst und als die Antwort 'Raito und Shu' lautete, nickte er verstehend. "Was ist los?" fragte nun Hikari, als er in Gedanken zu versinken schien und hatte dadurch wieder seine Aufmerksamkeit. "Dann habe ich dir also nur weh getan", sagte er leise. Hikari schluckte und wollte weder antworten noch nicken, so schuldbewusst hatte seine Stimme geklungen. Er schien jedoch auch gar keine Antwort zu erwarten. Ganz plötzlich zog er sie in seinen Arm und drückte sie fest an sich. "Subaru-kun...", stieß sie überrascht hervor, schwieg dann aber, als er seinen Kopf auf ihre Schulter legte und schloß vorsichtig die Arme um ihn. "Es tut mir leid", hörte sie seine geflüsterten Worte, nachdem sie schon eine Weile einfach so dagestanden hatten und sich in den Armen hielten, "Ich werde dir nie wieder so weh tun!" Er löste sich von ihr und ging, ohne sie noch einmal anzusehen. Als er sich herum drehte erwischte sie zwar noch einen kurzen Blick auf sein Gesicht, doch seine Augen waren unter den Haaren verborgen. "Was war das jetzt?" murmelte Hikari verwirrt, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Wie erwartet war Subaru tatsächlich derjenige, den sie am meisten fürchten mußte. Seine Bisse waren wirklich schmerzhaft und ihr Blut hatte eine gefährliche Gier in ihm geweckt, die sicher ihren Tod bedeutet hätte, hätte er selbst sich nicht besonnen. Und das war das Überraschende. Zwar hatte sie sich gewehrt, doch sie wäre einfach nur chancenlos gewesen, hätte Subaru nicht von selbst von ihr abgelassen. Er war ohne Frage ein übellauniger Zeitgenosse, dem sie lieber nicht so schnell wieder unter die Fänge geraten wollte, aber er war auch der erste, der wirklich nett zu ihr gewesen war. Diese Umarmung und die Sorge in seiner Stimme - das war echt gewesen. Langsam erhob sie sich von seinem Bett. Es war immernoch Subaru´s Zimmer, in welchem sie sich befand und auch wenn er nett zu ihr gewesen war am Schluß, so wollte sie es dennoch nicht darauf ankommen lassen noch hier zu sein, wenn dieser zurück kam. Schnell verließ sie also das Zimmer und beschloß, nachdem sie sicher war, dass Niemand in der Nähe war, besser doch in ihr Zimmer zurück zu gehen, als weiter durchs Haus zu irren. Nun hatten bereits vier der sechs Brüder ihr Blut getrunken und jeder hatte auf seine Weise deutlich gemacht, wie besonders es war und das er es um jeden Preis für sich haben wollte. Da hatte sie keine Lust mehr, auch noch den beiden letzten Brüdern in die Finger zu geraten. Ihr Bedarf an Schmerz war mehr als gedeckt und sie wollte auch nicht riskieren, einem der beiden grünäugigen Teufel in die Arme zu laufen und ihm zu verfallen. Lieber verbrachte sie den Rest der Nacht in ihrem Zimmer und würde am Tage einen neuen Versuch wagen. Gerade als sie Ayato´s Tür passieren wollte fiel ihr auf, dass diese offen stand. Das Zimmer lag im Dunkeln und zu hören war auch nichts. Irgendetwas in ihr sträubte sich, mahnte sie dazu, bloß nicht dieses Zimmer zu betreten, doch ihre Neugier war zumindest groß genug, im Türrahmen zu verharren. Es war schon äußerst seltsam. Eine offen stehende Tür hatte sie in diesem Haus bisher noch nicht gesehen. Hier lag alles hinter schweren Holztüren verborgen, wenn nicht sogar hinter Schloß und Riegel. Wieso also stand die Tür weit offen? Und wieso war Ayato gar nicht hier? Oder schlief er etwa mit geöffneter Tür? Schlief er Nachts überhaupt? "Ayato-kun?" fragte sie leise in den dunklen Raum hinein, "Bist du da?" Keine Antwort. Nervös sah Hikari sich kurz um. Sie war noch immer allein auf dem großen Flur, doch das Licht reichte leider nicht aus, dass Zimmer vor ihr ausreichend mit zu erhellen. Gerade mal die ersten ein oder zwei Meter fiel noch eine defuse Helligkeit in den Raum, danach lag alles im Schatten der Nacht. "Ayato-kun?" versuchte das Mädchen es nochmals leise und trat einen Schritt ins Zimmer hinein, "Wenn du da bist, sag was! Ich hab keine Lust mich von Reiji erwischen zu lassen!" Wieder blieb es still und sie ging zwei weitere Schritte vorwärts. Sie stand bereits im Dunkeln und versuchte krampfhaft, etwas zu erkennen. Ihre Augen gewöhnten sich jedoch nicht so schnell an die Dunkelheit und so rief sie noch einmal: "Ayato-kun, bist du da?" "Ich bin hier, Chichinashi...", schlangen sich in diesem Moment von hinten zwei Arme um sie und ließen sie leise aufreien. Sie fühlte sein Kinn auf ihrer Schulter ruhen und hörte sein leises Lachen. "Das ist nicht lustig", beschwerte sie sich, "Du hast mich fast zu Tode erschreckt. Und jetzt lass mich los!" Sie griff nach seinen Händen und befreite sich von ihm. Überraschenderweise ließ er dies zu. Als sie sich jedoch zu ihm herum drehte und ihn ansah, war jede Selbstsicherheit zum Teufel. Sie sah diesen gefährlichen Glanz in seinen Augen und das bösartige, gierige Grinsen, bei welchem er seine Zähne regelrecht zur Schau stellte und wußte, sie war ihm in die Falle gegangen. Mit einem simplen Trick hatte er sie in sein ganz persönliches Reich gelockt, hatte sie blind in seine Fänge laufen lassen, die er sie nun wieder schmerzhaft spüren lassen würde. "Angst? Chi-chi-na-shi?" grinste er sie wölfisch an, "Solltest du auch haben..." Eine kurze Handbewegung von ihm und die schwere Zimmertür fiel ins Schloß. Und als hätte das nicht schon ausgereicht konnte Hikari hören, wie sie verriegelt wurde. Gleichzeitig flammten ein paar Kerzen auf und erhellten das undurchdringliche Dunkel, wodurch das Mädchen sich jedoch nicht im geringsten besser fühlte. Dieses Zimmer war der Horror. Es lagen Waffen und Folterinstrumente herum und statt eines Bettes war da ein riesiges, eisernes Ding, das Hikari entfernt an einen Sarg erinnerte. "Gefällt dir meine eiserne Jungfrau...?" vernahm sie ein verheißungsvolles Wispern direkt an ihrem rechten Ohr. "Eiserne Jungfrau??" sah sie ihn wieder an und blickte direkt in diese giftgrünen Augen. Sein neckisches Grinsen verunsicherte sie genauso sehr, wie seine Nähe und sie wich langsam etwas zurück. "Dein Bett ist ein Folterinstrument?" fragte sie dann vorsichtig. "Ohne die Spitzen ist es kein Folterinstrument mehr", war die trockene Antwort, "Willst du sie mal ausprobieren?" Er wartete gar nicht auf ihr Einverständnis und ignorierte ebenfalls gekonnt das protestierende 'nein' , welches sie ausrief, als er sie auf seinen Arm hob und zu seinem 'Bett' trug. Sie klammerte sich an ihm fest und vergrub das Gesicht an seiner Schulter. "Bitte nicht", wimmerte sie, "Ich will nicht!" "Was willst du nicht?" fragte er verständnislos und setzte sie ab, "Ich sagte doch, es sind keine Spitzen mehr drin!" Langsam wurde sie sich bewusst, dass sie auf weichem Bettzeug saß und sie Ayato wohl völlig falsch verstanden hatte. »Ayato-kun«, schoss es ihr siedendheiss in den Kopf und sie wurde rot. Ihre Arme umschlangen noch immer seinen Hals und er war ihr so schrecklich nahe, dass sie die Kälte die von ihm ausging, deutlich spürte. Dieser gefährliche Glanz war zwar aus seinen Augen gewichen und doch sah sie ihm genau an, dass er sie nicht wieder gehen lassen würde. "Gib mir dein Blut...", wisperte er und drückte sie ins Bettzeug zurück, um seine Lippen direkt an ihre Kehle zu setzen. "Ayato-kun, bitte...", presste Hikari ängstlich hervor, "Lass mich doch bitte gehen." Er hob den Kopf und funkelte sie an. "Du gibst Subaru dein Blut und willst dich mir verweigern?" knurrte er drohend, "Wie oft muss ich dich daran erinnern, dass du allein Ore-sama gehörst? Verweigere dich meinen Brüdern - aber niemals mir!" Er ließ seine Zunge über ihre Haut gleiten und sofort entwich ihr ein leises Seufzen. Er sah sie kurz an und grinste zufrieden, um seine Prozedur dann nochmals zu wiederholen. Erneut quittierte Hikari mit einem wohligen Laut. Sie hatte die Augen geschlossen, biss sich auf die Unterlippe und erwartete den Biss. Der folgte jedoch nicht. Verwundert enspannte sie sich etwas und in genau dem Moment biss Ayato zu. Quälend langsam versenkte er seine Zähne in ihrem Hals und sofort krallte sie sich mit einem hörbaren Schmerzlaut in sein Hemd. "Warum...tust du das?" presste sie zwischen den Zähnen hervor. "Das ist die Strafe dafür, dass du Subaru dein Blut hast trinken lassen", raunte er atemlos an ihrem Ohr, "Spür den Schmerz und zeige mir, wie sehr du Ore-sama verehrst!" Erneut bohrte er seine Zähne langsam in ihr Fleisch und sie bog sich ihm zitternd entgegen, unterdrückte jedoch dieses mal fast jeden Schmerzlaut. Sie wollte ihm die Genugtuung nicht geben, sich an ihrem Leid ergötzen zu können. Ayato jedoch biss ein weiteres Mal zu. Dieses Mal zwar normal, doch es schmerzte höllisch, da sie schon wieder mehrere, frische Wunden hatte. Als er atemlos den Kopf hob, spürte sie das Blut aus der Wunde quellen und ihren Hals hinab laufen. "Dieses Blut gehört für immer mir", raunte er nochmals nachdrücklich, "Wie alles von dir!" Er zerrte das Shirt über ihrer Schulter weg und bohrte seine Zähne hinein. Sie hörte, wie er ihr Blut schluckte, zwischendurch leise stöhnte und sie spürte, wie wieder dieses unglaubliche Gefühl in ihr hoch kroch. Ihre Finger lösten sich aus seiner Kleidung und langsam schlang sie die Arme um seinen Körper. »Er ist so kalt...«, dachte sie, konnte aber dennoch nicht anders, als sich ihm wieder leicht entgegen zu drücken. "Ayato...-kun...", stöhnte sie leise und schob ihre Hand in seinen Nacken, "Bitte hör auf..." Ihre letzte Gegenwehr klang alles andere als überzeugend und als er den Kopf hob und sie mit seinem blutverschmierten Gesicht wild ansah, verfiel sie ihm vollends. "Den Teufel werd ich tun!" knurrte er und zeriss ihr Shirt. Als seine blutigen Lippen sie genau zwischen den Brüsten berührten, griff sie seufzend in sein Haar, bog sich ihm verlangend entgegen und stöhnte abermals seinen Namen. Auch als seine Zähne sich direkt in ihre Brust bohrten, versuchte sie nicht ihn weg zu drücken und seufzte ergeben. Wieder fühlte sie das Blut über ihre Haut laufen und wie Ayato es genüsslich aufleckte. Hikari konnte kaum mehr an sich halten. Ihr geräuschvoller Atem war nicht mehr unter Kontrolle zu bringen und jede Faser ihres Körpers schrie nach seiner Berührung. Beinahe lüstern stöhnte sie wieder seinen Namen, als seine Lippen langsam weiter abwärts wanderten. "Du gibst ganz schön Töne von dir", wisperte der Vampir deutlich angetan, "Lauter Chichinashi! Lass sie alle hören, wie sehr du Ore-sama genießt!" Seine Worte ließen ein kräftiges Rot auf ihren Wangen erscheinen, doch es beenden konnte sie nicht. Verlangend glitten ihre Finger durch sein Haar und ihre Bauchdecke zuckte nervös, durch die Berührung seiner Zunge und seiner Lippen. "Was...hast du vor...?" keuchte sie leise, ihre zitternden Finger kurz in sein Haar krallend. Sie wollte ihn davon abhalten, weiter nach unten zu gleiten und ihrer intimsten Stelle zu nahe zu kommen, doch als er sich nicht aufhalten ließ, gaben ihre Finger ihn widerstandslos frei. Schließlich kniete er zwischen ihren Beinen, richtete sich auf und sah sie grinsend an. "Das ist das erste Mal für mich...", wisperte er, strich mit der Hand über ihr Bein und hob es langsam an, "Du allein hast es heraus gefordert..." Hikari riss geschockt die Augen auf, doch er hatte nicht das vor, womit sie rechnete. Seine Lippen strichen die Innenseite ihres Schenkels hinauf und ihr Zittern wurde immer heftiger. Gute fünfzehn Zentimeter bevor er ihre süßeste Stelle erreicht hatte, bohrten seine Zähne sich in ihren Oberschenkel, dort, wo Raito es mit Vorliebe tat. "Ayato-kun", stöhnte Hikari auf und fühlte sein Grinsen an ihrer Haut. In ihrem Kopf drehte sich alles. Als Raito sie an dieser Stelle gebissen hatte, war sie schon beinahe durchgedreht, doch nun bei Ayato brachte es ihren Körper regelrecht zum Beben. Ihr Verlangen nach ihm wuchs ins Unermeßliche und brachte sie schier um den Verstand. Sie wollte ihn spüren, wollte mehr von diesem elektisierenden Kribbeln, wollte ihm einfach nur komplett gehören. Wieder stöhnte sie seinen Namen und sah ihn an verklärt an. "Bitte...", kam es atemlos über ihre Lippen, "Ich..." Ayato hob den Kopf und grinste zufrieden. "Ich könnte gerade wirklich alles mit dir tun, wonach mir der Sinn steht, weißt du?", schnurrte er lauernd und kroch wieder über sie, "Du würdest nicht einmal versuchen, dich zu wehren, so verfallen bist du meinen Reißzähnen..." Sie sah ihm direkt in die Augen, ihren Atem noch immer nicht unter Kontrolle und die Wangen nach wie vor hochrot, doch kein Wort kam über ihre Lippen. Als er sich zu ihr lehnte, schloss sie erwartungsvoll die Augen und biss sich auf die Lippe, was ihm ein erneutes Grinsen entlockte, denn wieder hatte er nicht vor, womit sie rechnete. Dicht an ihrem Ohr verweilte er. "Sei froh, dass ich nicht wie Raito bin", flüsterte er und sie bekam wieder Gänsehaut, "Allerdings...wird jeder der dich hören konnte sowieso denken, dass wir es miteinander getrieben haben. Warum es also nicht tun...?" Er hörte wie sie die Luft anhielt und hob den Kopf wieder, um sie anzusehen. Er sah ihre Anspannung, die Scham und die leichte Angst in ihren Augen und er genoß es. Dann grinste er breit. "Zu deinem Glück bin ich nicht Raito", schnurrte er, "Ich will nur dein wundervolles Blut..." Er sank zu ihrem Hals und biss zu. Wieder bog Hikari sich ihm mit einem wohligen Laut entgegen. Ihre Arme umschlangen seinen kalten Körper und sie genoß hörbar, wie er ihr Blut trank und es mit, ebenfalls wohligen, Lauten genußvoll schluckte. Es war einfach ein unglaubliches Gefühl. Nur warum schmerzten seine letzten Worte so sehr? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)