Smooth Criminal (2017 Revamp) von NaokoHara ================================================================================ Kapitel 2: Neues Zuhause, neue Probleme. ---------------------------------------- Ein ungewöhnliches Gefühl der Wärme war es, das das Projekt spürte. Weich, bequem. Kein metallener Tisch mehr unter ihr, keine Schmerzen. Langsam öffnete sie die Augen und sah sich um. Ein gemütliches Zimmer um sich herum und sie lag in einem großen Bett. Leicht wehte der Wind die dünnen weißen Gardinen in den Raum und sie konnte die Sonne aufgehen sehen. War das ein Traum? Plötzlich bewegte sich etwas unter der Decke. Sie schreckte kurz weg. War da noch jemand? Vorsichtig zog sie die Decke weg und hervor kam ein übergroßer schwarzer Rabe, der im Traum etwas vor sich hinmurmelte. Moment... er murmelte? Das Ganze war dem Projekt nicht ganz geheuer und so versuchte sie ohne den Raben zu wecken aufzustehen. Dieser wurde allerdings durch die zunehmende Bewegung im Bett wach und guckte sie schließlich müde mit seinen dunkelroten Augen an. "Morgen." sagte er und legte den Kopf wieder auf das Bett zurück. "Ich Snatcher. Wir Freunde?" Das Projekt wusste nicht so ganz damit umzugehen, dass der Rabe grade mit ihr sprach. Um nicht in Schwierigkeiten zu gelangen, nickte sie nur kurz. Langsam richtete sich der Rabe auf und erst jetzt bemerkte man wirklich seine Größe. "Snatcher freut sich." lächelte er und hüpfte vom Bett. "Viele Fragen bestimmt. Snatcher holt anderen Freund. Freund kann erklären." Er öffnete mit dem Schnabel die Tür und zog sie auch damit wieder hinter sich zu. So wie auch die Anspannung in diesem Moment von dem Projekt abfiel, musste sie sich zurück auf das Bett fallen lassen. Irgendetwas war anders als sonst. Nicht nur, dass sie nun wach war, nein. Ihr Kopf war klar und sie hörte so vieles um sich herum. Stimmen von draußen vor dem Fenster, in den Räumen über und unter sich. Wenn sie die Augen schloss, war es als könnte sie sehen, was in diesen Räumen gerade passierte. Wer sich dort bewegte, was sich dort befand. Auf dem Flur konnte sie den Raben mit einer Person herantreten spüren. Sie richtete sich wieder auf, als auch schon die Türe aufging. Ein schwarzer Labrador mit dunkelbraunen, schulterlangen Haaren trat ein. Er lächelte sie an. "Guten Morgen, 628." sagte er, ließ noch den Raben herein und schloss die Tür. "Wie fühlst du dich? Hast du Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit?" Das Projekt schüttelte den Kopf. Er lächelte wieder. "Du brauchst keine Angst mehr zu haben. Die Experimente sind vorbei und werden auch nie wieder fortgeführt werden. Du bist frei und kannst gehen wohin du möchtest." Verunsichert sah das Projekt zu Boden. "Wie unhöflich von mir... ich sollte mich zuerst vorstellen. Mein Name ist Benjamin." - "Ich kenne dich..." sagte das Projekt leise. "Du bist einer von ihnen. Ich kenne deine Stimme..." Benjamin zögerte kurz. "Du bist sicherlich ganz schön verwirrt. Ich kann es mir kaum vorstellen, wie es sich anfühlen muss. Aber du bist hier in Sicherheit. Niemand kann dir mehr ein Leid zufügen. Denn all diejenigen, die von dir wussten, außer mir, sind tot." Erschrocken sah das Projekt ihn an. "Oh nein, ich war es nicht. Uhm..." er druckste kurz rum. "Rein theoretisch könnte man sagen, du warst es selber... hier." Er hielt ihr eine Kamera entgegen, die er aus seinem Rucksack genommen hatte, und drückte auf Play. Zu sehen waren ein paar Aufnahmen einer Überwachungskamera, wo Nao zu sehen war, wie sie durch die Labore lief und Wissenschaftler abschlachtete, gefolgt von einer Aufnahme von Nao und Snatcher auf dem Hügel, alles ohne Ton. Das Projekt sah die Aufnahme an, dann an sich herunter. "Aber..." fing sie kurz an. "Sie sieht nicht aus, wie du... aber warte noch einen Moment." Plötzlich konnte man sehen, wie sich Nao umsah und dann ohnmächtig zu Boden fiel, während sie die Farben wechselte. Wieder verglich sich das Projekt mit der Person in der Kamera. "Aber das bin nicht ich... ich habe das nicht getan." sagte sie verzweifelt. "Nein, das hast du nicht." sagte Benjamin und steckte die Kamera wieder weg. "Vielmehr war es das andere Du, was sich mit dir jetzt diesen Körper teilt. Deine charakterlichen Eigenschaften haben nicht auf einen Krieger gepasst, also wollten sie sie anpassen. Sie haben gekriegt was sie wollten. Und haben mit dem Leben bezahlt." Das Projekt blickte zu Boden. "Nur du nicht... warum?" fragte sie skeptisch. Benjamin lächelte kurz. "Weil ich wusste, wie es enden würde. Ich habe mich aus dem Staub gemacht, bevor die ganze Sache den Bach runter ging. Man könnte sagen, ich war nicht ganz unschuldig daran, dass die Sache so eskaliert ist." er erntete einen kurzen misstrauischen Blick. "Wie dem auch sei." versuchte er abzulenken. "Wir sollten dich trotzdem aus dem Land schaffen, falls außer mir doch noch jemand lebend aus dieser brennenden Hölle herausgekommen ist. Zudem möchte ich zunächst sicher gehen, dass auch alle Daten über dich im Feuer verschwunden sind. Erst wenn wir sicher sein können, dass hier keiner mehr weiß, dass es dich gibt, kannst du hierher zurück." Niedergeschlagen setzte sich das Projekt auf das Bett. "Es tut mir leid, dass dir all das wiederfahren ist. Was immer es ist, was ich tun kann, damit du dich besser fühlst, ich werde es tun. Für den Moment, habe ich hier etwas für dich." Er kramte in seinem Rucksack und hielt ihr ein Handy entgegen. "Meine Nummer ist schon eingespeichert. Wann immer du mich erreichen willst, benutz nur dieses Handy. Niemals etwas anderes, okay?" Das Projekt nickte. "Jetzt müssen wir noch herausfinden, wo wir dich hinbringen. Gibt es ein Land, wo du schon immer einmal hin wolltest?" Das Projekt überlegte eine Zeit lang. "Wie wäre es mit Japan?" fragte sie ohne von dem Handy aufzusehen. Benjamin lächelte. "Okay. Ich werde mich darum kümmern, dass du dort ein neues Zuhause findest. Ach so, eine Sache noch. Dein anderes Ich hatte sich dafür entschieden den Namen Nao anzunehmen. Wie steht es mit dir? Ich kann mir gut vorstellen du möchtest nicht ewig 'Projekt 628' heißen?" Das Projekt überlegte kurz. "Wenn ich schon nach Japan gehe... und sich Nao für diesen Namen entschieden hat... warum nehme ich dann nicht die volle Version? Naoko." Benjamin lächelte und schrieb das auf einen Zettel. Dann holte er eine Mappe aus seinem Rucksack und hielt sie Naoko entgegen. "Hier steht alles drin, was du über dich selbst wissen musst. Deine Stärken, deine Schwächen... eine Dokumentation über die Fortschritte. Leider keine Informationen über dein vorheriges Selbst. Das wurde alles vernichtet. Alles was ich retten konnte, war ein Bild." Naoko schlug die Mappe auf und sah sich das Bild an. "Ich war Brillenträger? Ihr hättet ein Vermögen machen können als Optiker." Benjamin lachte. "Wahrscheinlich. Du kannst dir den Rest auch später angucken. Wir müssen jetzt erst mal los." Naoko legte die Mappe zur Seite. "Los? Wohin?" fragte sie. "Nun, die Sachen, die du anhast sind eigentlich von mir. Ich konnte dich schlecht nackt durch die Gegend laufen lassen. Aber du brauchst eigene Kleidung und zudem brauche ich noch Bilder von dir für die neuen Pässe und den ganzen Kram. Also gehen wir ein bisschen shoppen." Naoko wurde leicht rot bei dem Gedanken seine Kleidung zu tragen. "Was, wenn mich jemand erkennt? Wenn da jemand ist, der weiß, wer ich bin?" Benjamin setzte sich zu ihr auf das Bett. "Keine Sorge. Sollte jemand aus dem Labor überlebt haben, die von dir wissen, sind sie jetzt erst mal krankenhausreif. Da draußen wird niemand rumlaufen, der dich kennt. Ich werde schon auf dich aufpassen. Und Snatcher hier wird über uns seine Kreise ziehen und wenn die Situation gefährlich wird, kommt er uns retten. Nicht wahr, Snatcher?" Der Rabe krächzte laut als Antwort. Gemeinsam fuhren sie durch die Stadt, besuchten einige Shops und kauften Naoko einiges an Kleidung. Danach fuhren sie erneut zum Hotel und Benjamin ließ Naoko und Snatcher zurück. Eine Woche sollte vergehen, bis Benjamin sich wieder meldete. Er kam zum Hotel um Naoko abzuholen. Gemeinsam fuhren sie zum Flughafen und bestiegen ein Flugzeug Richtung Japan. Sie redeten nicht viel. Erst als sie auf ihren Sitzen saßen und das Flugzeug abgehoben hatte, brach Benjamin das Schweigen. "Hast du dich mit der Mappe ein bisschen beschäftigt?" fragte er. "Ja. Aber ich verstehe nicht viel, von dem, was da geschrieben ist. So viel wissenschaftliches Kauderwelsch." Benjamin lachte. "Und einige dieser Fähigkeiten, die hier angegeben sind, scheine ich nicht zu haben." - "Zum Beispiel?" Naoko nahm die Mappe hervor und schlug eine Seite auf. "Hier. 'Projekt ist in der Lage ein Gewicht von 1300 kg zu heben, ohne Muskulatur stark zu beanspruchen.' Ich habe nicht einmal meinen Koffer wirklich getragen gekriegt, ohne ins Schwitzen zu kommen. Und hier: 'erreichte im heutigen Sprinttest spielend ein Tempo von 80 km/h.' Ich hatte ja schon Probleme mit dir mit zu halten als wir zum Flugzeug wollten." Benjamin überlegte kurz. "Nun, das ist der Grund, warum sie dir eine neue Persönlichkeit verschaffen wollten. Deine Psyche blockiert bestimmte Fähigkeiten, die du aber unterschwellig hast. Keinen Einfluss hat diese Wirkung auf Dinge wie, deine Resistenz gegen Gifte, oder den Farbwechsel in deinem Fell." Naoko sah auf ihre Krallen. "Was ist mit den Zähnen und Krallen, die angeblich die Härte und Stabilität von Diamant haben?" - "Die hast du. Allerdings sind sie nicht genauso scharf wie die von Nao und zudem bräuchtest du auch die nötige Muskelkraft sie effektiv zu gebrauchen. Selbst ein Rasiermesser benötigt einen gewissen Druck und den richtigen Winkel um tödlich zu sein." Naoko nahm die Hand wieder runter. "Okay... ich will da ehrlich gesagt nicht weiter drüber nachdenken. Aber eine Sache glaube ich absolut nicht. Das ist bei allem logischen Denken nicht drin." - "Und das wäre?" Naoko blätterte einige Seiten weiter. "'Ist in der Lage Blitze von einer Amperestärke von mindestens 150000 in ihrem Körper zu generieren.' Was zur Hölle? Sowas ist nicht möglich. Niemals." Benjamin sah kurz zur Seite. "Würdest du darauf eine Wette abschließen?" Naoko sah ihn fragend an. "Wozu? Ich meine, es ist nicht möglich. Und das kannst du mir auch nicht beweisen, oder?" Benjamin grinste. "Na dann hast du doch auch nichts zu verlieren. Wenn du gewinnst, kriegst du deinen persönlichen Butler in dein neues Haus." Naoko sah ihn prüfend an. "Ein Butler der auch kochen kann?" - "Aber klar doch." Naoko schlug ein. "Na gut, die Wette gilt." Benjamin guckte sie verdutzt an. "Willst du denn nicht wissen, was passiert, wenn ich gewinne?" Naoko lehnte sich siegessicher in ihrem Sitz zurück. "Nein, weil du sowieso nicht gewinnst." Benjamin sah sie kurz lächelnd an, krempelte dann seinen rechten Ärmel hoch. "Das ist mein Beweis." Er hielt Naoko seinen Arm hin. Diese sah auf und schreckte sogleich zurück bei dem Anblick. Über Benjamins ganzen Arm führten unzählige Narben, die von seiner Schulter bis in seine Hand reichten. Und bei genauerem Hinsehen konnte man die Form eines Blitzes erkennen. Naoko sah Benjamin fragend an. "Das ist passiert, als wir dich für einen Routinecheck aus dem Tank geholt haben. Irgendetwas lief schief und wir haben deinen Überlebensinstinkt getriggert." - "Überlebensinstinkt?" - "Ja. Dieser wird jedem Projekt einprogrammiert um zu verhindern, dass sich Projekte in Situationen begeben, in denen sie eher sterben als ihre Befehle auszuführen. Sterben ist keine akzeptierbare Option, es sei denn, der Befehl lautet, jemanden mit seinem Leben zu schützen und selbst dann müssen sie erst über ihre Grenzen hinaus gehen um ihre Aufgabe zu erfüllen, bis es ihnen ‚erlaubt ist‘, zu sterben. Und dieser Instinkt hat bei dir gegriffen und Kontrolle über deinen Körper übernommen. Bis zu diesem Zeitpunkt wussten wir nicht einmal, dass du diese Fähigkeit besitzt. Jedenfalls ging der Blitz direkt an meine Schulter. Oder... vielmehr die Hand meines Kollegen, die er grade auf meiner Schulter hatte. Der Blitz ging komplett durch ihn hindurch bis auf einen kleinen Teil, der durch meinen Arm wanderte und so seinen Weg in den Boden fand. Meinen Kollegen hat dies das Leben gekostet. Unser aller Glück war, dass du, durch die Entladung in deinem Körper, komplett gelähmt wurdest. So konnten wir dich wieder sedieren und zurück in den Tank stecken. Messgeräte haben diesen Blitz erfasst. Er war 149589 Ampere stark. Das steht einem Gewitterblitz in nichts nach. So gesehen hatte ich also riesiges Glück nicht auch dabei drauf zu gehen." Naoko blickte beschämt zur Seite. "Wow... uhm... tut mir sehr leid…" murmelte sie worauf Benjamin nur kurz auflachte. "Du konntest doch nichts dafür, Naoko. Außerdem fand ich, hat uns das wirklich näher gebracht. Und im Grunde hast du mir damit einen großen Gefallen getan, denn seit dem Tag war ich Iwans engster Vertrauter. So bekam ich die Möglichkeit, sollte er nicht anwesend sein, trotzdem an dir weiterarbeiten zu können. Und so zu erreichen, dass du nicht vollständig von Iwan gelöscht worden wärest." Naoko blickte aus dem Fenster. "Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll, Benjamin. Sieht so aus, als wäre ich ohne dich gar nicht hier." Benjamin grinste und lehnte sich entspannt im Sitz zurück. "Nun, ich habe die Wette gewonnen oder? Alsooo was könnte ich von dir als Preis verlangen?" er überlegte kurz. "Hm, ich weiß! Ein Kuss!" Naoko sah ihn erst verwundert dann erschrocken und dann gar nicht mehr an, da sie sich puterrot zur Seite wandte. "E-Ein Kuss?? A-Aber..." Ohne weiter zu zögern lehnte sich Benjamin zu Naoko rüber. Sanft drehte er ihr Gesicht am Kinn zu sich. Naoko’s Herz schien gleich zu zerspringen, ihr Gesicht glich mehr einer reifen Tomate. Er stoppte kurz vor ihrem Gesicht und sie konnte seinen Atem auf ihrer Haut spüren. Er nahm seine Hand langsam zu ihrem Gesicht hoch und… schnipste ihr kurz auf die Stirn. "Du bist ja sowas von niedlich!“ grinste er sie an. Naoko war total fertig und sank zurück auf ihren Sitz. "Wir sind quit! Dich so aus der Fassung zu bringen, das ist der beste Preis, den ich mir vorstellen kann.“ lachte Benjamin laut. Der restliche Flug war eher unspektakulär und als sie landeten fuhren sie sogleich zu dem Haus. Es lag in der Nähe der Präfektur Kanagawa, aber nicht direkt in der Stadt sondern abgelegen in den Bergen. Die Straße zum Haus hin war nicht einmal richtig befestigt. Das Haus war nicht besonders groß oder prunkvoll, aber es sah sehr gemütlich aus inmitten der Natur. Vor dem Haus standen zwei Autos und ein Motorrad. Innen war das Haus so eingerichtet, wie es von außen erschien, gemütlich. Es gab einen Keller mit vier Räumen und ein Obergeschoss mit zwei Schlafzimmern. Im Erdgeschoss war eine offene Küche in den genauso offenen Wohn- und Essbereich integriert. Rechts neben der Eingangstür ging es zum Bad des Hauses. Nachdem sich Naoko umgesehen hatte, sah sie etwas skeptisch zu Benjamin. "Gefällt es dir nicht?" fragte dieser besorgt. "Doch, doch! Es ist absolut wundervoll." erwiderte Naoko. "Aber wie um alles in der Welt kannst du dir das alles leisten? Ein gewöhnlicher Wissenschaftler könnte niemals so viel Geld aufbringen." Benjamin druckste kurz rum, entschied sich dann aber, Naoko mit in den Garten zu nehmen, um mit ihr zu sprechen. Die beiden setzten sich auf eine Steinbank, die unter einem Kirschbaum stand. "Okay. Jetzt da wir nicht mehr in Deutschland sind, will ich ehrlich zu dir sein, Naoko. Ich bin kein normaler Wissenschaftler. Und mein Name ist auch nicht Benjamin. Was ich dir sage, muss unbedingt unter uns bleiben. Niemand sonst darf davon erfahren." Naoko nickte ihm zu. "Mein richtiger Name ist Tom Richard Wagner. Mein Vater ist Chef der Kriminalpolizei und ich wurde damit betraut Iwans Machenschaften zu entlarven und zu beenden. Glücklicherweise hat Nao dies nun für mich erledigt." Naoko blickte zu Boden. "Also ist er tot?" - "Ich gehe doch sehr stark davon aus. Sie haben seine Leiche bisher noch nicht gefunden... aber in dem Chaos, dass sie dort vorgefunden haben und da die Feuer immer noch nicht gänzlich gelöscht sind, könnte es auch gut sein, dass sein Körper bereits vollständig verbrannt ist und nicht mehr zu identifizieren. Von den anderen wichtigen Personen wissen wir aber, dass sie es nicht lebend aus dem Gebäude geschafft haben. Was das angeht sind wir also auf der sicheren Seite. Eine andere Sache, die ich für sehr wichtig halte ist, wie und ob wir Nao von dir in Kenntnis setzen. Ich traue ihr ehrlich gesagt nicht. Und ich glaube auch nicht, dass man mit ihr so vernünftig reden kann, wie mit dir. Deshalb hatte ich eine Idee. Und zwar gibst du dich als ihre Schwester aus." Naoko sah ihn entgeistert an. "Und wie soll ich das bitte machen? Ich kann doch überhaupt nicht mit ihr in Kontakt treten!" - "Das nun nicht, aber du kannst ihr Nachrichten hinterlassen. Schreib ihr, dass du sie nach allem was passiert ist bei dir aufnimmst, du sie aber nicht selber antreffen konntest, weil du noch einige Dinge zu erledigen hast. Bitte sie die Pfoten still zu halten, bis sich die Lage beruhigt hat und klar ist, ob wirklich alle der betroffenen Wissenschaftler ausgeschaltet sind. Ich würde es ja selber machen, aber mir wird sie mit Sicherheit nicht zuhören, denn ich bin eine der Personen, die sie wohl am meisten hasst." Naoko sah wieder zu Boden und dachte nach. Sicherlich hatte Tom Recht, aber wie sollte sie Nao wirklich glauben machen, dass dies der Wahrheit entsprach? "Vielleicht müssen wir uns auch nicht lange mit Nao auseinandersetzen. Ich werde heute Nachmittag gleich wieder zurück nach Deutschland fliegen um an einer Lösung zu arbeiten, die gänzlich verhindert, dass ihr beiden noch einmal hin und her tauschen könnt. Solange bis wir eine Möglichkeit gefunden haben, Nao's Persönlichkeit in einen eigenen Körper zu transferieren, bist du aber immerhin sicher." - "Du hast das wohl schon lange geplant, oder?" fragte Naoko ohne zu Tom aufzusehen. "Seit ich dich zum ersten Mal sah. Ich wusste, dass Iwan nichts Gutes im Sinne hatte und dass dies das letze war, was du verdient hattest. Um ehrlich zu sein, mein Vater weiß nicht, dass ich dich hier her geschleust habe. Es erschien mir zu gefährlich mehr Leute in die Sache einzuweihen als unbedingt notwendig. Das alles ist bestimmt nicht leicht zu schlucken. Ein neues Zuhause, ein neuer Körper... ein neues Leben." Einen Moment lang herrschte Stille. Nur das Rauschen des Windes in den Blättern der Bäume und das leise Plätschern des nahegelegenen Baches. Tom kratzte sich nervös am Kopf als Naoko sich wieder etwas aufrichtete. "Tom Richard Wagner.... wirklich? Das ist ein echt blöder Name." prustete sie und fing an zu lachen, worauf sie Tom nur überaus verwundert ansah. Hatte sie ihm überhaupt zugehört? Aber er war erleichtert, dass er Naoko's Stimmung nicht zu Boden gezogen hatte und stimmte schließlich in das Lachen mit ein. Es wurde spät und nachdem Naoko und Tom gemeinsam einen Brief an Nao verfasst hatten, verließ er das Haus und fuhr davon. Naoko fühlte sich alleine. Sie packte die Koffer aus und setzte sich anschließend auf die Terrasse. Snatcher hatte derweil seine Runden um das Waldgebiet gezogen und kam nun zurück. Er landete im Garten und setzte sich zu Naoko. Die beiden redeten ein wenig und der Tag verstrich ohne weitere Vorkommnisse. Um besser einschlafen zu können hatte Naoko nachts das Radio laufen und lauschte Musik, die gespielt wurde. Auf einmal ertönte ein Stück, dass ihr überraschend bekannt vorkam. Als könnte sie jede Note davon auswendig, ohne es jemals wirklich gehört zu haben. Aber sie kam nicht mehr dazu länger darüber nachzudenken, denn sogleich verlor sie das Bewusstsein. Am nächsten Morgen kam Snatcher zur Terrassentür herein gehüpft und war sehr erstaunt, Nao vorzufinden, anstatt Naoko. Diese stand am Tresen und hatte gerade Naoko's Brief in der Hand. "Ah, also bist du wirklich noch hier. Hatte nicht gedacht, dass du wirklich so an mir hängst, wie es hier geschrieben ist.“ Nao streckte sich und ging auf die Terrasse. "Es ist schön zu wissen, dass ich von meiner Familie nicht vergessen wurde, so wie ich sie vergessen habe. Und du?" sie drehte sich zu Snatcher. "Was ist deine Geschichte?" Snatcher lief langsam wieder auf die Terrasse zurück. "Snatcher war noch ein Ei als Böse ihn holten. Snatcher kann vieles. Snatcher kann Dinge tragen, hundertmal so schwer wie er selber. Er kann schneller fliegen als Falke und er kann aussehen wie Anthro." Nao sah ihn verwundert an. "Aussehen wie ein Anthro? Das würde ich zu gerne sehen." - "Snatcher zeigt es Freund." Snatcher konzentrierte sich. Und tatsächlich begann sein Körper sich zu verformen. Seine Flügel formten sich zu Armen, seine kleinen Krallen zu starken Beinen, bis er als volles Mannsbild vor ihr stand. Wo man nun eine tiefe und maskuline Stimme vermutete, entfuhr ihm nur ein gewohntes Krächzen. Doch Nao war dennoch überaus beeindruckt. "Freund gefallen?" fragte Snatcher worauf ihm Nao nur ein kurzes "Freund gefallen sehr." entgegnete. "Ich habe mir den ganzen Morgen Gedanken gemacht. Ich will und ich kann meine Schwester nicht für mich aufkommen lassen. Und nachdem, was ich in dieser Mappe bereits gelesen habe, bin ich kaum zu schlagen. Die Fähigkeiten allen Giften zu widerstehen, spielend Gewichte von 130 kg zu heben, Blitze von mindestens 150 000 Ampere zu erzeugen, 80 km/h auf Kurzstrecke zu laufen, und mich so leise bewegen, dass die Lautstärke meiner Schritte auf fast 0dB fällt, einen Raum ohne ihn zu sehen zu erfassen, Adleraugen und Zähne und Krallen so hart und stabil wie Diamanten. Mit diesen Fähigkeiten kann mir niemand etwas anhaben." Snatcher sah sie fragend an. "Freund hat auch Schwächen." Nao runzelte die Stirn. "Naja... drei. Und wenn ich den Blitz ausklammere sind es sogar nur zwei. Okay, ich muss mich vor Betäubungsmitteln in Acht nehmen, da sie schneller und länger bei mir wirken und ich muss den Akkupressurpunkt an meinem Schwanz schützen, damit mich nicht irgendein Idiot ausknockt, indem er ihn kurz drückt. So gesehen sind das immer noch eine Menge Vorteile. Und ich wurde erschaffen, um zu töten. Was wäre da wohl der beste Job für mich?" Snatcher überlegte. "Comedian?" Nao fasste sich an die Stirn. "Auftragskiller. Auftragskiller! Du Nullhirn! Aber ich werde etwas von dem Geld, das mir meine Schwester hiergelassen hat, als Startkapital brauchen. Zunächst einmal müssen wir uns beide einkleiden. Dann brauchen wir Kunden, die uns das Geld im Voraus bezahlen und wir Waffen und Ausrüstung besorgen können. Und dann kommt der schönste Part." Nao grinste diabolisch in sich herein, was Snatcher wohl eine Gänsehaut bereitet hätte, wäre er kein Rabe gewesen. Den restlichen Tag verbrachten die beiden mit Planung und Einkäufen. Nao war überaus enthusiastisch und Snatcher wünschte sich nichts mehr, als dass Naoko wieder die Kontrolle übernahm. Worauf hatte er sich hier nur eingelassen?. Am nächsten Tag machte sich Snatcher auf, Anthros zu suchen, die in solch verzweifelten Situationen steckten, dass sie die Dienste eines Auftragskillers so dringend nötig hatten, dass sie gleich im Voraus bezahlten ohne zu viele Fragen zu stellen. Und wie sich schnell heraus stellte, gab es in Tokyo eine Menge dieser Leute. Es dauerte keine drei Tage, bis Snatcher zwei Geschäftsmänner zu der leerstehenden Lagerhalle am Hafen brachte. „Snatcher hofft, dass werte Herren gut bezahlen. Freund macht Arbeit nicht für lau.“ Die beiden sahen sich an. „Schon komisch, dass dieser Typ die ganze Zeit so merkwürdig redet.“ Tuschelte der eine, worauf der andere nur schnell erwiderte: „Halt lieber den Mund! Die ganze Sache ist mir ohnehin nicht geheuer.“ Snatcher ließ die beiden in die Halle eintreten und schloss lautstark die Tür hinter ihnen, was sie zusammenzucken ließ. Die Halle war dunkel, nur wenige Löcher in der Decke ließen etwas Licht hinein scheinen. Die Stille war geradezu erdrückend, bis die beiden plötzlich von einem Klicken und einer darauf hell aufleuchtenden Glühbirne, die mitten in der Halle über einem Tisch hing, aufgeschreckt wurden. „Bitte, treten Sie doch ins Licht.“ Ertönte eine weibliche Stimme und die beiden machten sich langsam auf den Weg unter die Glühbirne, der eine dicht an den anderen gedrängt. „Wie ich sehe, haben Sie mir etwas mitgebracht. Bitte legen Sie es doch auf den Tisch.“ Einer der beiden hatte einen Koffer dabei und ging nun langsam zum Tisch, legte den Koffer dort ab und eilte zurück zu seinem Kollegen.Ein Geräusch lenkte die beiden kurz ab und als sie sich wieder zum Tisch drehten, war der Koffer verschwunden. „Sehr schön. Wie ich sehe haben Sie sich an unsere Abmachung gehalten. Dann können wir ja jetzt zum interessanten Part kommen.“ Draußen wartete Snatcher ungeduldig auf einem der Container, bis die beiden Männer die Lagerhalle verließen. Er beobachtete sie bis sie mit ihrem Auto wegfuhren und ging zu Nao in die Halle. Die war fleißig dabei, das Geld zu zählen und schien sehr guter Dinge zu sein. „Was wollten kleine Männer?“ fragte er und setzte sich neben Nao. „Einfacher geht es nicht.“ Höhnte Nao. „Ihr Vorgesetzter hat wohl irgendwelche Bilder mit denen er sie erpresst. Ich soll ihn aus dem Weg räumen. Hier.“ Sie reichte Snatcher ein Foto. „Er heißt Uita Yasuko. Auf der Rückseite ist eine Adresse. Kundschafte für mich aus, zu welchen Zeiten er sich in seinem Büro aufhält, wann er nach Hause fährt und generell wann er alleine ist!“ Snatcher nickte kurz und ging sogleich los. Währenddessen machte sich Nao auf, mit dem Geld Waffen und ordentliche Kampfausrüstung zu besorgen. Am Spätnachmittag trafen sich beide wieder am Haus und Snatcher staunte nicht schlecht, als Nao ihm in voller Ausrüstung entgegen kam. Sie lud einige Koffer und eine Plastiktüte aus dem Wagen und verstaute alles im Haus. Dabei fiel ihr Blick auf ein paar weiße Tüten auf dem Küchentresen. „Oh, hast du etwa für Essen gesorgt? Find ich ja fürsorglich von dir.“ Snatcher sprang auf die Couchlehne. „Freund muss doch gut essen, wenn Freund so viele gefährliche Sachen vorhat.“ Grinste er verlegen. In Wahrheit hatte er die Sachen nur deshalb geholt, weil Nao im Kochen eine absolute Katastrophe war. Wortwörtlich. Sie hatte in den vergangenen Tagen die Mikrowelle zerstört, indem sie nicht nur ein Ei, sondern auch mehrere Dosensuppen darin zubereiten wollte und hatte zudem versucht ein Stück Fleisch mit dem heißen Wasser aus dem Wasserhahn zu kochen. Da war Snatcher das Fastfood doch deutlich lieber. Nachdem Nao alles verstaut hatte, schnappte sie sich eines der Bentos aus den Tüten, schmiss sich zu Snatcher auf die Couch und machte den Fernseher an. „Wollen doch mal sehen, was hier im Umkreis so los ist.“ Murmelte sie in ihr Essen. Snatcher’s Interesse galt derweil der Tüte, die Nao mitgebracht hatte. Er hüpfte langsam davor und lunzte kurz rein. „Dass du mir ja nix kaputt machst! Das sind alles meine.“ Snatcher sah sie fragend an, dann wieder zur Tüte. „Was hat Freund da gekauft?“ fragte er und steckte den Schnebel in die Tüte. Er kam mit der Schnabelspitze an irgendetwas dran, worauf die Tüte gleich wie wild zu vibrieren begann und Snatcher vor Schreck an die Decke flog. Nao lachte laut, stand auf und holte etwas aus der Tüte. „Das hast du jetzt von deiner Neugier.“ Grinste sie und betätigte den Schalter an dem länglichen Gerät erneut, worauf es aufhörte zu vibrieren. „Gefährliche Sachen! Was ist dieses Ding, dass Snatcher so erschreckt hat?“ fragte Snatcher schließlich, sich den Kopf haltend. Nao sah sich den Gegenstand in ihrer Hand an. „Hast du sowas noch nie gesehen? Hm… schätze wohl nicht, du bist letztendlich nur ein Tier. Das nennt sich Vibrator. Anthros nutzen son Kram um damit ne Menge Spaß zu haben.“ Grinste sie bedeutend. Snatcher verstand nicht direkt, worauf Nao hinaus wollte, lief dann aber rot an und machte sich auf zur Terrasse mit den Worten. „Dummer Snatcher musste ja fragen…“ Nao lachte wieder, wurde dann aber vom Fernseher unterbrochen, wo gerade eine Sondermeldung gesendet wurde. ‚Soeben erreicht uns die Meldung, dass die Polizei ein lange gesuchtes Mitglied der Yakuza festgenommen hat. Gegen den 45 jährigen Ryoichi Ikegami liegen Beweise für Drogenhandel und Waffenschmuggel vor. Die Polizei bestätigte, dass in der Razzia, in der Ikegami festgenommen wurde…‘ Nao grinste hämisch. „Was für ein Trottel.“ Snatcher sah sie fragend an. „Man sollte niemals Beweise hinterlassen. Und schon gar keine Zeugen. Hätte er mal bei mir in die Lehre gehen sollen.“ Snatcher hüpfte langsam herein und setzte sich wieder auf die Rückenlehne. „Was meint Freund damit?“ Nao schlang den Rest des Bentos runter und lehnte sich zurück. „Glaubst du, von den Waffenhändlern ist auch nur noch einer am Leben, der mein Gesicht gesehen hat? Natürlich nicht! Jeder von denen hat meine Klauen zu spüren gekriegt und liegt jetzt auf dem Grund der Bucht. Allerdings muss ich mir diesbezüglich etwas Besseres überlegen, sonst gehen mir irgendwann die Lieferanten für Munition und Ersatzteile aus.“ – „Wofür braucht Freund überhaupt Waffen? Freund doch stark.“ Nao runzelte die Stirn. „Klar, im Grunde brauche ich den Kram nicht, aber es macht einfach viel mehr Spaß mit sowas zu arbeiten, als einfach nur alles aufzuschlitzen.“ Sie sah auf die Uhr. „Sieht so aus, als müsste ich langsam los. Wir haben da noch etwas zu erledigen bevor der wahre Spaß los geht. Ich habe gerade eine nette Idee bekommen.“ Snatcher seufzte. Nao’s Ideen hatten bisher nur in einem Haufen Arbeit ausgeartet und auch dieses Mal sollte keine Ausnahme sein. Uita Yasuko war gerade dabei einige Akten durchzugehen, als es an der Tür klopfte. „Herein!“ sagte er missmutig. Die Tür öffnete sich und eine zierliche Katze mit Brille betrat den Raum. „Mina! Was ist denn noch? Haben Sie den Bericht fertig?“ Mina kam zum dem Schreibtisch ihres Chefs. „Noch nicht, Herr Yasuko. Ich hatte ein etwas dringlicheres Anliegen an Sie.“ Sie setzte sich auf seinen Schreibtisch. „Und das wäre?“ fragte Yasuko und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Die Katze stützte eine Hand auf den Tisch, wodurch einer der Träger ihres Tops nach unten glitt. „Ich will Sie natürlich nicht von Ihrer Arbeit ablenken. Aber ich dachte, Sie könnten eine kleine Pause vertragen, wenn Sie verstehen?!“ Yasuko schluckte kurz. „Ich hätte nicht gedacht, dass Sie solche Interessen hegen. Auch wenn wir gemeinsam schon so einige Schandtaten durchgezogen haben, Sie sind immer noch verheiratet.“ Mina kletterte vom Tisch und schlenderte auf Yasuko zu, der sich leicht vom Tisch abstieß und so ein Stück mit dem Sessel nach hinten rutschte. „Vielleicht gibt mir mein Mann einfach nicht, was ich brauche. Und es macht mich unglaublich heiß, daran zu denken, was wir alles bereits gemeinsam verbrochen haben.“ Sie kniete sich vor ihn und streifte sanft mit einer Hand über die wachsende Beule in Yasuko’s Hose. „Kommen sie schon, Herr Yasuko. Sie wollen es doch auch.“ Hauchte sie. „N-Na gut… a-aber das bleibt unter uns, verstanden?“ – „Keine Sorge…“ sagte Mina und stand auf. „Niemand wird je etwas darüber erfahren, was heute Nacht hier geschieht.“ Lächelte sie und näherte sich Yasuko’s Gesicht. Sie leckte über seine Lippen und die beiden verfielen in einen wilden Zungenkuss. Sich wieder von ihm lösend leckte sie ihm über das Kinn herunter zum Hals, wo sie ihm schon während des Kusses die Krawatte gelockert hatte, und ihm jetzt das Hemd aufknöpfte, um nun mit ihrer Zunge weiter nach unten zu wandern. Während sie langsam das Hemd auf Seite schob und seine Hose aufknöpfte, saugte und leckte sie an einer seiner Brustwarzen. Yasuko verfiel in lautes Stöhnen über diese Liebkosungen. „Sagen Sie es mir nochmal, Herr Yasuko! All die schlimmen Dinge, die wir getan haben.“ Hauchte Mina ihm entgegen und widmete sich der anderen Seite. „N-Naja…“ Yasuko hatte es sichtlich schwer, sich zu konzentrieren. „Da war die Sache mit Shiba, den wir um 260 000 000 Yen betrogen haben und der seine Firma schließlich verkaufen musste…“ Genießerisch stöhnte Mina zwischen Yasuko’s Sätzen, als würde sie jedes einzelne Wort weiter stimulieren. Davon in seinem Handeln bestätigt, fiel es Yasuko plötzlich immer leichter, über all die Schandtaten zu sprechen, die sie bereits verbrochen hatten und davon gekommen waren. Auch noch während Mina ihre Hand in seine Hose gleiten ließ und sanft sein Glied begann zu massieren, plauderte er munter weiter, wobei er sich selbst jedoch immer öfter mit lautem Stöhnen unterbrach. Mina fuhr mit den Fingerkuppen seinen Schaft auf und ab, machte dabei ab und an Halt, um mit einem Finger seine Eichel zu umkreisen, die bereits ausgiebig mit Lusttropfen benetzt war. Lange würde er wohl nicht mehr standhalten, das merkte man auch an seinen immer undeutlicher werdenden Sätzen. Er krallte sich in die Armlehnen seines Sessels. „Erzählen Sie mir mehr!“ forderte Mina, während sie ihre andere Hand zu seinen Hoden wandern ließ, mit der anderen jetzt mit festem Griff sein Glied umschloss und erst langsam dann immer schneller daran auf und ab fuhr. „D-Da ist nicht… noch mehr…!“ keuchte Yasuko, dem bereits der Schweiß auf der Stirn stand. „Aber natürlich ist da noch mehr!“ hauchte Mina und drückte schnurrend ihre Stirn an sein Kinn. „Ah… ich… die beiden… Kiyota und Hanaki… auf der letzten Firmenfeier…. Sie haben sie dazu gebracht-… dazu gebracht, sich zu betrinken und zu küssen… sodass ich ein Foto von den beiden schießen konnte… womit wir sie erpressen konnten, für… für lau zu arbeiten… NNGGHHH!!“ Den Satz zu beenden schaffte er nicht mehr. Er warf den Kopf in den Nacken und Augenblicke später waren sowohl sein Oberkörper, als auch Mina’s Hand mit seinem Samen überzogen. Einen Moment gönnte sie ihm durchzuatmen, bevor sie anfing ihre Hand sauber zu lecken. „Wir haben wirklich eine ganze Menge schlimme Dinge zusammen durchgezogen.“ Sagte sie in einem sehr ruhigen Ton, der Yasuko dazu brachte wieder aufzusehen. „Es war auf jeden Fall eine sehr lustige Zeit. Aber…“ sie stand auf. „…das ist jetzt vorbei.“ Yasuko sah sie fragend an. „Was meinen Sie damit?“ Mina griff unter ihr Top und zog ein Diktiergerät heraus. „Es gibt einfach einen Punkt, an dem ein Mädchen erkennt, dass sie zu weit gegangen ist.“ Sie drückte die Stopptaste und lehnte sich an den Schreibtisch. „Ich muss schon sagen, Sie haben es mir sehr einfach gemacht.“ Yasuko schrak zurück. Mina’s Stimme, war plötzlich anders. „Was geht hier vor?“ fragte Yasuko und wollte bereits aufspringen, als ihr die vermeintliche Mina eine Pfote gegen die Brust drückte und ihn so spielerisch leicht im Sessel festpinnte. „Ich war noch nicht fertig. Ist schon faszinierend, wie schwanzgesteuert sie sind. Diese Maske ist so schlecht, dass ich nie damit gerechnet hätte, dass Sie mich mit Ihrer Sekretärin verwechseln. Aber in so kurzer Zeit kriegt man eben nichts Besseres hin.“ Yasuko versuchte aufzustehen, doch die Pfote auf seiner Brust hielt ihn eisern fest, wo er war. „Wer sind Sie? Was wollen Sie??“ quetschte er schließlich hervor. Die Angesprochene grinste. „Ich will die Fotos, die Sie von Kiyota und Hanaki gemacht haben. Wo finde ich die?“ Yasuko’s Gesicht verfinsterte sich. „Also stecken die beiden hinter diesem schlechten Scherz, ja? Denken die wirklich, auf diese Weise würden sie freikommen? Was bezahlen sie Ihnen? Ich verdoppel das Ganze, wenn Sie mich damit in Ruhe lassen und den beiden noch einen Schrecken einjagen.“ Grinste er siegessicher. „Hm.“ Der Druck auf seiner Brust wurde schwächer und Yasuko wollte gerade tief durchatmen, als er das Klicken einer Waffe vernahm. Geschockt blickte er in den Lauf, der ihm entgegen gehalten wurde. „Es gibt nicht vieles, was mir lieber ist als Geld, verstehen Sie mich nicht falsch. Aber eine dieser Sachen ist, einen Mistkerl, wie Sie es sind, an der Wand zu verteilen. Und ich bin die Spielchen jetzt leid. Ich gebe Ihnen eine faire Chance: Sie sagen mir, wo die Bilder sind, dann mache ich es kurz und schmerzlos für Sie. Wenn ich sie selber suchen muss, dann lasse ich Sie langsam ausbluten. Ihre Wahl!“ Yasuko stand der Angstschweiß im Gesicht. „Damit werden Sie niemals davon kommen!“ drohte er, doch das immer breiter werdende Grinsen seines Gegenübers ließ ihn nur weiter in sich zusammensinken. „Oh, machen Sie sich mal um mich keine Sorgen. Sie sind nicht das erste Arschloch, von der ich diese Welt befreie. Und sie werden lange nicht das letzte sein. Also, tik-tok-tik-tok! Ihre Entscheidung?“ Nach kurzem Zögern schloss Yasuko geschlagen die Augen. „Sie sind in dem Buch ‚Wirtschaftsgeschichte bis zum 20. Jahrhundert‘. Zweites Regalbrett von oben, siebtes Buch.“ Die falsche Mina griff in das Regal, dass sich hinter Yasuko befand, dabei keinen Blick von ihm abwendend und auch weiterhin die Waffe auf ihn gerichtet. Sie zog das Buch heraus und öffnete es. Es befanden sich die Negative und einige Abzüge in dem Buch. „Sind das alle?“ Yasuko nickte. Die falsche Mina grinste und legte das Buch auf den Tisch. „Gut. Braver Hund.“ Ohne weiteres Zögern feuerte sie die Waffe auf Yasuko’s Kopf ab. Blut und einige Bestandteile seines Kopfes klatschten an das Regal und die daran angrenzende Wand. Die falsche Mina nahm die Waffe herunter, zog ein Feuerzeug heraus und steckte das Buch mit den Fotos drin in Brand. Sie ging zu der Überwachungskamera, die im Raum angebracht war und steckte sie aus. Sie verließ den Raum und kam Augenblicke später mit einer ohnmächtigen Mina zurück. Sie drückte ihr die Waffe in die Hand, nachdem sie sie abgewischt hatte, presste den Lauf in Mina’s Mund und drückte ab. Dann schloss sie die Tür von innen ab. Währenddessen hatte sich das das Feuer vom Buch auf den Rest des Tisches ausgebreitet. Die falsche Mina öffnete das Fenster und stieg auf die Fensterbank. Sie schloss das Fenster hinter sich und ließ sich fallen. Von schwarzen Rabenschwingen getragen entschwand sie in die Nacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)