Tales of Symphonia - Die Anfänge der Auserwählten von OdessaLP ================================================================================ Kapitel 10: Nebelmonster ------------------------ Nach einer langen Reise, einer Passage über eine Meerenge und mit platt gelaufenen Füßen, erreichten sie das Paradies am Meer, Altamira! Das Wetter war angenehm und ein leichter Wind wehte durch die Stadt. Sie betraten die lebhafte Stadt und schlenderten durch die Menschenmenge auf der Hauptstraße entlang. Diese Stadt wirkte nach der langen, fast einsamen Wanderung wie ein Traum und daher genossen sie es richtig hier zu sein, Shiron blieb vor einer der Blumenrabatten stehen, welche in farbenfroher Anzahl den Wegesrand säumten. Er hockte sich davor und sah sich die Blumen genauer an. Lenox hatte dies bemerkt und kam zu ihm hinüber „Das sind blaue Nachtblumen, Nachts leuchten sie in einem schönen bläulichen Glanz“. Der junge Auserwählte sah den Centurion nickend an und schloss wieder zur Gruppe auf. Auf ihrem Weg wurde der rustikale Charme der Stadt unterbrochen, durch ein Gebäude, welches vor Modernität strotzte. „Das Herzstück der Stadt. Das Hotel“, meinte Zent und lief voraus. Die anderen folgten dem Engel ins Innere des Gebäudes. Shiron hatte so etwas noch nicht gesehen und sah sich staunend um bis er schließlich mit Jemandem zusammenstieß. Er stolperte rückwärts und landete auf seinem Hintern. „Alles in Ordnung?!“, wurde gefragt. Der junge Auserwählte rieb sich den Hintern und sah auf „Es geht schon, es war meine Schuld!“. Er wurde von dem Fremden auf die Beine gezogen. Der Mann vor ihm hatte dichtes blaues Haar, war hochgewachsen und kräftig und machte, auch bedingt durch die erlesene Kleidung, einen edlen Eindruck. „Da wird der Hund in der Pfanne verrückt! Der Auserwählte und seine Freunde! Was für eine Ehre, dass ihr uns besuchen kommt!“ Plötzlich wurden Shiron und den anderen kräftig die Hand geschüttelt.. „Und Ihr sind?!“, fragte Geta den feinen Herr. „Verzeihung, dass ich mich noch nicht vorgestellt habe. Ich bin Gustav Bryant, Herzog von Altamira“. „Ach, ich wusste nicht, dass Altamira einen Herzog hat“, machte Lenox die Bemerkung. „Gewiss doch, immerhin ist Altamira ein Herzogtum wird, das auch von Meltokyo anerkannt wird. Was verschafft uns die Ehre Eurer Anwesenheit, verehrte Herren?“, setzte er nach. „Wir suchen Federn“, sprach Kratos aus. „Federn?“ Herzog Bryant runzelte fragend die Stirn. „Na ja, das ist so: Der Engel neben mir, Zent, hat seine verloren“, erklärte Geta das Ganze knapp. „Verstehe. Nun wollt Ihr sie hier suchen. Sagt, wollt Ihr euch ein Zimmer in diesem Hotel nehmen?“. „Ja, das ist richtig“, gab Shiron wieder. „Ihr könnt bei mir übernachten!“, lachte Gustav und führte sie hinaus auf die Straße und lief voraus. Von hier aus hatte man einen wunderschönen Blick auf das Meer. Es funkelte im Schein der Sonne wie Sterne am Nachthimmel. „He, Shiron wo bleibst du denn?“, rief Lenox. Er spurtete los und schloss wieder auf. An einer Weggabelung bogen sie nach rechts ab und blieben vor einem Metalltor stehen, welches von Rosenranken überzogen war. Es schwang elegant auf und gab den Durchgang frei. Gustav lief voraus und zeigte ihnen den Weg in das prachtvolle Anwesen, auf welchem eine mächtige Villa stand. Sie liefen auf die Tür zu und wurden hineingelassen. Nun standen der junge Auserwählte und seine Freunde in einer großen Halle, geziert von edlen und fein aussehenden Möbelstücken und Stoffen. Shiron glaubte sich bei diesem Anblick ins Schloss von Meltokyo versetzt.. Jemand kam die Treppe hinunter und die Schritte verstummten abrupt. „Kratos?!“ Der fuhr herum.. „Yuan? Was machst du hier?“. Yuan, ein Mann von Größe und mit sichtbarem Stolz sah ihnen entgegen. Seine blauen Augen schienen sie durchdringen zu wollen. Er ließ einen kurzen Blick über die Gruppe schweifen und blieb kurz an Zent hängen, bevor er sich wieder Kratos zuwandte. „Vor wenigen Tagen ist ein seltsamer Nebel durch die Stadt gezogen und das möchte ich untersuchen“. Gustav bat seine Gäste in das Wohnzimmer, bot ihnen höflich Kaffee und Kuchen an, Shiron ließ das Gefühl nicht los, dass Yuan ein Halbelf war. Das fühlte sich auf jeden Fall vertraut an. Er kniff die Augen zusammen. Ja, es fühlte sich an wie bei Noros. Aber irgendwie war es doch anderes. Er konnte nicht sagen, was. Sie saßen sich gegenüber, tranken von dem Kaffee und nahmen sich von dem Kuchen der so wunderbar herzhaft schmeckte. „Habt Ihr den Kuchen selber gebacken?“, fragte Geta. „Selbstverständlich!“, rief Gustav und lächelte zufrieden. Gesang erfüllte das Haus und kam immer näher und näher. Leise und sachte Schritte kamen dem Wohnzimmer nahe und die Stimme wurde lauter, bis jemand im Türrahmen stand und den Gesang vollendete. „Ein Elf?“, waren Lenox’ Worte und sah Gustav an. „Verzeiht, das ist Dito. Meine Beraterin. Sie lebt ebenfalls in dieser Villa“. Dito hatte langes sonnengelbes Haar und die typischen langen spitzen Ohren. Sie trug ein edles Gewand, gesponnen aus feinster Seide. Es betone ihren Körper sehr vorteilhaft.. So sehr, dass Geta sprichwörtlich die Augen herausfielen. Schnell legte er sich ein kleines Kissen auf den Schoß. Sie hatte ihn schnell um den Finger gewickelt, aber da hatte Shiron noch ein Wort mitzureden. Ihre Augen waren in einen silbrigen Farbton getaucht und sie strahlte eine unglaubliche Aura aus. Dito sah Kratos, sowie Zent scharf an und ließ sich auf dem Sofa nieder. Sie breitete etwas auf dem Tisch aus und sortierte es. Beim genaueren Hinsehen waren es Kräuter und anderen pflanzliche Teile. Sie hatte auch eine kleine Sichel auf den Tisch gelegt, womit sie scheinbar die Kräuter zuvor erntete. Aber sonst war sie nicht bewaffnet. Obwohl, Elfen beherrschen unglaublich starke Lichtzauber und brauchten nicht unbedingt eine Waffe, wie die Menschen. Wie alt sie wohl war?, fragte sich Shiron und wollte diesen Gedanken gerade aussprechen, als sie ihn ansah „Du bist also der Auserwählte. Wenn du es genau wissen willst, ich bin 120 Jahre alt“. „Woher....?!“ Er sah sie überrascht an. „Tz… die Kunst des Gedankenlesens beherrschen wir Elfen schon sehr lange. Aber das funktioniert leider nicht bei jeden“. Ihre Stimme war klar und deutlich. Sie sah ihn immer noch an. Ihre silbrigen Augen waren verdammt unheimlich, so sehr, dass er wegsehen musste. Er suchte sich einen Punkt hinter ihr aus. Doch ihrem Blick konnte er nicht entkommen. „Wie kommt es, dass Ihr hier seid und für einen Menschen arbeitet?“, unterbrach Zent den Blickkontakt zwischen ihnen. Sie wandte sich zu dem Engel hin „Das ist eine lange Geschichte. Sagen wir mal so, ich wurde von seinen Urgroßvater gerettet und beschloss, bei ihnen zu bleiben.“ Diese Antwort war kurz und bündig. Das genügte Zent vollkommen und er wandte sich wieder ab und sah aus dem Fenster auf das Meer, welches man wunderbar sehen konnte. ------------------------------------ Die Nacht kam und der Auserwählte und seine Freunde beschlossen, sich in die Federn zu legen. Doch Shiron fand keinen erholsamen Schlaf. Den jungen Auserwählten quälten einfach zu viele Fragen. Diese kreisten in seinem Unterbewusstsein herum und ließen ihn grauenhafte Bilder sehen, die er gerne verdrängen würde. So stand er aus dem Bett auf, zog sich wieder an, verließ das Haus und setzte sich auf eine niedrige Mauer. Von dort aus konnte er auf den Strand hinunter schauen und beobachtete, wie die Wellen den Strand unter Wasser setzten. Dann sah er hinauf in den bewölkten Himmel und dachte, man könnte heute Abend die Sterne beobachten. „Du suchst das Licht am Endes des Tunnels, oder?“, fragte eine leise Stimme, Shiron drehte sich hastig um und entdeckte Dito, wie diese auf ihn zu kam und sich ebenfalls auf die Mauer setzte. Sie zog die Knie an den Körper und umschlang sie mit beiden Armen. Shiron schwieg sie an und sah wieder zu den Wellen an den Strand. Nach einer stillen Minute holte Dito tief Luft. „Dich plagen Fragen, viele Fragen… ob man Kratos und Zent trauen könne? Meine Antwort: Nein!“ Er sah sie überrascht an und verlangte in freundlichem Ton, mehr zu wissen. „Ich kann ihre Gedanken nicht erfassen. Entweder haben sie keine, oder sie schotten sie ab. Eine seltsame dunkle Aura umgibt die beiden. Auch wenn sie vorgeben deine Begleiter zu sein, verlasse dich lieber einzig und alleine auf Geta und Lenox“. In Shirons Gehirn wirbelte alles durcheinander. Er hatte es geahnt, gewusst, und trotzdem nicht wahrhaben wollen. Enttäuschung nagte an ihm. „Was ist mit diesem Yuan?“. „Ihm kannst du vertrauen. Da ich seine Gedanken lesen kann, besteht keine Gefahr“. Er stieß einen erleichterten Seufzer aus und sah zurück auf das dunkle Meer. „Warum ausgerechnet ich?“. „Warum du zum Auserwählten wurdest? Deine Familie gehört zu dem Mana – Clan. Das ist einfach erklärt: Nachdem die letzte Auserwählte ihre Mission nicht vollenden konnte und starb, wurde eine neue Familie zum Mana – Clan ernannt, damit der Nächste seine Mission erfolgreich zu Ende bringen kann“. „Wie wird der Mana – Clan neu gewählt, wenn es von dem Letzten keine Nachfahren mehr gibt?!“. „Die Engel beschließen diese Tatsache. Sie suchen die Familie mit dem meisten Mana aus und übertragen ihnen diese wertvolle Aufgabe“, erklärte sie ihm ausführlich. „Engel…“ Seine Stimme verlor sich im Wind. „Ja“, gab sie hinzu. „Wie wurdest du gerettet?“. „Na ja, ich wurde zu einer Kriegswaise und war ich noch kein Jahr alt. Da wurde ich gefunden und von der Familie Bryant großgezogen“. „Du meinst den Krieg der vor etwa einhundert Jahren gewesen ist?“. „Ja“. „Kennst du die Stadt Lantash?“, fragte Shiron. „Ja, die Stadt unter Meltokyo“. „Wer waren ihre Erbauer?“. „Ein Volk, die sich selber Silbana nannten. Ein sehr altes Volk und allwissend“. „Warum haben sie ihre Stadt verlassen. Ich meine, ich war dort und es sah so aus, als ob sie alles stehen und liegen gelassen hätten?“ Er sah sie an. „Sie sind vor etwas geflohen“. „Und vor was?“. Doch da musste Dito den Kopf schütteln „Das weiß ich leider nicht“. Stille trat ein und es dauerte, bis Dito wieder etwas sagte. Sie sah auf das Meer hinaus „Auf Centurion Lenox liegt ein Fluch, der seine eigentliche Gestalt verbirgt. Lord Ratatosk nennt dies ein Siegel, damit hat er ihn unter Kontrolle hat“. „Willst du damit sagen, dass Lenox eigentlich stärker ist?!“. „Ja, weitaus stärker, als jetzt“. „Warum tut Lord Ratatosk das mit ihnen?“. „Wie gesagt, um ihn zu kontrollieren. Denn Lenox besitzt mehr Macht als er selber. Lenox ist etwas Besonderes, im Vergleich zu den anderen. Andere Centurions benutzen Diener für den Kampf, doch Lenox kämpft selber mit, in den Kämpfen die ihr bestreitet“. Das wollte Shiron einfach nicht glauben und sprang auf „Wie kann man das Siegel brechen?!“. „Mit Wasser aus einer heiligen Quelle der Insel Avalon, doch Lord Ratatosk wird dies zu verhindern versuchen. Nimm dich vor ihm in Acht. Er ist stark, er ist alles und doch dann wieder nichts“. „Wie ist das nun wieder gemeint?“, verstand er es nicht so recht und sah den Elf an. „Er besitzt keinen physischen Körper wie wir. Er ist alles und nichts, in der Lage die Körper andere zu besetzen“. Dito spitzte die Ohren und lauschte angestrengt in die Nachtluft hinein und sah zum Eingang der Stadt. Nebel kroch über den Boden und verteilte sich überall. Er wurde immer dichter und dichter. So dicht, dass man seine eigene Hand vor den Augen nicht mehr sah. Shiron beobachte den Nebel und sah, wie er ein kleines von Blumen bewachsenes Beet einnahm und als er weiterzog, waren die Pflanzen eingegangen. „Vorsicht! Der Nebel lebt und entzieht den Lebewesen die Lebensenergie. Dadurch wächst er rasend schnell heran!“, warnte Dito und errichtete ein Schild aus Licht, um sich und Shiron vor dem Nebel zu schützen. Aus der Villa kamen die anderen angerannt, da die Instrumente von Yuan angeschlagen hatten. Die Gruppe sah, wie der Nebel versuchte von dem Licht, welches Dito und Shiron schützte, Besitz zu ergreifen. Zent sah den Nebel an und brach auf der Stelle zusammen. Das war das Zeichen dafür, dass Federn im Spiel waren. Geta sah nach dem Engel neben sich „Er ist bewusstlos!“. Der Nebel hatte nun auch die anderen bemerkt und kroch langsam auf sie zu. Das wusste Kratos zu verhindern und errichtete einen Schild „Guardian!!“ Doch damit konnte er den Nebel nicht lange zurück drängen. Dito und Shiron rannten zu den anderen und griffen den Nebel an, was wenig brachte. Die Pfeile sausten durch den Nebel und das Schwert konnte ihm auch nichts anhaben. „Verdammt!“, fluchte Shiron und konnte nichts tun, um seine Freunde zu retten. Der Schild den Kratos aufrecht hielt wurde schwächer und mit ihm er selber. Er hatte kaum noch Kraft sich auf den Beinen zu halten. Shiron hielt das im Kopf nicht aus und schrie aus Leibeskräften. Der Cruxis – Crystal an seinem Hals leuchtet auf. Licht umschloss den jungen Auserwählten und Flügel aus Energie wuchsen ihm aus den Rücken. Er flog durch die Luft und löste Kratos ab. Sein Licht reichte aus, um das Monster aus Nebel abzuwehren. Es kam einfach nicht an Shiron vorbei und zog sich für den Moment zurück, um sich neu zu sammeln. Der Nebel nahm nun eine neue Form an und entpuppte sich als gigantisches Monster. Kratos, der vollkommen entkräftet war, sah auf und traute seinen Augen nicht, bevor alles schwarz wurde und er zusammen klappte. „Nicht schon wieder!“, fluchte Geta und passte auf beide auf. Lenox schloss sich dem Kampf an, sowie auch Yuan und Dito. Sie stellten sich dem Monster in den Weg. Es riss sein Maul weit auf und schoss Energiebälle nach allen Richtungen. Doch die anderen konnten der Attacke leicht ausweichen und schlugen zurück. Mit voller Wucht und sichtlichem Erfolg. Das Monster flog auf den Rücken und schrie auf. Was natürlich einige der Bewohner weckte und sie zu ihren Fenstern rennen, um zu sehen was auf der Straße vor sich ging. Shiron flog durch die Luft und nutzte seine neugewonnene kraft und jagte dem Monster einen Lichtstrahl auf den Hals. Lenox rannte auf das Biest zu und versenkte seine Fangzähne in ihm, Yuan ließ einen mächtigen Feuerzauber los und beschädigte eines der Beine stark. Es polterte auf den Rücken wie eine Schildkröte, konnte sich kaum noch bewegen und schrie immer wieder. Dito hob den Arm und sammelte Licht, ließ darauf einen gewaltigen Lichtzauber folgen und gab dem Monster den Rest. Es löste sich auf und Federn fielen vom Himmel zur Erde. Shiron landete wieder und die Flügel verschwanden wie sie gekommen waren. Er sammelte die Federn zusammen, insgesamt zählte er zwanzig Stück. Er wusste nicht, dass die Federn so etwas konnten. Er lief auf Zent zu und gab ihm die Federn wieder. Der erwachte schlagartig aus seiner Bewusstlosigkeit. Aber bei Kratos könnte es noch eine Weile dauern und so wurde er zurück in die Villa gebracht, wo schon ein aufgebrachter Gustav wartete und alles genau wissen wollte. „Ein Glück, dass ihr das Monster besiegen konntet“, atmete er auf und suchte wieder sein Bett auf, sowie auch die anderen. Nun konnte auch Shiron seinen Schlaf finden und entschwebte rasch ins Land der Träume. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)