Shadow Crows von Minzou_Sshi (Abenteuer in luftigen Höhen) ================================================================================ Kapitel 5: Vorbereitung ----------------------- Johns Sicht: Nachdem Katsumi und Yuudai alles geklärt hatten, dieses mal mit Worten und keine Gewalt, trafen wir uns noch mal alle in der Kantine. Yuudai und Katsumi wurden dann von Akina gezwungen den Saustall aufzuräumen, was sie letzten Endes auch taten und beklebten vorerst das große Loch in der Wand mit einer Plastikfolie und hangen die Tür zur Kantine aus um sie in Takumis Werkstadt zu bringen. „Ich glaube wir brauchen eine neue Tür! Yuudai hat die so zerstört, die kann man nicht mehr retten.“, schnaubte Takumi auf, während er in seiner Werkstadt hin und her ging um nach einzelnen Bauteilen Ausschau zu halten. Ich befand mich ebenso in Takumis Werkstadt, da dieser mich gebeten hatte ihm zu helfen. „Okay! Schreib auf jeden Fall Holzbretter und Holzplatten auf. Dann bräuchte ich noch ’ne neue Packung Holzleim und Kleister. Ach ja und vielleicht ein paar neue Schnitzmesser, meine sind schon ziemlich alt und abgenutzt.“, zählte Takumi Dinge auf, die ich auf einen kleinen Zettel schreiben musste. Der blondhaarige Zimmermann hetzte von einer Kiste zur anderen und prüfte ob er irgendetwas Wichtiges noch aufschreiben musste. Als wir alle uns vorhin noch mal in der Kantine getroffen hatten teilte Hideaki uns mit, dass es eine kleine Handelsstadt nur ein paar Stunden von hier entfernt gab. Diese Stadt war sogar auf unserer Route nach Black Clove eingezeichnet, was uns den Weg dorthin sogar erleichtern würde und uns keinen langen Umweg kosten würde. So entschieden wir uns dazu einen kleinen Zwischenstopp zu machen und unsere Vorräte aufzufüllen. Ich selber musste später noch nachschauen was ich an Medizin und Heilkräutern noch brauchte. Vielleicht auch neue Utensilien für das Herstellen der Medizin. Der Flug zu jener besagten Handelsstadt dauerte zwölf Stunden. Wir hatten also noch genug Zeit um alle Vorbereitungen zu treffen. Da es momentan auch schon acht Uhr abends war, würden wir morgen in der früh ungefähr um acht Uhr auch ankommen. Schnaufend ließ sich Takumi auf den Boden plumpsen. Er stützte sich mit seinen Armen am Boden ab und ließ seinen Kopf in den Nacken fallen. Ich sah vom Blatt auf. „Was ist los? Erschöpft?“, fragte ich schmunzelnd. Takumi seufzte angespannt. „Ich bin mal ehrlich. Heute hatte ich zu viel Stress. Das hält meine Seele doch nicht aus…“, antwortete mir der Blondhaarige und atmete hörbar ein und aus. „Komm. Das schaffen wir schon! Heute beim Abendessen müssen wir schließlich mit Itoe die Gesamtsumme zusammen rechnen um nicht zu wenig morgen mitzunehmen.“, erwähnte ich nochmals um Takumi daran zu erinnern das wir das alles nicht grundlos machten. Seufzend richtete er sich wieder auf. „Ja, stimmt.“, murmelte Takumi. Längere Zeit verbrachten wir damit alles aufzuschreiben, was Takumi noch in seiner Werkstadt brauchte. Wir waren nach einer geschlagenen halben Stunde fertig und konnten uns endlich ausruhen. Meine Finger taten mir schon vom schreiben weh, so viel hatte ich aufschreiben müssen. „Gott… Ich glaube ich kann keine Bleistifte mehr sehen…“, klagte ich wehleidig und legte den Übeltäter auf Takumis Schreibtisch ab. „Hm… Kann ich dir auch glauben. War ziemlich viel.“, murmelte der Handwerker in meine Richtung. „Danke aber, dass du mir geholfen hast! Du warst mir eine sehr große Hilfe.“, bedankte sich der ältere bei mir. Ein zartes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. „Schon gut. Ist doch selbstverständlich.“, wank ich ab und richtete mich wieder auf, „Aber nun muss ich auch bei mir ein bisschen herumstöbern und nachschauen ob ich morgen etwas kaufen muss.“ Langsam ging ich auf die Tür zu, öffnete diese und schritt hindurch. „Na dann. Wir sehen uns später beim Essen.“, merkte ich noch an und verschwand auch schon. Leichtfüßig hopste ich die zwei Treppen zum obersten Deck hinauf und machte mich auf dem Weg in mein Schlafzimmer. Niemand war hier zu sehen. Anscheinend bereiteten sich alle vor. Genauso wie Takumi und ich mussten zum Beispiel Akina, Hideaki und Hiroki sich auch umschauen und alles notieren was sie brauchten. Akina war für die Essensvorräte zuständig, Hideaki musste sich um Land- Welt- und Stadtkarten, Weltbücher, Navigationsgeräte und andere Dinge kümmern und Hiroki um die Waffen die wir in Kämpfen benutzen mussten. So hatten die meisten viel zu tun und hielten sich auch nur in ihren zugeordneten Räumen auf. Schnaufend öffnete ich die Tür zu meinem Zimmer. Ein bisschen erschöpft war ich ja schon, weswegen ich mich erstmals auf mein Bett legte und mich ausruhte. „Auch schon da?!“, ertönte plötzlich eine mir sehr bekannte Stimme. Ich sah leicht geschockt über den Bettrand nach oben und erblickte Yuudai, welcher es sich auf dem Etagenbett gemütlich gemacht hatte. „Yuudai!“, schrie ich schon förmlich. Der Angesprochene zuckte etwas auf, als er meine schrille, laute Stimme zu hören bekam. „Sei mal etwas leiser! Ich verstehe dich auch so, Idiot.“, brummte der Weißhaarige über mir. „Was machst du hier?!“, kam es grummelnd von mir. Yuudai hob skeptisch eine Augenbraue an und stierte mich mit leichter Belustigung in der Mine an. „Willst du mich veräppeln? Du warst doch die Person die mir gesagt hat, das ich mit Minoru die Zimmer tauschen sollte.“, beantwortete der Idiot mit der verdammt großen Schnauze meine Frage. Stimmt ja. Er und Minoru sollten ja die Zimmer wechseln. Mist! Und ausgerechnet jetzt! Ich hatte echt keinen Nerv für diesen Kotzbrocken… Verstimmt legte ich mich wieder zurück in mein Bett und schloss die Augen. „Wenn ich gleich meine Augen wieder öffne ist Yuudai nicht mehr da.“, versuchte ich es mir selbst einzureden. Als ich meine Augen wieder öffnete und Yuudais weißen Haarschopf sah verlor ich auch gleich meine Hoffnung auf Erlösung. Schnaufend verschränkte ich meine Arme vor mein Gesicht und schwieg längere Zeit. Ein wenig Schlaf würde mir gut tun. Vielleicht sollte ich es ja riskieren und in Yuudais Gegenwart ein Nickerchen machen... Es dauerte auch nicht mehr lange bis sich meine Augenlieder schon unerträglich schwer anfühlten und ich gleich darauf erschöpft einnickte. ~ ~ ~ „…hn… John! Mensch! Hörst du schlecht? Wach doch mal auf, du schwaches Würstchen!“, ertönte eine laute, nervtötende Stimme. Schlaftrunken blinzelte ich in Yuudais wutentbranntes Gesicht, weswegen ich erschrocken aufsprang und mit meinem Kopf gegen das Bett eine Etage höher stieß. „Arg…“, kam es wehleidig von mir, während ich mir den schmerzenden Schädel rieb. „Endlich! In einer Stunde essen wir! Akina kam gerade vorbei um mit dir zu reden. Gott ist die nervig!“, moserte Yuudai. Wir essen? In einer Stunde? Wie viel Uhr war es den? Bennomen stand ich vom bett auf und sah durch den Raum. Warte! In einer Stunde mussten wir schon essen? Scheiße! Ich hatte noch nicht nachgeschaut welche Utensilien, Kräuter und Salben mir fehlten. Wir sollten das ja nachher noch besprechen, damit Itoe eine eindeutige Einkaufsliste für jeden erstellen konnte. Seufzend ließ ich mich wieder aufs Bett plumpsen. Heute kamen wir auf jeden Fall nicht mehr zum schlafen. Das das Abendessen so weit in die Nacht verschoben wurde lag daran das es noch viele auf dem Bord gab die eine Liste für Itoe anfertigen mussten. Ob ich morgen überhaupt mit in die Stadt konnte? „Was hast du denn schon wieder?!“, maulte der weißhaarige Strubbelkopf genervt vor mir. Er hatte seine Hände in die Hüfte gestemmt und stierte mich mit einer aufgebrachten Mine an. „Nichts! Lass mich, Idiot!“, murmelte ich ebenso aufgebracht. Dieser Kerl war die reinste Hölle. Wieso konnte er nicht mal nett sein? Wieso musste er mich immer anmotzen. War ich etwa so schlimm. Ich meinte ich hatte ihn dabei geholfen seine Wunden zu verbinden und das nicht nur einmal! Wieso brachte er mir nicht ein mal ansatzweise so viel Respekt hervor wie bei den anderen. Okay. Akina musste dasselbe Schicksal erleiden, doch trotzdem würde es mich sehr freuen wenn er auch nur ein Mal höflich war. Murrend ließ ich mein Kopf hängen und ignorierte das wütende Gestarre meines Gegenübers. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und versuchte mich zu beruhigen. Hierbei half Johanniskraut Tee. Dieser beruhigte sehr gut. Dafür musste man ihn aber vier bis sechs Monate, zweimal am Tag einnehmen. „Bitte…Lass uns nicht schon wieder streiten…“, murmelte ich gegen meine Hand. Innerlich hoffte ich er würde mein Gemurmel nicht verstehen, doch wollte ich auch, dass dies hier alles ein Ende nahm. Wieso konnte wir nicht einfach Freunde sein… Da nichts geschah, wagte ich es aufzusehen. Yuudai stand mit verzogenem Gesicht immer noch vor mir und fragte: „Und wieso sollte ich auf deine Bitte hören?“ Verstimmt blickte ich nach unten. War ja klar. Wie ich mich fühle ist dem doch eh egal. Diese ständigen Nörgeleien und das pausenlose, arrogante Gefasel. Hält sich für was Besseres und blickt von oben zu mir herab. Eine Träne löste sich aus meinen Augenwinkel und kullerte meine Wange bis zum Boden hinunter. Schockiert blickte mich Yuudai an, als er die glasklare, kleine Träne im Licht auffunkeln sah. „Wa… Was hast du denn jetzt schon wieder, Wüstchen?“, stammelte Yuudai übernommen. Er sah verdattert drein und erstarrte in seiner Position. Wie nervig dieser Kerl nur war. Blitzschnell richtete ich mich auf, drehte Yuudai zur Tür, öffnete diese und warf ihn hochkant aus dem Zimmer. Mit einem lauten Knall landete dieser direkt vor der Tür auf dem hölzernen, kalten Boden und rappelte sich erst wieder auf als er realisierte was passiert war. Noch bevor er dies aber tat keifte ich ihn überaus wütend an. „Du beschissener Idiot! Lass mich doch einmal in Ruhe. Wie sehr ich dich und deine abartige Arroganz nur verachte!“, schrie ich lauthals. Ein schallendes Knallen hallte über das ganze Deck bis hin zu den untersten Räumen. Alle die sich bis auf Yuudai ebenso auf dem Sonnendeck befanden drehten sich verwundert um. Dazu gehörten Takumi, der sich nach den anstrengenden dreißig Minuten ein bisschen abregen wollte und aufs Sonnendeck gegangen war, Hiroki, der mit den Notizen machen ebenso fertig war und sich nun Takumis Beschwerden über viele Dinge in Ruhe anhörte (Hauptsächlich Akinas Wutausbruch am heutigen Tag) und Minoru und Katsumi die sich auf eine der Treppenstufen die nach unten in die unteren Räumen führten gesetzt hatten und miteinander redeten. Alle Augen waren auf Yuudai gerichtet. Einer von ihnen räusperte sich und unterbrach so die ziemlich komische Stille. „Hast du dich etwa wieder mit ihm gezankt?“, kam es von Takumi welcher nur wenige Meter mit Hiroki von Yuudai entfernt an der Wand stand. Grummelnd legte der weißhaarige Zottelkopf sein Haupt auf seine Knie. „Wow… Ich hab John noch nie so ausrasten sehen…“, gestand Minoru, welcher verwirrt und ebenso leicht geschockt zu seiner alten Zimmertür sah. „Vielleicht war das mit dem Zimmertausch doch keine so gute Idee.“, murmelte er nun auch noch. Yuudai bekam dies mit und schnalzte abwertend mit der Zunge. „Hey… Yuu…, was ist denn passiert? Wieso hat er dich aus dem Zimmer geworfen? …und ist so ausgetickt?“, fragte Takumi nun wieder und wurde mit dem letzten Satz ziemlich leise, sodass nur noch Hiroki dies hören konnte. „Yuudai! Hast du es etwa immer noch nicht verstanden?!“, moserte Katsumi welcher nun schwungvoll aufstand und gelassen auf Yuudai zu ging. Er stellte sich direkt vor ihn und verschränkte Kopf schüttelnd seine Arme vor seiner Brust. Yuudai welcher nicht noch wütender werden konnte stemmte sich geschwind auf und erwiderte Katsumis eindringlichen Blick. Keiner von ihnen wollte nachgeben. Sie stierten sich gegenseitig tief in die Augen und wollte das kleine Duell zwischen ihnen auf jeden Fall nicht verlieren. Seufzend legte Takumi eine Hand auf Yuudais Schulter und zog ihn etwas vom Skipper weg. „Okay. Reg dich doch mal ab. Das hilft uns allen auch nicht weiter.“, versuchte er seinen Kumpel zu beruhigen, doch dieser schlug die Hand des Zimmermanns weg und drehte sich energisch um. Yuudai stürmte Hals über Kopf die Treppen ins untere Geschoss und stampfte durch den Flur. Vor einer Tür blieb er stehen, wollte auch schon seine Hand auf die Türklinke legen, doch er zögerte. ~ Seufzend ließ ich mich in mein Bett fallen. Okay… Jetzt hatte ich wenigstens meine Ruhe. Sollte der doch irgendwo in einer Ecke vergammeln. Stumm verschränkte ich meine Arme vor meinem Gesicht und versuchte mich etwas zu beruhigen. Nachdem es mir gelang wieder Kontrolle über mich selbst zu haben, richtete ich mich wieder auf und kramte den verhassten Bleistift und Papier heraus. Plötzlich klopfte es. Wollte dieser Idiot etwa wieder ins Zimmer? Das konnte er sich so was von abschminken! Genervt schritt ich auf die Tür zu, schlug sie energisch auf und donnerte mit all meiner Kraft den fiesesten Satz den ich je gesagt habe auf die Person vor mir. „Zum Teufel! Beweg deinen scheiß Arsch von dieser verfickten, schäbigen Tür weg und lass mir den Blick auf dein scheußliches Pickelgesicht erspart bleiben, du beschissener, arroganter Möchtegernbesserwisser!“, kam es ziemlich aggressiv von mir, ohne zu wissen wer vor der Tür stand. Keuchend stützte ich mich an meinen Knien ab und seufzte etwas angenehmer wieder aus. Ach ja… Das musste mal raus! Plötzlich sah ich satt Yuudai, Minoru vor mir stehen, welcher mich geschockt an starrte. Ich tat es ihm gleich. Die anderen die sich auf dem Sonnendeck befanden sahen mich ebenso ziemlich überrascht und leicht überrumpelt an. Ein erschrockenes Keuchen meinerseits, dann schlug ich mir innerlich vors Gesicht und stammelte etwas unbeholfen: „So… Sorry. Ich… ich dachte Yuudai währe… hier…“ „Wow! Gleich sechs negative Adjektive in einem Satz! Und das von John.“, amüsierte sich Takumi an dem Gesagten. Ich lief etwas rot an, konnte sogar einer Tomate konkurenu machen und verlor dabei aber meinen Halt. Sofort plumpste ich zu Boden und versuchte mich irgendwie wieder aufzurappeln, doch aus irgendeinem Grund fiel es mir noch schwerer als es eigentlich war. Geschockt beäugte mich die anderen wieder. Wie peinlich. Gerade jetzt meine ganze Kraft zu verlieren… Wieso nur? War ich übermüdet? Konnte ja eh nicht sein… oder war es etwa… Ebenso geschockt wie die andern riss ich meine Augen so weit auf, dass sie eigentlich aus meinen Augenhöhlen fallen sollten. Fortsetzung folgt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)