Oneshot NaruHina von shino-girl ================================================================================ Kapitel 1: Na und?! ------------------- „Naruto!“, ruft sie vom ersten Stock ins Erdgeschoss und klingt dabei alles andere als erfreut. Hinata kam gerade von einer anstrengenden Spätschicht und wollte nur noch ein oder zwei ruhige Stunden auf der Couch verbringen, vorzugsweiße mit ihrem Freund an der Seite, und dann ins Bett. Schließlich muss sie morgen wieder in die Klinik. Da sollte sie fit sein! Aber die ruhigen Stunden scheinen gerade meilenweit weg zu sein. Sie horcht in die Stille und vernimmt ein abwesendes „Ja“ aus dem unteren Geschoss. Das reicht ihr vorerst. Zumindest hört er ihr zu. „Kommst du mal bitte?!“ Zuckersüß ist ihre Stimme auf einmal. Wäre er wirklich mit beiden Ohren bei ihr, wüsste er, dass er wohl etwas verbrochen hatte und würde eilen, um einen größeren Schaden abzuwenden. Stattdessen dauert es etwas, bis er sich erneut zu Wort meldet. Nur ab und zu hört sie ihn etwas murmeln, was aber nicht für sie bestimmt ist. „Ich kann jetzt nicht!“, kommt es dann abgelenkt und gerade so laut wie nötig aus dem Wohnzimmer. Das war für sie bestimmt, trifft aber nicht auf ihre Begeisterung. Unendlich genervt schmeißt sie ihre Jacke in den Wäschekorb und stampft nun selbst los. Hinata findet ihren Freund auf der Couch, wie sie ihn vor gut zehn Stunden zurückgelassen hatte, als sie zum Dienst musste. Im Jogginganzug, ungekämmt und mit dem Controller für die Playstation in der Hand. Nur stehen jetzt noch zusätzlich diverse leere Dosen von Energydrinks auf dem Tisch vor ihm und er sitzt in einem Krümelfeld. Überall liegen Brösel von Chips, Keksen und sogar die Reste einer Fertigpizza liegen auf einem Teller in unmittelbarer Nähe. //Wenigstens weiß er wofür diese runden, weißen Dinger nützlich sind!//, dachte Hinata sich und wunderte sich nicht im Geringsten über den Sarkasmus, der dabei in ihren Gedanken mitschwang. Bei dem Chaos hier möchte sie einfach nur noch den Schlüssel nehmen und wieder zurück ins Krankenhaus fahren. Dort ist wenigstens alles an seinem vorgesehenen Platz. Nicht, dass sie einen Sauberkeitstick hatte. Das wahrlich nicht, aber eine gewisse Ordnung sollte doch überall herrschen. Stattdessen bringt er es fertig in nur wenigen Stunden das Haus auf den Kopf zu stellen. „Hast du den ganzen Tag nichts anderes gemacht, als zu zocken?“ Wütend baut sie sich neben dem Bildschirm auf. Mehr, als einen kleinen Seitenblick erwirkt sie dabei aber nicht bei ihm. „Sasuke! Ich brauche Rückendeckung!“, schrie er lieber aufgeregt in sein Headset und drückt wie wild auf den Tasten herum. „Du hast mir versprochen oben aufzuräumen, bis ich wieder da bin. Und jetzt sieht’s hier auch noch aus wie im Saustall!“ Hinatas Stimme klingt selten so aufgebracht wie jetzt. Dazu wird sie nicht gerne ignoriert, was sie nur noch mehr aufregt. Mit verschränkten Armen stellt sie sich deshalb jetzt direkt vor den Fernseher und sieht ihren Freund auffordernd an. Sie will seine Aufmerksamkeit. Der lehnt sich allerdings nur etwas zur Seite und versucht so und mit eingeschränktem Sichtfeld weiterzuspielen. „Jetzt reicht’s!“, nuschelt Hinata zu sich selbst. Mit gezielten Handgriffen zieht sie die Stecker. Wahllos. Ihr ist es scheißegal, was da gerade vom Stromnetz getrennt wird. Hauptsache Naruto kann sich endlich voll und ganz auf die konzentrieren. „Spinnst du?“ Im ersten Moment perplex, ist er im zweiten Moment umso aggressiver. Naruto reißt sich das Headset von den Ohren und springt auf. Versucht den Schaden zu beheben. „Hast du sie noch alle? Was fällt dir eigentlich ein? Weißt du, was du getan hast?“ Rücksichtslos schubst er sie weg um an die Kabel zu kommen. „Ich hab dich von der Müllhalde geholt.“, kommt der bissige Kommentar von ihr daraufhin. „Hörst du mir jetzt endlich zu?“ Erneut ist ihre Stimme viel zu nett für diese Situation. „Du kannst mich mal!“, ist seine einzige Reaktion und ist bereits erneut abgelenkt um die Konsole wieder zum Laufen zu bringen. „Seit wann bist du so ein Arsch? Du hast mir versprochen aufzuräumen. Jetzt komm ich heim und es sieht noch schlimmer aus, als vorher. Du sitzt lieber den ganzen Tag vor dem Drecksding und spielst irgendwelche dämlichen Ballerspiele!“ Jetzt dreht Hinata vollkommen auf und lässt ihre Wut auf ihn raus. „Räum doch selbst auf, wenn’s dich stört!“ Er steckt den letzten Stecker in die Steckdosenleiste und Hinata kann beobachten, wie das System wieder hochfährt. „Ich bin nicht deine Putze!“, entrüstet sie sich, ihrer Meinung nach zu Recht. „Schön wär’s. Die würde sich nicht so aufführen!“ Es ist sein Pech, dass er in diesem Moment aufsteht und ihr einen gehässigen Blick zuwirft. Schallend handelt sich Naruto für diese Aussage eine Ohrfeige ein. „Hörst du dir eigentlich zu?“, kommt es daraufhin noch von Hinata. Scheinbar hat ihr kleiner Aussetzer auch gesessen. Zum ersten Mal, seit dem sie durch die Tür gekommen ist, schaut er sie länger als eine Sekunde an. „Seit du auf Tour gehst bist du ein riesengroßes Arschloch. Du behandelst mich wie Dreck, gammelst lieber vor dich hin, als was mit mir zu machen und bist dazu noch mies drauf.“ Sie hat Gehör bei ihm gefunden, allerdings reagiert er ganz anders darauf, wie sie sich erhofft hatte. Vielleicht ist er beleidigt, weil sie ihm eine mitgegeben hat. Ist ihm wohl noch nicht passiert. „Ist ja auch kein Wunder, wenn du mich ständig nervst. Warum bist du noch hier, wenn dich alles so ankotzt?“ Sprachlos schaut Hinata ihn nun an. Bedeutet sie ihm denn gar nichts mehr, wenn er sich so mir nichts, dir nichts von ihr trennen konnte? Wenn es den Anschein macht, er würde ihr keine Träne nachweinen? „Ich bin noch hier, weil ich nicht einfach so aufgeben wollte.“ Ihre Stimme ist auf einmal leise und wirkt zerbrechlich. „Aber es gibt wohl nichts mehr, wofür es sich zu kämpfen lohnt.“ Resignierend muss sie feststellen, wie ihre mühsam aufrecht erhaltene Illusion in sich zusammen fällt. Sie hatte wirklich gedacht, dass sie das gemeinsam wieder hinbekommen. Aber es gibt kein Gemeinsam mehr. „Sie hatten alle Recht. Sie wussten, dass das mit uns nichts wird. Hätte ich doch nur auf sie gehört.“ //… und nicht auf mein Herz.// Mit Tränen in den Augen geht sie an ihm vorbei. Darauf bedacht ihn diese nicht sehen zu lassen. Diese Genugtuung wollte sie ihm nicht verschaffen. Nicht, nachdem sie ihm schon so viel gegeben hatte. Ohne groß nachzudenken nimmt sie sich eine Sporttasche und stopft ein paar Sachen hinein. Das nötigste. Wenn er ab Donnerstag wieder weg ist für seine nächsten Auftritte, kann sie in Ruhe den Rest holen. Kein Wort verschwendet sie für ihren Abschied. Zum einen hätte er eh nicht zugehört. Seine geliebte Playstation läuft bereits wieder und die Verbindung mit Sasuke ist wohl auch schon wieder hergestellt. Zum anderen hätte sie ihre Tränen nicht zurückhalten können und er hätte gesehen, was sie ihm nicht zeigen wollte. Den Schmerz, den er ihr zufügt, indem er sie wie ein Ding einfach wegwirft und den Liebeskummer, der sie bereits jetzt vereinnahmt. Selbst nach dem Streit und seinen verletzenden Worten frisst dieser sich in ihr Herz. Sie hatte ihm vertraut und ihn in ihr Herz gelassen. Sie hatte ihn geliebt. Falsch. Sie liebt ihn immer noch. Liebe ist für sie nichts, was an dem einen Tag kommt und an einem anderen Tag geht. Deswegen wollte sie auch dafür kämpfen. Jetzt kämpft sie nur noch gegen die Tränen und die Einsamkeit, die sich ihrer bemächtigt. Mit dem Auto fährt sie durch die Stadt. Wo nur sollte sie jetzt hin. Es ist beinahe Mitternacht. Jeder normale Mensch liegt jetzt wahrscheinlich schon im Bett und schläft. Einmal mehr fühlt sie sich so einsam, wie noch nie in ihrem Leben. Dabei hatte sie noch nie viele Freunde oder Freundinnen. Trotzdem. Seit sie die Erfahrung gesammelt hat, wie es ist einen festen Freund zu haben, dem sie bedingungslos vertrauen konnte und der immer für sie da war, hatte sie ein Bedürfnis danach entwickelt. Nach Nähe, nach Geborgenheit. Sie will nicht mehr alleine sein. Doch genau das ist sie im Moment. Auf gut Glück beschließt sie zu ihrer besten Freundin zu fahren. Vielleicht ist sie noch wach. Zögernd bleibt Hinata jedoch im Auto sitzen. Im Wohnzimmer brennt zwar Licht, trotzdem fällt es ihr schwer diesen glücklichen Umstand zu nutzen. TenTen wird alles wissen wollen, obwohl Hinata gerade nicht bereit ist, darüber zu reden. Und wenn sie dann alles weiß, wir sie einfach sagen: „Ich habe dir doch gesagt, ihr passt nicht zusammen!“ TenTen hat von Anfang an Recht behalten. Sie wusste es schon, nachdem sie Naruto zum ersten Mal gesehen hatte. Hinata bezweifelt, dass sie diesen Satz ertragen kann. Nicht jetzt, vielleicht morgen. Dann, wenn sie einen Weg gefunden hat, mit dem Schmerz zu leben. Doch die Not lässt sie tief durchatmen und aussteigen. Mit der Tasche in der Hand geht sie zur Haustüre. Erst nach einem erneuten, kurzen Zögern drückt sich dann doch dich Klingel. Es dauert etwas, bis ihr jemand öffnet. Es ist nicht TenTen, sondern ihr Freund Shino, was Hinata erleichtert zur Kenntnis nimmt. Er ist deutlich ruhiger und besonnener als seine Freundin. „Hallo Shino.“, grüßt Hinata ihn leise und versucht sich klein zu machen. Nicht, weil sie Angst vor ihm hat, sondern weil es ihr unangenehm ist die Beiden zu solch später Stunde zu stören. „Kann ich heute Nacht hier schlafen?“ Sie redet nicht um den heißen Brei herum. Das braucht sie bei ihm wirklich nicht, außerdem wird er es mit Sicherheit schon fast erraten haben, anhand der Tasche. „Komm rein.“ Er tritt ein Stück beiseite, nimmt ihr höflich die Tasche ab, damit sie Jacke und Schuhe ausziehen kann. Danach folgt Hinata ihm ins Wohnzimmer. Sofort ist sie TenTens neugierigen Blicken ausgesetzt. „Ich geh schon mal ins Bett.“, murmelt Shino seiner Freundin zu, gibt ihr noch einen Kuss und verschwindet dann. Hinatas Tasche stellt er neben der Couch ab. Betreten schaut sie ihm nach. Sie wollte nicht ihre Zweisamkeit zerstören und fühlt sich jetzt schuldig. Ist diese doch so unendlich kostbar. Gerade als sie wieder zu ihrer besten Freundin sehen will, spürt sie schon ihre Arme, die sie in eine tröstende Umarmung ziehen. Eine Reaktion, wie sie Hinata nicht von ihr erwartet hat. „Ist es vorbei?“, fragt sie lediglich. Hinata nickt daraufhin und schluchzt dabei leise. Auf einmal kommt alles über sie und die Tränen laufen in Strömen über ihr Gesicht. Unaufhaltsam und unerbittlich. „Ich hatte so gehofft, dir bleibt das erspart!“, murmelt TenTen leise. Das ist alles was sie sagt, und sie meint es auch so. Stumm ist sie einfach nur für ihre Freundin da, als es dieser am schlechtesten geht. Sie selbst hat das vor Shino mehr als nur einmal durchmachen müssen. Aber sie ist daran gewachsen, ist zu der Person geworden, die sie heute ist. Bei Hinata befürchtet sie gerade allerdings, dass sie daran zerbricht. Nie zuvor hat sie einem Menschen so sehr vertraut wie Naruto. Bis es soweit war hat es Ewigkeiten gedauert und viele Gespräche mit einer Unmenge an Tee benötigt. TenTen wusste damals noch nicht über wen sie sich unterhielten. Als sie es erfahren hatte, war es bereits zu spät. Sie bereute lange Zeit Hinata bestärkt zu haben ihm einen Vertrauensvorschuss zu geben und sich von ihren Gefühlen leiten zu lassen. Dann kam der Tag an dem Hinata ihr denjenigen vorstellte, dessen Identität sie vorher nicht preisgeben wollte. Naruto Uzumaki. Frontmann einer erfolgreichen Band. Er lebt zwar weitestgehend von den Medien zurückgezogen, hat bei ihnen trotzdem nicht den besten Ruf. Nicht, dass er jede Nacht eine Neue abschleppte. Selbst Hinata hätte gewusst, dass sie sich dann nicht auf ihn einlassen sollte. Eher hat er den Ruf ungezogen und unbeherrscht zu sein. Man soll nicht alles glauben, was die Zeitungen und Klatschblätter behaupten, das weiß TenTen selbst. Trotzdem kam er ihr von Anfang an suspekt vor. Bei einem gemütlichen Mädelsabend scheute TenTen sich auch nicht, ihrer Freundin Hinata das zu sagen. Sie wollte ihn ihr wirklich nicht schlecht reden und noch viel weniger wollte sie mit ihrer Vermutung richtig liegen. Leider hat sie wohl doch ins Schwarze getroffen. Dabei hatte sie nach etwas über einem Jahr schon geglaubt sich geirrt zu haben. „Willst du reden?“ Insgeheim hofft die Braunhaarige darauf. Nicht aus reiner Neugierde, sondern aus Angst Hinata würde sich vor ihr verschließen. Das wäre mehr als nur schlecht. Es wäre eine Katastrophe. Es würde zum Teil bedeuten, dass sie nicht nur das Vertrauen in Naruto verloren hat, sondern auch ihr Grundvertrauen in sie. „Bitte rede mit mir!“, fleht TenTen daher, als ihre Freundin sich aus der Umarmung windet und mit einem Tränenschleier über den Augen den Kopf schüttelt. „Ich bin müde.“ Im Moment kann Hinata mit ihr darüber noch nicht reden. Braucht sie doch selbst noch etwas mehr Zeit um es zu begreifen, um es zu verstehen. „Versprichst du mir, morgen alles zu erzählen?“ Ihr ist bewusst, warum TenTen darauf beharrt. Denn Hinata ist selbst bewusst, je länger sie es nicht ausspricht, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit es nie zu tun. Obwohl sie sich im Moment gar nicht sicher ist, ob sie es überhaupt möchte. Sich ihr anvertrauen. Sich jemals wieder jemandem anzuvertrauen. Wenn es jedes Mal so unendlich weh tut kann sie das einfach nicht länger ertragen. Lieber wäre sie wieder alleine. Ihre Erinnerungen schweifen zu der Zeit zurück, in der es so war. In der sie nur sich selbst hatte vertrauen müssen, was schon schwer genug war. Sie hatte nur oberflächliche Bekanntschaften und auch nur die Gedanken an ihr Ziel. Ärztin zu werden und Menschen zu helfen. Um genau zu werden, sie wollte Chirurgin werden. Da konnte sie helfen ohne groß mit ihren Patienten reden zu müssen. Und sie hat ihr Ziel erreicht. Ist eine der besten ihres Fachs. Vielleicht aber auch nur, weil die Beziehung zu Naruto und die engeren Freundschaften sie menschlicher gemacht haben. Zweifel machen sich in ihr breit. Kann sie alleine und trotzdem gut sein? Sie begegnet dem fragenden Blick von TenTen. Natürlich, sie ist ihr noch eine Antwort schuldig. Und Hinata weiß, dass sie nicht eher schlafen gehen darf, ehe sie es ihrer Freundin versprochen hat. Es ist wohl eines ihrer leichtsinnigsten Versprechungen, trotzdem gibt sie es. Vielleicht ist es auch ganz gut, wenn TenTen sie dazu zwingt. Auch wenn ihr die einsamen Tage von früher leichter und glücklicher erscheinen im Moment, weiß Hinata selbst, wie viel glücklicher sie mit Menschen an der Seite war und ist, die für sie da sind. Selbst wenn sie das gerade nicht wahrhaben will. TenTen nickt zufrieden und bereitet ihr danach die Couch vor. Gerne hätte sie ihr den Luxus eines Gästezimmers geboten, doch so viel Platz haben die Beiden in ihrer Wohnung nicht. Hinata würde sich aber auch nie beschweren. Das hat sie noch nie gemacht und wird sie nie machen. Bestimmt ist sie gerade einfach nur froh, überhaupt irgendwo schlafen zu können. „Bis morgen.“ Bewusst verabschiedet TenTen sich nicht mit „Gute Nacht“ oder „Schlaf gut“. Die Nacht wird für Hinata ein wahrer Alptraum werden. Da brauchten sie beide sich nichts vormachen. Hinata dagegen versucht sich nur an einem Lächeln. Es sieht so gequält aus, wie sie sich fühlt. Trotzdem ist sie gleich darauf alleine und kann sich hinlegen. Ruhe findet sie in dieser Nacht allerdings kaum. So sieht sie auch aus am nächsten Morgen. Mit tiefdunkel unterlaufenen Augen, die vom vielen Weinen auch noch deutlich angeschwollen sind, sitzt sie am Küchentisch. Wortlos überreicht TenTen ihr eine Tasse Tee und wartet. Mit einer, für sie ungewöhnlichen, Geduld. Shino ist bereits zur Arbeit gefahren und entschuldigt seine Freundin für heute, die im gleichen Unternehmen arbeitet. Daher haben die Beiden heute alle Zeit der Welt. Und die nutzen sie auch. Hinata erzählt, mehr oder weniger freiwillig, was vorgefallen ist. Nicht so ausführlich, wie TenTen es gerne hätte, aber zumindest offenbart sie sich. Darüber ist die Braunhaarig unendlich froh. Hinata gibt ihr sogar noch mehr preis. Spricht über die letzten Wochen und wie es sich immer weiter zugespitzt hatte. Erst die Tränen unterbrechen Hinata. Der Liebeskummer zerfrisst sie innerlich, trotzdem weigert sie sich gegen eine erneute Umarmung. TenTen würde sie so gerne trösten, was Hinata aber nicht zulassen will. Lieber macht sie das mit sich selbst aus. „Du kannst so lange bei uns bleiben, wie du willst. Bis du weißt, wie es weitergehen soll.“ Es ist nur ein schwacher Versuch von TenTen sie auf andere Gedanken zu bringen, was trotzdem mit einem dankbaren Lächeln quittiert wird. „Ich will euch nicht stören. Ich werde mir so schnell wie möglich eine neue Unterkunft suchen.“ Hinatas Stimme klingt immer noch etwas verweint, doch es wird besser. Bei einem Blick auf die Uhr erschrickt sie. „Ich muss zur Arbeit!“, meint sie, steht bereits auf. „Du kannst doch jetzt nicht arbeiten gehen.“ TenTen protestiert und will sie aufhalten. Vergebens. „Es lenkt mich wenigstens ab.“ Mit wenigen Handgriffen macht Hinata sich fertig und geht zur Arbeit. Ein Blick auf ihr Handy, bevor sie ins Auto steigt, zeigt gähnende Leere. Wer bitte hätte ihr auch schreiben sollen? Die Spätschicht ist wieder anstrengend gewesen. Zu den geplanten Operationen kamen noch zwei Notfälle, die dazwischen geschoben worden sind. Müde lässt sie sich in der Umkleide auf eine Bank nieder und lehnt den Kopf an die Wand hinter sich. Ihr Kopf ist leer, wie sie erleichtert feststellt. Die Konzentration über Stunden hinweg hat ihr alles abverlangt, was sie heute geben konnte. Das Ergebnis ist überaus erleichternd. Keine Gedanken, keine Gefühle, keine Sorgen. Leise vernimmt sie in diesem Zustand das Klingeln ihres Handys aus dem Spind. Seufzend steht sie auf, öffnet die Metalltüre und kramt aus der Tasche das bimmelnde Mobilteil hervor. Sofort, als sie erkennt, wer es ist, lässt sie es fallen und tritt mit Tränen in den Augen einen Schritt zurück. Erst Minuten nach verstummen ihres Klingeltons wagt sie sich wieder heran. Sie wirft einen Blick auf das Display. Acht verpasste Anrufe und vier Nachrichten. Hinata entsperrt das Handy und sieht sich die Nachrichten an. TenTen hat geschrieben, nachdem sie erfolglos angerufen hat. Nur um sich nach ihrem Befinden zu erkunden und ihr zu sagen, dass sie nicht zurückrufen brauche, wenn sie nicht möchte. Eine weitere Nachricht ist von Kiba, er fragt, wann sie endlich wieder etwas trinken gehen würden. Die anderen zwei Nachrichten sind von Naruto, genauso wie die anderen sieben Anrufe. Sie ignoriert beides und lässt ihr Handy in ihrer Handtasche verschwinden. Stellt es vorher vorsorglich auf Stumm. TenTen erwartet sie schon ungeduldig, als sie endlich nach der Schicht die Wohnung betritt. Selbst etwas vom Abendessen hatte sie aufgehoben und macht es ihr nochmal warm. „Alles ok?“ Hinata ist nicht die gesprächigste, was ihr vollkommen bewusst ist. Doch sie wirkt gerade noch zurückhaltender und in sich gekehrter, wie sonst. „Naruto schreibt mir und ruft mich an.“, berichtet die Langhaarige zwischen zwei Bissen nachdenklich. „Achja?!“ Sofort sind alle Alarmglocken bei TenTen angegangen. „Was will er?“, will sie sofort wissen, bekommt jedoch nur ein Achselzucken als Antwort. Stattdessen legt Hinata das Handy auf den Tisch, entsperrt es und schiebt es ihrer Freundin hin. Kurz darauf hört sie diese missbilligend mit der Zunge schnalzen. „Wenn er wissen will, wann ich meine Sachen hole, kannst du ihm `Am Wochenende´ schreiben.“ Mühsam würgt sie Bissen für Bissen herunter. Eigentlich hat sie keinen Hunger, doch wollte sie TenTen nicht kränken. Sie hat sich Mühe gegeben und es schmeckt wirklich gut. „Ich habe seine Nummer blockiert. Der nervt dich nicht mehr.“ Mit diesen Worten schiebt sie das Handy zurück zur Eigentümerin. Hinata hinterfragt das nicht, aber später auf der Couch interessiert es sie doch, was er geschrieben hat, um diese Reaktion hervorzurufen. So sehr sie auch suchte, sie konnte den Chat nicht finden. Ob er verschwindet, wenn die Nummer auf ignorieren gestellt wird, weiß sie nicht. Dafür kennt sie sich zu wenig mit diesem Ding aus. //Vielleicht ist es besser so…//, denkt sie noch, ehe sie das Teil auf den Couchtisch legt und die Augen zu macht. Diese Nacht ist deutlich einfacher zu ertragen. Die Müdigkeit trägt ihren Teil hinzu. Am nächsten Morgen wacht sie durch das Dauerklingeln an der Türe auf. Ein neugieriger Blick durchs Fenster offenbart, wer es ist. Naruto steht davor und wird von TenTen abgehalten einzutreten. „Was willst du?“ Ihre Stimme ist deutlich unterkühlt. „Komm schon, lass mich rein. Ich weiß, dass sie bei dir ist. Ihr Auto steht da.“ Der Blonde deutet dabei in die richtige Richtung und versucht währenddessen an ihr vorbei zu kommen. „Du solltest ganz plötzlich von hier verschwinden! Du wirst ihr nicht auch noch das letzte Stückchen Herz brechen, was noch heil ist.“ Auf leisen Füßen schleicht Hinata zur Wohnzimmertüre und belauscht das Gespräch weiter. Wie gern würde sie einfach zu ihm gehen, in seine Arme stürzen und hoffen, dass wieder alles okay ist. Doch selbst sie merkt, wie unrealistisch das ist. Es wird nie wieder alles okay sein. „Bitte, ich muss mit ihr reden. Sie geht nicht ans Handy.“ „Verschwinde! Und lass sie in Ruhe. Du hast keine Ahnung, was du angerichtet hast! Ihr passt einfach nicht zusammen!“ Unbarmherzig hält sie ihn vom eintreten ab und schließt letztendlich die Tür. Sein Protest verhallt ungehört. Als TenTen sich umdreht sieht sie sofort in tränenverhangene Augen. „Es ist besser so!“, meint sie, während sie ihre Freundin in die Arme nimmt. „Er tut dir sonst nur noch mehr weh.“ Schniefend nickt Hinata. Zwar tut es gerade mehr weh, ihn ziehen zu lassen, doch sie vertraut auf die unbeeinflusste Meinung von TenTen. „Das wird schon wieder. Du wirst ihn vergessen und jemand anderen finden.“ Bei diesen Worten erschüttert ein weiterer Weinkrampf den Körper von Hinata. Sie wollte doch gar keinen anderen. War er doch bisher der Erste und Einzige, der ihre Aufmerksamkeit überhaupt geweckt hat, der sie interessierte. Niemand hat das vor ihm geschafft und im Moment konnte sie sich einfach nicht vorstellen, dass es jemals jemand anderes schaffen sollte. Sie frühstücken zu dritt. Danach ist Hinata für ein paar Stunden alleine, bis sie selbst zur Arbeit muss. Am Auto stellt sie erschrocken fest, dass ein Strafzettel angebracht worden war. Bangend, wie hoch der Betrag sein wird, öffnet sie den Zettel. Überrascht muss sie das Konzertticket auffangen, welches Richtung Boden segelt. Das ist gar kein Strafzettel. Das ist Narutos Versuch mit ihr in Kontakt zu treten. `Ich weiß, du willst nicht mit mir reden. Bitte komm trotzdem zum Konzert. Wenn du nicht kommst, oder danach immer noch nicht mit mir reden willst, akzeptiere ich das. Ich habe scheiße gebaut, bitte gib mir die Chance das wieder gut zu machen.´ Hinata schluckt hart, schluckt die Tränen hinunter. Was soll sie nur machen? Jedes Mal, wenn er oder ein Gedanke an ihn aufkommt bricht sie fast in Tränen aus. Wie soll sie nur über ihn hinwegkommen? Achtlos steckt sie den Brief und die Eintrittskarte in ihre Handtasche und fährt zur Arbeit. So verlaufen auch die restlichen Tage, bis zum Wochenende. Hinata hat das Wissen über die Eintrittskarte aus ihrem Kopf verbannt und nachdem Shino und TenTen sie beinahe pausenlos beschäftigen, geht es ihr von Tag zu Tag etwas besser. Sie ist immer noch weit weg von der Antwort `Gut´ auf die Frage hin, wie es ihr geht, aber es wird einfacher. Auch am Samstag lässt TenTen ihre Freundin nicht aus den Augen. Sie nimmt Hinata mit zum Einkaufen, danach machen sie eine kleine Shoppingtour. Nur am Nachmittag fängt sie an herumzudrucksen. „Wir sind heute bei Shinos Eltern zum Essen eingeladen.“, rückt sie nach einer Weile endlich mit der Sprache raus. „Das ist doch schön!“ Hinata versteht das Problem nicht, was TenTen dadurch hat. „Ja, nur du… du wärst alleine.“ Fast hätte die Lilahaarige gelacht, stattdessen schmunzelt sie nur leicht. „Ich bin erwachsen. Ich schau mir einen Film an und geh dann schlafen. Alles gut.“ Was soll schon passieren außer, dass sie heulend auf der Couch sitzt, sich einen Liebesfilm anschaut und hofft, es wäre ihr Leben, welches auf ein Happy-End zusteuert. Sie machte den Beiden schon genug Umstände. Deshalb konnte und wollte sie gar nicht verlangen, dass diese sich ständig nach ihr richten. Um ehrlich zu sein, freut sich Hinata auf einen freien Abend. Endlich mal allein sein und zur Ruhe kommen. Nachdenken können. Ohne Zweifel wird es ein mit Tränen überschwemmter Abend, aber das wird schon wieder. Zumindest sagen ihr das alle in den letzten Tagen. Kurz vor 18 Uhr brechen die zwei Verliebten dann endlich auf und ohne Umschweife lässt Hinata sich auf der Couch, ihrer aktuellen Zwischenunterkunft, nieder. //Ich brauche unbedingt eine Wohnung!// Der Gedanke schießt ihr zum ersten Mal diese Woche durch den Kopf, allerdings mit einer Dringlichkeit, die sie noch nie so erlebt hat. Sie geht zu ihrer Tasche, will sich ihr Handy holen. Seit Tagen verweilt es dort unangetastet. Doch statt dem kleinen Gerät zieht sie den Zettel von Naruto hervor. Noch einmal überfliegt sie die Zeilen. //Bestimmt war das gestern//, denkt sie sich und wirft einen Blick auf die Karte um die Bestätigung zu erhalten. Sie rechnet fest damit und irgendwie fühlt sie sich bei dem Gedanken leichter. Er würde sie von jetzt an in Ruhe lassen und sie konnte versuchen ihr Leben wieder auf die Reihe zu bringen. Doch ihr Herz schlägt höher, als sie das Datum von heute lesen konnte. Das Konzert beginnt um 19 Uhr, ist sogar hier in der Stadt. Sie würde zu spät kommen, aber sie würde bestimmt nicht viel verpassen. Grübelnd starrt sie auf die Wanduhr, verfolgt den Sekundenzeiger mit den Augen. Sie sollte das einfach nicht machen, es ist unklug und genau das Gegenteil von dem, was sie aktuell tat. Ihn ignorieren, ihn versuchen aus allen Gedanken zu streichen. Unschlüssig wandern ihre Augen zu der Karte. Sie sieht aus, wie jede andere. Hinata konnte nichts Auffälliges entdecken. Wenn sie also rechtzeitig wieder zurück ist, würde es keiner mitbekommen, ob sie dort war oder nicht. Naruto würde es nicht wissen und TenTen auch nicht. Nur sie selbst. //Bestimmt fällt mir der Abschied danach leichter…// Sie wusste, mit diesem Gedanken manipuliert sie nur sich selbst, doch es zeigte Wirkung. Hinata sucht sich aus den wenigen Kleidungsstücken etwas heraus, womit sie hoffentlich nicht auffallen würde und macht sich dann auf den Weg. Die Türsteher wollen bereits die Türen schließen, lassen sie dennoch schnell passieren. Noch bevor sie die Treppen erreicht, um in die oberen Blöcke des Stadions zu kommen, schallen die ersten Töne aus den riesigen Boxen und das Fangeschrei, der hauptsächlich weiblichen Fans, übertönt diese fast. Wie versteinert bleibt sie auf den Stufen stehen, als Narutos Stimme über die Lautsprecher erklingt und er alle Anwesenden begrüßt. Er hält sich mit Worten allerdings nicht lange auf und sie spielen die ersten zwei Songs. In dieser Zeit steigt Hinata die letzten Treppenstufen hinauf, stellt sich am Absatz nahe an die Wand. So fällt sie nicht großartig auf, kann aber jederzeit wieder gehen. Was sie nach weiteren vier Liedern auch macht. Ihn dort stehen zu sehen, fast in greifbarer Nähe und doch so fern, erträgt sie nicht länger. Ohne Aufsehen zu erregen steigt sie die Treppen hinab. Niemand beachtet sie, warum auch, gibt es doch viel Interessanteres auf der Bühne zu sehen. „Okay Leute. Wir verabschieden uns jetzt in eine kurze Pause. Vorher will ich allerdings noch etwas Privates hier sagen!“ Naruto klingt, als wäre er etwas aus der Puste. Bei dem Bühnenprogramm kein Wunder. Und Hinata bleibt bei diesen Worten stehen, schaut sogar über die Schulter zurück, auch wenn sie dadurch nicht wirklich etwas sehen kann. „Es wird immer spekuliert, ob ich eine Freundin habe oder nicht. Um ehrlich zu sein, weiß ich das in diesem Moment selbst nicht.“ Sofort fangen einige verrückte Mädels, fast alle ganz vorne in den ersten Reihen, das Kreischen an. Es sind die, die alles dafür tun würden um seine Freundin zu werden. „Ich habe mich diese Woche ziemlich heftig mit meiner Freundin gezofft. Sie ist sogar noch am gleichen Tag ausgezogen und seitdem hatten wir keinen Kontakt mehr. Mit mittelalterlichen Methoden habe ich ihr eine Eintrittskarte zukommen lassen. Ich hab‘ allerdings keine Ahnung, ob sie die bekommen hat und wenn ja, ob sie auch wirklich gekommen ist. Ich hoffe es natürlich.“ Seine Ansage stößt nicht bei jedem auf Begeisterung. Vor allem nicht bei denen, die gerne selbst an seiner Seite stehen möchten. Trotzdem lassen sie es sich nicht entgehen das Ganze mit dem Handy zu filmen. Später werden sie es bestimmt irgendwo hochlange und wenn sie es sich immer und immer wieder anschauen, stellen sie sich wahrscheinlich vor, dass er diese Worte nur an sie richtet. Ein Verhalten, welches Hinata nicht nachvollziehen kann. „Schatz, ich hoffe du hörst das hier. Es soll jeder hören, damit du weißt, wie ernst ich es meine. Ich habe echt viel Scheiß gebaut in den letzten Wochen, das habe ich leider zu spät gemerkt. Es tut mir Leid. Alles was ich gesagt, getan oder eben nicht getan habe. Bitte verzeih mir, nur noch dieses eine Mal…“ Naruto bricht ab, ihm fallen einfach nicht die passenden Wörter ein, obwohl er tagelang Zeit hatte, sich welche zu Recht zu legen. Doch das ist nichts Neues für Hinata. Reden ist nicht seine Stärke. Aber für einen Song findet er immer die richtigen Worte. Deshalb wundert es sie nicht, dass es darauf hinausläuft. Längst steht sie wieder an dem Platz, den sie nur wenige Augenblicke vorher verlassen hat. „Du weißt, wie schlecht ich im reden bin. Deswegen drücke ich es in meiner Sprache aus… Jungs…“ Naruto dreht sich zu seinen Bandkollegen um, gibt ihnen ein Zeichen. Kurz darauf ertönen die ersten Klänge der Instrumente aus den Lautsprechern und auch Naruto spricht seine ganz eigene Sprache – er singt. Aufmerksam hört sie den Strophen zu. Ich war anders als die andern, passte nicht in deren Welt Den Traum, mal was zu wagen, war das was mir gefällt Ihr habt immer gesagt, aus uns wird nichts werden Ihr habt immer gesagt, am Ende bleiben nur Scherben Ihr habt immer gesagt, dass unser Plan nicht funktioniert Ihr werdet schon sehn Na und, ist mir egal Was die anderen über uns sagen Na und, scheißegal Werd dich für immer in meinem Herzen tragen Denn das ist unser Leben, es ist unsre Zeit Werd dich für immer lieben, auch nach jedem Streit Na und, mir egal Was die anderen über uns sagen Zwei Herzen, eine Liebe, das Chaos war perfekt Es war nicht immer einfach, das haben wir gleich gecheckt Na und, ist mir egal Werd dich für immer in meinem Herzen tragen Denn das ist unser Leben, es ist unsre Zeit Werd dich für immer lieben, auch nach jedem Streit Wofür hat man ein Herz, wenn man nicht drauf hört? Dass wir nicht perfekt sind, hat uns nie gestört Wofür hat man ein Herz, wenn man nicht drauf hört? Nach dieser Passage braucht Hinata nicht weiter zuzuhören. Sie weiß genau, was ihr Herz ihr sagt. Das, was es schon die restliche Woche geschrien hat. Nur, dass es nicht gehört wurde. Bis jetzt. Das Lied ist mit Sicherheit kein Liebeslied wie es im Buche steht. Aber es spiegelt ihre Beziehung ziemlich gut wider. Nicht nur ihre Freunde hatten ihre Beziehung von Anfang an zum Scheitern verurteilt, sondern auch seine Freunde und Bandkollegen. Auch wenn sie sich nichts daraus machen wollten, schwebte es immer wie ein unheilbringendes Schwert über ihnen. Gestritten hatten sie sich auch oft genug. Doch, nur bis auf ihren letzten Streit, hatten sie sich immer wieder zusammengerauft. Es wird Zeit das wieder gerade zu biegen. Natürlich schimmern bereits wieder Tränen in ihren Augen. Nach solch einem Liebesbeweis ist das doch auch Legitim, oder? Noch während seine Stimme aus den Lautsprechern hallt, eilt sie die Treppen hinunter. Läuft über die menschenleeren Flure. Sie kennt den Weg in den Backstage-Bereich. Einmal war sie hier schon. Damals kam sie von dort um in der Loge seinen Auftritt anzusehen. Es war ganz am Anfang ihrer Beziehung. Allerdings ist rausgehen deutlich einfacher, als reinkommen. Sie wird von zwei Securitymitarbeitern aufgehalten. Es bedarf einiger überzeugender Worte, ehe sich einer dazu erbarmte nach dem Manager der Band zu suchen. „Du bist es wirklich…“ Kakashi steht die Überraschung ins Gesicht geschrieben, dabei sieht er doch immer aus, als hätte er eine ziemlich lange Nacht mit Alkohol- und Drogenexzessen hinter sich. „Komm mit!“ Er autorisiert Hinata und sie ist endlich einen Schritt weiter. Gezielt führt er sie durch die Gänge. Mittlerweile werden die vier bestimmt die Bühne verlassen haben. So ist es auch. Sie sind gerade dabei sich neue Oberteile anzuziehen. Unter den Scheinwerfern wird es unwahrscheinlich heiß und sie schwitzen deshalb enorm. Es ist daher auch unerlässlich, dass sie in diesen 10 Minuten Pause genug trinken. Bereits auf den Stufen von der Bühne herunter bekommen sie daher ihre erste Flasche Wasser in die Hand gedrückt. Betretenes Schweigen herrscht zwischen ihnen. Kakashi räuspert sich kurz, als er vor Hinata durch die Türe tritt, geht dann allerdings weiter und gibt die Sicht auf die junge Frau frei. Lange sehen sich die Beide einfach nur an. Naruto braucht etwas, um zu realisieren, dass sie wirklich hier ist. Langsam geht er auf sie zu, bleibt nahe vor ihr stehen. Auch jetzt tauschen sie wortlos ihre Blicke. „Es tut mir so unendlich leid. Ich wünschte, ich könnte meine Worte unausgesprochen machen!“ Zärtlich streicht er dabei eine Haarsträhne von ihr hinters Ohr. „Wir sind beide nicht perfekt.“ Leise greift sie seine Worte auf. Das reicht vollkommen um ihm eine Botschaft zukommen zu lassen. Er lacht glücklich auf bevor er sie in einen stürmischen Kuss zieht. „Ich liebe dich!“, beteuert er zwischen zwei weiteren Küssen. „Auch nach jedem Streit!“, ergänzt Hinata verlegen lächelnd. Geht es ihr doch genauso. Überglücklich schlingt sie ihre Arme um seinen Hals. Es ist wundervoll in seinen Armen. „Kommst du wieder nach Hause? Ich hab auch aufgeräumt.“ In seiner Stimme schwingt Hoffnung mit. Auf ihr Nicken hin, freut sich nicht nur er darüber. Auch Sasuke, Gaara und Shikamaru schicken ein erleichtertes „Halleluja!“ gen Himmel. Kichernd nimmt Hinata das zur Kenntnis. Naruto ging es die letzten Tage wohl auch nicht sonderlich gut, wie sie dieser Reaktion entnehmen kann. Aber das ist eine andere Geschichte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)