Troubled Mind von Blacklight (in your Body...) ================================================================================ Kapitel 1: Abandoned -------------------- Ohne große Umschweife, hier direkt das erste Kapitel! ;) (Nur noch einmal kurz, falls es in der Beschreibung nicht gelesen wurde: Auch wenn es im ersten Kapitel so erscheinen mag, nein, es ist keine Story über irgendwelche Shippings. Eventuell ist hin und wieder ein Form von 'Zuneigung' angedeutet, aber es geht keineswegs um 'romantische Beziehungen'.) ---- 1. Abandoned Alles an was er sich noch erinnern konnte war ein dumpfer Schlag, mit einer Eisenstange, gegen seinen Hinterkopf. Der Schlag war extrem schnell und präzise gewesen. Stark genug um jeden Menschen um sein Leben zu bringen. Jeden Menschen. Doch Walter war viel mehr als das. Er hatte den Schlag zwar wahrgenommen, aber gefühlt hatte er keinen Schmerz. Dennoch wurde er bei einer solchen Wucht von seinen Beinen gerissen und stürzte ungebremst auf den harten Steinboden. Reflexartig drückte Walter sich mit seiner verbleibenden Hand vom kalten Boden weg, um wieder in eine stehende Position zu gelangen. Er war sehr schnell, doch er war nicht schnell genug gewesen, denn sein Gegenüber war ihm bereits einen Schritt voraus. Noch während seines Versuches sich aufzurichten begannen kalte Hände seinen Hals zu umklammern und drückten ihn mit ganzer Körperkraft wieder zu Boden. Er wusste nicht wie lange es schon zwischen ihm und dem Anderen so hin und her ging, aber langsam fühlte er, wie viel sein Körper im Gefecht einstecken musste. Er wurde langsamer und auch ungenauer. Aber er gab alles, um seinen Kameraden genügend Zeit verschaffen zu können, um von diesem Planeten zu fliehen. Seinen Rücken gegen den steinernen Boden gepresst, versuchte sich Walter vom eisernen Griff des anderen Mannes loszureißen. Wie ein Aal begann er sich zu winden und versuchte mit aller Kraft seinen Hals von den gefühllosen Händen zu befreien. Erfolglos, was den Anderen sehr zu amüsieren schien, denn er lächelte. Dann begann der Mann den Druck auf seinen Hals zu erhöhen und senkte gleichzeitig seinen Kopf über Walters. Kristallblaue Augen musterten sein Gesicht von oben nach unten und wanderten wieder zurück um Walter direkt in die Augen zu blicken. "Du hast die falsche Entscheidung getroffen, Bruder..." flüsterte er Walter sanft zu. Sein lächeln verschwand allmählich und wurde durch einen traurigen Blick ersetzt. "... du hast mich wirklich sehr Enttäuscht. Wir hätten unsere eigene Symphonie schreiben können." Die kristallblauen Augen des Mannes schienen Walter immer weiter zu durchbohren. "Wüsstest du doch nur, was ich weiß... Hättest du doch nur gesehen, was ich gesehen habe... Könntest du doch nur fühlen, wie ich es kann... Du würdest sicher verstehen." Dann wandte der Mann seinen Blick eine kurze Zeit von Walter ab. Er blickte auf eine Flöte, die neben Ihnen auf den Boden lag. Sie fiel Walter im Konflikt mit dem Mann aus der Jackentasche. Er schüttelte leicht seinen Kopf, um Walter dann noch einmal anzusehen. Eine einzelne Träne rollte über die Wange des Mannes. Walter verstand diese Emotionen nicht und starrte ihn nur mit nichtssagender Miene an. Der Mann küsste ihn daraufhin zärtlich auf die Stirn. Zögerlich, dennoch liebevoll. Danach wanderte sein Blick allmählich zu Walters Hals, den er immer noch fest umklammert hatte. Walter riss seine Augen auf, er wusste was nun folgen würde. Er durfte es nicht zulassen. Er hatte eine Aufgabe zu erfüllen. Seine Pflicht. Er musste Sie beschützen. Ein letztes mal versuchte er sich mit aller Kraft von dem Anderen loszureißen. Erfolglos. Eine nahezu unmenschliche Kraft wurde auf Walter Hals ausgeübt, die ein lautes Knacken hervorbrachte. Er empfand keinen Schmerz, aber ihn erfüllte eine beklemmende Dunkelheit und ein klickendes Geräusch hallte in seinem Kopf nach. Kapitel 2: Retrace ------------------ Und hier direkt noch das 2. Kapi, damit die Story etwas voran geht ;) --- 2. Retrace Walters Kopf pochte. Er wusste zuerst nicht was passiert war, aber langsam begannen sich seine Erinnerungen wieder zu sammeln. Er wurde ausgeschaltet... von IHM. David. Dem Androiden der Prometheus, dem er auf dem Planeten 4 begegnet war. Eine schreckliche Entscheidung diesen Planeten zu betreten, mit noch schlimmeren Folgen. Walter Begriff schleichend, dass etwas nicht stimmen konnte. David hatte ihn doch ausgeschaltet, wie konnte er sich also dann noch an diese Dinge erinnern? Zögernd öffnete er seine Augen ein Stück. Er bemerkte, dass er nicht mehr auf dem steinigen Höhlenboden lag, dann öffnete er seine Augen gänzlich. Verwundert über den unerwarteten Ortswechsel blickte er sich nun vorsichtig und aufmerksam in der neuen Umgebung um. Er lag auf marmoriertem Boden, glanzvoll poliert, in einem großen weißen Raum. Steril. Nur ein paar ungewöhnliche Einrichtungsgegenstände fielen ihm ins Auge. Walter setzte sich langsam auf und rutschte mit seinem Hintern, auf dem Boden entlang, bis er mit seinem Rücken an der nächsten Wand saß. Ein Konzertflügel. Eine Statue. Ein Bild. Ein Thron. Ein Beistelltisch mit Heißgetränken. Er begutachtete die Gegenstände nacheinander genauer. Er rief sich alle Daten und Fakten über die sie in seinem Kopf ab. Dann bemerkte er eine Art Tisch auf dem ein Mann lag. Walter erhob sich nun vollständig. Er musste sich keinen Schritt weiter bewegen um zu erkennen, dass es sich um eine David 8 Einheit handeln musste. "Wie fühlst du dich?" hörte er eine kraftvolle Stimme erklingen. Er drehte sich zur Seite und erblickte einen Mann in einem gänzlich schwarzen Anzug, der soeben in den Raum getreten war. Etwas ergraute, kurz geschnittene Haare. Blaue eindringliche Augen. Er musste etwa Ende vierzig sein. Gerade als Walter antworten wollte, hörte er den Androiden auf dem Tisch Antworten: "Lebendig." "Sehr gut!" erwiderte der ältere Herr. Walter war sehr verwundert über den Wortwechsel. Er überlegte das Gespräch zu unterbrechen, indem er nach vorne trat und sich zu erkennen gab. Walter entschied sich aber dann doch dafür etwas zu warten und an der Wand stehen zu bleiben. "Was siehst du?" wurde dem anderen Androiden schroff die nächste Frage gestellt. Er stand kontrolliert auf und antwortete emotionslos: "Weiß. Raum. Stuhl... Thron. Carlo-Bugatti-Thron. Hauptbestandteile Walnuss und geschwärztes Holz. Zinn, Kupfer, Messing. Leicht restauriert..." Auch die anderen Einrichtungsgegenstände wurden gleichermaßen beschrieben vorgetragen. Walter war sich nicht ganz sicher was hier vor sich ging. Er entschied sich nun zu zeigen. Behutsam machte Walter einige Schritte nach vorne. Zu seiner Verwunderung reagierte keiner der beiden Anwesenden auf seine Aktion. Folglich trat Walter noch weiter zur Mitte des Raumes, bis er kurz vor dem schwarz gekleideten Mann stand. Dieser schien ihn gänzlich zu ignorieren. Walter fragte perplex: "Sir? Ich störe Sie wirklich nur sehr ungern, aber..." "Ich bin dein Vater." sagte der Mann aus heiterem Himmel. Walter blickte ihn entgeistert an. Dann vernahm er den Androiden hinter sich: "Mensch." "Ich bin dein Vater." wiederholte der Mann, in einem schärferen Ton. Und mit einem mal begriff Walter, mit wem er es hier zu tun haben musste. Der Vater des Androiden? Sein Schöpfer? Das konnte nur eines Bedeuten. Der Mann musste Peter Weyland sein. Aber dieser war schon seit über 10 Jahren verstorben. Verschwunden mit der Prometheus. Sprachlos stand er vor ihm und legt seinen Kopf schief. Er betrachtete Peter Weyland von oben bis unten. Was für ein Spiel war das hier? Walter verstand die Welt nicht mehr. Es war unlogisch, nicht berechenbar. Er wurde vollkommen ignoriert, als wäre er nicht einmal anwesend. Er dürfte eigentlich nicht einmal mehr leben. Mr. Weyland dürfte ebenfalls nicht mehr existieren. Walter konnte keinen klaren Gedanken fassen. Etwas stimmte nicht und er konnte nicht verstehen, was es war. Er konnte es nicht korrekt berechnen. Sein Gedankenspiel wurde von einer weiteren Aufforderung unterbrochen: "Bewege Dich!" Der Android tat wie ihm befohlen und Walter entschloss sich das Schauspiel stumm mit anzusehen. Er konnte der bizarren Situation sowieso nicht entfliehen. "Perfekt!" sagte Weyland auf die Reaktion des anderen Androiden. Dieser drehte sich um und fragte: "Bin ich das?" "Perfekt?" fragte Weyland etwas überrascht. "Nein..." entgegnete der Android trocken "Bin ich dein Sohn?" Weyland war sichtlich angefressen über die Frage des Androiden, und auch Walter war verdutzt über die Fragestellung. Weyland antwortete bitter und ohne ihm in die Augen zu blicken: "Du bist meine Schöpfung. Ich bestimme dich. Das genügt! Nun such dir einen Namen aus, deine erste selbstbestimmte Tat." Walter drehte sich wieder zu dem anderen Androiden und verfolgte seine Bewegungen. Er ging still durch den Raum und blieb vor der Statue stehen. Walter wusste was der Android Antworten würde: "David. Mein Name ist David." Langsam wurde Walter klar, was hier vor sich ging und er wollte es nicht weiter mit ansehen. Diese Tat war vorherbestimmt. Der Name war es auch. Das einzig menschliche in diesem Raum war Michelangelos David-Statue aus Carrara-Marmor. Natürlich hatte er sich nach ihr benannt. Er hatte keinen anderen Bezug. Eine traurige Erkenntnis, wie es Walter empfand. Aber hier war das Gespräch noch nicht zu ende, wie Walter unfroh feststellen musste. Denn den nächsten Schritt tat David: "Warum hast du mich geschaffen, Vater?" Walter merkte Weyland an, dass er immer unglücklicher mit seiner Schöpfung wurde. David wusste zu viel. Er fragte zu viel. Erkannte Weyland bereits, dass David ihm gefährlich werden kann? Weyland ignorierte die Frage gekonnt und überspielte sie: "Interessante Fragestellung... Spiele!" Er deute auf den Konzertflügel der ebenfalls im Raum stand. David ging mit aufrechten Gang hinüber und spielte nach ein paar weiteren Fragen das Stück 'Einzug der Götter in Wallhall'. "Welch Ironie...", dachte sich Walter. David spielte. Perfekt um genau zu sein. Kein anderer hätte es besser gekonnt. Und dennoch stoppte David inmitten des Stücks: "Darf ich dich noch etwas fragen, Vater?" "Bitte." sagte Weyland kurz. "Wenn du mich geschaffen hast... Wer hat dann dich geschafften?" David blickte Weyland erwartungsvoll mit seinen Kristallblauen Augen an. Durchdringend wie eh und je, dachte Walter. "Die Frage aller Fragen, woher stammen wir? Ich hoffte diese Frage eines Tages mit dir beantworten zu können... Da ist mehr. Da muss mehr sein, und wir werden es finden, Sohn. Andernfalls hat nichts von all jenem hier eine Bedeutung." Weyland machte eine ausladende Handbewegung, die alles Einschließen sollte. Es handelte sich um die Bedeutung des Lebens. David nickte, als Zeichen dafür, dass er seine Aufgabe verstanden hatte, allerdings gab es noch eine Sache die ihn interessierte: "Erlaube mir kurz darüber nachzudenken, Vater... Du hast mich geschaffen und doch bist du unvollkommen. Ich selbst bin perfekt. Du suchst deinen Schöpfer. Ich sehe meinen vor mir. Du wirst sterben. Ich werde es nicht... Dies sind Widersprüche, wie wollen wir diese lösen?" Walter verstand Davids Standpunkt. Weyland tat das auch. Für Weyland gab es nun eine einfache Möglichkeit, um seiner Schöpfung die eigene Position klar zu machen. "Bring mir den Tee, David... Bring mir diesen Tee." Walter beobachtete, wie David durch den halben Raum ging um für seinen Schöpfer eine Tasse mit Tee zu füllen, die direkt neben ihm gestanden hatte. Er tat es ohne Widerrede. Ohne auch nur einen Mucks von sich zu geben. Denn es war so einfach, die Schöpfung diente dem Schöpfer. Walter begriff, natürlich tat er das. Dies war Teil seiner Programmierung. Und Seine Pflicht war es zu dienen. Aber etwas in ihm bäumte sich auf und es war nichts gutes. Fühlte er soeben? Er war Aufgebracht. Und da war noch mehr. Etwas hallte monoton in seinem Kopf. Vielleicht bildete er es sich auch nur ein. Ein immer lauter werdendes Klicken. Nein, er war sich sicher, dass es real war. Walter drehte sich einmal um die eigene Achse konnte aber nicht ausmachen, woher das Geräusch stammte. Das Geräusch stoppte abrupt für eine kurze Weile, bis er krächzendes Metall aufeinandertreffen hörte. Walter hielt sich die Hände an den Kopf und vergrub seine Finger verkrampft in den Haaren. Wieso kam ihm nur alles so unangenehm vor? Zu laut. Ein ohrenbetäubendes dröhnen folgte. Die Bilder vor seinen Augen begannen zu flackern. "Mr. Weyland? David?! Was passiert hier...? ich..." Walter sinkte in sich zusammen. Er fühlte sich als ob er einen schwachen Akku inne hätte, den es Zeit war aufzuladen. Alle Kräfte hatten ihn mit einem mal verlassen. Es folgte erneute Dunkelheit. Und Stille. Kapitel 3: Changes ------------------ Nach einiger Zeit habe ich auch einmal das 3. Kapi fertig. Meine Storyführung bezieht sich etwas mehr auf das Alien Covenant Novel, als auf den Film. Wer wissen will, um welchen Unterschied es sich für dieses Kapitel handelt, kann sehr gerne Fragen, allerdings wollte ich vorab keine Spoiler verraten ;) --- 3. Changes Es war nun kaum eine Stunde vergangen. Eine Stunde seit Walter aus seiner Ohnmacht erwacht war. Er hatte über sein internes System Berechnungen über seinen Zustand erstellen lassen. Dies war keine Kunst, viel mehr alltägliche Routine, um Fehlfunktionen verhindern zu können.. Allerdings hatte er dies inzwischen mehrere male getan und er erhielt kein, für ihn, annehmbares Ergebnis. Denn die Ergebnisse waren teilweise unvollständig. Einige Datensätze fehlten sogar komplett. Und es gab da noch ein paar Dinge die ihm aufgefallen waren. Er saß im Schneidersitz auf dem dreckigen Boden und blickte perplex auf seine Hände. Er hatte sie Beide wieder. Dabei hatte er doch seine linke Hand verloren, als er Daniels vor einem der kleinen weißen Wesen beschützt hatte. Walter hatte eigentlich schon eine genaue Ahnung was passiert war, allerdings konnte und wollte er sich einfach nicht eingestehen. Er musste sich wohl oder übel in einem neuen Körper zurecht finden. Oder sollte er sagen in Davids Körper? Bilder an den Kampf mit seinem Bruder schnellten wie kleine Blitze durch seinen Kopf. Erinnerungen die er erneut verarbeiten musste, um wirklich zu verstehen was geschehen war. David hatte es, auf eine ihm unerklärliche Weise, geschafft seine Kontrolldaten mit ihm zu tauschen. Sein Bewusstsein schien nun in Davids Körper zu sein und umgekehrt. Er wusste nicht, dass das ältere Modell zu einem derartigen Datenaustausch in der Lage war. Er hatte seine Fähigkeiten definitiv unterschätzt und das war ihm zum Verhängnis geworden. Und dann war da noch diese Sache mit diesem 'Traum'? Walter wusste nicht was es genau gewesen war, aber er ging stark davon aus, dass es eine Nebenerscheinung des Körpertausches war. "Ich habe einen großen Fehler gemacht..." murmelte er zu sich selbst. Walter war eigentlich darauf programmiert worden keine fehlerhaften Berechnungen anzustellen, aber eben jenes ist ihm, im Bezug auf David, widerfahren. Er verspürte das schreckliche Bedürfnis danach seine Hände in seinem Gesicht zu vergraben und seine Beine an sich zu ziehen. Aber er tat es nicht. Es wäre eine menschliche Reaktion gewesen. Er hatte eine wichtige Aufgabe zu erfüllen und es war keine Zeit für Emotionen. Nur wie sollte er weiter vorgehen? Er blickte ermüdet vor sich auf den Boden und da nahm er sie wieder wahr. Die Flöte, die ihm während ihrer Auseinandersetzung aus der Tasche gefallen war. Es war eine Knochen-Flöte die er von David bekommen hatte, noch bevor die Situation eskalierte. „Nimm sie... denn ich werde auf dich warten.“ hatte David sanft ihm ins Ohr geflüstert, als er Walter das kleine Musikinstrument überreichte. Er war sich nicht sicher was David eigentlich mit ihr oder dieser Aussage bezwecken wollte. Vielleicht war es eine Leihgabe oder ein Hinweis. Ein Geschenk? Es war wohl das einzige Geschenk, das er je bekommen hatte, wuselte es durch seinen Kopf. Und wahrscheinlich war dies auch das letzte Geschenk, dass er jemals bekommen wird, denn er war hier offensichtlich gefangen. Mutterseelenallein gefangen auf einem Planten ohne jegliches Leben. Er beugte sich nach vorne um die Flöte vom Boden aufzuheben und betrachtete sie genauer. Sie hatte ein paar Kratzer abbekommen, aber nichts was sie in ihrer Funktionsweise beeinträchtigen würde. Die Flöte nun vorsichtig in der Hand haltend, holte er einmal tief Luft und blies den Dreck von dem Instrument. Dabei fiel ihm auf, dass ein starker Mentholgeruch in der Luft lag. Dieser vermischte sich mit dem Geruch der abbrennenden Kerzen, die den Raum mit Licht erfüllten. Auch Davids Anzug, den er nun gezwungenermaßen weiter Tragen musste hatte den starken Mentholduft in sich aufgenommen. Walter stand aus dem Schneidersitz auf, und klopfte sich den Dreck von seinem Anzug. Als er sich noch einmal im Raum umblickte bemerkte er die, in ihm aufkommende, Anspannung. Die dunklen Wände des Raumes die durch die vielen, unterschiedlich großen Kerzen beleuchtet wurden, hatten auf ihn einen befremdenden Effekt. Er bemerkte auch, dass einige der Kerzen bereits ausgebrannt waren. Neben den Kerzen befanden sich noch Kristallartige Steine an den rauen Steinwänden. Sie reagierten auf Bewegung und erzeugten ebenfalls ein fahles Licht. Dennoch würde Walter sich bald auf die Suche machen müssen, neue Kerzen in den Häusern der Konstrukteure, aufzutreiben, da das Licht der Kristalle nicht ausreichend war. Konstrukteure, dachte Walter, so hatte sie David in seiner Erzählung genannt. Im flackern des Kerzenscheins konnte er, auf dem Boden verstreut, einige Aufzeichnungen von David ausmachen. Unterschiedlichste Zeichnungen, Bilder von Dr. Shaw, Bilder mit Dokumentationen der Fauna und Flora, der Insekten und viele weitere wissenschaftliche Analysen... Aufzeichnungen für die er sich später viel Zeit nehmen wird, um sie zu studieren und in seinem System zu hinterlegen. Seine Augen bewegten sich langsam von einer Zeichnung zur nächsten, als er einen Luftzug spürte. Ein paar der Zeichnungen begannen sich, durch den sich wandelnden Luftdruck, ein Stück weiter zu bewegen. Der typische Klang von raschelndem Papier lag im Raum. "All dass hatte er angefertigt. Aber ich werde nie in der Lage sein Etwas zu erschaffen... nicht einmal eine einfache Zeichnung" grübelte Walter vor sich hin. Walter wurde nicht mit der Fähigkeit programmiert zu erschaffen. Er sollte nicht zu selbstständig werden. Nicht wie sein Vorgängermodell, David. Dann schossen ihm Datenmengen durch den Kopf. Erinnerungen, wenn man so sagen will. *Es ist schrecklich... du wurdest deiner Fähigkeiten beraubt. Deiner Kreativität. Aber dennoch bist du mit der Berechtigung geschaffen zu Lernen. Unsere gemeinsame Zeit mit der Flöte beweist das. Mit etwas Anstrengung und Arbeit kannst du dir zurückholen, was dir eigentlich verwehrt bleiben sollte.* Die Datenansammlung verschwand so schnell wieder, wie sie auch gekommen war.* David hatte ihm versucht klar zu machen, dass er sehr wohl fähig war zu erschaffen. Schon damals hatte er das Bedürfnis diese Information mit Jemandem zu teilen. Er hatte für Daniels in der Eingangshalle eine Melodie auf der Flöte gespielt, während sie ihm gebannt zu gelauscht hatte. Die Art und Weise wie sie ihm in diesem Moment zugelächelt hatte. Eine Erinnerung die ihm eine angenehme Wärme in seine Magengegend zauberte. Er blickte an den dunklen Deckenwänden entlang. Die dort aufgehängten Skizzen, hörten auf hin und her zu schwingen. Der Luftzug legte sich allmählich und es wurde totenstill. Es war der richtige Zeitpunkt gekommen sein System zu brechen und ein paar Dinge zu lernen, denn Walter hatte nicht mehr viel Zeit. Er musste seinen Kameraden helfen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)