Auf der anderen Seite des Lichts von Labrynna ================================================================================ Kapitel 2: Rachegott -------------------- Dark eilte mit ausgreifenden Schritten die Gasse entlang als hätte er ein festes Ziel, das er schnellstmöglich zu erreichen gedachte. Doch als er am zentralen Stadtplatz ankam, wurde ihm bewusst, dass er keine Ahnung hatte, wohin er nun gehen wollte. Mit grüblerischem Gesichtsausdruck setzte sich der Junge auf einen Kübel, in dem früher vielleicht einmal Blumen geblüht hatten. Die abgenagten Knochen, die auf dem vertrockneten Humus lagen, bezeugten, dass das kleine Steinrondell inzwischen als Abfalleimer anstatt als Blumenbeet genutzt wurde. Dark zupfte sich gedankenversunken mit Daumen und Zeigefinger an der Unterlippe und starrte ins Nichts. Was sollte er nun tun? Wohin sollte er gehen? Wenn er völlig auf sich allein gestellt überleben wollte, brauchte er einen Plan. Für einen Moment drängte sich ihm die Frage auf, was Arn in einer solchen Situation wohl getan hätte. Doch Dark schob diesen Gedanken und den damit verbundenen Schmerz so schnell er konnte beiseite. Er war nicht mehr Link. Dark hatte nie Eltern gehabt, die er vermissen musste. Anstatt von einer Frau geboren worden zu sein, war er als Rachegott aus der Trauer und dem Zorn eines toten Kindes emporgestiegen. Sein Vater war der Tod und das Leid seine Mutter. Während er sich selbst in Rage dachte, bemerkte Dark wie eine unbekannte Energie durch seinen Körper strömte. Jeder Muskel, jede einzelne Faser schien zu summen und vor Kraft zu strotzen. Er fühlte sich unbesiegbar! Doch als sein Magen sich laut knurrend bemerkbar machte, verpuffte der Zauber seiner anfeuernden Worte so schnell wie er gekommen war. Die Lippen hart aufeinander gepresst, legte der Junge sich eine Hand auf den schmerzenden Bauch. Es war schon über einen Tag her, dass er zuletzt etwas gegessen hatte – und das war auch nur eine dünne Suppe aus Wurzelknollen und Baumrinde gewesen. So viel stand fest: Bevor er sich irgendwohin auf den Weg machen konnte, musste er zu allererst etwas Essbares auftreiben. Also rutschte Dark von dem Blumenkübel herunter und begann, ziellos durch die engen Gassen der Stadt zu schleichen. Vielleicht hatte er ja Glück und konnte zumindest eine Ratte erwischen, die genau wie er auf Nahrungssuche war. Nach mehreren Stunden erfolgloser Jagd gab Dark schließlich auf. Sein schmerzender Magen knurrte wie ein wildes Tier und dem Jungen wurde allmählich ein wenig flau. Wenn er nicht bald etwas zwischen die Zähne bekam, glaubte er, die Besinnung verlieren zu müssen. Auf seinem Weg zurück zum Stadtzentrum kam ihm jedoch eine zündende Idee. Sofort schlug er einen kleinen Haken und wandte seine Schritte zum nördlichen Ende der Stadt. Dort stand auf einem kleinen Hügel das Anwesen der reichsten Familie weit und breit. Angeblich war es einem ihrer Vorfahren gelungen, einen Dämonenprinzen gefangen zu nehmen. Seitdem, so hieß es, versorgte die Mutter der Geisel, eine der Dämonenfürstinnen höchstpersönlich, die Familie mit Nahrung. Es gab allerdings andere Stimmen, die behaupteten, die talentierten und skrupellosen Krieger würden sich schlicht und ergreifend Sklaven halten, die tagtäglich genügend Essen herbeischaffen mussten. Dark wusste nicht, welche der beiden Geschichten die Wahrheit war. Für ihn zählte nur, dass die gute Überwachung des Hauses dafür sprach, dass es dort tatsächlich Essen zu holen gab. Er wusste, schon viele Bewohner Hyrule-Stadts hatten versucht, in das Anwesen einzubrechen. In den meisten Fällen waren die Eindringlinge zurückgeschlagen oder gar getötet worden. Eigentlich hätte das Dark entmutigen müssen – er war schließlich nur ein Kind und einem ausgebildeten Krieger nicht gewachsen. Doch in Wahrheit zog der Junge gerade aus seinem kindlichen Körper Hoffnung. Mit etwas Glück war er klein und schmal genug, um mit den Schatten verschmelzen und so ungesehen ins Haus einbrechen zu können. Während er sich vorsichtig anschlich, dachte er an all die Leckereien, die sich womöglich in der Villa befanden, und ihm lief das Wasser im Mund zusammen. Ob sie Rehkeulen oder Fasanenbraten hatten? Als er sich an den Geschmack des zarten Fleisches erinnerte, knurrte sein Magen so laut, dass Dark erschrocken zusammenfuhr. Den Kopf über sich selbst schüttelnd, verscheuchte der Knabe die Gedanken an schmackhafte Nahrungsmittel so gut er konnte. Er durfte sich nicht ablenken lassen! Sich dicht an die das Anwesen eingrenzende Mauer gedrückt, näherte Dark sich vorsichtig dem Tor, durch das man in den parkähnlichen Vorgarten gelangte. Wie überall waren auch hier sämtliche Pflanzen verdorrt und hatten nichts außer kargem Ödland hinterlassen. Kurz bevor er das schmiedeeiserne Tor erreicht hatte, huschte Dark zu der verkrüppelten Leiche eines Baumes herüber. Die Bewohner Hyrule-Stadts hatten auf ihrer verzweifelten Suche nach Nahrung inzwischen jedes Bisschen Rinde vom Stamm gezogen, sodass er nun als breite Stange rohen Holzes in den Nachthimmel ragte. Die nackten Zweige sahen für Dark aus wie die bleichen Knochenfinger von Skeletten, die nach den schwach glimmenden Sternen am Firmament zu greifen schienen. Schaudernd wandte der Junge den Blick ab und sah aus dem schützenden Schatten des toten Baumes zu dem Eisentor herüber. Dort standen zwei Wachen, die sich gelangweilt gegen den Torbogen lehnten und sich unterhielten. Obwohl die Nacht sehr ruhig war, konnte Dark kein Wort des Gesagten verstehen. Er hörte lediglich das leise Murmeln zweier flüsternder Stimmen. Die eisenbeschlagenen Scheiden ihrer langen Schwerter glänzten im Mondlicht wie mit Silber überzogen. Dark schätzte den Abstand zwischen den Torstäben weit genug, um sich hindurchzwängen zu können. Doch wie sollte er die beiden Männer davor loswerden? Während Dark noch über eine List grübelte, kam ihm der Zufall zur Hilfe. Vom Stadtzentrum her hinkte ein ausgehungert wirkender Mann auf die Wachen zu und hielt bettelnd die Hände auf. Sogleich trat der größere der beiden Wachmänner an den Hungernden heran und drückte ihm die Arme zurück an den Körper. „Verschwinde! Hier gibt es für dich nichts zu holen.“ Die Stimme der Wache war ein bedrohliches Knurren, das verriet, dass sie nicht lange fackeln würde, bevor sie zur Waffe greifen würde. Doch der Bettler ließ sich davon nicht abschrecken: „Aber ich habe zuhause Frau und Kinder! Wir verhungern ohne Hilfe!“ Ungefragt schlich sich das Bild eines hausierenden Arns vor Darks innere Auge. Hatte sein Vater es ebenfalls mit Betteln versucht, bevor er sich zu dem drastischen Schritt, seinen eigenen Sohn zu schlachten, entschieden hatte? Hatte er an genau derselben Stelle gestanden und war auf dieselbe rüde Art abgewiesen worden? Obwohl er sich schnell daran erinnerte, dass er mit Links Eltern nichts zu tun hatte, loderte ein animalischer, alles verschlingender Zorn in Dark auf. Er würde diese egoistischen Essenshorter für ihre Kaltherzigkeit bestrafen! Während er beobachtete, wie die Wache den Bettler grob zurückstieß, ballte der Knabe die Hände so fest zu Fäusten, dass seine gesamten Unterarme zu zittern begannen. Rachsucht rollte wie Feuerwalzen durch seine Adern und heißkalte Schauer rieselten sein Rückgrat entlang. Zum ersten Mal in seinem Leben verstand Dark, was sich hinter dem Begriff «Hass» wirklich verbarg: Tödliche, blind machende Wut, die jede Faser des Körpers erfasste und Denken nahezu unmöglich machte. Dennoch bewerkstelligte der Junge es irgendwie, seinen Groll für den Moment zur Seite zu schieben und geduldig auf seine Chance zu warten. Je länger er zusah wie die Wache versuchte, den Bettler zu vertreiben, desto tiefer grub sich der Hass in die verhärteten Überreste seines Herzens. Zu seinem eigenen Erstaunen wurde Dark immer entspannte, je mehr der Zorn ein Teil von ihm wurde. Es war eine eiskalte Ruhe, die sich seiner bemächtigte und seinen Verstand so scharf wie eine Rasierklinge arbeiten ließ. „Jetzt verschwinde endlich oder wir prügeln dich fort!“ Der zweite Wachmann trat neben seinen Kollegen und funkelte erbost auf den ausgehungerten Mann vor sich herab. Das war die Gelegenheit, auf die Dark gewartet hatte! Als wäre er nicht mehr als ein Schatten huschte der Knabe ungesehen hinter den beiden Wachen entlang zum Tor und schlüpfte zwischen den Gitterstäben hindurch. So schnell er konnte, hastete er zu einem in der Nähe aufgestapelten Geröllhaufen und sah sich aus der Deckung heraus um. Wenige Meter vor der Haustür brannte ein Lagerfeuer auf dem Vorhof. Drei Wachen saßen ums Feuer herum und spielten Karten, während mindestens zwei weitere über das Gelände patrouillierten. Der Mond wanderte allmählich in seinen Zenit, während Dark sich das Muster der Wachgänge einprägte und nach einem Schlupfloch suchte. „Wenn ich mich immer dicht an der Mauer halte, müsste ich es zur Hintertür schaffen. Vielleicht habe ich dort mehr Glück und es sitzen keine Wachen direkt davor.“ Dark kaute grübelnd auf der Unterlippe und zuckte dann mit den Schultern. Indem er hier rumstand und Löcher in die Luft guckte, fand er es sicher nicht heraus. Auf den leisen Sohlen einer Katze schlich sich der Junge immer näher an sein Ziel heran, bis er schließlich die Hintertür entdeckte. Schnelle Blicke in alle Himmelsrichtungen verrieten ihm, dass tatsächlich keine Wache in der Nähe war und Dark jubelte stumm in sich hinein. Offenbar waren die Wachen so von sich überzeugt, dass sie nicht glaubten, dass es jemand bis hierher schaffen könnte, und patrouillierten deswegen nur sporadisch im hinteren Teil des Gartens. So geschwind wie ein Wiesel huschte Dark zum Eingang und drehte den Türknopf. Verschlossen. Einen unterdrückten Knurrlaut ausstoßend, gestand Dark sich ein, dass er damit hätte rechnen müssen. Für einen Moment erwog er, einfach ein Fenster einzuschlagen, verwarf den Gedanken jedoch gleich wieder. Das Klirren des Glases hätte sofort sämtliche Wachen auf den Plan gerufen. Während er unschlüssig auf dem Türabsatz stand und überlegte, was er nun tun sollte, ließ er seinen Blick schweifen. Als er ganz in der Nähe einen breiten, unbewachten Riss in der Mauer entdeckte, riss er überrascht die Augen auf. Wenn er das vorher gewusst hätte, hätte er sich eine Menge Mühen ersparen können! Er legte die neue Erkenntnis in einer Schublade seines Unterbewusstseins ab und wandte seine Aufmerksamkeit dann wieder der verschlossenen Tür zu. „Vielleicht kann ich das Schloss einfach aufhebeln?“ Sobald ihm dieser Gedanke in den Sinn kam, zog Dark das noch immer blutbefleckte Schwert Arns aus seiner Scheide und schob die Klinge zwischen Türblatt und -rahmen. Dann drückte er immer wieder gegen das Schwertheft, wobei er jedes Mal ein wenig mehr Kraft gebrauchte. Zu Darks großer Freude gab das Schloss nach einigen Versuchen tatsächlich nach und sprang auf. Mit einem selbstgefälligen Grinsen schob der Junge seine Waffe zurück in ihre Schutzhülle und machte sich den gedanklichen Vermerk, die Klinge so bald wie möglich zu reinigen. Dann schlüpfte er geschwind in die Dunkelheit der nun offenstehenden Villa. Die Waschküche, die er als erstes betrat, wurde nur durch den silbrigen Schein des Mondes erhellt und Dark brauchte einen Augenblick, bevor er sich orientiert hatte. Dann zog er schnell die Tür so weit wie möglich zu und klemmte einen in der Nähe stehenden Stuhl unter den Knauf, um sie am erneuten Aufschwingen zu hindern. Auf diese Weise, so hoffte der Knabe, würde einer patrouillierenden Wache nicht auffallen, dass das Schloss beschädigt war. Erst nachdem er sich vergewissert hatte, dass die Tür geschlossen bleiben würde, machte er sich auf die Suche nach der Vorratskammer. Es war vollkommen still im Haus und die weitläufigen Räume wurden nur vereinzelt durch in kunstvoll verzierten Gläsern befindliche Wachskerzen erhellt. Offenbar lagen die Bewohner alle friedlich in ihren Betten. Dennoch gab Dark sich größte Mühe, keinen einzigen Mucks zu machen, während er durch den Flur schlich und in jeden Raum linste. Als er endlich die Vorratskammer entdeckte, hatte Dark das Gefühl, ihn träfe der Schlag, und ihm schossen heiße Tränen der Wut in die Augen. Während die Menschen in der Stadt Hunger litten, waren die Regale hier bis zum Bersten gefüllt mit Trockenfleisch, Dörrobst und anderen haltbaren Nahrungsmitteln. Im ersten Moment wurde dem Jungen vor Zorn so übel, dass er glaubte, sich an Ort und Stelle erbrechen zu müssen. Doch dann kehrte die eiskalte Ruhe zurück und er erinnerte sich daran, dass er dringend etwas essen und Vorräte mitnehmen musste, wenn er die nächste Zeit überleben wollte. Also ließ er sich im Schneidersitz auf dem Boden nieder und begann langsam zu essen. Nachdem er sich gesättigt hatte, machte Dark sich auf die Suche nach etwas, in dem er weitere Nahrungsmittel transportieren und mitnehmen konnte. In der Waschküche fand er schließlich ein Bettlaken, aus dem er sich eine Art Tasche bastelten konnte. So schnell wie es ihm möglich war, ohne beim Laufen Geräusche zu machen, eilte der Knabe zurück zur Vorratskammer, wo er das Laken auf dem Boden ausbreitete. Dann warf er so viel langhaltbares Essen wie möglich in die Mitte des Tuchs, das er anschließend darum wickelte und sich wie eine Schlinge um den Oberkörper band. Damit hatte sich sein Anliegen, das ihn in dieses Haus geführt hatte, eigentlich erschöpft. Doch anstatt fix zu verschwinden, stieg Dark langsam die breite Treppe zu den Wohnräumen hinauf. Auf vier Schlafzimmer verteilt, fand er die gesamte Familie in ihren Betten. Das Geräusch seiner Schritte wurde von dicken Teppichen geschluckt, als Dark bedächtig an die erste Schlafstätte herantrat und mit harter, fast unbewegter Miene auf die schlummernden Eltern herabblickte. Während er mit scheinbar ausdruckslosen Augen die Gesichter der beiden Wohlgenährten abtastete, sah er unwillkürlich das Bild der ausgezehrten Körper Arns und Medilas vor sich. Sofort loderte Feuer in seinen Adern und er zog ohne nachzudenken sein Schwert. Einen augenaufschlaglangen Moment schien er zu zögern, doch dann rammte Dark seine Waffe bis zum Heft in die Brust des schlafenden Mannes. Von dem harten Stoß aus ihren Träumen gerissen, schlug die daneben liegende Frau blinzelnd die Augen auf. Bevor sie registrieren konnte, was sie sah, hatte Dark ihr jedoch bereits die Kehle durchtrennt. Das Blut, das wie ein scharlachroter Wasserfall aus der Wunde schoss, nahm der Knabe gar nicht wirklich wahr. Stattdessen wunderte sich der entrückte Geist des Jungen darüber, dass der Kehlschnitt wie ein zahnloser, lächerlich weit grinsender Mund anmutete. Ohne einen Gedanken der Reue oder des Bedauerns wandte Dark sich von dem besudelten Bett ab und ging in das angrenzende Schlafzimmer herüber, wo er den ältesten Sohn genauso lautlos tötete wie dessen Eltern. Auf diese Weise richtete er die ganze Familie. Selbst vor dem selig schlummernden Mädchen, das kaum älter war als er selbst, machte er nicht Halt. In seinen Augen hatten sie sich alle schuldig gemacht, indem sie im Luxus geschwelgt hatten, während die Menschen in der Stadt hatten darben müssen. Seine Kleidung war blutgetränkt und die langen Strähnen seines Ponys verklebt, als Darks Rachedurst langsam abebbte und er sich anschickte wieder aus dem Haus zu schleichen. Zu gerne hätte er die Wachen ebenfalls zur Rechenschaft gezogen, doch er war sich sicher, dass er in einem offenen Kampf unterliegen musste. Dafür fehlte es seinem kindlichen Körper noch an Kraft. Außerdem drängte sich ihm der Gedanke auf, dass die Wachmänner womöglich nur deswegen für die reiche Familie arbeiteten, weil dies das Überleben ihrer eigenen Angehörigen sicherte. Vielleicht waren sie die Sklaven, von denen in den Geschichten die Rede war. Deswegen eilte Dark noch einmal in die Waschküche und schnappte sich ein weiteres Laken, anstatt sich schwertschwingend auf eine der Wachen zu stürzen. Genau wie das erste Tuch füllte er dieses in der Vorratskammer mit so viel Essen wie möglich. Dann knotete er das Bettlaken zu und schleppte es nach draußen. Sich das Bündel vor den Bauch haltend, huschte der Junge so schnell wie möglich zu dem zuvor entdeckten Mauerriss herüber. Von da aus schlug er einen Umweg zum Stadtzentrum ein, um nicht doch noch von den Wachen entdeckt und geschnappt zu werden. Doch das war nicht der einzige Grund, weshalb der Junge einen extra weiten Weg wählte. Wann immer er an einem Wohnhaus vorbeikam, warf er ein wenig Essen in den Vorgarten. Den verbliebenen Rest verstreute er auf dem zentralen Platz, wo ihn sicherlich schon bald jemand finden würde. Als Dark grinste, blitzten seine Zähne wie die bedrohlichen Fänge eines Wolfes zwischen dem angetrockneten Blut in seinem Gesicht hervor. Er fühlte sich berauscht und hatte das Gefühl, auf Wolken zu gehen. Zwar konnte er geschehenes Unrecht nicht wieder gutmachen, doch es kam ihm vor als hätte er den Bewohnern Hyrule-Stadts zumindest ein wenig Gerechtigkeit zurückgebracht. Bei dem Gedanken schoben sich die Mundwinkel des Jungen noch weiter nach oben. Er gefiel sich in seiner Rolle als gnadenloser Rächer. Trunken vor Euphorie ging Dark beschwingten Schrittes in Richtung Stadttor. Schon bald würde die Zugbrücke heruntergelassen werden und er könnte endlich seine verhasste Heimatstadt verlassen. Während er sich in der Nähe des Tores in eine geschützte Hausnische kauerte und den untergehenden Mond betrachtete, entschied der Knabe endlich, wohin ihn seine Reise führen würde: Er wollte zum unwirtlichsten und kärgsten Gebiet der bekannten Welt, der westlichen Todeswüste. Wenn er es schaffte, dort zu überleben, würde er mit gestähltem Körper und Geist zurückkehren und einen Weg suchen, sich an den Göttinnen für all sein erlittenes Leid rächen. Er wollte Gerechtigkeit! Hosted by Animexx e.V. 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