Crystal Eyes von Monstertier (reloaded) ================================================================================ Kapitel 30: ------------ Der Schmetterling flatterte, küsste zärtlich Leons nackte Haut, umschmiegte ihn mit seinen Flügeln. Im Licht der Nachttischlampe wirkte er beängstigend lebendig, ein schemenhafter Schatten, ein steter Begleiter. Adam betrachtete fasziniert Leons Rücken, den Schmetterling, die Schulterblätter. Er trat leise an ihn heran und fuhr mit der Fingerspitze über die Schmetterlingsflügel. Leon zuckte nicht mal zusammen. „Was machst du da?“ Er strich die langen Haare beiseite und drückte zärtlich seine Lippen auf das Schulterblatt. „Die Fotos.“ Leon lächelte, ohne sich umzudrehen. „Ich dachte nicht, dass du sowas aufstellst.“ „Mhm.“ Adam schlang ihm die Arme um die Hüfte und schielte an ihm vorbei auf die drei Bilderrahmen, die auf dem Schreibtisch standen. Eines davon zeigte ihn als kleines Kind zusammen mit seinen Eltern. Ein Ausflug in den Vergnüngungspark, er konnte sich nur noch schemenhaft erinnern. In einer Hand hielt er ein riesiges Eis, das schon halb geschmolzen war und seine Hand bekleckerte, mit der anderen hielt er seinen Vater am Hemd fest, der so tat, als ob er ihm sein Eis klauen wollte. Seine Mutter stand hinter den Beiden und lachte aus vollem Hals. Auf einem anderen war er schon älter. Daran konnte er sich noch gut erinnern. Ein Shoppingtag mit seiner Mutter, und sie hatte damals die Selfies für sich entdeckt. Sie hatten auf einer Bank im Park gesessen, sich eine Pizza zum Mittagessen geteilt, und dabei zigtausend Fotos geschossen. Sie hatten so wahnsinnig laut und ausgelassen rumgealbert, dass die anderen Parkbesucher einen großen Bogen um sie gemacht hatten. Solchen zwei Irren wollte man einfach nicht näher begegnen, doch er wusste noch, was es für ein toller Tag gewesen war. Das Dritte war das Jüngste. Das erste Foto, dass er jemals von einem Freund hatte. Muse. Er hatte es quasi heimlich geschossen, weil Muse Fotos von sich hasste. Es war eine Momentaufnahme von einem ihrer Filmabende. Muse, wie er auf der Couch saß, die Beine im Schneidersitz, sich grad eine Strähne nach hinten streichend, in einem Buch blätternd, dass er aus dem Regal von Adams Eltern gezogen hatte. Der konzentrierte Blick, die Lippen leicht geöffnet, die langen Finger, wie er gerade eine Seite umblätterte. Entspannt. Nicht so müde, wie er es jetzt immer war. Entspannt, gelassen, fröhlich. „Ich mag sie.“ Adam lächelte an Leons Schulter. „Es sind schöne Erinnerungen.“ „Mhm.“ Leons Blick blieb kurz auf dem Bild von Muse hängen, bevor er sich komplett zu Adam umdrehte und ihn zu sich zog. „Du warst ein süßer kleiner Junge.“ „Und jetzt?“ „Hm...“ Er beugte sich über sein Ohr und knabberte sanft an seinem Ohrläppchen. „Ich würde in Teufels Küche kommen, wenn ich dich jetzt süß oder klein bezeichnen würde. In vielerlei Hinsicht.“ Ein Schauder durchfuhr Adam. Er schloss genießerisch die Augen, streichelte langsam über Leons Rücken, fuhr die Wirbelsäule entlang, nach unten zum Hosenbund, ließ dort seine Hände für einen Moment liegen. Diese einfache Berühung an seinem Ohr, der warme Atem, die weichen Lippen. Er hatte es vermisst. Er hatte es so schrecklich vermisst. Seine Brust zog sich zusammen. „Ich will noch nicht... schlafen.“ Nur ein leises Flüstern, ein Wispern. Die Lippen an seinem Ohr verzogen sich zu einem Lächeln. Dieses selbstzufriedene, wahnsinnig machende Lächeln. „Ich auch nicht.“ Leon fuhr langsam unter seinen Pullover, streichelte sanft seine Seiten, seinen Bauch, seine Hüftknochen. Fuhr mit seiner Zunge um sein Ohrläppchen, beugte sich über seinen Hals, nahm die Haut vorsichtig zwischen die Zähne. Ein leichter Biss, die Zunge, die die Stelle umspielte. Die weichen, warmen Lippen an seinem Hals. Ein leises Stöhnen entfuhr Adam. Es war ein wenig unfair, dass er sich so verwöhnen ließ und selber nicht sehr viel beisteuerte, aber er genoß es so sehr. So so sehr. Fieberhaft löste er sich von Leon und streifte sich seinen Pullover über den Kopf. Am liebsten hätte er sich direkt komplett ausgezogen, doch Leon hielt seine Hände fest, bevor er seine Hose auch nur öffnen könnte. „Sei nicht so ungeduldig.“ Seine Stimme war etwas heiser. Rau. Verraucht. „Leon...“ Es klang wie ein Wimmern, ein bittendes Wimmern, aber Leon lächelte nur und schob Adam mit seinem Körper nach hinten, so dass er auf das Bett plumpste. Adam konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Diese Masche hatte er auch bei ihrer ersten Nacht angewandt. Scheinbar hatte er dafür eine besondere Vorliebe. „Was ist?“ Leon hatte seinen Kopf über Adams Hals gebeugt, und fuhr mit seiner Zunge die Halsschlagader entlang. „Du magst es, Leute auf's Bett zu schmeißen, hm?“ Ein leises Lachen. „Nur dich...“ Nur dich. Adam schloß die Augen. Streichelte Leons Nacken, seine nackten Schultern, die Schulterblätter. Nur dich. Es war nicht das erste Mal, dass Leon etwas als... adamspezifisch deklarierte. Es würde hoffentlich nicht das letzte Mal bleiben. Leon zog eine Spur kleiner Küsse über seinen Körper. Sein Hals. Sein Schlüsselbein. Die linke Brustwarze, die er kurz mit der Zunge umspielte. Der Rippenbogen. Der Bauchnabel. Eine Spur aus Küssen, die immer stärker brannte. Adam biss sich in sein Handgelenk, um ein gequältes, erregtes, gieriges Stöhnen zu unterdrücken. Der Rand seines Hosenbundes. Langsam öffnete Leon den Knopf, zog den Reißverschluss auf und streife die Hose nach unten. Drückte einen Kuss auf das feste, steife Glied, das immer noch von den Pantys bedeckt war. Mit einer Hand unter Adams Oberschenkel drückte er sein Bein etwas nach oben und zur Seite, leckte die zarte Haut, biss sanft zu und saugte. Eine andere Stelle, nur Millimeter neben der ersten. Nochmal. Er hatte das Gefühl, gleich zu explodieren. „Leon...“ Nur ein Wimmern. Hör auf. Mach weiter. Mach weiter! Leon ließ sich nicht irritieren. Er zog ihm seine Pants aus, hielt einen Moment inne, betrachtete ihn. Wieder dieses hungrige Glitzern in seinen Augen. So selbstzufrieden. Er beugte sich langsam über seine Lenden, berührte sacht mit seiner Zunge Adams Glied, hielt inne, als er Adams scharfes Einatmen hörte. Umschloss die Eichel mit seinem Mund, fuhr mit der Zunge an ihrem Rand entlang, saugte leicht. Mit seinen Daumen streichelte er Adams Innenschenkel, während er langsam seinen Mund bewegte, vor und zurück, manchmal inne hielt, für einen Moment, eine Sekunde, einen langen Augenblick. Weiter machte. Adam kniff die Augen zusammen, legte beide Hände über seinen Mund, um nicht laut aufzustöhnen. Seine Eltern schliefen, aber sie schliefen nur auf der gegenüberliegenden Seite des Flurs. Und nicht immer tief. Und nicht immer fest. Oh. mein. Gott! Ein kurzer Moment. Ein Augenblick. Für eine Sekunde explodierte er. Und dann durchströmte ihn Erleichterung. Er keuchte, atmete schwer. Spürte, wie Leon noch an Ort und Stelle verharrte. Er hatte... nicht ernsthaft! Verzweifelt legte er seine Hände über sein Gesicht, versucht, die Röte, die Scham zu verbergen. Beobachtete Leon, wie er sich von ihm löste, sich über den Mund wischte. Aufstand und einen Schluck von seinem inzwischen kalten Tee nahm. Ihn spöttisch betrachtete und sich dann neben ihn an den Bettrand setzte. Sanft seine Handgelenke nahm, über seinen Kopf hob und ihn küsste. Ein bitterer, salziger Geschmack, gemischt mit dem Aroma von Tee. „Es tut mir Leid...“ Er brachte kaum ein Wort heraus, aber Leon lachte nur leise. „Dazu gibt es keinen Grund.“ Er hob eine Augenbraue, fuhr mit seinem Blick Adams Bauchlinie nach unten, folgte mit einer Fingerspitze, streichelte die Beckenknochen. „Ich bin noch nicht fertig mit dir.“ Adam erzitterte kurz, zog Leon dann zu sich runter, und küsste ihn nochmal. Intensiver. Tiefer. Er war nicht so erfahren und geübt, aber er wollte bestimmt nicht ihm die gesamte Initiative überlassen. Sein Kuss war wilder, ungestümer. Hungriger. Er spürte Leons nackte Brust an seiner. Sein heißer Atem. Das erregte Keuchen. Die warmen Hände unter seinem Rücken. Meins. Alles meins. Nervös suchte er Leons Hosenbund. Öffnete den Knopf, den Reißverschluss. Schob ihn von sich und sah ihn auffordernd an. Mit einem Lächeln stellte Leon sich vor ihn, während er sich auf das Bett kniete. Zog Hose und Unterwäsche nach unten. Lehnte seinen Kopf gegen Leons Bauch, das erregte, steife Glied nah an seinem Mund. Er spürte seine Hände in seinem Haar, an seinem Nacken. Drückte einen kurzen Kuss auf die Eichel. Ein kurzes Erschaudern. Langsam sah er zu Leon auf, der fragend den Kopf zur Seite legte. „Leg dich hin...“ Leon hob leicht eine Augenbraue, einen zufriedenen Ausdruck in den Augen. Er beugte sich noch einmal zu Adam und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor dieser zur Seite rückte, um Leon Platz zu machen. Für einen Moment betrachtete Adam ihn, wie er vor ihm lag. Das lange Haar, die sonnengebräunte Haut. Die feinen Glieder, die breite Brust. Ein warmes Kribbeln breitete sich in seinem Bauch aus, während er sich über ihn hinkniete. Er hätte ihn ewig nur betrachten können. In so vielen Facetten hatte er ihn schon gesehen. Wütend, belustigt. Immer aufrecht, immer stolz. Und jetzt lag er vor ihm. Völlig ergeben. Während er langsam, genüsslich Leons Glied streichelte, holte er aus der Nachttischschublade eine Tube mit Gleitgel hervor und drückte sie ihm in die Hände. Vorsichtig, zärtlich, bereitete Leon ihn vor. Massierte ihn, während Adam ihn weiter streichelte. Irgendwann hörte er ein leises Stöhnen. „Adam...“ Adam biss sich auf die Unterlippe, unterdrückte ein Grinsen. Es war nicht ganz ein Bitten, ein Betteln. Nicht ganz, aber fast. Leons Hände an seinen Hüften kniete er sich über ihn, ließ ihn eindringen, langsam, aber es blieb ihm trotzdem die Luft weg. Für einen Moment verharrten sie in der Position. Adam, der oben kniete, seinen Kopf gebeugt, den Atem anhaltend. Unter halb gesenkten Augenlidern das kristalline Schimmern seiner Augen. Seine Hände auf Leons Brust, Halt suchend. Leon, der ihn aus rauchgrauen Augen beobachtete. Zufrieden, wie eine Raubkatze. Seine Hände an Adams Hüften, um ihn zu stützen, zu lenken. Vorsichtig fing Adam an sich zu bewegen. Er fühlte Leons Hände auf seiner Haut, warm und rau. Er wollte die Augen schließen, überlegte es sich aber anders. Senkte die Lider, betrachtete aber Leons Gesicht. Die Erregung, der Genuß, der sich darin wiederspiegelte. Kurz vorm Höhepunkt ließ er sich nach vorne sinken und verschloß ihre beiden Münder mit einem Kuss. Leons Finger krallten sich für einen kurzen Augenblick in seine Hüften, suchten Halt, bevor sie sich wieder entspannten. Als sie beide zum Höhepunkt kamen, Haut an Haut. Für einen Moment blieb er auf Leon liegen, atmete dann ein Mal tief durch und rollte sich von ihm runter, soweit es die Breite des Bettes hergab. Viel Spielraum blieb nicht, denn es war eigentlich nur auf eine Person ausgerichtet. Eigentlich. Nach einigen Sekunden, in denen man nur ihren Atem hörte, drehte Leon sich zu ihm und stützte seinen Kopf auf einem Arm ab. Er betrachtete ihn kurz und konnte sich dann sein Grinsen nicht verkneifen. „Du wirst ja richtig forsch.“ Adam merkte, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Mit einem unwilligen Laut drückte er es ins Kissen und murmelte etwas. Leon beugte sich über ihn, nah an sein Ohr. „Ich hör dich nicht.“ Adam hob seinen Kopf aus dem Kissen. „Musst du auch nicht.“ Sein ganzer Körper kribbelte. Ein Hochgefühl machte sich in ihm breit, ein Übersprudeln an Freude. Die selbe Glückseligkeit, die er nach ihrer ersten gemeinsamen Nacht gespürt hatte. Und die so kurz danach zerstört worden war. Er hoffte, dass er diesmal dem Frieden trauen konnte. Leon rückte näher zu ihm, vergrub sein Gesicht in Adams Halsbeuge. Noch etwas, was so gar nicht zu ihm passte. Nach dem Sex wurde er besonders verkuschelt. Adam legte seine Arme um ihn, legte seine Wange an seine Haare, und ließ seinen Blick schweifen, während er Leons Atem an seinem Hals spürte. Er hatte einen Freund. Nein, falsch. Er hatte IHN als Freund. Er konnte es immer noch nicht glauben. Es klang so falsch, so irreal. So banal. Leon, in einer Beziehung. Mit ihm. Sie hatten Sex in seinem Bett. Ein Bett für einen achtzehnjährigen Schüler, nicht für einen Mann von Leons Kaliber. In seinem Zimmer, mit seinen Eltern nur wenige Meter entfernt. Sind wir wirklich zusammen? Er musste sich auf die Lippen beißen, um das nicht tatsächlich zu fragen. Vermutlich würde Leon nicht sonderlich erfreut auf solche unnötigen, lächerlichen Fragen reagieren. Er tat es trotzdem. „Sind wir wirklich zusammen?“ Er spürte ein leises Knurren an seinem Hals. Dann ein Seufzen. Ein leises Murmeln. „Ich fürchte, ja.“ „Du fürchtest?“ Adam lachte los, während er Leon fest umschlungen hielt. Es war so albern. Dieser Mann, der alles auf seine spezielle, exzentrische Weise tat, hatte sich in sowas Banales wie eine Beziehung begeben, nur, um ihn zu halten, seine Besitzansprüche geltend zu machen, ihn für sich zu haben. „Wie soll ich dich dann nennen? Schatz?“ Leon rückte etwas von ihm ab und sah ihn mit einem finsteren Blick an. „Darling?“ Der Blick verfinsterte sich etwas mehr. „Hasi?“ Adam hatte inzwischen beide Hände auf den Mund gelegt, um sein Lachen zu unterdrücken. Er sah Leons finstere Miene, die bedrohlich zusammengekniffenen Augen... und das Zucken um seine Mundwinkel, das er nicht kontrollieren konnte. „Du begibst dich auf dünnes Eis!“ Mit einem Grinsen zog Adam ihn zu sich und küsste ihn. Löste sich wieder von ihm, mit einem sanften Lächeln. Sein Bauch kribbelte. Tausend Schmetterlinge, die dort flatterten. Er strich Leon eine Strähne hinters Ohr. „Ich weiß nicht, ob du das hören willst...“ Seine Stimme wurde leise. Zärtlich. „Aber ich liebe dich.“ Leon sah ihn einen langen Moment an. Ohne jede Regung. Dann schloss er die Augen, rückte näher an Adam und vergrub sein Gesicht wieder in seiner Halsbeuge. Er sagte nichts, doch das war auch nicht nötig. Adam zog die Decke über sie beide, streckte sich etwas und machte das Licht der Nachttischlampe aus. Die Dunkelheit senkte sich über sie, jeder in seinen eigenen Gedanken versunken, und doch zusammen. Bald hörte er Leons regelmäßigen Atem, ein warmer Hauch an seinem Hals. Ein Gefühl von Zufriedenheit breitete sich in ihm aus, von Geborgenheit. Und es war gut so. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)