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Spaceapes

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Für meine verkappte Songfic ist dieses Lied verantwortlich:
Devin Townsend mit dem Song Daddy vom Album Casualties Of Cool.
https://www.youtube.com/watch?v=6xZHItjnzZ0
Das kann man prima nebenbei dudeln lassen. Komplett anzeigen

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Flashbacks I: Casualties Of Cool

Sie saß auf seinem verdammten Hocker und spielte Akustikgitarre über seinen Verstärker. Ihre Technik war im besten Fall abenteuerlich und die Grundmelodie ihres für ihn nach Country klingenden Stücks eine schlichte Endlosschleife. Aber eine Laune hielt ihn davon ab, sie sofort zu verscheuchen. Irgendwoher kannte er die Akkorde.
 

Ihr in einem blauen Chuck steckender, linker Fuß wippte sacht im Takt von Radditz Drumrhythmus. Von dort aus schien ihr Bein kein Ende zu haben. Erst kurz vor dem dazugehörigen Hinterteil verwehrten Jeansshorts weitere Einblicke. Der rechte Fuß - in einem rosa Chuck - war still, als müsse er ein Gegengewicht bilden.
 

Das T-Shirt mit dem ausgeleierten Hals ließ eine von Tatowiernadeln unberührte Schulter hervorblitzen. Die buntlackierten Nägel ihrer voll Nachlässigkeit über die Saiten tanzenden Finger waren... anziehend.
 

Es lag ihm auf der Zunge, mit welcher Melodie sie die beiden Idioten aus seiner Band bezirzt hatte. Das Chuckgör stellte sich in dem Moment auf Nappa ein, als dieser mit seinem Bass in die Jamsession einstieg.

Vegeta legte den Kopf schief – es war ein Bunny-Joplin-Song, den er da hörte. Sie stimmte den Song an, als gehöre er ihr. Ihre Lippen verzogen sich sacht. Sie begann erst zu summen und schließlich zu singen.
 

Hey, what's the matter?

Are your dreams all gone?

Well, you know

The well was dry
 

Ihre Stimme strebte mit einer Sanftheit in sein Ohr, wie er sie noch nie verspürt hatte. Sie sang, als müsse sie das Kind eines Ungetüms in den Schlaf wiegen: Bestimmt, eindringlich und doch so weich. Vegeta lehnte sich gegen den Türrahmen, verschränkte die Arme und schloss die Augen. Ihr Timbre führte ihn zurück in seine Teenagerzeit. Da war wieder dieser Gefühlsaufruhr, den er immer nach den Streitereien mit seinem Vater durchgemacht hatte.
 

Lazy lonesome monster

Will your dreams meet you?

Will you lie

And wait all night?
 

Was sie sang, regte ihn mehr auf als er zuzugeben bereit war. Es bewegten sich Dinge, die er seit Jahren vergraben und vergessen hatte. Vegeta öffnete die Lider. Sie hatte ihn inzwischen bemerkt, aber sein Ärger schien sie nicht zu kümmern. Ihre Stimme hatte ein Netz gewoben und ihn eingefangen, wie Vegeta unwillig feststellte.
 

Go tell your daddy that your dreams fell through

For you the dream must die
 

Das Teufelsweib mit der blauen Mähne lächelte, senkte den Kopf zum Gruß und sang ungerührt weiter. Dabei ließ sie seinen Blick nicht los. Sie war die erste, die sich an ein Cover dieses Songs gewagt hatte. Niemand hatte bisher die Vibes des Originals bei einer Neuinterpretation erhalten können.
 

Don't move, don't breathe

Look it's you, you're a slave

Two by two, they pass you by

Two by two, they pass you by
 

Sie provozierte ihn! Er hob eine Braue, gab ihr aber nicht die Genugtuung auszurasten. Stattdessen zwang er sich dazu, tief ein- und auszuatmen und seinen Kiefer zu lockern. Die Musik der Joplin hatte ihm damals mehr als einmal die richtige Richtung für das Leben gewiesen. Verdammt sollte er sein, wenn er dieser Göre den Sieg ließ, ihn aufgewühlt zu haben.
 

Als sie den entsprechenden Takt anschlug, setzte seine Stimme ein. Gedrosselte Power, weich wie ein frischgeschärftes Rasiermesser an der Kehle.
 

Hey, who's your daddy?

Have your dreams flown now

Cast a coin

But I don't mind
 

Er hatte sie überrascht. Anerkennung huschte über ihr Gesicht. Aber sie hatte Nerven aus Stahl, also spielte sie weiter als höre man ihn ständig Songtexte von Rocklegenden schnurren, statt eigene Melodien ins Mikro brüllen.
 

Ihre Augen waren groß und blau, aber der Ausdruck darin sorgte dafür, dass man nicht auf die Idee kam sie für irgendeine Frau zu halten. Sie war eine Amazone und sie schickte sich an, den Song zurückzuerobern. Nicht, dass Vegeta sich ihr kampflos ergeben würde.
 

Don't move, Don't speak. I've got you in a bind

I've got you in a bind
 

Nappa und Radditz glotzten beim Spielen, als sei die Stadt Atlantis aus den Wogen des Meeres aufgetaucht. Ein Duett mit einer Frau! Wer war dieser Mann im Türrahmen?! Der Frontmann ihrer Band ganz sicher nicht.
 

Two by two, walk the line

Two by two, and that's my fine

Two by two

Two by two
 

Die letzten Töne verklangen, Bassist und Drummer wechselten einen Blick, der eine unausgesprochene Theorie über Körperfresser transportierte. Vegeta starrte die Frau auf seinem Hocker an, die seinen Verstärker an sich gerissen hatte.
 

Sie lächelte und strich mit einer Zärtlichkeit über ihre Gitarre, die Vegetas Hose eng werden ließ. „Freut mich, dich kennenzulernen. Mein Name ist Bulma. Ich habe gehört, ihr sucht für eure Tour eine Vorband. Ich wäre dann jetzt hier.“



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