Lost von Tales_ ================================================================================ Prolog: -------- Der klare Vorteil des kleinen Häuschens welches er mit seinem Jüngsten und seiner Ehefrau teilte, war die Lage. Es lag mitten im Wald und damit war es immer ruhig bei ihnen. Naja abgesehen von der Tierwelt, aber es gab keine Motoren oder sonstige nervige Geräusche, die ihn in einer Großstadt den letzten Nerv rauben würden. Keine stinkenden Abgase, sondern reine Landluft! Für ihn gab es nichts Schöneres und umso glücklicher war er damals, als seine frisch angetraute, ihm in dieser Beziehung zugestimmt hatte. Er liebte die Natur einfach, hatte er doch schon in früherster Kindheit ohne jeglichen Schnickschnack der modernen Welt gelebt. Zwar war dies in diesem Haus anders, immerhin gab es fließend Wasser, Strom für andere elektrische Geräte, Dinge die er als Kind nicht hatte. Aber er konnte morgens aufstehen, draußen in einem nahen See baden und einfach die Schönheit der Erde genießen. Früher gehörte dies zu seinem Morgendlichen Ritual, auch wenn er einer warmen Badewanne am Abend nicht entsagen konnte. Doch heute war alles anders. Die Vögel brachten ihn nicht mehr zum Lächeln, der Ausblick aus seinem Schlafzimmer verzückte ihn nicht mehr. Das alles hatte seine Bedeutung verloren. Nichts war mehr wie vorher… Ein Klopfen ließ ihn leicht aufschrecken und stumm wand er den Kopf in Richtung der Tür. Es dauerte ein paar Sekunden, bis diese von allein geöffnet wurde. Sie war es schon gewohnt dass er ihr nicht mehr antwortete, nicht oft sprach. Seine Stimme war nur noch selten zu hören, denn weswegen sollte er sprechen? Was sollte reden ändern? Wie sollte es ihm helfen? „Goku, du hast Besuch. Möchtest du vielleicht…?“, fragte Chichi leise und sah ihn bittend an. Sofort schüttelte er den Kopf, den er wusste was sie fragen wollte. Traurig senkte seine Frau den Kopf und ehe sie mit einem gezwungen lächeln zu ihm sah. Goku wusste das er sie mit seinem Verhalten verletzte, aber er konnte nicht anders. Aufstehen, wozu? Er wollte es einfach nicht und sie musste das akzeptieren. Ihre Augen fixierten plötzlich einen Punkt neben ihm und er ahnte was sie dort sah. Das Tablett mit seinem Frühstück war unangetastet, denn er hatte keinen Hunger gehabt. Schon wieder. „Goku…“, begann sie zögernd. Ihre Blicke trafen sich und sie verstummte, gab auf. Resigniert schüttelte sie den Kopf und wand sich ab. „Ich schicke deinen Besuch nach oben“ Die Tür fiel ins Schloss und ohne dass er auch nur eine Antwort gegeben hatte. Wozu auch? Sie würde den Besuch hochschicken und wieder würde er schweigen. Er wollte das alles nicht, wollte einfach seine Ruhe. Seine Freunde waren immer für ihn da und halfen ihm, aber dieses Mal ging das nicht. Niemand konnte ihm helfen, keiner es ungeschehen machen. Er selbst war es der damit Leben musste, der immer wenn er die Augen schloss, alles von neuem sah. Wieder klopfte es an der Tür und riss ihn abrupt von seinen düsteren Gedanken los. Seufzend wand er den Kopf ab und schloss die Augen. Er hörte wie die Tür geöffnet wurde und jemand das Zimmer betrat. Natürlich hätte er nach der Aura fühlen können, um zu erfahren wer das war. Aber er wollte nicht, es war sinnlos, wo er es doch gleich erfuhr. Seine ganze Kraft war sinnlos… „Du siehst schlecht aus, Kakarott“, sagte eine Stimme. Ruckartig öffnete er die Augen und sah zu dem Prinzen, welcher direkt neben seinem Bett stand. Jener musterte ihn mit einem ernsten Blick und verschränkten Armen. Goku zuckte mit den Schultern und wand seinen Kopf weg. Es war ihm unangenehm, dem Prinzen vor sich zu sehen, denn immerhin hatte er… Ruckartig schüttelte er den Kopf und versuchte die Erinnerungen zu vertreiben. „Alles okay?“, fragte Vegeta leise. Zögernd wandte Goku den Kopf um und sah seinen ehemaligen Kampfgefährten an. „Tut mir Leid“, murmelte jener. „Aber so kann es auch nicht weiter gehen, Kakarott. Du liegst seit Monaten fast nur noch im Bett, du isst nichts und redest kaum. Deine Freunde, deine Familie, alle machen sich Sorgen um dich. Ich mache mir Sorgen um dich“, meinte Vegeta ernst. Stumm wand Goku den Blick nicht ab, die Worte sollten ihm Trost spenden, ihm helfen. Aber das tat es nicht. Es änderte nichts an der Vergangenheit und die war es, die ihn zerstörte. „Wir wollen dir doch nur helfen“, sprach der Prinz leise und seufzte tief. Er spürte, dass er nicht an ihn heran kam. Merkte dass es nicht half. „Ihr könnt mir nicht helfen“, antwortete Goku leise. Seine Stimme fühlte sich kratzig an und war heißer. Sie war mindestens eine Woche nicht von ihm genutzt worden. „Versuch es einfach, bitte“, entgegnete der Ältere ruhig. „Lass uns Trainieren gehen, einfach raus und ein kleiner Kampf. So wie früher“ „Nein“, hauchte Son Goku und schüttelte den Kopf. Er hatte kein Interesse mehr daran zu trainieren. Was früher sein Lebensinhalt war, war jetzt nichts mehr wert. Wie viele Stunden, Monate gar Jahre hatte er in sein Training investiert? Und wofür? Was hatte es ihm letzten Endes gebracht? „Gib nicht einfach auf, ich bitte dich. Lass uns dir helfen, sag was wir tun können?“, fragte der Prinz verzweifelt, entgegen seiner Natur. „Lass mich einfach allein“, antwortete Goku leise und drehte sich weg. Er wollte allein sein, nicht reden, keine Hilfe, nichts. Lange Zeit verharrte der Ältere hinter ihm und blieb stumm, doch wand auch er seinen Kopf nicht um und sprach kein Wort. Irgendwann hörte Goku leise Schritte die zur Tür führten, welche kurz darauf geöffnet wurde. Dann fiel sie ins Schloss und endlich war er alleine. Kapitel 1: Verloren und Gebrochen --------------------------------- Wenn er damals gewusst hätte, was passieren würde, wäre er vielleicht davon gelaufen. Obwohl, damals war er noch anders. Selbstbewusst, voller Lebensfreude und Stärke, dinge die er nun verloren hatte. Sein Herz schlug früher für den Kampf und er dachte nie, dass sich das einmal ändern würde. Doch das Lächeln was meistens auf seinen Lippen lag war verschwunden und mit ihm alles was ihn einmal ausgemacht hatte. Er hatte verloren. Nicht nur den Kampf sondern auch sich selbst, seinen Lebenswillen, alles… Dabei war es nicht die Tatsache, dass er einen Kampf verloren hatte, sondern die Konsequenzen die das mit sich gezogen hatte. Alles was danach passierte… Es war früh am Morgen, gerade als er seine morgendlichen Trainings Einheiten vollzog, da spürte er es. Diese fremde Energie die auf die Erde zuflog, eine starke Energie. Obwohl er besorgt war, machte sein Herz einen Sprung. Natürlich würden er und seine Freunde die Menschheit beschützen und er würde aufpassen, dass niemand starb. Doch die Energie versetzte sein Herz in Aufregung. Er wollte Kämpfen! Es dauerte nicht lange bis Goku den Ort ausfindig gemacht hatte, an dem das Raumschiff wohl landen würde. Kaum ein paar Minuten später trafen auch schon seine Freunde dort ein. Krillin, Muten Roshi, Tenshinhan, Yamchu, Vegeta und sein Sohn Son Gohan. Alle hatten diese Energie gespürt und waren sogleich aufgebrochen. Goku erinnerte sich noch daran, dass sie versucht hatten den Fremden einzuschätzen. Sich fragten wer das sein mochte, was derjenige wollte und ob es Ärger geben würde. Wobei das eigentlich immer so war, wenn Fremde auf die Erde kamen. Ihr kurzes Gespräch fand ein jähes Ende, als ein kleines Raumschiff mit einem ohrenbetäubenden Knall auf den Boden aufschlug. Nur wenige Meter von ihnen entfernt. Gespannt sah Goku zu der Landstelle und versuchte etwas durch den Rauch zu erkennen. Sein Körper spannte sich automatisch an, während er mit all seinen Sinn nach dem Neuankömmling Ausschau hielt. Nur langsam löste sich der Rauch auf, gab dem Blick auf ein Raumschiff und eine davor stehende Person frei. Ein leises Knurren, ließ ihn kurz zu Vegeta schielen, welcher den Fremden mit eisernem Blick musterte. Erst dann besah sich Goku den Neuling und stockte. Ein Braune Schweif, der hinter dem Rücken des Unbekannten hin und her schwang…. Ein Saiyajin! Und sein Gesicht… Sah seinem zum Verwechseln ähnlich! Dieselbe Frisur, dieselben Gesichtszüge, derselbe Körperbau, vielleicht ein wenig Muskulöser, trotzdem war es fast als würde er in einen Spiegel schauen. Das einzige was sie deutlich voneinander Unterschied, war die große Narbe die sich auf Höhe der Nase, quer durch das Gesicht zog. „Wer ist der Typ Goku?“, fragte Krillin leise, doch er konnte nur mit den Schultern zucken. Woher sollte er diesen Mann kennen? War er vielleicht Familie und deshalb die Ähnlichkeit? Vielleicht hatte er sogar friedliche Absichten? Wer wusste das schon? Im Moment konnte er auch nur Rätseln. „Kakarott, Sohn von Bardock“, sprach der Fremde plötzlich laut und ersparte ihm somit eine Antwort. „Ja und wer bist du?“, fragte er den Ankömmling ernst. „Mein Name ist Tales, ich bin der Bruder deines Vaters“ Ruckartig schnellte Goku nach oben und schnappte nach Luft. Tränen traten in seine Augen und ihm war schlecht. Alleine der Gedanke an diesen Saiyajin ließ ihn in Panik verfallen. Fest biss er sich auf die Lippe und versuchte ein aufkommendes Schluchzen zu unterdrücken. Plötzlich fühlte er sich hier nicht mehr wohl, der Raum schien ihn zu erdrücken. Mit einem Ruck erhob er sich aus dem Bett und taumelte ein paar Schritte. Seine Beine fühlten sich schwach und zittrig an. Kein Wunder! Wie lange lag er nun schon in diesen Bett und stand nur auf um auf die Toilette zu gehen oder Duschen? Lange genug um seinen Körper zu schwächen auf jeden Fall! Trotzdem nahm er darauf keine Rücksicht und ging in Richtung des Fensters. Die Tränen welche er mühevoll zurückhalten versuchte, rannen ihm ungehindert über die Wangen. Goku hielt hier keine Sekunde mehr aus, also riss er einfach das Fenster auf und sprang hinaus. Wo er früher leichtfüßig gelandet wäre, landete er heute unsanft auf den Boden. Ein leichter Schmerz zog sich durch seinen Körper, aufgrund des harten Aufpralls. Doch es war nichts im Vergleich zu seinem seelischen Schmerz. Mühevoll rappelte er sich auf und stolperte einfach los. Ein Ziel hatte er nicht, einfach nur weg! Das war alles was zählte. Doch weit kam er nicht, da seine Beine schon kurz nach dem er in dem Wald verschwunden war, endgültig nachgaben. Keuchend sank er an einen Baum lehnend hinab und blieb einfach sitzen. Trotz der frischen Luft fühlte er sich, als würde er ersticken. Als wenn die Luft einfach nicht in seine Lungen gelangte. Heftig atmete ein und aus, während ihm immer schwindliger wurde. Seine Hand verkrallte sich in sein Oberteil, während er panisch hin und her sah. Doch nun war er allein, keinen konnte er sich aufmerksam machen. Goku versuchte zu rufen, doch das von Tränen begleitete Schluchzen verhinderte dies. Stattdessen begann er nur zu husten, während er immer noch nach Luft schnappte. Der Schwindel nahm zu, ihm wurde schwarz. Starb er nun? Panik breitete sich in ihm aus, er wollte nicht. Dann kam ihm ein anderer Gedanke. Sollte er nun sterben konnte er Enma bitten seine Seele zu reinigen. Kein Leben im Diesseits und im Jenseits. Dann wäre diese Qual vorbei und keine Erinnerungen würden ihn mehr quälen. Ein Hoffnungsschimmer, dem allen zu entkommen… Ohne weiter nachzudenken hörte Goku auf zu kämpfen, empfing die Schwärze und war dankbar. „Der Bruder…?“, widerholte Son Goku überrascht. „…deines Vaters, ja“, beendete Tales den Satz unwirsch und setzte sich langsam in Bewegung. Sofort nahmen Goku und seine Freude eine Abwehrhaltung ein, bereiteten sich innerlich auf einen Kampf vor. Tales lief davon unbeeindruckt weiter und blieb nur wenige Meter vor ihnen stehen. Kalt musterte er sie und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was willst du von mir?“, fragte Son Goku ernst. Er spürte nun dass die Absichten seines Gegenübers nicht friedfertig waren, sah es geradezu an seinem Blick. „Mit dir kämpfen“, entgegnete Tales mit einem Grinsen. „Wieso?“ „Nun am liebsten würde ich ja deinem Vater den Hintern versohlen, aber da dieser ja nicht mehr unter uns weilt, nehme ich mir dich vor. Als ich erfahren habe das du noch lebst, habe ich mich gleich auf den Weg gemacht. Welch ein Glück das ich nun doch zu meiner Rache komme“, antwortete Tales spöttisch. „Rache? Weswegen?“, wollte Son Gohan wissen. „Das geht euch nichts an, aber sollte er hier gewinnen…“, deutete er auf Goku. „…dann werde ich euch die Geschichte erzählen“ „Schön, dann lass uns anfangen“, entgegnete Goku ernst. Er spürte dass ein Kampf unvermeidlich war, wieso also es weiter schieben. Sein Blut versetzte es alleine bei dem Gedanken an den bevorstehenden Kampf in Wallung. Reden konnte sie später auch noch! Vielleicht würde er danach wirklich hören, was Tales für eine Geschichte mit seinem Vater hatte. In gewisser Weise war Goku schon neugierig, denn immerhin war dieser Saiyajin der erste Verwandte, den er je traf. Fast automatisch durchleuchtete Son Goku seinen Gegner, versuchte seine Stärke zu erkennen. Die Kampfkraft die er spürte war stark, aber nicht stark genug für ihn. Es sollte ein leichtes sein, Tales zu besiegen sofern jener nicht ein Teil seines Potenzials versteckte. Damit musste er jetzt einfach rechnen. „Vater bist du sicher?“, fragte Son Gohan und sah ihn ernst an. Leicht nickte der Angesprochene, ehe er seine Augen wieder auf seinen Gegner richtete. „Tzzz“ „Ich mach das Vegeta“, meinte Son Goku grinsend. „Mach doch, der Typ ist sowieso keine wirklich Gefahr“, antwortete der Prinz hochnäsig und erhob sich in die Lüfte, nur um ein paar Meter entfernt zu landen. Alle anderen folgten seinem Beispiel, nur Muten Roshi blieb noch bei ihm. Sachte legte er eine Hand auf Gokus Rücken und sah ihn ernst über seine Brille hinweg an. „Pass auf dich auf, ich habe ein schlechtes Gefühl“, sprach der Alte Meister leise und eindringlich. „Ich passe auf, versprochen“. Dankend nickte der alte Mann, ehe auch er sich auch zu den anderen gesellte. Kurz sah der Schwarzhaarige ihm noch hinterher, ehe er sich wieder auf seine Gegner konzentrierte. Beide begaben sich in Kampfstellung und taxierten sich mit Blicken. Son Goku hatte in der Vergangenheit schon ganz andere Gegner vor sich stehen gehabt und immer ging es gut für ihn aus. Auch heute würde es so sein! Doch warum hatte er das Gefühl das dieses Mal etwas anders war? „Papa“ Hände packten seine Schultern, schüttelten ihn leicht und drängten die Schwärze um ihn herum fort. „Papa“. Wieder dieses Wort, es klang so besorgt, ja beinahe panisch. Ein leises Keuchen verließ seine Lippen, während er langsam seine Augen öffnete. Seine Umgebung nahm er anfangs verschwommen wahr und so musste er mehrmals blinzeln. Es dauerte einen Moment bis er Son Goten erkannte. Sein jüngster kniete vor ihm und seine Hände waren es, die ihn geschüttelt hatten. Besorgt sah sein Sohn ihn an, er hatte Angst das war sofort zu sehen. „Wo bin ich?“, fragte Son Goku verwirrt. Sein Kopf schwirrte und im ersten Moment war er völlig orientierungslos. „Papa du warst nicht zu Hause, ich hab dich gesucht und…“. Ruckartig kamen die Erinnerungen an vergangen Stunden zurück und ließen Goku heftig zusammen zucken. „Ich bin nicht tot“, hauchte er ungläubig, ja beinahe traurig. Hatte er doch gedacht das nun seine Ende gekommen war. Ein Ausweg aus diesem Leid und frei von all dieser Qual. Doch war es ihm verwehrt… „Papa“, geschockt und verzweifelt sah Goten ihn an. Dessen Hände verkrallten sich in seinem Oberteil. Stumm saß Son Goku seinen Sohn an, er spürte was seine Worte für ihn bedeuteten. Wusste das er Angst hatte um ihn, sich sorgte. Doch wie sollte er diesen Schmerz von ihm nehmen, wenn er nicht einmal in der Lage war, sich selbst davon zu befreien. Es war nicht fair, dass Goten ihn so sehen musste. Dass er im Alter von Sechzehn Jahren einen Vater vor sich sitzen sah, der nur noch ein Wrack war, ein Schatten seiner selbst. Aber er konnte es nicht ändern. „Papa, was ist nur mit dir los?“, fragte Son Goten flehend, während sich Tränen in seinen Augen sammelten. Verzweifelt schüttelte der Ältere den Kopf und senkte den Blick. Er konnte es ihm nicht sagen, nicht erzählen was passiert war. Vielleicht würde Goten ihn dann besser verstehen, ebenso wie Chichi. Aber wie sollte er das fertig bringen und ihnen erzählen was passiert war? Es reichte doch schon das Vegeta es wusste! Und nehmen konnte ihm seine Erinnerungen auch niemand. Erschrocken schnappte Son Goku nach Luft, als Goten ihn plötzlich umarmte. Sein Körper spannte sich bei der Berührung an und er war versucht, ihn von sich zu stoßen. Ein Schluchzen drang fast zeitgleich an sein Gehör und verhinderte sein Vorhaben abrupt. Mit aller Kraft unterdrückte er den Drang und schloss stattdessen seine Arme um den zitternden Körper. Tränen traten in seine Augen, während er verzweifelt in den Himmel schaute. Es tat weh seinen Sohn so zu sehen und nichts daran ändern zu können. Es brachte ihn an den Rand der Verzweiflung. „Papa… du musst wieder… du selbst werden“, hörte er Goten verzweifelt unter Schluchzen sagen. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Wieder er selbst werden… Wie sollte das nur gehen? Wie sollte er das schaffen? „Ich will dich nicht verlieren“ Ein enttäuschtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, während er seinen Gegner nicht aus den Augen ließ. Ihr Kampf dauerte nun schon eine Weile an und Son Goku war nicht annährend aus der Puste. Tales hingegen schon, er atmete inzwischen schwer und seine Schläge wurden immer unkoordinierter. Entgegen Gokus Erwartungen nach einen versteckten Potenzial, wurde er bitter enttäuscht. Tales hatte keine versteckten Reserven oder der sonstigen. Ihr Kampf war fast vorbei, dabei hatte er noch nicht mal wirklich angefangen. Son Goku kam mit dem einfachen Supersaiyajin spielend an die Grenzen seines Onkels. Es wurde Zeit das er diesen Kampf beendete. Schnell preschte er nach vorne und holte mit der linken aus, um seinen Gegner im Magen zu treffen. Doch wieder erwarten wurde sein Angriff abgeblockt. Sofort wollte Goku mit dem Fuß nach dem anderen treten und gleichzeitig seine Hand losreisen. Doch Tales wich ihm schnell aus und schlug ihn leicht gegen den Hals. Es tat nicht wirklich weh, daher beachtete er es gar nicht weiter, riss stattdessen seine Hand los und schlug seinen Gegner mit der linken zu Boden. Dort landete jener in einem großen Krater und blieb geschafft liegen. Zufrieden grinste Son Goku und sank langsam zu Boden, blieb neben Tales stehen. Das nächste was nun passierte kam unerwartet und erwischte ihn völlig schutzlos. Sein Onkel tat eine kleine Bewegung, berührte etwas an seinem Arm und dann fühlte Goku es. Dort wo Tales ihn vorher am Hals getroffen hatte spürte er einen stechenden Schmerz. Überrumpelt fiel er mit einem Schrei zu Boden und fasste sich an den die Schmerzquelle. Es fühlte sich an, als würde er ersticken und gleichzeitig brannte es wie Feuer. Seine Augen kniffen sich schmerzerfüllt zusammen und er krümmte sich. So einen Schmerz hatte er noch nie gefühlt! Dann wurden seine Hände weggeschoben und der Schmerz hörte abrupt auf, während sich gleichzeitig etwas Kaltes um seinen Hals legte. Benommen öffnete Son Goku die Augen und fasste sich an den Hals. „Ich habe gewonnen“, lachte Tales schadenfroh. Knurrend wollte sich Goku aufrichten und fuhr seine Energie hoch, doch plötzlich kehrte der Schmerz wieder. Stöhnend sackte er wieder zusammen und sah zu Tales auf. Dieser grinste ihn schadenfroh an. „Du solltest deine Energie runter fahren, ansonsten wird das nicht besser“, lachte jener. Verwirrt kniff der Jüngere die Augen zusammen und versuchte das gesagte zu verstehen. Dieser grässlich stechende Schmerz machte ihn noch wahnsinnig! Es musste aufhören, sofort. Ruckartig setzte Son Goku einen Großteil seiner Energie frei und wollte mit dem dreifachen Supersayajin angreifen. Zeitgleich mit dem Anstieg seiner Kraft, verstärkte sich auch dieser brennende Schmerz und wurde unerträglich. Gokus Mund öffnete sich, während er verzweifelt dagegen anzukämpfen wollte. Doch es war zu viel, mit jedem weiteren Kraftanstieg wurden die schmerzen mehr. „Das du einfach nicht hören willst“, hörte er Tales wie durch einen Schleier. Seine Ohren klingelten und alles verschwamm vor seinen Augen. Ruckartig intensivierte sich die Qual noch einmal und mit einem gequälten Stöhnen sank Goku vollends zusammen. Es wurde dunkel um ihn herum, seine Sinne schwanden und er verlor das Bewusstsein. Kapitel 2: Verlorenes Zuhause ----------------------------- Müde sah Son Goku an die Decke und versuchte nicht einzuschlafen. Er wollte nicht wieder von den Erinnerungen eingeholt werden, konnte es nicht noch einmal durchleben. Alles war zu viel, viel zu viel! Immer wieder sah er das panische Gesicht Son Gotens vor sich. Sah seine Angst und Verzweiflung. Wie oft hatte er ihn nach der Wahrheit gefragt? Zu oft und dennoch hatte er keine Antwort erhalten. Er konnte es nicht sagen, seinem Sohn nicht begreiflich machen was geschehen war. Goten durfte sich nicht mit solchen Dingen beschäftigen, sollte nicht wissen was passieren konnte. Er war noch ein Kind! Goku war klar das weder Chichi noch Son Goten verstanden, wieso er sich so verhielt, aber er konnte es nun mal nicht ändern. Wie sollte er nach dem was passiert war einfach aufstehen und weiter machen wie zuvor? Wie sollte das möglich sein? Es ging einfach nicht. Er konnte nicht mehr, hatte verloren… Alles was ihn in seinem Leben ausgemacht hatte, war weg. Durfte man ihm da vorwerfen, dass er sterben wollte? Ein Klopfen riss ihn jäh aus seinen Überlegungen und ließ ihn leicht zusammen zucken. Trotzdem wandte er den Kopf nicht um, wollte keinen sehen. Er brauchte seine Ruhe, nicht noch mehr Leid. Nicht noch mehr Schmerz… Die Tür wurde aufgerissen und laute Schritte verkündeten das Eindringen einer Person. Sekunden später stand Vegeta vor ihm und funkelte ihn wütend an. „Steh auf“, forderte der Prinz. Irritiert sah Goku zu seinem ehemaligen Kampfgefährten auf und reagierte jedoch nicht auf die Forderung. „Deine Frau und dein Sohn waren bei Bulma“, sprach Vegeta ernst und sah ihn eindringlich an. Verwirrt kniff der Liegende die Augen zusammen und versuchte zu verstehen was sein Gegenüber ihm sagen wollte. „Deine Frau will dich verlassen“. Geschockt weiteten sich Gokus Augen, während er einen Stich in der Brust fühlte. „Goten hat erzählt dass er dich heute Morgen im Wald gefunden hatte und du anscheint enttäuscht warst, noch zu Leben. Sie wollten von mir wissen was mit dir passiert ist, als du bei Tales warst“. Bei der Erwähnung des Namens zuckte Son Goku zusammen und schloss die Augen. Die Worte wühlten ihn auf, machten ihm Angst. Hatte Vegeta etwa erzählt... „Ich habe ihnen nichts erzählt, aber Kakarott sie verstehen es nicht. Sie wissen nicht wieso du so bist. Sie haben Angst und Chichi will dich nicht sterben sehen. Sie möchte nicht das euer Sohn das miterleben muss“. Verstehend nickte Goku, er konnte seine Frau in gewisser Weise verstehen, auch wenn es ihm weh tat nun auch noch seine Familie zu verlieren. Aber hieß es nicht eigentlich in guten wie in schlechten Zeiten? Sollte Chichi nicht für ihn da sein, statt ihn fallen zu lassen? „Chichi hat Bulma gefragt ob sie eine Einrichtung kennt in die sie dich geben kann…“ „Einrichtung?“, fragte Goku leise. „Psychiatrie“. Entsetzt sah Son Goku sein Gegenüber an. Er hatte von solchen Orten gehört und wusste für was sie da waren. Doch keinesfalls wollte er dorthin, er wollte nicht reden, keine Hilfe von Fremden. Er wusste nicht was er wollte, aber DAS sicher nicht! „Du wirst nicht dahin gehen, sondern stattdessen zu Bulma und mir kommen. Ich werde mich um dich kümmern und sonst niemand, genau das habe ich den Frauen auch gesagt“, sprach Vegeta ernst und hielt ihm eine Hand hin. Überfordert sah Goku auf jene und dachte nach. Das alleswurde ihm zu viel, er wusste nicht wie er reagieren sollte. Was sollte er davon halten? Seine Frau wollte sich nicht mehr um ihn kümmern, aber Vegeta schon? Vegeta der genau wusste WAS geschehen war. Ruckartig wurde die Decke von Son Gokus Körper gerissen, er selbst an den Schultern gepackt und in eine sitzende Position gebracht. Sofort zuckte er zusammen, als er die Berührung seines Körpers wahrnahm. Doch wurde das seitens Vegeta ignoriert und er stattdessen weiter hochgezogen, bis er schließlich auf seinen Füßen stand. Jedoch wollte diese ihn nicht tragen, da er einfach zu schwach war. Weder hatte er heute was gegessen, noch was getrunken. Sein Körper war einfach sehr geschwächt, daher taumelte er nach vorne und landete schließlich an der Brust des Prinzen. Angespannt und leicht zitternd lehnte er nun an dem anderen, der ihn sofort stützte. Dann bewegte sich Vegeta wieder, hob Son Goku in einer fließenden Bewegung auf die Arme. Sofort zuckte jener zusammen und verkrampfte sich noch mehr. Seine Augen füllten sich mit Tränen, die er krampfhaft zu unterdrücken versuchte. Nur langsam setzte sich Vegeta in Bewegung und trug ihn aus dem Haus raus, wo er die letzten Jahre seines Lebens verbracht hatte. Draußen angekommen erhob sich der Prinz mit ihm auf dem Arm in die Lüfte. „Vegeta“, hauchte Goku bittend. Die Nähe war ihm unerträglich und er wollte sich aus dieser Situation befreien, doch leider fehlte ihm die Kraft. „Hör genau zu Kakarott, ich werde nicht zulassen dass du dich weiterhin aufgibst. Du wirst weder sterben, noch weiter so vor dich hin vegetieren. Du musst dich zusammen reißen und kämpfen“, sprach Vegeta eindringlich und sah ihm direkt in die Augen. Verzweifelt lächelte Goku und schüttelte den Kopf. „Wie soll das gehen?“ Gequält stöhnte Goku auf, dass erste was er spürte war ein starkes Brennen um seinen Hals. Verwirrt öffnete er die Augen und sah sich um. Er kannte diesen Ort nicht, wusste nicht wo er war. Was war geschehen? Langsam stand er auf und lief zögernd ein paar Schritte. Ein ungutes Gefühl breitete sich in seinem Magen aus, war das Angst? Nach und nach kehrten die Erinnerungen an den Kampf zurück und an seine Niederlage. Tales hatte ihn besiegt… Nachdenklich fasste er an seinen Hals und spürte kühles Metall. Eine Kette? War sie für diese brennende Pein verantwortlich gewesen, als er sein Ki hochfahren wollte? Was war das? Zögernd ließ er seine Aura leicht ansteigen. Doch kaum das er es versuchte, kehrte dieses grässliche Brennen zurück. Mit einem schmerzhaften Keuchen, sank er auf die Knie und hörte sofort auf mit seinem Vorhaben. Zeitgleich hörte auch der Schmerz auf und hinterließ ein unangenehmes Kribbeln dort, wo die Kette ihn Berührte. Schwer atmend blieb Goku einfach dort wo er war und dachte nach. Langsam machte sich ein wenig Panik in ihm breit, er konnte keine Energien erfühlen, konnte seine ganze Kraft nicht nutzen und er war allein. Dieser Ort? Hatte Tales ihn weg gebracht, wenn ja wohin? Was wollte er? Ein Quietschen durchbrach die Stille und ließ ihn ruckartig aufstehen. Fast automatisch ging er in Kampfhaltung, auch wenn es ihm, sollte es zu einem Kampf kommen, nicht wirklich nützen würde. Nicht ohne seine ganze Kraft. Nervös schaute Goku in die Richtung aus der das Geräusch gekommen war und sah Tales grinsend durch die Tür kommen. Nervös biss er sich auf die Lippe, als er die Bestätigung seiner Vermutungen hatte. Tales hatte ihn also in der Hand… „Na ausgeschlafen?“, fragte jener spöttisch. „Du hast dich ja richtig schön ausgeknockt, weil du nicht auf mich gehört hast. Lass einfach dein Ki auf dem niedrigen Level und mein hübsches Geschenk tut dir nicht weh“ „Was ist das?“, wollte Goku wissen, ohne die Augen von seinem Gegner zu nehmen. „Diese kleine Kette ist ein Ki-Blocker, sie aktiviert sich sobald dein Ki ein bestimmtes Level erreicht. Es stellt dann recht schmerzvoll sicher, dass der Träger seine Kraft nicht nutzen kann. Wie du sicher schon bemerkt hast“, erklärte der Ältere spöttisch. Leise knurrte Goku und trat einen Schritt zurück, nachdem sein Gegenüber immer näher kam. „Wir sind übrigens nicht mehr auf der Erde, falls du dich das gefragt hast. Es war einfach dich weg zu bringen. Deine Freunde konnten mich nicht aufhalten“ „Was hast du mit ihnen gemacht?“, knurrte Son Goku. „Oh ihnen geht es gut. Um die solltest du dir keine Sorgen machen“, lachte Tales und machte ruckartig einen Satz nach vorne. Eisern wurde Gokus Kinn in der Hand seines Onkels gehalten, welcher ihn amüsiert ansah. Sofort versuchte Kakarott sich loszureißen, doch ohne seine Kraft war er einfach zu schwach. Viel zu schwach! „Du solltest dich um dich Sorgen machen, mein Lieber. Das was ich mit dir vorhabe, wird dir sicher nicht gefallen. Ich hoffe dein Vater sieht aus der Hölle heraus zu. Denn er weiß dass ER jetzt eigentlich an deiner Stelle sein sollte. Das ist seine Strafe, die du nun erhalten wirst. Aber da er tot ist, ist es mir eine außergewöhnliche Freude dich anstatt seiner nun hier bei mir zu haben“, grinste Tales. Schmerzhaft kniff Goku die Augen zusammen, als der Griff um sein Kinn immer fester wurde. Verzweifelt versuchte er nochmals sich zu befreien, doch Sekunden später flog er durch den halben Raum und landete brutal in der Wand. Stöhnend verzog Kakarott das Gesicht schmerzverzerrt und sah zu seinem Verwandten auf. Angst, das war es was er in diesen Moment eindeutig spürte. Seine Sinne warnten ihn, schrien regelrecht auf, aufgrund der Gefahr. Zum ersten Mal in seinem Leben wollte er vor einen Kampf davon laufen. Denn mit dieser Kette war ihm eine weitere Niederlage gewiss. Und Tales war gefährlich! Doch so leicht würde er nicht aufgeben, es musste eine Lösung geben. Es gab immer eine! Diese Kette musste er doch irgendwie loswerden. „Ich finde es süß das du dich wehren willst, aber lass dir gesagt sein. Es wird dir nichts bringen! Solange diese Kette um deinen Hals liegt, hast du deine Chance gegen mich. Nach all den Jahren ist die Rache endlich mein! Und niemand wird mich aufhalten“ Zitternd und den Tränen nahe lag Kakarott in Vegetas Armen, als dieser endlich bei der Capsule Corp. ankam. Sanft landete der Prinz im Garten des riesigen Anwesens und lief in Richtung einer der Eingangstüren. Zielstrebig trug Vegeta ihn durch die Gänge und hielt bei der Küche an. Dort ließ er Goku herunter und setzte ihn vorsichtig auf den Stuhl. Erleichtert amtete jener auf, als Vegeta endlich von ihm abließ. Zitternd saß er einfach auf dem Stuhl und schaute seinen Kampfgefährten zu, wie er in dem großen Kühlschrank wühlte. Seit dem Abflug spürte er einen leichten Schwindel auf Grund der fehlenden Nahrung, aber Hunger verspürte er keinen. Zusätzlich schwirrte ihm noch immer der Kopf von dem was Vegeta ihm gesagt hatte. Chichi die ihn in eine Einrichtung abschieben wollte und ihn nun verließ. Vegeta der sich um ihn kümmern wollte? Wie sollte das jetzt in Zukunft weiter gehen? Die Zukunft… Seit Tales… dachte er nicht mehr an die Zukunft. Warum auch? Aber nun sollte sich einiges ändern und er wusste wirklich nicht wie er mit den Veränderungen klarkommen sollte. Er hatte Angst, wollte nicht berührt werden, erst Recht nicht so wie Vegeta es vor ein paar Minuten getan hatte. Es war einfach unerträglich, er konnte das nicht mehr! Wie wollte Vegeta sich um ihn kümmern? Warum wollte er das? Goku wollte einfach nur alleine sein und seine Ruhe. Es halfen ihm keine Aufmunternden Worte, kein gutes Zureden. Er konnte einfach nicht mehr so weiter machen, wie zuvor. Ob Vegeta das verstand? Ein lauter Knall ließ Goku zusammen zucken und erschrocken den Blick heben. Vegeta stand direkt vor ihm und hatte einen Teller vor ihm auf den Tisch gestellt. „Iss etwas, dann geht es dir besser“, forderte der Prinz gelassen und setzte sich Gegenüber. Unsicher sah Son Goku zu dem Teller, ehe er sachte den Kopf schüttelte. „Ich habe keinen Hunger“, murmelte er leise. „Doch, den hast du. Dein Körper braucht Nahrung, du wirst dich besser fühlen danach“ „Nein, danke“, erwiderte Goku. „Das war keine Bitte, iss jetzt oder muss ich dich füttern?“, fragte Vegeta ernst. Stumm sah Son Goku ihn an und schüttelte den Kopf. Solche Gespräche kannte er von Chichi, sie zwang ihn in der letzten Zeit auch ständig zum Essen. Manchmal schaffte sie es, aber oft genug auch nicht. Aber Vegeta würde nicht so leicht nachgeben, das war ihm klar und auf weitere Diskussionen hatte er nun wirklich keine Lust. Also nahm er Lustlos die Gabel und fing langsam an, ein wenig zu Essen. „Geht doch“, murmelte Vegeta und lehnte sich zufrieden zurück. „Wenn du jetzt regelmäßig isst, können wir in ein paar Tagen langsam mit dem Training anfangen“ Laut scheppernd fiel die Gabel in den Teller, während Kakarott den Prinzen ungläubig ansah. „Ich werde nicht Trainieren“, stammelte er leise. „Das wird dir gut tun, glaub mir. Schon bald bist du wieder der Alte“, entgegnete Vegeta ruhig. „Denkst du wirklich so einfach ist das? Ich will nicht Trainieren, habe kein Interesse daran? Für was das Ganze? Nein, ich will nicht. Nie wieder“, entgegnete Goku aufgebracht und kniff die Augen schmerzerfüllt zusammen. Erinnerungen schwemmten über ihn herein, welche die er liebend gern für immer aus seinem Gedächtnis streichen würde. Ihm wurde schlecht. „Ich weiß dass es nicht einfach ist, aber einfach nur rumzuliegen und auf den Tod zu warten ist auch keine Lösung. Du bist am Leben und vertrau mir wenn ich dir sage, dass das sich in naher Zukunft nicht ändern wird…“, sagte Vegeta ernst. „DU Weißt es doch!“, schrie Goku dazwischen und sah ihn verzweifelt an. „Ich will nicht Trainieren und auch sonst nichts. Das einzige was ich wirklich WILL ist meine Ruhe. Du würdest auch nicht einfach so weitermachen können!“ „Ich weiß das das was Tales mit dir…“. Ruckartig sprang Kakarott auf, als er erneut den Namen hörte und wollte einfach nur weg. Sein Körper war jedoch immer noch geschwächt, das er stattdessen einfach zu Boden sank. Verzweifelt blieb er einfach sitzen und kniff die Augen schmerzerfüllt zusammen. Tränen rannen über seine Wangen, er wollte einfach nur noch weg. Es war zu viel, er konnte nicht mehr. „Kakarott“, sprach Vegeta ruhig und kniete neben ihm nieder. Langsam streckte er eine Hand nach ihm aus, welche Goku jedoch zurück schrecken ließ. „Fass mich nicht an“, schrie Son Goku panisch. „Was ist denn hier los?“, rief eine Frauenstimme laut. Ruckartig wandten beide Saiyajins den Kopf um. Bulma stand in der Tür und sah entsetzt zu ihnen. „Son Goku“ Kapitel 3: Albträume -------------------- „Ruh dich ein wenig aus, morgen geht’s dir vielleicht schon besser“, sprach Bulma liebevoll und wollte ihm mit der Hand durch die Haare wuscheln. Fast sofort zuckte Goku zurück und sie ließ ihr Vorhaben sein, schaute ihn stattdessen besorgt an. „Wenn er ständig nur rumliegt wird es auch nicht besser“, murrte Vegeta, welcher mit verschränkten Armen neben ihr stand. Müde sah Son Goku einfach zur Seite, er hatte keine Kraft mehr. Für heute hatte er definitiv genug und wollte einfach nur schlafen. Vielleicht träumte er dieses Mal nicht… „Wir lassen dich jetzt in Ruhe“, sagte Bulma leise und deutete Vegeta an zu gehen. Murrend drehte sich der Prinz um und verschwand durch die Tür. Erleichtert atmete Kakarott auf, er war froh wenn diese Tortur für heute endete. „Wenn du etwas brauchst, dann melde dich einfach, ja?“, meinte die Erfinderin leicht lächelnd. Zustimmend nickte der liegende und schloss erschöpft die Augen. Die Tür fiel zu und endlich war er allein. Doch anstatt der Stille, hörte er nun die gedämpfte Stimme Bulmas durch die Tür. „Was hast du mit ihm gemacht?“, fragte sie aufgebracht. „Ich wollte ihm nur helfen“, entgegnete Vegeta unwirsch. „Das sah aber ganz anders aus, verdammt Vegeta was ist denn nur mit ihm passiert? Sein Zustand ist noch schlimmer, als ich ihn mir vorgestellt habe. Sag mir einfach was los ist, dann kann ich ihm auch helfen“, bat Bulma eindringlich. Angespannt schnappte Goku nach Luft und wartete nervös auf eine Antwort seitens Vegeta. „Verdammt das geht dich nichts an, ich kümmere mich schon um ihn verstanden, Weib?“, knurrte der Prinz ungehalten. Erleichtert atmete Goku auf und horchte weiter. „Vegeta…“ „Nein, nichts da. Wenn er es dir selbst sagen will, ist das okay. Aber ich werde dir nicht sagen was passiert ist. Ich werde ihm helfen und damit Schluss der Diskussion“, knurrte Vegeta. „Dann dräng ihn wenigstens nicht so, du siehst ja wohin es führt“, entgegnete Bulma wütend. „Ich hab es verstanden und jetzt lass mich in Ruhe“. Wort für Wort wurde die Stimme leiser. Allem Anschein nach ließ der Ältere Bulma einfach stehen. „Sag mir wenigstens warum ausgerechnet du ihm helfen willst“, rief Bulma ihm nach. Neugierig schielte Goku zur Tür, doch eine Antwort seitens Vegeta hörte er nicht mehr. Einzig Bulmas Schritte durchbrachen nach einer Weile die Stille, bevor es endgültig ruhig wurde. Ergeben schloss Kakarott die Augen und versuchte alles von sich zu schieben. Schlafen, das war das einzige was er im Moment wollte. Über alles andere konnte er sich auch noch morgen Gedanken machen…. Mit aller Kraft die er aufbringen konnte, ohne die Kette zu aktivieren, zerrte Goku an den Handfesseln. Nach seiner Drohung hatte Tales ihn in eine Ecke des Zimmers gezerrt und dort festgekettet. Nun stand er dort und seine Hände waren über seinem Kopf festgebunden. Alles zerren half nichts, er kam einfach nicht frei. Tales hatte das Zimmer inzwischen wieder verlassen aber Son Goku wollte nicht darauf warten, dass er zurückkam. Immer wieder hatte er den Raum mit den Augen abgesucht, aber es gab nichts was ihm helfen konnte. Zumal er es wahrscheinlich sowieso nicht erreichen konnte. Außer ein paar Schränken und den Fesseln hier in der Ecke war der Raum leer. Oh und eine kleine Decke am Boden, auf der er wohl vorhin bewusstlos gelegen hatte. Aber damit waren wirklich alle Gegenstände in dem Raum aufgezählt. Das Bauwerk schien alt, die Wände gestrichen, aber die Farbe war teils abgeblättert. Die Fliesen auf dem Boden waren an vielen Stellen gebrochen. Aber das alles spielte für ihn eine Rolle. Er musste hier weg und versuchen diese Kette um seinen Hals abzubekommen. Dann wäre es ein leichtes Tales zu besiegen und von diesen Planteten abzuhauen. Wo auch er immer dieser sich befand… Aber im Moment scheiterte er schon an den Fesseln um seinen Handgelenken und er zweifelte stark daran, dass er sie mit der wenigen Kraft die ihm in diesen Zustand blieb, je aufbekam. Im Moment war er nicht stärker als ein normaler Mensch, so weit unten hielt ihn die Kette nun. Goku hatte versucht sein Ki für einen Augenblick zu erhöhen, um die Fesseln zu sprengen. Doch der Schmerz der damit einherging, zerstörte jegliche Konzentration und verhinderte so sein Vorhaben. Beinahe wäre er in Ohnmacht gefallen, daher ließ er es lieber bleiben. Tales hatte ihm erklärt das er die Kette nach Belieben einstellen konnte. Gokus Kräftelevel passte sich automatisch diesem Teil an, denn sonst bedeutete es gleich wieder Schmerzen. Der kleinste Versuch und schon ging es von vorne los. Tales hatte ihn wirklich in der Hand… Mit einem lauten quietschen öffnete sich die Tür und eben jener trat grinsend herein. „Na, bequem?“, fragte er spöttisch. Ernst sah Kakarott seinen Onkel an und sparte sich jeglichen Kommentar. „So gesprächig? Naja egal“, lachte der Ältere, schloss die Tür und ging zu einem der beiden Kästchen. Er öffnete eine Schublade und holte etwas heraus. Grinsend hielt er es in die Höhe. „Na, spürst du schon die Vorfreude?“, fragte er. Drohend knurrte Goku, als er den Gegenstand erkannte. Er ahnte was Tales vorhatte… Dieser lachte leise und trat an ihn heran. „Glaub mir, für mich ist das auch nicht leicht. Ich meine ich musste dreißig Jahre auf meine Rache warten. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich das genießen werde. Aber keine Angst, ich werde mich zusammen nehmen und dich nicht töten. Noch nicht jedenfalls“, sprach Tales ruhig und grinste diabolisch. „Bleib weg von mir“, knurrte Goku drohend. Wieder verspürte er diese Angst, doch er kämpfte das Gefühl verbissen runter. Er würde sich nicht fertig machen lassen. Niemals! „Sonst was?“, lachte Tales und ging gemächlich an ihm vorbei, aus seinem Sichtfeld heraus. Angespannt blieb Kakarott so stehen und machte sich innerlich bereit, ihm klar worauf das ganze hinauslief… Es dauerte nicht lange bis Tales die Peitsche das erste Mal auf seinen Rücken schnellen ließ. Ein Schrei verließ seine Lippen, auf Grund der unerwarteten Heftigkeit des Schmerzes. Fast zeitgleich wollte er sich wehren, was einen weiteren Schmerz an seinem Hals auslöste. Hustend schnappte Goku nach Luft, doch kaum das er den ersten Schlag verarbeitet hatte, traf ihn schon der nächste. Dieses Mal schaffte er es, sich einen Laut zu verkneifen und presste seine Lippen fest aufeinander. Etwas Warmes lief an seinen Rücken hinab. Blut. Seine Haut war bereits jetzt schon aufgerissen durch die Wucht der Schläge. Erneut traf das Leder seinen Rücken und löste einen neuerlichen brennenden Schmerz aus. Verbissen lehnte er sich gegen die Fesseln und versuchte verzweifelt frei zu kommen. Doch alle Mühe war vergebens, er war Tales hilflos ausgeliefert und es schien diesem wirklich Spaß zu machen ihn zu quälen. Gefühlt schlug er mit jedem Mal stärker zu, als versuchte er ihm die größtmöglichen Schmerzen zu bereiten. Das war eine völlig neue Art der Pein für Goku, anders als eine Wunde im Kampf. Es tat weh, verdammt weh und es würde nicht mehr lange dauern, bis er wieder schrie, dass wusste er. Seine Augen hielt er fest verschlossen und versuchte das zufriedene Lachen auszublenden, während die Peitsche ihn nun in kürzeren Abständen traf. Das Blut floss immer mehr und sein ganzer Rücken war nur noch ein gleißender Schmerz. Der nächste Schlag war zu viel, laut schrie Goku auf und stemmte sich erneut gegen die Ketten. Doch es war vergebens, unerbittlich rauschte die Peitsche immer wieder auf seinen geschunden Rücken nieder und brachte ihn zum Schreien. Wie lange diese Tortur am Ende dauerte, vermochte er nicht zu sagen. Sein Rücken war schon nach kurzer Zeit eine einzige Qual. Benommen schrie er immer wieder auf, er spürte das er kurz vorm wegdriften war. Dann war Tales plötzlich direkt hinter ihm, atmete ihm ins Ohr. „Machst du schon schlapp?“, fragte er enttäuscht. Ruckartig wurde Gokus Hose ein Stück herunter gezogen und ein Finger legte sich auf den Punkt, wo früher sein Schweif war. Gequält stöhnte Kakarott auf, als er eine Berührung an dieser empfindlichen Stelle fühlte. Sein Körper zuckte automatisch zusammen, was ihm nur noch mehr weh tat. „Schade dass du deinen Schweif nicht mehr hast, damit hätte man so viel mehr spielen können. Aber dieser Punkt ist trotzdem noch so schön empfindlich“, meinte der Ältere ruhig. „Mit ein bisschen Ki…“ Gepeinigt schrie Goku auf, als er einen brennenden, stechenden Schmerz an eben jener sensiblen Stelle spürte. Diese Qual stellte alles in den Schatten, was er jemals erlebt hatte. Es fühlte sich an, als würde er entzwei brechen. Seine Augen verdrehten sich nach hinten und fast augenblicklich sank er in eine tiefe Ohnmacht. Laut schrie Kakarott auf und rollte sich nach vorne weg. Mit einem dumpfen Schmerz kam er auf den Boden auf und robbte davon unbeirrt in die Ecke des Zimmers. Seine Hände legte er auf seine Ohren, während er Augen fest zusammen kniff. Immer noch schrie er unter der Pein seiner Erinnerungen. Tränen rannen über seine Wangen, er konnte nicht mehr… Die Tür wurde aufgerissen und augenblicklich verstummte Son Goku, drückte sich aber zeitgleich noch mehr in die Ecke und zog seine Beine an. Er wollte niemanden sehen, nichts hören und nichts fühlen. Seine Erinnerungen hatten ihn fest im Griff und immer noch spürte er die Schmerzen, der Wunden die er damals erlitten hatte. Schritte waren zu hören, dann spürte Kakarott eine Berührung an seiner Schulter. Ruckartig riss er sich los und versuchte zurück zu weichen. Doch war er schon bereits ganz an die Wand gedrückt. Es gab keinen Ausweg. Seine Handgelenke wurden gepackt und bestimmend nach unten gedrückt. Panisch sah er auf und versuchte sich loszureißen. Immer mehr Tränen rannen liefen über seine Wangen, während er verzweifelt sein Gegenüber ansah. „Ni…cht“, hauchte er angsterfüllt. „Ist schon gut, Kakarott“, wisperte Vegeta leise, zog ihn an seine Brust und legte seine Arme fest um ihn. Verzweifelt wimmerte Goku und versuchte sich von dem anderen zu lösen. Die Nähe tat nicht gut, war keineswegs beruhigend. Er wollte nicht angefasst werden, ertrug es einfach nicht. „Beruhig dich, Kakarott. Keiner kann dir jetzt etwas tun…“ Verzweifelt schüttelte Goku den Kopf. Wie sollte Vegeta ihn schützen, wenn nicht mal er selbst es konnte? Es gab keine Garantie… Selbst jetzt wo Tales… tot war. Tief atmete Kakarott ein und schloss die Augen und hielt sich an dem einen Gedanken fest, der ihm jetzt half. Tales war tot… Nur langsam sickerte diese Information in sein Gehirn und er schaffte es, sich von dem Traum zu lösen. Sein vom Schlaf vernebelter Geist begriff dass alles nur ein Alptraum, eine dunkle Erinnerung war. Die Tränen versiegten und auch wenn er ihm inzwischen wieder klar, wo er sich befand, blieb ein dumpfer Schmerz in seinem Inneren zurück. Müde gab er seinen Widerstand auf und blieb einfach so sitzen. Sein Körper war viel zu schwach, als das er sich ernsthaft gegen Vegeta behaupten könnte. Die Nähe war ihm immer noch unangenehm und er konnte das Zittern einfach nicht abstellen. Es war keine Frage des Vertrauens, denn in gewisser Weise vertraute er Vegeta. Der Prinz würde ihm niemals so wehtun, wie T… Schließlich hatte er ihn ja gerettet! Aber trotzdem fühlte er sich einfach nur unwohl… Eine leichte Bewegung des Älteren ließ ihn sofort wieder zusammen schrecken, doch jener ließ ihn einfach nur los. Erleichtert lehnte sich Goku gegen die Wand und atmete tief durch, um sich endgültig zu beruhigen. Es war ihm unangenehm das Vegeta ihn so gesehen hatte. Wie musste er auf den Prinzen wirken? Er war völlig zerstört. Kaputt. „Willst du darüber reden?“, fragte Vegeta leise, beinahe sanft. So wie er eben schon mit ihm gesprochen hatte. „Nein“, murmelte Son Goku. Egal wie oft man ihm diese Frage noch stellen würde, er glaubte nicht jemals in der Lage zu sein, darüber zu reden. Es ging einfach nicht. „Vielleicht würde es dir helfen“ „Du weißt was passiert ist“, meinte Goku tonlos und sah seinen ehemaligen Kampfgefährten erschöpft an. Der Schrecken des Traumes hing ihm immer noch im Nacken. Im Moment war er einfach völlig fertig. Am Ende… „Nicht alles“, entgegnete Vegeta leise. Zustimmend nickte Son Goku. Nicht alles. Bei weitem nicht alles! Kapitel 4: Noch mehr Albträume! ------------------------------- Wie lange saßen sie nun hier? Goku konnte diese Frage nicht beantworten. Er wusste nur dass er müde war und trotzdem nicht schlafen wollte. Zu groß war die Angst vor einen weiteren Alptraum. Er konnte einfach nicht mehr, wollte das nicht noch ein paar Mal durchmachen müssen. Wie oft hatte er dies in letzter Zeit gedacht? Und trotzdem hörte diese Pein nicht auf. Aber reden… Das konnte er auch nicht. Egal wie lange Vegeta nun dort bei ihm saß. Aber es beruhigte ihn, auf gewisse Weise. Dass es jemanden gab der sich um ihn sorgte. Ihm war klar dass seine Söhne, seine Frau und all seine Freunde das in dem Moment auch taten. Aber sie kamen mit ihm nicht klar, wussten nicht wie sie mit ihm in diesem Zustand umgehen sollten. Son Goku konnte ihnen nicht einmal einen Vorwurf machen. Er wusste dass er sich selbst total verloren hatte. Aber was sollte er tun? Wenn es einen Knopf gäbe, der alles ungeschehen machen könnte, würde er ihn sofort nutzen. Aber so etwas gab es nun mal nicht und er konnte nicht einfach weiter machen wie vorher. Auch wenn er sich das manchmal wünschte. Er hätte auch gerne sein altes Leben zurück. Ein Leben in dem ihm solche Dinge nicht widerfuhren. In dem er glücklich war… „Du solltest dich zurück ins Bett legen, bevor du dich noch erkältest. Dein Körper ist sehr geschwächt und die Gefahr dadurch zu groß“, sagte Vegeta ruhig. Zustimmend nickte Goku und versuchte aufzustehen. Es gelang ihm wieder erwarten sogar und mit zitternden Schritten schaffte er es zu dem Bett, auf welches er sich gleich fallen ließ. Müde legte er sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Vegetas Schritte hallten leise durch den Raum und führten von ihm weg. Ein leises Zischen verriet ihm das Öffnen der Tür und ließ ihn erschrocken nach oben schauen. Ihre Blicke trafen sich und Vegeta drehte sich nach einem kurzen Moment weg. „Ich bin gleich wieder da, keine Sorge“, murmelte der Ältere. Erleichtert atmete Goku auf und ließ sich zurück fallen. Im Moment wollte er einfach nicht alleine sein… Benommen öffnete Son Goku die Augen und keuchte schmerzerfüllt. Sein Rücken brannte wie Feuer und die Stelle wo früher sein Schweif war, schmerzte fürchterlich. Es fühlte sich an, als würde dort ein Messer in seinem Körper stecken, was langsam hin und her bewegt wurde. Ja fast als würde man ihn dort auseinander reißen. Es war ein furchtbare Qual! Und gleichzeitig fühlte sich sein Becken taub an, fast bewegungsunfähig. Stöhnend kniff er die Augen zusammen und versuchte sich dennoch zu bewegen. Doch sofort wurden die Schmerzen unerträglich, auch sein Rücken machte sich auf grausame Weise bemerkbar. Mit einem Wimmern blieb er einfach liegen und schloss die Augen. Ein Schwindel überkam ihn aufgrund der Heftigkeit und beinahe wäre er wieder ohnmächtig geworden. Plötzlich zog sich ein weiterer gleißender Schmerz durch seinen Rücken und ließ ihn aufschreien. Ein lautes Lachen ertönte hinter ihm und jemand trat vor sein Gesicht. Mühevoll hob er den Kopf und sah in das grinsende Gesicht Tales. „Wir sind noch lange nicht fertig, mein Lieber“ „Lass…“. Nichtig gemacht was er sagen wollte, endete es in einem weiteren Schrei. Wieder war die Peitsche auf seinen Verletzten Körper hinabgesaust und hatte eine weitere Wunde dort hinterlassen. Doch es sollte nicht das letzte Mal sein. Ohne Mitgefühl ließ Tales das Leder immer wieder auf seinen Körper schlagen. Geschwächt und gefangen von der Qual konnte Goku dem nichts entgegen setzten. Vor seinen Augen verschwamm alles immer wieder. Er spürte wie seine Sinne wieder zu schwinden drohten. Dann hörte es plötzlich mit einem Mal auf. Zitternd lag er einfach nur da und jeder Millimeter seiner Rückseite ließ ihn Höllenqualen leiden. Er war unfähig sich auch nur irgendwie zu bewegen. Wieder trat Tales vor ihn, doch dieses Mal schaffte es Goku nicht den Kopf zu heben. „Du wirst ja fast schon wieder Ohnmächtig“, merkte Tales bedauernd an. Mühevoll öffnete Son Goku den Mund und versuchte zu antworten. „So macht das ganze doch keinen Spaß“, beschwerte sich der Ältere. Überfordert schloss Goku die Augen und stöhnte gequält. Die Gefühlskälte seines Verwandten war erschreckend und er hatte Angst. Schlicht und einfach. Wie lange war er hier? Schon jetzt fühlte er sich so schlecht wie noch nie. Tales ließ ihn nie gekannte Qualen erleiden und er konnte nichts tun. Hilflos musste er das ganze über sich ergehen lassen. All seine Kraft konnte ihn im Moment nicht retten… „Ein paar Stunden im Meditank sollten helfen“, murmelte Tales plötzlich und trat hinter ihm. Mit einem Ruck wurde Goku linkes Bein hochgerissen, was eine neuerliche Welle der Pein durch seinen Köper schickte. Dann wurde er einfach an jenem durch das Zimmer geschliffen. Die Tür flog mit einem Knall an die Wand und Tales zog ihn einfach weiter. Verkniffen biss Goku in seine Hand um weitere Laute des Schmerzes zu vermeiden. Doch sein Vorhaben reichte nur bis zur Treppe. Denn auch diese schleifte der Ältere ihn hinab. Jede Stufe knallte Kakarotts Körper auf den kalten Marmorboden und bereitete ihn noch mehr Qualen. Verzweifelt versuchte er wenigstens seinen Kopf zu schützen und legte seine Arme darunter. „Ups, sag bloß das tut weh?“, fragte Tales nach den ersten fünf Stufen und lachte leise. Ein weiterer Ruck ging durch Gokus Körper und mit einem gezielten Tritt landete er mit dem Rücken auf den Boden. Der Aufprall reichte vollkommen, der Schmerz so heftig intensiv. Sein Atem setzte für einen Moment aus, ehe sein Körper erschlaffte. Die Ohnmacht hatte ihn wieder… „Kakarott“ Schlagartig öffnete Goku die Augen und setzte sich abrupt auf. Mit geweiteten Augen sah er den Saiyajinprinzen an, welcher vor ihm mit einem Teller voller Essen stand. Es dauerte einen Moment, bis er den Traum erneut abschüttelten konnte und wieder wusste wo er war. Tief amtete er durch und blinzelte die Tränen weg, welche erneut ohne Unterlass auch seinen Augen quollen. Wieder war er eingeschlafen. Wieder hatte er geträumt. „Alles in Ordnung?“, fragte Vegeta. „Ich halte das nicht mehr aus, Vegeta“, murmelte Son Goku leise. Seine Hände bis eben noch zu Fäusten geballt, ließ er einfach locker auf dem Bett liegen. Sein Körper sank automatisch zurück. „Ich will nicht mehr Träumen, nicht denken, nicht sehen. Ich kann nicht mehr“ „Ich weiß, aber du…“, begann Vegeta zögernd und setzte sich zu ihm aufs Bett. Der Teller mit Essen einfach zwischen ihnen gestellt. „…musst kämpfen“, beendete Son Goku den Satz, da er wusste was sein gegenüber sagen wollte. „Ja, richtig“ „Wie soll ich kämpfen? Das ist keiner unserer Feinde, die ich einfach im Kampf besiegen kann. T…ales hat mich auf eine Weise besiegt… zerstört“, sagte Son Goku leise und senkte den Blick. „Jeden Tag träume ich davon, jedes Mal wenn ich die Augen schließe bin ich… dort. Es gibt kein Entkommen, kein Entrinnen, egal was ich tue. Es tut weh, die ganze Zeit. Ich habe verloren… so viel. Ich bin kaputt und erkenne mich selbst nicht mehr“. Langsam hob Son Goku den Blick und sah in das ernste Gesicht des Prinzens. „Sag mir wie sollte ich mir da nicht wünschen tot zu sein?“ Stumm sah Vegeta ihn an und schüttelte den Kopf. „Du willst nicht sterben“, sagte er schlicht. Verwundert sah Son Goku ihn an. „Wenn du das wollten würdest, wärst du es längst. Es ist ganz leicht, sogar in deinem Zustand. Ein gezielter Schuss, eine kleine Menge Ki, direkt ins Herz. Aber du willst Leben“ „Ich…“, unsicher stockte Goku und zuckte mit den Schultern, nicht wissend was er darauf antworten sollte. „Du hast verloren und ja dir ist schreckliches passiert. Ich weiß nicht was er dir noch angetan hat, aber du BIST frei! Er kann dir nichts mehr tun, er ist tot. Du nicht!“, sprach der Prinz ernst. Nachdenklich sah Son Goku gen Boden und zuckte mit den Schultern. „Vielleicht lebe ich, aber innerlich bin ich tot. Zerfressen von Angst und den Qualen meiner Erinnerungen, die nichts und niemand mir nehmen kann. Nichts verschafft mir Linderung, nichts. Tot bedeutet in unserer Welt nicht tot. Er könnte wieder kommen und…“ „Dann wirst du ihn aufhalten, du kennst seine Tricks. Ohne dieses Halsband hätte er dich niemals besiegen können. Seine Kampfkraft ist im Gegensatz zu deiner lächerlich“, unterbrach ihn Vegeta unwirsch. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf Gokus Züge, ehe er die Augen einen Moment schloss. Allein der Gedanke daran zu kämpfen, ließ ihn Übel werden. Es ging nicht, nie mehr! „Außerdem bist du nicht alleine. Du hast deine Söhne, die einfach alles für dich tun würden. Bulma, Piccolo, Muten Roshi, den Rest deiner Freunde und mich! Du musst dir einfach von uns helfen lassen“, meinte Vegeta ruhig, obgleich er sich selbst nur zögernd nannte. „Wie wollte ihr mir den helfen? Ihr könnte doch auch nichts an der Vergangenheit ändern?“, meinte Goku verzweifelt. Es tat gut zu hören, dass er nicht alleine war. Dass sogar Vegeta für ihn da sein wollte. Gerade der kühle Prinz! Aber er wusste nicht wie man ihm helfen sollte. Fühlte sich gefangen in einem ewig währenden Alptraum… „Vielleicht nicht, aber wir können dir zuhören. Ich kann dir zuhören! Hör auf alles in dich hineinzufressen, du zerbrichst immer mehr daran. Rede mit mir und vielleicht hilft es dir sogar“, meinte Vegeta zögernd und sah ihn bittend an. „Ich weiß nicht ob ich das kann“, murmelte Goku leise, unsicher. Wie oft wurde er nun schon darum gebeten, aber er konnte es sich einfach nicht vorstellen. „Versuch es doch einfach, wenigstens einmal. Wenn du dann wirklich nicht kannst, hörst du einfach auf. Ich werde dann auch nicht mehr nachharken“, sagte der Prinz und sah ihm ruhig entgegen. Zögernd sah Goku seinen Artgenossen an, ehe er nachdenklich die Augen schloss. „Sag nicht immer, dass es nicht geht. Versuch es, brich aus diesem Teufelskreis aus“, fügte Vegeta hinzu. Tief atmete Goku ein und ließ sich die Worte durch den Kopf gehen. Vielleicht sollte er es probieren, zwar konnte er sich nicht dass ihm das helfen würde. Wusste er nicht einmal ob er es schaffte zu erzählen, was Tales ihm angetan hatte. Aber ein Versuch war es vielleicht wert… „Ein Versuch…“. Fassungslos schüttelte Kakarott den Kopf über seine eigene Zustimmung. Sein Herz begann vor Aufregung zu schneller zu schlagen und die Angst kehrte zurück. Sein Mund fühlte sich trocken an und er musste mehrmals schlucken, bevor er überhaupt in der Lage war zu sprechen. Wo sollte er anfangen? Gequält schloss er die Augen und begann stockend zu reden… Warm und Weich. Das war das erste was er wahrnahm. Leise stöhnend versuchte er sich zu drehen, als ein ziehender Schmerz durch seinen Rücken fuhr. Schlagartig öffnete er die Augen und sah sich erschrocken um. Die Erinnerungen prasselten nur so auf ihn ein und sofort setzte er sich auf. Angespannt suchte er den Raum ab, doch schien er im Moment alleine zu sein. Goku kannte dieses Zimmer nicht, war es wohl ein anderes als das in dem er vorhin gewesen war. Jedoch war es fast genauso spärlich eingerichtet wie das vorherige. Eine Kommode neben dem Bett, eine neben der Tür und das Bett in dem er lag. Ansonsten war hier nichts vorhanden. Langsam stand Goku auf und stellte verwundert fest, dass sein Körper deutlich weniger schmerzte als erwartet. Sein Rücken brannte immer noch, doch er konnte deutlich fühlen dass ein großer Teil der Wunden verschwunden war. Vorsichtig schwang er die Beine aus dem Bett und taumelte ein paar Schritte. Sein Körper fühlte sich schlapp an, wahrscheinlich weil er schon eine Weile nichts mehr gegessen hatte. Der Hunger macht sich inzwischen deutlich bemerkbar, aber darauf konnte er im Moment nicht achten. Stattdessen tapste er leise durch den Raum, den Blick auf die Tür gerichtet. Es war ein verzweifelter Versuch, er glaubte nicht einmal selbst daran, aber…. Er musste es einfach versuchen! Goku wusste das er dringend von Tales weg musste! Dieser Saiyajin war mehr als gefährlich und auf eine Wiederholung der letzten Stunden hatte er wirklich keine Lust! So viele Schmerzen… Wie oft hatte er sich im Kampf schwer verletzt? Aber das war einfach kein Vergleich zu dem was Tales mit ihm tat! Es war grausam, äußerst brutal und unerträglich. Noch nie hatte er solche Qualen gefühlt! Noch nie hatte er sich SO hilflos gefühlt. Er war im Moment schwach und leicht angreifbar und es bestand kein Zweifel daran das Tales dies weiterhin ausnutzen wollte. Egal was sein Vater getan hatte, Tales sinnte nach Rache und Goku wollte nicht wissen wie weit diese reichen würde! Er musste sich aus dieser Situation befreien! Weg und dann einen Weg suchen die Kette loszuwerden. Er war immer noch stärker als sein Onkel! Und in der Sekunde in der er seine Kraft wieder besaß würde er Tales besiegen! Nachdenklich blieb er stehen und schaute nochmals unsicher zur Tür, bevor sich doch anders entscheid und zu dem Schrank neben der Tür lief. Vielleicht war dort etwas drin, was ihm helfen könnte. Zögernd zog er den ersten Schubladen auf, nur um festzustellen das er leer war. Der zweite und der Stauraum hinter den Türen ebenfalls. Seufzend ging Son Goku zu dem anderen Schränkchen, direkt neben dem Bett. Vorsichtig öffnete er die erste Tür und knurrte leise. Vor ihm lagen mehrere Peitschen und alleine der Anblick ließ ihn erschauern! Für einen Moment spürte er das Leder wieder auf seinen Rücken aufschlagen und zuckte zusammen, ehe er die Tür schlagartig zuwarf. Mit einem Mulmigen Gefühl öffnete er dennoch die zweite Tür, nur um einen ähnlichen Anblick zu erhaschen. Peitschen und andere Dinge, bei denen er nicht einmal daran denken wollte, was man damit anstellen konnte. Angewidert schloss Goku die Augen und spürte Übelkeit in sich hochsteigen. Dieser Saiyajin war ein wahres Monster! Unsicher legte Kakarott beide Hände um je einen Griff der Schubläden und öffnete sie gleichzeitig. Im Zwiespalt gefangen sah er sich den Inhalt genau an. Seine Augen weiteten sich und ruckartig wandte er sich ab und rannte stattdessen zu der Tür. Er musste hier raus, auch wenn die Chance ohne seine Kraft noch so gering war… Er musste es versuchen! Leise drückte er den Türgriff hinunter, sein Herz machte einen Sprung. Sie war nicht verschlossen! Erleichtert drückte Goku sie auf und ging einen Schritt nach vorne, als sich plötzlich jemand vor ihn stellte. „Wo willst du denn hin?“ Tales… Kapitel 5: Grausame Erinnerungen -------------------------------- Mit weit aufgerissenen Augen starrte Son Goku sein Gegenüber an und wich einen Schritt zurück. Kalt lief es ihm den Rücken hinunter, als er das finstere Lächeln seines Onkels sah. Seine Sinne warnten ihn, er spürte dass etwas Schlimmes passieren würde. Eine Hand legte sich um seinen Hals, so schnell das er in seinem Momentanen Zustand nicht reagieren konnte. Röchelnd griff er nach jener, welche ihm sofort die Luft abdrückte. Seine Beine verloren für einen kurzen Augenblick den Boden, ehe er auch schon brutal durch das Zimmer geschleudert wurde. Mit einem schmerzhaften Stöhnen kam er auf dem Boden auf, während sein Kopf hart gegen die Bettkante knallte und ihm für einen Augenblick die Sinne raubte. Benommen schüttelte er den Kopf und spürte etwas Warmes an der Schläfe. Schritte näherten sich ihm, ein Geräusch ertönte. Eine der Schranktüren wurde geöffnet und just in dem Moment wo er den Blick erhob, traf ihn schon die Peitsche. Überrumpelt von dem ziehenden Schmerz an seiner Schulter schrie Goku auf. Doch Tales gönnte ihm keine Pause, die Peitsche sauste immer wieder auf seinen Körper hinab und traf ihn wahllos. Schützend legte Goku die Hände um den Kopf und versuchte diesen vor dem Leder abzuschirmen. Verbissen kniff er die Augen zusammen und versuchte nicht zu schreien. Die Peitsche traf ihn an der Schulter, den Händen, in der Seit, an den Beinen und hinterließ rote, teilweise blutige Riemen auf seiner Haut. Dann hörte es auf, fast so schnell wie es begonnen hatte. Zitternd öffnete Kakarott die Augen und sah zu dem Saiyajin auf. Jener lächelte ihn böse an, ehe er das Leder von sich warf. Mit langsamen Schritten kam er auf ihn zu. Automatisch wich Goku zurück und versuchte seinen schmerzerfüllten Körper von dem anderen zu schützen. „Hier bleiben“, knurrte Tales und trat mit voller Wucht auf seinen linken Unterschenkel. Gepeinigt schrie Goku und hielt sich das nunmehr gebrochene Bein. Der Ältere hingegen nutzte den Moment und kniete sich direkt vor ihm. Kalt und emotionslos sahen die dunklen Augen ihn an. „Hast du eine Ahnung davon, was die Soldaten des Königs mit einem ausgestoßenen Saiyajin tun, bevor sie ihn von dem Planeten werfen?“ Benommen und zitternd erwiderte Son Goku den kalten Blick und schwieg. Er erinnerte sich noch nicht einmal an seinen Heimatplaneten, woher sollte er das also wissen? „Dein Vater hat mich in diese Lage gebracht, seinetwegen musste ich durch die Hölle gehen. Du ahnst nicht wie oft ich den letzten Jahren davon geträumt habe, ihm dasselbe anzutun. Es hat mich wahnsinnig gemacht, zu wissen dass er tot ist. Doch jetzt, wo ich dich habe, den Jüngsten Sohn meines Bruders. Endlich kann ich mich rächen und wahrlich ich hoffe Bardock sieht aus der Hölle aus zu, was ich mit dir anstelle“, sprach Tales ruhig und lachte dunkel. Eisig lief es Kakarott den Rücken hinab und sein gepeinigter Körper verkrampfte sich, bei den eben gehörten Worten. Immer noch ruhten die Augen des Älteren auf ihm, es war als würde jener den Moment einfach nur genießen. Ein Piepen durchbrach die Stille. „Ihr könnt jetzt kommen“, sprach Tales harsch und ließ die Taste an dem kleinen Gerät, an seinem linken Handgelenk wieder los. Anschließend erhob er sich langsam und setzte sich ein paar Schritte entfernt auf den kleinen Schrank. Zitternd rappelte Goku sich auf und zog seine Beine vorsichtig zu sich. Sein ganzer Körper bereitete ihm Schmerzen, besonders der Bruch. Schon jetzt fühlte er sich benommen und von Schwindel geplagt. Trotzdem rasten seine Gedanken nur so. Er hatte Angst vor dem was noch kommen würde, wer da kommen würde! Schon nach wenigen Minuten, vielleicht auch nur Sekunden wurde die Tür jedoch bereits aufgerissen. Zwei weitere Personen traten ein und besahen ihn mit einem Amüsierten Lachen. Der eine Dick, der andere eher schmächtig. Trainierte Körper, deutliche Muskeln. Krieger in Rüstungen… mit einem braunen Anhängsel um ihren Hüften. Noch mehr Sayajins. „Weißt du, unser König verstieß damals hin und wieder einige seines Volkes. Eigentlich sollten wir ihm dankbar sein, denn so überlebten wir den Untergang unseres Planeten. Eigentlich…“, begann Tales finster und knurrte leise. „Denn auch wenn es uns das Leben gerettet hat, sind wir nicht dankbar. Ohne Heimat, ausgestoßen und ungewollt in den widerlichsten und dunkelsten Abgründen des Universums lebend. Nein, da wären wir alle lieber mit unseren Volk untergegangen“. Wut und Hass spiegelte sich in seinem Blick wieder. Der Augenblick währte jedoch nur kurz und er fasste sich wieder. „Es dauerte ein paar Monate bis ich auf eine Gruppe Sayajins traf. Verstoßene wie ich es bin. Anfangs waren wir zu fünft, aber die anderen waren schwach und dumm. Nur wir drei sind noch übrig geblieben. Und diese Beiden hier haben nicht das große Glück wie ich und können sich an jenen rächen, die für ihre Verbannung verantwortlich waren. Daher habe ich beschlossen, sie an meiner Teilhaben zu lassen“, erklärte der Ältere und nickte den beiden zu. Grinsend kamen die beiden Krieger auf ihn zu und Goku wich automatisch zurück. Jede Regung seines Körpers schmerzte und in diesem Zustand kaum er auch nur lächerliche Millimeter weit, bevor ihn der erste erreicht hatte. Ihnen völlig ausgeliefert konnte er einfach nur da sitzen, als der Dicke ihn schon an den Haaren packte und nach oben zog. Gierig musterten ihn die dunkeln Augen und lösten eine Spur Ekel in ihm aus. Seine Sinne warnten ihn vor diesen beiden. Plötzlich löste sich die Hand aus seinem Haar und er wurde auf das Bett geworfen. Mit einem Keuchen landete er auf diesem und kniff die Augen aufgrund des Schmerzes zusammen. Ein Reißen durchschnitt die Stille und geschockt schaute Goku zu den zweien auf. Spöttisch hielt der dünnere die Fetzen seiner Hose in der Hand und schmiss sie ihm letztendlich ins Gesicht. Nicht in der Lage, zu begreifen was hier passierte, erstarrte Son Goku. Der stämmigere nutzte den Moment und setzte sich auf seinen Unterleib. Gepeinigt durch den Schmerz, den diese Aktion in seinem Körper auslöste, schrie Goku auf. Schmierige, widerliche Lippen legten sich auf die seinen und unterbanden den Schrei. Panisch weiteten sich Gokus Augen, während gleichzeitig Ekel in ihm aufkam. Seine Hände drückten gegen die harte Rüstung seines Peinigers. Jener lachte leise in den Kuss und packte mit einer Hand sein Kinn. Eine neue Pein erfasste ihn, als der Griff so fest wurde, dass er Angst hatte, man würde ihm den Kiefer zermalmen. Brutal wurde sein Mund aufgerissen und eine Zunge bahnte sich ihren Weg in seinen Mund. Angewidert versuchte Goku sich dem zu entziehen. Vergeblich… Übelkeit stieg in ihm auf, während dieser schmierige Typ ihn weiterhin küsste. Die Hand hielt seinen Kiefer immer noch unerbittlich fest, während die andere anfing über seine Brust zu streicheln und zu Kratzen. Rückblickend konnte Kakarott nicht einmal sagen, wie lange es dauerte bis dieser Moment endete. Er wusste nur dass er in diesen Minuten sich durchgehend wünschte, hier weg zu kommen. Er fühlte sich schmutzig, benutzt und absolut Hilflos. Die Stimme des zweiten Sayajins war es, die diese Situation beendete. „Guso, lass mich. Ich möchte nicht mehr warten. Die Vorstellung, diese Made wäre er…“, knurrte die Stimme aufgeregt. Und endlich verschwand die Hand um sein Kinn und die widerliche Zunge ließ von ihm ab. Hustend und würgend drehte Goku sich zur Seite, als das Gewicht endlich von seinem Körper verschwand. Für einen kurzen Moment verspürte er Erleichterung, doch dann… Hände fassten nach seinen Beinen und drehten ihn mit einem Ruck um. Wimmernd unter der Pein, die der Bruch verursachte, lag er nun auf dem Bauch. Verschwommen nahm er die Umrisse Tales vor sich wahr. Jener saß diabolisch grinsend da und schaute ihn einfach nur an. „Nun erfährst du, was die Soldaten mit einem tun…“, murmelte er leise. Wieder fassten Hände nach ihm, drückten seine Beine auseinander. Ein warmer, nackter Körper drängte sich an ihm. Gequält schrie Goku auf, als er diesen reißenden, stechenden Schmerz das erste Mal in seinem Leben spürte. Sein gesamter Körper verkrampfte sich bei dieser Pein. Fast zeitglich hörte er das amüsierte Lachen seines Verwandten. Brutal und rücksichtlos stieß der Saiyajin immer wieder in ihn und gab ihm das Gefühl zu zerreißen. Der Schmerz war nicht zu beschreiben und unglaublich heftig. Sein Körper krampfte unter dieser Tortur leidend. Sein Verstand war kaum in der Lage die Situation zu begreifen, da war nur diese extreme Qual in seinem Kopf. Einfach nur dieser grausame Schmerz… Hände packten seine Hüfte, zogen ihn dichter zu dem widerlichen Saiyajin hinter ihm. Eine Bewegung vor ihm, ließ ihn die Augen öffnen und verschwommen in das lustverhangene Gesicht, des dicken Sayajins blicken. Immer wieder schrie er gequält auf, während die Übelkeit zunahm, bis er das Gefühl hatte sich jeden Moment übergeben zu müssen. Das Ganze war so widerlich, so grausam. Eine Hand legte sich erneut eisern um sein Kinn und riss ihn am Kopf nach vorne. Wimmernd gab er nach, sah angsterfüllt den vor ihm sitzenden an. Sein Blick verschwamm unter den Tränen, deren er sich erst in dem Moment gewahr wurde. Erneut drang die Zunge in ihm ein, verstärkte die Übelkeit und ließ ihn würgen. Die Stöße wurden kraftvoller und brutaler, immer schneller drang der Saiyajin in ihm ein. Gleichzeitig nahmen die Schmerzen um vielfaches zu, wurden nur noch unerträglicher. Verzweifelt konnte Goku nur darum beten, dass es aufhören würde. Aber das tat es nicht. Die Qual ging weiter, sein Körper wurde einfach so geschändet. Das Stöhnen und Keuchen seiner Peiniger drang an sein Gehör, zeugten von der Freude, die sie an diesem grausamen Spiel hatten. Endlos lange zog sich diese Tortur bis es endlich mit einem lauten Stöhnen und letzten Stoß endete. Wärme bereite sich in seinem Inneren aus, bevor man endlich von ihm abließ. Achtlos wie Dreck ließen sie ihn einfach auf das Bett fallen, wo er benommen liegen blieb. In seinem Kopf drehte sich alles und die Schmerzen waren allgegenwärtig. Dieses Erlebnis erschütterte seine Seele, bis ins Innerste und während er hoffte einfach in eine tiefe Ohnmacht zu fallen, hatten seine Peiniger andere Dinge mit ihm vor. Nicht mitbekommend, was um ihn herum geschah, bemerkte er nicht wie der stämmige Saiyajin, Guso vor ihm verschwand und sich hinter ihm positionierte. Fast gänzlich das Bewusstsein verloren, drängte sich eine Empfindung durch den Schleier. Schreiend vor Verzweiflung und Schmerz, bäumte sich sein geschundener Körper auf, während er erneut von harten Stößen gepeinigt wurde. Mit jedem Stoß, gewann die Qual an mehr Intensität und er dachte das bald nicht mehr ertragen zu können. Sein Körper fühlte sich aufgerissen und wund an. Es tat so schrecklich weh. Eine Hand riss seinen Kopf an den Haaren nach oben. Aufschreiend öffnete er die Augen und sah in das zufriedene Gesicht von Tales. Sein Verstand war kaum mehr in der Lage zu begreifen was hier geschah. Während er getrieben von dem Schmerz immer wieder aufschrie, drängte sich plötzlich etwas in seinem Mund. Würgend und hustend, versuchte er automatisch frei zu kommen, doch es war vergebens. Ein ekelhafter Geschmack breitete sich in seinem Mund aus, während sein Kopf immer wieder grob nach vorne gedrückt wurde. Nicht verstehend was mit ihm passierte, versuchte er irgendwie zu atmen, während er gleichzeitig immer öfter würgen musste. Gerade als er dachte zu ersticken, hörte er lautes Stöhnen. Warm und zäh breitete sich die widerliche Flüssigkeit in seinem Mund aus. Sich übergebend spuckte er das ganze einfach aus, als er endlich frei war. Hustend schnappte er nach Lauft, während er gleichzeitig spürte, dass man endlich von ihm abließ. Benommen sank er einfach zusammen und endlich holte ihn die Dunkelheit zu sich. Zitternd legte Son Goku eine Hand auf seinem Mund, in der Hoffnung die Übelkeit in dem Griff zu bekommen. Im Moment fühlte es sich an, als wäre er wieder an diesem Ort, als wäre das alles gerade erst passiert. Dort hatte man ihm Wunden zugefügt, die wohl niemals heilen würden. Nie zuvor hatte er solche Grausamkeit erlebt, wie an jenem Tag. Es hatte ihn zutiefst erschüttert und zerstört. Danach war nichts mehr wie vorher… Zu erzählen was passiert war, war schwer und demütigend. Zu sagen was man alles mit seinem Körper angestellt hatte… „Ich hatte ja keine Ahnung“, murmelte Vegeta leise und sah ihn geschockt an. „Das war noch lange nicht alles“, erwiderte Goku zitternd und schloss die Augen. „Die Ohnmacht hatte mich nicht lange, den sie weckten mich wieder auf. Gnadenlos, sich an dem Spiel erfreuend. Sie verabreichten mir verschiedene Mittel, um mich wach zu halten, den sie wollten keine Pausen…“ Zögernd öffnete Son Goku die Augen und sah den Prinzen an. Jener schien nicht zu wissen, was er sagen sollte, also sprach er einfach weiter. „Ich kann dir nicht sagen, wie lange o…oder wie oft. Meine Sinne waren nicht immer vollständig da. Eine Zeitlang spürte ich nur die Schmerzen. Sie schlugen mich, nahmen… die Peitsche, vergingen sich an meinen Körper“ Müde schüttelte Goku den Kopf und wischte die Tränen fort. Das Zittern seines Körpers nahm weiter zu, während er versuchte weiter zu sprechen. Er hatte das Gefühl, dass jetzt tun zu müssen. Den sollte er nun damit aufhören, wäre er wohl sonst niemals dazu in der Lage. „Als ich dachte nun zu Sterben, hörten sie auf. Steckten mich in den Meditank und heilten dort die lebensbedrochlichen Wunden. Gerade so, dass ich nicht gleich Sterben würde, aber die meisten Verletzungen blieben… Bewegungsunfähig lag Son Goku auf dem Bett, in welches man ihn gelegt hatte und versuchte einfach an nichts zu denken. Vor einer Weile war er aufgewacht und hatte festgestellt, dass er wohl in dem Meditank gewesen sein musste. Sein Bein war immer noch gebrochen und sein ganzer Körper schmerzte. Jede Regung zog fürchterliche Qualen mit sich und so blieb er einfach liegen. Sein Kampfgeist, war kaum mehr vorhanden, zerschlagen von den letzten Stunden seines Lebens. Wie sollte er sich auch befreien mit dieser Kette um seinen Hals. Wie hatte Guso ihn genannt? Weichei, Schwächling, Witz ihrer Rasse… Und er hatte Recht. Diese drei Saiyajin konnten mit ihm machen was sie wollten. Sein Training brachte ihm hier gar nichts, seine Kraft war unnütz. Sowohl sein Körper, als auch sein Leben lag in den Händen von Tales und seinen Gefährten. Sein eigener Wille zählte nicht mehr, er war hier gefangen… Die Tür zu dem kleinen Raum öffnete sich und sofort spannte er seinen Körper an. Die Augen resigniert geschlossen, hielt er die dünne Decke, die ihn im Moment schützte fest. Leise Schritte kamen ihm immer näher und schon war er seinen einzigen Schutz los. Hände fuhren über seinen nackten Rücken und lösten ein Zittern aus. Wie gerne hätte er sich weggedreht, doch sein Körper war dazu nicht in der Lage. Etwas Weiches strich über seine Beine, hinterließ ein Brennen, auf der verletzten Haut. Das Ziel des Schweifes, war ihm sofort klar und wimmernd kniff er die Augen zusammen. Das weiche Fell strich beinahe sanft über seinen Hintern, ehe es einen Weg zu seinem Eingang bahnte. Sofort verspannte Goku sich, als er einen stechenden Schmerz fühlte. Dieser Bereich seines Körper war extrem empfindlich und durch den Meditank kaum geheilt. Alleine das Braune Fell löste starke Schmerzwellen aus. Ein leises Lachen ertönte neben ihm. Tales. Kapitel 6: Noch mehr Schmerzen... endlich gerettet! --------------------------------------------------- „Oh vielleicht hätten wir dich ein wenig mehr Heilen sollen, du scheinst wirklich schwer verletzt zu sein. Die Jungs haben ganze Arbeit geleistet, so geschwollen du bist“, spottete Tales leise. Jedoch ging ein Großteil seiner Worte, in Gokus Schrei unter. Der Schweif war nun endgültig in ihn eingedrungen und löste sofort starke Schmerzen aus. Es brannte, riss und tat einfach fürchterlich weh. Benebelt von dem Schmerz, sank Goku fast in eine Ohnmacht. Doch dann entfernte sich der braune Pelz und bescherte ihm eine neue Welle der Pein. Leise wimmernd und unkontrolliert zitternd lag Goku da und betete das Tales ihn in Ruhe lassen möge. Stattdessen setzte dieser sich jedoch zu ihm aufs Bett und drehte ihn in einer ruckartigen Bewegung auf den Rücken. Verkniffen den Schmerz durch diese Bewegung unterdrückend, sah Son Goku den Älteren an. „Wir beide hatten ja noch nicht das Vergnügen“, sprach Tales nachdenklich. Benommen sah Kakarott ihn an und wusste nicht was er sagen sollte. Er erinnerte sich nicht genau an jeden Moment der vergangen Stunden. Ob Tales es getan hatte oder nicht? Was änderte das jetzt noch? „Falls du dich fragst wieso…“, begann der Ältere ruhig und grinste erneut. „Die Beiden haben die Vorarbeit geleistet, dir einen Geschmack gegeben von dem was dich in Zukunft erwartet. Ich… werde dich jetzt endgültig brechen. Und glaube mir wenn ich dir jetzt sage, dass es mir ein besonderes Vergnügen sein wird. Du wirst anschließend nur noch am Leben sein, weil ich es so will und solltest wir uns deiner irgendwann überdrüssig werden“, kurz hielt der Ältere inne und sah ihn breit lächelnd an. „Töten wir dich“ Schmerzerfüllt schloss Son Goku die Augen und versuchte die aufkommende Angst zu unterdrücken. Tales Worte lösten ein Wirrwarr der Gefühle in ihm aus. Sein Körper war eine einzige Qual, am Rande seiner Belastbarkeit. Wie sollte er solch eine Hölle, wie in den vergangen Stunden noch einmal durchleben? Wie sollte er diese widerliche Folter aushalten? Der Ältere erhob sich von dem Bett und begann gemächlich damit, seine Rüstung und die darunter liegende Kleidung auszuziehen. Den Blick dabei ohne Unterlass auf ihm liegend, probierte Goku sich zu bewegen. Doch nicht einmal den Oberkörper konnte er aufrichten. Verzweifelt kniff er die Augen zusammen und versuchte die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Er hatte Angst davor, was als nächstes geschehen würde. Panische Angst… Sein Körper war schlichtweg am Ende, die vielen Verletzungen, der Bruch seines Beines und der Tagelange Entzug von Essen lähmten ihn. Er war Tales einfach vollständig ausgeliefert, nicht in der Lage sich in irgendeiner Weise zu wehren. Das erste das er fühlte waren raue Hände, die seinen Oberkörper streiften. Sofort verspannte er sich und versuchte die aufkommende Panik zu unterdrücken. Ein warmer Körper schob seine Beine auseinander und drängte sich dazwischen. Zögernd öffnete Son Goku die Augen und sah zu der nackten Gestalt Tales auf. Jener betrachtete ihn lüstern und lächelte dunkel. Ein Anblick der ihm sofort übel werden ließ. Ein Wimmern verließ Gokus Lippen, während er unkontrolliert zu zittern anfing. Die Nähe zu Tales war einfach unerträglich. Nur der Gedanke daran… „Bitte“, flehte er leise und schloss gequält die Augen. „Ich habe noch gar nicht angefangen und du bettelst schon?“, fragte der Ältere amüsiert. Danach ging alles sehr schnell, kaum wahrnehmbar für Goku in seinem jetzigen Zustand. Hände legten sich um seine Oberschenkel und zogen sie noch weiter auseinander, sodass er sie nicht mehr verzweifelt zusammenpressen konnte. Ruckartig wurde Son Goku noch näher an den warmen Körper gezogen und seine Beine schmerzhaft nach unten gedrückt. Während Tales sich gleichzeitig mit einem gezielt brutalen Stoß in ihn drängte. Kakarott schrie gequält und bäumte sich verzweifelt auf. Doch nun hielten ihn zwei Hände, dort wo er war. Seine Augen eben noch geschlossen, riss er ruckartig auf und sah seinen Peiniger flehend an. Doch dieser unbeeindruckt von seinen Schreien, schlug sofort einen schnellen Rhythmus an. Tales gab ihm keine Zeit, keinen Moment der Erholung. Immer wieder stieß er Brutal in ihm. Fast zeitgleich mit dem ersten wahnsinnigen Schmerz, schwanden Gokus Sinne und kurzzeitig wurde ihm schwarz vor Augen. Schon nach wenigen Stößen spürte er etwas Warmes an seinem linken Bein. Blut. Die Wunden, die ihm auf brutale Art zugefügt wurden, brachen auf. Diese Qual war einfach kaum auszuhalten. Dieser Schmerz… Grausamste Folter, nicht anders vermochte es Son Goku zu beschrieben. Unerträglich… Verzweifelt, irgendwie versuchend dem zu entkommen, erhöhte Goku seine Kampfkraft. Doch wie so oft in den vergangen Stunden, wurde dies mit grausamer Pein bestraft. Wimmernd und hustend, versuchte er sich daran zu hindern. Doch sein Körper tat es wie von selbst. Sich schützen wollend, in dem er sein Ki ansteigen ließ. Ein abgehackter Schrei entkam seinen Lippen, als der Schmerz in seinem Hals deutlich zunahm. Sein Kopf hämmerte im Gleichtakt seines Herzschlages. Es fühlte sich an, als würde er jeden Moment ersticken und trotzdem spürte er jede Sekunde den explodierenden Schmerz in seinem Unterleib. Plötzlich verharrte Tales in ihm und sah ihn spöttisch an. Benommen stöhnend, blinzelte Son Goku um seine Sicht zu schärfen. Seine Kampfkraft sank endlich wieder und die Kette hörte auf ihn zu quälen. „Denkst du wirklich, ohne diese Kette könntest du mir etwas anhaben?“, fragte Tales lachend. Eine Antwort erhielt er nicht. Son Goku war einer Ohnmacht nahe und kaum in der Lage auch nur ein Wort herauszubringen. Doch war das auch gar nicht nötig. Tales langte in einer gezielten Bewegung nach der Kette und hob anschließend seine Hand vor Gokus Gesicht. Verwirrt blinzelte jener und erkannte eine goldene Kette in der Hand seines Verwandten. Unsicher hob er nun selbst eine Hand und taste seinen Hals entlang. Doch da war nichts. Tales hatte die Kette entfernt! „Selbst ohne dieses Ding bist du mir nicht gewachsen. Es wird dir nichts helfen“, lachte Tales böse und warf das Schmuckstück achtlos zur Seite. Brutal begann er erneut mit einem festen Rhythmus und brachte Son Goku zum Schreien. Gepeinigt bäumte sich jener auf und erhöhte gleichzeitig sein Ki. Doch… …es geschah nichts. Die Hände die nunmehr auf seiner Hüfte lagen, hielten ihn eisern fest und waren nicht wegzuschieben. Seine Aura flackerte nur immer wieder auf, als Zeichen seiner Folter. Doch er schaffte es nicht sie soweit zu erhöhen, damit er sich gegen Tales wehren konnte. Es war vergeblich. Selbst ohne diese Kette war er ihm völlig ausgeliefert. Seine Hände drückten nach kurzer Zeit wie von selbst gegen Tales Oberkörper, hoffend ihn von sich zu schieben. Doch der Horror ging unablässig weiter. Das was als nächstes geschah, konnte Son Goku im ersten Moment kaum begreifen. Ein ohrenbetäubender Lärm ertönte zu seiner linken und gleichzeitig flogen einige kleine Gesteinsbrocken gemischt mit Rauch durch die Luft. Verwirrt blickte er in die Richtung und erkannte eine Gestalt in einem großen Loch, in der dahinter liegenden Wand. Vegeta! Einen Moment verharrten alle in ihrer Position, dann bewegte sich der Prinz mit einer ungeheuerlichen Geschwindigkeit. Zu schnell um von Gokus benebelten Gehirn erfasst zu werden. Tales, welcher eben noch wie erstarrt bei ihm war, wurde mit einem harten Schlag von ihm weg und direkt durch die gegenüberliegende Wand geschleudert. Endlich befreit von diesem Monster schloss Son Goku seine Beine und sah erschöpft zu Vegeta, welcher ihn mit Entsetzen betrachtete. Beschämt und durcheinander, gleichzeitig verängstigt und völlig fertig schloss Goku die Augen. In dem Moment legte sich ein Stoff um seinen nackten Körper. Ruckartig öffnete er die Augen und sah wie Vegeta ihn in eine der Decken hüllte, ehe er in seiner Tasche nach etwas suchte. Mit einer schnellen Bewegung zog er seine Hand wieder heraus und kniete sich neben ihn. „Hier iss das, dann wird es dir gleich besser gehen“, forderte Vegeta ernst. Fragend sah Son Goku auf das was der Prinz ihm vors Gesicht hielt. Schnell erkannte er die Magische Bohne und öffnete automatisch den Mund. Kaum das die die Bohne seine Zunge berührte, ertönte ein wütender Schrei. Tales… Vegeta drehte sich sofort in diese Richtung und schoss regelrecht durch das zweite Loch in der Wand. Sekunden darauf erreichten Gokus Gehör, die Geräusche eines Kampfes. Doch darauf achtete er in jenem Moment kaum. Langsam zerbiss er stattdessen die Bohne und schloss die Augen, als er die Wirkung sofort einsetzen spürte. Seine Wunden schlossen sich, sein Bein war wieder ganz und die blauen Flecke verschwanden. Selbst sein Hunger und das damit einhergehende Schwächegefühl verflogen. Doch während er spürte dass sein Körper heilte, merkte er dennoch dass alles anders war. Selbst wenn die Wunden nicht mehr zu sehen waren, so waren sie doch da. Dieses Erlebnis veränderte einfach alles. Seine Kampfkraft war so stark wie vorher, aber er fühlte sich dennoch schwach, hilflos… Zitternd stand er langsam auf und sah sich suchend um. Seine Augen blieben an Tales Klamotten hängen, die direkt vor ihm auf dem Boden lagen. Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken daran, diese zu tragen. Aber noch schlimmer war es, sich so schutzlos zu fühlen wie im Moment. Kurz sah er zu den beiden Kämpfern. Tales kniete am Boden, schweratmend und blutverschmiert. Vegeta stand vor ihm und blickte kalt und unbarmherzig auf ihn herab. Schnell wand Son Goku den Blick ab und hob die Kleidung auf, um wenigstens in die schwarze Gi Hose und in das dazugehörige Oberteil zu schlüpfen. Ein lauter Knall ertönte, wieder wand Goku den Kopf um. Vegeta hatte eine große Menge an Ki freigesetzt und Tales damit wahrscheinlich sofort pulverisiert. Nun machte er mit dem Gebäude weiter. Zögernd schritt Goku barfuß durch das Loch und stellte sich neben Vegeta. „Lass uns abhauen“, murmelte Vegeta nachdem er ihn bemerkt hatte. Zustimmend nickte Goku und beobachtete den Prinzen dabei, wie er wenige Meter vom Boden abhob. Gerade wollte er dasselbe tun, als er bei der kleinsten Konzentration an Ki, mächtig zusammen zuckte und sich an Hals langte. Die Kette war zwar nicht mehr vorhanden, aber er verband das Gefühl immer noch damit. Tränen traten in seine Augen und er begann leicht zu husten. Vegeta landete wieder neben ihn und sah ihn ernst an, ehe er eine Hand um seine Hüfte legte. Bei der Berührung zuckte Goku heftig zusammen und wollte beinahe rückwärts stolpern, als er sich eines Besseren besann. Vegeta wollte ihn hier weg bringen und das war das einzige was im Augenblick zählte. Weg! Ruckartig hob der Prinz mit ihm an seiner Seite ab und flog in sichere Entfernung. Dann drehte er sich nochmal, formte eine Energiekugel, die er direkt in die Reste des Gebäudes warf. Mit einem lauten Knall explodierte jene und zerstörte alles in einem großen Radius. Durcheinander sah Son Goku auf das zurückbleibende Feuer herab, ehe Vegeta weiter flog. Der Flug zu dem Raumschiff mit dem der Prinz gekommen war, dauerte nur ein paar Minuten an. Endlich konnte er diesen Planeten verlassen… Ruhig sah Son Goku auf die Bettdecke vor sich, ehe er zitternd einatmete. Immer wieder rannen vereinzelt Tränen über sein Gesicht. Die Gefühle seiner Erinnerungen drohten ihn wieder zu erschlagen und es kostete ihm eine Menge Überwindung, sich jetzt nicht davon mitreißen zu lassen. Ob er sich besser fühlte, jetzt wo er Vegeta die ganze Geschichte erzählt hatte, wusste er selbst nicht. Bisher dachte er nicht einmal in der Lage zu sein, darüber zu reden. Doch es ging plötzlich wie von selbst, beinahe automatisch. „Ich war schon eine Weile auf dem Planteten“, sagte Vegeta leise und zog so den fragenden Blick Son Gokus auf sich. „Nachdem Tales dich mit dieser Kette überwältigt hatte, hielt er sich uns vom Leib indem er drohte dich zu töten. Er war gerissen genug um so schnell wie möglich abzuhauen. Wir sind alle sofort zurück zu Bulma, die wie du weißt immer ein Raumschiff einsatzbereit rumliegen hat. Die Anderen waren noch am Diskutieren und Pläne schmieden. Das dauerte mir zu lange, da bin ich einfach ohne sie abgehauen. Es war einfach Tales Raumschiff zu verfolgen, bis hin zu dem Planeten“, kurz hielt Vegeta inne und seufzte leise. „Dort angekommen, konnte ich keine bekannte Energie finden. Also bin ich einfach los und hab versucht dich zu finden, ohne dabei entdeckt zu werden. Dieser Planet war voll von seltsamen Gestalten, denen man allesamt nicht trauen konnte. Ich wollte verhindern dass Tales dieselbe Masche, wie auf der Erde abzog und ihn überraschen. Aber es war vergeblich. Das Gebäude wo du warst hatte zusätzlich noch alle Energien abgeschirmt. Aber als Tales dir die Kette abgenommen hat…“, kurz verstummte er. Goku schloss gequält die Augen, bei dem Gedanken an diesen Augenblick. „…deine Aura würde ich überall erkennen, nach all den Jahren wo wir zusammen gekämpft und Trainiert haben. Diese Flackern… ich habe es trotzdem gespürt. Nur ganz leicht war genommen, spürte ich dennoch das etwas nicht ganz und gar stimmte. Also bin ich einfach direkt zu dir geflogen und als ich ihn…“, unsicher verstummte Vegeta und schluckte schwer. Son Goku atmete tief durch und wischte die Tränen aus seinem Gesicht. Er vermochte sich gar nicht vorzustellen, welch erbärmliches Bild er vor dem Prinzen abgegeben hatte. Aber andererseits war er dem Älteren einfach nur dankbar für die Rettung. Wenn er nur daran dachte, was Ta…les noch vorgehabt hatte… „Danke“, hauchte Son Goku leise. „Nicht dafür“, meinte Vegeta ernst. „Ich hätte dich Stunden vorher finden müssen, bevor dieses widerliche Pack dich…“, verbittert brach Vegeta ab. „Du hast mich gerettet…“, antwortete Goku genauso ernst und sah ihn kurz an. „…zumindest das was von mir übrig war“ Kapitel 7: Wieder Zuhause ------------------------- Zwei Tage war es nun her, dass sie diesen schrecklichen Planten hinter sich gelassen hatten. Und fast genauso lange lag er nun schon in diesem Bett, in einer der vielen Schlafräumen. Kaum das sie an Bord des Raumschiffes gekommen waren, verließ Son Goku die Brücke, aus welcher er den Abflug von dem Planeten beobachtet hatte. Eigentlich hätte ihn dieser Anblick Erleichterung verschaffen sollen und so war es auch irgendwie. Doch in seinem Kopf war einfach das reinste Wirrwarr. Seine Gefühle spielten verrückt und er war einfach am Ende. Nach der Brücke war der erste Ort eine der Duschen gewesen. Stundenlang war der darunter gesessen und hatte darauf gewartet, dass er sich dadurch besser fühlen würde. Nicht mehr so schmutzig… Doch das Gefühl blieb und ließ sich nicht vertreiben, genauso wie seine Erinnerungen die ihn schon nach kurzer Zeit wieder einholten. Wahrscheinlich wäre er ewig weinend und völlig aufgelöst unter dem kalten Wasser gesessen, hätte Vegeta ihn nicht irgendwann daraus geholt. Der Prinz hatte mehrmals versucht mit ihm zu sprechen, aber all das blockte Goku ab. Er war einfach überfordert und nicht in der Lage damit umzugehen. Weder mit der Situation, noch mit sich selbst. So kannte er sich doch auch nicht. Aber er konnte nicht einfach weg schieben was ihm widerfahren war. Einfach weiter machen wie zu zuvor… Es erschien ihm einfach unmöglich! Die Restliche Zeit verbrachte Goku nun in diesem Bett und wurde immer wieder von Alpträumen geplagt. Mal weinte er, mal starrte er nahezu apathisch einfach nur geradeaus. Doch in seinem Innern schrie er ständig schmerzerfüllt auf, verletzt durch seine eigenen Erinnerungen. Das war ein Zustand, den er nicht einmal beschreiben konnte. Mehrmals hatte Vegeta ihn gebeten, etwas zu essen. Aber er wollte nicht, er wollte einfach gar nichts mehr. Einfach nur aufwachen und diesen Alptraum entfliehen… So wie auch gerade in dem Moment, wo wieder stumme Tränen über seine Wangen rannen, während er gleichzeitig versuchte an nichts zu denken. Sein gesamter Körper schmerzte, obwohl das eigentlich gar nicht möglich war. Ein leises Zischen, ließ ihn mächtig zusammen zucken und verschreckt zur Tür schauen. Vegeta stand darin und sah ihn einen Moment besorgt an, bevor sein Blick wieder nichts sagend wurde. Kein Wunder, bei dem Bild welches er gerade abgeben musste. Erbärmlich… ein Witz ihrer Rasse. Genauso wie Guso ihn genannt hatte… „Wir werden in wenigen Minuten auf der Erde landen“, sagte Vegeta leise. Zitternd nickte Son Goku und schloss die Augen. Er wollte einfach nur allein sein und konnte im Moment noch nicht einmal sagen, ob ihn die Tatsache das er bald zu Hause war, freute oder mehr verängstigte. Er wollte einfach nur allein sein! Und gleichzeitig hatte er Angst davor, wenn er es nun doch so war. Alles hatte sich verändert. Wie sollte er das seinen Freunden erklären, seiner Frau und seinen Söhnen? „Sag... ihnen nichts von…“, begann Son Goku stockend. Fragend sah Vegeta ihn an, ehe er nickte. Er verstand es… „Ich werde nichts sagen“, versprach er ernst. „Danke“. Müde ließ Goku sich wieder mit dem Oberkörper auf das Bett fallen und schloss die Augen. Zitternd atmete er tief ein und versuchte sich zu beruhigen und sich gleichzeitig auf die kommende Landung vorzubereiten. Ein weiteres Zischen, verriet ihm das Vegeta wieder gegangen war. Langsam setzte Goku sich auf und ging leicht wankend durch den Raum. Seine Beine waren müde von dem langen Liegen. Sein Weg führte in das kleine angrenzende Bad. Unnötiger Luxus den Bulma bei wahrscheinlichen allen Schlafkabinen im Raumschiff eingefügt hatte. Doch im Moment war es ihm gerade Recht. Zögernd besah er sein eigenes Spiegelbild und schrak leicht zusammen. Die Tränen wischte er schnell fort, doch die geröteten Augen verrieten ihn. Eine ungewöhnliche Blässe und ein Ausdruck in seinem Gesicht, den er selbst nicht von sich kannte. Er hatte sich verändert. Alles hatte sich verändert… Er kam nicht umhin, dass immer wieder festzustellen. Seine Freunde würden sofort sehen, dass etwas nicht stimmte. Aber das konnte er nicht ändern. Unschlüssig wand er sich ab und ging langsam Richtung Bett. Fast wollte er den Raum zu verlassen, ließ sich dann aber doch auf das Bett sinken. Stumm lag er einfach da und horchte in die Stille. Einerseits hieß er sie willkommen, andererseits fand er sie schrecklich. Denn dort gab es nur seine Gedanken und ihn. Die Folterungen, der vergangen Tagen, waren immer noch allgegenwärtig. Immer wieder hatte er das Gefühl diese schmierigen Finger auf seinem Körper zu fühlen, das widerliche Stöhnen in seinen Ohren zu hören. Das Leder was immer wieder auf seinen Körper einschlug. Die Monster, wie sie sich immer wieder an ihm vergingen. Wimmernd kniff Goku die Beine zusammen und legte die Arme um sie. Erneut wurde ihm speiübel und sein Atem ging abgehackt. Es tat weh, alles tat weh. Hektisch sprang er auf, als er eine ruckartige Bewegung wahr nahm und sah sich verängstigt um. Es dauerte einen Moment bis er begriff, dass niemand in dem Raum war. Sondern das Raumschiff gerade zur Landung ansetzte und daher die Bewegung kam. Erleichtert atmete er durch, doch währte dieses Gefühl nur kurz. Nervös biss er sich auf die Lippe und wischte die neuen Tränen fort, ehe er langsam aus der Tür raus ging. Vegeta stand bereits direkt bei der Luke, durch die sie nach draußen gelangen würden. Zögernd trat Son Goku neben ihm und hielt den Blick gesenkt. Das Raumschiff landete mit einem kurzen Ruck endgültig und mit einem Piepsen öffnete sich die Luke. „Son Goku“, riefen mehrere Stimmen erfreut. Seine Freunde… Bulma wusste bestimmt von ihrer Rückkehr und hatte allen Bescheid gegeben. Nichts anderes hatte er erwartet… „Komm“, murmelte Vegeta leise und setzte sich in Bewegung. Langsam folgte Goku seinem Beispiel und hielt den Blick gesenkt. Erst als der Ältere stehen blieb, hielt er inne und hob den Kopf. Doch kaum einen Augenblick später, spürte er einen warmen Körper an dem seinem. Überfordert und von plötzlicher Panik getrieben, stieß er Chichi weg, welche ihm glücklich um den Hals gefallen war. Geschockt sah jene ihn an und das vorher noch freudig, aufgeregte Gerede um sie herum verstummte abrupt. „Son Goku ist alles in Ordnung?“, fragte Muten Roshi besorgt. Stumm sah jener seine Freude an und bemerkte die besorgt, entsetzten Blicke. Natürlich sah man ihm an das etwas nicht stimmte. Ruckartig setzte er sich in Bewegung. „Lasst uns nach Hause fahren“, sagte er stockend in Richtung Chichi und Son Goten und wartete nicht auf eine Antwort. Stattdessen ging er einfach in die Richtung, wo er ihr Auto vermutete. Chichi war garantiert damit hier, denn sie verabscheute das Fliegen, wie er es normal tat. Ein Umstand, den er zum ersten Mal in seinem Leben begrüßte. „Vater ist alles in Ordnung?“, rief Son Goten besorgt, als er ihn als erstes beim Auto einholte. „Ich möchte einfach nur nach Hause“, murmelte er müde und sah Chichi bittend an. Zustimmend nickte jene und sah ihn ernst an. Gleichzeitig schloss sie das Auto auf und setzte sich an Steuer. Stumm stieg er auf die Beifahrer Seite und schloss die Augen. Wieder wurden ihm Fragen gestellt, die er nicht beantwortete. Ebenso wie all die Monate nach diesem Tag. Egal welcher seiner Freunde oder Familienmitglieder es war. Keiner erhielt eine Antwort, denn was sollte er auch sagen? Son Goku der Krieger, Kämpfer mit Leib und Seele war auf einem kaum bewohnten Planteten, umgeben von dicken Mauern, gefangen und klein gehalten von einem kleinen golden Schmuckstück. Von Sayajins misshandelt und gefoltert, gestorben. Nichts war mehr wie vorher… Alles was ihn in seinem Leben bisher ausmachte war fort. Vier Monate und acht Tage später war er nun an dem Punkt in seinem Leben angelangt. Seine Frau wollte ihn in eine Psychiatrie abschieben, Vegeta hatte ihn davor bewahrt. Nun lag er hier, in einem der vielen Zimmer der Capsule Corp. und der Prinz saß ihm direkt gegenüber. Jener wusste nun alles, was in der Zeit in Tales grausamer Gefangenschaft passiert war. Und er? Fühlte er sich besser? Vielleicht? Ein wenig. Aber es änderte nichts an seinem Zustand. Es brachte ihm nicht das zurück, was er verloren hatte. Vegeta versuchte ihn zum Kämpfen zu überreden, zu versuchen sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. So einfach war es nun mal nicht, ein Einfaches beiseite wischen, wie ein verlorener Trainingskampf. Weiter machen, härter Trainieren. Darin lag ja eines seiner Probleme. Abgesehen von den ständigen Qualen, die seine Erinnerungen ihm Tag und Nacht bescherten und ihn nach und nach zerstörten. Warum sollte er wieder Trainieren? Für was? Um machtlos zu sein, in dem Moment wo er seine Kraft am meisten gebraucht hätte? Nicht um die Welt zu retten, oder seine Freunde, Familie. Das erste Mal brauchte er sie, um sich selbst zu retten! Und genau da hatten sie ihn verlassen. Selbst ohne diese Kette, war er Tales gnadenlos unterlegen. Er konnte sich noch nicht einmal selbst befreien, sich selbst nicht beschützen. Schwach… Müde schüttelte Son Goku den Kopf und versuchte krampfhaft wach zu bleiben. Das Lange Gespräch mit Vegeta war nervenaufreibend gewesen, gerade von seiner Vergangenheit zu erzählen. Er war einfach müde, brauchte dringend Schlaf. Doch noch immer fürchtete er sich davor, deutlich erinnerte er sich an die letzten beiden Male. So langsam konnte er das nicht mehr. Einschlafen, davon träumen, aufwachen in Angst und Panik. Im wachen Zustand ständig darüber nachzudenken, immer wieder diese Hölle. Er war es Leid und ständig fertig, erschöpft. Wobei sein Mangel an Essen und Bewegung auch einen gewissen Anteil daran hatte. Aber er konnte diesem Kreislauf nicht entkommen. „Du solltest schlafen“, sprach Vegeta leise und sah ihn kurz an, ehe er aufstand und seine müden Glieder streckte. „Ich will nicht“, murmelte Kakarott und seufzte schwer. „Einschlafen, bedeutet Träumen und ich würde in Panik aufwachen. Wieder hätte ich das Gefühl dort zu sein und wieder würde ich daran verzweifeln“ Tief atmete der Prinz ein und fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. Langsam schritt auf das Bett zu und setzte sich mit einigem Abstand neben ihn. Sofort verspannte sich Son Goku und verzog auf Grund seiner eigenen Reaktion das Gesicht. „Dein Körper braucht Schlaf. Ich werde hier bleiben und dich daran erinnern, wo du bist, falls du wieder träumst“, erklärte Vegeta sein Vorhaben. „Ich weiß nicht“, sprach Goku unsicher. Er fühlte sich nicht wohl dabei, in Gegenwart des Älteren zu Schlafen. „Kakarott, wie lange kennen wir uns jetzt? Du weißt würde dir nie etwas tun und erst Recht nicht SO etwas“, sprach Vegeta ernst. „Das ist es nicht“, meinte jener entschuldigend und schloss einen Moment die Augen. „Ich weiß dass du mir das nicht antun würdest, aber…“ „Aber…?“ „Ich kann diese Angst einfach nicht abschütteln“ „Versuche es, bitte. Ich weiß du kannst deine Erinnerungen nicht einfach verdrängen und so weiter machen wie vorher…“ „Nein“, antwortete Son Goku leise, bitter. „…aber du kannst jetzt damit anfangen es zu versuchen. Mach einfach einen Schritt nach dem anderen. Versuch zu schlafen, während ich hier bei dir bleibe. Solltest du einen Alptraum haben, bin ich da“ Nervös sah Son Goku auf seine Hände und atmete tief durch. Er fühlte sich unwohl und hatte Angst. Erst Recht davor zu Schlafen. Aber sein Körper zeigte ihm deutlich, dass er genau das brauchte. Seine Augen brannten ein wenig und schienen unglaublich schwer. Wie gerne würde er sie einfach zu machen und abschalten, an nichts denken. Es gab kein Drumherum, das war ihm klar. „Okay“, stimmte er leise. Zufrieden nickte Vegeta und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Die Arme verschränkte er vor seiner Brust und schloss die Augen. Nur zögernd, zwang sich Goku endgültig in eine liegende Position. Die Decke legte er fest um seinen Körper und drehte sich mit dem Gesicht zu Vegeta. Tief atmete er durch, während er das Gesicht des Prinzen betrachtete. Die Nähe sorgte immer noch für Unwohlsein, aber er versuchte es zu ignorieren. Vegeta hatte Recht. Wie lange kannten sie sich nun? Er musste ihm nun einfach vertrauen und das tat er ja auch. Aber das was ihm passiert war…seitdem begleitete ihn die Angst ständig. Es war schwer das wieder loszuwerden, wenn nicht gar unmöglich. Müde schloss er einfach die Augen und krallte seine Hände fester in die Decke. Die Erschöpfung seines Körpers wurde schon dafür sorgen, dass er einschlief… Kapitel 8: Zu Leben ist schwer... --------------------------------- Mit einem Schrei setzte Son Goku sich ruckartig auf. Die Augen weit aufgerissen, Tränen im Gesicht und mit klopfenden Herzen schaute er sich unruhig um. „Kakarott“ Die Erwähnung seines Namens ließ ihn mächtig zusammen zucken und den Kopf zur Seite drehen. Dort saß Vegeta, immer noch an der Wand gelehnt. Tief atmete Goku durch und schloss seine Augen. Der Anblick seines ehemaligen Kampfgefährten, ließ ihm schnell begreifen, wo er war. Mit zitternder Hand wischte er die Tränen aus seinem Gesicht fort und lehnte sich erschöpft zurück. Seine Augen hielt er geschlossen, während er darauf wartete dass sich sein rasendes Herz beruhigte. Die Erholung, die der Schlaf mitbringen sollte, spürte er nicht. Stattdessen fühlte er sich einfach nur gerädert und erschlagen von den ständigen Träumen. Eine Bewegung neben ihm ließ ihn aufblicken und stumm beobachtete er Vegeta dabei, wie er aufstand und sich streckte. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass es schon Morgen war und die Sonne hell durchs Fenster schien. Anscheinend hatte er wenigstens ein paar Stunden geschlafen. „Lass uns Frühstücken gehen“, sagte Vegeta und drehte sich zu ihm hin. „Ich habe keinen Hunger“, antwortete Goku müde. Ein Standartspruch, wie immer wenn man ihn zum Essen bringen wollte. „Blödsinn, du bist ein Saiyajin. Dein Körper braucht dringend Nahrung und es würde dir wirklich guttun“, erwiderte Vegeta ernst. „Ich…“, begann er zögernd, ließ es dann aber doch sein. Ihm war klar dass der Ältere Recht hatte. „Versuch einfach wenigstens eine Kleinigkeit zu Essen. Kein leerer Magen und ein klein wenig Bewegung sind ein Anfang. Und nein, damit meinte ich kein Training. Du musst einfach mal raus und nicht rund um die Uhr allein in einem Raum sitzen, wo deine Gedanken sich ständig darum drehen, was passiert ist“, erklärte der Prinz ruhig. Unsicher sah Kakarott auf seine Hände und dachte nach. Er wusste das Vegeta recht hatte, mit allem. Sein Körper brauchte etwas zu Essen, er war schon deutlich abgemagert und die ständige Schwäche rührte größtenteils daher. Auch verspürte er manchmal Hunger und er aß dann auch etwas. Aber meistens verging ihm der Appetit schnell wieder. Daher musste Chichi ihn auch ständig dazu überreden, was ihr jedoch eher schlecht gelang. Der zweite Grund für die Schwäche war sicherlich die fehlende Bewegung. Sein Körper war es nicht gewohnt, Tagelang, gar Monatelang in einem Bett zu liegen. Früher hätte er auch nie daran gedacht, so etwas zu tun. Aber seit der Sache, wusste er einfach nicht wozu er aufstehen sollte. Das Training war früher sein Leben, neben seiner Familie und seinen Freunden. Doch jetzt versetzte ihn nur der Gedanke ans Training in schiere Panik. Und seine Mitmenschen wussten nicht mit ihm umzugehen und im Gegenzug wollte er keine körperlich Nähe oder ständige Fragen ertragen müssen. Also wozu sollte er aufstehen? Aber so ging es ihm auch nicht, also sollte er vielleicht einfach auf Vegeta hören und einfach zulassen, dass jener ihm nun half. Ob er das wirklich konnte, vermochte er in diesem Moment wirklich nicht zu sagen. Aber der Gedanke dass Vegeta nun wusste, was gesehen war und ihn verstand half, die Sache ein wenig erträglicher zu machen. Wenigstens etwas… „Na gut“, murmelte Son Goku leise und schwang die Füße langsam über die Bettkante. Zögernd atmete er tief durch, bevor er vorsichtig versuchte aufzustehen. Wankend kam er auf den Beinen zum Stehen und musste sich an der Wand abstützen. Ein leichter Schwindel überkam ihn, wahrschlich wegen des Nahrungsmangels. Er musste wirklich etwas essen! Vegeta hatte sofort einen Schritt auf ihn zu gemacht, als er bemerkte wie unsicher er stand. Sofort schüttelte er den Kopf und lief langsam, sich an der Wand abstützend zur Tür. „Geh voraus“, murmelte er leise. Brummend verdrehte der Prinz die Augen und tat worum er gebeten wurde. Son Goku war ihm dankbar, dafür dass er so langsam ging. Denn momentan fiel es ihm schwer im normalen Schritttempo zu gehen. Aber da er auch keine Hilfe wollte, da dies wieder mit Berührungen einherging, musste es so gehen. Der Weg in die Küche kam ihm länger vor, als er eigentlich war. Erleichtert ließ er sich auf einen der freien Stühle fallen, als sie endlich dort angekommen waren. Von Bulma oder den anderen Bewohnern, war keiner zu sehen. Vegeta machte sich sogleich an den Kühlschrank ran und holte diverse Dinge aus dem inneren. Verschiedene Wurst und Käsesorten, Aufstriche und sogar kaltes Grillfleisch. Das alles stellte vor ihm auf dem Tisch ab, ebenso wie zwei Teller, Besteck und ein Glas. Wasser und Limonade gab es zur Auswahl. Ein großer Korb voll Semmeln und Brezen, wahrscheinlich heute Morgen frisch geholt, fanden auch noch ihren Platz. Dann setzte sich der Prinz und nahm die erste Semmel in die Hand und schnitt sie sogleich auseinander um sie großzügig zu belegen. Unschlüssig schaute Goku sich die große Auswahl an Essen an, welches ihn früher alleine beim Anblick das Wasser im Mund zusammen laufen ließ. Nicht wissend was er essen sollte, schnappte er sich einfach eine Brezen und kaute lustlos darauf herum. Nach ein paar Bissen, goss er etwas von dem Wasser ein und trank ein paar Schlucke. Plötzlich landete eine reichlich belegte halbe Semmel in seinem Teller und ließ ihn erschrocken Aufsehen. „Das schmeckt besser, als das was du isst“, erklärte Vegeta und biss herzhaft in die andere Hälfte. Zustimmend nickte Goku und legte die Brezen beiseite, nahm stattdessen das Brötchen in die Hand. Langsam begann er zu Essen und benötigte dabei fast genauso viel Zeit, wie Vegeta für drei weitere Brötchen und eine Brezen. Nachdem er fertig war, landete sogleich eine weitere Hälfte auf seinem Teller, welche er kritisch betrachtete. „Iss einfach so viel du möchtest“, meinte Vegeta schultern zuckend zwischen zwei bissen. Seufzend nahm Son Goku auch diese Hälfte in die Hand und biss ein kleines Stück ab. Das starke Hungergefühl, welches sein Körper ihm vorher noch vermittelte, hatte deutlich nachgelassen. Trotzdem hörte heute er einmal nicht auf mit dem Essen, sondern zwang sich auch die zweite Hälfte zu vertilgen. „Möchtest du noch etwas?“, fragte Vegeta gelassen, nachdem er fertig war. „Nein, danke“, antwortete Goku leise. Das war deutlich mehr als er sonst immer an einem Stück gegessen hatte. Es reichte völlig. Verstehend nickte der Prinz und erhob sich, um alles wieder aufzuräumen. Stumm sah Son Goku ihn dabei zu und bemerkte den nachdenklichen Blick Vegetas. Irgendetwas schien ihn zu beschäftigen. Es dauerte nicht lange, da schloss jener den Kühlschrank und sah ihn ernst an. „Denkst du das eigentlich wirklich?“, fragte Vegeta. Fragend sah Son Goku ihn an und überlegte. So ganz konnte er ihm nicht folgen. „Du glaubst doch hoffentlich diesem fetten Saiyajin nicht?“, stellte Vegeta seine Frage präziser. „Du bist keine Schande unserer Rasse. Und vor allen Dingen bist du kein Schwächling“ Betroffen senkte Goku den Blick und spürte einen schmerzhaften Stich. Diese Worte geisterten ihm so oft durch den Kopf, aber glaubte er sie? Ja! Er war kein vollwertiger Saiyajin. Er war nicht wie sie! „Ich bin nicht so wie die anderen Sayajins… ich würde anderen nie…“, begann Son Goku zögerlich, da er wusste das Vegeta seine Worte nicht gefallen würden. „Das was sie mit dir getan haben, ist auf Vegeta ein Verbrechen gewesen, genauso wie auf der Erde“, unterbrach ihn sein Gegenüber ernst. Verwirrt kniff Son Goku die Augen zusammen und dachte darüber nach, was sein Onkel gesagt hatte. „Ta...les sagte, die Wachen des Königs… sie hätten ihn…“, sagte er zögernd und verstummte. Allein den Namen zu nennen, fiel ihm unglaublich schwer. Wieder daran zu denken was passiert war, wurde ihm im Moment einfach zu viel, daher versuchte er es zu vermeiden. „Er wurde von Vegeta verbannt hast du gesagt. Ich weiß, dass mein Vater das nur in besonderen Fällen getan hat. Die meisten Verbrecher landeten im Kerker oder mussten ihre Schuld abarbeiten. Aber jene die unentschuldbare Verbrechen begingen, wurden verbannt. In meinen Leben dort, habe ich nur von einer einzigen Verbannung gehört“, begann Vegeta zu erzählen und setzte sich wieder an den Tisch. Nachdenklich runzelte er die Stirn. „Ein verbannter Saiyajin, erhielt öffentlich seine Strafe. Meist Peitschenhiebe oder ein Kampf mit mehreren gleich- oder höherrangigen Sayajins. Danach wurde der Verbrecher schwerverletzt von den Wachen in eine Raumkapsel geworfen und von dem Planeten befördert. Es ist möglich…“, murmelte der Prinz mehr zu sich selbst. „… das sie ihn dabei..“ „Deswegen hat er mir das gleiche angetan“, antwortete Goku leise und schloss gequält die Augen. „Und ich weiß nicht einmal warum, was mein Vater getan hat“. Nachdenklich sah Vegeta ihn an und seufzte schwer. Diese Antwort konnte er ihm auch nicht geben. Er wusste nur von den damaligen Gesetzen, die man ihm schon in jungen Jahren eingetrichtert hatte. „Wenn sie es wirklich getan haben, dann wusste mein Vater nichts davon. Er hätte so etwas niemals geduldet. Mag sein das wir Krieger sind und Planeten übernommen haben, aber einem unserer eigenen Rasse, so etwas anzutun ist ein schweres Verbrechen“ „Also war es bei anderen Völkern okay?“, fragte Goku leise und schüttelte den Kopf. „Kakarott, was soll ich dir sagen? Wahrscheinlich ist es hin und wieder passiert. Es ließe sich ja schwer kontrollieren, was die Soldaten während ihrer Feldzüge genau taten. Am Ende zählte nur der Erfolg“, antwortete Vegeta ehrlich. Angewidert schüttelte Kakarott erneut den Kopf und sah ihm ruhig entgegen. „Siehst du? Ich könnte so etwas nie tun! Alleine deswegen bin ich eine Schande für unser Volk. Aber vielleicht ist diese Tatsache etwas Gutes, denn so hätte ich niemals sein wollen“ „Ich weiß, wir Sayajins haben eine blutige Vergangenheit. Mit meinem jetzigen Wissen, dem Leben was ich jetzt lebe, würde ich unser Volk niemals so führen wie mein Vater. Der Frieden hätte unser Ziel sein sollen, nicht der Krieg. Aber durch Frezzer verloren wir dies aus den Augen und ich kann es jetzt auch nicht mehr ändern“, entgegnete Vegeta ernst. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf Gokus Züge, er schenkte Vegetas Worten glauben. Es war schön zu hören, wie sehr sich der Prinz in den letzten Jahren verändert hätte. „Du bist keine Schande, auch nicht weil du anders denkst, als sie damals. Ich denke inzwischen genauso und ich bin immerhin der Prinz“, stellte Vegeta nachdrücklich klar. „Und du bist garantiert nicht schwach, du bist der stärkste von uns. Stärker als ich und das sage ich jetzt nur ein einziges Mal“, kurz wurde die Stimme des Älteren ein wenig arrogant und rang Goku ein kleines Schmunzeln ab. „Du hast es nur vergessen“ „Ich hab es nicht vergessen, Vegeta“, erwiderte Goku leise und seufzte. „Meine Kräfte haben mich im Stich gelassen…“ „Doch nur wegen dieser dummen Kette“, unterbrach ihn Vegeta unwirsch. „Ta…les hat sie abgenommen und ich konnte mich nicht wehren. Ich habe es versucht, mit all meiner Kraft… aber es ging nicht“, meinte Son Goku bitter und schüttelte den Kopf. „Du warst in dem Moment schwer verletzt und dein Körper musste sich noch von den Auswirkungen der Kette erholen, dazu noch der Nahrungsmangel. Das alles hat dich in dem Moment einfach enorm geschwächt“, meinte Vegeta nachdenklich. „Ich habe mein ganzes Leben trainiert und gekämpft…“, begann Kakarott leise und hob den Blick. „… wie oft habe ich meine Kraft genutzt um alle in meinem Umfeld zu beschützen“ „Kakarott..“. Verletzt schüttelte jener den Kopf. „Das erste Mal in meinem Leben habe ich sie gebraucht, wirklich gebraucht. Nicht um mich vor dem Tod zu bewahren, sondern um mich zu schützen. Und genau da haben sie versagt, mich im Stich gelassen. Ich konnte nichts tun und all mein Training, war in diesem Moment völlig wertlos…“. Enttäuscht und gebrochen kamen die Worte von Gokus Lippen. Tränen traten in seine Augen, welche er schmerzerfüllt schloss. „Kakarott…“, begann der Ältere zögernd. „Ich weiß nicht was ich dir dazu sagen soll. Zu diesem Zeitpunkt…“ „Es gibt’s nichts dazu zu sagen. Meine ganzes Zeit in das Training war verschwendet…“ „Das stimmt nicht“, entgegnete Vegeta unwirsch. „Du hast so viele gerettet“ „Aber Mich konnte ich nicht retten! Das einzige was es MIR gebracht hat war Schmerz. Diese Kette hat mich jedes Mal, wenn mein Ki von allein anstieg, gefoltert. Jedes verdammte Mal und ich konnte es nicht verhindern. Und in dem Moment als ich sie endlich losgeworden bin, konnte ich NICHTS tun“, rief Son Goku verzweifelt. Die Tränen rannen nun unablässig über seine Wangen. Der Schmerz saß einfach zu tief. „Ich will nicht mehr Trainieren, der Gedanke daran lässt mir schlecht werden. Wozu auch?! Es fühlt sich so sinnlos an! Alleine die kleinste Konzentration von Ki, bereitet mir Schmerzen. Ich kann das nicht vergessen oder darüber hinweg sehen. Das Kämpfen hat für mich keine Bedeutung mehr“ „Das fühlst du vielleicht jetzt so…“, begann Vegeta leise. „Nein Vegeta, das ist anders. Ich bin fertig damit, verstehst du?“, sprach Goku nun deutlich ruhiger und ballte die Hände zu Fäusten. „Aber ohne den Kampf und dem ständigen Drang stärker zu werden, wer bin ich dann? Es war immer mein Lebensinhalt, ein wichtiger Teil von mir und jetzt ist das weg. Ich weiß einfach nicht mehr wer ich bin. Es fühlt sich an, als wäre ein großer Teil von mir gestorben. Als sei Son Goku einfach tot“ Kapitel 9: Freundschaft ----------------------- „Du bist aber nicht tot“, erwiderte Vegeta. Sein Blick wirkte unsicher und unentschlossen, als wüsste er nicht was er sagen sollte. „Ein Teil von mir vielleicht nicht“, murmelte Son Goku müde. „Und weißt du was das Schlimmste ist?“. Nachdenklich schüttelte der Ältere den Kopf. „Ich weiß noch nicht einmal warum, Ta…les das getan hat. Was hat mein Vater getan, das...“, verzweifelt schüttelte er den Kopf. „…Ta…les hat mich zerstört, mein Leben zerstört und ich weiß nicht einmal warum mein Vater für seine Verbannung verantwortlich war“ „Das kann ich dir auch nicht beantworten“, sagte Vegeta leise. „Das kann wohl nur mein Vater…“, murmelte Son Goku und atmete tief durch. Mit zitternder Hand strich er über sein Gesicht und versuchte die Tränen wegzuwischen. „Ich weiß nicht was ich dir sagen soll, Kakarott. Das was dir passiert ist, ich weiß nicht wie ich reagieren würde…“, begann der Ältere langsam. „…ich verstehe das du nicht Trainieren möchtest. Aber ich kann es dir nur noch einmal sagen… du bist nicht tot“ „Ich weiß“, unterbrach Goku ihn zögernd. „Aber manchmal wünschte ich es“ „Sag das nicht, du kannst das überwinden“, entgegnete Vegeta ernst. „Wie?“, fragte Son Goku und lächelte bitter. Die Verletzungen wo er sich dieses Mal zugezogen hatte, heilten nicht. Es war anders als eine einfache Kampfverletzung. Die Schmerzen die damit einhergingen, waren schlimmer als alles was er bisher erlebt hatte. Seine Seele wurde auf eine Weise verletzt, von der er sich einfach nicht erholen konnte. „Versuch einfach nicht ständig daran zu denken. Lenk dich ab, mach etwas anderes. Du musst aus diesem Teufelskreislauf raus. Mehr Essen, mehr Bewegung und einfach nicht mehr nachdenken“, schlug der Ältere vor. „Ich kann diese Gedanken nicht einfach abschalten und nicht mehr daran denken. Ich kann das nicht einfach verdrängen“, bemerkte Son Goku verzweifelt. Die Lösung hörte sich so einfach an, aber das war sie nicht. Nicht für ihn! „Das verstehe ich auch, aber wir können es doch einfach versuchen. Irgendwie werde ich dich schon ablenken und wenn es wenigstens ein paar Stunden am Tag sind, wo nicht darüber nachdenkst. Das wäre doch schon ein Anfang“, meinte Vegeta nachdenklich. „Willst du mich jeden Tag rund um die Uhr bewachen?“, fragte Kakarott durcheinander. Tief atmete er durch und schloss die Augen, um sich wenigstens etwas zu beruhigen. Dieses Gespräch wühlte ihn auf und es wurde ihm schon wieder zu viel. Wieso war alles nur so kompliziert? „Wenn es sein muss“, erwiderte Vegeta ernst. Verblüfft öffnete Goku die Augen und sah dem Älteren entgegen. „Warum?“, wollte er verwirrt wissen. Wieso wollte Vegeta ihm unbedingt helfen? Diese Frage hatte er sich schon ein paar Mal gestellt und er fand einfach keine Antwort. Seit Jahren bezeichnete er den Älteren, als seinen Freund, aber wie genau jener über ihn dachte, hatte er nie erfahren. Vegeta war in solchen Dingen kein offener Redner. Nachdenklich runzelte der gefragte die Stirn und dachte einen Moment nach, ehe er den Mund öffnete. „Ah, hier seid ihr“, rief plötzlich eine weibliche Stimme hinter ihnen. Erschrocken zuckte Kakarott zusammen und wandte sich zu Bulma um, welche in der Tür stand. „Son Goku, du hast Besuch“, sagte die Blauhaarige leicht lächelnd. Ihr Blick wurde jedoch besorgt, als sie ihn genau musterte. Verwirrt sah Goku sie an, ehe er zu dem Älteren sah. „Krillin“, antwortete dieser auf die stumme Frage. Ein flaues Gefühl breitete sich in Gokus Magen aus. In den vergangen Wochen, hatten ihn viele seiner Freunde besucht. Sie versuchten ihn aufzuheitern, wollten wissen was geschehen war, wollten einfach helfen. Son Goku empfand es als schön, dass seine Freunde sich so um ihn sorgten. Doch diese Fragerei war meist nervenaufreibend und nicht angenehm. Egal was sie versuchten, sie konnten ihm nicht helfen. Oft hatte er dann nicht einmal mit ihnen gesprochen, in der Hoffnung sie würden endlich wieder gehen. Sein Verhalten tat ihm auch wirklich leid, aber anders konnte er mit der Situation einfach nicht umgehen. „Du solltest mit ihm reden“, sagte Vegeta und sah ihm ruhig entgegen. „Deine Freunde machen sich Sorgen, rede mit ihm einfach ein wenig. Egal über was“. Dankbar sah Bulma zu dem Älteren rüber und auch Son Goku entging dieser Blick nicht. Er wusste genau, dass sich seine Freundin ebenso sehr sorgte. „Er würde sich wirklich freuen, Son Goku“, bemerkte Bulma sanft lächelnd. Zustimmend nickte Kakarott und erhob sich wankend. Das Schwächegefühl war zwar verflogen, aber seine Beine fühlten sich dennoch schwach und müde an. Eigentlich fühlte er sich nicht in der Stimmung um zu reden, zu sehr war er noch von dem vorherigen Gespräch mitgenommen. Aber er wollte seinen Freund heute nicht schon wieder nach Hause schicken. „Krillin wartet im Garten“, meinte die Blauhaarige und drehte sich um. Langsam folgte Son Goku ihr und musste sich erneut an der Wand abstützen. Ein wenig schneller wie vorher war er schon, aber trotzdem dauerte es eine gefühlte Ewigkeit. Immer wieder drehte Bulma sich zu ihm um, ihr Blick war besorgt, doch sie sagte nichts. Vegeta ging in einigem Abstand hinter ihnen und blieb ebenfalls ruhig. Als sie endlich aus dem Gebäude rauskamen, musste Goku kurz blinzeln, da ihm die Sonne so hell entgegen strahlte. Seine Augen gewöhnten sich schnell daran und er konnte Krillin, auf einen der Stühle im Garten sitzen sehen. Ein riesiger Sonnenschirm schützte ihn, vor der Hitze, die jene heute ausstrahlte. Zögernd blieb Kakarott stehen und sah zu Vegeta. Irgendwie wurde ihm mulmig bei dem Gedanken daran, mit seinem Freund zu reden. Was wenn Krillin ihn wieder fragte was geschehen war? „Rede einfach mit ihm, musst nichts sagen was du nicht möchtest“, wisperte Vegeta leise, der neben ihm stehen geblieben war. Bulma hatte sich auch fragend umgedreht und schaute stumm zwischen den beiden hin und her. „Bulma, ich möchte dich kurz sprechen“, sagte der Prinz laut und deutete ihr an, ihm zu folgen. Unsicher sah Son Goku den beiden nach, ehe er sich wieder Krillin zuwandte, welcher ihm leicht lächelnd entgegen sah. Langsam überwand Goku den Abstand zwischen ihnen und setzte sich mit einem mulmigen Gefühl zu seinem besten Freund. „Hallo Son Goku“, begann Krillin vorsichtig, während er ihn gleichzeitig musterte. „Hallo Krillin“ „Du siehst gut aus“, meinte der Kleinere zögernd. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Er wusste dass es eine glatte Lüge war. Blass, abgemagert und kränklich, traf ihn wohl besser. Dazu sah man ihm sicher noch an, dass er erst vor kurzem geweint hatte. Ein Anblick, der auch Krillin inzwischen nicht mehr fremd war. „Ich wollte dich besuchen, aber Chichi sagte mir, dass du jetzt hier bist“, sagte Krillin schnell, als wären ihm seine eigenen Worte unangenehm. „Ja, Chichi wollte mich in eine…“, begann Son Goku zögernd, unterbrach sich dann aber wieder. Es war ihm unangenehm, darüber zu sprechen. „Ich weiß“, erwiderte Krillin und sah betroffen auf seine Hände. „Sie hat es mir erzählt“ „Verstehe“, murmelte Goku, da er nicht wusste was er darauf antworten sollte. Nervös sah er zu dem Prinzen rüber, welcher immer noch mit Bulma sprach. „Kann ich…“, begann Krillin vorsichtig und hielt dann wieder inne. Unsicher sah er zu ihm rüber und ihre Blicke begegneten sich für einen Moment. „…kann ich dir irgendwie helfen?“. Sacht schüttelte Goku den Kopf und seufzte leise. „Ich weiß nicht wie“, entgegnete der Größere ehrlich. Tief atmete der Kleinere durch und schloss für einen Moment die Augen. „Geht es dir den ein wenig besser?“, fragte er leise. Überfordert zuckte Goku mit den Schultern, da er nicht wusste wie er diese Frage beantworten sollte. „Ein wenig“, antwortete er nach kurzem Zögern. „Vegeta hilft mir“ „Chichi hat erwähnt, dass es sein Vorschlag war, dich hierher zu holen“, bemerkte der Mönch fragend. Zustimmend nickte Goku. „Das stimmt“. Nachdenklich sah Krillin zu dem genannten rüber. Bulma war nun nicht mehr hier und der Ältere hatte mit ein paar einfachen Übungen begonnen. Training. „Wieso will Vegeta dir helfen?“, fragte Krillin nach einer Weile leise, fast mehr zu sich selbst sprechend. „Ich weiß es nicht“, beantwortete Kakarott die Frage ehrlich. „Kann er dir helfen?“. Langsam wandte Goku den Blick wieder zu dem Kleineren und zuckte erneut mit den Schultern. „Ein wenig“, war die ehrliche Antwort seinerseits. „Das ist gut“, wisperte Krillin und lächelte leicht. Nervös wand der Größere den Blick auf seine Hände und dachte nach. Da er nicht wusste, was er sagen sollte, schwieg er einfach. „Ich hoffe du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst. Egal was es ist, ich bin für dich da. Wir alle. Wir machen uns große Sorgen“, sprach Krillin nach einer Weile leise. „Ich danke euch auch dafür“, entgegnete Goku ruhig. „Aber im Moment, könnt ihr mir einfach nicht helfen“ „Wenn du vielleicht, darüber reden willst?“, fragte der Kleinere vorsichtig. „Nein, tut mir Leid. Das kann ich im Moment nicht, bitte fragt mich nicht immer wieder. Ich weiß ihr meint es nur gut, aber ich kann es einfach nicht“, erwiderte Goku bittend. Noch einmal darüber zu reden, schaffte er nicht. Auch wenn es irgendwie, gut getan hatte mit Vegeta darüber zu reden, so mochte er nicht dass noch mehr seiner Freunde davon wussten. „Na gut“, erwiderte Krillin und lächelte unsicher. Nervös kratzte er sich über den Kopf, ehe er den selbigen in den Nacken legte. „Ich glaube ich lass dich wieder in Ruhe“. Fragend sah Kakarott seinen Freund an. „Du musst nicht gehen“, murmelte Kakarott. „Schon gut, ich komme einfach in ein paar Tagen wieder, wenn das für dich okay ist“ „Natürlich“ „Falls du mich brauchst, ruf einfach an. Immer, egal um wieviel Uhr, verstanden?“, sagte Krillin ernst und erhob sich langsam. „Okay“, stimmte Goku zu. „Dann werde ich jetzt mal Bulma suchen und anschließend nach Hause fliegen. Ich wünsche dir gute Besserung“, meinte der Kleinere und wandte sich zum Gehen um. Ein paar Schritte später, hielt er jedoch wieder an und drehte sich um. „Ich bin froh dass es dir ein wenig besser geht, Son Goku“. Verwundert blinzelte jener und dachte verwirrt nach. Was meinte Krillin damit? Nur langsam kamen die Erinnerungen an ihr letztes Treffen zurück. Es lag nun schon drei Wochen zurück… Ein leichtes Zittern durchlief seinen Körper und automatisch legten sich seine Hände fester um seine Beine, welche er ganz an den Körper gezogen hatte. Den Kopf ließ er ruhig auf den Knien liegen und starrte einfach zur Seite. „Wir wollen dir doch nur helfen, mein Junge“, sagte eine bittende Stimme neben ihm. Muten Roshi. Müde schloss Goku einfach die Augen und versuchte seine Umgebung auszublenden. Er konnte es nicht mehr hören, hatte es einfach satt. Wieso ließen sie ihn nicht einfach in Ruhe. Seit einer Stunde versuchte sein Alter Meister ihn nun schon zum Reden zu bringen, aber er wollte nicht. Dafür war er einfach viel zu erschöpft. Seit zwei Tagen hatte er nicht mehr als zwei Stunden am Stück schlafen können. Ständig geplagt durch Alpträume, lagen seine Nerven blank. „Rede bitte mit uns“, bat eine andere Stimme. Krillin. Wie oft war jener in den letzten Wochen hier gewesen? Bestimmt Vier Mal und jedes Mal lief es auf dasselbe hinaus. Son Goku konnte ihm keine Antworten geben. Daher hatte er sich angewöhnt im Moment einfach gar nichts zu sagen. Nur ab und an, nutzte er seine Stimme. „Lass es gut sein, Krillin“, sagte Muten Roshi ruhig. In seiner Stimme schwang ein Hauch von Enttäuschung mit. Goku tat es weh, die beiden so zu behandeln, aber er konnte einfach nicht anders. „Aber…“, begann der Kleiner empört. „Wir können ihn nicht dazu zwingen und wenn du mich fragst, werden wir hier im Augenblick so nichts ausrichten können. Lass es gut sein, wen er soweit ist, wird er mit uns sprechen“, sagte Muten Roshi ernst. Erleichtert atmete Goku durch und schloss für einen Moment die Augen. Doch plötzlich spürte er eine leichte Berührung an der Schulter und zuckte heftig zusammen. Ruckartig drehte er sich weg, rollte vom dem Bett und blieb vor jenem sitzen. Mit vor Schreck geweiteten Augen sah er zu den beiden auf, welche ihn geschockt anschauten. Langsam ließ Krillin seine Hand wieder sinken und ging ein paar Schritte, mit der Absicht zu ihm zu gehen. Sofort rückte Kakarott noch etwas weiter weg. Muten Roshi legte Krillin eine Hand auf die Schulter und schüttelte den Kopf. „Wir kommen dich bald wieder besuchen“, sagte der Alte Meister ruhig und wandte sich zum Gehen. Nur zögernd setzte sich auch Krillin in Bewegung und sah noch ein letztes Mal über seine Schulter. „Bis bald, Goku“ Ein flaues Gefühl breitete sich in seinem Magen aus, als er sich wieder an diese Begegnung erinnerte. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er zum ersten Mal seitdem er wieder auf der Erde war, einen seiner Freunde begrüßt hatte. Er lag weder in einem Bett, noch schwieg er unablässig oder gab nur kurze Antworten. Etwas hatte sich verändert, ein wenig zumindest. Wieviel hatte er in den letzten Stunden geredet? Soviel hatte er in den ganzen Monaten davor nicht gesprochen. Vielleicht gab es doch Hoffnung… Kapitel 10: Ablenkungen und Vorwürfe ------------------------------------ Nachdenklich beobachtete Son Goku, Vegeta bei seinem Training. Krillin war schon einige Minuten gegangen, doch noch immer musste er an seine Worte denken. Es stimmte, es ging ihm ein wenig besser. Wenn auch nur minimal. Aber es zeigte deutlich, dass sich etwas verändert hatte. Vegeta hatte ihm in der kurzen Zeit schon geholfen. Etwas was er für nicht möglich gehalten hatte. Jener hörte plötzlich auf mit seinem Training, kam langsam auf ihn zu und setzte sich neben ihm. „Wieso hörst du mit deinem Training auf?“, fragte Kakarott leise. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich nicht zulassen werde, dass du den ganzen Tag daran denkst“, erwiderte Vegeta ernst und lehnte sich zurück. „Ehrlich gesagt habe ich das im Moment gar nicht“ „Wirklich nicht?“, fragte der Ältere und sah ihn kritisch an. Zustimmend nickte Goku und zuckte mit den Schultern. „Du kannst gerne weiter Trainieren“ „Kann ich denn zu lassen, dass du hier nur Trübsal bläst?“ „Mir geht es schon ein wenig besser... wegen mir musst du dein Training nicht vernachlässigen“ „Ich w…“ „Es ist in Ordnung, ich bleibe einfach hier sitzen“, unterbrach ihn Son Goku ruhig. Vegeta sah zu Boden, ehe er sich langsam vom Stuhl erhob und sich mit einem seltsamen Sorgengefühl seinem Training widmete. Son Goku beobachtete ihn dabei und versuchte seine Gedanken nicht abschweifen zu lassen. Ein Gefühl der schwere machte sich in ihm breit. Er erinnerte sich daran, wie er früher ebenfalls mit solch einer Hingabe trainiert hatte. Das Kämpfen hatte ihm alles bedeutet. Unwirsch schüttelte er den Kopf und versuchte den Gedanken zu vertreiben. Ein Geräusch neben ihm, ließ ihn plötzlich zusammen zucken und zu Bulma sehen, welche sich gerade neben ihm setzte. Ein Entschuldigendes Lächeln lag auf ihren Lippen, ehe sie mit einem Seufzen zu Vegeta sah. „Möchtest du ihm nicht Gesellschaft leisten?“, fragte die Wissenschaftlerin leise und sah ihn zögernd an. „Bulma“, wisperte er, schloss die Augen und schüttelte den Kopf. „Schon gut, ich will dich auch nicht nerven“, erwiderte sie sanft und lächelte leicht. „Vegeta hat mir gesagt, dass er dich ablenken will, von was auch immer da passiert ist“. Zögernd nickte Goku und sah seine Freundin fragend an. „Was hältst du vom Lesen?“, wollte die Wissenschaftlerin wissen und legte ihm ein paar Bücher hin. „Meinst du das ernst?“ „Natürlich, warum nicht. Ich weiß das ist nichts, was du früher getan hast, aber es lenkt dich ab. Versuch es doch einfach“, sagte sie zwinkernd und stand auf. Verwirrt schaute Goku seiner Jugendfreundin nach, ehe er zögernd zu den Büchern auf den Tisch sah. Seufzend nahm er das erste in die Hand, eine Romanze, die er gleich beiseitelegte. Das nächste handelte von irgendwelchem Wissenschaftszeug und landete direkt neben dem ersten Buch. Das dritte, `Die Erbin des Thrones` wirkte interessanter. Dennoch war er immer noch unschlüssig. Natürlich konnte er Lesen, aber er tat es nie. Weder Zeitung, noch ein Buch. Ob ihm das was brachte, daran zweifelte er. Aber er wollte es wenigstens versuchen. Wenn er in den letzten Stunden etwas gelernt hatte, dann das nicht jeder Versuch schadete. Aufhören konnte er immer noch und Bulma konnte nicht behaupten, er hätte es nicht versucht. Seufzend öffnete er das Buch und begann zu lesen. Die ersten Zeilen waren nicht gerade spannend, dennoch versuchte er sich weiterhin darauf zu konzentrieren. Es dauerte eine Weile bis es sein Interesse weckte, doch irgendwann las er konzentriert weiter. So merkte er gar nicht, wie die Zeit allmählich verflog. Erst als sich Vegeta neben ihm setzte, hob er den Kopf. Der Ältere musterte ihn mit hochgezogener Augenbraue, während er sich den Schweiß von der Stirn wischte. „Du liest?“ „Bulma meinte es wäre eine gute Möglichkeit zur Ablenkung“, antwortete schultern zuckend. „Und ist es das?“, fragte Vegeta wenig überzeugt. „Es ist nicht so schlecht wie ich gedacht habe und ich war bisher abgelenkt“, sagte Son Goku ehrlich. Zu seiner eigenen Überraschung hatte ihn das Buch wirklich zeitweise abgelenkt. Zwar waren seine Gedanken immer wieder kurzzeitig abgeschweift, aber er dachte zumindest nicht die ganze Zeit darüber nach. Im Moment hatte es also ein wenig geholfen. „Bist du fertig mit deinem Training?“ „Für heute reicht es, ich brauche jetzt eine Dusche und anschließend ein gutes Essen“, antwortete Vegeta und grinste leicht. „Verständlich“, murmelte Kakarott und ließ seinen Blick über den Älteren schweifen. „Kann ich dich noch eine halbe Stunde alleine lassen? Dann hole ich dich zum Essen ab“, fragte der Ältere vorsichtig, beinahe zögernd. Ein wenig musste Son Goku schmunzeln, er kannte es von seinem Artgenossen nicht, dass er so fürsorglich war. Wie er sich die letzten Tage um ihn gekümmert hatte und sich immer wieder um ihm sorgte. Das war eine völlig neue Seite, die er da an Vegeta entdeckte. „Ich warte hier auf dich“, antwortete er leise. „Mach dir keine Gedanken, du kannst mich ruhig mal einen Moment alleine lassen“ „Gut, wenn was ist..“ „Werde ich laut nach dir rufen. Irgendwer reagiert dann schon“, beendete Goku den Satz ernst. Noch einen Moment sah Vegeta ihn kritisch musternd an, ehe er sich erhob. „Ich beeil mich“, murmelte er leise und lief schnellen Schrittes davon. Seufzend sah er ihm hinterher und nahm das Buch wieder in die Hand, was er kurz zuvor weggelegt hatte. Er wollte es gar nicht erst riskieren, dass seine Gedanken nun doch abschweiften. Daher fing er einfach an zu Lesen und hoffte, der Tag würde weiterhin so frei von all den dunkeln Erinnerungen bleiben. Natürlich kam ihm das geschehene immer wieder in den Sinn und es war verdammt schwer das alles beiseite zu schieben. Bis jetzt war ihm das aber mehr oder weniger gelungen. Die Gespräche in den letzten Tagen hatten ihn schon genug zugesetzt, da waren diese Stunden beinahe eine Wohltat. Nach weiteren zehn Minuten, verging ihm jedoch die Lust am Lesen. So viel hatte Goku bisher noch nie in seinem Leben gelesen und allmählich empfand er es, als ein wenig anstrengend. Müdigkeit machte sich in ihm breit, wobei der wenige Schlaf in der letzten Zeit nicht gerade unschuldig daran war. Nach ein paar weiteren Zeilen, legte er das Buch nun doch wieder weg und schaute stattdessen in dem Himmel. Seine Augen fielen ihm immer wieder zu und schließlich dämmerte er weg. Schmerz... So viel Schmerz spürte er in diesem Moment. Sein ganzer Körper schien aus nichts anderes zu bestehen. Glühend heiß explodierte eine weitere, noch mächtigere Pein in seinem Körper. Ein Schrei löste sich von seinen Lippen. Jemand beugte sich über ihn, das Gesicht sah seinem eigenen so ähnlich. Tales... Lachen, finsteres und schadenfrohes Lachen vermischte sich mit seinem Schrei. Die schwarzen Augen fixierten ihn mit einem puren Ausdruck von Freude, Lust und Hass. Der Schmerz nahm wurde stärker und noch unerträglicher. Immer wieder schrie er auf, schrie nach Hilfe. Doch niemand kam. Er war gefangen... „Kakarott“ Ruckartig schnellte der Genannte nach oben und atmete schwer. Seine Haare klebten ihm schweißnass im Gesicht und seine Hände verkrallten sich in der Lehne des Stuhls. Verängstigt und für einen Moment immer noch den Schmerz fühlend, sah er zu Vegeta, welcher direkt neben ihm stand. Mit einem Stöhnen ließ er sich zurück in den Stuhl fallen und schloss für einen Augenblick die Augen. Jegliches Gefühl der Besserung, was er vorher noch empfunden hatte, war verschwunden. Der Alptraum seiner Vergangenheit hatte ihn wieder vollständig im Griff. Beinahe kamen ihm die Tränen, es war einfach zu viel. Die wenigen Stunden der Ruhe reichten nicht um die Qualen der vergangen Monate zu vergessen. Alles war wie zuvor und wieder völlig real. Es hatte ihn wieder eingeholt... „Geht`s wieder?“, fragte Vegeta ernst, nachdem er die Augen wieder geöffnet hatte. Langsam nickte er und wischte sich mit der Hand den Schweiß von der Stirn. „Es wird nicht das letzte Mal sein“, murmelte er müde und seufzte schwer. Es war einfach immer dasselbe. Da dachte er mal ein paar Stunden am Tag nicht daran, holte es ihn dennoch nachts wieder ein oder nach einem kurzen Schlaf, wie gerade eben. Immer wieder... „Abwarten, das kriegen wir schon hin“, entgegnete Vegeta ernst. „Wie willst du das hinkriegen?“, fragte Son Goku kraftlos. „Alles zur seiner Zeit, Kakarott“, antwortete der Prinz hingegen ruhig. „Lass uns erst einmal Abendessen gehen, sobald du dich wieder einigermaßen beruhigt hast“ „Hm“. Der leichte Hunger den er vorher noch verspürt hatte, war ihm gründlich vergangen. Trotzdem war er sich dessen bewusst, dass er dennoch was Essen musste. Sein Körper brauchte es und die eine Semmel vor ein paar Stunden war bei weitem nicht genug. Auch wenn es deutlich mehr war, als das was er sonst gegessen hatte. Außerdem würde Vegeta ihn sowieso nicht ohne was zu essen davon kommen lassen. „Lass uns gehen“ „Sicher? Wir können auch noch ein paar Minuten hier sitzen bleiben“, bot Vegeta an, ehe er ihn erneut musterte. „Nein, es geht schon und du hast sicher auch Hunger, nachdem langen Training“, antwortete Son Goku während er sich erhob. Das Buch was er seither gelesen hatte, nahm er mit. Ehe er mit leicht wackeligen Schritten Richtung Haus ging. „Na schön“, erwiderte Vegeta, nachdem er ihn eingeholt hatte. Stumm liefen die beiden in Richtung der Küche. Wobei Goku wieder deutlich langsamer als der Ältere war. Ein zufriedenes Seufzen verließ seine Lippen, als er durch die Tür zu der geräumigen Küche trat. Doch gleich drauf stockte er, als er von zwei Augenpaaren angeschaut wurde. „Setzt euch, ich bringe euch was“, sagte Bulma mit einem Lächeln, und sich erhob. Zustimmend nickte Son Goku und setzte sich zögernd gegenüber von Trunks. Jener musterte ihn geschockt und beinahe entsetzt. So genau konnte er es nicht sagen. Doch es sorgte für sein Unwohlsein. Er ahnte wie er auf den Achtzehnjährigen wirken musste. Trunks hatte ihn seit seiner Rückkehr zur Erde nicht mehr gesehen. Wahrscheinlich wusste er von Goten so einiges, aber ihn so zu sehen, war doch etwas anderes. Vegeta setzte sich neben seinem Sohn und stieß ihm leicht mit dem Ellenbogen an. Überrascht zuckte Trunks zusammen und wandte den Blick endlich von ihm ab, um nun seinen Vater erschrocken anzusehen. Jener bedachte ihn mit einem finsteren Blick, ehe er auf den gut gefüllten Teller sah, den Bulma ihm in dem Moment hinstellte. Trunks verstand anscheinend sofort, was sein Vater ihm damit sagen wollte und widmete sich wieder seinem Essen. Goku bekam auch einen großzügig gefüllten Teller vor die Nase gestellt, welchen er kritisch beäugte. „Iss einfach so viel wie du willst und lass den Rest stehen“, sagte Vegeta unter zwei Bissen und handelte sich verwunderte Blicke von seiner Familie ein. So viel Verständnis kannten sie nicht von ihm. Zustimmend nickte Son Goku und begann langsam mit dem Essen. Eine Zeitlang war es still in der Küche, einzig das leichte Klirren vom Besteck war zu hören. Immer wieder spürte Goku den Blick von Trunks auf sich liegen, aber er versuchte es einfach zu ignorieren. „Wie geht es dir?“, fragte der Jüngste nach einer Weile zögernd und sah ihn gespannt an. Verwundert hob Goku den Kopf und zuckte mit den Achseln. Er hatte keine Ahnung wie er diese Frage Trunks gegenüber beantworten sollte. Seine Freunde kamen ja kaum mit ihm zu Recht und taten sich schwer. Vor allem da er mit ihnen nicht über das was passiert war sprechen konnte. Wie sollte dann der junge Trunks verstehen was mit ihm los war? „Es geht“ „Goten macht sich wahnsinnige Sorgen um dich“, sprudelte es plötzlich aus dem Lilahaarigen heraus. „Ich weiß“, antwortete er ehrlich. Er wusste dass sich seine Söhne sorgten, aber ändern konnte er es auch nicht. Selbst wenn er wollte, konnte er nicht so tun, als wäre alles in Ordnung. „Warum sprichst du dann nicht mit ihm? Er versteht nicht was los ist, keiner versteht das!“, sagte Trunks aufgebracht. Es schien als versuchte er sich mit Mühe zurückzuhalten. „Trunks“, sagte Vegeta warnend und bedachte seinen Sohn mit einem ersten Blick. „Was ist? Ich verstehe nicht, warum ihr alle so drum herum redet! Ständig höre ich was von Rücksicht nehmen und darauf warten, dass er endlich von alleine davon redet was passiert ist. Verständnis aufbringen, pah“, redete sich Trunks immer mehr in Rage. Goku ließ die Gabel sinken und sah von den harten Worten betroffen auf den Tisch. „Ich verstehe das einfach nicht. Nimmt Son Goku den auf seine Familie Rücksicht? Goten heult sich beinahe jeden Tag bei mir aus! Er ist verzweifelt, hat Angst um seinen Vater und weiß noch nicht einmal was los ist“, redete er weiter. „Trunks, es reicht“, rief Bulma ernst dazwischen. „Nein, Mama. Du weißt ich habe Recht und…“, erwiderte Trunks laut. Doch ein lauter Knall ließ ihn abrupt verstummen. Erschrocken hob Son Goku den Kopf und sah Vegeta wütend auf seinen Sohn herab blicken. Der Ältere musste sich ruckartig erhoben haben, wobei der Stuhl umfiel. Eine Faust war auf dem Tisch gelandet und hatte dort eine ordentliche Delle hinterlassen. „Du solltest auf deine Mutter hören“, knurrte Vegeta und schaute kurz zu Goku rüber. Jener fühlte sich in seiner Haut überhaupt nicht wohl und wusste nicht wie er mit der Situation umgehen sollte. Er verstand Trunks und es tat ihm weh zu hören, wie sehr er Goten mit seinem Verhalten verletzte. Trunks hingegen öffnete den Mund und haderte mit sich, ob er seinem Vater widersprechen sollte. Doch Vegeta kam ihm zuvor und knurrte leise. „Sprich nicht von Dingen, mit denen du dich nicht auskennst. Das hier geht nur Son Goku etwas an und seine Familie. Und wenn er nicht darüber reden will, ist das seine Sache und das haben wir zu akzeptieren. Und jetzt Schluss, ich will nichts mehr von dir hören“ „Er hat Recht, Trunks. Die Situation ist schwierig, aber ich glaube nicht das Son Goku irgendjemanden von uns mit Absicht wehtun will“, mischte sich Bulma mit ein. Im Gegensatz zu den beiden wirkte sie ruhig und ernst. Kurz schauten sich die drei an, während Son Goku eher unschlüssig den Blick der Anwesenden mied. Vegeta war der erste, der sich wieder bewegte und seinen und auch Gokus Teller nahm. „Lass uns in Wohnzimmer gehen“, sprach der Saiyajin nun wieder völlig ruhig und setzte sich in Bewegung. In der Tür blieb er stehen und wartete darauf dass er ihm folgte. Langsam erhob er sich und folgte dem andern stumm. Kapitel 11: Kleine Fortschritte... ---------------------------------- Stumm saßen die beiden Saiyajins auf der Couch und aßen. Wobei eher nur Vegeta, Son Goku stocherte nunmehr nur noch lustlos darin herum. „Denk dir nichts“, murmelte Vegeta zwischen zwei Bissen. Müde hob Son Goku den Kopf und sah den Älteren mit einem traurigen Lächeln an. Trunks Worte geisterten ihm immer noch im Kopf umher. „Er hat ja irgendwie Recht“, antwortete er leise. Sofort hörte Vegeta auf mit dem Essen und sah ihn ernst an. „Trunks macht sich lediglich um seinen Freund sorgen. Er hat keine Ahnung was mit dir passiert und hat auch kein Recht dir Vorwürfe zu machen“, sagte der Ältere mit Nachdruck. „Ich weiß, aber...“ „Es gibt kein aber. Dir ist etwas Schreckliches zugestoßen und im Augenblick musst du an dich denken. Du musst damit klar kommen und irgendwie den Weg zurück in ein normales Leben finden. Wenn sich Leute in deinem Umfeld vor dem Kopf gestoßen fühlen, na und?! Es ist ja nicht deine Absicht jemanden zu verletzten, aber im Moment musst du einfach auf dich selbst achten“, unterbrach ihn Vegeta ernst. Stumm nickte Goku und sah abwesend auf seinen Teller. Angestrengt dachte er über die Worte beider nach. „Iss“, murmelte Vegeta nach einer Weile. Erschrocken zuckte Goku zusammen und aß langsam das nunmehr kalte Essen. Nach einer Weile schaltete Vegeta den Fernseher an und ließ irgendeine Sendung laufen, derer er nur halb folgte. Als der Teller halbleer war, stellte er ihn neben dem von Vegeta. Träge sah er auf dem Bildschirm, während seine Gedanken bei seiner Familie waren. Er verstand dass es für sie schwer sein musste, gerade weil sie den Grund für sein für ihn extrem untypisches Verhalten nicht kannten. Von heute auf Morgen war er einfach eine völlig andere Person geworden. Wie geht man damit um? Goten hatte ihn in einer Verfassung gesehen, wie kein Sohn seinen Vater sehen sollte. Seine Frau hatte versucht ihm zu helfen, aber sie war dazu einfach nicht in der Lage. Ab und an konnte sie ihn vielleicht zum Essen bewegen, aber ansonsten war es doch recht aussichtslos. Seine Familie hatte es wirklich nicht einfach mit ihm. Aber dass Chichi ihn in eine Einrichtung abschieben wollte, war ebenso immer noch ein großer Schock für ihn. Es tat weh, das sie ihn aufgegeben hatte und er hoffte Goten tat nicht dasselbe wie Chichi. Hieß es denn nicht auch bei einer Ehe: In guten, wie in schlechten Tagen? Nein, es war nicht einfach. Aber so etwas hatte er auch nicht verdient. Für ihre Kinder, ging Chichi über Leichen. Sie würde kämpfen bis zum bitteren Ende, es war nicht fair das dasselbe nicht für ihn galt. Vegeta hatte Recht, er musste im Moment versuchen damit klarzukommen. Den Scherbenhaufen seines Lebens und seiner Seele wieder zusammen zusetzen und irgendwie weiter zu machen. Falls das überhaupt möglich war. Son Goten verdiente einen stärkeren Vater und sollte sich nicht um ihn sorgen müssen. Es tat ihm auch Leid und in der Seele weh, dass sein Sohn wegen ihm litt. Aber er konnte es gerade nicht ändern. Seufzend hielt er sich den Kopf, als sich pochende Schmerzen in selbigem bemerkbar machten. Das viele Nachdenken machte ihn einfach fertig. Er brauchte eine Pause und Schlaf. Wobei er letzteres mehr fürchtete. Daher sagte er nichts und schaute stattdessen weiterhin in den Fernseher. Kurz wanderte sein Blick zu Vegeta, welcher ebenfalls in Gedanken versunken schien. Ein Trauriges Lächeln schlich sich auf seine Züge, als er daran dachte wie sehr der Ältere sich bemühte ihm zu helfen. Vegeta schien ihn beinahe ständig im Blick zu haben und hatte ihn sogar vor seinen Sohn verteidigt. In dem Prinzen steckte einfach viel mehr, als man auf dem ersten Blick sehen konnte. Aber das wusste er schon immer, nur ließ Vegeta es niemanden sehen. Son Goku war ihm dankbar, dass er es nun tat. Ohne seine Hilfe... Plötzlich schaltete sich der Bildschirm ab und verwundert sah Goku zu dem anderen. „Lass uns ins Bett gehen“, murmelte der Prinz und streckte seine müden Glieder. Mit einem Nicken stand er ebenfalls auf und versuchte das mulmige Gefühl zu unterdrücken. Er wollte nicht schlafen, nicht Träumen, sich nicht schon wieder erinnern. Stumm folgte er Vegeta, der extra langsamer voranging. „Wo gehen wir hin?“, fragte Goku verwundert, nachdem er einige Minuten neben dem anderen lief. Die Capsule Corp. War nach all den Jahren immer noch ein riesiger Irrgarten für ihn. Doch das Vegeta nun nicht mehr das gleiche Zimmer ansteuerte, in dem er die letzte Nacht geschlafen hatte, wurde ihm recht schnell klar. „Bulma hat dir ein anderes Zimmer gegeben“, erklärte Vegeta ruhig. „Warum?“ „Das erklär ich dir gleich“ „Okay“, erwiderte Goku schultern zuckend und ging einfach weiter. Kurz darauf blieb Vegeta stehen und deutete auf eine Tür. „Das ist mein Zimmer“ „Du hast dein eigenes Zimmer? Du und Bulma teilt euch keines?“, fragte Son Goku ehrlich verwundert. „Nein, Bulma und ich sind nicht mehr zusammen. Mag sein, dass wir einen gemeinsamen Sohn haben und sie mich hier wohnen lässt. Aber das ist auch schon alles“, erklärte der Ältere ruhig. Verstehend nickte Goku, für ihn wirkten die beiden nie wie ein glückliches Paar. Aber wenn er dann sich und Chichi anschaute, da war es genauso. Trotzdem waren sie verheiratet und teilten sich ein Bett. „Das hier ist dein neues Zimmer“, unterbrach Vegeta seine Gedanken und deutete auf die gegenüberliegende Tür. „So bin ich immer in Rufweite“ „Du warst doch letzte Nacht auch...“. Mit Kopfschütteln unterbrach Vegeta ihn. „Ich hatte dein Ki im Auge und als ich merkte dass es so nervös flackerte bin ich zu dir gekommen“ „Danke“, murmelte Kakarott leise. Er erinnerte sich nicht gern an den Moment zurück, da ihm dasselbe wahrscheinlich heute Nacht wieder passieren würde. „Nun mach schon auf“, forderte Vegeta, nach einem kurzen Augenblick der Stille. Nur langsam folge Goku der Aufforderung und öffnete die Tür. Neugierig sah er ins Innere und stellte fest, dass dieses Zimmer, viel größer war als das vorherige war. Weiße Wände mit gelben Akzenten, verschiedene Bildern von Landschaften vermittelten ein idyllisches Bild. Ein großes Bett, einige Schränke auf denen schlichte Dekoration ihren Platz fand. Anders als das alte Zimmer, gab es hier eine geräumige Couch und einen kleinen Tisch, auf dem sich mehrere Bücher türmten. Wahrscheinlich von Bulma bereit gelegt. Zögernd legte Goku sein Buch oben drauf und ließ seinen Blick nochmal durch den Raum streifen. Gegenüber vom Bett war eine großzügige Glasfront, durch die man in den Garten schauen konnte. Auch von der Couch hatte man einen schönen Blick. Irgendwie gefiel ihm der Raum, auch wenn er von vorne herein keine Ansprüche gehabt hatte. „Das hier...“, sprach Vegeta ruhig und nahm eine kleine braune Flasche vom Nachtisch und hielt sie ihm entgegen. „... nimm jeden Abend einen Teelöffel davon. Es hilft dir beim Einschlafen und sorgt dafür das du keine Träume hast“. Verblüfft nahm Goku das Gefäß in die Hand und schaute es neugierig an. „Es verhindert das ich Träume?“, fragte er unsicher nach. „Ja, ich habe Bulma darum gebeten“ „Deswegen hast du vorher mit ihr gesprochen“, murmelte Kakarott verstehend. Der Ältere nickte als Zustimmung und entlockte ihm ein kleines Lächeln. „Ich danke dir“, hauchte er und hielt die Flasche fest, als hätte er Angst, sie würde verschwinden. Es war als würde eine große Last von seinen Schultern fallen und die Anspannung, die mit dem Abend kam, verflog vollständig. Diese Erleichterung die er nun verspürte konnte er kaum beschreiben. Einfach Schlafen, ohne von Alpträumen geplagt zu werden, das war etwas was er dachte nie mehr zu erleben. Das Vegeta ihm nun dieses kleine Wundermittel besorgt hatte, war einfach… Morgen würde er sich bei Bulma ebenfalls bedanken. Nachdem er endlich eine Nacht schlafen konnte, ohne das er schweißgebadet aufwachte. Der erste erholsame Schlaf seit Monaten! „Und das wirkt wirklich?“, fragte er nochmals nach und ließ sich auf das Bett sinken. „Bulma war sich da ziemlich sicher“, antwortete Vegeta und reichte ihm den Löffel vom Nachtisch. Son Goku nahm ihn dankbar an und ließ ein wenig von dem Inhalt auf dem Löffel tropfen. Er verzog ein wenig das Gesicht, als er dem bitteren Geschmack auf der Zunge schmeckte. Vegeta nahm ihm alles aus der Hand und stellte es an seinem ursprünglichen Platz zurück, während er ihm mit einem Nicken deutete sich hinzulegen. Müde ließ sich Goku in das Bett sinken, nachdem er seine Schuhe losgeworden war. Vegeta setzte sich auf die Couch und legte den Kopf in den Nacken. „Ich warte noch bis zu eingeschlafen bist“ „Danke“, flüsterte Goku und schloss die Augen. Bisher fühlte er sich noch wie immer, doch es dauerte nur kurz bis er eine große Müdigkeit spürte. Wenige Minuten später war er eingeschlafen und er träumte von nichts… Drei Wochen später: Schwer atmend hielt Vegeta in seinem Training inne und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Seine Augen wanderten wie so häufig zu dem anderen Saiyajin. Kakarott war nun schon einige Zeit bei ihnen und man merkte deutlich dass es ihm besser ging. Doch er hatte sich selbst immer noch verloren. Ein genervtes Knurren verließ seine Lippen, als er wieder einmal ein Buch in dessen Hände sah. Kakarott, einmal der stärkste Krieger auf Erden, liest heute in seiner Freizeit. Das war etwas was ihm selbst immer weniger gefiel. Zwar war er froh dass es dem Jüngeren half, sich abzulenken, aber auf Dauer war das auch keine Lösung. Seufzend ging er auf ihn zu und setzte sich auf einen der Gartenstühle. Erst jetzt lösten sich die Augen des Größeren und schauten ihn nun fragend an. „Bist du fertig?“ Schultern zuckend trank Vegeta gierig aus einem der beiden Gläser auf dem Tisch. Die Hitze drückte heute besonders stark, auch wenn es ihm sonst nichts ausmachte. Das Training fühlte sich heute träge an, ihm fehlte einfach ein starker Gegner. Doch Kakarott trainierte nicht, wollte nicht einmal darüber reden. Und Vegeta verstand es, wirklich! Die Hölle, die der Jüngere durchlebt hatte, hinterließ große Wunden. Wie würde er damit umgehen? Er wusste nicht, wollte es sich gar nicht vorstellen. Manchmal träumte er davon, von dem Moment als er Kakarott und Tales fand. Dieser Anblick hatte sich in sein Gedächtnis gebrannt. Das war etwas was er niemals vergessen würde! So viele Grausamkeiten hatte er unter Frezzers Herrschaft in den Weiten des Universums gesehen. Er wusste wozu manche Lebewesen fähig waren. Auf Vegeta war solch ein Verbrechen verboten und wurde hart bestraft, eigentlich… Das ein Saiyajin, der eigene Onkel, Kakarott so etwas antat, war wirklich abscheulich. Eine so reine Seele, wie die Kakarotts konnte das nicht einfach verkraften. Kein Wunder das sich dieser verloren hatte. Dass er nicht einmal mehr trainieren wollte, nach den schlimmen Erfahrungen, die auf diesem widerlichen Planet gemacht hatte. So etwas steckte nicht einmal Kakarott einfach so weg. Dann blieb auch noch die ständige Frage nach dem warum? Was hatte Bardock in der Vergangenheit getan, dass Tales ihm die Schuld für seine Verbannung und damit einhergehende Misshandlung gab? Diese Frage beschäftigte nicht nur Kakarott, sondern auch ihn. Duldete sein Vater wirklich solche Abscheulichkeiten, bei verbannten Landsleuten? Ekel breitete sich in Vegeta aus und er wurde wütend. Wütend auf seinen alten Herren und darauf, dass sie wohl keine Antwort erhalten würden. Wie oft hatten er und Kakarott in den letzten Wochen darüber nachgedacht, was passiert sein konnte? Es ließ den Jüngeren einfach keine Ruhe und er konnte es verstehen. Das Wissen um die Vergangenheit, würde ihm helfen zu begreifen, warum das alles geschehen war. Vielleicht konnte er dann eher damit abschließen. „Vegeta?“, fragte jener in den Moment und sah ihn fragend an. Natürlich, er hatte bisher nicht wirklich geantwortet. „Ich geh erst mal duschen“, brummte er genervt und erhob sich. Wieder kam ihm seine Idee in den Sinn, über welche nun schon seit ein paar Tagen nachdachte. Vielleicht sollte er es doch tun! Es würde zumindest etwas Licht ins Dunkel bringen und vielleicht konnte ER ihm helfen... Verwundert schaute Goku dem anderen hinterher und seufzte leise. Vegetas Laune war heute mal wieder im Keller und er hatte keine Ahnung warum. Seine Augen wanderten wieder zu dem Buch in seiner Hand und träge laß er weiter. In den Wochen wo er hier verbracht hatte, hatte er wirklich viel gelesen. Es war eine wirklich gute Ablenkung und machte ihm sogar Spaß. In fremde Welten abtauchen und die Abenteuer fiktionaler Charaktere verfolgen, dass regte zum Träumen an. Dieses Mal im positiven Sinn. Obwohl er selbst mehr als genug Abenteuer erlebt hatte. Doch diese Bücher berichten von Zeiten, in denen man sich fiesen und hinterhältigen Gegnern stellen musste. Sie austricksen und überlisten und niemand wurde vergewaltigt, so wie er... Seufzend legte er das Buch beiseite und schüttelte sacht den Kopf. Sein Blick wandte sich gen Himmel. Er dachte daran was sich alles in den letzten Wochen verändert hatte. Sein Körper hatte sich ein wenig erholen können, zumindest das ständige Schwächegefühl war gewichen. Jeden Tag aß er gerade genug, um seinen Körper zu stärken. Er war immer noch abgemagert, aber er verlor zumindest nicht an Gewicht. Seinen Appetit konnte er auch in den letzten Wochen nicht zurückbekommen. Es war mehr etwas was er einfach tat. Nun fiel ihm das laufen zumindest nicht mehr so schwer und ab und zu, ließ er sich von Vegeta sogar zu einem kleinen Spaziergang überreden. Die Träume wurden weniger, was sehr stark mit dem Mittel von Bulma zu tun hatte. Dank diesen träumte er wirklich nicht mehr. Nun kamen solche Alpträume nur noch vor, wenn er manchmal einfach so eindöste. Sei es vor dem Fernseher, oder hier draußen. In seltenen Fällen vergaß er abends das Mittel, weil er mit dem Buch in der Hand einfach einschlief. Doch wann immer das geschah und er schreiend aus einem Alptraum hochschreckte, war Vegeta zur Stelle. Seine anderen Freunde hatten ihn in den letzten Wochen hin und wieder besucht. Oftmals war es für Goku noch unangenehm und schwierig, da er einfach nicht ihnen umzugehen wusste. Gerade wenn so mache Fragen aufkamen. Aber am Ende hatte er sich dennoch ein wenig darüber gefreut. Das Zusammenleben mit Bulma und Trunks, war hingegen sehr friedlich. Bulma war immer sehr umsichtig und liebevoll zu ihm. Trunks, am Anfang noch wütend und verärgert, hatte sich nur wenige Tage nach der Auseinandersetzung mit seinem Vater bei ihm entschuldigt. Son Goku nahm es dem Jungen nicht einmal übel, da er verstanden hatte das Trunks sich einfach nur um Goten sorgte. Er war froh dass sein Sohn solch einen guten Freund hatte und jemanden der sich um ihn kümmerte. Son Goten und Gohan hatten ihn auch einmal besucht. Das Treffen war krampfhaft gewesen und oft wusste keiner was er sagen sollte. Die Situation war einfach angespannt und seltsam. Goku wusste nicht wie er das ändern konnte und versuchte einfach mit den beiden über belanglose Dinge zu reden. Die einzige die ihn nicht besucht hatte, war Chichi. Ausgerechnet die Person, die ihm ewige Treue versprochen hatte, tauchte hier nicht auf. Es war als wäre er für sie gestorben. Goten sprach auch nicht wirklich über seine Mutter und wie es ihr ging. Das verletzte ihn auf eine gewisse Weise, er hätte gerne einmal mit ihr gesprochen. Doch sie kam einfach nicht. Ab und zu, dachte er über seine Ehefrau nach. Doch meistens war er den ganzen Tag damit beschäftigt, sich irgendwie abzulenken. Trotz aller Bemühungen schweiften seine Gedanken trotzdem häufig ab. Äußerlich mag es ihm besser gehen, doch für ihn hatte sich kaum etwas verändert. Die Vergangenheit hatte ihn immer noch vollends im Griff. Und egal wie sehr er es versuchte, es wurde einfach nicht besser. Er hing einfach fest... Kapitel 12: Ich rufe dich Shenlong! ----------------------------------- Immer diese eine Aura im Hinterkopf behaltend flog Vegeta so schnell er konnte zu seinem Ziel. Es war dunkel, mitten in der Nacht. Perfekt für sein Unterfangen, da er so Kakarott nicht erklären musste, wohin er ging. Ein wenig sorgte er sich, wie so oft in der vergangen Zeit um den Jüngeren. Dabei hatte er heute wirklich aufgepasst, dass jener die Medizin von Bulma nahm. Normalerweise dürfte der Saiyajin ohne Probleme die ganze Nacht durch Schlafen. Trotzdem achtete er ständig, ob dessen Aura in Aufruhr war. Denn dann würde er sofort umkehren. Ein wenig musste er die Augen über sich selbst verdrehen, er mochte diese Fürsorgliche Art nicht an ihm selbst. Es passte zu Kakarott oder Bulma, jedoch nicht zu ihm. Trotzdem konnte er nicht aufhören, sich ebenso zu verhalten und das seit dem Tag, wo Tales den anderen entführt hatte. Schon damals hatte er ein extrem schlechtes Gefühl gehabt und wollte so schnell wie nur möglich hinter den beiden her. Er ahnte, dass er keine Zeit hatte und lag damit absolut richtig. Hätte er Kakarott ein Tag früher gefunden, wäre diesem sehr viel Leid erspart geblieben. Aber es lief nun mal anders… Etwas Dunkles und Großes erschien plötzlich vor ihm in der Luft und seine geschulten Augen, erkannten sofort dass er sein Ziel erreicht hatte. Mit einem Ruck flog er noch ein wenig schneller und höher. Leichtfüßig landete er auf dem Plateau und sah sich um. Jedoch konnte er niemanden sehen, kein Wunder zu dieser Zeit. Zielstrebig ging er auf das große Gebäude zu und machte sich gar nicht die Mühe auf sich aufmerksam zu machen. Er brauchte niemanden, so musste er keine Erklärungen abgeben. Auch wenn er so selbst suchen musste. Doch kaum das er das Gebäude betreten hatte und die erste Türe öffnen wollte, spürte er eine Aura hinter sich. Genervt drehte er sich um und sah in das ernste Gesicht des Namekianers. „Darf ich fragen, was du hier suchst?“, wollte Piccolo wissen und sah den Prinzen mit erhobener Augenbraue an. „Das geht dich nichts an“, fauchte Vegeta und drückte die Türklinke herunter. Eine Hand schnellte nach vorne und zog die Tür mit einem lauten Knall wieder zu. Verärgert wandte Vegeta sich wieder um. „Verschwinde“, zischte er. „Nicht solange ich weiß, was du hier suchst“, erwiderte Piccolo gelassen. Wütend fixierten sich die beiden Krieger und keiner wollte nachgeben. Die Anspannung war deutlich zu spüren und für einen Außenstehenden, sah es so aus, als wolle der Saiyajin dem anderen jeden Moment an die Kehle springen. „Was ist denn hier los?“, fragte eine junge Stimme ernst. Ruckartig wandten beide den Blick zu dem jungen Namekianer um. Dende schaute die beiden abwartend an. „Ich brauche die Dragonballs“, knurrte Vegeta und verschränkte die Arme vor der Brust. Dende mochte Kakarott und er glaubte, wenn er ihm sagte dass er sie für ihn verwenden wollte, würde der junge Gott dem zustimmen. „Wieso?“, wollte Piccolo wissen. „Wegen Kakarott“, antwortete der Saiyajin und blickte den anderen ärgerlich an. „Ich weiß dass sie hier sind, also…“ „Wieso sollten wir dir glauben?“, fragte Piccolo skeptisch. Genervt verdrehte Vegeta die Augen und versuchte krampfhaft, sich jetzt nicht aufzuregen. Für solche Spielchen hatte er im Moment keinen Nerv, da er Kakarott nicht so lange alleine lassen wollte. „Du bist doch Gott“, sprach er Dende an. „Du weißt wie beschissen es Kakarott geht. Ebenso müsstest du wissen, dass ich ihm seit Wochen helfe“ „Natürlich weiß ich das“, erwiderte Dende ernst und sein Blick wurde besorgt. „Ich sehe deutlich wie sehr Son Goku leidet“ „Das heißt noch lange nicht, dass du die Kugeln nicht für was anderes nutzen könntest“, warf Piccolo ein. „Und für was? Wie lange lebe ich jetzt auf der Erde? Und habe ich sie bisher ein einziges Mal für meine Zwecke benutzt?“, fauchte Vegeta. „Nein, das hast du nicht“, erwiderte Dende und lächelte leicht. „Und was willst du dir für Son Goku wünschen?“, wollte der Ältere Namekianer wissen. „Das geht dich verdammt nochmal nichts an“, schrie Vegeta wütend. So langsam reichte es ihm mit diesem Verhör. Er wollte dem Jüngeren helfen, reichte das nicht?! „Bitte Vegeta, sag es uns einfach“, bat der kleine Gott ruhig. Genervt rollte jener mit den Augen und knurrte abermals. „Ich will jemanden wiederbeleben, der ihm wahrscheinlich helfen kann, verstanden?“, gab er schließlich zu. „Tales?“ „Bist du bekloppt, inwiefern sollte ihm das helfen?? Kakarott kämpft noch nicht einmal“, schrie Vegeta, Piccolo aufgebracht an. „Schon gut, beruhig dich“, antwortete dieser und hob die Hände abwehrend. „Ich will dich nur von einer Dummheit abhalten“ „Ich weiß was ich tue“, tobte der Saiyajin weiter und ballte die Hände zu Fäusten. „Es ist nicht Tales und derjenige ist so schwach, das ihn jeder, selbst du“. Mit der Hand deutete er auf Piccolo. „…ihn spielend wieder ins Jenseits befördern kann“ „Also gut“, lenke Dende ein und beendete somit den Streit zwischen den beiden. Piccolo, der eben etwas erwidern wollte, ließ es stattdessen sein und schaute nunmehr finster zu dem Prinzen. „Folge mir“ Gereizt folge Vegeta Dende durch die Gänge des Palasts. Seine Stimmung war immer noch auf den Boden, zu sehr hatte ihn der Namekianer gereizt. Eben jener lief hinter ihnen her und schien ihn die ganze Zeit beobachten. Etwas was ihn nur noch mehr nervte. Doch plötzlich drehte Piccolo ab und ließ sie alleine. Während Dende ihn zu einem Raum führte. In der Mitte war ein Steintisch, auf dem wahrscheinlich die Kugeln ihren Platz einfinden sollten. Der Raum war ansonsten leer und besaß eine kreisrunde Form. Gegenüber von der Tür, durch die sie herein gekommen waren, waren einige Säulen. Aber ansonsten war dort keine Wand, man konnte stattdessen einfach wieder nach draußen gelangen. „Warte bitte kurz“, sagte Dende ruhig, als sie das Podest erreichten. Mürrisch sah Vegeta sich einfach um und sagte nichts. Er wollte sich nicht wieder aufregen und so eine erneute Konfrontation eingehen. Sein Wunsch war ihm wirklich wichtig und er hatte es sich auch reichlich überlegt. Ob er Kakarott damit half? Er konnte es nur hoffen! Nach einer weiteren Minute hörte er Schritte und drehte sich um. Der nervige Grünling kam zurück und auf seinen Arm trug er die Kugeln. Zufrieden beobachtete er, wie dieser sie auf das Podest ablegte. Das Glühen der Kugeln verriet das sie alle vollzählig waren. Dende streckte seine Hände aus und schaute ernst auf diese herab. „Shenlong erscheine!“ Für einen Außenstehenden, der so etwas noch niemals gesehen hatte, war dieses Schauspiel wahrlich unglaublich beeindruckend. Vegeta jedoch achtete nicht darauf, sondern schaute einfach den goldenen Blitzen nach und erwartete ungeduldig den Drachen. „Nenne mir deinen Wunsch“, grollte der Drache und sah abwartend zu Dende. Vegeta trat an dem kleinen vorbei und sah ernst zu Shenlong. „Ich wünsche das Bardock, Kakarotts Vater, hier auf der Erde wiederbelebt wird“, forderte der Saiyajin mit lauter Stimme. Die Augen des Drachen leuchteten kurz auf. „Dein Wunsch ist erfüllt“ Eine schwache Aura, stand plötzlich direkt hinter ihm. Ruckartig drehte sich Vegeta um und achtete nicht mehr auf das Geschehen vor sich. Seine Augen blieben kühl an dem fremden hängen. Ein leichtes Grinsen schlich sich auf seine Züge, als er die verblüffende Ähnlichkeit feststellte. Bardock und Kakarott waren nicht zu unterscheiden, abgesehen von der kreuzförmigen Narbe auf der Wange. Nicht einmal Tales sah dem Jüngeren so ähnlich. Bei genauerer Betrachtung, gab es durchaus feine Unterschiede. „Wo bin ich?“, knurrte Bardock und sah sich um. Sein Körper ging automatisch in Kampfstellung, breit sich zu verteidigen. Gleichzeitig verschwand Shenlong wieder. „Du seid auf der Erde“, antwortete Vegeta ruhig. Die ernsten Augen des anderen blieben bei ihm haften und musterten ihn gründlich. „König Vegeta?“ „Nicht ganz“, grinste der Prinz und trat einen Schritt auf sein Gegenüber zu. „Prinz Vegeta“, haspelte der Alte Krieger und sank auf die Knie. „Wie ist das möglich?“ „Du wurdest von mir wiederbelebt“, erklärte Vegeta kurz und drehte sich zu den beiden Namekianer um, die dem Geschehen neugierig zusahen. Doch was er zu sagen hatte, mussten sie nicht hören. „Folge mir, ich werde dir alles erklären“ „Natürlich“, antwortete Bardock und erhob sich. Vegeta ging zielstrebig durch die Säulen hindurch nach draußen und erhob sich in die Lüfte. Zufrieden beobachtete er, wie Bardock seinem Beispiel folgte und flog davon. Bardock würde einige Fragen haben, die er ihm erst einmal in Ruhe erklären musste. Zum Beispiel, warum er hier auf dem Planeten wiedererweckt wurde. Was mit ihrem Heimat Planeten passiert war und wieso Kakarott und er, hier lebten. Sicherlich mussten diese Fragen zuerst einmal beantwortet werden, bevor Vegeta ihm erklären durfte, weswegen er ihn wiederbelebt hatte. Nun konnte er nur hoffen, es war die Mühe wert und Bardock rückte mit der Sprache raus, was damals zwischen ihm und Tales vorgefallen war. Wenn dem nicht so war, würde er ihn jedenfalls gleich wieder zurück ins Jenseits befördern! Drei Stunden später saßen die beiden Saiyajins immer noch in einem der vielen Zimmer der Capsule Corp. Vegeta hatte dem Saiyajin alles Wichtige erzählt, was ihre Vergangenheit betraf. Bardock musste einiges verdauen, auch wenn ihn die Zerstörung ihres Planeten nicht überraschte. Schließlich stand er Frezzer und der gigantischen Kugel direkt gegenüber als es geschah. Eine Tatsache, die Vegeta extrem überraschte. Fast wäre er wütend geworden, als er von dem Krieger erfuhr, dass man seine Warnungen nicht ernst nahm. Ihr Planet hätte gerettet werden können. Doch das lag in der Vergangenheit und sollte jetzt keine Rolle mehr spielen. Er hatte sich damit abgefunden. „Und weswegen habt ihr mich nun wiederbelebt?“, fragte Bardock nach einer Weile des Schweigens. „Das ist kompliziert“, antwortete der Prinz mit verschränkten Armen. Einen Moment zögerte er mit der Wahrheit rauszurücken. In seinem Gespräch mit Kakarotts Vater hatte er deutlich gemerkt, dass jener durchaus Interesse an seinem Sohn zeigte. Wie würde Bardock reagieren, wenn er erfuhr was Tales ihm angetan hatte? „Es ist wegen Kakarott“, antwortete Vegeta leise. „Was ist mit ihm?“, fragte Bardock ruhig, fast besorgt. „Vor fünf Monaten landete eine Raumkapsel auf der Erde. In ihr saß ein Saiyajin“ „Sagtet ihr nicht, es gäbe außer euch keinen weiteren Überlebenden?“ „Jetzt nicht mehr“, erwiderte Vegeta und knurrte leise. „Der Saiyajin trug den Namen Tales“ „Tales“, wisperte Bardock und riss die Augen auf. „Mein Bruder hat also überlebt“. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf seine Züge. „Ja leider“, knurrte der Prinz und kniff seine Augen zusammen. Allein bei dem Gedanken an diesem Saiyajin wurde er wütend. „Ich verstehe nicht“, fragte der Ältere verwundert und verschränkte die Arme vor der Brust. Die ganzen Informationen, die er in kürzester Zeit erhalten hatte, hatte er kaum verdaut. Plötzlich wurde er zurück in das Reich der Lebenden katapultiert, stand seinem Prinzen auf diesem fremden Planeten gegenüber. Alles war anders und völlig unbekannt. „Tales kam hier her um sich zu rächen“, sagte Vegeta. „Rächen?“. Leise und voller Unglauben, kam das Wort über seine Lippen. Ein altbekannter Schmerz meldete sich zurück und für einen Moment schloss er die Augen. „Eigentlich wollte er sich an dir rächen, aber da du ja tot bist…“ „Was hat er Kakarott angetan?“, unterbrach Bardock ihn harsch und funkelte sein Gegenüber wütend an. Für einen Moment vergaß er, wer da vor ihm saß. In seinem Kopf hörte er die drohenden Worte seines Bruders in Dauerschleife. Ein Gefühl machte sich in ihm breit, war es angst, Sorge oder Wut? Er konnte es nicht sagen. „Dasselbe was die Soldaten des Königs vor Jahren ihm angetan haben“, antwortete Vegeta zögernd. Die Wut über den fordernden Ton des Älteren schluckte er runter. Im Moment war dies alles nicht wichtig. Doch er traute sich auch nicht, es direkt auszusprechen. Immerhin hatte er Kakarott versprochen, niemanden davon zu erzählen. Ob Bardock mit dieser Aussage etwas anfangen konnte, blieb abzuwarten. Als Bardock diese Worte hörte, stockte sein Atem. Bilder zogen in rasender Geschwindigkeit vor seinen Augen vorbei. Sie erinnerten an etwas, was er nur allzu gerne vergessen hätte. Nur nach und nach wurde ihm die Bedeutung dieses einen Satzes bewusst. Ruckartig stand er auf und tat etwas, was er bisher noch nie getan hatte. Er lief davon! Ruhig schaute Vegeta in das entsetzte Gesicht seines Gegenübers, ehe jener plötzlich aufsprang und los rannte. Eine Sekunde zögerte er noch, dann lief er dem Saiyajin hinterher. Bardocks Weg führte sie beide in den Garten, wo dieser einfach stehen blieb. Mit verschränkten Armen ging Vegeta auf ihn zu. Deutlich sah er das Zittern, was durch den mächtigen Körper ging. Die Hände zu Fäusten gebannt schaute Bardock gen Himmel. Wut, Trauer, was war es das er gerade empfand? Nicht einmal Bardock selbst vermochte es zu sagen. Sein Innerstes war das reinste Wirrwarr. So hatte er sich in seinem Leben nicht oft gefühlt. „Wo ist Kakarott jetzt?“ Kapitel 13: Tales Strafe Teil 1 ------------------------------- Gelangweilt saß Son Goku auf dem Küchenstuhl und laß in einem Buch. Seine Gedanken schweiften immer wieder zu Vegeta ab, welcher heute Morgen nicht aufzufinden war. Normalerweise wartete Goku in seinem Zimmer auf den anderen, oder wurde von diesem aufgeweckt. Doch heute war Vegeta nicht gekommen und in seinem Zimmer war er auch nicht. Unschlüssig ging Goku dann irgendwann alleine in die Küche und hatte sich dort hingesetzt. Aber ohne den anderen wollte er dann doch nicht Essen. Also blieb ihm nichts weiter übrig als zu warten. Schritte nährten sich und zogen seine Aufmerksamkeit auf sich. Neugierig hob er den Blick und schaute zur Tür. Vegeta schaute ihm ernst entgegen und Kakarott ahnte, dass etwas nicht stimmte. Doch diesen Gedanken konnte er nicht weiter verfolgen, da er plötzlich eine weitere Person hinter dem Prinzen sah. Ein wenig reckte er den Kopf, um zu sehen wer das war. Schwarze, wild abstehende Haare und ein Gesicht was er nur allzu gut kannte. Seines und das von Tales… Ruckartig zuckte Goku zurück und flog dabei vom Stuhl, welcher krachend umfiel. Seine Augen blieben an dem Saiyajin hängen, während sein Herz wild in seiner Brust schlug. Die Angst ließ ihn vollends erstarren und er konnte nur noch auf seinen Peiniger schauen. Wie er dort stand, die kalten Augen die ihn ernst musterten. Das Vegeta sich neben ihm kniete, nahm er kaum war. Erst als der Prinz versuchte ihn an der Schulter zu berühren. Verschreckt zuckte er zusammen und sah Vegeta mit aufgerissenen Augen an. Sein Geist schien wie gelähmt und er verstand nicht, wieso jener zuließ, dass dieses Monster hier war. „Das ist nicht Tales“, sagte Vegeta laut. Benommen blinzelnd sah Goku ihn an und runzelte die Stirn. „Wa…s“, haspelte er. „Das ist nicht Tales, Kakarott. Sieh dir die Narbe an“, forderte Vegeta ruhig. Zögernd kam Goku dieser Forderung nach und schaute erneut zu dem Saiyajin auf. Seine Augen blieben an der kreuzförmigen Narbe hängen und verwirrt schüttelte er den Kopf. Tales hatte zwar auch eine Narbe, aber diese verlief sich über das ganze Gesicht und sah ganz anders aus. Die Augen, blickten ihm auch nicht kalt entgegen, so wie er es vor wenigen Sekunden empfunden hatte. War es Sorge, die er da sah? „Ich bin Bardock“, sagte der Fremde zögernd. Überrumpelt öffnete Goku den Mund und versuchte etwas zu sagen. Bardock… sein Vater? „Wie…?“, fragte er stotternd. „Mit den Dragonballs“, antwortete Vegeta und zog somit Gokus Aufmerksamkeit auf sich. „Aber...“, begann Son Goku zögernd, unterbrach sich aber selbst, als Bardock sich neben ihm kniete. Mit großen Augen sah er in das Gesicht seines Vaters, unschlüssig wie er sich jetzt verhalten sollte. Stumm sahen sich die beiden einige Momente an, ehe Bardocks Blick traurig wurde. Zögernd streckte er eine Hand nach Goku aus, welcher aber sogleich instinktiv zurückwich. Sofort ließ der Ältere sein Vorhaben sein und senkte den Blick. „Es tut mir so leid, mein Sohn“, wisperte er und sah ihn schmerzerfüllt an. „Es tut mir so unbeschreiblich Leid, das du das durchmachen musstest“ Erschrocken weiteten sich Son Gokus Augen, ehe er enttäuscht zu Vegeta sah. „Du hast es ihm gesagt?“, fragte er vorwurfsvoll. „Ich…“, begann Vegeta ruhig, wurde jedoch von Bardock unterbrochen. „Nicht direkt“, sagte jener schnell. „Es reichte dass er mir sagte, Tales habe dir dasselbe angetan, was man damals mit ihm gemacht hatte. Ich weiß was die Soldaten mit meinen Bruder taten, den ich stand nur eine Tür weiter…“ Besorgt schaute Bardock auf seinen bewusstlosen Bruder herab, dessen Kopf er auf seinem Schoß gebetet hatte. Es tat weh ihn so zu sehen, die ganzen Verletzungen die seinen Körper nun zierten. Notdürftig hatte Bardock sie alle versorgt, doch an manchen Stellen bluteten die Verbände schon wieder durch. Die Saiyajins hatten in der Arena wirklich ganze Arbeit geleistet und Tales wirklich schwer verletzt. Wie grausam einen Saiyajin, der mit Ki-Fesseln klein gehalten wurde, so zu misshandeln. Bardock konnte dem geschehen kaum zusehen. Der König der Kalt auf das Schauspiel herab sah, die Menge die die Saiyajins immer weiter anfeuerte. Sein Bruder verletzt und hilflos. Geschlagen, getreten und mit Peitschen misshandelt. Sie hatten erst aufgehört als Tales endgültig zusammen gebrochen war. Für eine schreckliche Minute dachte Bardock wirklich Tales wäre tot. Mit Schrecken sah er dabei zu, wie man den Körper einfach an einem Fuß aus der Arena schliff. Die Soldaten warfen ihn in diesen Raum und man gewährte Bardock zutritt. Die Erleichterung als er festgestellt hatte, das Tales diese Folterungen überstanden hatte, war nicht zu beschreiben. Doch das was als nächstes folgte, konnte er dennoch nicht verhindern. Zitternd tupfte Bardock die blutende Wunde in Tales Gesicht ab und kniff die Augen zusammen. Bald würden die Soldaten kommen und seinen Bruder in eine Raumkapsel verfrachten. Tales war verbannt worden... Und er war auch noch verantwortlich dafür! Wie sehr wünschte sich Bardock, er hatte einfach geschwiegen. Er musste etwas sagen... Wie sehr hatte er den König um Gnade angefleht, gehofft Tales durch seine Ehrlichkeit eben vor jenem grausamen Schicksal zu bewahren. Doch alles Bitten war umsonst. König Vegeta ließ keine Gnade walten, verbannte seinen Bruder ohne mit der Wimper zu zucken. Und Bardock war völlig machtlos. Ein Stöhnen ließ Bardock aus seinen Gedanken schrecken und sofort in das schmerzverzerrte Gesicht des liegenden Blicken. Blinzelnd öffneten sich Tales Augen und sahen sich desorientiert um. Als sie ihn erblickten, ging ein Ruck durch den geschwächten Körper und mühevoll setzte sich jener auf. Wütend funkelte Tales ihn an und brachte einen Abstand zwischen sie. „Was willst du denn hier?“, fauchte Tales und hielt sich den Oberkörper. Wahrscheinlich hatte er mehrere gebrochene oder zumindest angeknackste Rippen. Seufzend fuhr sich Bardock durch die Haare und schaute zu Boden. Er verstand die Wut seines Bruders durchaus, aber es tat weh. Bisher waren sie immer unzertrennlich gewesen und es gab eigentlich kaum Streitereien bis auf ein paar unbedeutende Meinungsverschiedenheiten. „Tales...“, wisperte er leise, nicht wissend was er sagen sollte. Er wusste das sein Bruder wütend auf ihn war, das er sich von ihm verraten fühlte. „Es gibt nichts mehr zu sagen, Bardock“, fauchte Tales und wand den Blick ab. „Deinetwegen werde ich des Planeten verbannt“ „Versteh doch, Bruder. Genau das wollte ich doch verhindern“, erwiderte Bardock flehend. Ein kaltes Lachen ertönte und schmerzerfüllt sah Tales ihn an. „Dann hättest du einfach nur den Mund halten sollen“ „Tales, ich dachte wenn das raus kommt, dann wärst du viel schlimmer dran. Ich dachte wirklich wenn ich zum König gehe und ihn um Gnade bitte, würde er dich nicht so hart bestrafen“ „Das hat ja wirklich gut geklappt, Bruder“, knurrte Tales abfällig und schloss die Augen. Müde lehnte er sich an die kalte Wand und ignorierte ihn einfach. „Tales“, bat Bardock erneut flehend. Er wollte sich so nicht von ihm verabschieden. Wer wusste ob sie sich jemals wieder sahen?? „Verschwinde einfach!“, schrie jener und schüttelte den Kopf. Verzweifelt blieb Bardock einfach stehen und sah auf seinen verletzten Bruder herab. Sein Herz wurde schwer bei dem Gedanken, in bald zu verlieren. Wieso war das alles so schief gegangen? Ein Geräusch ließ beide Brüder den Kopf zur Tür drehen. Vier Soldaten kamen in den Raum. Sofort ging Bardock vor Tales, bereit ihn zu beschützen. „Bitte lasst mich nochmal mit dem König reden“, bat er die Soldaten. Er musste es doch wenigstens versuchen. Der Moment vor dem er sich gefürchtet hatte, war viel zu schnell hereingebrochen. Ihre gemeinsame Zeit durfte doch so nicht enden. „Der König hat sein Urteil gefällt“, sagte der Saiyajin, der ihm am nächsten stand und warf den anderen ein Grinsen zu. Der letzte hielt die Tür auf und wank Bardock zu sich, doch dieser rührte sich nicht. „Mach jetzt keinen Aufstand“, sprach der Saiyajin erneut und sah ihn warnend an. „Ich bitte euch nur um ein paar Minuten“, bat Bardock erneut. Er wollte sich nicht von Tales verabschieden, wollte nicht dass sie jetzt so auseinander gingen. Es musste doch eine Lösung geben. Auch wenn er tief in seinem Inneren wusste, das s der König sein Urteil nicht ändern würde. Genervt trat einer der anderen Saiyajins vor und ehe sich Bardock versah, wurde er schon gepackt. Instinktiv wollte er sich wehren, doch die anderen Soldaten kamen auch noch dazu und ehe er sich versah hatte er Ki-Fesseln um die Handgelenke. Knurrend versucht er sich zu befreien und sah zu seinem Bruder herab, der das Ganze mit ausdruckslosem Blick beobachtete. „Der König warnte uns, dass du wahrscheinlich versuchen würdest, sein Urteil zu verhindern“, sagte der Saiyajin und zog ihn grob nach draußen. Laut fluchend und um sich schlagend versuchte Bardock sich zu wehren, doch dank der Fesseln war er einfach machtlos. Mit einem Tritt wurde er vor die Tür befördert und fand sich auf dem Boden wieder. Mit einen Knurren richtete er sich wieder auf und sah dem Saiyajin vor sich wütend entgegen. „Falls es dich beruhigt, dein Bruder wird noch einige Stunden auf dem Planteten bleiben. Zuerst dürfen wir uns noch ein wenig mit Vergnügen“, lachte jener und sah ihn fies grinsend an. Verwirrt sah er zwischen den vieren hin und her und bemerkte das dreckige Grinsen, der drei. Dann begriff er! „Das ist verboten!“, hauchte Bardock entsetzt und sah in das geschockte Gesicht seines Bruders. Ihm wurde übel bei dem Gedanken, was diese Mistkerle mit ihm vorhatten. „Ja, bei einem Rassemitglied. Wie gut das dieser hier, nicht mehr zu uns gehört“, lachte die Wache und schlug ihm die Tür vor der Nase zu. Verzweifelt schlug Bardock gegen die Tür und schrie dass man ihm aufmachen sollte. Doch keiner reagierte. Die Fesseln machten ihn so schwach, dass er die Tür nicht einmal eintreten konnte. Wütend schrie Bardock auf und trat trotzdem immer wieder dagegen. Er konnte nicht begreifen was dort drin geschah „Was ist hier los?!“, donnerte eine Stimme laut und gleichzeitig wurde er an der Schulter brutal zurückgezogen. Geschockt sah er die kalten Augen seines Königs. „Mein König“, flehte er leise und sank auf die Knie. „Bitte verschont meinen Bruder“ „Nein“, antwortete König Vegeta kalt und verschränkte die Arme vor der Brust. „Deiner Ehrlichkeit hat er es zu verdanken, dass er noch lebt. Aber mein Urteil bleibt dasselbe“ „Ich flehe euch an“, bat Bardock und schloss schmerzerfüllt die Augen. „Es reicht Bardock“, rief König Vegeta laut. „Pass lieber auf, dass ich dich nicht auch noch bestrafe. Ich will jetzt nichts mehr hören“ „Aber…“ „Schweig“. Mit einem harten Schlag wurde Bardock zu Boden befördert, wo er einen Moment benommen liegen blieb. Verschwommen sah er die Gestalt des Königs davon gehen und schloss gequält die Augen. Sein Körper begann zu zittern und ihm wurde schlecht. Und während der König aus seiner Sicht verschwand, hörte er seinen Bruder das erste Mal schreien. Kapitel 14: Tales Strafe Teil 2 ------------------------------- Wie versteinert saß Bardock am Boden und schaute auf die verschlossene Tür. Sein Herz schmerzte und er fühlte sich schlecht. Wie lange er nun schon dort saß, wusste er nicht. Die Schreie seines Bruders, zerrissen ihn innerlich. Wie gerne würde er jetzt in den Raum stürmen und diese Schweine von Tales wegzerren. Doch er war machtlos… gefangen und nicht in der Lage auch nur irgendetwas zu tun. Die Stille die nun schon seit geraumer Zeit in dem Zimmer herrschte, war beinahe noch unerträglicher als das davor. Bardock hatte Angst, wusste nicht ob Tales ohnmächtig war oder gar tot. Tränen rannen über sein Gesicht, er konnte sie nicht aufhalten. Das alles war einfach viel schrecklich. Plötzlich sprang die Tür auf und erschrocken sah Bardock auf. Die Wache, die ihm die Fesseln angelegt hatte, kam als erstes heraus und grinste ihn kalt an. „Sieh nur wie der heult“, sagte er spöttisch zu den anderen. Doch Bardock achtete gar nicht darauf, sondern sah eher zu der Person die, die anderen beiden Saiyajins aus dem Raum schliefen. „Tales“, wisperte er leise. Sein Bruder sah noch schlimmer aus, als zuvor. Überall war Blut, in seinem Gesicht, auf seiner halb zerfetzten Kleidung, einfach überall. Auch viele neue Wunden konnte er auf dem ersten Blick schon sehen und an die, die verdeckt waren, wollte er gar nicht erst denken. Entgegen seiner Sorge hob Tales den Kopf und sah ihn teilnahmslos an. Die Saiyajins blieben einen Moment stehen und sahen sich das Schauspiel belustigt an. Auf Knien rutschte Bardock näher zu seinem Bruder und streckte die Hand nach ihm aus, doch einer der Saiyajins beförderte ihn mit einem Tritt wieder weg. Benommen blieb Bardock liegen und sah verzweifelt zu Tales. Dieser verzog seine Lippen zu einem Grinsen und schloss die Augen. Die Wachen setzten sich in Bewegung und zerrten den Verletzten mit sich. „Tales“, rief Bardock erneut, erhob sich und wollte sich an den Saiyajins vorbeizwängen. Stattdessen wurde er einfach gepackt und sein Arm auf den Rücken gedreht. Mit einem schmerzhaften Keuchen versuchte er sich zu befreien. „Du kannst mit zur Raumkapsel kommen, wenn du schön ruhig bist“, wisperte der Saiyajin in sein Ohr und verfestigte den Griff nochmals. „Wenn du mich fragst ist der König viel zu nett, eigentlich sollte er dich gleich mit verbannen“ Mit einem Knurren hielt Bardock still und kniff die Augen zusammen. Seine Wut nahm beinahe überhand, doch er zwang sich zur Ruhe. Ließ sich einfach so vom den anderen durch die Gänge führen. Immer wieder wanderten seine Augen zu Tales, welcher keinen Ton von sich gab. Es brach ihm das Herz seinen Bruder so zu sehen. Er bereute es, überhaupt etwas gesagt zu haben. So sollte das doch nicht laufen! Nach wenigen Minuten kamen sie schließlich auf dem Landeplatz an. Die Raumkaspel stand schon bereit und rechts und links hatten sich mehrere Soldaten positioniert, wahrscheinlich um jegliche Möglichkeit der Flucht zu verhindern. Der Saiyajin der Bardock festhielt stellte sich neben einer der Wachen, während die andern beiden Tales zu der Kapsel brachten. „Wartet“, rief Bardock und begann sich gegen den Griff zu wehren. Er musste zusehen, wie sie seinen Bruder in die Raumkapsel stießen und gerade dabei waren diese zu verschließen. Panik breitete sich in aus und mit aller Gewalt riss er sich los und rannte auf die Kapsel zu. Doch schon waren gleich mehrere Saiyajins vor ihm und versperrten ihm den Weg. „Ich will mich doch nur verabschieden“, bat Bardock und sah zwischen ihnen hindurch zu Tales, welcher das Schauspiel teilnahmslos mit ansah. „Keine Angst, Bruder“, sprach Tales mit rauer Stimme und sah ihn kalt an. Erschrocken hielt Bardock inne, der Blick mit dem sein Bruder ihn ansah, war so kalt, voller Hass. „Wir sehen uns wieder“, sagte Tales und grinste. „Und dann werde ich dich dafür büßen lassen, was du mir angetan hast!“ „Tales, ich…“, rief Bardock verzweifelt. Er hatte das doch nie gewollt! „Nein Bruder, ich werde dich leiden lassen. Dir all meine Schmerzen, die ich deinetwegen erleiden musste, mit Freuden hinzufügen“, sagte Tales lachte kalt. Ein beinahe irres Grinsen schlich sich auf seine Züge und ließ Bardock erschauern. „Und dann bist du derjenige, der mir schreiend zu Füßen liegt“ „Schluss damit“, donnerte einer der Saiyajin und schloss die Luke. Bardock wurde von mehreren Personen gleichzeitig weggezogen, doch er wehrte sich auch nicht mehr. Die Worte seines Bruders fraßen sich in sein Innerstes. Unfähig zu wissen, was er fühlen sollte, sah er wie die kleine Raumkaspel in den Himmel geschossen wurde… Entsetzt starrte Goku seinen Vater an und schüttelte den Kopf. Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken, was sein Vater erlebt hatte. Ein wenig keimte Mitgefühl für seinen Onkel in ihm auf, doch dann erinnerte er sich an seine eigene Hölle und schüttelte dieses Gefühl wieder ab. Es tat ihm leid, was Tales damals angetan wurde. Niemand sollte solche Qualen durchleben müssen, wirklich niemand! Es gab Tales nicht das Recht, ihm dasselbe anzutun. Er selbst könnte sich niemals auf solch grausame Art rächen. Das war einfach undenkbar. Ein leises Seufzen verließ seine Lippen, ehe er seinen Vater traurig ansah. Deutlich sah er, dass diesem die Erinnerungen schwer zusetzten. Natürlich, das musste wirklich schrecklich für ihn gewesen sein! Aus Bardock Erzählung konnte er deutlich heraushören, dass die beiden Brüder früher ein sehr inniges Verhältnis gehabt hatten. Zögernd hob er seine Hand und legte sie auf die des Älteren. Jener hob verblüfft den Kopf und sah ihnen einen Moment irritiert an, ehe er sanft lächelte und dankend nickte. „Das mein Vater so etwas zugelassen hat“, sprach Vegeta leise und schüttelte angewidert den Kopf. Ernst sah Kakarott zu ihm und öffnete den Mund. Doch was sollte er sagen? Es gab keine Rechtfertigung, egal was der Grund für diese grausame Strafe war. „Nun er war sehr wütend auf meinen Bruder“, erwiderte Bardock leise und zuckte mit den Schultern. Müde fuhr er sich durch die Mähne und schüttelte den Kopf. Sich an die Vergangenheit erinnern tat verdammt weh. Alte Wunden rissen wieder auf. Nachdenklich sah er zu seinem Sohn und spürte einen Stich. Er vermochte es sich gar nicht vorzustellen, wie Tales ihn… Nein! Wild schüttelte Bardock den Kopf und knurrte leise. Er hatte es damals gespürt… Der Mann, den man damals in diese Raumkapsel geworfen hatte, war nicht mehr sein Bruder. Irgendetwas hatte sich grundlegend verändert. Das was ihn ausgemacht hatte, wurde durch diese schrecklichen Folterungen zerstört. Die Drohung, die Tales auf dem Landeplatz ausgesprochen hatte, ging ihm durch Mark und Bein. Seine Instinkte sagten ihm, dass dies absolut ernst gemeint war. Wie oft hatte er sich damals vorgestellt, dass sich auf die Suche nach seinem Bruder machte und versuchte diese Sache zu bereinigen. Ja, Tales hatte ihm gedroht, doch er fürchtete sich nicht. Er hätte sich gewehrt und hätte ihn seine Schranken gewiesen. Doch leider ließ der König es nicht zu, dass er den Planeten verließ. Stattdessen jagte er ihn, von einer Mission auf die nächste. Immer in Begleitung seiner besten Freunde, die zugleich auf ihn achten sollten. Das ging solange bis sie starben und er letztendlich mit seiner Heimat unterging. Zu erfahren das Tales seine Rache doch noch bekommen hatte, jedoch nicht an ihm, sondern an seinem Sohn, war ein unbeschreibliches Gefühl. Er fühlte sich schrecklich, wütend, hilflos und verzweifelt. Aufgewacht nach Jahren in der Hölle, auf einem fremden Planeten, ohne Freunde und Familie. War das einzig gute sein Sohn, dem man absolut unaussprechliche Dinge angetan hatte. Seinetwegen… „Es tut mir so leid“, sagte Bardock leise, wissend das er sich wiederholte. Aber er musste es sagen, hatte das Gefühl sich erklären zu müssen. Traurig sah Goku ihn an und nickte. Er sah deutlich wie sehr sein Vater sich schuldig fühlte, doch er konnte ihm keinen Vorwurf machen. Zwar war ihm unklar, weswegen Tales solch eine Strafe erhalten hatte. Doch es war nie in Bardocks Sinne gewesen, ihn oder Tales schaden zuzufügen. Das wusste er einfach. Dieser Mann, so fremd er ihm war, war er ihm doch vertraut. Da war etwas, was er noch nicht beschreiben konnte. Etwas das sie miteinander verband. Es war schön jemanden von seiner Familie kennen zu lernen. Natürlich hatte er ab und zu an seine Eltern gedacht und er freute sich jetzt seinen Vater kennen zu lernen. Doch unter diesen Umständen, war es einfach schwierig. Alles war kompliziert! „Wieso war mein Vater so wütend auf Tales?“, fragte Vegeta nach einer Weile, nachdem Vater und Sohn sich einfach nur angeschaut hatten. Deutlich sah er, wie in den beiden Saiyajins aussah. Die Informationen, die beiden heute erhalten hatten, waren viel und es brauchte Zeit zum Verdauen. Trotzdem freute er sich über die kleine Geste, die Kakarott seinem Vater gegenüber geschenkt hatte. Er hoffte wirklich, dass Bardock dem Jüngeren helfen konnte. Gleichzeitig war er aber auch wirklich sehr gespannt, was den Grund für das handeln von seinem eigenen Vater betraf. Vegeta war immer noch geschockt, von dessen Taten. Er wusste das König Vegeta kein Heiliger war, aber so etwas… Solche Dinge waren auf ihren Planteten verboten. Egal welche Straftat begangen wurde… Solch eine Strafe wäre ihm nie in den Sinn gekommen und er war wahrlich auch kein Unschuldslamm. Doch man sah doch zu deutlich, was so etwas mit einem Saiyajin tat. Tales wurde rachsüchtig und tat dem unschuldigen Son Goku dasselbe an. Und dieser war seitdem nicht mehr er selbst, ein Schatten seines früher dauerfröhlichen Seins. Auch wenn Vegeta es niemals zugeben würde, vermisste er Kakarotts fröhliche Art. Die ständige Trauer und die Ruhe, die ihn umgaben, wirkten völlig fehl am Platz. „Ich gebe zu, Tales Verbrechen war keine Kleinigkeit“, sprach Bardock leise und riss Vegeta aus seinen Gedanken. Neugierig sah er zu dem Älteren und lehnte sich zurück. Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, das Goku seine Hand wieder zurückzog. „Damals dienten wir deinem Vater gerade erst seit wenigen Monaten, als Palastwache. Ein langweiliger und öder Job, wenn du mich fragst. Ich zog die Missionen dem vor. Aber es war dennoch eine große Ehre, den nur wenige Unterklasse Krieger haben die Möglichkeit dazu“, erklärte Bardock ernst und schloss die Augen. Steif stand Bardock da und horchte in die Stille. Ihm war langweilig und er wurde Müde von dem langen Stehen und nichts tun. Anstatt sich hier die Beine in den Bauch zu stehen, wäre er jetzt lieber mit seinen Freunden unterwegs auf Mission. Jedoch schlug man eine solch Ehrenvolle Aufgabe nicht aus. Seine Stärke und die seines Bruders hatte sie hierhergeführt. Ihre Kampfkraft lag schon lange weit höher, als bei Unterklassekriegern normal war, was nicht zu Letzt an ihrem unbändigen Kampfgeist lag. Ein lautes Gähnen riss Bardock aus seiner Starre und ließ ihn wütend zu seinem Nebenmann sehen. „Tales“, zischte er wütend. „Mir ist so langweilig“, jammerte jener sofort und streckte sich. „Ich weiß, aber benimm dich“, murrte Bardock leise und verdrehte die Augen. „Entspann dich, es ist doch keiner hier“, entgegnete Tales grinsend. Doch just in dem Moment hörten man Schritte, die langsam näher kahmen. Eilig stellten sie die beiden wieder ordentlich hin und warteten gespannt. Den Palastteil, den sie bewachen mussten, war meist sehr ruhig. Mitunter ein Grund für die große Langeweile. Aufmerksam sahen die beiden den Gang entlang und verneigten sich sofort, als sie die Person vor sich sahen. Hätte Bardock gewusst, was diese eine Begegnung mit sich bringen würde, hätte er Tales vorher ordentlich den Kopf gewaschen. Doch am Ende konnte er nichts gegen Tales fehl Entscheidungen tun und musste am Ende eine eigene treffen… Kapitel 15: Das Verbrechen -------------------------- „Ihr dürft euch rühren“, sagte eine liebliche Stimme. Sofort hob Bardock den Kopf und schenkte ihr ein kleines Lächeln. Ihre Gegenwart machte ihn nervös, obwohl sie eine friedvolle Peron war. Gerade für eine Saiyajin! Es war schwer zu beschreiben, was sie so außergewöhnlich machte. Doch sie umgab eine Aura, die sie einfach erhaben wirken ließ. Fast als hätte sie selbst königliches Blut. Niemand würde bei ihrer Erscheinung vermuten, dass sie nur eine Tochter eines Elitekriegers war. Ihrem Stand verdankte sie ihr hohes Ansehen alleine nicht, eher war es die Tatsache, dass sie die Geliebte des Königs war. Seit die Königin bei der Geburt ihres einzigen Sohnes verstorben war, hatte sich der König nur mit einer Saiyajin eingelassen. Okara war klug, gebildet und wunderschön. Sie besaß alle Dinge, die eine gute Königin brauchte. Doch aus irgendeinem Grund wollte der König sie nicht zu seiner Frau nehmen. Es gab viele Gerüchte, wegen möglichen Gründen, doch den wahren Grund wussten wohl nur Okara und der König. Als die Geliebte des Königs, besaß sie einige Privilegien und durfte sogar im Palast leben. Ihr Gemach teilte sie sich mit dem König persönlich, jedoch besaß sie einen riesigen Rückzugsort, welcher genau in dem Teil lag, den die beiden Brüder bewachten. Doch bisher waren sie nie auf Okara gestoßen. Nervös sah Bardock zu seinem Bruder und bemerkte dessen seltsamen Blick, mit dem er die hübsche Saiyajin vor sich betrachtete. Freundlich lächelnd wandte der Ältere sich wieder der Schwarzhaarigen zu und sah ihr direkt in die faszinierenden hellblauen Augen, die einen sofort in ihren Bann zogen. Unmerklich straffte Bardock seine Haltung und schluckte schwer, als er ihr amüsiertes Lächeln bemerkte. Die blauen Augen wanderten zu Tales und beinahe erleichtert atmete Bardock auf. „Sorgt dafür, dass ich nicht gestört werde“, sagte Okara sanft und bedachte beide mit einem ernsten Blick. Wieder blieben ihre Augen bei Tales hängen, welcher von ihrem Anblick wirklich fasziniert war. Überrascht bemerkte Bardock, wie sie noch näher auf Tales zuschritt und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Scharf zog er die Luft ein, als ihm ein intensiv süßlicher Geruch in die Nase drang. Sofort reagierte sein Anhängsel darauf und schwang unruhig durch die Luft, doch ansonsten ließ er sich nichts anmerken. Er wusste was das bedeutete und keinesfalls durfte jemand anders, als der König sie während ihrer Hitze anfassen. Zumal es für ihn, sowieso nur seine Gefährtin gab. Misstrauisch bemerkte er, wie Tales seine Gesichtszüge entgleisten und sich schließlich ein breites Lächeln auf seine Lippen legte. Der Moment währte nur kurz und plötzlich lief die Saiyajin an ihnen vorbei und verschwand hinter einer der vielen Türen, in dem langen Flur hinter ihm. „Was war das denn?“, fragte Bardock verwirrt und betrachtete das verträumte Gesicht seines Bruders. Tales ignorierte ihn jedoch geflissentlich und schritt ebenfalls den Gang entlang. „Tales?!“, fragte Bardock erschrocken und lief dem Jüngeren hinterher. Mahnend legte er ihm eine Hand auf die Schulter und schüttelte den Kopf. Er konnte nur erahnen was sein Gegenüber vor hatte, immerhin wusste er schon lange das Tales etwas für Okara übrig hatte. Doch bisher hatte er das nur als Schwärmerei abgetan. Sollte Tales ihr nun wirklich folgen wollen, wäre er absolut in Schwierigkeiten. „Entspann dich Bruder, ich bin gleich wieder da“, säuselte Tales aufgeregt und entwand sich seines Griffes. Ehe Bardock nochmals nach ihm greifen konnte, hatte er bereits die Tür geöffnet und war hinter dieser verschwunden. Wie erstarrt sah Bardock ihm nach und blieb einige Minuten unschlüssig stehen. Schließlich kehrte er auf seinen Posten zurück und sah einfach gerade aus. Sein Herz klopfte vor Aufregung und er konnte wirklich nur beten, dass jetzt Niemand zu Okara wollte. Denn sollte man Tales bei ihr finden, war das dessen sicherer Tod. Warum riskierte der Jüngere das? Er brachte nicht nur sich, sondern auch noch ihn in Gefahr und für was? Eine kleine Nummer, mit der Saiyajin, für die er schwärmte, aber doch nie haben konnte. Seufzend schüttelte Bardock den Kopf, als er sich an den verhängnisvollen Tag zurückdachte. Vielleicht hätte er damals mehr tun sollen, doch er war einfach überfordert gewesen. Wer konnte denn ahnen, dass Okara sich ausgerechnet Tales für ihre Hitze aussuchte, da der König wie so oft keine Zeit hatte. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, wenn er damals in das Zimmer gestürmt wäre und die beiden getrennt hätte. „Tales hat also mit der Geliebten meines Vaters geschlafen und du hast es ihm gesagt?“, wiederholte Vegeta verwundert. Nur vage erinnerte er sich an die Saiyajin, von der Bardock sprach. Für ihn war sie nie wichtig gewesen, sein Vater hatte das Bett mit ihr geteilt, aber das war auch schon alles. „Ich habe es deinem Vater nicht sofort gesagt“, entgegnete Bardock ernst und sah zwischen den beiden hin und her. Son Goku folgte der Erzählung mit gemischten Gefühlen. Einerseits verstand er den König, dass er da sauer war, aber die die Strafe, die Tales erhalten hatte, erschien ihm doch recht hoch. „Als Tales wiederkam, habe ich ihm gehörig den Kopf gewaschen, aber er empfand das alles als nicht so schlimm und lachte eher noch über meine Besorgnis“, sagte der Älteste knurrend und schüttelte den Kopf. Zwei Stunden hatte er damals auf seinem Platz gewartet und gehofft, dass Niemand kommen möge. „Keiner hat ihn erwischt und so dachte ich, dass diese einmalige Sache niemals ans Tageslicht kommen würde, aber dann…“ „Bardock!“. Überrascht drehte sich der Gerufene um und erschrak, als er niemand anderes als Okara auf sich zukommen sah. Schnell verneigte er sich vor der Adeligen, so wie es sich gehörte und sah sich nervös um. Er war gerade auf dem Heimweg, von einer Wachschicht und Tales war seit einer Woche auf Mission. Ernst blickten ihm die blauen Augen entgegen und ließen ihn sich nervös umsehen. „Wie kann ich Euch helfen?“, fragte er mit rauer Stimme. „I…ich muss Tales sprechen“, wisperte die Saiyajin aufgeregt und sah sich ebenso nervös um. Von ihrer Gelassenheit, die sie sonst ausstrahlte, war nichts mehr übrig. „Mein Bruder ist auf Mission und wird wahrscheinlich erst in einigen Wochen zurückkehren“, antwortete Bardock ernst und schluckte schwer. Eigentlich hatte er gehofft, dass sein Bruder und Okara sich nie wiedertrafen. Doch nun da sie nach ihm fragte… „Oh nein, das ist furchtbar“, wisperte die Saiyajin aufgewühlt und wandte sich ab. Nervös fuhr sie sich mit den Händen durch die Haare und legte sie schließlich auf ihren Bauch. Ein Zittern ergriff ihren Körper. „Kann ich Euch vielleicht helfen?“, fragte Bardock zögernd und war verwirrt über die merkwürdige Reaktion. Waren da etwa Gefühle im Spiel, empfand sie am Ende doch mehr für Tales? „Ich… nein… es tut mir leid, Bardock“, wisperte sie leise und schüttelte den Kopf. Traurig sah sie zu ihm auf und legte eine Hand an seine Wange. „Aber ich muss jetzt an mich und das Kleine denken“ Eilig wollte sie sich von ihm lösen, doch als Bardock die Worte vernahm, hielt er sie ohne weiter darüber nachzudenken, am Arm fest. „Wartet… Ihr seid Schwanger?“, haspelte er geschockt und sah ernst in die blauen Augen, aus denen sich langsam die ersten Tränen lösten. „Ist das Kind, etwa von Tales?“, bohrte der Krieger weiter und hörte sie schluchzen. „Es tut mir leid! Wirklich… ich dachte wir könnten einfach nur ein wenig Spaß haben. Ich habe es ihm an der Nasenspitze angesehen, dass er für mich schwärmt und der König hat im Moment kaum Zeit für mich“, sagte Okara leise und schlug eine Hand auf ihren Mund. Verzweifelt sah sie zu dem Krieger auf und schloss die Augen. „Es sollte doch Niemandem was passieren… ich wollte das nicht… aber wenn ich unser Kind schützen will…" Sie sprach diesen Satz nicht zu Ende, riss sich stattdessen einfach los und rannte davon. Einen langen Moment stand Bardock einfach da und schaute ihr hinterher. Immer wieder ging er ihre Worte durch und verstand langsam, was sie ihm damit sagen wollte. „Nein…“, hauchte der Unterklassekrieger und schüttelte entsetzt den Kopf, als ihm klar wurde was Okara vor hatte. Nackte Angst um seinen Bruder, war das einzige was er in dem Moment verspürte. Sie würde Tales beim König als den Schuldigen hinstellen… Man würde Tales töten, das war ihm sofort klar. Für dieses Vergehen gab es kein geringeres Urteil. Hektisch rannte Bardock einfach los und versuchte so schnell wie möglich zum Thronsaal zu gelangen. Auch wenn Tales ihn irgendwann dafür hassen würde, er musste es einfach versuchen. Vielleicht konnte er den König milde stimmen, indem er ihm die Wahrheit erzählte. Was aus Okara und dem Kind wurde, schob er in dem Moment völlig beiseite. Man durfte Tales nicht töten… Schwer atmend blieb Bardock vor dem Thronsaal stehen und sah nervös zu den beiden Wachen vor der Tür. „Ich… Unterklassekrieger Bardock, erbitte um eine Audienz beim König“ „Sie wollte Tales die Schuld geben?“, fragte Goku leise und schüttelte den Kopf. Einerseits verstand er ihre Sorgen, doch wie konnte sie auch nur in Erwägung ziehen, ihn einfach für alles verantwortlich zu machen? „Ich weiß nicht, welche Lüge sie dem König auftischen wollte… vielleicht das Tales sie verführt hätte oder gar gezwungen, aber ja, sie hätte alles auf meinen Bruder geschoben und so hatte ich keine andere Wahl, als selbst zum König zu gehen“, sprach Bardock ernst. Nachdenklich sah er an die Decke und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich dachte, wenn ich es dem König sage, würde Tales' Strafe deutlich milder ausfallen und so war es auch… laut deinem Vater“, sprach Bardock ruhig und sah mit einem gequälten Lächeln zu Vegeta. „Tot oder lebenslang im Kerker mit unendlichen Folterungen, das wäre Tales bevor gestanden… dank meiner Ehrlichkeit, sah König Vegeta davon ab und ließ Tales öffentlich halbtot prügeln, warf ihn anschließend seinen Soldaten vor und verbannte ihn des Planeten. Mein Dankeschön waren Zwanzig Peitschenhiebe und drei Wochen Kerker, nachdem man mit Tales fertig war“ Verächtlich schnaubte Vegeta und schüttelte den Kopf. Er verstand wieso sein Vater wütend auf Tales war, wenn ihm das passiert wäre, wüsste er nicht wie er reagieren sollte. Doch rechtfertigte es nicht die abscheuliche Tat, die die Soldaten Tales antaten. Die Verbannung sah er noch ein und ja vielleicht sogar die öffentliche Demütigung, aber das war zu viel. Nachdenklich sah Son Goku zu seinem Vater und seufzte schwer. Das Schicksal hatte es mit ihm und auch Tales wahrlich nicht gut gemeint. „Wusste Tales von dem Kind?“, fragte Son Goku nach einer Weile des Schweigens. „Nein“, antwortete Bardock ehrlich und sah seinen Sohn ernst an. „Die Soldaten haben ihn gleich am Raumhafen geschnappt und nach einer kurzen Vorführung beim König wurde er in den Kerker geworfen… ich stand daneben und durfte nichts sagen… nichts erklären… Tales dachte ich hätte ihn verraten und das wars. Einen Tag später wurde er in die Arena geschleppt…“ „Deswegen war er also so wütend auf dich… er dachte du hättest ihn einfach so verraten“, wisperte Son Goku und schluckte schwer. „Ja… vielleicht hätte ich es ihm sagen sollen, als ich nach der Arena bei ihm war. Aber ich konnte es einfach nicht, wenn er von dem Kind gewusst hätte, wäre ihm der Abschied noch viel schwerer gefallen… ich konnte ihm das nicht antun“ „Und das Kind?“, fragte Vegeta unsicher. „Okara wurde wegesperrt und keiner durfte von der Schwangerschaft wissen. Für einen Abbruch war es bereits zu spät und der König hätte es wahrscheinlich nach der Geburt fortgeschickt. Aber der Planet ging schon vor der Geburt unter“, meinte der Älteste leise. Es war ein merkwürdiges Gefühl an das Ungeborene zu denken… wie gerne wäre er einmal Onkel geworden. Tales hatte sich immer Kinder gewünscht… Überrascht sah Bardock zu seinem Jüngsten, als dieser wieder eine Hand auf die seine legte. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen und seufzend schloss er die Augen. „Es ist meine Schuld, dass Tales…“, sprach Bardock ernst und stockte. „Ich wünschte ich hätte das verhindern können“. Sanft legte Bardock eine Hand an Kakarotts Wange und merkte deutlich dessen zusammenzucken. Er spürte deutlich wie schwer sich sein Sohn mit dieser einfachen Berührung tat und war ihm dankbar, dass er es dennoch zuließ. Unruhig sah Son Goku seinem Vater in die Augen und versuchte das Zittern seines Körpers zu unterdrücken. Die Berührung fühlte sich einerseits unangenehm an, doch andererseits fand er es wiederrum schön. Er machte ihm keine Vorwürfe, denn sein Vater wollte nur seinen Bruder beschützen. Es war König Vegetas Entscheidung, die dafür sorgte das Tales damals durch die Hölle ging und ihm schließlich Jahre später voller Hass dasselbe antat. „Ich gebe dir keine Schuld, Vater“, sagte Goku ernst. Dieses Wort, es hörte sich so merkwürdig an. Es war immer noch ziemlich merkwürdig, dass sein Vater ihm nach all den Jahren nun gegenübersaß. Vegeta hielt sich bewusst zurück und wollte hören was Son Goku dazu zu sagen hatte. Nun da er endlich den Grund für all das kannte. Er persönlich wollte seinen eigenen Vater gerade in die Hölle schicken, wenn er nicht schon gerade da wäre. Denn ohne dessen Fehlentscheidung, wäre das alles niemals so weit gekommen. „Versteht mich bitte nicht falsch… aber ich bin froh nun endlich den Grund für all das zu kennen, aber ich muss jetzt erst einmal nachdenken. Das ist alles etwas viel“, sagte Son Goku leise und erhob sich langsam. „Ich bin in meinem Zimmer“, murmelte er an Vegeta gewandt und schritt langsam zur Küchentür. „Schon in Ordnung“, antwortete Bardock ehrlich. „Ich kann dich verstehen, für mich ist das alles auch viel“. Dankbar nickte Goku und verließ die Küche. Ruhig sah Vegeta ihm nach und behielt seine Aura im Hinterkopf für den Fall, dass es dem Jüngeren nicht gut ging. Eine Weile blieben die beiden Saiyajins ruhig nebeneinandersitzen und hingen ihren eigenen Gedanken nach. Erst sich nähernde Schritte ließen Vegeta aufschrecken und ernst zu Bulma aufblicken, die genau in dem Moment die Küche betrat. „Wer bist du denn?“, fragte die Türkishaarige an den fremden Saiyajin gewandt und schrak zusammen, als Bardock den Blick hob. Erschrocken schrie sie auf und schnappte sich eines der Messer, aus dem Messerblock zu ihrer Linken und warf es auf den vermeintlichen Feind. Mit einer fließenden Bewegung fing Bardock es ab und legte es auf den Tisch. Zeitgleich sprang Vegeta auf die Beine und schnappte sich die Arme der Wissenschaftlerin. „Bulma, hör auf! Das ist kein Feind“, rief er eindringlich. Kapitel 16: Vieles zu verdauen... --------------------------------- Verwirrt sah Bulma zwischen dem Fremden und Vegeta hin und her. Sie wusste von den Erzählungen der anderen, dass der Feind, der damals Son Goku entführt hatte, ihm sehr ähnlich sah, bis auf die eine Narbe im Gesicht. Genau diese Beschreibung traf eindeutig auf den Mann zu, der gerade in ihrer Küche saß. „W…warum ist er hier?“, fragte Bulma verwirrt und warf einen finsteren Blick zu dem Fremden. „Was hast du meinen Freund angetan?“, rief sie aufgebracht und versuchte sich aus dem festen Griff zu befreien. Neugierig sah Bardock dem Schauspiel kurz stumm zu und merkte anhand ihrer Worte, das sie wohl eine Freundin von seinem Sohn war. „Bulma, das ist nicht derjenige, der Kakarott entführt hat“, knurrte Vegeta genervt und schüttelte die Erfinderin leicht an den Schultern. „Was… aber?“, stotterte Bulma verwirrt und sah in das finstere Gesicht des Prinzen. „Darf ich mich vorstellen… meine Name ist Bardock. Ich bin Kakarotts Vater“, mischte sich nun auch der Ältere ein und sah neugierig von seinem Platz aus zu den beiden. Er beschloss für sich, erst einmal sitzen zu bleiben, falls ihm die Frau nochmals angreifen wollte. Sie schien zwar keine wirkliche Gefahr für ihn zu sein, aber er wollte hier Niemanden verletzten. Erst recht nicht auf einen fremden Planeten, wo er nicht wusste, wen sein Sohn alles kannte. „Son Gokus Vater?!“, wiederholte Bulma laut kreischend und sah verwirrt zu Vegeta, welcher leicht nickte. „Ich habe ihn mit den Dragonballs wiederbelebt, da Kakarott und ich einige Fragen an ihn hatten“, erklärte Vegeta und ließ sie los. Japsend setzte Bulma sich auf einen freien Stuhl und musterte den Saiyajin vor sich genau. Vegeta setzte sich ebenfalls wieder hin und schüttelte den Kopf über ihr Verhalten. Typisch Frau. „Wie schön endlich mal jemanden aus Son Gokus Familie kennen zu lernen, der kein kompletter Idiot ist“, sagte Bulma plötzlich und hielt Bardock eine Hand hin. Verwirrt blinzelte der Ältere und starrte auf die ihm dargereichte Hand. „Soll das eine Anspielung auf meinen ältesten Sohn sein?“, fragte er trocken. Auch diese Geschichte hatte Vegeta ihm erzählt. Vielleicht sollte er irgendwann Kakarott danach fragen, denn der Prinz hielt sich in der Beziehung relativ kurz. Doch solange es ihm so schlecht ging, ließ er es lieber sein. Radditz war tot, das war alles was er im Moment wissen musste. Auch wenn es ihn traurig stimmte, gerne hätte er seine beiden Söhne in die Arme geschlossen. Erschrocken sog Bulma scharf Luft ein und sah verlegen zur Seite. Jetzt tat ihr ihre direkte Art gleich wieder leid, aber sie hatte Son Gokus Bruder nun wirklich nicht in guter Erinnerung. „Was wolltet ihr ihn denn fragen?“, fragte sie nun an Vegeta gewandt und versuchte von dem Thema abzulenken. „Das geht dich nichts an, Weib“, knurrte Vegeta genervt. „Sag mir lieber welches Zimmer Bardock haben kann!“ „Musst du mich immer gleich anschnauzen?“, fauchte die Erfindern schnippisch und schnalzte mit der Zunge. „Wenn du mir endlich sagen würdest, was mit Son Goku passiert ist, könnte ich helfen!“ „Misch dich da nicht ein! Ich habe gesagt, ich kümmere mich um ihn und damit hat es sich. Von mir erfährst du gar nichts“, schrie Vegeta die türkishaarige an. Verwundert sah Bardock zwischen den beiden Streithähnen hin und her und schüttelte den Kopf. „Na, recht viel besser geht es ihm auch nicht“, meckerte Bulma, auch wenn sie schon bemerkt hatte, dass Son Goku kleine Fortschritte machte. Aber in dem Moment war sie einfach wütend und verletzt. „Gib ihm einfach das Zimmer neben Son Goku“, fügte sie noch hinzu und stand auf. Dieses Verhalten musste sie sich jetzt nicht antun. Schnaubend sah Vegeta ihr nach und grummelte leicht vor sich hin. Manchmal trieb ihn diese Frau einfach in den Wahnsinn! Wenn sie wüsste, was wirklich hinter Kakarotts Verhalten steckte, würde sie verstehen wieso es ihm so schlecht ging. Aber er würde sich hüten, ihr davon zu erzählen. Wem Kakarott davon erzählen wollte, war ganz allein seine Sache. „Na komm, ich zeig dir dein Zimmer“, sagte Vegeta seufzend an den Älteren gewandt. „Ich denke du wirst auch etwas Zeit benötigen, um das ganze zu verdauen“, meinte er leise. Seitdem er sich um Kakarott kümmerte, hatte er wirklich gelernt, mehr auf seine Mitmenschen zu achten und deren Gefühle. Das hieß jetzt nicht, dass er sich vollständig geändert hätte. Aber ihm fielen solche Dinge jetzt eher auf und gerade bei Kakarott musste er wirklich aufpassen. Leicht nickte Bardock und folgte dem Prinzen durch den Wirrwarr an ewig langen Gängen, die alle gleich aussahen. „Wenn du Hunger hast, darfst du dich in der Küche einfach bedienen. Ansonsten essen wir immer gemeinsam, besonders da Kakarott immer einen kleinen Anreiz zum essen braucht. Seit Tales hat er einfach keinen Appetit mehr“, erklärte Vegeta. Verstehend nickte Bardock, ihm war sofort aufgefallen, dass Kakarott leicht abgemagert wirkte. Es war zwar nicht lebensbedrohend, doch für einen Saiyajin war er doch relativ dünn. Plötzlich hielt Vegeta vor einer Tür an und öffnete sie. Zögernd sah Bardock in den Raum, der einfach nur mit einem Bett und ein paar Schränken eingerichtet war. „Hier kannst du schlafen… ich gehe mal davon aus, dass du uns nicht verlassen wirst“, sagte Vegeta und musterte den Saiyajin kurz. Seit Bardock von ihm wiedererweckt wurde, beobachtete er ihn. Immerhin musste er sichergehen, dass dieser nicht auch etwas vorhatte. Doch bisher schien sich Bardock wirklich einzig für seinen Sohn zu interessieren. „Wo sollte ich denn hin, mein Prinz?“, fragte Bardock ruhig. „Unser Heimatplanet existiert nicht mehr, ich bin hier fremd und die einzigen Saiyajins, seid ihr und mein Sohn. Glaubt mir, ich werde Kakarott nun nicht alleine lassen. Wenn ich ihm helfen kann, werde ich es tun“, sprach der Ältere ernst. Zufrieden nickte Vegeta, denn genau das hatte er hören wollen. „Kakarotts Zimmer liegt genau neben deinem, eine Tür weiter rechts. Gegenüber ist meins, also wenn du was brauchst…“, meinte Vegeta ruhig. „Danke“, antwortete der Ältere. „Aber ich glaube ich werde mich erst einmal hinlegen. Ich habe heute so vieles erfahren, über das ich einfach nachdenken muss“. Langsam schritt er in den Raum und schloss die Tür hinter sich. Ohne weiter darüber nachzudenken, zog er seine Stiefel aus und warf sich einfach auf das weiche Bett. Vegeta blieb noch einen Moment vor der Tür stehen, ehe er seufzend zu Kakarotts Zimmertür sah. Nachdenklich blickte Son Goku an die Decke und seufzte. Es war ein merkwürdiges Gefühl zu Wissen, dass sein eigener Vater nur ein Stockwerk tiefer war. Aber irgendwie gefiel ihm der Gedanke. Bardock war der dritte aus seiner Familie, den er jetzt kennen gelernt hatte, aber er wirkte auch vollkommen anders, als Radditz und Tales. Als er Radditz damals getroffen hatte, wirkte dieser nicht gerade so, als würde er sich darüber freuen ihn zu sehen. Ihn hatte nur seine gescheiterte Mission interessiert und mitnehmen wollte er ihn garantiert nicht, weil er Zeit mit ihm verbringen wollte. Gerade die ersten Kontakte mit den Saiyajins zeigten ihm mehr als deutlich, dass dieses Volk kalt und grausam war. Aber Bardock schien ganz anders zu sein. Er schien sich wirklich um ihn zu sorgen und es lag ihm sogar etwas an ihm. Das war schön, wirklich... Aber noch fiel es Goku schwer, das Gefühl sofort zuzulassen, alles war neu und seit Tales fielen ihm solche Dinge, sowieso extrem schwer. Tales… sein Onkel. Die Geschichte die Son Goku da zu hören bekommen hatte, war wahrlich schrecklich. Er vermochte sich gar nicht vorzustellen wie das damals für seinen Vater gewesen sein musste. Die Verzweiflung, wie er dort vor der Tür saß… Schnell schüttelte Goku den Kopf und versuchte den Gedanken beiseite zu schieben. Er wollte sich nicht einmal vorstellen, was Tales in diesem Zimmer alles erleben musste. Leider hatte ihm dieser einen mehr als deutlichen Eindruck davon vermittelt, was geschehen war. Jetzt nachdem ob er die Wahrheit kannte, verstand er, warum sein Onkel so geworden war. Ohne das Wissen um Okaras drohenden Verrat und das ungeboren Kind, musste er wirklich davon ausgehen, dass sein eigener Bruder ihn eiskalt verraten hatte. Von einer Sekunde auf die andere wurde seine Welt zerstört. So wie seine, vor ein paar Monaten… Die Strafe des Königs war hart gewesen und wirklich abscheulich. Natürlich verstand Son Goku die Wut von Vegetas Vater, aber solch ein verbrechen an einem Lebewesen zu begehen, ist wahrlich einfach widerwärtig. Es war ein Wunder das Tales das überhaupt überlebt hat, nachdem wie sein Vater seinen Zustand beschrieben hatte. Mit wenigen Ausgestoßenen in den dunkelsten Ecken des Universums, schien nur der Hass Tales weiter vorangetrieben zu haben. Schließlich wurde er zu dem gleichen Monster, wie jene die ihm das alles damals angetan hatten. Das was ihm widerfahren war, war nicht fair. Aber seine Rache an ihm zu nehmen war es auch nicht… Es war gut, dass er nun die Wahrheit kannte, auch wenn er noch eine Weile daran knabbern würde. Ein Klopfen riss ihn jäh aus seinen Gedanken und seufzend schloss er die Augen. „Komm rein“, sagte er leise und sah Vegeta eintreten. „Ist alles in Ordnung?“, fragte der Prinz ruhig und musterte ihn. „Schon gut, ich möchte einfach noch ein wenig nachdenken“, antwortete Son Goku leise. „Kann ich dich alleine lassen?“ „Geh Trainieren, Vegeta… ich weiß du achtest sowieso die ganze Zeit auf meine Energie“, sagte Goku mit einem kleinen Lächeln. Der Prinz war ihm in letzter Zeit so eine große Stütze gewesen und wer wusste, wie es ihm ohne ihn jetzt gehen würde. Wie viel Zeit Vegeta sich in der letzten Zeit für ihn genommen hatte, da war es wirklich in Ordnung, wenn er wenigstens hin und wieder trainieren konnte. Immerhin erinnerte er sich noch ein wenig daran, wie er das geliebt hatte, vorher… „Sicher?“, fragte Vegeta misstrauisch. „Geh schon“, sagte Son Goku augenverdrehend. „Na schön, aber vorher bring ich dir noch etwas zu essen, du hast sicher heute noch nichts zu dir genommen und du weißt wie wichtig das ist“, sagte Vegeta mahnend. Schwer seufzte Son Goku und nickte leicht. Langsam setzte er sich ein wenig auf und wartete geduldig bis Vegeta wieder zurückkehrte. Widerspruch war sowieso sinnlos, also ließ er es gleich sein. Vegeta schritt gemütlich zurück in die Küche und sah dort Bulma sitzen. Stumm nahm er sich zwei Teller und holte diverse Lebensmittel aus dem Kühlschrank. „Ich weiß, du möchtest gerne wissen, was los ist. Aber bitte lass Kakarott in Ruhe. Wenn er es erzählen will, tut er es auch“, sprach Vegeta nach einer Weile und fing sich einen überraschten Blick von Bulma ein. „Eigentlich ist es ja ganz schön, dass du dich so um ihn kümmerst. Aber manchmal macht mich diese Geheimniskrämerei einfach ganz verrückt“, gab Bulma kleinlaut zu und erhob sich. Ohne ein weiteres Wort, half sie Vegeta dabei, eine große Portion belegte Sandwiches zu machen. „Wie ist Kakarotts Vater?“, fragte sie neugierig. Bisher konnte sie ihn nach dieser kurzen Begegnung wirklich nicht einschätzen. „Er wird keinen Ärger machen… ihm liegt wirklich was an Kakarott“, antwortete Vegeta knapp. „Das ist schön“, murmelte sie leise und lächelte leicht. Nachdenklich beobachtete sie Vegeta und legte ein weiteres Sandwich auf einen der beiden Teller. „Du hast dich verändert“, meinte sie schließlich. Verärgert hielt Vegeta inne und sah sie finster an. „Warum hilft du Son Goku so viel? Ich dachte, du hasst ihn?“, fragte sie weiter und ließ sich von seinem Blick nicht einschüchtern. „Misch dich nicht ständig überall ein!“, knurrte Vegeta genervt und der Moment des Friedens war wieder vorbei. Schnell legte er das letzte Sandwich auf einen Teller und nahm beide an sich. Ohne das Chaos zu beseitigen, ließ er sie einfach in der Küche stehen. Seufzend sah Bulma ihm hinterher und verdrehte die Augen. Sie würde schon noch rausbekommen, wieso Vegeta sich so verhielt. Und was das mit Son Goku anging, so musste sie wohl wirklich warten, bis er von alleine mit ihr sprach. Drängen wollte sie ihren langjährigen Freund keinesfalls. Als erstes klopfte Vegeta an Bardocks Tür und drückte dem Älteren einen Teller in die Hand. „Hier, du solltest was essen“, sagte Vegeta und ging einfach weiter. Verdattert schaute Bardock auf den reichlich gefühlten Teller in seiner Hand. „Danke“, rief er noch schnell, doch da war Vegeta schon durch die nächste Tür verschwunden. Bestimmend stellte der Prinz den Teller vor Son Goku und nahm sich selbst ein Sandwich. „Du musst nicht alles essen, aber iss wenigstens eines oder zwei“, bat er ihn ruhig. „Mach ich, danke“, sagte Goku ehrlich und nahm eines in die Hand. Zögernd nahm er einen kleinen Bissen und sah zu dem Älteren auf. „Na los, geh trainieren“, meinte er ernst, nachdem er es runtergeschluckt hatte. „Ich sehe später, wieder nach dir und wenn was ist, du findest mich im Garten“, sagte Vegeta kühl und drehte sich auf dem Absatz um. Das Training war jetzt genau das richtige für ihn, dabei konnte er in Ruhe über all das nachdenken, was er heute erfahren hatte. Spätestens morgen wollte er mit Son Goku mal darüber reden, aber irgendwie hatte er das Gefühl, das es ihm schon ein klein wenig geholfen hatte, endlich die Wahrheit zu kennen. Bis jetzt war er mit seiner Entscheidung, Bardock wiederzuerwecken ganz zufrieden. Vielleicht konnte der alte Krieger Kakarott helfen. Vielleicht konnte er mit seiner Hilfe, das ganze hinter sich lassen und endlich nach vorne schauen. Vegeta wünschte es sich für Kakarott. Doch seine Motive würde er Niemandem verraten. Das ging keinen etwas an und da konnte eine gewisse Frau, noch so lange nachbohren wie sie wollte. Kapitel 17: Familienbande ------------------------- Die Stille ging Bardock irgendwann einfach nur noch auf den Geist. Das rumliegen war einfach nicht seins und daher stand er kurzerhand auf. Doch was sollte er tun? Früher wäre er trainieren gegangen, doch nicht einmal darauf konnte er sich wirklich konzentrieren. Das alles war einfach verdammt viel für ihn. Gine und Radditz waren tot. Tales war tot. Und sein einziger Sohn, wurde von seinem Bruder vergewaltigt. Wie sollte man damit umgehen, wie all das begreifen? Sein Leben, war von einem Moment auf dem anderen, ein völlig anderes. Nun konnte Bardock nachvollziehen, wie Tales sich damals gefühlt haben musste. Gestern war er noch auf Vegeta-Sei und heute waren alle die er jemals gekannt hatte, tot. Das Einzige was er im Moment tun konnte, war für Kakarott da zu sein. Seine Entscheidungen damals, waren mit verantwortlich dafür, was aus Tales geworden war. In gewisser Weise, war er selbst daran Schuld, dass dieser Kakarott das angetan hatte. Kakarott war ihm als einziges noch geblieben und er würde ihm mit allen Mitteln helfen, wieder zu sich selbst zu finden. Gleichzeitig wollte er seinen Sohn auch kennen lernen, immerhin war er damals als Baby auf die Erde geschickt worden. Bis auf einen kurzen Blick, war ihm nicht mehr Zeit mit seinem Sohn gegönnt worden. Zögernd verließ Bardock sein Zimmer und schritt durch den Gang zu der Tür, hinter der er Kakarotts Aura spürte. Nicht viele Saiyajins, waren ohne Scouter dazu in der Lage Auren aufzuspüren. Doch er hatte es sich im Laufe der Jahre antrainiert. Behutsam klopfte er an die Tür und wartete geduldig, doch es kam keine Antwort. Nach einem kurzen Augenblick klopfte er nochmals und öffnete dann die Tür, als er wieder nichts hörte. Zögernd warf er einen Blick in den Raum und entdeckte Kakarott schlafend auf dem Bett. Gerade wollte er die Tür wieder schließen, als er ihn gequält aufstöhnen hörte. Besorgt betrat Bardock das Zimmer und schloss die Tür leise hinter sich. Langsam trat er an das Bett heran und bemerkte den verkrampften Gesichtsausdruck seines Sohnes. Immer wieder wand Kakarott sich hin und her und stöhnte. Bei dem Anblick zog sich das Herz des Kriegers zusammen und zaghaft legte er eine Hand auf die Schulter des Schlafenden. Einerseits hatte er Angst, ihn damit zu verängstigen, doch er konnte sich nicht weiter mitansehen, wie Kakarott sich quälte. Behutsam schüttelte er ihn und wisperte leise seinen Namen. Doch noch wachte Kakarott nicht auf, also versuchte es Bardock ein weniger stärker. Plötzlich riss Son Goku die Augen auf und sah sich gehetzt um, panisch versuchte er von seinem Vater wegzukommen und schüttelte die Hand von sich. Der Schrecken des Traumes, hatte ihn fest im Griff und im erstem Moment verwechselte er Bardock mit Tales. Langsam streckte Bardock eine Hand aus und lächelte den Jüngeren sanft an. „Ist schon gut, Kakarott“, wisperte er leise und legte vorsichtig seine Hand an dessen Wange. „Ich bin es“. Verängstigt blickte Goku in das Gesicht seines Vaters und nickte leicht, als er ihn erkannte. Die Hand fühlte sich unangenehm an und am liebsten hätte er sie von sich geschlagen. Warm lächelte Bardock seinen Sohn an und setzte sich langsam auf das Bett, so vorsichtig, als hätte er Angst ihn zu verschrecken. Kakarott beobachtete das ganze angespannt und versuchte sich zu beruhigen. Doch als sein Vater ihm immer näher kam, zuckte er dennoch wieder zurück. „Es ist alles gut, Kakarott“, sprach Bardock ruhig und rückte ein wenig an ihn heran. Sanft legte er seine Hände auf den Schultern des Jüngeren ab und zog ihn langsam zu sich. „Nicht...“, wimmerte Goku und schloss die Augen. Sein Herz schlug ihm immer noch bis zum Hals und gerade jetzt, wollte er eigentlich keine Berührungen. „Vertrau mir… ich tu dir nicht weh“, sagte der Ältere beruhigend und sah ihm tief in die Augen. Langsam überwand er den letzten Abstand zwischen ihnen und zog den Jüngeren endgültig an seine Brust. Seine Hände schlossen sich locker um den zitternden Körper, sodass Kakarott sich jederzeit von ihm lösen konnte. Verkniffen biss Son Goku sich auf die Unterlippe und wimmerte, als er die Nähe zu seinem Vater spürte. Der Körperkontakt fühlte sich mehr als unangenehm an und es viel ihm schwer, sich nicht von ihm zu lösen. Doch er wollte seinen Vater nicht gleich vor dem Kopf stoßen, daher versuchte er es wenigstens einen Moment auszuhalten. Ein kleines Lächeln schlich sich auf Bardocks Lippen und er war froh, dass Kakarott ihn nicht von sich stieß. Deutlich merkte er, wie schwer es für ihn sein musste. Langsam hob er eine Hand in die wuschelige Haarmähne, die seiner so ähnelte und kraulte ihn vorsichtig. Leise begann er ein saiyanisches Lied zu singen, dass er noch aus Kindertagen kannte und wiegte seinen Sohn leicht hin und her. Überrascht öffnete Kakarott die Augen, als er die melodische Stimme seines Vaters vernahm. Zwar verstand er den Text nicht, doch die Sprache hörte sich in seinen Ohren wahrlich wunderschön an und hatte etwas Vertrautes an sich. Ganz unbewusst und ohne, dass er es selbst bemerkte, entspannte Goku sich langsam. Das Zittern seines Körpers verschwand allmählich und sein Herzschlag beruhigte sich. Als Bardock nach einer Weile endete, löste sich Kakarott von ihm und sah ihn dankbar an. Immer noch fühlte er seinen Vater nahe bei sich, doch im Moment konnte er es aushalten. „Das war wunderschön“, flüsterte er leise. „Deine Mutter liebte es und sie hat es Radditz häufig am Abend vorgesungen“, sprach Bardock mit einem kleinen Lächeln. Bisher hatte er noch Niemandem etwas vorgesungen, aber er freute sich, dass es Kakarott geholfen hatte. „M…meine Mutter?“, fragte Son Goku stockend und ein trauriges Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Ja, Gine war eine wundervolle Saiyajin“, sagte der Ältere mit verträumten Gesichtsausdruck, ehe er wieder ernst wurde. Es war immer noch neu für ihn, dass seine Gefährtin nicht mehr am Leben war. Sie fehlte ihm schon jetzt… „Deine Mutter war stark und hatte einen unglaublichen Willen. Sie konnte kämpfen, zog es aber vor, keine Planeten zu erobern. Du und Radditz ward ihr ganzer Stolz. Es brach ihr das Herz, als man uns sagte, dass die Soldaten dich auf einen fremden Planeten schicken wollten“, erzählte Bardock leise und seufzte tief. Es fiel ihm damals sehr schwer, seinen Jüngsten gehen zu lassen, vor allem da er ihn nicht einmal im Arm halten durfte. Kakarott wurde sofort nach der Geburt weggebracht und nicht einmal da konnte er dabei sein, da König Vegeta ihn genau zu der Zeit auf eine Mission geschickt hatte. Das alles war Teil der Strafe, für die Vergehen seines Bruders. Verträumt hörte Kakarott den Worten zu, ehe sein Gesichtsausdruck traurig wurde. „Wie war das so… das Leben auf Vegeta?“, fragte Son Goku zögernd. „Unsere Bevölkerung bestand zu 70% Prozent aus männlichen Saiyajins und wir alle hatten kriegerisches Blut in unseren Adern. Viele lebten für den Kampf und verdienten ihr Geld als Eroberer. Andere dienten dem Volk auf andere Weise. Kümmerten sich um die Lebensmittel, erforschten Technologien, wurden Ärzte und noch auf vielerlei andere Weise. Aufgrund des großen männlichen Anteils, gab es auf Vegeta viele gleichgeschlechtliche Beziehungen und wenn sich zwei Saiyajins aufeinander einließen, gingen sie einen Bund ein. Dieser Bund ist unlösbar und verbindet einen bis zum Tod“, erzählte Bardock. „Und so einen Bund hatten du und Mutter?“ „Ja, Gine und ich haben schon in jungen Jahren gemerkt, was wir füreinander empfinden. Du musst wissen in der Elite und in der Mittelklasse ging es bei solch einem Bund nicht immer um Liebe. Oft banden sich Paare wegen Ansehen oder Wohlstand. In der Unterklasse ging so ein Bund immer mit Gefühlen einher. Gerade in der Unterklasse, war die Familie für die meisten sehr wichtig. Wir lebten in armen Verhältnissen verglichen mit den anderen Klassen und hatten nichts, außer uns“, sprach Bardock weiter. Interessiert hörte Son Goku ihm zu und seufzte. Bisher hatte er immer einen ganz anderen Eindruck von den Saiyajins gehabt, doch offensichtlich hatte er sich da doch sehr getäuscht. Gerade wenn er sich seinen Vater ansah. Wie liebevoll er mit ihm umging… „Als ich damals von Radditz gehört habe, dass ich nicht von der Erde bin… war ich ziemlich enttäuscht, dass ich einer so herzlosen Rasse angehören sollte“, sprach Goku zögernd die Wahrheit aus. „Hm, ich weiß wir haben keinen guten Ruf… durch die ganzen Eroberungen haben wir uns ganz schöne Feinde gemacht… das will ich nicht bestreiten“, gab der Ältere zu und hielt einen Moment inne. „Vegeta hat mir von deinem Treffen mit Radditz erzählt und dass er…“ „Entschuldige, aber wir mussten ihn damals töten, Vater“, sagte Goku leise und senkte den Blick. Er wusste nicht wie sein Vater nun darauf reagieren würde. Doch offensichtlich hatte Vegeta ihm schon alles erzählt… „Radditz hat meinen Sohn entführt und wollte die Erde vernichteten. Er hat sich überhaupt nicht für mich interessiert und wollte mich einfach nur mitnehmen“ Nachdenklich lehnte Bardock sich zurück und sah an die Decke. Er wollte Kakarott nach all der Zeit keinen Vorwurf mehr machen. Die Vergangenheit konnte er nicht mehr ändern… „Als deine Mutter Radditz damals erzählt hatte, dass er einen kleinen Bruder bekommt, war er ganz aufgeregt. Er konnte es kaum erwarten, dass du endlich da bist und hat auch gleich angefangen in seinem Zimmer Platz zu schaffen, damit du auch einen Ort zum schlafen hast… nachdem wir erfuhren, dass du auf diesen Planeten geschickt wirst, war er tottraurig“. Überrascht sah Son Goku den Älteren an und schluckte schwer. Das klang überhaupt nicht nach dem Saiyajin, der ihm vor Jahren begegnet war. „Wirklich? Radditz war damals ganz anders… ich hatte das Gefühl, als würde ihm rein gar nichts an mir liegen“, gestand Goku leise. „Ich weiß nicht, warum er so reagiert hat… Radditz hat einen Großteil seiner Kindheit unter Freezers Herrschaft verbracht. Vielleicht hat das ihn verändert, aber… ich weiß es nicht“, sprach Bardock seine Überlegung aus und seufzte tief. Sein Ältester hatte es sicherlich nicht leicht gehabt und er mochte gar nicht daran denken, was er alles in dieser Zeit erlebt hatte. „Kann sein… Vegeta spricht nie über diese Zeit… auch nicht über Radditz und ich habe nie gefragt“, gab Kakarott zu. Einen langen Moment herrschte Schweigen zwischen ihnen und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. „Stellst du mir bei Gelegenheit, meine Enkel vor?“, fragte Bardock schließlich. „Ja, sehr gerne. Sie werden sicher begeistert sein… dich kennen zu lernen“, sagte Son Goku. „Sie kommen mich alle paar Tage besuchen, also wirst du sie sicher bald kennen lernen“ „Und ihre Mutter?“ „Chichi, eine Erdenfrau. Ich habe ihr als Kind die Ehe versprochen, ohne zu wissen was das ist…“, sagte Son Goku lächelnd und schüttelte über sich selbst den Kopf. „Wir waren eine lange Zeit glücklich, doch nach der Geburt Son Gohans, änderte sich alles. Ich glaube wir haben uns schon lange verloren und jetzt nachdem, das passiert ist…“, kurz stockte Kakarott und blickte seufzend auf seine Hände. „… sie wollte mich in eine Anstalt abschieben. Kaum das es schwierig wurde, hat sie mich aufgegeben“ „Das tut mir leid, mein Sohn“, antwortete Bardock ehrlich und strich ihm leicht durch die Haare. Wieder spürte er ein zusammen zucken, doch Kakarott ließ die Berührung zu. Leicht lächelnd sah jener zu dem Älteren auf und seufzte. Die Berührungen fühlten sich immer noch unangenehm an, doch er wusste die Geste, die dahinter steckte wirklich sehr zu schätzen. Mit seinem Vater hatte er von Vegeta ein Stück Familie geschenkt bekommen. Dafür musste er sich unbedingt bei dem Prinzen bedanken. Dank ihm, wusste er jetzt die Wahrheit und konnte hier mit seinem Vater sitzen. Und auch wenn es ihm immer noch sehr schwerfiel, so fand er es dennoch schön, sich hier mit ihm zu unterhalten. Ein Klopfen ließ beide aufsehen. „Herein“, rief Goku laut und lächelte milde, als er Vegeta mit einem voll beladenen Tablett sah. Vorsichtig balancierte der Prinz dieses auf das Bett und stellte es vor ihnen ab. „Ich wollte euch nicht stören, aber das Abendessen war fertig“, sprach Vegeta ruhig. „Esst bitte beide was“, meinte er ernst und sah eindringlich zu Kakarott, welcher sofort nickte. „Danke, Vegeta“, sagte Son Goku dankbar. „Kein Problem, ich lass euch wieder in Ruhe. Ihr habt euch sicher viel zu erzählen“, meinte dieser kühl und verließ den Raum. Vegeta hatte vorhin sehr wohl gespürt, dass Kakarott wieder dabei war zu träumen. Doch gerade als er das Gebäude betreten hatte, nahm er Bardocks Aura in seiner Nähe war. Neugierig hatte er abgewartet und erfreut bemerkt, wie sich Kakarotts Energie langsam beruhigte. Also hatte er die beiden in Frieden gelassen, war stattdessen ausgiebig duschen gegangen und hatte mit seiner Familie zu Abend gegessen. Es war schön, dass die beiden sich offenbar so gut verstanden. Vielleicht würde das Son Goku endlich wieder auf die Beine helfen. „Danke, mein Prinz“, sagte Bardock ein wenig verspätet und brachte Vegeta zum Grinsen. Doch er erwiderte nichts darauf und verließ einfach den Raum. „Ist er irgendwie sauer?“, fragte der Ältere verwirrt. „Nein, das ist einfach seine Art… nimm es ihm nicht übel“, meinte Son Goku schmunzelnd. Seufzend nahm er sich einen gut gefüllten Teller mit Bulmas berühmter Kartoffel-Fleisch-Pfanne und nahm vorsichtig die erste Gabel in den Mund. „Erzählst du mir noch ein bisschen von Mutter und Radditz? Und wie euer Leben auf Vegeta so war?“, fragte Goku bittend. Er würde gerne noch mehr über seine Familie erfahren, es gab noch so viele Dinge, die er nicht wusste. Lächelnd sah Bardock von seinem Teller auf und nickte. „So viel du willst“ Kapitel 18: Besuch ------------------ Müde schlug Kakarott die Augen auf und sah sich einen Moment desorientiert um. Mit einem kleinen Lächeln entdeckte er seinen Vater direkt neben sich liegen. Sie hatten sich gestern noch sehr lange unterhalten und waren wohl irgendwann eingeschlafen. Es war schön gewesen, den Geschichten seines Vaters zu lauschen. Nun hatte er das Gefühl wenigstens ein bisschen seine Mutter und seinen Bruder zu kennen. Wenn man es genau nahm, hatte er viel von dem großen Herz seiner Mutter geerbt. Der Radditz, der damals auf Vegeta gelebt hatte, war ein ganz anderer und sie hätten sich sicher gut verstanden. Mit ihm als großen Bruder, wäre es sicher nie langweilig gewesen, so viele verrückte Ideen, die Radditz immer wieder hatte… Sogar über Tales hatte er viele Geschichten gehört. Sein Vater hatte sich anfangs ausgeschwiegen über seinen Bruder, doch Kakarott wollte auch diese Geschichten hören. Mit jeder Geschichte merkte er mehr und mehr, wie nah sich die beiden Brüder gestanden haben. Tales war ihm früher eigentlich gar nicht so unähnlich gewesen. Viel Blödsinn im Kopf, ein Kämpfer durch und durch. Familie stand ihm an erster Stelle und er stand Bardock immer zur Seite. Manchmal ein wenig tollpatschig, aber trotzdem ständig ein Lächeln auf den Lippen. Diesen Saiyajin hätte Son Goku sicherlich gemocht. Kaum zu glauben, dass es sich dabei um den selben Saiyajin handelte, wie der der ihm das alles erst angetan hatte. Das Verbrechen das man an Tales begangen hatte, hatte ihn schlichtweg zerstört. Ebenso wie ihn… Doch niemals könnte sich Son Goku auf die gleiche Art rächen. Dazu wäre er keinesfalls in der Lage. Seufzend stand Goku auf und ließ seinen Vater noch etwas weiterschlafen. Er brauchte jetzt erst einmal eine ausgiebige Dusche. Seitdem er wieder etwas mehr aß, fielen ihm solche Dinge wieder leichter. Aber sein Körper brauchte eigentlich noch viel mehr und das sah man ihm deutlich an. Gemütlich ging er ins Bad und mied wie immer den Spiegel. Er mochte seinen eigenen Anblick nicht mehr, wollte nicht sehen wie sehr er sich verändert hatte. Langsam zog er sich aus und stellte sich unter das Wasser. Im Kopf ging er nochmal alles durch was ihm sein Vater erzählt hatte. Wie es wohl für ihn sein musste, jetzt auf der Erde zu sein? Soweit er das beurteilen konnte, hatte Bardock ein schönes Leben, bis auf die Verbannung… So plötzlich aus dem Leben gerissen und in ein völlig neues geworfen zu werden, musste hart sein. Ob er enttäuscht war, als er ihn gesehen hatte? Für einen Saiyajin gab er wirklich ein verdammt armseliges Bild ab. Ein Witz ihrer Rasse, wie Guso ihn genannt hatte. Schnell schüttelte Goku den Kopf und versuchte den beklemmenden Gedanken zu vertreiben. Nach all der Zeit, seinen Vater kennenzulernen, ihn bei sich zu haben und etwas aus dem Leben seiner Familie zu erfahren, sollte ein Geschenk sein. Aber wieder einmal konnte er es nicht genießen… die Vergangenheit überschattete alles. Manchmal wünschte Goku sich, er wäre stärker und könnte das alles hinter sich lassen. Doch daran, dass er es wirklich einmal schafft, glaubte er nicht. Ohne Vegeta… wer weiß, in dieser Anstalt… wie es ihm da jetzt wohl ginge. Seufzend beeilte er sich mit der Wäsche und stieg aus der Duschkabine heraus. Langsam trocknete er sich ab und warf schließlich doch einen Blick in den Spiegel. Zögernd trat er näher und betrachtete sein Spiegelbild. Wie abgemagert er doch wirkte, gebrechlich und beinahe krank. Am schlimmsten fand er doch seine Augen. Wo sie früher vor Lebensfreude strahlten, wirkten sie heute dumpf und tot. Zum Lachen war ihm überhaupt nicht mehr zumute. Kopfschüttelnd wand Goku sich ab und zog sich wieder an, ehe er zurück in sein Zimmer trat. Vorsichtig ließ er sich neben seinem schlafenden Vater nieder und betrachtete den Krieger vor sich. Die Ähnlichkeit zwischen ihnen war absolut verblüffend. Durch die lange Zeit, die Bardock tot war, waren sie sogar so ziemlich gleichalt. Eigentlich verrückt, wenn man es genau bedachte. Vielleicht hätte er die Dragonballs schon früher nutzen sollen, doch er dachte nicht, dass es jemanden in seiner Familie gab, der sich freuen würde, ihn zu sehen. Nun ändern konnte er es sowieso nicht mehr. Aber er war froh, dass sein Vater nun hier war, er fühlte sich dem Älteren sofort verbunden. Es war ein merkwürdiges und völlig neues Gefühl. Natürlich verband ihn auch etwas mit seinen eigenen Söhnen. Doch das hier war wirklich etwas anderes, etwas Neues. Kurz sah Son Goku auf die Uhr und seufzte leise. Vegeta würde sie sicher bald zum Frühstück abholen. Zaghaft legte er eine Hand auf Bardocks Schulter und rüttelte ihn leicht. „Vater? Aufstehen“, wisperte Son Goku und zuckte überrascht zusammen, als sich jener plötzlich von ihm wegdrehte und etwas braunes direkt vor seinem Gesicht herumschwang. Blinzelnd sah er auf das braune Fell herab und lächelte verträumt. Es war so lange her, dass er einen Schweif besessen hatte und trotzdem fehlte er ihm hin und wieder. Sanft nahm er das braune Anhängsel in seine Hände und strich mit den Fingern behutsam über das weiche Fell. Blinzelnd öffnete Bardock die Augen, als ihm ein Schauer nach dem anderen durch seine Steißverlängerung lief. Müde drehte er sich um und entdeckte seinen Jüngsten. Vorsichtig entzog er ihm den braunen Pelz und setzte sich auf. „Entschuldige“, sagte Kakarott ertappt und schaute überrascht zu seinem Vater, als dieser ihm sein Anhängsel vertrauensvoll in die Hände legte. „Du vermisst deinen Schweif sicher?“, fragte Bardock milde lächelnd, während er erneut die Finger in dem empfindlichen Fell fühlte. „Ja manchmal… es ist als ob ein Teil von mir fehlt“, sagte Goku leise. „Hast du gut geschlafen?“ „Ja, das habe ich und du?“, antwortete der Ältere ein wenig besorgt. Normalerweise wäre er wach geworden, wenn Kakarott einen Alptraum gehabt hätte, denn man wusste ja nie. „Eigentlich habe ich wirklich gut geschlafen und das sogar ohne Bulmas Mittel“ „Vegeta hat mir davon erzählt, dass du ohne es nicht schlafen kannst…“, sagte Bardock zögernd. „Ohne dieses Mittel, habe ich ständig Alpträume… ich träume immer wieder davon, wache auf und denke ich bin wieder dort…“, erklärte Goku ruhig, während er mit seinen Fingern das weiche Fell nachfuhr. „Diese Erinnerungen sind andauernd in meinem Kopf… doch dank des Mittels, träume ich nicht und bekomme so wenigstens etwas Ruhe. Am Tag versuche ich mich so gut es geht abzulenken“ Nachdenklich wand Bardock den Blick ab und seufzte tief. Es tat ihm in der Seele weh, zu hören wie sehr sich Kakarott quälte. Wie gerne würde er ihm all diese quälenden Erinnerungen einfach nehmen, doch das war leider nicht möglich. Seine Augen schweiften zu den vielen Büchern, die auf dem Nachtisch lagen. „Du liest sehr viel?“, fragte er neugierig. „Ja, Bulma hat mir ein paar Bücher gegeben und es ist eigentlich eine gute Ablenkung“, antwortete Son Goku verlegen. „Außerdem trainiere ich nicht mehr“, fügte er leise an. Irgendwann würde Bardock davon sowieso erfahren, als warum sollte er es ihm nicht gleich sagen? „Warum nicht?“, fragte Bardock ruhig. In gewisser Weise wunderte ihn das nicht, denn er glaubte nicht, dass Kakarott in der Verfassung war, zu trainieren. „Ich will es nicht mehr... seitdem Tales und die anderen…“, begann Son Goku zögernd, ließ es aber dann doch sein. „Die anderen?“ „Tales hatte noch zwei weitere Saiyajins bei sich… Verstoßene, so wie er. Alle drei hatten das gleiche erlebt und… Tales ließ sie zuerst, ehe er…“, sprach Son Goku stockend und brach ab. Es fiel ihm sehr schwer wieder darüber zu reden, gerade mit seinem Vater. Es war schon so merkwürdig, dass noch jemand abgesehen von Vegeta bescheid wusste. Doch die Geschichte nochmal zu erzählen… Ob er das noch einmal schaffte, wusste er wirklich nicht. Auch nicht ob er das wirklich wollte… „Ist schon gut, Kakarott“, sagte Bardock sanft und strich ihm mit seinem Schweif über die Wange. „Du musst nichts erzählen, wenn du nicht magst… aber wenn du darüber reden willst, bin ich für dich da.“ Dankbar nickte Kakarott und atmete erleichtert auf. Er war froh das sein Vater so verständnisvoll war. „Ich würde gerne später noch was über unsere Familie hören, wenn das für dich okay ist“, sagte Goku mit einem kleinen Lächeln, ehe er langsam aufstand. „So viel du willst“, stimmte Bardock zu. Ihn freute das Interesse seines Jüngsten sehr und es war schön an die Vergangenheit zu denken. Auch wenn es schmerzte. „Lass uns Vegeta zum Frühstück abholen“, schlug Goku vor und ging langsam zur Tür. Kurz wartete er, bis der Ältere zu ihm aufgeschlossen war und trat in den Flur. Überrascht blieb er stehen, als er Vegeta gerade in dem Moment den Flur entlanglaufen sah. „Guten Morgen, Vegeta… wir wollten dich gerade abholen“, sagte Son Goku leise. „Guten Morgen, mein Prinz“, sagte Bardock. „Morgen, ich hatte gerade dasselbe vor“, brummte der Prinz und sah kurz zwischen den beiden hin und her. Er wusste ganz genau, dass Bardock die ganz Zeit bei Kakarott gewesen war. „Ich musste nur kurz in die Küche, um unseren Gast vorzuwarnen… so wie ich das Weib kenne, hätte sie ihm nichts gesagt und dein Vater wäre wieder angegriffen worden“, meinte Vegeta und verdrehte die Augen. „Angegriffen?“, fragte Goku verwirrt und sah fragend zu seinem Vater, der das ganze mit einem kleinen Lächeln abwinkte. „Bulma wollte ihn gestern mit einem Messer angreifen“, erklärte Vegeta kurz und grinste bei der lächerlichen Vorstellung, dass Bulma einen Saiyajin damit etwas anhaben könnte. „Das hast du mir gar nicht erzählt“, sagte Kakarott und schmunzelte ein wenig über seine beste Freundin. Ihm war klar, dass sie ihn genauso verwechselt hatte, wie er selbst. „Wer ist denn der Besuch?“ „Dein Sohn, Kakarott“, antwortete Vegeta seufzend und wandte sich um, um in die Küche zu gehen. „Son Goten?“, fragte Goku verwundert und folgte dem Prinzen. „Ja, anscheinend hatte er Streit mit seiner Mutter… kein Wunder…, dass es überhaupt einer mit dieser Furie aushält, wundert mich sowieso“ „Furie?“, fragte Bardock verwirrt und lächelte leicht. Anscheinend würde er gleich einen seiner Enkel kennenlernen, das war zwar früher als gedacht, aber er freute sich dafür umso mehr. „Chichi… meine Frau… sie ist manchmal etwas... speziell“, antwortete Son Goku vorsichtig. „Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts“, spottete Vegeta amüsiert. „Diese Frau ist ein Biest und so lange ich auf der Erde bin, hat sie nicht einmal ein gutes Wort über dich verloren… am Ende wollte sie dich sogar einfach loswerden“ „Wir hatten auch gute Zeiten“, verteidigte sich Kakarott leise und seufzte tief. Für ihn war es immer noch schwer zu akzeptieren, dass seine Ehe vorbei war…, dass sie ihn einfach aufgab und nicht einmal vorbei kam, um nach ihm zu sehen. Kopfschüttelnd folgte Bardock den beiden und mischte sich erst einmal nicht ein. Vielleicht lernte er diese Frau einmal kennen, dann konnte er sich selbst ein Bild machen. Im Moment war sie ihm alles andere als sympathisch. „Son Goten… das ist der Jüngere, oder?“, fragte Bardock, um so von dem Thema abzulenken. „Ja, jetzt lernst du ihn doch schon früher kennen“, antwortete Kakarott und sah seinen Vater leicht lächelnd an. Die beiden würden sich sicher gut verstehen, da machte er sich keine Sorgen. Eher war es sicher sehr ungewohnt für Son Goten seinen Großvater kennenzulernen. Ein wenig machte Goku sich schon Gedanken, um seinen Sohn. Was war passiert, dass er sich mit seiner Mutter gestritten hatte? Kapitel 19: Neue Probleme, noch mehr Schmerz -------------------------------------------- Kaum, dass sie die Küche betraten, wusste Son Goku das etwas überhaupt nicht stimmte. Son Goten saß zusammengesunken auf einem der Stühle und hatte den Blick auf seine Hände gesenkt. Trunks' Hand lag auf dessen Schulter und er sah besorgt zu seinem Freund. Bulma saß den beiden wütend gegenüber. „Son Goten, was ist passiert?“, fragte Son Goku besorgt und vergaß im Moment seine eigenen Probleme. In dem Augenblick zählte nur noch sein Sohn und ohne weiter darüber nachdenken, trat er auf ihn zu und legte eine Hand auf seine Schulter. Son Goten sah überrascht zu ihm auf, ehe er sich tröstend in seine Arme warf. Überfordert zuckte Goku zusammen, unterdrückte den Drang aber sofort ihn von sich zu stoßen und hielt seinen Sohn einfach bei sich. Ernst sah er zu seinem Vater, welcher das Ganze mit gemischten Gefühlen beobachtete. So hatten sie beide sich das nicht vorgestellt. „Was ist los?“, fragte Goku und strich Son Goten sanft mit einer Hand durch die Haare. Dieser löste sich langsam von ihm und sah entschuldigend zu ihm auf, da er genau wusste, dass sein Vater Probleme mit Berührungen hatte. „Es ist wegen Mama…“, sagte Son Goten zögernd. „Sie ist einfach… Papa ich halte das nicht mehr mit ihr aus! Seit du weg bist, dreht sie total durch“, erklärte Goten verzweifelt. „Wie meinst du das? Erzähl mir einfach alles“, sagte Goku ernst. Goten nickte leicht und wollte gerade anfangen zu sprechen, als sein Blick auf Vegeta und einen Saiyajin fiel, der seinem Vater wirklich sehr ähnlich sah. Erst jetzt fiel ihm wieder ein, was Vegeta vorhin gesagt hatte… Sein Großvater! Son Goku bemerkte den Blick seines Sohnes und setzte ein kleines Lächeln auf. Schnell winkte er seinen Vater zu sich und wartete bis dieser langsam zu ihnen trat. „Darf ich vorstellen… Bardock, dein Großvater… Son Goten, mein Jüngster“, stellte Goku die beiden einander vor. Zögernd streckte Bardock seine Hand aus und hielt sie dem Jüngeren hin. Obwohl er sich wirklich freute, seinen Enkel kennenzulernen, war er doch ein klein wenig nervös. „Es ist schön dich kennenzulernen… dein Vater hat mir schon einiges über dich erzählt“, sagte Bardock mit einem freundlichen Lächeln. Überrascht sah Son Goten auf die ihm dargereichte Hand und nahm sie an. „Ich freu mich dich kennenzulernen“, erwiderte Son Goten ehrlich und sah kurz zwischen seinem Vater und Bardock hin und her. Zufrieden ließ Goku sich neben seinem Sohn auf dem Stuhl fallen und sah kurz zu Bulma, welche nun wieder etwas entspannter wirkte. Vegeta setzte sich direkt neben ihn und seufzte tief. „Ich bin übrigens Trunks, Vegeta ist mein Vater“, mischte sich plötzlich der Lilahaarige ein und grinste den Neuankömmling fröhlich an. „Hallo Trunks“, antwortete Bardock lächelnd und nahm die ihm dargebotene Hand. Anschließend setzte er sich neben Son Goku und wartete erst einmal ab. Kurz haderte Goten mit sich, einerseits wollte er seinen Großvater gerne kennenlernen, aber andererseits lag ihm die Sache mit seiner Mutter noch schwer im Magen und er wollte es seinem Vater erzählen. „Erzähl ruhig, was ist vorgefallen ist?“, fragte Bardock ruhig, da er die Gedanken seines Enkels erraten hatte. „Wir haben bestimmt noch genug Zeit, um uns kennen zu lernen“ Dankbar nickte Goten und sah seufzend auf seine Hände. Er machte sich ein wenig Gedanken, um seinen Vater. So langsam schien es ihm besser zu gehen und er wollte ihn jetzt nicht verletzen oder gar dafür sorgen, dass es ihm wieder schlechter ging. „Erzähl es einfach, Son Goten“, sagte Goku ruhig und legte erneut eine Hand auf die Schulter seines Sohnes. Auch wenn es ihm schwerfiel, so wollte er ihn nicht ständig von sich stoßen. Goten brauchte ihn gerade, das spürte er genau. „Mama benimmt sich so anders, seitdem du damals entführt wurdest. Ich meine… sie hat sich nicht mal wirklich Sorgen gemacht. Sie sagte, du würdest wie immer auftauchen und alles wäre okay“, begann Goten zu erzählen. Kurz nickte Goku und seufzte schwer. Nun wirklich wundern tat ihn das nicht. Chichi zeigte nie viel Sorge um ihn, aber meist, weil sie die Kinder nicht ängstigen wollte. So hatte sie es ihm zumindest mal erzählt. „Als du wiederkamst mit Vegeta und so anders warst, wurde sie immer ruhiger. Sie kam mit der Situation nicht klar, so wie wir anderen auch nicht. Ich glaube es hat sie verletzt, dass du nicht mit ihr reden wolltest“, gab Son Goten leise zu. Nachdenklich sah Son Goku zur Seite und seufzte tief, ihm war klar, dass er mit seinem Verhalten oftmals seine Mitmenschen verletzt hatte. Aber es so direkt zu hören, tat einfach weh. „Kurz bevor Vegeta dich hierhergeholt hat, fing sie dann andauernd davon an, dass sie dich in eine Klinik einweisen lassen will. Wir wollten das nicht, aber sie hat kaum mehr zugehört. Sie wirkte einfach nur noch kühl und distanziert. Als du dann weg warst, hatte sie einfach so weiter gemacht wie bisher. Sie hat die Betten neu bezogen und nie ein Wort über dich gesprochen. Es war fast so, als wäre es ihr total egal, was aus dir wurde. Jedes Mal, wenn ich versucht habe mit ihr über dich zu reden oder sie dazu zu bringen, dich wenigstens mal zu besuchen, ist sie stinkwütend geworden und hat hysterisch rumgeschrien…“, sprach Son Goten weiter und sah immer wieder vorsichtig zu seinem Vater, welcher ihm ernst zuhörte. Goku nahm das Ganze mit gemischten Gefühlen auf und wusste nicht, wie er mit den ganzen Informationen umgehen sollte. Einerseits, waren sie immer noch verheiratet und sie war seine Frau. Aber, dass sie ihn einfach abschieben wollte und ihn auch seither nicht besucht hatte, tat weh. Wie so oft in den vergangenen Jahren fragte er sich wirklich, ob sie ihn überhaupt noch liebte. Wann hatte sie das letzte Mal ein gutes Wort für ihn übrig? Natürlich, er war nicht der perfekte Ehemann. Aber er hatte immer versucht, so gut es ging für sie da zu sein. Und was tat sie? Sie ließ ihn einfach fallen. „Tut mir leid“, entschuldigte Goten zögernd. „Ist schon gut, mein Sohn. Erzähl ruhig weiter, mach dir keine Sorgen“, antwortete Goku ernst und versuchte ein kleines Lächeln zustande zu bringen. Vegeta hörte der Erzählung ebenfalls aufmerksam zu und mit jedem Wort, wuchs sein Groll gegen diese Frau ins unermessliche. Auch Bardock hörte dem ganzen mit eher gemischten Gefühlen zu. Die Frau seines Sohnes, hörte sich wahrlich nicht nach einer liebenden Gefährtin an. Gine hätte ihn in solch einem Moment, niemals fallen gelassen. „Sie hat jedes Mal schlecht über dich gesprochen. Sie hat dir nur noch Vorwürfe gemacht. Von wegen, du hättest bloß keine Lust etwas im Haushalt zu tun… oder du willst ja bloß wieder trainieren… das wir dir total egal wären und du dich sowieso nie um uns gekümmert hast… sie habe die Nase voll von dir und deinen kindischen Launen… sie wolle endlich einen anständigen Mann…“ wiederholte Son Goten all die Dinge, die er sich immer wieder von Chichi hatte anhören müssen, sobald das Thema mit seinem Vater aufkam. Wütend schlug Vegeta mit der Faust auf den Tisch und knurrte dunkel. Mit jedem Wort, war seine Wut weiter gewachsen und dieses Weib hatte wirklich Glück, dass sie jetzt nicht gerade hier war! „Hat die Frau, einen Vollschuss?“, fragte Vegeta knurrend. Blinzelnd sah Goku ihn an und schluckte schwer. Die Vorwürfe taten ihm wirklich weh. Er hatte sich immer um seine Söhne und Chichi gekümmert. Aber er war nun mal kein Mensch und das hatte er Chichi bestimmt an die tausend Mal gesagt. Und, dass sie ihm gerade jetzt Vorwürfe machte, wie er sich verhielt, nachdem was passiert war… „Ich fürchte, sie dreht wirklich total durch“, sagte Son Goten seufzend und schüttelte den Kopf. Im Moment konnte er seine Mutter selbst nicht mehr ertragen, ihr ständiges Geschrei und besonders ihre egoistische Art, waren für Son Goten einfach unerträglich. „Es tut mir leid, Papa… aber seit einer Woche geht sie mit diesem Kerl aus. Painte oder so… irgend so ein widerlicher Schleimer, mit genügend Geld in der Tasche. Sie ist richtig glücklich und spricht immer davon, wie glücklich sie ist, endlich einen Mann an ihrer Seite zu haben, der für sie da ist. Dass sie noch verheiratet ist, interessiert sie nicht… Gohan und ich wollten sie darauf ansprechen, aber sie blockt sofort ab und meint, dass sie sich nicht mal sicher war, ob du ihr immer treu gewesen bist…“ Ruhig hörte Goku zu und es schmerzte ihn das alles zu hören. Wirklich verdammt weh. Aber er war auch wütend, zum ersten Mal in seinem leben war er richtig wütend auf seine Ehefrau. Ihr ging es immer nur ums Geld und die Kinder. Er war an hinterster Stelle gerückt und so etwas hatte er wahrlich nicht verdient! Er war ihr immer treu gewesen… „Es tut mir leid, Papa“, murmelte Son Goten traurig. Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie sein Vater sich jetzt fühlen musste. „Du brauchst dich nicht entschuldigen, du kannst ja nichts dafür und es ist gut, dass du es mir gesagt hast“, antwortete Son Goku ernst. „Ich weiß, dass die ganze Situation für dich nicht einfach ist. Gerade in der letzten Zeit, war ich nicht wirklich für dich da…“ „Das ist schon in Ordnung, Vater. Du musst jetzt auf dich aufpassen und ich will, dass es dir wieder besser geht“, unterbrach ihn Goten mit einem kleinen Lächeln, ehe er wieder ernst wurde. „Aber ich halte das bei Mama einfach nicht mehr aus, dieser Typ schwirrt andauernd bei uns rum und ich kann dabei einfach nicht ruhig bleiben. Wir streiten uns ständig… es ist einfach unerträglich“ „Du solltest für eine Weile bei uns bleiben“, sagte Bulma plötzlich ernst. Sie war ebenso wie Vegeta, stinkwütend auf ihre Freundin. Sie fand dieses Verhalten einfach nur unmöglich. Wie konnte sie, Son Gokus Zustand einfach ignorieren und ihm sogar Vorwürfe machen? Sie wusste noch nicht einmal was passiert war! Überrascht sah Son Goku seine Freundin an und lächelte dankbar. „Ist das wirklich kein Problem?“, fragte er nach. „Im Ernst?“, wollte Goten wissen. „Selbstverständlich! Hier ist genug Platz und da kannst du wirklich nicht mehr bleiben“, antwortete Bulma lächelnd. „Toll, danke Bulma! Dann hol ich gleich meine Sachen“, sagte Goten erleichtert und sprang auf die Beine. Er war so froh, dass er nicht mehr bei seiner Mutter bleiben musste, er konnte sie im Moment einfach nicht ertragen. „Warte, ich komme mit“, sagte Trunks schnell und folgte seinem Freund. „Wir sind gleich wieder da“. Schmunzelnd sah Son Goku den beiden hinterher ehe, er seufzend zu Bulma und den anderen sah. Er konnte immer noch nicht glauben, wie seine Frau, oder eher Exfrau sich benahm. Die Dinge, die sie gesagt hatte, taten ihm wirklich weh. Die Vorwürfe waren einfach nicht fair… „Tut mir leid, mein Sohn“, sprach Bardock leise und legte vorsichtig eine Hand auf seine Schulter. „Was geht in ihrem Kopf vor?“, fragte Son Goku kopfschüttelnd, da er es einfach nicht begreifen konnte. Natürlich hatte er sich plötzlich völlig verändert, aber er hatte einen guten Grund und ganz sicher nicht, weil er keine Lust auf Hausarbeit hatte… „Offensichtlich, nicht sehr viel“, antwortete Vegeta knurrend. „Ich weiß nicht, was mit ihr los ist“, meinte Bulma spitz und stand auf. Sie hatte vor Gotens Ankunft das Frühstück komplett zubereitet und musste es nur noch an den Tisch tragen. Die Eier waren zwar inzwischen kalt, aber das war jetzt nebensächlich. Die Hälfte stand schon bereit. „Du solltest nicht mehr über sie nachdenken“, meinte Vegeta ernst. Er wollte nicht, dass Kakarott wegen dieser dummen Kuh, wieder in ein Loch fiel. „Das sagst du so leicht“, antwortete dieser seufzend. „Nein, er hat wirklich recht. Konzentrier dich auf dich und lass sie einfach reden. Du hast garantiert nichts falsch gemacht und wenn sie sich so aufführen will, dann lass sie. Son Goten bleibt bei uns und ist somit aus ihrer Reichweite“, mischte sich Bulma ein und stellte den Brotkorb noch auf dem Tisch. „Ich verstehe, dass es schwer ist. Aber im Moment kannst du da wahrscheinlich gar nichts tun“ Kapitel 20: Das Thema "Ehe" --------------------------- Nachdenklich sah Son Goku auf die belegte Brotscheibe auf seinem Teller, ohne sie wirklich wahrzunehmen. Der Appetit war ihm endgültig vergangen und die ganze Zeit schwirrten seine Gedanken um das, was Son Goten ihm erzählt hatte. Chichis Verhalten, war einfach... Er fand gar keine Worte dafür. Ihm war klar, dass in ihrer Ehe schon lange, viele Dinge nicht mehr richtig liefen. Und seitdem er von Vegeta erfahren hatte, was Chichi im Begriff war zu tun, war sein Verhältnis zu seiner Ehefrau schon sehr zerrüttet. Trotzdem war da immer noch die Chance, dass es vielleicht irgendwie... Ein Wunschtraum. Seine Familie war endgültig zerbrochen und er hatte sie verloren. Vielleicht war es besser so, denn so wie es ihm jetzt ging, war ein Leben wie früher, für ihn nicht mehr vorstellbar. „Kakarott, iss bitte“, sprach Vegeta ernst. Überrascht sah Goku auf und betrachtete die angespannte Gestalt des Prinzen. Auch wenn Vegeta nach außen gelassen wirkte, so sah er deutlich, wie sehr es in ihm brodelte. Manchmal beneidete Goku ihn dafür, vielleicht hätte er auch einmal auf den Tisch hauen sollen und Klartext mit seiner Frau reden müssen. Dann würde sie jetzt nicht so abfällig über ihn reden. Zögernd nahm er die Scheibe Brot in die Hand und fing sehr langsam an zu Essen. Besorgt beobachtete Bardock das Verhalten seines Sohnes und seufzte tief. Es war wichtig, dass Kakarott ordentlich aß, er war eh schon sehr abgemagert. Gerne hätte er irgendetwas gesagt, um ihn aufzumuntern, doch ihm fiel einfach nichts vernünftiges ein. Er kannte diese Frau noch nicht einmal und wusste nicht, wie die Beziehung zwischen den beiden war. Offensichtlich war diese Chichi nicht die richtige Gefährtin für Kakarott. „Lass dich bloß nicht davon herunterziehen wegen diesem Miststück“, sagte Vegeta kühl ohne den Blick zu heben. „Welch toller Ratschlag, Vegeta“, sagte Bulma schnippisch. „Es ist doch klar, dass ihn die Sache beschäftigt“ „Tz, dieses Weib ist es doch nicht wert! Du hast es doch selbst gehört, wie sie von ihm spricht?! Sie hat ihn gar nicht verdient! Kindisches Verhalten... diese egoistische Kuh hat doch keine Ahnung! Ihr geht es doch nur um sich selbst und um sonst Niemanden! Aber lass sie mir über den Weg laufen, dann pulverisiere ich sie!“, entgegnete Vegeta laut. „Nein, Vegeta das machst du nicht“, antwortete Son Goku ernst. „Wieso? Liebst du sie immer noch? Nach alldem?“, fragte der Prinz wütend und funkelte ihn finster an. Es war das erste Mal, dass er sich so gegenüber Kakarott verhielt, seitdem das alles passiert war. „Darum geht es nicht, ich will nicht, dass du sie tötest“, entgegnete Goku ruhig. „Ja, lass sie nur immer mit allem durchkommen! Das ist so typisch! Am Ende entschuldigst du dich noch für dein Verhalten, dabei ist sie diejenige, die das tun müsste!“, knurrte Vegeta. Dass er keine Antwort erhalten hatte, wurmte ihn extrem und ruckartig stand er auf und schritt aus der Küche heraus. „Du solltest dich scheiden lassen, Kakarott! Wenn du glaubst, dass das mit euch zwei nochmal was wird, hast du dich geschnitten!“ „Vegeta!“, rief Bulma entrüstet. Verwirrt von dem merkwürdigen Verhalten des Prinzen, sah sie ihm einen Augenblick hinterher und schüttelte den Kopf. Verlegen sah sie zu Bardock, welcher das Geschehen mit gemischten Gefühlen verfolgte, ehe sie Son Goku aufmunternd anlächelte. „Denk dir nichts dabei, er regt sich schon wieder ab“, sagte Bulma seufzend. Nachdenklich nickte Goku und aß einen weiteren Bissen, ehe er abwesend zu der Tür sah, aus der Vegeta verschwunden war. Er kannte ja dessen Launen und war verwundert, sie in der letzten Zeit überhaupt nicht vorhanden waren. Vegeta war immer für ihn da, geduldig und sehr umsichtig. Dass er jetzt ausgerechnet wegen Chichi so an die Decke ging... „Er hat unrecht, ich glaube nicht, dass das mit Chichi wieder in Ordnung kommt“, stellte Son Goku klar und seufzte. „Vielleicht solltet ihr wirklich über eine Scheidung nachdenken, aber das muss nicht jetzt sein, hörst du?“, sagte Bulma leise und schüttelte den Kopf. Dass es zwischen Goku und Chichi nicht wirklich harmonisch war, war ja jedem bekannt. Doch, dass es soweit kommen würde, hätte sie nicht gedacht. Bardock beendete seine Mahlzeit und dachte währenddessen angestrengt nach. Ihn wunderte die extreme Reaktion seines Prinzens doch sehr. Ob er vielleicht...? Er würde das auf alle Fälle beobachten! Mal sehen ob er mit seiner Vermutung recht hatte. Aber Kakarott... ob er überhaupt was ahnte? Wahrscheinlich nicht, dazu war er viel zu sehr mit allem anderen beschäftigt. „Was bedeutet Scheidung?“, fragte Bardock eher beiläufig nach, da ihm der Begriff nichts sagte. „Scheidung ist, wenn sich zwei Eheleute endgültig trennen und die Partnerschaft somit auflösen“, erklärte Bulma. „Gab es sowas auf Vegeta-Sei überhaupt nicht?“, wollte Son Goku wissen. „Nein, Saiyajins die sich liebten, banden sich nur mit dem Gefährtenbund. Der Bund der nicht mehr rückgängig gemacht werden kann“, erinnerte ihn Bardock. „Ja, wie du und Mutter“, sagte Goku nachdenklich. Ihm gefiel diese Vorstellung, für immer an einen Partner gebunden zu sein. Solche Beziehungen waren wahrscheinlich viel harmonischer, als seine Ehe… „Richtig, wir beide sind den Bund eingegangen“, antwortete der Ältere schmunzelnd. „Wir hatten uns damals in der Ausbildungskaserne für Unterklassekrieger kennengelernt. Gine, war eine von drei Frauen. Sie konnte Kämpfen und war gleichzeitig so ein gutmütiges Wesen, dass sie mir innerhalb kürzester Zeit den Kopf verdreht hatte“, erinnerte sich Bardock mit einem kleinen Lächeln. „Sie konnte so stur sein, wenn sie was in den Kopf gesetzt hatte und hat mich immer wieder in den Wahnsinn getrieben. Denn ich war nicht weniger stur“, lachte der alte Krieger und entlockte Goku ein kleines Lächeln. Bulma hörte aufmerksam zu, denn sie interessierte sich schon immer für die Saiyajins, doch von Vegeta hatte sie nie etwas erfahren. Der Prinz war sehr verschwiegen, was das betraf. „Anfangs waren wir bloß Freunde, doch schon während unserer Ausbildung kamen wir uns näher. Es dauerte nicht lange, bis sie mich um eine Verabredung bat. Das war eher unüblich, aber sie meinte, sie wolle nicht warten, bis ich irgendwann mal auf die Idee kam. An diesem Tag, habe ich mich endgültig in sie verliebt. Gine war eine einzigartige Saiyajin… ich wusste sofort sie war die Richtige…“, erzählte Bardock weiter und hielt inne. Die Erinnerungen an seine Gefährtin waren besonders schön. Egal welche Hürden man ihnen in den Weg gelegt hatte, sie hatten alles gemeistert. Zusammen. „Das klingt wirklich schön“, meinte Goku lächelnd. „Das war es, mein Sohn“, entgegnete Bardock schmunzelnd. „Wir gingen den Gefährtenbund ein, obwohl meine Eltern etwas dagegen hatten. Aber es war uns egal, wir hielten zusammen und überwanden alle Hürden gemeinsam. Wir waren wirklich glücklich und unser Glück wurde perfekt, als dann Radditz zu uns kam“ „Ich wusste gar nicht, dass Saiyajins so sein können“, sagte Bulma ehrlich. Son Goku zählte sich nicht wirklich als Saiyajin, da er sich viel zu menschlich benahm. Vegeta war zwar nicht immer so kühl und auch hatte sie innige Momente mit ihm geteilt, doch das was sie gerade gehört hatte, vermittelte ihr ein völlig neues Bild. „Ich weiß, der Ruf der uns voraus eilte, war ein ganz anderer. Blutrünstig, stark, grausam und ohne Gefühle“, meinte der Ältere ruhig. „Aber wir waren nicht alle so und damit will ich nicht sagen, dass ich nicht auch einige Planeten erobert hätte, aber manche von uns waren nicht gar so kalt…“ „Du hast auch Planteten erobert?“, fragte Bulma überrascht. Goku wusste das ja bereits von gestern und auch wenn er es nicht gutheißen konnte, so akzeptierte er diese Tatsache. „Gine verdiente ihr Geld in der Palastküche und dabei verdiente sie nicht wirklich viel. Das Einzige womit man als Unterklassekrieger genügend Geld verdiente, waren nun mal die Eroberungen. Ich hatte gar keine andere Wahl, wenn ich meine Familie ernähren wollte“, sagte Bardock ehrlich. „Wieso habt ihr überhaupt Planeten erobert?“, wollte Goku wissen. Nachdenklich zuckte der Ältere mit den Schultern und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wir Sayajins wurden vor hundert Jahren von unserem Planeten vertrieben, mehr als die Hälfte wurde dabei ausgerottet. Der Rest konnte sich auf einen neuen Planeten retten, der schließlich unsere Heimat wurde. Wir bauten uns ein neues zu Hause auf und lebten friedlich mit den Bewohnern zusammen. Lange Zeit ging es gut, doch dann entbrannte ein Krieg, bei dem die ursprünglichen Bewohner allesamt vernichtet wurden. Wir lernten durch ihre Technologie und wurden stärker und stärker. Eines Tages machten wir uns auf den Weg zu unserem früheren Planeten und rotteten die gesamten Lebewesen aus, die unsere Heimat gestohlen hatten. Trotz unseres gutem Lebens, auf dem neuen Planeten, hatten wir nie vergessen“, erinnerte sich Bardock an die alten Geschichten zurück. Nebenbei belegte er eine neue Scheibe Brot und legte sie seinem Sohn auf den Teller. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als Kakarott es eher abwesend in die Hand nahm und wieder zu Essen begann. „Der Planet wurde dabei größtenteils zerstört und die meisten Städte waren schon vorher sehr mitgenommen. Also beschloss der König auf dem neuen Planeten zu bleiben. Wie genau es dazu kam, weiß heute niemand mehr so richtig. Doch es gab Anfragen auf den nun verlassen Planeten. Mehrere Spezies interessierten sich dafür und waren bereit, riesige Summen dafür zu zahlen. Nicht nur das, sie boten uns vielerlei Dinge im Austausch an. Ein verlockendes Angebot und so beschloss der König, weitere Planeten zu erobern und sie gewinnbringend zu verkaufen. Ihr ahnt nicht, wie viele potenzielle Käufer es im Universum gab“ „Also ging es dabei eigentlich nur um den Profit“, schloss Son Goku seufzend. „Nicht nur, gleichzeitig machte es uns stärker und sollte uns so davor bewahren, erneut selbst solch einem Schicksal zum Opfer zu fallen“, warf Bardock ein. „Aber am Ende war es das, was euch allen das Leben gekostet hatte“, meinte Bulma nachdenklich. „Richtig“ „Aber ich verstehe das nicht, ihr habt Familien, ihr liebt eure Kinder und… Gefährten. Wie könnt ihr dann solch grausame Dinge tun?“, fragte Bulma neugierig. Sie wollte es einfach verstehen und war fasziniert von den Erzählungen. „Wir sind in dieser Welt nun mal aufgewachsen. Uns wurde von klein auf, gelehrt zu kämpfen und auch zu töten. So war unsere Welt einfach“, sprach Bardock nachdenklich. Denn besser wusste er sich auch nicht zu erklären. Für ihn war diese Welt normal gewesen. Befehl war Befehl und gerade in der Unterklasse konnte man sich keine Fragen oder Fehltritte erlauben. Kakarott erschauerte bei diesen Worten, denn er fragte sich was aus ihm geworden wäre, wenn er nicht auf der Erde gelandet und sich den Kopf gestoßen hätte. Einerseits klang das Leben auf Vegeta-Sei gar nicht mal so schlecht. Aber es gab viele Aspekte, die ihn einfach sehr störten. „Dein Sohn kommt zurück“, meinte Bardock plötzlich. Überrascht blickte Goku ihn an und sah kurz zur Küchentür. „Du kannst Auren lesen?“ „Ja, viele verließen sich auf ihre Scouter. Aber ich habe es mir antrainiert, auch ohne dieses Gerät Auren zu finden. Das ist einfach viel praktischer“, entgegnete der Ältere schmunzelnd. Keine Sekunde später betraten Trunks und Goten die Küche. Kapitel 21: Chichi ------------------ Anhand des Gesichtsausdruckes seines Sohnes war Son Goku sofort klar, dass etwas passiert sein musste. Die gute Laune Son Gotens hatte wieder diesem bedrückten Ausdruck Platz gemacht. „Was ist passiert?“, fragte Goku besorgt, nachdem sein Jüngster sich auf den Stuhl fallen ließ. Kurz warf er Trunks einen Blick zu, der grimmig dreinsah und seinem Vater gerade alle Ehre machte. „Chichi, war da“, sagte Trunks schlicht und setzte sich neben seinem besten Freund. Aufmunternd legte er eine Hand auf dessen Schulter und seufzte tief. „Oh…“, war das einzige was Goku in diesem Moment über die Lippen kam. Er ahnte, dass seine Frau mit Son Gotens Plänen überhaupt nicht glücklich war. „Sie war sicher nicht begeistert, dass du zu uns ziehen möchtest“, murmelte Bulma stirnrunzelnd und fasste sich an die Schläfen. „Vielleicht hätte ich mitkommen sollen, vielleicht hätte sie auf mich gehört“ „Ich glaube nicht, dass es einen Unterschied gemacht hätte“, sagte Trunks schnaubend. „Sie ist natürlich total ausgerastet“, meinte Son Goten seufzend. Die Launen seiner Mutter setzten ihm immer mehr zu und im Moment war er einfach nur froh, wenn er sie nicht sehen musste. „Wir waren gerade fertig mit packen und ich wollte ihr nur schnell einen Brief schreiben. Einfach damit sie weiß, wo ich bin, doch da kam sie schon nach Hause. Sie hat die Taschen gesehen und ist sofort wütend geworden…“ „Zuerst dachte sie, wir wollten für dich ein paar Dinge holen, Son Goku“, sprach der Lilahaarige weiter. „Sie hat sich aufgeregt, weil du nicht selbst kamst. Als wir ihr erklärt hatten, dass Son Goten für die nächste Zeit mit zu uns kommt, wurde sie erst recht sauer. Chichi wollte ihn um jeden Preis dabehalten“, erklärte Trunks und schüttelte genervt den Kopf. Er kannte die Launen dieser Frau inzwischen auch ganz gut, aber das heute war um Längen schlimmer, als üblich. „Sie meinte, ich solle bei ihr bleiben, damit aus mir wenigstens etwas Vernünftiges wird… und nicht so wie du“, murmelte Son Goten kopfschüttelnd und sah seinen Vater seufzend an. „Sie ist so undankbar, ohne dich wäre die Erde schon längst zerstört. Doch das Einzige was zählt ist, dass man eine gute Arbeit hat und einen vernünftigen Abschluss“ „Wir sind dann einfach abgehauen, denn so konnte man ja nicht mal vernünftig mit ihr reden“, sagte Trunks ehrlich. „Egal wie oft wir es ihr erklärt haben, sie wollte einfach nicht nachgeben. Für sie ist das fast so wie ein Verrat. Sie hat einfach null Verständnis“ „Sie ist auf dem Weg hierher, Vater“, murmelte Son Goten entschuldigend. „Ihre Energie verfolgt uns schon die ganze Zeit, es tut mir leid“ „Schon in Ordnung, sie wäre sowieso gekommen. Ich kenne deine Mutter in der Beziehung gut genug. Ihr beide solltet raus gehen, geht Trainieren oder in die Stadt. Einfach raus, dann musst du dir das nicht nochmal anhören. Ich werde mit Chichi sprechen“, schlug Son Goku zögernd vor. Eigentlich fühlte er sich nicht in der Verfassung mit seiner Frau zu sprechen, gerade wenn sie sich so benahm. Aber für Son Goten musste er das einfach tun. Er konnte seinen Sohn nicht ständig allein lassen, immerhin war er auch immer für ihn da und brachte ihm sein Verständnis entgegen. „Bist du sicher?“, wollte Goten wissen und betrachtete seinen Vater kritisch. Es behagte ihm gar nicht, ihn alleine mit seiner Mutter zu lassen. „Er hat Recht, wir beide sind auch noch da“, mischte sich nun Bulma mit ein und lächelte zuversichtlich. Im Zweifelsfall würde sie Chichi schon ihre Meinung sagen, sie hatte in der Vergangenheit oft genug geschwiegen, als ihre Freundin über Son Goku geschimpft hatte. „Kakarott hat recht, auch wenn ich deine Mutter nicht kenne, ich pass schon auf deinen Vater auf“, versprach Bardock ernst. Die ganze Geschichte hörte sich für ihn immer unglaublicher an und er war neugierig auf die Frau seines Sohnes. Im Zweifelsfall würde er sie auch ausbremsen, wenn sie sich wirklich so schrecklich aufführte. Kakarott war nicht in der Verfassung, sich mit ihr zu streiten, dass spürte er nur allzu deutlich. Dass wiederrum erweckte seinen Beschützerinstinkt… er würde seinen Sohn verteidigen, egal vor wem… „Also, du hast es gehört. Verschwindet, ihr zwei. Macht euch einen schönen Tag und bring dich auf andere Gedanken“, sagte Son Goku mit einem kleinen Lächeln. Dankbar sah er kurz zu Bulma und seinem Vater. Er war wirklich froh Chichi nicht alleine gegenüber treten zu müssen. Nicht nur, wegen ihr, auch hatte er bedenken was Vegeta tun würde, wenn er ihre Aura bei ihm spürte. Der Prinz beobachtete ihn im Moment garantiert, da war sich Son Goku sicher. „Danke“, antwortete Goten erleichtert und stand langsam auf. Auch Trunks war froh, Chichi nicht mehr begegnen zu müssen und zog seinen Freund sogleich mit sich. „Keine Sorge, ich habe da schon ein paar Ideen“, sagte der Lilahaarige schmunzelnd und zwinkerte seiner Mutter zu. „Wenn du willst, rede nur ich mit Chichi“, schlug Bulma vor und warf Son Goku einen ernsten Blick zu. „Glaub mir, ich komme schon mit ihr klar“ „Das ist lieb von dir“, meinte Goku lächelnd und er hatte dabei auch keinerlei Zweifel. „Aber ich glaube, ich muss so oder so bald mit ihr sprechen. Sie wird nicht lockerlassen, bis sie mit mir darüber reden kann. Also kann ich das gleich hinter mich bringen“ „Gott, diese Frau macht mich wahnsinnig! Wie kann man nur so sein?! Wenn es dir zu viel wird, dann gehst du aber bitte! Ich will nicht, dass sie dich wieder total runterzieht, da hat Vegeta schon Recht“, sprach sie spitz und seufzte. Langsam stand sie auf und räumte den Tisch ab. „Wenn es zu viel wird, setze ich sie einfach vor die Tür und gut ist“, schlug Bardock vor und er meinte es auch so. Er merkte deutlich, wie sehr Kakarott das bevorstehende Gespräch schon jetzt zusetzte. „Danke Vater“, sagte Goku lächelnd und auch Bulma musste bei der Vorstellung schmunzeln. „Wie lange wird sie bis hierher…“, wollte Bardock gerade fragen, als plötzlich ein lauter Ruf durch die Gänge hallte. „Wo ist er?!“ „Wir sind in der Küche, Chichi!“, rief Bulma finster zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Kaum eine Sekunde später stand diese in der Tür und fixierte ihren Ehemann mit einem wütenden Blick. „Du!“, schrie Chichi aufgebracht und deutete auf Son Goku. „Wo ist unser Sohn?!“ „Komm erst mal runter, Chichi“, meinte Bulma spitz und zog somit die Aufmerksamkeit auf sich. Überfordert schloss Son Goku die Augen und ermahnte sich zur Ruhe. Schon nach der ersten Sekunde, wurde ihm diese Frau einfach… zu viel. Blinzelnd sah Bardock auf die fremde Person und schüttelte den Kopf. Das war nicht ganz das was er erwartet hatte, aber ja die freundlichen Beschreibungen, waren wahrlich absolut zutreffend. Diese Frau war ihm sofort mehr als unsympathisch. „Misch dich nicht ein, Bulma!“, keifte Chichi wütend und wandte sich wieder Son Goku zu. „Können wir nicht normal miteinander reden?“, schlug Son Goku vor. „Ach, jetzt willst du reden, ja? Vor ein paar Wochen hattest du keine Lust", entgegnete diese aufgebracht, jedoch weniger laut wie zuvor. „Chichi… das… ich hatte meine Gründe…“, wollte Goku sich verteidigen. „Gründe? Welche denn bitte? Du hast einen Kampf verloren und warst am Schmollen?! Ehrlich, ich habe genug von deinen Kinderein! Ich nehme jetzt meinen Sohn mit und Ende!“, erwiderte Chichi schnippisch. Es interessierte sie nicht mehr, was an dem Verhalten ihres Mannes Schuld war, es war ihr inzwischen schlichtweg egal. Für sie war diese Beziehung endgültig zu ende. Der Punkt an dem ihr all das anstrengende Verhalten Son Gokus zu viel wurde, war weit überschritten. Verletzt schüttelte Son Goku den Kopf und spürte Wut gegenüber dieser Frau, die ihm eigentlich geschworen hatte, in guten wie in schlechten Zeiten beizustehen. „Du hast keine Ahnung, was passiert ist. Also spar dir deine Vorwürfe, Chichi! Son Goku geht es wirklich schlecht und wo bist du?!“, mischte sich Bulma ein, ehe Goku ein Wort über die Lippen brachte. „Ach und du weißt was los ist?“, fragte Chichi wütend und ballte die Hände zu Fäusten. „Nein, aber wenn du dich auch nur ein bisschen für deinen Ehemann interessieren würdest, würdest du merken, dass es ganz sicher keine Kindereien sind“, warf die Wissenschaftlerin ihrer Freundin vor. „Oh, ich habe mich für ihn interessiert! Immer war ich alleine und musste die Kinder ohne seine Hilfe großziehen. Sogar um das Geld musste ich mich kümmern! Ich habe versucht ihm zu helfen, aber es geht nicht. Ich bin fertig, ich habe die Nase voll!“, schrie Chichi aufgebracht, verletzt von den Vorwürfen ihrer Freundin. In ihren Augen handelte sie absolut richtig. Sie hatte getan was sie konnte, aber nun war es einfach genug! Entnervt peitschte Bardock mit dem Schweif auf und knurrte drohend, als die Frau ihre Stimme wieder erhob und beinahe schmerzhaft laut schrie. Immer wieder wanderte sein Blick zu Kakarott und er merkte deutlich, wie sehr ihn das ganze mitnahm. „Schluss mit dem Geschrei! Sprich gefälligst leiser, verdammt“, sagte Bardock kühl. Sofort wanderten die wütenden Augen zu ihm und nun schien ihn Chichi zum ersten Mal wirklich wahrzunehmen. „Wer bist du denn?“, fragte sie abfällig. „Ich bin Bardock, Kakarotts Vater“, stellte sich der Krieger vor. „Ach, noch so ein Kampfversessener Saiyajin“, meinte Chichi genervt und wand sich wieder an ihren Mann. „Ich werde Son Goten wieder mit nach Hause nehmen“ „Chichi, Son Goten will im Moment nicht bei dir wohnen. Er bleibt erst einmal hier, akzeptiere das bitte“, antwortete Son Goku so ruhig wie möglich. „Du hast nicht zu bestimmen wo unser Sohn bleibt, er ist noch nicht volljährig, also bestimme ich! Sonst haben dich unsere Söhne auch nie interessiert“, entgegnete die Schwarzhaarige wütend. „Das stimmt nicht und das weißt du“, wiedersprach Goku sofort und ballte die Hände zu Fäusten. „Es reicht!“, rief Bulma laut dazwischen und knallte ihre Hände auf den Tisch. Erschrocken zuckte Goku zusammen und schloss einen Moment die Augen. „Chichi, Son Goten wird vorerst bei uns bleiben. Du darfst ihn gerne jederzeit anrufen und er kommt dich sicherlich auch besuchen, aber er bleibt hier“, sprach Bulma mit fester Stimme. „Wa…“, wollte die Schwarzhaarige einwenden. „Wenn du dich weigerst, werde ich Son Goku den besten Anwalt zur Seite stellen, den ich auf diesen Planeten finden kann. Dann klären wir das ganze übers Gericht und du hast am Ende keinerlei Rechte mehr“, redete Bulma einfach weiter und traktierte sie mit ihrem Blick. „Da…das kannst du nicht machen“, rief Chichi geschockt. „Ich werde es tun, wenn du mich dazu zwingst“, versprach die Erfinderin und sah kurz zu Goku. „Ich gehe sogar noch etwas weiter…“, ertönte eine Stimme hinter ihnen. Überrascht wanden alle dem Kopf um und sahen Vegeta locker als Supersaiyajin in die Küche kommen. „Wenn du nicht sofort verschwindest und auch nur ein einziges Mal dieses Gelände betrittst, werde ich dich töten!“, sprach Vegeta eiskalt und blieb direkt vor der Schwarzhaarigen stehen, welche eingeschüchtert einen Schritt zurücktrat. Besorgt sah Son Goku auf die Szene vor seinen Augen und erhob sich langsam. „Sieh dich um, keiner kann mich aufhalten und glaub mir, ich meine das absolut ernst“, meinte der Prinz eisig und grinste finster. „Du solltest jetzt gehen, Chichi“, mischte sich nun auch Bulma ein. Sie wollte ein Blutbad verhindern. Zum Glück nickte Chichi nur und verließ augenblicklich die Küche. Die bedrohliche Gestalt des Prinzen, hatte sie verängstigt und sie fürchtete, dass er seine Drohung wahr machte. Erleichtert sah Goku seiner Frau nach und ließ sich wieder auf den Stuhl fallen. „Danke“, sagte er leise und warf jedem einem kurzen Blick zu. „Ohne euch, hätte ich das nicht geschafft“, fügte er leise an und sah direkt in die türkisfarbenen Augen des Prinzen. „Kein Problem“, antwortete Bulma und lächelte leicht. Vegeta drehte sich auf dem Absatz wieder um und verschwand wieder. Bardock schüttelte seufzend den Kopf und wollte fast eine Hand auf Kakarotts Schulter legen, doch er war sich nicht sicher, ob dieser mit der Berührung gerade zurechtkam. Daher ließ er es sein. „Ich brauche ein bisschen frische Luft“, wisperte Kakarott und stand langsam auf. Ohne ein weiteres Wort ging er nach draußen und sah kurz in den Himmel. Strahlender Sonnenschein, keine Wolke am Himmel, dass passende Gegenteil zu dem wie er sich im Moment fühlte. Nachdenklich blickte er zu dem Tisch, an dem er immer saß, wenn er draußen war. Er wollte sich nicht setzten, er tat es ständig. Sitzen, liegen, schlafen, aufstehen, Essen, sitzen, Lesen, Essen, Schlafen. Goku hatte die Nase voll davon, er wollte nicht nur ständig irgendwo sitzen. Sein Körper sehnte sich nach Bewegung und gerade jetzt so stark wie noch nie. Er brauchte ein Ventil, fast sehnte er sich nach einem guten Training. Verkrampft ballte Son Goku seine Hände zu Fäusten und schloss die Augen. Nur eine Sekunde wollte er sich vorstellen, wie es wäre, wenn er sein Ki jetzt… Schlagartig zuckte er zusammen und stolperte ein paar Schritte zurück. Es war das erste Mal gewesen, dass er seine Kraft, wenn auch nur minimal erhöhte, doch sofort fühlte er die Kette wieder um seinen Hals. Verängstigt zuckte er erneut zusammen, als er gegen jemanden stieß und drehte sich um. „Vater“, wisperte er leise. Ihm war nicht mal aufgefallen, dass dieser ihm nachgegangen war. „Schhh, ist schon gut, Kakarott“, sprach dieser leise und legte eine Hand an seine Wange. Wieder zuckte Goku zurück und schloss verzweifelt die Augen. Tränen der Verzweiflung rannen über sein Gesicht. Auch wenn augenscheinlich alles ein wenig besser wurde und er jetzt seinen Vater hatte, schien er sich dennoch nur im Kreis zu drehen. Alles war so verdammt schwer. Er hatte keine Kraft, um mit Chichi zu streiten, konnte nicht mal einfach Berührungen zulassen. Einfach alles war zu viel. Kapitel 22: Son Goku gibt auf ----------------------------- Mit geschlossenen Augen saß Son Goku da und versuchte das Zittern, seines Körpers wieder unter Kontrolle zu bringen. Die Tränen waren endlich versiegt, doch er schämte sich sehr für diesen neuerlichen Ausbruch. Was musste sein Vater nun von ihm denken? Langsam öffnete er die Augen und musterte ihn einen Augenblick. Seine Hand krallte sich ein wenig fester, in die seines Vaters und seufzend wandte er den Blick ab. „Tut mir leid“, wisperte Goku leise. „Dir muss nichts leid tun, mein Sohn…“, antwortete Bardock ernst. „Die Situation mit deiner Frau ist nicht gerade schön und es ist klar, dass dir das zusetzt“ „Das ist es nicht“, erwiderte Son Goku. „Zumindest nicht nur… seitdem das mit… Tales passiert ist, ist einfach alles anders. Alles ist so schwer geworden… alles hat sich verändert. Ich dachte mir würde es besser gehen, aber jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher…“ „Wie meinst du das, Kakarott?“, fragte Bardock besorgt. „Ich lenke mich den ganzen Tag ab und in der Nacht träume ich, dank des Mittels nicht mehr. Aber was hat sich geändert? Außer, dass ich mehr schlafe und wieder regelmäßig esse? Alles ist immer noch beim Alten, die Vergangenheit hat mich vollständig in ihrem Griff. Vegeta möchte immer, dass ich wieder trainiere… aber das ist einfach unmöglich… wenn ich auch nur daran denke, mein Ki zu erhöhen… dann fühle ich wieder diese Kette um meinen Hals…“, sprach Goku mit monotoner Stimme und fasste sich an den Hals. „Welche Kette?“, fragte der alte Krieger verwirrt. „Als Tales auf die Erde kam, hat er mich mit einem Trick besiegt… er hat mir eine Kette um den Hals gelegt, die sich jedes Mal aktivierte, wenn ich auch nur ein klein wenig mein Ki erhöhte… sie… ich hatte jedes Mal wahnsinnige Schmerzen u…und dachte ersticken zu müssen… als er dann…“, kurz stockte Goku und schloss gequält die Augen. „…ich konnte es nicht verhindern, dass sie sich jedes Mal aktivierte… da war nur noch Schmerz… und jetzt fühle ich den Schmerz jedes Mal… ich kann nicht trainieren… es wird nicht wieder wie früher…“. Kurz stockte er bei den Erinnerungen, ehe er seufzend seine Hände zu Fäusten ballte und nachdenklich auf sie herab sah. „Seitdem habe ich nicht einmal mehr trainiert… mein Ki ist anfangs bei meinen Träumen selbstständig in die Höhe geschossen, doch irgendwann hörte das zum Glück auf. Das Gefühl dabei… ich wollte und konnte nicht trainieren… ich weiß nicht mehr für was. Mein ganzes Training, brachte mir genau in dem Moment einfach nichts… ich war einfach nur wehrlos“, sprach Son Goku weiter. Überfordert schloss Bardock die Augen und ballte seine freie Hand zu einer Faust. Allein die Vorstellung, wie sehr Kakarott gelitten haben musste, tat ihm in der Seele weh. Wie sehr er seinen eigenen Bruder gerade dafür hasste! Wieso hatte er Kakarott für seine Fehler büßen lassen? Wie konnte er das tun? Der Tales, den er kannte, hätte niemals… „I…ich wünschte ich könnte das rückgängig machen. Es tut mir leid, mein Sohn“, sprach Bardock leise. Er fühlte sich für die ganze Situation verantwortlich. Überrascht öffnete Son Goku die Augen und schüttelte den Kopf. „Vater, du trägst keine Schuld. Bitte hör auf das zu denken“, sagte Goku eindringlich und sah seinem Vater fest in die Augen. „Kakarott…“ „Nein, ich meine das ernst. Bitte denk das nicht“, unterbrach ihn der Jüngere ernst. Zögernd nickte Bardock und seufzte schwer. Er fühlte sich dennoch schuldig… Nachdenklich fasste Bardock sich an die Stirn und dachte nach, wie er Kakarott helfen konnte. Er war kein Arzt und auch kein Psychologe, also konnte er keinen fachlichen Rat abgeben und das Einzige was ihm einfiel… „Du versucht es einfach zu vergessen, aber vielleicht musst du dich zuerst einmal damit auseinandersetzen“, meinte Bardock langsam und warf Kakarott einen nachdenklichen Blick zu. „Vielleicht solltest du Trainieren oder zumindest dein Ki erhöhen. Immer wieder nur ein bisschen, bis du nicht mehr das Gefühl hast, diese Kette zu tragen“ Schwer schluckte Son Goku und schüttelte abwesend den Kopf. „Ich glaube das kann ich nicht“, wisperte er leise. „Es ist schwer, dass versteh ich, aber vielleicht hilft es dir weiter. Du willst, dass es wieder wie vorher wird… du bist ein Saiyajin, das Kämpfen liegt dir im Blut. Ohne das, fehlt dir ein Teil, hol ihn dir wieder zurück“ „Vater… wie soll das gehen? Nur der Gedanke daran… ich kann diesen Kampf nicht gewinnen“, murmelte Goku verzweifelt und schüttelte den Kopf. „Das weißt du nicht“, antwortete Bardock ernst und legte vorsichtig eine Hand an seine Wange. Wieder zuckte Son Goku zusammen, dennoch ließ er die Berührung zu. „Du bist stark, stärker als du selbst denkst“ „Ich weiß nicht…“ „Aber ich, ich glaube, dass du es schaffen kannst. Du hast dich deiner Frau gestellt, obwohl du dich nicht bereit dazu gefühlt hast“, sprach der Ältere ruhig. Auch wenn er Kakarott erst seit kurzer Zeit kannte, wusste er von Vegetas Erzählungen, dass er sehr stark war. Selbst wenn er sich jetzt nicht so fühlte, er war immer noch stark. „Ich konnte es nur, weil ihr da ward. Dank eurer Hilfe…“, warf Son Goku bitter ein. „Dann lass mich dir wieder helfen. Ich bin für dich da, mein Sohn. Versuch es einfach“, bat Bardock. Überfordert schloss Kakarott die Augen und atmete tief durch. Allein der Gedanke, ließ sein Herz schneller schlagen und es kam ihm beinahe unmöglich vor. Aber was war, wenn dies ihm tatsächlich half? Vielleicht… Er hatte es so satt, sich so zu fühlen. Dieses Leben ermüdete ihn immer mehr. Alles war einfach so verdammt schwierig geworden. Jede Kleinigkeit, war eine großer Herausforderung für ihn. Ob es ein einfaches Essen war oder ein Gespräch mit seiner Frau. „I…ich versuche es“, stimmte Goku leise zu und erhob sich seufzend. Erleichtert atmete der ältere Krieger auf und lächelte seinen Sohn warm an. „Wir machen ganz langsam, versuch zuerst nur dein Ki zu erhöhen. Wenn es dir zu viel wird, hören wir auf“, sprach Bardock ruhig und erhob sich langsam. Ihm war klar, dass Kakarott körperlich nicht dazu in der Lage war, ein normales Training zu absolvieren. Sie mussten vorsichtig sein und er würde Geduld mit ihm haben. Zögernd folgte Son Goku seinem Vater und stellte sich ein paar Meter von dem Tisch entfernt in die Wiese. Sein Herz schlug unnatürlich laut in seiner Brust, während er langsam die Augen schloss und die Hände zu Fäusten ballte. Bardock stand unmittelbar vor ihm und beobachtete jede Reaktion seines Sohnes. Deutlich spürte er die Angst und auch die Aufregung des Jüngeren. Ein Zittern erfasste Gokus Körper, während er zum ersten Mal, seit langer Zeit wieder vorsichtig sein Ki erhöhte. Minimal wirbelte seine Aura auf und gleichzeitig zuckte er zusammen. Wieder kehrte das Gefühl der Kette um seinen Hals zurück. Verkniffen biss er die Zähne zusammen und das Zittern verstärkte sich. Nur langsam ging sein Ki in die Höhe, doch plötzlich spürte er dieses grässliche Brennen. Schlagartig stoppte er und fasste sich hustend an den Hals. Tränen traten in seine Augen, welche er nur mit größter Mühe zurückhielt. Sofort wollte Bardock einen Schritt auf ihn zu machen, doch Son Goku wich zurück. „N…nicht“, wisperte er leise und schloss die Augen. In dem Moment konnte er keine Berührungen ertragen. Seufzend hielt Bardock inne und betrachtete seinen Jüngsten besorgt. Es zerriss ihm das Herz, ihn so zu sehen. „Mach einfach so lange Pause, wie du sie brauchst“, sagte Bardock leise. Zitternd nickte Son Goku und versuchte sich langsam zu beruhigen. Es dauerte einen langen Moment, bis er sich wieder einigermaßen unter Kontrolle hatte. Doch das beklemmende Gefühl der Angst blieb. Die Versuchung, das ganze wieder aufzugeben, war verdammt groß. Trotzdem öffnete er seine Augen und seufzte einmal tief. „Geht es wieder?“, fragte sein Vater leise. Sacht schüttelte Goku den Kopf und lächelte gequält. „Nein… aber ich versuch es nochmal“, antwortete er zögernd und konzentrierte sich erneut. Innerlich sträubte er sich dagegen, sich diese Qual noch einmal anzutun. Aber wenn er jetzt aufgab, dann hätte er es gar nicht versuchen müssen… Son Goku ballte die Hände zu Fäusten und das Zittern wurde wieder stärker. Langsam und nur geringfügig erhöhte er sein Ki und spürte fast greifbar echt, das kühle Metall wieder um seinen Hals liegen. Abgehackt schnappte er nach Luft und erinnerte sich daran, dass dies nur eine Täuschung war. Minimal ließ er seine Kampfkraft weiter ansteigen, doch wieder kehrte das grässliche Brennen schlagartig zurück. Fest presste Goku die Lippen aufeinander und verkrampfte sich immer mehr. Zwanghaft versuchte er sein Ki auf dem Level zu halten, doch schon Sekunden später musste er erneut aufgeben. Hustend drehte er sich zur Seite und schnappte zitternd nach Luft. Eine Hand presste er gequält auf seinen Bauch und versuchte die aufkommende Übelkeit nieder zu kämpfen. Bardock beobachtete das alles schweren Herzens und trat langsam einen Schritt auf seinen Sohn zu. Unsicher streckte er die Hand aus und berührte ihn an der Schulter. Das heftige Zusammenzucken Kakarotts, tat ihm in der Seele weh. Unsicher öffnete er den Mund, nicht wissend was er sagen sollte, um ihm zu helfen. „Was macht ihr denn da?“, rief plötzlich eine Stimme hinter ihnen. Überrascht drehte Bardock den Kopf und sah Vegeta auf sie beide zukommen. Kaum das der Prinz bei ihnen war, musterte er die gekrümmte Gestalt Son Gokus besorgt. „Was ist los Kakarott?“, fragte Vegeta plötzlich ganz ruhig. Langsam richtete sich dieser auf und atmete einmal tief durch. „I…ich versuche mein Ki zu erhöhen“, antwortete er leise. Überrascht weiteten sich Vegetas Augen und ungläubig sah er zwischen den beiden hin und her. Leicht nickte Bardock, als Bestätigung. „Ich finde gut, dass du es probierst“, sagte Vegeta schlicht und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Wie lange hatte er versucht, Kakarott zum Trainieren zu überreden? Jetzt endlich tat er den ersten Schritt in die richtige Richtung. Ein wenig wurmte es ihn, dass Bardock in so kurzer Zeit das geschafft hatte, was er lange versucht hatte. Aber Kakarott, machte Fortschritte, dass war das Einzige was zählte! „Es ist schwer“, sagte Son Goku ehrlich und schloss einen Moment die Augen. Die Gefühle, welche die Versuche mit sich brachten, waren einfach schrecklich und er wünschte sich wirklich, er müsste das nie wieder fühlen. Mit jedem weiteren Mal wurde sein Wille, es zu versuchen, schwächer. „Mach einfach langsam“, sagte Bardock besorgt und legte eine Hand an Kakarotts Wange. Leicht nickte dieser und schloss erneut seine Augen. Lange Zeit wagte er es nicht, sein Ki zu erhöhen und es kostete ihn dieses Mal weitaus mehr Überwindung, es zu tun. Im selben Moment wo seine Aura ein klein wenig aufwirbelte, kam der Schmerz zurück und dieses Mal in einer gefühlt stärkeren Intensität. Schlagartig musste Son Goku wieder aufhören und sank benommen auf die Knie, während er hustend seinen Hals berührte. Ihm wurde schwindelig und schlecht. „Kakarott“, rief Bardock besorgt und sank vor ihm auf die Knie. Ein Gefühl der Hilflosigkeit überkam ihn und aus Angst, den Jüngeren erneut zu verschrecken, legte er lediglich seinen Schweif um dessen freie Hand. Vegeta sah ernst auf seinen langjährigen Kampfgefährten herab und schluckte schwer. Blinzelnd öffnete dieser die Augen und blickte schmerzerfüllt zu ihm auf. Der Blick traf ihn und auch wenn er es nie zugeben würde, schmerzte ihn der Anblick. Es war hart, zu sehen wie schwer es für Kakarott war. „Das reicht für heute, Kakarott“, sprach der Älteste ernst und zog somit alle Blicke auf sich. Leicht nickte er und fasste sich stöhnend an den Kopf. Gleichzeitig begann er bedrohlich zu wanken. Sofort stützte Bardock ihn und half ihm auf die Beine. Vorsichtig legte er einen Arm um ihn und Vegeta stützte ihn auf der anderen Seite. „Wir bringen dich zurück in dein Zimmer“, sagte Vegeta ernst. „I…ich… okay“, stimmte Son Goku zu. Er war in dem Moment viel zu fertig, um irgendetwas dagegen zu sagen. Selbst die Berührungen, waren im Moment leichter zu ertragen. Was auch Vegeta sofort auffiel. Langsam und vorsichtig brachten die beiden, Kakarott zurück auf sein Zimmer und halfen ihm auf sein Bett. Stöhnend fasste Son Goku sich an die Stirn und versuchte die Tränen wegzuwischen, doch kamen immer neue nach. Sein Körper zitterte immer noch unkontrolliert und er fühlte sich elend wie schon lange nicht mehr. „B…itte bleibt“, wimmerte er leise und sah flehend auf, als die beiden sich etwas zurückziehen wollten. Sofort setzte Bardock sich wieder neben seinen Sohn, welcher ihm die Hand entgegenstreckte. Liebevoll nahm er sie entgegen und zog Kakarott an seine Brust. Vegeta setzte sich hinter Kakarott und sah mit gemischten Gefühlen auf die Szene vor seinen Augen. Überrascht spürte er eine kleine Berührung an seiner Hand. Goku hatte sie blind ertastet und ohne zu zögern, ergriff er sie. Dankbar schloss Kakarott die Augen und lehnte sich ein wenig mehr an seinem Vater. In diesem Moment, tat es gut, die beiden zu spüren. Es beruhigte ihn langsam und half ihm die Situation besser zu ertragen. Lange Zeit saßen die drei so da und keiner sagte ein Wort. Irgendwann hob Son Goku den Kopf und sah aus verweinten Augen zu seinem Vater auf. Seine Hand hielt weiterhin, die Vegetas fest, während sein Körper nur noch leicht zitterte. „Es tut mir leid… i…ich glaube ich kann das nicht… es wird nie mehr wie früher sein… es geht nicht…“, wisperte Goku und neue Tränen rannen seine Wangen hinab. Er hatte das Gefühl seinen Vater enttäuscht zu haben… und auch Vegeta. „Ich… werde nie wieder so wie früher sein“ „Kakarott“, antwortete Bardock leise und strich ihm sanft über die Haare. „Du hast es doch gerade erst versucht, gib nicht so schnell auf“ „Vor ein paar Tagen, hast du dir nicht einmal das vorstellen können und heute hast du es geschafft. Gib dir Zeit“, sprach Vegeta ruhig und tauschte einen Blick mit dem Älteren aus. Sachte schüttelte Son Goku den Kopf und schloss gepeinigt die Augen. „Es geht nicht… ich kann nicht… ich bin nicht stark genug“, sprach Goku resignierend. Seufzend sah Bardock an die Decke, ehe er sich ein wenig bequemer hinsetzte und Kakarott mit dem Kopf auf seine Brust zog. „Schlaf ein wenig… später sieht die Welt vielleicht schon wieder anders aus“, murmelte er leise und tauschte einen Blick mit dem Prinzen. Kakarott jetzt zu drängen, half niemanden… Zögernd nickte Son Goku und schloss die Augen, während er zitternd Luft holte. „Ich will euch nicht enttäuschen… es tut mir leid… aber ich ertrage das nicht“, flüsterte er leise und blickte kurz in die Augen seines Vaters, ehe er sich ein klein wenig zusammenrollte. „Du musst dich nicht entschuldigen… du enttäuscht uns nicht… du hast es versucht“, entgegnete Bardock mit ruhiger Stimme. Kapitel 23: Bardocks Plan ------------------------- Nachdenklich sah Bardock an die Decke und seufzte tief. Seine Hand strich immer wieder durch Kakarotts Haare. Seit Stunden lag er hier mit seinem Sohn im Arm und dachte nach. Immer wieder quälten diesen Alpträume, doch er schaffte es, ihn jedes Mal zu beruhigen. Den ganzen Tag hatte sein Jüngster inzwischen verschlafen und die wenige Zeit, die er wach war, wollte er nicht einmal etwas Essen. Nicht einmal gutes Zureden half… er wirkte völlig fertig und resigniert. Vegeta war vor einer Weile gegangen und war sehr wütend auf ihn, da er so schnell aufgegeben hatte. Aber er hatte es gesehen… wie sehr Kakarott sich gequält hatte. Er konnte ihn nicht dazu überreden, es immer wieder zu probieren, wenn er wusste, wie sehr er ihn damit quälte. Vegeta sah die Sache anders und wollte Kakarott weiter dazu ermutigen, da er dachte, dass es ihm weiterhalf. Wer wusste schon, ob es so war? Er jedenfalls nicht. Das Einzige was er wusste war, wie sehr sein eigener Sohn litt. Sein Gesicht, als er sich dazu zwang sein Ki zu erhöhen, tat ihm in der Seele weh. Den Schmerz den er sah, war schrecklich. Wie könnte er da von ihm verlangen, es wieder zu tun? Bardock konnte ihn nicht so quälen, denn er sah deutlich wie schlimm es für Kakarott war. Es musste einen anderen Weg geben… Die ganze Zeit kreisten seine Gedanken um alles, was Vegeta und Kakarott ihm erzählt hatten. Gab es nicht einen Ausweg, den sie alle die ganze Zeit vor ihrer Nase hatten? Die Dragonballs konnten ihn nach all den Jahren zurück ins Leben holen. Da wäre es doch bestimmt ein leichtes, Kakarott von seinen grausamen Erinnerungen zu befreien, oder nicht?! Wieso hatte Vegeta sich nicht das gewünscht? Er verstand es einfach nicht. Nun waren die Dragonballs für ein Jahr inaktiv. Ein ganzes Jahr, in dem sein Sohn weiter Höllenqualen litt. Was wenn Vegeta recht hatte und er sich jetzt wieder aufgab? Der Prinz hat ihm nur allzu deutlich beschrieben, wie schlimm es schon um Kakarott stand! Das wollte er keinesfalls zulassen, also gab es nur eine Möglichkeit! Er musste zum Planeten Namek und die Dragonballs dafür nutzen. Es brach ihm das Herz, auch nur daran zu denken, gerade jetzt Kakarott zu verlassen, doch es war wohl die einzige Möglichkeit, die er hatte… Hoffentlich würden ihn die Namekianer nicht an seinem Vorhaben hindern, aber daran dachte er erst, wenn es soweit war. Jetzt galt es erst einmal zu überlegen, wie er auf diesen Planeten gelangte. Sagte Kakarott nicht, dass Bulma Raumschiffe entwickelt hatte? Wahrscheinlich hatte sie hier irgendwo welche versteckt… Bei der Größe des Gebäudes, glich die Suche danach, wahrscheinlich der einer Nadel im Heuhaufen. Zumal dieses Raumschiff wahrscheinlich in einer dieser Kapseln war, die Kakarott erwähnt hatte. Seufzend strich Bardock seinem Jüngsten über die schweißnasse Stirn und schob ihn vorsichtig von sich runter. Unruhig bewegte sich Kakarott und wimmerte leise. Liebevoll strich der Ältere ihm durch die Haare und deckte ihn wieder ordentlich zu. Langsam sank er vor dem Bett auf Knie und betrachtete den Schlafenden eine Weile. „Es tut mir leid, mein Sohn…“, wisperte er leise und schloss einen Moment die Augen. „Ich werde dir helfen und dann komme ich wieder!“, versprach er mit ernster Stimme und erhob sich. Inzwischen war die Nacht hereingebrochen und die Bewohner des Hauses schliefen wahrscheinlich inzwischen. Wenn er sich umsehen wollte, dann jetzt. Einen letzten Blick auf Kakarott werfend, verließ Bardock das Zimmer und lief unschlüssig in eine Richtung los. Selbst im Dunkeln wirkte das Gebäude wie ein riesiges Labyrinth. Extrem lange Gänge mit vielen Abzweigungen und noch mehr Türen. An manchen klebten kleine Schilder, was ihm den Inhalt leichter erraten ließ. Doch das alles erschien ihm wie kein passender Ort für ein Raumschiff. Als er bei einer Tür ankam, die Vorratsraum hieß, öffnete er diese leise und schlich ins Innere. Doch entgegen seiner Hoffnungen waren darin nur Unmengen an Lebensmitteln. Er fand noch zwei weitere, solcher Räume und wurde wieder enttäuscht. Genervt fuhr er sich durch die Haare und seufzte tief. Er öffnete eine weitere Tür und fand ein leeres Zimmer vor. Das nächste war ein schön eingerichtetes Gästezimmer. Ein Esszimmer und ein Bad später, entdeckte er etwas was ihn endlich einmal hoffen ließ. Die Überschrift `Labor` war mehr als vielversprechend und er hoffte das er hier fündig wurde. Leise drückte er die Türklinke herunter und huschte in den Raum. Staunend sah er sich um, als er jede Menge ihm fremde Gerätschaften entdeckte. Behutsam tastete er nach einem Lichtschalter und blinzelte, als er ihn schließlich betätigte. Es dauerte einige Sekunden bis sich seine Augen an das grelle Licht gewöhnt hatten. Neugierig blickte er sich um und entdeckte mehrere Schränke an den Wänden. Zielstrebig lief er direkt auf sie und ließ seinen Blick dabei über die unaufgeräumten Tische gleiten. Doch von den Kapseln war nichts zu sehen. Neugierig öffnete er die Schubläden und fand nur diverse Werkzeuge vor. Also doch die Schränke. Schnell zog er die ersten Türen auf und entdeckte allerlei Dinge, die er nicht einmal wusste, wofür sie gut waren. Penibel genau durchsuchte er die Schränke und öffnete die nächsten Türen. Sofort fiel sein Blick auf mehrere Schatullen. Neugierig öffnete er sie und fand wirklich Kapseln darin. Darüber stand eine kleine Info mit dem Inhalt. Die erste Schatulle war uninteressant, doch schon die zweite enthielt zwei Kapseln mit der Aufschrift… Raumschiff. Erleichtert nahm Bardock sie an sich und schloss für einen Moment die Augen. Schnell legte er den Rest zurück und verstaute alles wieder ordnungsgemäß. Das Licht wurde ausgeschaltet und gehetzt rannte der Krieger durch die dunklen Gänge nach draußen. Er drückte den kleinen Knopf und warf die Kapsel ein paar Meter von sich auf die freie Grünfläche. Überrascht besah er sich das riesige Raumschiff, das wie aus dem Nichts vor ihm auftauchte. Nervös wand er den Kopf um, als er plötzlich die Aura seines Sohnes unruhig flackern spürte. Schwer schluckte er, da er genau wusste was dies bedeutete. Für einen kurzen Augenblick war er versucht, zu ihm zu gehen, doch er wollte keinesfalls an seinem Vorhaben gehindert werden. Gehetzt rannte er zurück in das Gebäude und fand zum Glück schnell eine der Vorratskammern wieder. So schnell er konnte packte er sich dort eine große Menge an Lebensmitteln und Wasser ein und kehrte zum Raumschiff zurück. Schweren Herzens schloss er die Luke und verstaute alles notdürftig in der Vorratskammer, die er recht schnell entdeckte. Auch wenn ihm die Technik fremd war, fand er sich in dem Raumschiff doch gut zurecht. Nervös suchte er den Kommandoraum und fand ihn nach kurzer Zeit. Gleichzeitig schreckte Vegeta aus seinem Schlaf hoch, da er deutlich die unruhigen Schwankungen von Kakarotts Ki spürte. Ruckartig sprang er auf die Beine und sprintete in Kakarotts Zimmer. Schon im Dunkeln konnte er genau sehen, wie sich der Größere unruhig auf dem Bett wand. Seufzend trat Vegeta an ihn heran und legte behutsam eine Hand auf dessen Schulter. „Kakarott wach auf“, sagte er bestimmt und schüttelte ihn leicht. Beinahe sofort schreckte dieser aus seinem Schlaf auf und sah sich panisch um. „Ganz ruhig, Kakarott… ich bin es nur“, sprach Vegeta ruhig und kniete sich vor ihm hinunter. Seine Hand nahm er vorsorglich weg, da er ihn nicht noch mehr verschrecken wollte. Schwer atmend betrachtete Son Goku das schemenhafte Gesicht des Prinzen und schloss die Augen. Eine Hand legte er auf sein schnell klopfendes Herz, während er sich langsam um Fassung bemühte. Es war immer noch schrecklich, wenn er aus solch einem Alptraum erwachte, doch inzwischen konnte er sich schneller beruhigen. Ein lautes Geräusch ließ ihn zusammenzucken und verwirrt durch das Fenster in den Garten sehen. Vegeta sprang auf die Beine und sah ebenfalls nach draußen, wo gerade eines von Bulmas Raumschiffen abhob. Bardock hatte herausgefunden, wie man das Raumschiff bediente und die Steuerung war relativ einfach. So war es ihm ein Leichtes den Kurs nach Neu-Namek zu setzten. Verwirrt stand Goku auf und blickte ebenfalls nach draußen, ehe er fragend zu Vegeta sah. „Wer war das?“, fragte er leise. Ernst sah Vegeta ihn an und ballte die Hände zu Fäusten. „Dein Vater“, antwortete er ehrlich. Geschockt weiteten sich Gokus Augen, während er wieder nach draußen schaute. In der Hoffnung irgendwo seinen Vater zu finden. „Aber wieso?“, wollte Son Goku wissen und schüttelte den Kopf. Er hatte keine Ahnung wohin Bardock wollte und wieso er verschwand. War er ihm vielleicht zur Last gefallen und wollte deshalb den Planeten verlassen? Ein beklemmendes Gefühl breitete sich in seinem Magen aus und mühevoll versuchte er die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Die Situation überforderte ihn und er verstand den plötzlichen Aufbruch seines Vaters nicht. „Lass es uns herausfinden!“, antwortete Vegeta ernst und sah ihm fest in die Augen. Er spürte, dass die Tatsache Kakarott mitnahm und legte vorsichtig eine Hand auf seine Schulter. „Lass uns zu Bulma gehen, sie soll Kontakt zu dem Raumschiff aufnehmen“, schlug er vor. Zustimmend nickte Son Goku und folgte dem Prinzen auf etwas wackligen Beinen. In seinem Kopf dröhnte es und er wusste nicht was er in dem Moment fühlen oder denken sollte. So schnell er konnte folgte er Vegeta durch das Gebäude und wartete geduldig, als der Prinz hinter einer Tür verschwand. Vegeta klopfte an Bulmas Schlafzimmertür, doch wartete er erst gar keine Antwort ab und trat ein. Ohne Rücksicht machte er das Licht an und trat an Bulmas Seite, welche sich blinzelnd aufsetzte. „Vegeta? Was…“, fragte die Wissenschaftlerin schlaftrunken und zog die Träger ihres dünnen Nachthemds zurecht. Als sie seinen wütenden Blick bemerkte, wusste sie sofort, dass etwas nicht stimmte. Mit einem Satz sprang sie aus dem Bett und schnappte sich ihren Morgenmantel, der an der Schranktür hing. Noch während sie den wärmenden Stoff um ihren Körper schlang, sah sie erneut zu ihm. „Was ist passiert?“, wollte sie ernst wissen. Ihr erster Gedanke war, dass etwas mit Son Goku nicht stimmte. „Du musste eines deiner Raumschiffe orten und Kontakt aufnehmen. Bardock ist vor wenigen Minuten mit einem abgehauen“, erklärte der Prinz kurz. Überrascht weiteten sich ihre Augen, ehe sie mit einem Nicken aus dem Zimmer ging, dicht gefolgt von dem Saiyajin. Besorgt sah sie in das verzweifelte Gesicht ihres Jugendfreundes und ahnte was ihm gerade durch den Kopf schoss. „Keine Sorge, wir finden heraus warum er weg ist“, sagte sie leise und legte eine Hand an seine Wange, ehe sie sich auf dem Weg in ihr Labor machte. Schnell fuhr sie ihren Computer hoch und rannte zu den Schränken, wo sie die Kapseln aufbewahrte. „Es fehlen zwei Raumschiffe“, sagte Bulma ernst und öffnete die nächste Schatulle. „Aber wir haben noch zwei da“, meinte sie mit einem kleinen Lächeln. Sie hielt es für besser, mehr als nur zwei Raumschiffe parat zu haben, denn man wusste ja nie! „Gut, dann kann ich ihm ja hinterher“, meinte Vegeta ernst. Nachdenklich sah Son Goku zu dem Prinzen und schluckte schwer. Langsam trat er an Bulma heran, die sich inzwischen vor ihren Computer gesetzt hatte. „Eine Sekunde, dann können wir Kontakt aufnehmen“, murmelte Bulma und tippte wie wild auf die Tasten ein. Schon einige Sekunden später tauchte ein Bild von Bardock auf ihrem Monitor auf. Dieser schrak zusammen, als er plötzlich auf dem Display vor sich seinen Sohn, Bulma und Vegeta sah. Nervös rutschte er gerade in seinen Stuhl und sah seinem Jüngsten kurz in die Augen, ehe er den Blick abwand. Son Gokus Mund war wie ausgetrocknet und er traute sich nicht, die Fragen zu stellen, die ihm auf der Zunge lagen. „Wo willst du hin?“, fragte Vegeta knurrend und sah finster in den Monitor. „I…ich es tut mir leid, dass ich einfach euer Raumschiff geklaut habe. Aber ich muss etwas erledigen und anschließend kehre ich auf die Erde zurück“, erklärte Bardock ruhig und sah entschuldigend zu Kakarott. „Was musst du erledigen?“, wollte der Prinz wissen. „Das möchte ich nicht sagen, aber es ist mir wirklich sehr wichtig. Ich muss einiges wieder gut machen und wenn ich das erledigt habe, komme ich zurück“, versprach der alte Krieger. „Du kehrst sofort zurück!“, knurrte Vegeta ungeduldig und verengte die Augen zu Schlitzen. „Nein, ich muss das tun. Ich will dir nur helfen Kakarott! Ich verspreche es dir, danach komme ich wieder, hörst du?!“, entgegnete Bardock beharrlich und warf einen flehenden Blick zu Kakarott. Anschließend betrachtete er die Konsole vor sich und drückte den Knopf der die Kommunikation abbrach und verhinderte, dass sie erneut Kontakt mit ihm aufnehmen konnten. Mit einem tiefen Seufzen legte er eine Hand an seine Stirn und schüttelte den Kopf. Er fühlte sich schlecht bei der ganzen Sache, doch er wusste das er das Richtige tat. Die Reise nach Namek würde 5 Tage dauern und wenn er sich beeilte, war er in 12-15 Tagen wieder auf der Erde, bei seinem Sohn… Mit einem drohenden Knurren schlug Vegeta auf den Tisch und fing sich einen bitterbösen Blick von Bulma ein. Verwirrt ließ Son Goku sich auf einen der freien Stühle fallen und dachte nach. Nach dem kurzen Gespräch hatte er nicht mehr das Gefühl, dass sein Vater gegangen war um von ihm wegzukommen. Aber was hatte er vor? „Kannst du ihn nochmal erreichen?“, fragte Vegeta Bulma. „Nein, er hat die Kommunikation abgeschaltet“, erklärte sie mit einem Seufzen. „Aber ich weiß wo er hin will“, murmelte sie mit einem breiten Grinsen. Neugierig sahen die beiden Saiyajins zu ihr und warteten gespannt. „So wie es aussieht, will er nach Neu-Namek“ Kapitel 24: Aufbruch -------------------- „Die Draonballs“, wisperte Son Goku und schaute Vegeta entsetzt an. „Er weiß von ihnen?“, fragte Bulma verwirrt. „Ich habe ihm von dem Kampf mit Freezer erzählt“, erklärte Goku leise und schüttelte den Kopf. „Aber was will er sich wünschen?“, fragte Vegeta finster und verschränkte die Arme vor dem Oberkörper. Seine Augen wanderten zu Kakarott und er war sich fast sicher, dass Bardock sie für ihn nutzen wollte. Die Kugeln konnten ihm helfen und es wäre gelogen, dass er nicht selbst schon daran gedacht hatte. Aber was sollte er sich wünschen? Dass seine Angst verschwand? Oder seine Erinnerungen ausgelöscht wurden? Ob es am Ende wirklich hilfreich war, wusste keiner so genau. Ebenso wenig wie sich das auf Kakarott auswirkte. „Wir müssen ihm hinterher“, meinte Son Goku verzweifelt und blickte Vegeta ernst in die Augen. „Wir?“, wiederholte dieser verwundert. Dass er Bardock folgte, war keine Frage, doch, dass Kakarott bereit war in ein Raumschiff zu steigen. „Ja, ich komme mit und keine Diskussion!“, entgegnete Goku ernst und schloss einen Moment die Augen. Er konnte sich nicht vorstellen, einfach hier zu warten, bis er von Vegeta hörte. Zumal der Prinz inzwischen eine wichtige Stütze in seinem Leben war. Ein wenig graute ihm davor, wieder einen Fuß in ein Raumschiff zu setzten, aber im Moment hatte er einfach keine Wahl. Nachdenklich nickte Vegeta und wand sich schließlich an Bulma. Ihm war es auch lieber, wenn er Kakarott in seiner Nähe wusste, so konnte er wenigstens auf ihn aufpassen. Wer wusste was in seiner Abwesenheit hier passieren würde und am Ende ging es diesem wieder schlechter. So war er in seiner Nähe und er konnte selbst auf ihn achten. Um potenzielle Gefahren im Universum machte er sich keine Sorgen. Es gab Niemanden, der ihm gewachsen war… „Kannst du uns so schnell wie möglich ein Raumschiff fertig machen?“, fragte er ruhig. „Natürlich, ich kümmere mich sofort darum“, antwortete die Wissenschaftlerin ernst und machte sich sofort auf dem Weg. „Dann sollten wir wohl packen“, murmelte Son Goku nervös und stand langsam auf. Mit einem knappen Nicken folgte Vegeta ihm zurück zu ihren Zimmern. Notdürftig packten beide Saiyajins ein paar Trainingsanzüge und Wechselklamotten ein. Damit war Vegetas Tasche schon fertig gepackt, während Goku noch einige Bücher und das Mittel von Bulma in seine Tasche warf. Ein wenig nervös war er schon. Es war ein merkwürdiges Gefühl jetzt wieder in ein Raumschiff zu steigen und es behagte ihm auch nicht wirklich. Aber trotzdem wollte er seine Meinung nicht mehr ändern. Seufzend nahm er die Tasche und verließ sein Zimmer. Vegeta wartete draußen schon auf ihn und gemeinsam gingen beide in den Garten. Dort stand schon ein weiteres Raumschiff bereit, was gerade mit Unmengen an Lebensmitteln beladen wurde. Bulma kam gerade heraus und trat auf die beiden Sayajins zu. „Ihr könnt gleich los, ich wollte euch nur mehr Proviant mitgeben, da ich nicht sicher bin, was Bardock mitgenommen hat“, sagte sie ernst. „Aber anscheinend hat er sich ein paar Lebensmittel geschnappt“ „Danke Bulma“, antwortete Goku dankbar. „Kein Problem, kommt einfach gesund wieder und passt auf einander auf“, bat sie ernst und sah dabei Vegeta an. Dieser nickte unmerklich und verschränkte die Arme vor der Brust. Diese Belehrung war eher unnötig, es würde keine Probleme geben. „Es gibt allerdings noch eine Kleinigkeit“, sprach Bulma leise, da sie genau wusste, dass Vegeta das ganz und gar nicht gefallen würde. „Was ist los, Bulma?“, fragte Son Goku besorgt. „Die Raumschiffe, die Bardock mitgenommen hat, haben einen etwas neueren Antrieb und sind geringfügig schneller als das was ihr jetzt habt“, sprach Bulma kleinlaut. „Um wieviel langsamer werden wir sein?“, knurrte Vegeta und schnaubte genervt. So etwas konnten sie gerade gar nicht gebrauchen. Wieso hatte diese Frau nicht alle Raumschiffe mit dem schnelleren Antrieb ausgestattet? „Ihr werdet wahrscheinlich ein paar Stunden nach Bardock auf dem Planeten ankommen“, erklärte die Türkishaarige kleinlaut. „Das konnte ich doch nicht ahnen, der Zeitunterschied war so gering, dass ich mir dachte, die Arbeit wäre unnötig“ „Ein paar Stunden sind okay“, wisperte Goku und fuhr sich durch die Haare. Die Tatsache machte ihn nervös, aber er glaubte nicht das sein Vater so schnell alle Dragonballs fand. Zumal er sie noch niemals zuvor gesucht hatte… „Verdammt, Bulma!“, rief Vegeta genervt. „Entschuldige, ich dachte wirklich nicht das ich die älteren Modelle unbedingt überarbeiten muss“, entgegnete diese schnippisch und erwiderte den finstern Blick. Kurz sah sie zum Raumschiff, aus dem gerade der letzte Roboter trat und entspannte sich wieder. „Ihr könnt los, passt auf euch auf und kommt bald wieder“, sagte sie nun wieder ruhiger. Besorgt musterte sie Son Goku und gerne hätte sie ihn in die Arme geschlossen. Doch sie begnügte sich mit einem warmen Lächeln. „Danke Bulma, bis bald“, meinte Son Goku schnell, bevor der Prinz noch etwas sagen konnte und ging auf das Raumschiff zu. Mit einem Knurren sah Vegeta ihm hinterher und schüttelte den Kopf. Er verkniff sich jeglichen Kommentar und folgte Kakarott, der eher zögernd das Raumschiff betrat. Er wollte unbedingt auf Namek sein, bevor Bardock die Dragonballs zusammen hatte. Sollte er mit diesem Wunsch einen Fehler begehen, konnten sie es erst einmal nicht rückgänig machen. Die Dragonballs auf der Erde, waren auch noch eine Zeitlang inaktiv. Zielstrebig lief Vegeta direkt in den Kontrollraum und startete das Raumschiff ohne Umschweife. Genervt ließ er sich auf den Stuhl fallen und beobachtete Kakarott aus dem Augenwinkel, wie er es ihm gleichtat. „Du weißt, dass er sich etwas für dich wünschen wird“, sprach Vegeta seine Überlegung aus. Seufzend schloss Son Goku die Augen und nickte. „Es ist naheliegend oder?“, meinte er schultern zuckend. „Willst du, dass er dir mit den Dragonballs hilft?“, wollte Vegeta wissen und beobachtete sein Gegenüber ganz genau. „Wie sollen sie mir denn helfen?“, stellte Goku die Gegenfrage und schloss für einen Moment die Augen. „Selbst, wenn sie mir meine Erinnerungen daran nehmen, ändert es nicht an der Tatsache, dass etwas passiert ist“, murmelte er leise. Vielleicht wäre es ein Weg aus all dem Leid heraus, aber ob er wirklich so gut war? Selbst wenn er sich nicht mehr erinnerte, seine Freunde würden es. Was wenn er immer das Gefühl hatte, dass er etwas Wichtiges vergessen hätte? Oder die Erinnerungen am Ende durch irgendwas zurückkamen? Auch wenn es verlockend klang, so erschien ihm das nicht, wie ein Ausweg. „Ich hatte auch schon darüber nachgedacht“, gab Vegeta zu. „Als ich deinen Vater wiedererweckt habe, hatte ich kurz darüber nachgedacht“ „Ich bin froh das du dich anders entschieden hast“, sagte Goku ehrlich und lächelte leicht. „Danke, dass du für mich da bist, Vegeta“. Überrascht blickte Vegeta den Größeren an und schwieg einfach. Einen langen Moment sahen sie sich einfach in die Augen, ehe Vegeta sich erhob. „Ich werde ein wenig Trainieren… ruf mich, wenn du mich brauchst“, murmelte Vegeta und verließ den Raum. Er brauchte jetzt etwas Zeit zum Nachdenken. Nachdenklich blickte Goku ihm nach und stand selbst auf, um in einen der kleinen Schlafräume zu verschwinden. Dort öffnete er seine Tasche und holte eines der Bücher heraus. Die Anwesenheit auf dem Raumschiff machte ihn nervös und brachte unangenehme Erinnerungen zurück, da war eine Ablenkung genau das Richtige. Etwas weiter entfernt ließ sich Bardock auch in eines der Betten fallen und wollte erst einmal ein paar Stunden schlafen, ehe er die Zeit mit Training überbrückte. Gefühlt hatte er Jahrzehnte nicht mehr trainiert und die Ablenkung tat bestimmt auch gut. Immer noch war er unschlüssig, ob sein Handeln richtig war. Es war kein gutes Gefühl Kakarott zu zurück zu lassen, aber er musste das einfach tun. Mit den Dragonballs konnte er ihm helfen, all diese Qualen hinter sich zu lassen. Immerhin waren sie sogar dazu in der Lage, ihn wieder von den Toten wiederzuerwecken! Kurz dachte Bardock an seinen Bruder und der Gedanke, ihn ins Leben zurückzurufen, erschien ihm verlockend. Dann konnte er sich an ihm rächen für seine Taten und diese Geschichte ein für alle Mal zwischen ihnen klären. Es war verlockend, Tales für seine Schuld sühnen zu lassen. Ihn selbst dafür zu töten… All die Liebe, die er für seinen Bruder empfunden hatte, war durch dessen Taten endgültig erloschen. Das Einzige was er für ihn nun fühlte war Hass und Ekel… Schnell schob Bardock den Gedanken beiseite, denn er würde diesen Wunsch nicht für seine Rachegelüste nutzen. Sein Ziel war es Kakarott zu helfen. Aber der Gedanke gefiel ihm trotzdem… Wieder sah er seinen Sohn vor sich… leidend, gebrochen und am Ende. Das alles hatte er Tales zu verdanken und das nur, weil dieser mit ihm eine offene Rechnung hatte. Seufzend schloss Bardock die Augen und versuchte nicht weiter darüber nachzudenken. Die fünf Tage, würden ihm wie eine kleine Ewigkeit vorkommen und er war froh, wenn er endlich wieder bei Kakarott war. Dass dieser ihm mit einem gewissen Abstand folgte, merkte er gar nicht, da er seine Energie über solch eine Distanz nicht spüren konnte. Hoffentlich fand er die Kugeln schnell! An dieses Ding… diesen Dragonradar hatte er in seiner Aufregung nicht gedacht, also blieb ihm nichts anderes übrig, als die Bewohner des Planeten um Hilfe zu bitten. Vielleicht halfen sie ihm ja, wenn er sagte, dass er Kakarotts Vater war und es um ihn ging. Hoffentlich! Ansonsten könnte das wirklich eine lange und beschwerliche Suche werden… Son Goku legte derweil das Buch beiseite und stand seufzend wieder auf. Seine Gedanken ließen ihn einfach nicht nur Ruhe kommen. Sie drehten sich ständig um seinen Vater und dessen potenziellen Wunsch. Hoffentlich konnten sie ihn noch rechtzeitig aufhalten. Außerdem fühlte er sich mit jeder Sekunde unwohler. Irgendwie wollte er gerade einfach nicht alleine sein. Unschlüssig ging Kakarott in den Trainingsraum und beobachtete Vegeta bei seinen Übungen. Dieser hielt jedoch inne und blickte fragend zu ihm rüber. „Was ist los, Kakarott?“, fragte Vegeta. „Ich weiß nicht… mach einfach weiter“, antwortete Goku nervös und setzt sich an eine Wand lehnend. „Ich bleibe einfach hier“, nuschelte er. Nachdenklich beobachtete der Prinz das merkwürdige Verhalten und schritt auf den Jüngeren zu. Langsam ließ er sich neben ihm auf dem Boden sinken und legte den Kopf in den Nacken. „Danke“, wisperte Son Goku und schloss die Augen. Er war einfach nur froh, dass er Vegeta hatte. Der Ältere war einfach immer für ihn da und ohne ihn, würde es ihm nun viel schlimmer gehen. Manchmal fragte er sich, wieso Vegeta das alles für ihn tat, aber er traute sich nicht zu fragen und nahm es einfach an. Müde ließ Goku seinen Kopf auf Vegetas Schulter sinken und lehnte sich ein wenig an ihn. Die Nähe beruhigte ihn und auch wenn es ihm selbst nicht klar war, zeigte dieses Verhalten deutlich seine Fortschritte. Ausdruckslos schaute Vegeta zu dem Größeren rüber und legte einen Arm um ihn. „Wir kriegen das schon alles hin, Kakarott“, murmelte Vegeta leise, da er das Gefühl hatte, etwas sagen zu müssen. „Wir werden Bardock von seinem Vorhaben abbringen und ihn wieder mit nach Hause nehmen“ Kapitel 25: Bardocks Wunsch --------------------------- Fünf Tage später landete Bardocks Raumschiff auf dem grünen Planeten. Langsam verließ er die Blechdose, die ihn in den letzten Tagen in den Wahnsinn getrieben hatte. Die meiste Zeit hatte er fast bis zum Umfallen trainiert, um seine Gedanken zur Ruhe zu zwingen. Es fiel ihm schwer Kakarott, einfach so zu verlassen und er hatte Angst, dass er diesem damit einfach weh tat. Andererseits wenn sein Vorhaben von Erfolg war… Über die genaue Formuliereng seines Wunsches hatte er auch viel nachgedacht, doch bisher war er auf kein richtiges Ergebnis gekommen. Er hoffte die richtigen Worte zu finden, wenn der Moment da war. Kurz scannte er die Umgebung nach irgendwelchen Auren ab und fand nicht unweit die, einer größeren Gruppe. Wahrscheinlich ein Dorf, wo man ihm hoffentlich helfen konnte. Seufzend warf Bardock einen Blick auf sein Raumschiff, ehe er abhob und die Richtung losflog. Zur gleichen Zeit lief Son Goku unruhig auf und ab. Vegeta sah dem Größeren dabei zu und verdrehte die Augen. „Kannst du dich bitte hinsetzten?“, fragte er so ruhig wie nur möglich. „Ich kann nicht, Vegeta! Ich habe einfach so ein schlechtes Gefühl“, antwortete Goku ehrlich und warf dem Prinzen einen verzweifelten Blick zu. Seufzend stand dieser auf und legte behutsam beide Hände auf Gokus Schultern. Bestimmend hielt er ihn an Ort und Stelle. „Beruhig dich bitte, dein Vater müsste zwar jeden Moment ankommen. Aber er muss auch erst einmal die Dragonballs finden. Bis er sie hat, sind wir gelandet. Wir holen ihn rechtzeitig ein“, sprach der Ältere eindringlich. Langsam nickte Kakarott und schloss einen Moment die Augen. Das ungute Gefühl wollte immer noch nicht verschwinden, aber Vegeta zu liebe, versuchte er sich zu beruhigen. Die letzten Tage mussten für Vegeta fast genauso schlimm gewesen sein, wie für ihn. Wenn der Ältere nicht solch eine Geduld mit ihm gehabt hätte, wäre er wahrscheinlich komplett durchgedreht. Seine Gedanken ließen ihm einfach keine Ruhe mehr. Einerseits hatte er große Angst davor zu spät zu kommen und dann wühlte die Tatsache, dass er wieder auf einem Raumschiff war, alles wieder auf. Fast fühlte er sich, als wäre er gerade von Vegeta gerettet geworden. Das Einzige was ihn zumindest ein wenig beruhigte, war die Nähe zu dem Älteren. Selbst wenn Vegeta trainierte oder einfach nur neben ihm saß, reichte ihm das. Son Goku brauchte einfach das Gefühl, nicht alleine zu sein. Denn das machte das Ganze ein wenig erträglicher. „Danke“, wisperte Goku leise und zwang sich ein eher gequält wirkendes Lächeln auf die Lippen. Ruhig folgte er dem Prinzen zu den Stühlen und ließ sich auf einem der beiden sinken. Seine Hände krallten sich in den Stoff seiner Hose, während er verzweifelt versuchte endlich ruhig zu bleiben. Immer wieder schweiften seine Augen zu der Anzeige auf dem Bildschirm. In fünf Stunden würden sie endlich auf Neu-Namek sein! Eine Hand legte sich auf eine der seinen und ließ ihn aufblicken. Eine Zeitlang sah er in die dunklen Irden des Prinzen und seufzte. „Entschuldige“, wisperte Son Goku leise. Er wusste, dass er Vegeta mit seinem Verhalten nervte. Früher hätte er ihn dafür schon mehrfach fertig gemacht, doch jetzt nahm er es hin und beruhigte ihn. „Ist schon gut, Kakarott“, antwortete Vegeta gelassen. Behutsam strich er mit den Fingern über die weiche Haut, ehe er ihre Finger ineinander verschränkte. Eigentlich fand er so etwas unheimlich kitschig, doch er hatte gemerkt, dass es Kakarott gefiel. Es war schön, dass der Größere sich allmählich an seine Berührungen gewöhnte und seine Nähe hin und wieder sogar suchte. Die Fortschritte die Kakarott machte waren deutlich zu spüren, auch wenn er noch nicht bereit war zu Kämpfen. Vegeta hatte keinen Zweifel daran, dass dies sich nicht wieder änderte. Kakarott fand langsam wieder zu sich selbst und er würde ihm weiter dabei helfen. Lächelnd sah Son Goku auf ihre Hände, ehe er wieder auf den Computer starrte. Nach einer halben Stunde Flugzeit landete Bardock am Rande eines kleinen Dorfes. Überall fühlte er schwache und auch einige stärkere Energien, doch konnte er niemanden sehen. „Ich komme in Frieden! Ich will euch nichts tun, aber ich brauche eure Hilfe!“, rief Bardock laut und wartete einen Moment ab. Für ihn war es wahrlich merkwürdig auf einem fremden Planeten nach Hilfe zu fragen. Saiyajins nahmen sich was sie brauchten und töten um an Informationen zu kommen. Doch das alles war Vergangenheit. Sein Sohn wäre nicht gerade erfreut, wenn er die Leute hier umbringen würde, wo er sie damals alle beschützt hatte. Plötzlich sah der alte Krieger eine Bewegung, nahm sie eigentlich nur aus dem Augenwinkel war. Blitzschnell hob er beide Arme vor sein Gesicht und blockte den Angriff seines Gegners, ohne ihn anzugreifen. Kurz musterte er die ernste Maske des Grünlings. Das musste einer dieser Namekianer sein. Als er wiederbelebt wurde hatte er auch zwei davon gesehen. „Ich will nicht gegen euch kämpfen“, sagte Bardock ernst und erwiderte den kühlen Blick des Namekianers. „Son Goku?“, fragte dieser plötzlich. „Nein, ich bin Bardock. Kakarott… Son Goku ist mein Sohn“, antwortete der Krieger wahrheitsgemäß. Einen kurzen Augenblick geschah nichts, doch dann gab der Fremde seine Kampfposition auf und stand nun ruhig vor ihm. Die Augen schienen ihn regelrecht zu durchleuchten. „Ich wurde von den Dragonballs auf der Erde wiederbelebt und bin hier, um meinem Sohn zu helfen“, begann der Krieger langsam zu erzählen und versuchte in dem emotionslosen Gesicht etwas zu lesen. „Kakarott ist dein Sohn?“ „Ja, du kennst ihn?“, fragte Bardock. „Er hat uns damals geholfen, als Freezer auf unseren Planeten gekommen ist. Seinetwegen leben wir alle hier in Frieden… ich bin Bartu“, antwortete der Namekianer und reichte ihm die Hand. Zögernd schlug Bardock ein und versuchte aus seinem Gegenüber schlau zu werden. Die Namekianer waren wirklich sehr schwer einzuschätzen. „Du willst Son Goku helfen? Ist etwas vorgefallen?“, wollte Bartu wissen. „Ja, deswegen bin ich hier. Es geht ihm nicht besonders gut und eure Dragonballs sind er einzige Weg, wie ich ihm helfen kann. Leider sind die auf der Erde inaktiv, da ich erst kürzlich wiedererweckt wurde“, erklärte Bardock ruhig und hoffte, dass man ihm helfen würde. Als `Son Gokus` Vater schien er zumindest eine gute Chance zu haben. Gerade da dieses Völkchen seinem Sohn ihr Leben verdankte. „Ich bringe dich zum Oberältesten. Er soll entscheiden ob wir deiner Bitte nachgehen können“, sprach Bartu nach kurzem Zögern. „Vielen Dank“, antwortete der Krieger ehrlich und atmete erleichtert auf. Wenn der Oberälteste ihm half, konnte er vielleicht innerhalb weniger Tage die Kugeln zusammentragen. Denn so wusste er nicht wo er mit seiner Suche anfangen sollte und der Planet war wirklich riesig. Wie dumm, dass er nicht an diesen Radar gedacht hatte! „Folge mir“, sprach der Namekianer und stieß sich vom Boden ab. Sofort folgte der Saiyajin ihm und gemeinsam flogen sie los. Sofort versuchte Bardock Energien in der Richtung ausfindig zu machen, doch bisher fand er nichts. Also entweder war dieser Oberälteste ganz wo anders oder er war weiter weg, als ihm lieb war. Beides konnte er gerade gar nicht gebrauchen. Neugierig musterte Bartu den fremden Saiyajin und bemerkte wieder die verblüffende Ähnlichkeit mit Son Goku. Augenscheinlich stimmte seine Geschichte, doch trotzdem war Bartu auf der Hut. Er erinnerte sich noch daran wie Son Goku sie alle gerettet hatte. Damals war er fast noch ein Kind gewesen, doch jetzt war er Erwachsen und selbst ein Krieger. Einer der größten und stärksten auf dem Planeten. „Wie lange wird es dauern bis wir da sind?“, fragte Bardock nach einer Weile, da er immer noch keine Energien ausfindig machen konnte. „Hab Geduld, wir werden bald da sein“, antwortete Bartu gelassen. Seufzend nickt der Krieger und wandte den Blick wieder nach vorne. Seitdem er von der Erde losgeflogen war, fühlte er sich ständig unruhig. Er wollte sein Ziel einfach so schnell wie möglich erreichen. Auch wenn Bartu meinte, sie würden bald da sein, flog der Saiyajin nun schon eine halbe Stunde mit ihm durch die Gegend, ehe dieser endlich landete. Sofort folgte Bardock ihm und sah sich neugierig um. Sie waren erneut in einem Dorf angekommen, ähnlich wie dem Letzten. Nur, dass er hier etliche Namekianer, jeglichen Alters vorfand. Misstrauisch sahen sie den Fremden an und die Älteren, holten die Kinder schützend zu sich. „Ich werde euch nichts tun“, sagte Bardock ruhig und hob die Hände. „Habt keine Angst, von ihm droht keine Gefahr“, sprach Bartu laut und deutete dem Saiyajin an, ihm zu folgen. Wortlos folgte dieser ihm an etlichen Häusern, vorbei an den besorgten Bewohnern. Manche rannten in ihre Häuser, als sie näherkamen. Bartu schüttelte den Kopf, aber er verstand ihre Reaktionen. Die Erinnerungen an Freezer und seine Armee, waren einfach in den Köpfen seiner Landsleute eingebrannt. Viele erkannten Son Goku nicht in Bardock wieder, nur wenige hatten ihn damals wirklich zu Gesicht bekommen, so war ihre Furcht eigentlich nicht verwunderlich. Er war gespannt wie der Oberälteste reagierte und fragte sich insgeheim was mit Son Goku los war. Einem solch mächtigen Krieger, konnte doch eigentlich nichts geschehen. Wie sehr er sich da täuschte, ahnte er zu dem Zeitpunkt nicht. In seinem Volk gab es solche Verbrechen nicht. „Da vorne ist das Haus des Oberältesten“, sagte Bartu und deutete mit der Hand auf das größte Gebäude im ganzen Ort. Stumm nickte Bardock und blieb neben dem Namekianer stehen, als dieser lautstark an die Tür klopfte. Ohne eine Antwort abzuwarten trat Bartu ein und wies Bardock an, ihm zu folgen. Von draußen kam man direkt in einen großen runden Raum, von dem noch einige Türen abgingen. Der Raum selbst war etwas spärlich eingerichtet, lediglich ein Stuhl in der Mitte war dort vorhanden. Ein älterer Namekianer saß darauf und sah den Fremden mit wachen Augen an. Vier weitere Bewohner standen vor dem Oberältesten und sahen verwundert zu Bartu und Bardock. „Oberältester Moori, entschuldigt bitte die Störung“, sprach Bartu ruhig und sank auf die Knie. Unschlüssig blieb Bardock einfach stehen und sah neugierig zu dem Ältesten. Dieser Mann machte ihn irgendwie nervös und schien ihn fast mit seinen Augen zu durchbohren. „Bartu, wer ist dieser Fremde?“, fragte der Oberälteste Moori ohne den Blick von dem Saiyajin zu nehmen. „Mein Name ist Bardock, Oberältester… ich bin gekommen um, Euch um eure Hilfe zu bitten. Meinen Sohn müsstet Ihr bereits kennen, sein Name ist Son Goku“, erklärte Bardock ernst. „Son Goku… natürlich. Dein Sohn hat uns damals alle gerettet“, sagte der Oberälteste anerkennend. „Die Ähnlichkeit ist wirklich verblüffend“. Son Goku war einer der wenigen Fremden, denen er vertrauen konnte. Nun galt es herauszufinden, ob Bardock dazu gehören durfte oder nicht. „Meinem Sohn geht es im Moment sehr schlecht und ich bräuchte dringend eure Dragonballs, um ihm damit zu helfen“, kam Bardock sofort zur Sache. „Die auf der Erde sind im Moment leider inaktiv und ich fürchte, der Wunsch kann nicht mehr so lange warten“ Ein leises Raunen, ging durch die Anwesenden und gefühlt durchdrangen ihn die ernsten Augen, des Oberältesten nur noch mehr. Bardock wurde dabei nur noch unwohler und nervös löste sich sein Schweif von seiner Hüfte. „Worum geht es genau bei deinem Wunsch?“, fragte der Oberälteste überlegend. Das es um die Dragonballs ging, hatte er sich schon fast gedacht. Doch niemals würde er sie leichtfertig weitergeben. Wie der Oberälteste vor ihm, spürte auch er die Absichten einer Person. Bisher schien der Saiyajin ihm friedfertig und verzweifelt. Deutlich konnte er ihm seine Sorgen ansehen. „Meinem Sohn ist etwas Schreckliches passiert… etwas, dass er einfach nicht vergessen kann. Er leidet wirklich schrecklich darunter und ich möchte den Drachen bitten, ihm zu helfen“, antwortete Bardock langsam und wählte jedes Wort mit bedacht. Eine Zeitlang geschah nichts, der Älteste sah ihm einfach nur in die Augen. „Also gut, holt die Dragonballs“, sagte der Oberälteste schließlich und nickte Bartu zu. Sofort verschwand dieser wieder, gefolgt von den restlichen Namekianern. Überrascht blickte Bardock ihnen nach, ehe er zum Älteren sah. „Ich danke Euch“, sprach Bardock ernst, überrumpelt davon, dass man ihm so schnell half. Eigentlich dachte er, er müsste noch viel länger um das Vertrauen dieser Grünlinge bitten. Damit hatte er gar nicht gerechnet. Wieso vertraute ihm dieser Oberälteste so schnell? Konnte er spüren, dass er die Wahrheit sagte? „Ich sehe, dass deine Absichten rein sind und darum werden wir dir helfen“, sprach Muli ernst und erhob sich langsam. Es war fast, als hätte er Bardock die Fragen angesehen. „Folge mir“ Mit einem Nicken ging Bardock dem Namekianer hinterher. Dieser führte ihn nach draußen und ging langsam von dem Dorf weg. Der Fußmarsch dauerte einige Minuten, der alte Namekianer schien erst zufrieden, als das Dorf ein gutes Stück hinter ihnen lag. „Hier ist eine gute Stelle“, sagte Moori ruhig. „Die Kugeln werden in wenigen Minuten eintreffen. Wir haben sie alle zusammengetragen und an einem Ort versteckt, den potenzielle Feinde nicht so schnell aufspüren können. Ich hielt das nach Freezer für das Beste“ „Eine gute Idee und ihr wisst wo sie sind, wenn ihr sie selbst benötigt“, antwortete Bardock ehrlich und versuchte sich so von seiner Aufregung abzulenken. Nun da er die Kugeln in wenigen Minuten in greifbarer Nähe hatte, wurde er ziemlich nervös. Er war froh, dass er sie nun nicht mehr suchen musste. Aber er hatte Angst, dass der Drache seinen Wunsch ablehnte oder gar nicht erfüllen konnte. Über die genauen Wortlaute wollte er eigentlich auch noch nachdenken. Fest ballte Bardock seine Hände zu Fäusten und schloss die Augen, ehe er tief durchatmete und sich zur Ruhe zwang. „Nun... um ehrlich zu sein, nutzen wir sie nur absoluten Notfall und das kommt wirklich selten vor“, sagte der Oberälteste plötzlich und zog somit die Aufmerksamkeit des Sayajins auf sich. „Da kommen sie schon“, meinte Moori ernst und wandte urplötzlich den Kopf um. Neugierig folgte der Krieger seinem Beispiel und erleichtert sah er Bartu und die anderen mit riesigen orangen Kugeln auf sich zukommen. Fasziniert bemerkte er das helle leuchten der Kugeln und trat langsam näher, als sie alle auf dem Boden gelegt wurden. „Tritt ein wenig zurück, ich werde den Drachen Polunga rufen und dann kannst ihm deine Wünsche nennen“, sprach der Oberälteste mahnend. Sofort trat der Saiyajin zur Seite und stellte sich neben Bartu. „Wünsche?“, fragte er ihn verwirrt. „Der Drache Polunga kann dir bis zu drei Wünsche erfüllen“, erklärte dieser ruhig. Überrascht weiteten sich Bardocks Augen und nachdenklich sah er auf die leuchtenden Kugeln herab. Bisher war er der festen Annahme, der Drache könnte nur einen Wunsch erfüllen. Das hier veränderte einfach alles! Sein Wunsch blieb der Gleiche, er wollte Kakarott unbedingt helfen, aber da gab es noch etwas anderes… Blinzelnd sah der alte Krieger auf, als er fremd klingende Worte vernahm und der Himmel sich verdunkelte. Blitze jagten quer über den Himmel und eine goldene Gestalt erhob sich aus den Kugeln. Ehrfürchtig blickte der Saiyajin in die rotglühenden Augen, des Drachens. „Nennt mir euren ersten Wunsch“, grollte die tiefe Stimme laut über die Ebene. Schwer schluckte Bardock und ballte seine Hände zu Fäusten. Jetzt war der Moment da und er war wie erstarrt. „I…ich…“, begann Bardock zögernd und wendete kurz den Blick ab und sah zu dem Oberältesten. Dieser sah ihn aufmerksam an und nickte ihm zu. „Ich wünsche mir das du meinen Bruder Tales, hier auf diesem Planeten wiederbelebst“, rief Bardock plötzlich und weitete die Augen geschockt. Das war es, was er sich noch wünschte… Rache! Aber die Worte waren einfach so aus seinem Mund gekommen ohne, dass er es wirklich bewusst gewollt hatte. Die Augen des Drachen blitzten auf und angespannt hielt der Krieger den Atem an. „Dein Wunsch ist erfüllt“, sprach Polunga. Ein fieses Grinsen schlich sich auf Bardocks Lippen und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Nun konnte er seinen zweiten Wunsch nennen und dann kam Tales! „Ich wünsche mir, dass du meinen Sohn Son…“, formulierte Bardock seinen zweiten Wunsch, doch dann stockte er… Kapitel 26: Ankunft auf Namek ----------------------------- Noch vor wenigen Sekunden war er eine körperlose Seele, gefangen in der Unterwelt. Ziellos umherirrend, umgeben von abertausenden. Doch dann ging ein Ruck durch seine Seele und es fühlte sich an, als würde sie aufgesaugt werden. Das Nächste was er empfand, war kaum zu beschreiben. Seine Augen, die sich langsam öffneten, seine Lungen die, die schwüle Luft einatmeten und die schwere seines Körpers. Die Welt um ihn herum verschwommen und unscharf, wurde nur langsam klarer. Verwirrt blickte Tales sich um und verstand nicht was geschehen war. Deutlich spürte er sein schnell schlagendes Herz, seine Hände die sich zu Fäusten ballten. Langsam sah er sich um und entdeckte ein paar merkwürdige grüne Gestalten, nur wenige Meter von sich entfernt. Ihr Blick ging gen Himmel und sofort folgte Tales ihren Beispiel. Überrascht weiteten sich seine Augen, als er dort einen riesigen Drachen mit rotglühenden Augen entdeckte. In so vielen Welten war er seiner Zeit gewesen, doch so etwas hatte er noch nie gesehen. Genervt öffnete der Dunkelhäutige seinen Mund und wollte die Fragen stellen, die ihm im Moment am meisten in der Seele brannten. Doch dann hörte er diese Stimme… Wie lange hatte er sie nicht mehr vernommen? Und doch war sie ihm so vertraut! Hektisch wandte Tales den Kopf um und ein irres Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er seinen Bruder nur ein paar Meter von sich entfernt stehen sah. Sein Körper reagierte ganz von alleine und innerhalb einer Sekunde stürmte er auf Bardock zu und schlug ihm mit der Faust in den Rücken. Zeitgleich legte er einen Arm um seinen Hals und zog ihn eng an sich. Bardock traf dieser Schlag völlig unvorbereitet. Mit einem schmerzerfüllten Stöhnen wurde er nach vorne katapultiert und schließlich mit einer Hand am Hals zurückgezogen. Schnell packte er den Arm, der ihn eisern festhielt und versuchte ihn von sich zu ziehen. Aus den Augenwinkeln nahm er die braungebrannte Haut wahr und stockte. „Tales“, wisperte er leise. Er wusste, dass sein Bruder wieder lebte, aber ihn wirklich zu sehen oder bei sich zu spüren war nochmal etwas anderes. Es war ein verwirrendes Gefühl. Zum einen kochte die Wut und der Hass für Tales' Verbrechen an Kakarott in ihm hoch, doch gleichzeitig freute sich ein winziger Teil von ihm, ihn endlich wieder bei sich zu haben. „Na Bruder, schön dich zu sehen“, raunte Tales in sein Ohr. „Doch soweit ich weiß, sollten wir beide tot sein. Erklärst du mir wieso, wir aber nun hier stehen… so lebendig?“ „Lass ihn los!“, rief Bartu, der sich sofort schützend vor dem Oberältesten gestellt hatte. Genervt sah der Dunkelhäutige zu ihm und hob locker eine Hand, in der er eine Ki-Kugel formte. „Haltet euch da raus, sonst sterbt ihr alle!“, drohte Tales mit einem breiten Grinsen. Bardock nutzte den Moment und versuchte sich erneut loszureißen, doch der Griff war eisern. Es gelang ihm einfach nicht, sich von ihm zu lösen. Dabei war er früher immer der weitaus stärkere gewesen. „Vergiss es Brüderchen, während du tot warst habe ich jahrelang trainiert. Auch wenn meine Kraft nicht für deinen Sohn reicht, für dich reicht sie allemal!“, lachte Tales finster. „Nennt mir euren nächsten Wunsch!“, rief Polunga mit donnernder Stimme. Bisher hatte er dem Treiben nur zugeschaut, doch nun wurde er ungeduldig. „Wunsch?“, fragte Tales. „Oberältester! Ihr müsst den Drachen zurückschicken“, rief Bartu hektisch und dieser nickte sofort. „Nein!“, rief Bardock verzweifelt und kämpfte erneut gegen den festen Griff an. Er hatte seinen Wunsch noch nicht genannt. Wenn der Drache jetzt verschwand, musste er lange Zeit warten… Die Ki-Kugel schlug direkt vor Bartus Füßen ein und hinterließ ein großes Loch. „Ihr tut hier gar nichts, verstanden!“, rief Tales kalt und wendete seinen Kopf in den Himmel. „Hast du mich ins Leben zurückgeholt?“ „Das war der erste Wunsch und zwei weitere stehen euch zur Verfügung“, antwortete der Drache. „Oh, wirklich? Wie praktisch“, lachte Tales hämisch. „Tales, denk nicht mal dran!“, knurrte Bardock und versuchte sich mit aller Kraft zu befreien. Schließlich gelang es ihm, den Arm seines Bruders ein wenig von sich zu schieben. Unbeeindruckt trat Tales ihm in den Rücken, sodass er auf den Boden knallte. „Tja, Bruder du hast nichts zu melden“, gab der Dunkelhäutige gelassen von sich. Er genoss es wirklich, wie Bardock ihm zu Füßen lag und ließ ihn spaßeshalber aufstehen. Zum ersten Mal seit vielen Jahren standen sich die beiden Brüder gegenüber. Ihre Blicke trafen sich und für einen Moment sahen sie sich einfach nur an. Dann bewegte sich Tales und teleportierte sich hinter den Älteren. Mit einem gezielten Schlag in den Nacken schlug er ihn einfach K.o. „Schlaf schön, Bardock“, wisperte der Dunkelhäutige grinsend, ehe er sich wieder dem Drachen zu wandte. „Ein Wort und ihr seid tot!“, rief er noch kurz zu den Grünlingen und grinste, als er die verängstigen Gesichter bemerkte. Einzig der Alte und der Krieger, der vor ihm stand, schienen ruhig zu bleiben. Sie waren schlau genug, um ihm nicht in die Quere zu kommen. So konnte Tales nachdenken, was er nun mit diesen Wünschen tun konnte. Kurz wanderten seine Gedanken zu Okara, seiner Geliebten. Wie schön es wäre, sie wieder in seinen Armen zu halten, sie zu lieben und einfach bei sich zu haben. Doch diese Welt, die sein Leben war, war nicht die ihre. Er hatte sich verändert, war nicht mehr der Saiyajin, der er einmal war. Okara inmitten dieses düsteren, kalten Lebens, wo man ständig um das Überleben kämpfen musste… Nein, das konnte und durfte er seiner Geliebten nicht antun! Sie war verloren, ebenso wie sein Heimatplanet. Es gab kein Zurück mehr… Dank Bardock! „Kann man den Drachen nochmal rufen?“, fragte Tales an die Grünlinge gewandt. Diese sahen ihn mehr oder weniger entsetzt an und keiner wagte es ihm zu antworten. Mit einem Knurren hob Tales seinen rechten Arm und ließ eine weitere Ki-Kugel erscheinen, die er direkt auf den Krieger richtete. Bartu verspannte sich und erhöhte leicht seine Kampfkraft. Er spürte das er diesem Monster, dass Bardock und Son Goku so ähnlich sah, nicht gewachsen war. Aber er würde nichts unversucht lassen, um den Oberältesten zu schützen! Der Oberälteste Moori blickte direkt in die glühende Kugel und legte eine Hand auf Bartus Schulter. „Der Drache Polunga kann in einem Jahr erneut gerufen werden“, sprach der Oberälteste laut. „O…oberältester!“, rief Bartu entsetzt. Doch dieser schüttelte ernst den Kopf. Er spürte, dass dies der einzige Weg war, um ein Blutbad zu vermeiden. Sie konnten nur hoffen, dass dieser Saiyajin niemals wiederkehrte. „Wie praktisch“, grinste Tales, mit dieser Antwort war er mehr als zufrieden. „Auf welchen Planeten befinden wir uns gerade?“ „Namek, Planet Namek“, antwortete Moori ruhig und schloss für einen Moment die Augen. Tales war damit endgültig zufrieden und sah wieder in die rotglühenden Augen. „Ich wünsche, dass du mich und meinen Bruder Bardock auf den Planeten Clemat bringst“, rief Tales diesem entgegen und grinste breit. Für heute sollte dieser Wunsch genügen, denn endlich bekam er das, was er sich so lange wünschte. Seine Rache! Die Augen leuchteten rot auf und ein Ruck ging durch die beiden Saiyajins, ehe sie vor den Augen der Namekianern verschwanden. Eine Zeitlang sah der Oberälteste auf diese Stelle, wo sie eben noch standen, ehe er den Blick hob. „Der Dritte Wunsch wird nicht benötigt“, rief er Polunga zu. „Dann bis zum nächsten Mal“, donnerte die Stimme des heiligen Drachens, ehe sich seine Gestalt auflöste und die Kugeln sich über den ganzen Planeten verteilten. Der Himmel wurde hell und nichts erinnerte mehr, an das vergangene Geschehen. „Oberältester, wieso habt Ihr ihm das alles verraten?“, fragte Bartu besorgt. „Vertrau mir, Bartu. Lügen hätten uns nur den Tod gebracht“, entgegnete dieser ernst. „Aber was ist, wenn er wiederkehrt?“, wollte Bartu wissen. „Wir werden sehen, mein Gefühl sagt mir, dass wir uns nicht sorgen müssen“, meinte der Oberälteste geheimnisvoll und wandte sich ab. Langsam ging er zurück zum Dorf, die verwirrten Blicke ignorierend. „Gleich sind wir da“, sagte Vegeta gelassen und blickte kurz zu Kakarott, welcher schon wieder unruhig durch den Raum lief. „Setz dich bitte hin, wir landen gleich“, bat er ruhig. Verzweifelt sah Goku zu ihm rüber und nickte. Ehe er zögernd zu Vegeta ging und sich neben ihm auf dem Stuhl fallen ließ. Unruhig sah er dabei zu, wie der Planet langsam immer größer wurde. „Bisher hat er seinen Wunsch noch nicht ausgesprochen, Kakarott“, meinte der Prinz. „Sobald wir landen, finden wir ihn innerhalb weniger Minuten. Ich glaube nicht, dass er seine Aura unterdrückt. Er rechnet sicher nicht damit, dass wir ihm folgen“ „Du hast Recht, Vegeta. Aber ich habe einfach so ein schlechtes Gefühl“, versuchte Son Goku sein Verhalten zu erklären. Er dachte ähnlich, wie Vegeta, aber er konnte diese Angst einfach nicht abschütteln. Es war fast wie eine Vorahnung… „Versuch dich zu beruhigen, wir finden ihn und dann fliegen wir zurück“, versuchte Vegeta ihn weiter zu beruhigen und nahm wieder einmal seine Hand in die Seine. Das Raumschiff setzte automatisch zum Landeanflug an und kam nach ein paar Minuten mit einem Ruck auf dem Boden auf. Sanft zog der Prinz den Größeren mit sich und hielt ihn weiterhin fest, als er das Zittern von dessen Körper spürte. „Keine Angst, Kakarott. Ich bin bei dir und wir schaffen das“, wisperte Vegeta leise und schluckte schwer. Es war für ihn immer noch merkwürdig, solche Dinge zu sagen, aber er wollte ihm einfach die Angst nehmen. Er spürte deutlich, dass Kakarott ihn gerade mehr denn je brauchte. „Danke Vegeta“, antwortete Son Goku mit einem gequälten Lächeln und atmete tief durch, als sich die Luke öffnete. Langsam traten die beiden Saiyajins nach draußen und sahen sich um. Es war ein merkwürdig vertrautes Gefühl wieder auf dem Planeten Namek zu sein. Ein kleines Lächeln schlich sich auf Gokus Lippen, als er daran dachte, wie sein Verhältnis damals zu Vegeta war… Zwischen ihnen hatte sich seit damals so viel verändert! Doch leider war er auch nicht mehr er selbst… Angespannt sah sich Kakarott um und entdeckte das andere Raumschiff nur wenige Meter von sich entfernt. Langsam trat er darauf zu und sah sich wieder um. „Hm, ich kann seine Energie nicht spüren“, sagte Vegeta plötzlich und kniff die Augen verärgert zusammen. Seine freie Hand ballte sich zu einer Faust und ein genervtes Knurren verließ seine Kehle. Das durfte doch alles nicht wahr sein! „Mach dir keine Sorgen, wir finden ihn trotzdem“, antwortete Prinz schnell, als er Kakarotts entsetztes Gesicht sah. Er holte den Dragon Radar hervor und drückte auf den Knopf, doch entgegen seiner Erwartungen zeigte dieser nichts an. „W…wie kann das sein?“, hauchte Goku entsetzt. Die Angst verstärkte sich schlagartig und er fühlte sich in seiner bösen Vorahnung bestätigt. „Ich weiß nicht… Kakarott! Vielleicht ist er kaputt, keine Ahnung. Dann suchen wir ihn eben auf die herkömmliche Art. Vielleicht finden wir durch die Namekianer einen Dragonball, dann muss er sowieso erst einmal zu uns. Vielleicht wissen sie auch wo er ist“, überlegte Vegeta seufzend. Behutsam legte er eine Hand auf Kakarotts Schulter, ehe er sich von ihm löste. „Wir nehmen sein Raumschiff mit und unseres ist nur auf dich und mich programmiert. Er kann es also nicht starten.“ Seufzend ging der Prinz auf das Raumschiff zu und packte es zurück in die Kapsel, die er vorsorglich in seinem Anzug verstaute. „Und wenn wir ihn nicht finden?“, fragte Goku verzweifelt. „Wir werden ihn finden, Kakarott. So groß ist der Planet nun auch nicht“, versprach Vegeta ernst und legte vorsichtig einen Arm um den Größeren. „Wir fliegen zuerst einmal ins nächste Dorf, vielleicht können die uns weiterhelf…“, schlug der Ältere vor, doch dann stockte er. Er spürte eine einzelne Energie, die sich schnell bewegte und ihnen dabei näherkam. Bartu hatte sich auf die Suche nach Bardocks Raumschiff gemacht und suchte nun den Bereich ab, aus dem er den Saiyajin erstmals kommen spürte. Da es sich um Son Gokus Vater handelte, hatte er das Gefühl diesem irgendwie Bescheid geben zu müssen. Vielleicht konnte er das über das Raumschiff! Sie waren es ihm schuldig, nachdem was er für sie getan hatte! Doch plötzlich spürte er zwei fremde Energien und hielt sogleich auf sie zu. Innerlich stöhnte er auf und hoffte, dass es keine neuen Feinde waren. Normalerweise landete nie jemand auf ihrem Planeten und heute kam es schon das zweite Mal vor. Nach einer kurzen Flugzeit landete er vor den zwei Fremden und weitete überrascht die Augen. „Son Goku?“, fragte er verwundert, ehe seine Augen zu Vegeta wanderten. An ihn erinnerte er sich auch, allerdings war er ihm in keiner so guten Erinnerung geblieben. Vegeta zog Kakarott sofort etwas näher zu sich und sah den Namekianer finster an. „Kennen wir uns?“, fragte Son Goku verwirrt. „Wahrscheinlich erinnerst du dich nicht mehr an mich, aber wir sind uns damals begegnet, als du uns gerettet hast. Mein Name ist Bartu“, sprach der Namekianer gelassen und blickte immer wieder zu dem kleineren Saiyajin. „Das ist Vegeta, keine Sorge, er ist einer von den Guten“, erklärte Son Goku sofort und legte eine Hand auf die Vegetas. Nur langsam löste dieser seinen eisernen Griff, dennoch beobachtete er den Fremden misstrauisch. Dankbar lächelte Goku und schloss einen Moment die Augen, ehe er wieder zu Bartu sah. „Hast du vielleicht meinen Vater gesehen? Sein Name ist Bardock und er sieht mir sogar ziemlich ähnlich“, fragte Son Goku voller Hoffnung. „Ich habe deinen Vater zum Oberältesten gebracht, damit er ihm seine Bitte vortragen konnte“, erzählte Bartu ernst und musterte den größeren Saiyajin. Selbst ihm fiel auf, dass er kränklich und abgemagert wirkte. Die Tatsache, dass Vegeta ihn beschützte machte die Sache nur noch merkwürdiger. Denn soweit er wusste, gab es niemand stärkeren als Son Goku. „Was?! Dann bring uns sofort zu ihm!“, rief Vegeta alarmiert. „Es tut mir leid, aber Bardock ist nicht mehr auf dem Planeten“, antwortete der Namekianer schwach. „W…was? Aber wieso? Sein Raumschiff war doch noch hier! Habt ihr seinen Wunsch abgelehnt?“, stotterte Goku geschockt und krallte seine Hände in Vegetas Arm. „Der Oberälteste hat den Drachen Polunga gerufen und Bardocks Bitte stattgegeben. Er sagte, er wolle den Wunsch für dich nutzen, doch als er erfuhr, dass Polunga drei Wünsche erfüllen kann, wünschte er sich einen Saiyajin zurück ins Leben, mit dem Namen Tales…“ „Oh Kami, mir wird schlecht“, wimmerte Son Goku und stolperte einige Schritte zurück. Seine Hände krallten sich in seinen Magen und überfordert krümmte er sich zusammen. Tränen traten in seine Augen und ihm wurde schwindelig. Sofort war Vegeta an seiner Seite, als er bedrohlich zu wanken begann. Er wollte etwas sagen, um das alles leichter für Kakarott zu machen, doch er wusste nicht was. Wieso hatte Bardock das getan? Aus Bruderliebe sicher nicht, so gut kannte er den Krieger inzwischen! „Was ist dann geschehen?“, wollte Vegeta wissen und ballte die Hände zu Fäusten. Dass diese Made lebte, schürte seinen Hass auf Tales umso mehr! Sobald er ihn in die Finger bekam, würde er diesen Saiyajin in seine Einzelteile zerlegen! „Tales hat euren Vater niedergeschlagen und sich vom heiligen Drachen gewünscht, dass er sie beide auf den Planeten… Clemat schickte“, sprach Bartu zögernd weiter. Die mehr als heftige Reaktion Son Gokus konnte er sich nicht so ganz zu erklären, doch er wollte auch nicht nachfragen. „Clemat“, wisperte Son Goku und ließ sich einfach zu Boden fallen. Verzweifelt blieb er sitzen und legte eine Hand an seine Stirn. Dieses Gefühl seinen eigenen Vater nun in Tales Fängen zu wissen, war das Schrecklichste was er jemals empfunden hatte. Tales würde ihm sicher, dasselbe antun und das durfte nicht passieren! Sein Vater sollte nicht die gleiche Hölle wie er erleben! „Ich kenne diesen Planeten“, meinte Vegeta überlegend und legte eine Hand auf Kakarotts Schulter. „Das ist auch so ein widerlicher Planet, wie der auf dem Tales dich gebracht hat. Ich war damals ein paar Mal mit Radditz dort. In etwa drei Tagen könnte ich ihn mit dem Raumschiff erreichen“ „Drei Tage ist zu spät!“, rief Goku aufgebracht und kämpfte mit den Tränen. „Er wird ihn bis dahin auch…“ „Es ist unsere einzige Möglichkeit, Kakarott! Ich werde ihnen nachfliegen und vielleicht komme ich noch rechtzeitig an!“, antwortete Vegeta mitfühlend. Er wollte sich gar nicht vorstellen, wie diese Situation für Son Goku sein musste. „Ich komme mit“, wisperte Son Goku und krallte seine Hände in den Stoff seiner Hose. „Nein, kommt nicht in Frage! Ich bringe dich nicht in die Nähe dieses Monsters! Du bleibst hier!“, antwortete der Prinz sofort und schüttelte den Kopf. Es behagte ihm nicht, Kakarott nun alleine zu lassen, aber mitnehmen konnte er ihn auf keinen Fall und ihn allein auf den Heimweg schicken, war auch keine Option! „Kannst du eine Weile auf ihn aufpassen?“, fragte Vegeta an Bartu gewandt. Es fiel ihm schwer diesem Grünling zu vertrauen, aber es ging in dem Moment nicht anders. Sie verdankten Son Goku ihr Leben und waren ein eher friedliches Volk. Sie waren seine einzige Option. „Natürlich“, antwortete Bartu stirnrunzelnd. „Vegeta, nein!“, rief Son Goku aufgebracht und stand auf. Verzweifelt packte er den Älteren an den Schultern und schüttelte panisch den Kopf. Er hatte Angst davor, ohne Vegeta zu sein. Angst um seinen Vater! Es war alles zu viel! „Kakarott bleib beim Raumschiff! Ich verspreche dir so schnell wie möglich mit deinem Vater wiederzukommen. Ich melde mich bei dir, versprochen“, sagte Vegeta ruhig und legte eine Hand an Kakarotts Wange. Sanft nahm er seine Hände in die Seinen und hielt sie einen Moment fest. Es fiel ihm mit jeder Sekunde schwerer, Kakarott so zurückzulassen. Aber sie hatten keine Wahl, wenn er Bardock retten wollte. Vielleicht gab es noch Hoffnung und er schaffte es rechtzeitig… Langsam hob Vegeta den Blick und sah direkt in die verzweifelten Augen des Größeren. Ohne weiter darüber nachzudenken, zog er ihn sanft am Nacken zu sich und hauchte einen kurzen Kuss auf die zitternden Lippen. „Ich komme wieder, ich verspreche es dir“, sagte Vegeta ernst. „Pass auf dich auf“, wisperte er leise, ehe er sich von ihm abwendete und die Raumkapsel auf den Boden warf. Ohne einen Blick zurück zu werfen ging er an Bord. Ein weiterer Blick in die Augen des anderen Saiyajins und er hätte es nicht mehr gekonnt. Aber er musste jetzt gehen, er musste Bardock retten! Überfordert legte Goku einen Finger auf seine Lippen und blickte dem Prinzen zitternd hinterher. Sein Mund öffnete sich, um etwas zu sagen, doch er schloss ihn unverrichteter Dinge wieder. Er wusste das Vegeta Recht hatte, aber es fiel ihm schwer ihn gehen lassen. Das Raumschiff startete und Son Goku konnte ihm einfach nur nach sehen. Tränen rannen über seine Wangen und er fühlte sich alleine und verloren. Die Angst beherrschte sein ganzes Sein. Die Chance, dass Vegeta noch rechtzeitig kam, war erschreckend gering… Kapitel 27: Tales Rache ----------------------- Blinzelnd öffnete Tales die Augen und sah sich um. Ein breites Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er den Planeten Clemat erkannte. Der Drache hatte sie also wirklich hierhergeschickt. Sein Grinsen wurde eine Spur finsterster, als seine Augen bei dem bewusstlosen Körper vor seiner Nase hingen blieben. Lässig hob er seinen Bruder hoch und warf ihn sich über die Schulter, ehe er sich kraftvoll vom Boden abstieß. Einen kurzen Augenblick schloss er genießend die Augen, als er den Flug wind in seinem Gesicht spürte. Doch dann fing er sich wieder und versuchte sich erst mal zu orientieren. Clemat war wie Lagon Txarrak, der Planet auf dem er Son Goku damals hingebracht hatte, vom Abschaum des Universums bewohnt. Während Lagon Txarrak hauptsächlich aus Wüste bestand, war Clemat das genaue Gegenteil. Fast achtzig Prozent des Planeten waren von Wäldern umgeben. Es gab kaum ein Fleckchen grün ohne einen Baum. Doch das brauchte es auch gar nicht, denn die Wälder waren so hell und schön bewachsen, wie es nur ganz wenige Plätze auf Vegeta-Sei gab. Alles auf diesem Planeten gedeiht und so gab es immer genug Nahrung ohne, dass man viel tun musste. Städte gab es nur zwei auf dem Planeten, dafür waren sie aber riesig und teilweise in die Wälder gebaut. Manche Gebäude waren baufällig und zeugten noch von dem harten Kampf, als die ursprünglichen Bewohner allesamt ausgerottet wurden. Tales und seine Freunde waren damals dabei gewesen und hatten als Belohnung ein geräumiges Haus in Wäldern bekommen. Dort ließ es sich viel besser Leben, als in dem kalten und baufälligen Gebäude auf Lagon Txarrak. Doch sie behielten es und nutzten es hin und wieder als Zwischenstopp. Die meiste Zeit waren sie unterwegs. Plündern, Töten, Planeten erobern, Bestimmte Krieger ausschalten… einfach alles was ihnen Geld einbrachte. Meist undankbare und grässliche Arbeit, doch die Bezahlung war gut. Es reichte zum Leben, doch trotzdem kam dieser Planet niemals an die Schönheit von Vegeta-Sei heran. Ihre Heimat war einfach etwas Einzigartiges gewesen… Seufzend drehte Tales ab, auch wenn für die meisten hier alles gleich aussah, kannte er den Planeten einfach in und auswendig. Zu seiner Freude, war er nicht unweit von seinem Zuhause entfernt. Mit einem Grinsen landete er schließlich vor dem Haus und schmunzelte, als er alles so vorfand, wie sie es verlassen hatten. Gemütlich trug der Dunkelhäutige seine Fracht ins Haus und warf sie achtlos auf dem Boden. Das Haus war immer noch genauso eingerichtet, wie es die Vorbesitzer verlassen hatten. Ihnen war es einfach egal gewesen und es hatte so wirklich den Anschein nach einem ganz gewöhnlichen Zuhause. Zwar sah seine Behausung auf Vegeta anders aus, aber das spielte keine Rolle. Jeder hatte sein eigenes Zimmer im Obergeschoss. Ein großes Bad gab es oben, eine geräumige Küche und gleichzeitig eine Art Wohnbereich, befand sich unten. Von der Haustür aus kam man auch gleich in dem Raum an. Die Möbel waren alle aus einem hellen oder dunklem Holz, je nach Zimmer. Edle Böden, schöne Teppiche. Die Wände im Untergeschoss bestanden fast nur aus Fenstern, damit man die schöne Aussicht auf den blühenden Wald genießen konnte. Wahrscheinlich wäre dieses Anwesen schon längt verwahrlost, würde nicht hin und wieder einer der Sklaven hier sauber machen. Der Sklavenhändler schickte ihn regelmäßig vorbei und Tales hatte damals gleich für die nächsten Zwanzig Jahre bezahlt. Dann mussten sie sich nicht damit beschäftigen. Nicht das es wichtig gewesen wäre, denn dieses Haus änderte auch nichts an ihrem Schmerz. Aber irgendwo mussten sie Leben, also wieso nicht hier? Es gab schlechtere Orte und verdammt viele hatte er gesehen! Nachdenklich rieb Tales sich über das Kinn und lief schließlich ins Bad. Dort suchte er in dem rustikalem Schränkchen nach etwas und grinste, als er schließlich fündig wurde. Mit den Ki-Fesseln kehrte er zu Bardock zurück und legte sie ihm kurzerhand an. Wieder hob er ihn auf die Arme und trug ihn in sein Zimmer, wobei ihm nun alles gehörte! Seine Freunde waren ja tot und rückblickend hätte er sie wieder ins Leben wünschen können. Aber wozu? Er hing nicht an diesen Saiyajins, sie waren ihm schlichtweg egal. Die Jahre mit ihnen, hatten ihn nicht rührselig gemacht, er hatte nichts für sie übrig. Die Rachegelüste und dieser der Schmerz, war alles was sie teilten. Es hatte Spaß gemacht ihnen dabei zuzusehen, wie sie Bardocks Sohn nach und nach brachen. Aber Bardock, gehörte nur ihm! Sollten die anderen weiter in der Hölle schmoren! Wenn juckt es schon? Es gab niemanden der sie vermisste und er sicher auch nicht! Dieses Mal würde er seine Rache mit niemandem teilen… Seinen Bruder würde er ganz alleine brechen! Langsam… Stück für Stück! Und jede Sekunde davon würde er einfach nur genießen! Unsanft warf Tales Bardock auf das Bett und grinste, als er ein leises Stöhnen hörte. „Na, auch schon wach, Bruder?“, fragte er fies grinsend und beugte sich über ihn. Kakarott stand immer noch an derselben Stelle, wo Vegeta ihn zurückgelassen hatte. Die Tränen rannen unaufhaltsam über seine Wangen und er wusste gar nicht was er fühlen sollte. Da war zum einen die ohnmächtig starke Angst um seinen Vater. Die Gewissheit, das Tales nun wieder am Leben war…. Vegeta der ihn nun alleine ließ… Er verstand den Prinzen ja, aber es zerbrach ihm das Herz ihn nicht mehr bei sich zu haben. Tales hatte ihm in diesem Moment die beiden geraubt, die ihm am meisten bedeuteten. Auch wenn Vegeta dem Dunkelhäutigen gewachsen war, so fürchtete er sich einfach! Er selbst war ihm damals auch gewachsen gewesen und… Vielleicht kannte Vegeta die Tricks, aber was wäre, wenn… Nein! Daran durfte er nicht einmal denken! Eine Berührung an der Schulter ließ Son Goku extrem zusammenzucken und in die erschrockenen Augen von… Bartu sehen. „M…möchtest du in das Raumschiff gehen?“, fragte der Namekianer zögernd. Die Situation überforderte ihn, dieser Son Goku hatte nichts mit dem Krieger gemein, den er vor ein paar Jahren gesehen hatte. Was war nur passiert? „D…du musst nicht auf mich aufpassen“, murmelte Goku leise und schloss gequält die Augen. Ihm war es unangenehm so von dem Namekianer gesehen zu werden und er wollte einfach seine Ruhe haben. Ohne weiter auf Bartu zu achten ging er einfach in das Raumschiff und verschwand in seinem Zimmer. Erschöpft ließ er sich auf das Bett fallen und versuchte das Zittern seines Körpers zu unterdrücken. Das Bartu ihm bis vor die Tür folgte, bekam er gar nicht mit. Viel zu sehr war er in seinen Gedanken gefangen. Er fühlte sich allein und hielt die Stille kaum aus. Gerade in den letzten Tagen hatte er die Anwesenheit des Prinzens sehr genossen und erst jetzt wurde ihm klar, welch große Stütze er wirklich für ihn war. Zitternd strich Goku die Tränen fort und biss sich auf die Unterlippe. Sein Körper fühlte sich taub und dumpf an, nicht einmal mehr weinen konnte er! Das alles war endgültig zu viel. Seine Belastungsgrenze war weit überschritten und er war an dem Punkt, wo er einfach bereit war, aufzugeben. Ergeben schloss er die Augen und wünschte sich fort von hier. Keine Ängste, keine Schmerzen, einfach nichts! Wie schön es wäre, wenn er nichts mehr fühlen könnte… Das Bild seines Vaters blitzte vor seinem Inneren Augen auf und schlagartig setzte er sich auf. Sein Vater brauchte nun ihre Hilfe und er dachte einfach ans Aufgeben… Sofort wurde ihm bei dem Gedanken an seine eigene Schwäche schlecht und er hasste sich dafür, überhaupt daran gedacht zu haben. Bardock hatte ihm versucht zu helfen und war deswegen auf diese Reise gegangen. Warum er am Ende, Tales widerbelebt hatte, wusste er nicht. Aber es änderte nichts an der Tatsache, dass sein Vater einfach für ihn dagewesen war. Er hatte ihn nie verurteilt oder ihm Stich gelassen! Bardock war Familie… seine Familie! Wie konnte er im Angesicht dessen, was seinem Vater passieren würde, einfach aufgeben? Seit wann war er so egoistisch? Das konnte und durfte er nicht tun! Goku musste ihm helfen! Ihn vor diesem grausamen Schicksal bewahren… Jetzt war nicht die Zeit für Selbstmitleid… wenn er ihm helfen wollte, musste er handeln. Es gab einen Weg! Er kannte ihn ganz genau… Es würde schwer werden, das Schwerste was er bisher in seinem Leben tun musste. Aber für seinen Vater und auch für Vegeta war er bereit diesen Weg zu gehen. Seine Hand zitterte immer noch, als er zwei Finger an seine Stirn hob. Es war schwierig, da er nie zuvor bewusst nach der Energie seines Vaters gesucht hatte. Aber sobald er sie spürte, würde er ihn erkennen, dass wusste er einfach! Die Angst, die in ihm aufstieg zwang Son Goku mit aller Kraft zurück. Er musste sich jetzt konzentrieren, wenn das hier gelingen sollte…. Die Chance Bardock zu finden war gering, das Einzige woran er sich orientieren konnte, war die Richtung in die Vegeta aufgebrochen war. Kurz stockte Goku und dachte an den stolzen Prinzen. Er konnte ihn nicht vorher holen, da er wusste das Vegeta niemals zulassen würde, dass er in Tales' Nähe kam. Das hier musste er alleine tun und auch wenn ihm die Vorstellung, Tales gegenüber zu stehen, beinahe in den Wahnsinn trieb. War der Wunsch seinen Vater zu retten, stärker als alles andere. Goku würde es versuchen und wenn es das Letzte war, was er in seinem Leben tat! Für Bardock würde er sterben! Blinzelnd öffnete Bardock die Augen und stöhnte als er einen stechenden Schmerz in seinem Nacken spürte. Verwirrt sah er in das verschwommene Gesicht über sich und keuchte, als er Tales erkannte. Beinahe andächtig hob er eine Hand und strich mit den Fingern über die Narbe, die sich quer über sein Gesicht zog. Mit einem Knurren schlug Tales die Hand von sich und sein Blick verfinsterte sich. Erst jetzt wurde Bardock sein eigenes Handeln klar und abrupt setzte er sich auf. Sein Körper spannte sich an und ein völlig neues Gefühl breitete sich in seinem Inneren aus. Wut! Gereizt löste sich sein Schweif von seiner Hüfte und schwang in schnellen Zügen durch die Luft. Seine Kampfkraft wollte in die Höhe schnellen, doch irgendwas verhinderte dies. Verwirrt blickte der Krieger auf seine Hände und knurrte drohend, als er dort goldene Ringe entdeckte. Ki-Blocker! „Tja, ohne Tricks funktioniert es wohl nicht Tales?“, fragte er mit vor Spott triefender Stimme. Lachend lehnte sich der Dunkelhäutige zurück und schüttelte amüsiert den Kopf. „Nun, ich habe dich auf Namek ohne Mühe zu Fall gebracht und das hat sich nicht geändert“, meinte er gelassen. Genervt knurrte Bardock und ballte die Hände zu Fäusten. „Warum dann die Fesseln?“ „Welch dämliche Frage“, sprach Tales gespielt nachdenklich und schubste seinen älteren Bruder auf das Bett. Mit etwas Druck stellte er sein linkes Bein auf dessen Intimbereich. Grinsend beobachtete er die kläglichen Versuche, ihn wegzuschieben. „Vertrau mir, Bruder. Du brauchst deine Kraft nicht… nicht für das, was ich mit dir vorhabe“, säuselte Tales und lachte finster. „Mhm, willst du mich auch vergewaltigen? So wie du meinen Sohn… deinen Neffen vergewaltigt hast?!“, schrie Bardock wutentbrannt und wand sich unter dem eisernen Griff. Der Druck auf seine Mitte wurde ein wenig stärker und schmerzte etwas. Sein Herz klopfte verräterisch schnell und er würde Lügen, wenn er nun behauptete, dass er gerade nicht einen Hauch von Angst verspürte. „Das was ich mit Kakarott gemacht habe ist nichts im Vergleich zu dem, was ich mit dir tun werde, das verspreche ich dir, Bruder“, sagte der Dunkelhäutige kalt und ein irrer Ausdruck legte sich auf sein Gesicht. Bardock wurde bei dem Anblick mulmig und schüttelte abwesend den Kopf. „Tu das nicht, Tales“, wisperte er leise, beinahe bittend. Entgegen all der Wut, die er bis eben noch empfunden hatte. „Warum sollte ich das nicht? Weißt du wie sehr ich mir das gewünscht habe?!“, grollte der Dunkelhäutige und verstärkte den Druck auf seine Mitte schlagartig. Gequält stöhnte Bardock auf und krallte sich noch mehr in das Bein seines Bruders. „Du hast mir alles genommen! Meine Heimat, meine Familie und meine Liebe!“, sagte Tales voller Hass und ballte seine Hände zu Fäusten. Sein Schweif löste sich von seiner Hüfte und der Schmerz, den er seit jenem Tag spürte, verschlimmerte sich um ein Vielfaches. Mit einem Schrei schlug er Bardock direkt in das Gesicht und schloss genießend die Augen, als er dessen Schmerzlaut hörte. Stöhnend schloss dieser die Augen und schüttelte benommen den Kopf. Etwas Warmes lief über sein Kinn und auch in seinen Mund. Angewidert spuckte er den roten Lebenssaft aus und blickte Tales direkt in die Augen. Er sah den ganzen Hass, den der Dunkelhäutige für ihn hegte. Aber auch so viel Schmerz und ohne es zu wollen, empfand er für ihn Mitleid. „Deinetwegen wurde ich fast zu Tode geprügelt!“. Ein harter Schlag traf seine bereits schmerzende Nase und ließ Bardock kurz die Augen zusammenkneifen. „Deinetwegen war ich in diesem Raum mit diesen vier Soldaten!“. Ein weiterer Schlag traf sein Gesicht. „Kannst du dir vorstellen, wie das ist?! Vier Soldaten, die dich immer und immer wieder nehmen? Denen es egal ist, wieviel du schreist oder wie sehr dein Körper vor Schmerzen zerreißt!“, inzwischen schrie Tales aus Leibeskräften und hatte seinen Fuß von ihm genommen. Brutal hatte er seine Hände in Bardocks Haare vergraben und ihn nahe an sein Gesicht gezogen. Der Hass über den Verrat in seinem Gesicht wiederspiegelnd, völlig im Gegensatz zu den Tränen, die ungehindert über seine Wangen liefen. Die Qualen, die ihn begleiteten fühlten sich stark und ätzend an. Es schmerzte so sehr! „Tales“, wisperte Bardock stöhnend und blinzelte um sein Blickfeld zu schärfen. Die Emotionen seines Bruders überrannten ihn und er fühlte seinen Schmerz über den Verrat so deutlich, dass er sich in dem Moment einfach nur schuldig fühlte. Liebevoll legte er eine Hand an dessen Wange und wischte die Tränen fort. Wütend knurrte Tales auf und ließ ihn schlagartig los. Angewidert wischte er seine Tränen weg und jegliches Gefühl der Trauer verschwand. „Du hast mich verraten! Nur wegen dir, musste ich das alles ertragen und jetzt wirst du so leiden, wie ich! Du wirst meinen Schmerz fühlen und noch viel mehr. Ich werde dich solange quälen, bis du freiwillig sterben willst!“, sprach Tales nun wieder ruhig und eiskalt. Kapitel 28: Auf Rettungsmission! -------------------------------- „Tales… ich wollte nicht…“, wollte Bardock sich erklären, doch ein harter Schlag auf die Nase ließ ihn keuchend innehalten. „Halt die Klappe!“, schrie Tales und knurrte. „Ich will es nicht hören! Es interessiert mich nicht mehr! All die Jahre habe ich mich gefragt warum du mir das angetan hast… doch es ist egal!“. Benommen wischte Bardock das Blut von seinem Gesicht und schüttelte den Kopf. „Du musst mir zuhören, Tales“, sprach er ruhig, beinahe flehend. In dem Moment als er den Wunsch ausgesprochen hatte, der seinen Bruder zurück ins Leben brachte, hatte er nur an Rache gedacht. Doch es war seine Chance sich endlich zu erklären… Tales endlich die Wahrheit zu sagen. Vielleicht würde er dann aufhören… „Ich werde dir zuhören!“, versprach der Dunkelhäutige und zwängte seine Hände unter Bardocks Brustpanzer. Grob schob er ihn nach oben und warf ihn achtlos beiseite. „Aber das Einzige was du noch von dir geben wirst, sind Schreie! So wie ich geschrien habe…“ Langsam kniete Tales sich über seinen Bruder und drückte ihn mit einer Hand fest auf das Bett. Seine Fingernägel bohrten sich in die Haut und rissen sie teilweise auf. „Ich habe dich nicht verraten, du musst mir glauben. Ich hatte keine Wahl…“, begann Bardock ernst und packte das Handgelenk seines Bruders. Doch der Arm ließ sich nicht einen Millimeter bewegen. Mit den Fesseln hatte er einfach überhaupt keine Chance. Er war ihm ausgeliefert und wenn er Tales nicht dazu bringen konnte ihm zuzuhören, dann würde dieser ihn wirklich… „Keine Wahl? Was hast du für meinen Verrat bekommen? Eine Belohnung? Einen Aufstieg in die Mittelklasse? Für was hast du mich verkauft?!“, fragte Tales wütend. „Ich habe dich nicht verkauft!“, antwortete der Ältere schockiert. „Denk nach, Tales! Du, Gine, Radditz und Kakarott ward damals einfach alles für mich! Meine Familie, für die ich einfach alles getan hätte!“ „Ach ja, winkte da nicht eine großzügige Belohnung für dich, als du mich verraten hast? Der König war doch sicher dankbar! Wo ihr das Geld gerade dringend gebrauchen konntet, weil Gine mit Kakarott schwanger war?“, knurrte der Dunkelhäutige kalt und drängte die unangenehme Erinnerung beiseite, die Bardock gerade in ihm geweckt hatte. „Und du denkst dafür hätte ich dich verraten?“, fragte Bardock geschockt. „Nach alldem was wir in der Vergangenheit durchgemacht hatten… den Verlust unserer Eltern und der ganze Mist! Ich habe dich immer beschützt!“ „Oh, bitte! Komm mir nicht wieder mit der Tour! Wir wissen beide, dass es dich genervt hatte, dass ich mich nicht wie du gebunden habe! Es hat dich genervt, dass ich nach all den Jahren immer noch täglich bei dir war!“, rief Tales und schnaubte aufgebracht. „Das ist Blödsinn und das weißt du!“, entgegnete der Ältere empört. „Du warst immer bei uns willkommen und hast nie gestört! Das Einzige was ich wollte war, dass du nicht ständig mit den Frauen anderer Männer ins Bett steigst! Wie oft mussten wir uns gegen vier oder fünf Mittelklassekrieger verteidigen?! Ich habe dich nie hängen lassen!“ „Tzzz“, schnaubend schüttelte Tales den Kopf und erhöhte rapide den Druck auf Bardocks Brust. „Wieso hör ich mir den Mist eigentlich an?! Du willst dich doch nur retten…“ Schwer atmend krallte Bardock seine Finger in Tales Arm und versuchte ihn von sich zu schieben. Der feste Druck erschwerte ihm das Atem und es fühlte sich so an, als würden seine Rippen dem nicht mehr lange standhalten. „I…ich gebe zu, dass ich dich vor einem… Fehler bewahren will. Aber ich sage dir die Wahrheit! Bitte Bruder…“, sagte der Ältere gepresst. „Oh, wie süß du flehst mich ja an! Dabei habe ich noch gar nicht angefangen“, lachte der Jüngere amüsiert. „Tales… Okara wollte dich verraten… deshalb bin ich zum König!“, versuchte es Bardock weiter. Dieses Mal erstarrte der Dunkelhäutige, ehe seine Augen sich wütend zusammenzogen. Sein Schweif löste sich von seiner Hüfte und schwang wild durch die Luft. Seine Hand schnellte an Bardocks Kehle und riss diesen daran hoch. Erschrocken japste jener nach Luft und versuchte sich sofort zu befreien. „Wag es ja nicht, ihr die Schuld zu geben! Sie hätte mich niemals verraten! Sie hat mich geliebt!“ schrie Tales hasserfüllt. „Tales… es tut mir leid, kleiner Bruder“, wisperte der Ältere mitfühlend. „Halt die Klappe!“, grollte der Dunkelhäutige und schloss seine Finger etwas fester um seine Kehle. „Sie war einsam… der König hatte keine Zeit für sie und sie sah sofort, dass du für sie schwärmst…“, erzählte Bardock leise, bedauernd. Er wusste, dass er seinem Bruder damit wieder einmal weh tat. Aber musste ihm jetzt endlich die Wahrheit sagen. Er hätte es damals tun sollen, als er nach der Arena bei ihm gewesen war. „Sei still!“. Mit einem Ruck riss Tales, den Älteren herum und donnerte ihn mit einem Tritt in die gegenüberliegende Wand. Mit einem Schmerzensschrei landete Bardock in dem Mauerwerk und sackte benommen zusammen. Feiner Staub und kleine Gesteinsbrocken rieselten auf ihn herab und ließen ihn husten. Blinzelnd drehte er sich um und entdeckte Tales, der langsam auf ihn zukam. Eine Hand packte ihn an der Schulter und sein Kopf wurde mehrfach in die Mauer gedonnert. Ein Knie drückte auf seinen Unterleib und ließ ihn schmerzerfüllt aufschreien. Blinzelnd öffnete er die Augen und erschauerte, als er dieses irre Funkeln in Tales' Blick bemerkte. „Ich verstehe… dass du das nicht hören willst… aber sie hat dich nicht geliebt“, sprach Bardock schwerfällig und hörte auf sich zu wehren. Eine Hand schob sich in seine Hose und zog sie langsam nach unten. „Du kannst… mit mir tun was du willst, aber mein Gewissen ist rein! Ich sage die Wahrheit“ „Die Wahrheit?“, lachte Tales finster. „Du lügst doch! Sie wollte mich wiedersehen! Es war nicht bedeutungslos… sie wollte mich!“ „Früher wusstest du sofort… wann ich Lüge“, sagte Bardock mit einem kleinen Lächeln, ehe er seine Augen ergeben schloss. Der Stoff seiner Hose wurde immer weiter runtergezogen und ein Zittern erfasste seinen geschwächten Körper. „Dass weiß ich heute noch, aber bitte. Sag mir Bruder, warum wollte Okara mich deiner Meinung nach verraten?“, antwortete Tales kalt lachend. „Weil sie euer Kind schützen wollte“, sprach Bardock ruhig und blickte dem Jüngeren in die Augen. Es war als würde er einen Schalter in Tales umlegen. Dieser erstarrte und sah ihn einfach ausdruckslos an. Der Hass war vollständig aus seinem Blick verschwunden. „Kind? Sie war schwanger?“, wiederholte der Dunkelhäutige leise, fassungslos. „Ja, sie war schwanger von dir!“, antwortete Bardock ehrlich und nahm Tales Hand vorsichtig von dem Bund seiner Hose. Er hielt sie einfach fest und versuchte trotz des Chaos für den Jüngeren da zu sein. Er wusste wie sehr sich Tales immer eigene Kinder gewünscht hatte. „Du lügst!“, wisperte dieser leise und entzog ihm seine Hand. „Nein, das tue ich nicht! Sieh mir in die Augen Tales, du weißt das ich nicht lüge. Bitte Bruder“, bat Bardock ehrlich und legte eine Hand an Tales Wange. Beinahe sanft strich er über die Narbe und ein trauriges Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Ich würde dir niemals absichtlich so weh tun… ich wollte dich damals beschützen, verstehst du? Ich dachte meine Ehrlichkeit würde dir eine milde Strafe einbringen. Ich habe versucht dich zu retten!“ Einen langen Augenblick sahen sich die beiden Brüder in die Augen, ehe Tales den Blick abwand. Er schien völlig verändert, beinahe unnatürlich ruhig. Zum ersten Mal seit all dem Mist, hatte Bardock wirklich das Gefühl, seinen Bruder vor sich zu haben und nicht das Monster, in das er sich verwandelt hatte. „Das kann nicht wahr sein“, wisperte Tales unsicher. Seine Stimme klang plötzlich schwach und zittrig. „Es ist wahr, Tales. Es tut mir wirklich leid“, antwortete Bardock und seufzte tief. „Sie war wirklich schwanger?“, fragte der Dunkelhäutige und schüttelte ungläubig den Kopf. „Ich wollte es dir damals schon sagen, aber es ging nicht… der König hat mich einfach nicht zu dir gelassen und ich dachte, wenn ich es dir nach der Arena sage. Dann würde dir der Abschied nur noch schwerer fallen“, erklärte der Ältere traurig. Langsam öffnete Tales die Augen und erwiderte seinen Blick. Ein schmerzlicher Ausdruck lag urplötzlich in den markanten Zügen des Jüngeren. Es war als würde Tales ihm einen Einblick in seine Seele gewähren. Für einen winzigen Augenblick konnte er die tiefen Wunden sehen, die die Vergangenheit in Tales' Innerem hinterlassen hatte. Kein Hass und keine Wut mehr. Er war einfach sein Bruder, der so viele Schmerzen ertragen musste, dass er beinahe daran zerbrochen wäre… „Bitte Tales, lass uns in Ruhe reden. Ich werde dir alles erzählen…“, bat der Ältere leise. „Reden?“, murmelte Tales monoton und schüttelte den Kopf. „Nach alldem willst du reden? Nachdem was ich mit Kakarott gemacht habe…“ „Du bist immer noch mein Bruder!“, antwortete Bardock leise und packte seine Hand. Fast hatte er Angst, dass er ihm wieder entgleitete, doch Tales rührte sich nicht. Starrte ihn einfach nur an und sagte nichts. Zitternd atmete Son Goku ein und versuchte das Wirrwarr der Gefühle in seinem inneren zur Ruhe zu zwingen. Es war so lange her, dass er diese Technik benutzt hatte… dass er überhaupt eine Aura fühlte. Das Gefühl war alles andere als schön und wären die Dinge anders, hätte er sein Vorhaben schon längst aufgegeben. Doch für seinen Vater war er bereit diese Tortur zu ertragen. Er musste ihn einfach rechtzeitig erreichen! Alleine der Gedanke daran, dass Tales ihn in dem Moment vielleicht… Bardock hatte keine Tage mehr Zeit! Er musste ihn jetzt finden, doch es war einfach sehr schwierig. Vegetas Aura leuchtete stark und hell vor seinem geistigen Auge und zeigte ihm die Richtung, an die er sich halten musste. Der nächstgelegene Planet, war weit von ihm entfernt und konnte daher durchaus der richtige sein. Aber es gab so viele verschiedene Energien, da war es schwer, die seines Vaters zu finden. Langsam tastete er mit seinen Sinnen, den Planet Stück für Stück ab. Schweiß rann seine Stirn hinab und zeugte von der Anstrengung. Das Gefühl der Kette, war seit Beginn präsent und er war kurz davor durchzudrehen. Aber er erlaubte es nicht, dachte stur an seinen Vater. Es dauerte nun schon eine gefühlte Ewigkeit, als er plötzlich eine ihm vertraute Energie spürte. Schlagartig nahm Son Goku seine Finger von seiner Stirn und riss die Augen auf. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er atmete heftig. Die extreme Übelkeit ließ ihn für einen Moment würgen. Tales! Er hatte seine Energie so klar und deutlich gespürt, dass es sich anfühlte als stünde er neben ihm. Es dauerte eine Weile, bis er sein schnell schlagendes Herz beruhigen konnte und noch länger, bis er es schaffte seine zitternden Finger erneut an seine Stirn zu heben. Abgehackt schnappte er nach Luft und versuchte die Übelkeit zu unterdrücken. Es war so verdammt schwer, nicht nur dass er seine Kraft benutzen musste, sondern die Tatsache das er diesem Monster gleich gegenüber stehen würde… Aber er durfte jetzt nicht daran denken, sondern musste handeln, ehe er es nicht mehr konnte. Flatternd schlossen sich seine Lieder und nach einigen Sekunden spürte es sie wieder. Tales Energie… Doch er konnte niemanden sonst in seiner Nähe spüren. Da war meilenweit keine weitere Energie! Was hatte das zu bedeuten? Angestrengt dachte Goku nach, bis ihm die Ki -Fesseln einfielen. Tales hatte seinem Vater höchstwahrscheinlich welche umgelegt und deswegen konnte er ihn nicht spüren! Kurz dachte er daran zurück, wie seine ersten Stunden damals ausgesehen hatten. Tales hatte ihn nach Lust und Laune mit der Peitsche gefoltert und geschlagen. Diese Schmerzen… Vielleicht tat er gerade mit Bardock dasselbe! Minimal begann die Luft um ihn herum in Bewegung zu geraten, während sein Ki langsam anstieg. Seine Augen öffneten sich und ein entschlossener Ausdruck legte sich seine Züge. Eine Sekunde später war er verschwunden und tauchte an einem ihm fremden Ort wieder auf. Blinzelnd sah er sich um und entdeckte Tales wenige Meter vor ihm. Er kniete über seinem Vater und hatte sich zu diesem heruntergebeugt. In dem Moment setzte bei Son Goku etwas aus, dass Ganze erinnerte ihn an seine Qualen. An die Zeit als er schreiend unter Tales und seinen Freunden lag. „Tales!“, laut und voller Wut schrie Kakarott, den ihm verhassten Namen, ehe er in wahnsinniger Geschwindigkeit auf ihn zu raste. Tales hatte gerade noch genug Zeit, um sich umzudrehen, ehe seine Faust sich durch seinen Brustpanzer durchschlug und ihn mit atemberaubender Kraft durch die Wand brach und meterweit in den Wald geschleudert wurde. Wütend sah Goku ihm nach und zitterte vor unterdrückter Wut und Schmerz. Seine Aura blitzte golden auf, ehe sie ganz abebbte. Besorgt sah Son Goku zu seinem Vater und kniete sich neben ihn nieder. Sein Herz schlug sich bei dem Anblick schmerzhaft zusammen. Bardocks Gesicht war blutüberströmt und auch am Oberkörper entdeckte er einige Wunden. Aber er war rechtzeitig gekommen! „Kakarott“, hauchte Bardock überrascht, ehe er sich ruckartig erhob und durch das Loch in den Wald sah. „Tales!“ Kapitel 29: Son Gokus großes Herz --------------------------------- Erschöpft sackte Goku zusammen und ihm wurde kurzzeitig schwindelig. Erschrocken beugte Bardock sich zu seinem Sohn und strich ihm mit dem Finger über die Wange. „Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt. Langsam nickte Son Goku und atmete zitternd ein. „B…in ich noch rechtzeitig gekommen?“, fragte er leise. Sein Blick blieb bei der Hose seines Vaters hängen, die nicht mehr richtig saß. „Das bist du“, wisperte Bardock und ein trauriges Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Einerseits war er so stolz auf seinen Sohn, da er sich seinetwegen offensichtlich seinen Ängsten gestellt hatte. Was das für eine Qual für Kakarott gewesen musste, konnte er sich gut vorstellen. Die Erinnerungen an seinen letzten Versuch hatte er noch allzu gut ihm Kopf. Der Grund für seine Reise… Doch auch wenn er froh war, dass Kakarott so viel für ihn aufgenommen hatte, war da diese Angst um Tales. Rache ließ ihn seinen Bruder zurück ins Leben wünschen, doch nun machte ihn der Gedanke, ihn erneut zu verlieren beinahe wahnsinnig. Nervös hob Bardock den kleinen Schlüssel auf, mit dem Tales ihm gerade die zweite Fessel abnehmen wollte. Seine Hände zitterten, sodass es eine gefühlte Ewigkeit dauerte, bis er sie endlich offen hatte. Verwirrt sah Goku auf die halbgeöffneten Fesseln. Wollte Tales ihn etwa befreien, als er gerade dazwischen kam? Aber wieso?! „Bleib hier, ich komme gleich wieder“, sagte Bardock und warf seinem Jüngsten einen flehenden Blick zu. Schnell zog er seine Hose ordentlich hoch und trat durch das Loch nach draußen. Ihm war klar, dass Kakarott ihn wahrscheinlich nicht verstehen konnte, aber er konnte Tales jetzt nicht schon wieder verlieren. „Tales?!“, rief Bardock laut, beinahe panisch. Überfordert mit dieser neuen und befremdlichen Situation sah Goku seinem Vater nach. Er wurde das Gefühl nicht los, dass irgendetwas nicht stimmte. Sein Körper zitterte unkontrolliert, einerseits wegen Tales' Nähe, aber auch wegen der körperlichen und seelischen Anstrengung. Er war es auch nicht mehr gewöhnt zu kämpfen. „Tales?!“, rief Bardock noch lauter und folgte der Spur der Zerstörung. „H…hier“, antwortete eine schwache Stimme und sofort setzte sich der Ältere in Bewegung. Einige Meter weiter vorne, sah er ihn unter einigen Ästen begraben. Hektisch zog er das Geäst von seinem Bruder und kniete sich neben ihm. Blinzelnd sah der Dunkelhäutige zu ihm auf und ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Tja, das habe ich wohl verdient“, meinte Tales schlicht und nahm seine Hände von seinem Bauch. Gokus Faust hatte seinen Brustpanzer durchschlagen und eine große Wunde in seinem Körper hinterlassen. Das Blut lief über seine Hände und bildete bereits eine kleine Lache. Sein Körper war durch die Wucht mit mehreren Bäumen kollidiert und schließlich von dem gestoppt worden, an den er nun lehnte. Das Atmen fiel ihm schwer und wahrscheinlich waren mehrere Rippen gebrochen. Geschockt weiteten sich Bardocks Augen und schnell legte er seine Hände auf die Verletzung. Verzweifelt versuchte er die Blutung zu stoppen, doch Tales bäumte sich mit einem Stöhnen auf und schob seine Hände weg. „Wag es ja nicht, jetzt zu sterben, hörst du?!“, rief Bardock aufgebracht und warf dem Jüngeren einen verzweifelten Blick zu. Seine geschulten Augen erkannten, dass diese Verletzung ohne sofortige Hilfe tödlich war. Doch er wollte es nicht wahrhaben… „Wehe du stirbst…“, wisperte der Ältere angstvoll. Er hatte Angst… Angst ihn nun vor seinen Augen sterben zu sehen. Das durfte nicht passieren! Goku hatte sich in der Zwischenzeit erhoben und ging langsam nach draußen. Verwirrt sah er auf die Szene vor seinen Augen und schüttelte abwesend den Kopf. „Vater?“, fragte er leise. Im Moment konnte er dessen Handlungen nicht nachvollziehen, denn immer noch hatte er den Anblick vor seinem inneren Auge. Tales der über ihn gebeugt kniete… die Hose die nicht richtig saß. „Kakarott…“, sagte Bardock und drehte sich zu seinem Sohn um. Für einen kurzen Moment überlegte er wirklich, ihn um Hilfe zu bitten. Doch das konnte er nicht von ihm verlangen. „Es tut mir leid… es ist sicher schwer zu verstehen“ „Du willst nicht das er stirbt“, sagte Kakarott entsetzt und schüttelte ungläubig den Kopf. „Nach alldem was er mir angetan hat, verzeihst du ihm einfach?“ „Nein, ich verzeihe ihm nicht… ich wollte ihn töten für seine Taten, deswegen habe ich ihn widererweckt“, antwortete Bardock und sah Tales kurz in die Augen, ehe er sich zu seinem Sohn umwand. Verzweifelt hielt er inne und legte seine Hände erneut auf die blutende Wunde. „Es gibt so viele Dinge, die ich ihm gerne sagen möchte… wir sind doch eine Familie… er ist mein Bruder. Ich kann ihn doch nicht schon wieder im Stich lassen“, versuchte Bardock sich erklären und seine Augen füllten sich mit Tränen, die er energisch wegblinzelte. Einen Moment blickte er in die glasigen Augen seines Bruders, welcher schließlich den Kopf schüttelte. „Kakarott hat Recht… ich verdiene den Tod“, sagte Tales leise und senkte den Blick. All der Hass war wie weggeblasen und das nur, weil er endlich die Wahrheit kannte. Wo vorher noch Zweifel waren, herrschte jetzt absolute Gewissheit. Sein Bruder hatte ihn sicher nie verraten… doch er hingegen schon… Goku zuckte zusammen, als er die Stimme seines Onkels vernahm und langsam trat er näher. Die Übelkeit nahm bei jedem Schritt zu und fast fürchtete er sich, dass Tales doch noch aufsprang und ihn packte. Doch nichts von alledem geschah, sondern stattdessen sah er ihn einfach nur vor sich. Verletzt, blutend und dem Tode nahe. Dieser Anblick löste so viele Gefühle in ihm aus, dass sie ihn beinahe erdrückten. Erleichterung über den bevorstehenden Tod, Verwirrung über die Handlungen seines Vaters und ein kleiner Teil von Verständnis. Familie war für ihn alles und sein Vater war da nicht anders. Doch Tales' Taten konnten nicht gut geheißen werden oder gar abgetan. Es war passiert und er musste mit den Konsequenzen leben, ebenso wie sein Onkel… „Du stirbst nicht, Tales… hörst du! Ich kann dich nicht schon wieder verlieren… ich habe doch nur noch dich und Kakarott!“, rief Bardock, als dieser langsam seine Augen schloss. Wütend wischte er seine Tränen fort und nahm Tales' Hände in die seinen. Fest drückte er sie auf die Wunde und erhob sich rasch. „Drück fest darauf, ich suche nach etwas was uns helfen kann“, bestimmte der Krieger und sah seinem Sohn nochmals kurz in die Augen, ehe er zurück ins Haus rannte. Eilig durchsuchte er die verschiedenen Schränke, in der Hoffnung etwas Nützliches zu finden. Er klammerte sich verzweifelt an jede noch so winzige Hoffnung. Er konnte nicht einfach aufgeben. Tales blickte seinem Bruder nach und hob schließlich den Kopf. Seine Augen trafen auf die von Kakarott, welcher sichtlich zusammenzuckte. „Es tut mir leid“, wisperte er leise und schloss die Augen. „Es wird dir nichts bedeuten und nichts wieder gut machen. Das weiß ich…“. Auch wenn er noch vor kurzem Bardock dasselbe Leid zufügen wollte, so bereute er nun seine Tat. Er hatte seinen Neffen gequält und gefoltert… grundlos und aus Bosheit. Das war etwas was er nicht gut machen konnte, aber er wollte es wenigstens gesagt haben. Auch wenn es Son Goku nichts bedeutete… Die Wahrheit änderte einfach alles! Nicht Bardock war das Monster, sondern er… genau das wurde ihm gerade in dem Moment bewusst. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er sich dieses Gedankens gewahr wurde. Sein Lebenswille schwand mit seinen Kräften und er begrüßte den Tod. Er hatte es verdient… Geschockt weiteten sich Gokus Augen und verwirrt sah er den Dunkelhäutigen an, nicht wissend ob er das gerade wirklich gehört hatte. Immer noch fühlte er sich extrem unwohl in der Nähe seines Onkels und ein kleiner Teil wünschte sich, er würde endlich sterben. Doch dieser Tales hatte nichts mehr mit dem gemeinsam, der ihn vor Monaten entführt hatte. In gewisser weise empfand Goku Mitleid mit ihm. Es kam ihm die Geschichte in den Sinn, die ihm sein Vater erzählt hatte. Tales hatte dieselbe Hölle erlebt, wie er. Dieses Lächeln schien weder hämisch noch herablassend, nein eher traurig und verzweifelt. Tales war gebrochen… genauso wie er… Bardock kam zurück und sank wieder vor seinem Bruder auf die Knie. Er hatte nichts finden können, dass ihnen helfen würde. Tränen rannen über seine Wangen und vorsichtig zog er Tales in seine Arme. Blinzelnd öffnete dieser die Augen, die er kurz zuvor geschlossen hatte. Zögernd legte er eine Hand an Bardocks Wange und wischte die Tränen weg, die er nicht verdiente. „Ist schon gut, Bruder. Es ist besser so“, wisperte Tales und nahm auch die zweite Hand von der Wunde. Das Blut floss nun ungehindert aus seinem Körper und allmählich wurde ihm immer schwindeliger. Nicht mehr lange, bis die Schwärze ihn vollständig zu sich geholt hatte. Tränen traten in Gokus Augen, als er die Verzweiflung seines Vaters sah. Der Anblick bewegte etwas in ihm und er konnte seinen Blick nicht einfach abwenden. Es brach ihm das Herz die Brüder so zu sehen und ohne es zu wollen, tat es ihm leid. Der Schlag war reiner Reflex und viel stärker als gedacht. Nicht eine Sekunde hatte er daran gedacht Tales zu töten, doch er wollte ihn einfach nur stoppen. Nun lag er hier, derjenige, weswegen er durch die Hölle gegangen war. Der Saiyajin, der ihn langsam und genüsslich gebrochen hatte. Und trotzdem konnte er seinen Blick nicht abwenden und gehen. So gern er es wirklich tun wollte, es ging einfach nicht. Jede Sekunde in Tales' Nähe war grausam und beinahe unerträglich. Doch er war noch hier und auch wenn es verrückt war, so hatte er durch seinen Onkel den Teil von sich wiedergefunden, den er dachte für immer verloren zu haben. Da war er wieder… dieser unerschütterliche Glaube an das Gute. Seine Hand wanderte in seine Brusttasche und holte das kleine Säckchen hervor, dass er seit einiger Zeit mit sich herumtrug. Vegeta wollte, dass er es immer bei sich trug, da ihm vorher häufig schwindelig wurde. Für diese Zwecke war es nicht bestimmt. Einen langen Augenblick sah Son Goku auf die beiden Brüder herab, ehe er den Kopf schüttelte. Es war verrückt und vielleicht ein Fehler, doch er konnte nicht anders. Sein Gefühl sagte ihm, es wäre richtig und so überwand er sich und ging neben den beiden auf die Knie. Das Gute in ihm siegte über die Vernunft. „Gib ihm eine, das wird ihn retten“, sagte Son Goku leise und holte eine magische Bohne aus dem Säckchen. Mit zitternden Händen ließ er sie in die Hand seines Vaters fallen. Verwirrt sah dieser auf das kleine Ding in seiner Hand und dann zu seinem Sohn. Tales' Atmung wurde flacher und seine Augen waren ihm schon längst zugefallen. Durch den hohen Blutverlust, war er kaum noch bei Sinnen und nahm nur am Rande war, was um ihn herum geschah. „Kakarott… was?“, fragte Bardock verwirrt. Er verstand es nicht, wollte sein Sohn Tales wirklich retten? „Gib sie ihm einfach, bevor es zu spät ist“, sprach Goku nun mit etwas festerer Stimme und blinzelte die Tränen fort. Obgleich ihn die Situation einfach überforderte, versuchte er es nicht zu zeigen. Vielleicht war es ein Fehler, doch er musste das jetzt tun. Weil jedes Leben zählte und weil sein Vater die Chance verdiente, sich endlich mit seinem Bruder auszusprechen. Tales konnte ihm nichts mehr tun, nicht nach heute. Denn es gab endlich Hoffnung… vielleicht konnte er all das überstehen und eines Tages wieder unbeschwert Leben. Dank Vegeta und seinem Vater war dies möglich. Vielleicht konnte jemand das gleiche für Tales tun, denn auch er war ein Opfer… genauso wie er. „Vater, beeil dich! Er muss sie runterschlucken“, sagte Kakarott nachdrücklich und schüttelte seinen Vater leicht an der Schulter, da er immer noch nicht reagierte. Erst jetzt kehrte Leben in seinem Vater zurück und ohne weiter darüber nachzudenken, schob er die kleine Bohne zwischen Tales Lippen und schloss seinen Mund. „Komm Tales, du musst schlucken“, flehte Bardock und rüttelte den Jüngeren leicht. Es dauerte ein paar Sekunden und mehrere Versuche, ehe der Dunkelhäutige reagierte und die Bohne tatsächlich runterschluckte. Sofort begann sich die Wunde zu schließen und verschwanden allmählich. Langsam stand Son Goku auf und legte seinem Vater eine Hand auf seine Schulter. „Ich warte beim Haus“, meinte er leise und ging. Er wollte nicht dabei sein, wenn Tales die Augen aufschlug. Die Nähe seines Onkels war ihm trotzdem immer noch sehr zuwider und das würde sich auch nicht ändern. Überrascht beobachtete Bardock, wie die Wunden heilten, ehe er seinem Sohn überfordert nachsah. Seine Augen ruhten auf Tales, der immer noch in seinen Armen lag. Blinzelnd öffnete dieser die Augen und blickte sich desorientiert um. „Was ist passiert?“, fragte Tales verwirrt und keuchte, als er sich plötzlich in einer Umarmung wiederfand. Bardock konnte in diesem Moment nicht anders, als den Jüngeren einfach zu umarmen. Wieder liefen ihm die Tränen die Wangen hinab, dieses Mal vor Freude und Dankbarkeit. „Kakarott hat dich gerettet“, antwortete Bardock stockend und konnte es selbst kaum glauben. Kapitel 30: Wie geht es weiter? ------------------------------- „Was?“, hauchte Tales verwirrt. Er war wie erstarrt und wusste nicht wie er reagieren sollte. Die Schmerzen waren verschwunden und er fühlte sich gut, mehr als das… Doch in seinem Inneren herrschte Chaos. Er verstand es nicht, hatte wirklich Kakarott ihn gerettet? Aber warum?! Er hätte seinen Peinigern niemals das Leben gerettet, ehe hätte er noch einmal nachgetreten. Langsam suchte er die Umgebung ab und entdeckte Kakarotts Energie nicht unweit von ihnen am Haus. Bestimmend löste er den Griff seines älteren Bruders und sah direkt in die tränenverschleierten Augen. „Du solltest gehen. Kakarott wartet“, murmelte Tales monoton. Er spürte die Unruhe des Jüngeren und wusste genau, dass er dafür verantwortlich war. Bardocks Sohn wollte sicher nicht länger als nötig in seiner Nähe bleiben. „Wie meinst du das?“, fragte Bardock verwirrt und schluckte schwer, als er sich der Tatsache bewusst wurde, dass er und Kakarott niemals mit Tales auf die Erde zurückkehren würden. „Denkst du dein Sohn will mich in seiner Nähe haben?“, fragte Tales leise und wendete den Blick ab. „Geh zu ihm, er will sicher so schnell wie möglich hier weg“ „A…aber was ist mit dir?“, fragte Bardock leise und wischte seine Tränen fort. Allein der Gedanke daran, seinen Bruder schon wieder zu verlassen, versetzte seinem Herzen einen Stich. Er wollte doch noch so viel mit ihm klären! Doch andererseits konnte er auch Kakarott nicht im Stich lassen, sein Sohn brauchte ihn und Tales mitzunehmen konnte er wirklich nicht von ihm verlangen… „Was soll mit mir sein?“, fragte der Dunkelhäutige nachdenklich, weiterhin darum bemüht ihm nicht in die Augen zu sehen. „Ich werde hier bleiben, ich habe genug Gold für drei Leben und das Haus“ „Aber…“, begann Bardock zögernd, nicht wissend was er eigentlich sagen sollte. Die Situation überforderte ihn über alle maßen und er wusste nicht was richtig oder falsch war. „Lass gut sein Bruder, ich glaube dir und ich werde euch nichts mehr tun…“, unterbrach ihn Tales und gab ihm einen leichten Schubs. Langsam erhob sich der Dunkelhäutige und drehte sich weg. Seine Gestalt wirkte eingsunken und überhaupt wirkte Tales eher traurig, als wütend, wie zuvor. „Tales…“ „Mach es uns doch nicht so schwer, Bardock. Kakarott braucht dich sicherlich mehr als ich. I…ich habe ihm wirklich schlimme Dinge angetan“, sprach Tales leise. Eine Zeitlang sah Bardock einfach nur auf den Rücken seines Bruders, ehe er zögernd ein paar Schritte näher kam. Vorsichtig legte er eine Hand auf seine Schulter und schluckte schwer. „Ich wollte dir alles erklären… und so vieles bereden. Du bist mein Bruder, ich kann dich doch nicht einfach…“, begann Bardock stockend, nicht wissend was er sagen oder tun sollte. Er musste sich entscheiden, das stand außer Frage… „Dann komm irgendwann wieder… du weißt ja wo du mich findest“, meinte Tales nach einigem Zögern, obwohl er selbst nicht mal wusste, ob er hier bleiben würde. Er wollte seinem älteren Bruder lediglich die Entscheidung erleichtern, denn für ihn sollte er nicht seinen Sohn verlassen. Er hatte nicht das Anrecht Kakarott seinen Vater zu nehmen. Viel zu deutlich hatte er gesehen, wie schlecht es diesem wohl gehen musste. Kakarott brauchte alle Hilfe die er bekommen konnte. Tales wurde bei dem Gedanken schwer ums Herz und es fiel ihm schwer sich jetzt nicht umzudrehen und seinen Bruder bei sich zu halten. In seinem Inneren war das reinste Chaos und er fühlte sich einfach nur schlecht. Alles war durcheinander und er musste das alles erst einmal begreifen. Langsam lehnte Bardock sich gegen den Jüngeren und schloss einen Moment die Augen. Zitternd atmete er ein und versuchte sich beruhigen. „Versprich mir, dass du da sein wirst, wenn ich in ein paar Monaten wieder komme“, wisperte er leise. Auch wenn er keine Ahnung hatte, wie weit dieser Planet von der Erde entfernt lag, er musste einfach wiederkommen. „Ich verspreche es“, antwortete Tales. Seine Stimme klang nicht annährend so sicher, wie er es gerne gehabt hätte und auch Bardock blieb das nicht verborgen. Tief atmete er durch und trat ein paar Schritte zurück. „Ich komme wieder“, sagte Bardock zögernd. Es fiel ihm schwer, selbst nach alldem was passiert war, jetzt einfach zu gehen. Er warf keinen Blick zurück, denn dann hätte er seine Entscheidung vielleicht nochmal überdacht. Tales sagte kein Wort und blieb einfach stehen. Die Berührungen seines Bruders waren für ihn unerträglich angesichts dessen, was er ihm noch vor kurzem antun wollte. Er war froh, dass Bardock nun endlich ging und ballte seine Hände zu Fäusten. Alles war wie taub und dennoch fühlte er so unendlich viel, wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Langsam legte der Dunkelhäutige den Kopf in den Nacken. Seine Augen blickten teilnahmslos in den blauen Himmel, wärend in seinem Innern ein Chaos herrschte. Kakarott lief währenddessen unruhig auf und ab. Einerseits empfand er seine Entscheidung als richtig, aber die Konsequenzen, die sie mit sich brachte, waren enorm. Was passierte nun mit Tales? Sollten sie ihn mitnehmen? Konnte er das überhaupt? Ständig in das Gesicht des Saiyajins sehen, der ihn so grausam gefoltert hatte?! Aber sollten sie ihn wirklich einfach zurücklassen? Auch wenn er vorhin nicht das Gefühl hatte, dass Tales weiterhin nach Rache sann. Was war, wenn er es sich dann doch wieder anders überlegte?! Kakarott wollte nicht ständig darüber nachdenken! Und was war mit seinem Vater?! Vorhin meinte er, dass er Tales eigentlich aus Rache wiederbelebt hatte. Aber er sagte auch, dass er seinen Bruder retten wollte. Bardock liebte seinen Bruder und Goku konnte ihm nicht einmal einen Vorwurf machen. Tales war für ihn Familie… Die beiden hatten so viel zu klären, konnte Goku da wirklich verlangen, dass sein Vater seinen Bruder erneut zurückließ? Das alles war so verdammt kompliziert und Son Goku wünschte sich wirklich den Prinzen herbei. Auch wenn er seine Meinung schon kannte. Vegeta würde Tales sicher gerne töten und konnte ihn wahrscheinlich nicht verstehen. Aber Kakarott konnte seinen Onkel einfach nicht sterben lassen und das würde er ihm auch begreiflich machen. Plötzlich hörte er Schritte und zuckte zusammen. Nervös sah er in die Richtung und atmete erleichtert auf, als er seinen Vater alleine auf sich zukommen sah. „Wo ist Tales?“, fragte Goku verwundert. „Hätte ich ihn mitbringen sollen?“, fragte Bardock verwirrt und schloss seinen Sohn in die Arme. „Danke, dass du ihn gerettet hast“, wisperte er leise und zitterte leicht, bei dem Gedanken daran, dass Tales fast in seinen Armen verblutet wäre. „I…ich weiß nicht“, antwortete Goku ehrlich und erwiderte die Umarmung. Für einen kurzen Augenblick schloss er die Augen und versuchte sich zu entspannen. Er war einfach immer noch total überfordert… „Willst du ihn einfach hier zurücklassen?“, fragte Kakarott und löste sich langsam von seinem Vater. „I…ich...“, begann Bardock zögernd und schloss die Augen. „Willst du ihn wirklich mitnehmen?“. Fragend sah er in das Gesicht seines Sohnes und seufzte tief. Die ganze Situation war einfach mehr als verzwickt. „Keine Ahnung“, antwortete Goku ehrlich. „Aber du wolltest, dass er lebt… damit du ihn wieder verlassen musst?“ „Ich kann nicht von dir verlangen, ihn mitzunehmen, mein Sohn“, sagte Bardock verzweifelt und legte eine Hand an seine Wange. „Du hast schon mehr getan, als du hättest tun müssen. Immerhin hat Tales dir sehr schlimme Dinge angetan…“ Tief seufzte Son Goku und schloss einen Moment die Augen. Er wusste nicht was in dieser Situation die richtige Entscheidung war, also würde er jetzt erst einmal Vegeta abholen. „Ich hole jetzt Vegeta und wir entscheiden dann gemeinsam“, sagte Kakarott leise. Kurz dachte Bardock nach und nickte schließlich zögernd. Er hatte Angst, dass Vegeta seinen Bruder doch noch umbrachte, denn so schätzte er den Prinzen ein. „Warte hier auf mich“, bat Goku und hob zwei Finger an seine Stirn. Tief amtete er durch und suchte nach der Aura des Prinzen. Interessiert sah Bardock ihm dabei zu und lächelte leicht. Deutlich sah er die enormen Fortschritte, die sein Sohn in kürzester Zeit gemacht hatte. Er war wirklich froh, dass dieser nun wirklich auf dem Wege der Besserung war. „Ich bin stolz auf dich, mein Sohn“, wisperte er leise und lockte ein kleines Lächeln auf Kakarotts Lippen. Schließlich schloss Son Goku die Augen, als er Vegetas Aura erfühlte. Zu Vegeta fiel ihm der Weg viel leichter, da er die Energie des Prinzen in und auswendig kannte. Es war einfach sie zu finden und tief holte er Luft, ehe er von einer Sekunde auf die andere verschwand. Überrascht sah Bardock auf die leere Stelle, wo sein Jüngster gerade noch gestanden war, ehe er den Kopf umwand und zögernd in die Richtung blickte, in der er Tales zurückgelassen hatte. Sollte er ihn vielleicht holen oder einfach hier warten? Unschlüssig blieb Bardock einfach stehen und beschloss erst mal zu warten. So konnte er seine Gedanken wenigstens etwas sortieren. Das ganze auf und ab, hatte ihn auch ganz schön mitgenommen. Als Kakarott seine Augen wieder öffnete schlich sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen. Vegeta trainierte nur einen Meter von ihm entfernt und schien ihn noch nicht bemerkt zu haben. Auch wenn es eigentlich noch gar nicht lange her war, dass sie sich gesehen hatten, so hatte Son Goku ihn wirklich vermisst. „Vegeta“, sagte er leise. Überrascht wandte der Angesprochene den Kopf um und seine Augen weiteten sich voller Unglauben. „Kakarott?“, fragte Vegeta ungläubig und keuchte erschrocken, als er sich plötzlich in einer Umarmung wiederfand. Sanft schloss er den Größeren in die Arme, als er ihn Zittern spürte. „Kakarott… du hast dich zu mir teleportiert?!“, fragte Vegeta. Ein Nicken war alles was er als Antwort erhielt, da die ganzen Emotionen in dem Moment über Goku hereinbrachen. Schluchzend krallte er sich in den Brustpanzers Vegetas und weinte bittere Tränen. Überfordert hielt dieser ihn einfach fest und strich beruhigend über seinen Rücken. Mit Kakarotts Auftauchen hatte er nun wirklich überhaupt nicht gerechnet! Anfangs hatte er seine Energie noch ständig im Auge behalten und sich damit beinahe selbst in den Wahnsinn getrieben. Daher hatte er sich mehr oder weniger zu dem Training gezwungen, um sich endlich abzulenken. Es war ihm schwerer gefallen, als er selbst erwartet hatte, Kakarott zurück zu lassen. Nur langsam beruhigte sich Son Goku wieder und atmete tief durch. Er fühlte sich ein wenig schwindelig, da er sich heute doch enorm viel zugemutet hatte und alleine die große psyische Belastung, machte ihm sehr zu schaffen. Ein wenig schwankte er und wurde sofort etwas fester an Vegeta gedrückt. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen und er entspannte sich allmählich immer mehr. Als er sich wieder halbwegs im Griff hatte, löste er sich von dem Älteren, der ihn aber trotzdem an den Händen festhielt, aus Angst er könne umkippen. „Ich konnte nicht drei Tage warten und hoffen das du meinen Vater noch rechtzeitig erreichst“, sagte Son Goku mit zittriger Stimme. „Warte, du denkst ich lasse zu, dass du dich direkt zu Tales und deinem Vater teleportierst?“, fragte Vegeta entsetzt und schüttelte den Kopf. Auch wenn er Bardock wirklich retten wollte, würde er niemals Kakarott in solch eine Situation bringen. Wer weiß wie er dann reagieren würde? Am Ende würde es ihm noch schlechter gehen. Außerdem wer wusste schon was sie dort erwartet?! Dass Kakarott erneut zusammenbrach, wollte er nicht riskieren. „Um ehrlich zu sein, habe ich das schon“, antwortete Kakarott unsicher. Ein wenig war er besorgt, wie der Prinz darauf reagierte. Immerhin hatte er ihn komplett übergangen und hatte sich kopflos in eine durchaus gefährliche Situation gebracht. Auch wenn es am Ende eigentlich relativ gut für ihn ausging. „Wie meinst du das?“, fragte Vegeta verwirrt. „Ich wollte nicht, dass mich davon abhältst… also habe ich mich direkt zu meinem Vater und Tales teleportiert“, erklärte Goku kleinlaut. „Du hast was…?!“, rief Vegeta entsetzt und sah sich Kakarott sofort genauer an, doch er konnte keine erkennbaren Verletzungen sehen. „Was ist passiert? Geht es dir gut?! Wo ist Bardock?“, sprudelten die Fragen nur so aus dem Älteren heraus. „Mir geht es eigentlich ganz gut. Es war nur alles etwas viel“, erklärte Goku schnell und atmete kurz durch. „Als ich Tales über meinen Vater gebeugt vorfand… bin ich so wütend geworden, dass ich ihm einen so heftigen Schlag verpasst habe, dass er beinahe dran gestorben wäre“ „Was?“, murmelte Vegeta geschockt und blinzelte verwirrt. Kakarott hatte, den er völlig aufgelöst und verzweifelt zurückgelassen hatte, war alleine zu Tales und Bardock teleportiert und er hatte sogar gekämpft?! Das war… Wow! Wie oft hatte er versucht, Kakarott zum Training zu bewegen und dieser wollte nie, reagierte beinahe jedes Mal panisch. „Warte, du sagtest fast gestorben?!“, fragte der Prinz plötzlich und sah dem Größeren ernst in die Augen. Nervös wandte dieser den Blick ab und krallte seine Finger ein wenig fester in Vegetas Hände. „Tales zeigte Reue und mein Vater… ich habe ihm eine magische Bohne gegeben“, nuschelte Son Goku beinahe unverständlich. „Du willst ihn leben lassen? Nach allem was er dir angetan hat?“, knurrte Vegeta und musste sich arg zusammenreißen, um jetzt nicht komplett auszurasten. Allein der Gedanke an diese kleine Made, trieb ihn schon zur Weißglut! Tales hatte nichts anderes als den Tod verdient! „I…ich weiß du kannst das sicher nicht verstehen…“, begann Goku zögernd. „Nein, Kakarott ich verstehe das absolut nicht! Wieso willst du das er lebt? Hat er dir nicht schon genug weh getan?!“, unterbrach ihn der Ältere unwirsch. „Er ist auch ein Opfer, Vegeta“, antwortete Son Goku leise. „Na und?! Deswegen hatte er nicht das Recht dir das Gleiche anzutun!“, grollte der Prinz. Ein wenig zuckte Son Goku zusammen, als er den wütenden Ton hörte. „Bitte Vegeta… auch wenn du nicht damit einverstanden bist, lass ihn am Leben“, bat der Jüngere flehend. Er wollte nicht, dass Vegeta Tales nun vor den Augen seines Vaters tötet und diesem damit das Herz brach. „Du verlangst zu viel, Kakarott“, schnaubte dieser und schüttelte den Kopf. „Bitte, es ist mir sehr wichtig! Ich will meinem Vater die Chance geben, sich endlich mit ihm auszusprechen…“ „Kakarott…“ „Bitte, du musst es mir versprechen“, bat Son Goku noch eindringlicher und legte eine Hand an die Wange des Prinzen. Ein trauriges Lächeln legte sich auf seine Züge, ehe er einen kleinen Kuss auf Vegetas Lippen hauchte. „Ich weiß jetzt, dass mir Tales nichts mehr tun, Vegeta“, sagte Goku ernst. „Ich bin stärker als er und du auch. Seine Tricks funktionieren nicht mehr und er wird sie auch nicht mehr anwenden“ Überrumpelt sah Vegeta zu dem Größeren auf und schnaubte genervt. Leicht leckte er sich über die Lippen, war er doch überrascht von dem Verhalten Kakarotts. Auch wenn er nun wirklich nichts dagegen hatte, so hätte er solch ein Verhalten nicht von ihm erwartet. Wie es schien, hatte dieses Erlebnis wirklich etwas in Kakarott verändert. „Und was hast du mit Tales nun vor?“, wollte er immer noch unzufrieden wissen, obgleich seine Wut etwas verpufft war. „Das wollte ich mit dir und meinen Vater besprechen“, antwortete Son Goku lächelnd. „Mein Plan war, das Raumschiff per Autopilot nach Hause fliegen zu lassen und uns alle dann von Clemat aus, zurück nach Namek zu bringen. Ich erkenne sicher Bartus Energie wieder, da ich sie vorhin bei meinem ersten Versuch ständig vor Augen hatte“ „Also gut“, sagte Vegeta nach kurzem Überlegen. „Und du lässt ihn am Leben?“, fragte Goku vorsichtig nach. „Ja, Kakarott“, antwortete der Ältere und verdrehte die Augen, ehe er sich abwandte um den neuen Kurs ins Steuerpult einzugeben. „Vielen Dank, Vegeta“, sagte Son Goku leicht lächelnd und er meinte es auch wirklich so. Kapitel 31: Auf dem Heimweg --------------------------- Langsam lief Tales zurück zum Haus, den Blick auf dem Boden gerichtet. Er hatte das Stehen einfach satt und konnte sich stattdessen auch im Haus irgendwo verkriechen. Denn zu mehr war er im Moment einfach nicht fähig. Alles was ihn in den letzten Jahren am Leben gehalten hatte, war die Rache. Wie oft hatte er sich vorgestellt, was er seinem Bruder alles antun würde? Die Genugtuung wenigstens Bardocks Sohn für die Taten zu quälen, war das beste Gefühl, was er seit seiner Verbannung hatte. Doch jetzt stand er wieder vor dem Scherbenhaufen, dass sein Leben seit seiner Verbannung war. Doch dieses Mal gab es nichts mehr. Er war alleine. Alle die er gekannt hatte waren tot oder interessierten sich nicht wirklich für ihn. Bardock und Kakarott würden aus seinem Leben für immer verschwinden und er selbst würde sich bald eine Raumkapsel besorgen und den Planeten verlassen. Niemand sollte ihn mehr finden… Ruckartig blieb Tales stehen, als er seinen Bruder entdeckte und sah ihn entgeistert an. „Was machst du noch hier?“, fragte er leise. Erschrocken wandte Bardock den Kopf um und blickte Tales direkt in die Augen. Doch dieser unterbrach sofort den Blickkontakt und wagte es nicht ihn wiederherzustellen. Er hatte Angst davor, was er in Bardocks Augen sehen würde. Angst vor der Abscheu und den Hass, den er eigentlich mehr als verdient hatte. Bardock wollte gerade dem Jüngeren antworten, als Kakarott und Vegeta neben ihm auftauchten. Geschockt weiteten sich Tales' Augen und unbewusst zuckte er zusammen, als die finsteren Augen Vegetas schlagartig auf ihm lagen. Seine Sinne warnten ihn vor der drohenden Gefahr und dennoch blieb er einfach stehen. Bardock sah nervös zwischen dem Prinzen und seinem Bruder hin und her. Für einen kurzen Augenblick war er versucht, sich vor Vegeta zu stellen. „Vegeta“, wisperte Son Goku bittend und hielt die Hand des Prinzen ein wenig fester. Ein Zittern durchlief seinen Körper bei dem Anblick von Tales und entlockte dem Älteren ein drohendes Knurren. Tales wich instinktiv ein paar Schritte zurück. Das war der Moment, in dem sich Vegeta schlagartig von Kakarott los riss und in rasender Geschwindigkeit auf den Dunkelhäutigen zuschoss, ehe einer von den anderen reagieren konnte. Vor Tales verschwand er und tauchte hinter ihm wieder auf. Ein gezielter Schlag und Tales lag bewusstlos am Boden. „Tales!“, rief Bardock erschrocken und rannte zu den beiden. Vorsichtig drehte er den Liegenden um und atmete erleichtert auf, als er merkte, dass er noch lebte. „Er ist nur bewusstlos“, sagte Vegeta kühl und schüttelte angewidert den Kopf. Kakarott atmete ebenfalls auf und sagte nichts. Vegeta hatte sein Versprechen gehalten und mehr konnte er wirklich nicht verlangen. Der Prinz lief seelenruhig auf das Haus zu und trat durch das Loch. Ein fieses Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als er ohne sich groß umsehen zu müssen, das Gesuchte fand. Zufrieden hob er die Gegenstände auf und kehrte zu Bardock zurück, der immer noch neben Tales kniete. Kakarott wartete in sicherer Entfernung und weitete überrascht die Augen, als er bemerkte was Vegeta da in den Händen hielt. ) Bardock knurrte drohend, als Vegeta sich neben ihm kniete, doch ein Blick reichte, um ihn verstummen zu lassen. „Ihr wollt, dass dieses Monster lebt, aber dann trägt er gefälligst Ki-Blocker“, sprach Vegeta finster und legte Tales seine eigenen Fesseln um. Anschließend stand er auf und ging wieder zu Kakarott. Sanft nahm er seine Hand in die seine und zog ihn etwas näher an seinen Körper, um ihm so etwas halt zu spenden. Er spürte wie unwohl sich dieser in der Gegenwart von Tales fühlte und verstand nicht, wieso er sich das überhaupt antat. „Also ihr wolltet das er lebt“, begann Vegeta genervt und fasste sich mit seiner freien Hand die Stirn. Langsam stand Bardock auf, da jetzt keine Gefahr von Vegeta drohte und kam zu den beiden. „Wenn ihr ihn wirklich leben lassen wollt, gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten“, überlegte der Prinz und sah beide ernst an. Bardock nickte und sagte kein Wort. Er wollte Vegeta nicht unnötig reizen, da seine Wut durchaus verständlich war. Kurz sah er zu Kakarott und legte eine Hand auf dessen Schulter. Er war seinem Sohn unendlich dankbar, dass er Tales am Leben ließ, nach alldem was passiert war. „Schade…“, murmelte Vegeta, als er keinen Widerspruch hörte und schnaubte. „Meinetwegen hätten wir ihn hier so wehrlos zurück lassen können… vielleicht hätte ihn jemand gefunden und…“ „Vegeta!“, bat Goku eindringlich und wollte den Rest des Satzes gar nicht hören. So etwas Grausames würde er niemanden antun. Bardocks Augen weiteten sich im ersten Moment geschockt und seine Hände ballten sich zu Fäusten. Sein Schweif löste sich von seiner Hüfte und schwang unruhig durch die Luft. „Tut mir leid“, sagte Vegeta und schüttelte den Kopf, als er merkte was er da von sich gab. Nun taten ihm seine Worte fast wieder leid, hatte er sie doch einfach ohne nachzudenken ausgesprochen. „Wir können ihn hier lassen… ohne die Ki-Fesseln oder aber wir nehmen ihn mit“, sagte Son Goku nachdenklich und warf seinem Vater einem fragenden Blick zu. Dieser zuckte unwissend mit den Schultern und atmete einmal tief durch. „Ich weiß nicht was ich sagen soll, Kakarott.“, gab Bardock zu. „Du hast wirklich mehr getan, als man von dir verlangen kann. Ich würde dich niemals bitten, ihn mitzunehmen“ Einen langen Augenblick dachte Son Goku nach und schloss die Augen dabei. Er wusste nicht was er darauf antworten sollte, im Moment war alles einfach ein heilloses Durcheinander… „Alleine zurücklassen kommt nicht in die Frage“, sagte Goku nach einer Weile. „Ich würde die ganze Zeit darüber nachdenken, ob Tales nicht doch nochmal auf die Erde kommt und Rache nehmen will“ „Genau deswegen hätte er einfach sterben sollen“, knurrte Vegeta gereizt. „Vegeta… ich hatte niemals beabsichtigt Tales zu töten. Das es fast soweit gekommen ist, überrascht mich selbst“, gab Son Goku zu. „Aber ich habe beschlossen das wir ihn am Leben lassen… also bitte“ „Na gut“, antwortete der Prinz zögernd und atmete einmal tief durch. Ihm ging das Ganze hier gehörig gegen den Strich, doch offensichtlich hatte Kakarott seine Entscheidung gefällt. Er war einfach viel zu gut für diese Welt! Tales hatte eine schlimme Vergangenheit? Wenn juckte es, das gab ihm noch nicht das Recht, seinen eigenen Neffen zu quälen! „Du willst ihn nicht alleine zurücklassen, also was ist wenn Bardock bei ihm bleibt?“, warf Vegeta in den Raum und sah diesen ernst an. Überrascht lagen alle Augen auf ihm und Kakarotts Herz versetzte ihm einen Stich, bei dem Gedanken seinen Vater hier zu lassen. Sie hatten doch nicht wirklich viel Zeit miteinander gehabt. „Das wäre eine Möglichkeit“, gestand Bardock langsam und blickte seinem Sohn direkt in die Augen. „Aber ich möchte dich auch nicht im Stich lassen, mein Sohn“ „Ich möchte auch nicht, dass du hier bleibst. Was wenn Tales dich doch plötzlich überwältigt?“, meinte Goku unsicher und sah zu dem Bewusstlosen. „Ich glaube nicht, dass er das nochmal tut. Seit ich ihm die Wahrheit gesagt habe, hat er sich grundlegend verändert“, sagte Bardock ernst. „Ach? Ist er jetzt wieder einer von den Guten?“, höhnte Vegeta und biss sich auf die Unterlippe. Er wusste, dass sein Verhalten nicht gerade gut für Kakarott war, aber es fiel ihm so verdammt schwer ruhig zu bleiben. „Entschuldige, Kakarott“ Ein kleines Lächeln schlich sich auf Kakarotts Lippen und leicht nickte er dem Prinzen zu. Er wusste, dass Vegeta ihn nur beschützen wollte und war einfach nur froh, dass er da war. In gewisser Weise konnte er ihn auch verstehen. Auch wenn er nicht von seiner Entscheidung abließ, so war es schwer für ihn, Tales nun mit anderen Augen zu sehen. Wahrscheinlich würde er ihn für den Rest seines Lebens einfach nur als den Saiyajin betrachten, der ihm so unglaublich grausame Qualen bereitet hatte. „Fassen wir zusammen…“, durchbrach Vegeta die Stille. „Ihr wollt ihn nicht alleine hierlassen, aber Bardock soll auch nicht hier bleiben. Also bleibt uns nur noch die Möglichkeit ihn mitzunehmen. Aber willst du dir das wirklich antun, Kakarott?“ „Ich verstehe, wenn du das nicht möchtest“, mischte sich Bardock mit ein seufzte schwer. Er wusste nicht was in der Situation richtig war, aber er wollte seinem Sohn keinesfalls mit der Anwesenheit seines Bruders belasten. „E…es wird merkwürdig sein, aber wir haben keine andere Wahl“, antwortete Goku zögernd und atmete tief durch. Ihm gefiel der Gedanke nicht, doch alle anderen Optionen kamen erst recht nicht in Frage. „Bist du sicher?“, hakte Bardock nach, da er deutlich das Zögern in Kakarotts Stimme vernommen hatte. „Ja, i…ich möchte ihn nur nicht die ganze Zeit sehen. Also…“ „Darüber brauchst du dir keine Gedanken machen, Kakarott!“, mischte sich Vegeta ein. „Wenn wir diese kleine Made schon mitnehmen, dann nur zu meinen Bedingungen. Die Ki-Fesseln bleiben dran, auf unbestimmte Zeit und solange bis ich sicher bin, dass er tut was man ihm sagt, wird Tales eingesperrt“ Geschockt weiteten sich Bardocks Augen und nachdenklich sah er auf seinen bewusstlosen Bruder herab. Langsam nickte er, als Zustimmung. „Das klingt fair“, sagte er widerwillig. Es gefiel ihm nicht, aber er verstand die Notwendigkeit für diese Maßnahmen. Hoffentlich verhielt Tales sich ruhig! „Gut“, stimmte Son Goku und atmete erleichtert auf. Vegeta nickte zufrieden und hielt Kakarotts Hand eine Spur fester. Mit dem Daumen strich er sanft über seinen Handrücken. „Sollen wir noch eine Pause machen oder willst du gleich nach Namek zurück?“, fragte der Prinz vorsichtig. Tief atmete der Gefragte ein und überlegte kurz. „Ich bringe uns gleich zum Raumschiff zurück, dort werde ich mich dann ausruhen“, beschloss er. Die Strapazen der letzten Stunden steckten ihm noch in den Gliedern und er war froh, wenn er endlich etwas Zeit für sich hatte. Auch wenn die unangenehme Nähe zu Tales, während des Fluges andauern würde, so konnte er vielleicht trotzdem ein wenig über die vergangen Ereignisse nachdenken. Es war einfach so viel passiert in der kurzen Zeit. Seufzend schritt Bardock zu dem Bewusstlosen und hob ihn vorsichtig auf seine Schulter. Langsam trat er zu den beiden zurück und nahm die Hand die Vegeta ihm reichte. Son Goku hob derweil seine Finger an die Stirn und konzentrierte sich auf die Energie von Bartu. Es dauerte nicht lange, bis er sie gefunden hatte. Tief atmete er durch und schon eine Sekunde später standen sie neben dem Namekianer. Dieser staunte nicht schlecht, als plötzlich vier Saiyajins neben ihm auftauchten. Überrascht sah er zwischen Son Goku und der verschlossenen Tür hin und her, an der er gerade noch gelehnt stand. „Wie?“, fragte Bartu verwirrt. „Momentane Teleportation“, antwortete Vegeta schlicht. Bardock wankte für einen Moment, da er diese Art zu reisen einfach nicht gewohnt war. „Bardock geht es dir gut?“, fragte der Namekianer, als sein Blick auf den Saiyajin fiel. Kritisch beäugte er den bewusstlosen Krieger auf dessen Schulter und sofort spannte sich sein Körper an. „Alles in Ordnung“, antwortete Bardock und seufzte tief. „Ich richte dem Oberältesten meinen Dank aus und es tut mir leid, dass ich euch in solch eine gefährliche Situation gebracht habe“, gab dieser nach einem kurzen Zögern zu. Normalerweise entschuldigte er sich nicht, aber dieses Mal machte er eine Ausnahme, da ihm diese Leute ja wirklich helfen wollten. Knapp nickte der Namekianer, als Zustimmung. Er würde dem Oberältesten sowieso alles berichten. „Folge mir Bardock“, ertönte plötzlich Vegetas Stimme streng. Sanft löste er sich von Kakarott und führte dessen Vater den Gang entlang in eines der kleinen Zimmer. Vor der Tür blieb er stehen und öffnete sie. „Tales wird bis zum Ende der Reise hierbleiben“, sagte er ernst. Dieses Zimmer lag am weitesten von dem von Kakarott entfernt. Auch wenn er damals den Kopf geschüttelt hatte, als Bulma ihm den ganzen Schnickschnack inklusive der Türschlösser gezeigt hatte, war er jetzt froh sie zu haben. Damit konnten sie Tales einsperren, wenn niemand bei ihm war. „Du solltest erst einmal bei ihm bleiben, bis er wach wird. Wenn er sich aufführt, setzte ich ihm im Weltall aus“, meinte Vegeta kühl und schloss die Tür, nachdem Bardock eintrat und den Bewusstlosen auf dem Bett ablegte. Seufzend kehrte er zu Kakarott zurück, der sich gerade noch ein wenig mit Bartu unterhielt. „Wir sollten aufbrechen“, sagte der Prinz und bekam sofort ein zustimmendes Nicken. „Ich möchte einfach nur nach Hause“, antwortete Kakarott erleichtert und warf Bartu einen entschuldigenden Blick zu. „Ich wünsche euch einen guten Heimflug“, meinte dieser bloß gelassen und verließ das Raumschiff. Ihn verwirrte das plötzliche Auftauchen der Saiyajins immer noch, doch er wollte sich auch nicht zu sehr in deren Belange einmischen. Sie wollten den Planeten verlassen, also war alles in Ordnung. Gemütlich verließ er das Raumschiff und hob anschließend ab, um zum Oberältesten zurückzukehren. „Ich starte das Raumschiff“, sagte Vegeta an Kakarott gewandt und legte ihm kurz eine Hand auf die Schulter. Zustimmend nickte dieser und sah dem Prinzen noch einen Moment nach, ehe er in sein Zimmer eintrat. Erschöpft ließ er sich auf das Bett fallen und legte eine Hand auf seine Stirn. Beinahe automatisch fühlte er nach der Energie von seinem Vater und Tales. Tief amtete er durch und schloss die Augen. Er versuchte nicht weiter darüber nachzudenken und wollte sich einfach nur erholen. Kapitel 32: Die Wahrheit ------------------------ Seufzend öffnete Vegeta die Tür zu Kakarotts Zimmer, nachdem er das Raumschiff gestartet hatte. Langsam schloss er sie hinter sich und trat auf das Bett zu. Ihre Blicke trafen sich und ohne ein Wort nahm Vegeta die Hand, die ihm dargereicht wurde und ließ sich auf das Bett ziehen. Zufrieden lehnte sich Son Goku an den Älteren und schloss wieder seine Augen. Die Nähe hatte sofort etwas Beruhigendes an sich und war genau das, was er im Moment brauchte. „Danke Vegeta“, nuschelte Goku leise. „Wofür?“, fragte der Prinz und legte vorsichtig einen Arm um ihn. „Einfach für alles“, sagte der Größere ehrlich und hob kurz den Kopf, um ihm in die Augen zu sehen. „Ich halte das immer noch für einen Fehler“, meinte der Prinz seufzend. „Ich weiß“ „Denkst du wirklich, dass er sich jetzt ändert nur weil er die Wahrheit kennt?“, fragte Vegeta leise. „Es hat sich schon was verändert“, wisperte Son Goku und legte seinen Kopf auf Vegetas Brust ab. Vorsichtig legte er einen Arm um ihn und hielt ihn einfach bei sich. Eine Weile schwiegen die beiden und hingen ihren eigenen Gedanken nach. Nachdenklich strich Vegeta mit einer Hand über Kakarotts Rücken. „Du hast Tales wirklich eine reingehauen“, sprach Vegeta plötzlich und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Du hast gekämpft“ „Ja“, stimmte Goku zu und sah ihm abermals in die Augen. „Ich habe nicht einmal darüber nachgedacht… sondern es einfach getan. Ich dachte nicht, dass ich es könnte“ „Aber du kannst es“, sagte der Ältere stolz. Das war keine Kleinigkeit, die Kakarott da getan hat, dass war ein riesiger Schritt in die richtige Richtung! Auch wenn er es nicht gutheißen konnte, dass der Jüngere ohne ihn zu Tales und Bardock aufgebrochen war, war er dennoch stolz auf ihn. „Das weiß ich jetzt“, antwortete Son Goku nach einigem Zögern und ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. „Vielleicht hatte all das Chaos doch etwas Gutes“ Blinzelnd öffnete Tales die Augen und fasste sich mit seiner Rechten in den schmerzenden Nacken. „Tales“ Verwirrt fiel sein Blick auf seinen Bruder und ruckartig setzte er sich auf und sah sich um. „Wo sind wir?“, fragte er angespannt. „In unserem Raumschiff. Wir fliegen zur Erde zurück“, erklärte Bardock ruhig und setzte sich gegenüber von seinem Bruder aufs Bett. „W…was?“, stotterte Tales und schloss die Augen, um sich zu konzentrieren. Doch er spürte keine weiteren Energien um sich herum, abgesehen von den beiden, die ein paar Meter von ihm entfernt waren. „Wieso?“, fragte er durcheinander und seine Augen wanderten zu seinen Händen, an denen er seine eigenen Ki-Fesseln trug. Hart schluckte er und sein Schweif legte sich eine Spur fester um seine Hüfte. Er hasste das Gefühl, jemandem ausgeliefert zu sein. „Wir wollten dich nicht unbeaufsichtigt zurücklassen und daher war die einzige Möglichkeit, dich mitzunehmen“, sagte Bardock und legte vorsichtig eine Hand auf den Ki-Blocker an Tales' Linken. „Du verstehst sicher, dass Kakarott auf Nummer sicher gehen möchte. Verhalte dich einfach ruhig…“ „Was habt ihr mit mir vor?“, wollte Tales wissen und hob zögernd den Kopf. Er verstand es nicht, wieso das Ganze? Warum hatte Kakarott ihn überhaupt erst gerettet? „Was wir mit dir vorhaben?“, wiederholte Bardock verwirrt und schüttelte den Kopf. „Kakarott hat dir das Leben gerettet, aber du verstehst sicher das er dir nicht genug vertraut, um dich frei herum laufen zu lassen“ „Also sperrt ihr mich jetzt weg“, schlussfolgerte der Dunkelhäutige überrascht und lehnte sich langsam mit dem Rücken an die Wand. Zögernd zog er seine Beine an seinen Körper und legte die Arme darum. Die letzten beiden Male, als er eingesperrt war, war das nicht besonders gut für ihn verlaufen. Ein Hauch von Angst schlich sich auf seine Züge, doch schnell wandte er den Blick wieder zu Boden. Unschlüssig beobachtete Bardock das Verhalten seines jüngeren Bruders und überlegte für eine Sekunde, ob er ihm eine Hand auf die Schulter legte. Doch dann ließ er es sein, als er sich wieder dessen bewusst wurde, was Tales getan hatte. Auch wenn er wollte, dass sein Bruder lebte, war er immer noch wütend auf ihn, aufgrund seiner schrecklichen Tat. Seufzend rutschte Bardock näher und setzte sich mit einigem Abstand. „Verhalte dich einfach ruhig, dir passiert nichts“, sagte der Ältere ruhig. „Mhm“, murmelte Tales leise und zuckte mit den Schultern. Was sollte er auch schon groß tun, mit den Ki-Blockern an seinen Händen? So richtig glauben konnte er das nicht, erst recht nicht, wenn er an Vegetas Blick zurückdachte. Müde legte er seinen Kopf auf seinen Beinen ab und atmete tief durch. „Erzählst du mir wie das damals war? Mit Okara?“, fragte er leise. Nun da sie die Gelegenheit dazu hatten, wollte er wenigstens die ganze Wahrheit hören. „Ich warte schon lange darauf, dir endlich alles zu erzählen“, antwortete Bardock angespannt und atmete tief durch. Für einen Moment überlegte er, wo er anfangen sollte. Dann begann er zu erzählen, endlich… Blinzelnd öffnete Son Goku die Augen und sah sich schlaftrunken in dem halbdunklen Raum um. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er Vegeta friedlich neben sich schlummernd vorfand. Dass er den Prinzen so zu sehen bekam war wirklich eine Seltenheit. Oft wirkte Vegeta so angespannt und ernst, doch gerade in solchen Momenten war einfach er nur entspannt. Eine Zeitlang beobachtete er den Älteren noch und blieb bei ihm liegen. Doch dann stand er vorsichtig auf, darum bemüht den Prinzen nicht aufzuwecken. Der Schlaf hatte ihm wirklich gutgetan und er fühlte sich jetzt wieder besser. Es würde noch eine Zeitlang dauern, bis er all das verarbeitet hatte, doch im Moment ging es ihm einigermaßen gut. Leise schlich er aus seinem Zimmer heraus in die kleine Küche, die direkt neben Tales' Zimmer lag. Kurz hielt er vor dessen Tür inne und horchte. Gedämpft hörte er die Stimme seines Vaters und amtete tief durch. Einerseits freute er sich aufrichtig, dass dieser sich endlich mit seinem Bruder aussprechen konnte. Aber ob er sich jemals an die Nähe von Tales gewöhnen konnte, war wirklich zweifelhaft. Seufzend ging Goku weiter und lief in die kleine Küche wo er zuerst den Kühlschrank öffnete. Sein Magen hing ihm regelrecht in den Kniekehlen, da war ein kleiner Snack genau das Richtige. Schnell sammelte er einige Lebensmittel zusammen und machte sich drei große Sandwiches in Saiyajinmanier. Anschließend packte er den Rest wieder weg und schnappte sich das erste Sandwich. Zufrieden stöhnte er, als er den ersten Bissen zu sich nahm und runtergeschluckt hatte. So hungrig war er wahrlich schon lange nicht mehr. In Windeseile waren die drei Sandwiches aufgegessen und zufrieden rieb Goku sich über den Bauch. Zuerst überlegte er, ob er zu Vegeta zurück gehen sollte, doch irgendwie war ihm gerade nicht nach schlafen. Unschlüssig ging er zurück in den langen Gang und schlug die entgegengesetzte Richtung ein. Zögernd öffnete er die Tür zum Trainingsraum und ging langsam in die Mitte des Raumes. Andächtig sah er sich um und ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen. Ruhig schloss er seine Augen und ballte die Hände zu Fäusten. Er erinnerte sich an den Moment zurück, wo er auf Tales zugeschossen war und ihm einfach eine verpasst hatte. Obwohl er nicht beabsichtigt hatte, mit solch einer Heftigkeit sein Ziel zu treffen, hatte es sich wie ein Befreiungsschlag angefühlt. Das Gefühl was er dabei empfunden hatte, war nicht zu beschreiben. Seine Kraft die plötzlich wieder da war… keine Ketten oder Schmerzen… einfach nur pure Kraft! Entspannt legte Goku den Kopf in den Nacken und ließ sein Ki ein wenig ansteigen. Leise lachte er, als er dieses ihm so vertraute Gefühl endlich wieder spürte. Die Angst davor war vollständig weggeblasen. Im Gegenteil, er genoss es einfach nur. Tränen schossen in seine Augen, doch dieses Mal nicht aus Angst oder Schmerz, sondern einfach aus Freude. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, wie sehr er dieses Gefühl vermisst hatte! Langsam ließ er sein Ki immer weiter ansteigen und spürte eine leichte Anstrengung, die vorher nicht da war. Kein Wunder, nachdem er so lange nicht trainiert hatte. Trotzdem kam er bis an die Grenze des Supersaiyajins und versuchte das Kraftlevel zu halten. Zeitgleich riss Vegeta seine Augen auf und blickte sich desorientiert um. Kurz wanderten seine Augen zu dem leeren Platz neben ihm, ehe er die Beine aus dem Bett schwang und einfach losstürmte. Er spürte den Kraftanstieg Kakarotts und befürchtete das Schlimmste. Noch bevor er die Tür erreicht hatte, überprüfte er Tales' Aufenthaltsort und atmete erleichtert auf, als er diesen bei Bardock ausfindig machte. Innerhalb von wenigen Sekunden erreichte der Prinz die Tür zum Trainingsraum und riss sie halb aus der Wand. Doch der Anblick, der sich ihm für den Bruchteil einer Sekunde zeigte, ließ ihn sofort innehalten. Kakarott hatte erschrocken inngehalten und schaute verdattert zu Vegeta. „Alles in Ordnung?“, fragte Son Goku, als er den merkwürdigen Blick des Prinzen bemerkte. „Bitte mach es nochmal“, bat Vegeta und lief langsam auf den Größeren zu. Kurz überlegte dieser, was der Ältere gemeint hatte, ehe er ihm kurz zu nickte. Schmunzelnd schloss er die Augen und erhöhte wieder sein Ki. Fasziniert betrachtete Vegeta das Bild vor seinen Augen und konnte nicht umhin ungläubig den Kopf zu schütteln. Fast hatte er die Hoffnung aufgegeben, Kakarott jemals wieder so zu sehen. Lächelnd öffnete Goku die Augen, er konnte gerade gar nicht anders als zu lächeln. Dieses Gefühl war einfach unbeschreiblich schön und es tat so gut! Er fühlte sich selbst viel näher, als er es jemals getan hatte. „Kakarott“, wisperte Vegeta leise und legte eine Hand an seine Wange. Er wusste gar nicht was er in solch einem Moment sagen sollte. „Das verdanke ich dir, Vegeta“, sprach Son Goku leise und legte seine Hand auf die Vegetas. „Ohne dich…“, begann er zögernd und beendete den Satz lieber nicht. Kurz schloss er die Augen und versuchte die richtigen Worte zu finden. „Ich glaube, es kann wieder alles gut werden… ich schaffe das…“ „Du wirst es schaffen“, antwortete Vegeta ernst. Es gab für ihn keinen Zweifel daran. „Du bist stark, Kakarott“ Einen langen Moment sahen sie beiden einfach nur in die Augen. Es waren keine Worte nötig, sie verstanden sich auch so. „Ist alles in Ordnung?“, ertönte plötzlich Bardocks Stimme hinter dem Prinzen und ließ beide erschrocken zusammenzucken. Lächelnd sah Son Goku zu seinem Vater und nickte. „Kakarott“, wisperte dieser leise und trat fasziniert an seinen Jüngsten heran. Als er dessen Energie in die Höhe schnellen fühlte, war er so schnell wie möglich hierher gekommen. Doch er musste zuerst die Tür zu Tales' Raum abschließen, damit dieser nicht doch auf dumme Gedanken kam. Obwohl so wie sich sein Bruder sich gerade verhielt, brauchte er sich nicht zu sorgen. „Wie läuft es mit Tales?“, fragte Son Goku zögernd, da es ihm beinahe unangenehm war, wie fasziniert die beiden gerade von ihm waren. Kurz blinzelte Bardock, ehe er seufzend mit den Schultern zuckte. „Ich habe ihm endlich alles erzählt“, meinte der Ältere ernst. „Und wie hat er es aufgenommen?“ „Willst du das wirklich wissen, Kakarott?“, fragte Vegeta und verschränkte die Arme vor der Brust. Seine Laune sank alleine bei der Erwähnung des Dunkelhäutigen. „Ja“, sagte dieser seufzend und ließ sein Ki wieder sinken. Seinem Vater war dies wichtig und er wollte für ihn da sein. „Er glaubt mir und hat das Ganze sogar deutlich ruhiger aufgenommen, als ich gedacht hätte“, erzählte Bardock. Das Tales dabei außerordentlich ruhig war, behielt er erst einmal für sich. Sein Gefühl sagte ihm das etwas mit Tales ganz und gar nicht stimmte. „Das ist doch gut“, antwortete Goku und legte den Kopf schief, bei dem ernsten Blick seines Vaters. „Danke Kakarott“ „Wofür?“, fragte dieser verwirrt. „Dafür, dass er noch lebt und du sogar bereit bist, ihn mitzunehmen“, sagte Bardock ernst. Er konnte es immer noch nicht glauben, dass sein Sohn dies getan hatte. Denn eigentlich hätte Tales etwas ganz anderes verdient gehabt, wie er selbst zugeben musste. Auch wenn er wollte, dass sein Bruder am Leben blieb. „Das muss nicht einfach für dich sein“ „Schon gut, Vater“, wich Goku aus und atmete tief durch. „Entschuldigt mich bitte, ich lege mich jetzt doch wieder hin. Das war doch ein wenig anstrengend“ „Können wir morgen reden?“, fragte Bardock ruhig. „Ich möchte dir erklären, wieso ich einfach abgehauen bin… und die Sache mit Tales“, sagte der Krieger stockend. „Natürlich“, stimmte Son Goku zu und streckte eine Hand nach dem Prinzen aus. Sofort nahm dieser sie an und gemeinsam verließen sie den Trainingsraum. Schweigend liefen die beiden zu ihrem Zimmer zurück und müde ließ sich Kakarott auf das Bett fallen, nachdem er seine Stiefel ausgezogen hatte. Vegeta tat es ihm gleich und legte sich neben den Größeren. Dieser rutschte sofort näher und legte seinen Kopf auf dessen Schulter ab. Ein kleines Lächeln legte sich bei dieser Aktion auf Vegetas Lippen und zögernd zog er den Jüngeren noch ein wenig näher zu sich. Es brauchte keine Worte, wieso sie diese Dinge taten. Es war einfach so und so war es gut. „Schlaf gut, Kakarott“, wisperte der Prinz. „Du auch Vegeta“, antwortete dieser leise und es dauerte nicht lange bis die beiden eingeschlafen waren. Bardock stand noch eine ganze Weile in dem Trainingsraum und versuchte die Geschehnisse des Tages irgendwie zu ordnen. Sein Kopf brummte und er fühlte sich einfach wie erschlagen. Schließlich ging er zurück zu dem Raum, in dem Tales gefangen war und sperrte die Tür auf. Kurz sah er zu dem Jüngeren, der immer noch in der gleichen Position da saß, wie als er gegangen war. „Ich werde jetzt schlafen gehen und morgen früh wiederkommen“, sprach Bardock ruhig und schloss die Tür wieder. Müde ging er in eines der anderen Zimmer und legte sich einfach hin und schloss die Augen. Einfach abschalten, dass war alles was er gerade wollte. Tales indes reagierte nicht einmal, als er Bardocks Stimme hörte. Seine Hände waren immer noch um seine Beine geschlungen und sein Kopf lag darauf. Ohne wirklich etwas zu sehen, starrte er einfach nur geradeaus. In seinem Kopf kreisten die ganzen Informationen, die er von Bardock erhalten hatte. Plötzlich ergab alles einen Sinn. Bardocks Verhalten, seine Verzweiflung… Okara die nicht an der Seite des Königs in der Arena gewesen war… seine Strafe… Niemand hatte ihn verraten. Er selbst war dafür verantwortlich, dass er am Ende in dieser Raumkapsel lag. Die Folterungen hatte er nur sich selbst zuzuschreiben und niemanden sonst. Seine Rache… abscheulich, wie die Dinge, die ihm angetan wurden. Wie konnte es nur soweit kommen? Wann hatte er sich selbst so aus den Augen verloren? Fragen über Fragen und Tales konnte sie selbst nicht beantworten. Alles was ihm blieb, war die Gewissheit seiner eigenen Schuld. Kapitel 33: Wichtige Gespräche ------------------------------ Am nächsten Morgen wachte Bardock als erstes auf und nahm erst einmal eine ausgiebige Dusche, um seine Lebensgeister zu wecken. Kurz erfühlte er die Energie von Tales und bemerkte, dass er auch schon wach war. Trotzdem ging er zuerst einmal in die kleine Küche und machte sich eine Tasse von diesem merkwürdigen Getränk. Wie hieß es noch gleich? Kaffee? Er wollte jetzt erst einmal etwas Essen, bevor er sich wieder seinem Bruder stellte. Im Moment wusste er einfach nicht, wie er mit ihm umgehen sollte. Das alles war einfach so verdammt kompliziert. Seufzend erhob er sich und schaute in den riesigen Kühlschrank hinein. Da er einen Großteil der Lebensmittel nicht kannte, schnupperte er daran und wählte so ein paar aus. Schnell war ein Topf gefunden und leise vor sich hin summend schnitt Bardock die Lebensmittel klein. Gine, seine Gefährtin war eine ausgezeichnete Köchin und hin und wieder hatte er ihr beim Abendessen geholfen und sich dabei so manche Tricks abgeschaut. Doch ob am Ende der Eintopf schmecken würde, konnte er nicht sagen. Er musste es wohl einfach probieren. Müde öffnete Goku seine Augen und warf einen kurzen Blick zu Vegeta. Kurz strich er ihm über die Haare und suchte nach der Energie seines Vaters. Ein wenig schmunzelte er, als er merkte, dass er dies wie selbstverständlich gemacht hatte. Leise, um den Prinzen nicht zu wecken stand Son Goku und ging in die Küche. „Guten Morgen“, sagte er schmunzelnd, als er seinen Vater am Herd vorfand. „Du kochst?“ Lächelnd wandt sich der Krieger um und nickte kurz. „Ich versuche es zumindest. Es ist schwierig, wenn man die Lebensmittel nicht wirklich kennt“, antwortete Bardock verlegen und lächelte leicht, als er die gute Stimmung seines Sohnes bemerkte. „Wie geht es dir heute?“, fragte er vorsichtig. Entspannt ließ Kakarott sich auf einen der Stühle fallen und sah kurz zu seinem Vater. „Es ist merkwürdig, dass ausgerechnet die Begegnung mit Tales…“, begann er nachdenklich. „Als ich Tales angegriffen habe, war das wie ein… Befreiungsschlag. Ich fühle diese Kette nicht mehr und denke nicht mehr an Gusos Worte wenn ich meine Kraft benutze“ „Guso?“, fragte Bardock verwundert. „Einer von Tales Freunden“, erklärte Goku ausweichend und versuchte die Gedanken an diesen wieder aus seinem Kopf zu verbannen. „Tales' Gegenwart fühlt sich merkwürdig an… ich habe keine Angst, aber es ist einfach komisch…“, begann Son Goku erneut und seufzte tief. „Ich hätte verstanden, wenn du ihn nicht mitgenommen hättest“, wisperte Bardock und seufzte tief. „Es ist viel verlangt“ „Es war keine leichte Entscheidung“, gab der Jüngere zu. „Das weiß ich…“, meinte Bardock seufzend und holte zwei Teller aus dem Schrank. Großzügig füllte er ihnen beiden eine Portion auf und stellte sie auf den Tisch, ehe er sich setzte. Nachdenklich sah er auf die dampfende Suppe und schloss für einen Moment die Augen. „Ich hatte wirklich nicht vor, ihn wiederzubeleben“, fing der Krieger plötzlich an. „Ich dachte ich könnte die Dragonballs nutzen, um dir zu helfen“ „Das weiß ich, Vater“, meinte Son Goku und legte eine Hand auf seine Schulter. „Du wolltest mir helfen, daran habe ich nie gezweifelt“. Erleichtert nickte der Ältere und ein minimales Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Als ich hörte, dass ich mehr als einen Wunsch zur Verfügung habe, hat mein Kopf einfach ausgesetzt. Ich hatte vorher schon an Rache gedacht und es kam mir in dem Moment so richtig vor… dann hat Tales mich überwältigt, bevor ich meinen eigentlichen Wunsch aussprechen konnte…“ „Vielleicht ist es besser so“, meinte Goku und zuckte mit den Schultern. Vorsichtig nahm er sich eine kleine Portion mit dem Löffel und pustete, ehe er ihn in seinen Mund verschwinden ließ. Überrascht sah er zu seinem Vater. „Das schmeckt total gut!“, sagte er ehrlich. „Danke“, antwortete dieser lächelnd und probierte selbst. „Aber wie meinst du das?“ „Ich weiß nicht ob die Dragonballs die Antwort sind. Vielleicht machen sie alles nur noch schlimmer, wer weiß das?“, erklärte Son Goku nachdenklich. „Ich muss selbst damit fertig werden und versuchen das alles hinter mir zu lassen...“. Kurz stockte der Jüngere und schloss einen Moment die Augen. „Auch wenn es dämlich klingt, die Begegnung mit Tales hat einfach etwas in mir ausgelöst… ich spüre, dass sich etwas verändert hat. Ich fühle mich einfach… wieder mehr wie ich selbst, verstehst du?“ „Ich bin froh, dass du dich besser fühlst und ich wünsche mir nichts sehnlicher als, dass du diese schrecklichen Ereignisse hinter dir lassen kannst“, sprach Bardock ernst und zog Kakarott in eine Umarmung. Lächelnd erwiderte dieser die liebevolle Geste und atmete tief durch. „Danke, Vater“, wisperte er leise. „Wofür?“ „Dafür, dass du versucht hast mir zu helfen“, erklärte der Jüngere lächelnd. „Immer“, sagte dieser ernst. „Ich bin immer für dich da, mein Sohn“. Dankbar nickte Son Goku und begann wieder zu Essen. Nachdem Gespräch mit seinem Vater fühlte er sich gleich etwas wohler. Er war ihm sowieso nie böse gewesen und verstand seine Motive durchaus. Und am Ende hatte diese Reise wirklich etwas Gutes gebracht, denn er war nun endlich wirklich auf einem guten Weg. Egal wie lange es dauern würde, irgendwann würde er nicht mehr ständig darüber nachdenken… Doch was mit Tales geschah… darüber war er sich noch nicht so einig. Natürlich stand er immer noch hinter seiner Entscheidung, ihn am Leben zu lassen und mit auf die Erde zu nehmen. Doch ob er seine Energie ständig in der Nähe fühlen wollte? Das wusste er selbst nicht. „Guten Morgen“, sagte Bardock plötzlich und riss seinen Jüngsten aus seinen Überlegungen. Überrascht sah sich dieser um und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er den Prinzen in der Tür stehen bemerkte. „Guten Morgen Vegeta, setz dich, Vater hat gekocht“, begrüßte Son Goku den Prinzen und klopfte auf den freien Stuhl neben sich. „Morgen“, antwortete dieser und setzte sich hin. Bardock holte einen Teller und Besteck und füllte ihm eine großzügige Portion auf. Neugierig betrachtete Vegeta den Inhalt und probierte vorsichtig. „Gar nicht mal so schlecht“, sagte er staunend. Eigentlich dachte er, dass es eher ungenießbar war. Eben weil Bardock die Lebensmittel der Menschen nicht kannte. „Danke“, antwortete dieser grinsend und aß seine Portion auf. Den Teller stellte er an die Spüle und nahm sich eine neue Schüssel, die er ebenfalls bis zum Rand auffüllte. „Ich werde nach Tales schauen“, erklärte er den beiden. „Okay, bis später“, antwortete Goku. Wieviel Zeit war inzwischen vergangen, seit Bardock gegangen war? Tales konnte es nicht sagen und in diesem kleinen Raum, umgeben vom Weltall gab es nichts voran er sich orientieren konnte. Aber war das nicht egal? Spielte es überhaupt noch eine Rolle? Seine Gedanken kreisten unermüdlich um die verschiedensten Dinge. Einerseits um die Geschichte um Okara, seine Vergangenheit, sein Verhalten gegenüber Kakarott und Bardock. Seine schreckliche Tat… Wieso ließ ihn das nun keine Ruhe mehr? Als Kakarott sein Gefangener war, hatte er nicht eine Sekunde gezögert. Nein, eher das Gegenteil war der Fall! Er hatte es genossen! Doch jetzt, durch simple Worte seines Bruders, fiel alles in sich zusammen. Die schützende Mauer, die er errichtet hatte um sich vor seiner eigenen Vergangenheit zu schützen. Die Mauer die ihn weiter machen ließ, aber gleichzeitig einen wichtigen Teil von ihm selbst einsperrte. Früher hätte er niemals eine solch abscheuliche Tat begangen. Im Moment fühlte er sich, als wäre er aus einem langen Schlaf erwacht und sah endlich wieder klar. Doch das Einzige was er sehen konnte, waren seine eigenen Verbrechen… Er wollte das nicht fühlen, nicht sehen was er getan hatte… Wieso hatte Kakarott ihn nicht einfach sterben lassen? Wollte er, dass er sich nun so quälte?! Wieso hatte sich nur alles verändert? Tales hatte sich gerade mit seinem Schicksal abgefunden und einen Weg gefunden weiterzumachen. Nun wurde ihm das genommen und noch mehr… Wie sollte er denn nun damit weiterleben? Es gab Niemanden mehr… Bardock wollte vielleicht, dass er lebte, aber er hatte selbst gesagt, dass er ihm nicht verziehen hatte. Kakarott und Vegeta würden ihm sicher auch nie verzeihen und wollte er das überhaupt? Was blieb ihm denn noch? Eingesperrt bis zum Rest seines Lebens? Bis Kakarott, Vegeta doch freie Hand gewährte und ihn dieser tötete?! Die Tür wurde geöffnet und Bardock trat herein. Tales bewegte sich nicht einen Millimeter. Es war ihm egal, er hatte keine Kraft mehr. Wieso sollte er noch weiter machen? Überrascht sah Bardock zu seinem Bruder und bemerkte, dass dieser immer noch in der gleichen Position verharrte wie gestern. Sicherheitshalber sperrte er die Tür hinter sich zu und stellte die Schlüssel beiseite, ehe er auf den Jüngeren zutrat. Tales reagierte überhaupt nicht auf ihn und schien völlig abwesend. „Tales?“, fragte er vorsichtig und legte eine Hand an seine Stirn. Doch wieder kam keine Reaktion. Bestimmend legte er eine Hand unter dessen Kinn und zwang ihn den Kopf zu heben. Sofort schloss der Dunkelhäutige die Augen, er wollte es nicht sehen, wollte nicht in die anklagenden Augen seines Bruders sehen. Seufzend schüttelte Bardock den Kopf und überlegte einen Augenblick. Er wusste gerade nicht wie er mit der Situation umgehen sollte. „Tales sieh mich an“, forderte er ernst. „Wieso?“, fragte dieser mit brüchiger Stimme. Seine Kehle war wie ausgetrocknet und er hatte schon seit Stunden Durst und Hunger. „Weil… weil ich es möchte“, erwiderte Bardock ernst und erntete nur ein fieses Lächeln und ein Schnauben. „Seite wann bist du so ein Feigling, Bruder? Du kannst meinen Sohn vergewaltigen und mich wolltest du auch fast… aber mir in die Augen sehen ist nicht drin?!“, wollte Bardock wissen und schnaubte verächtlich. Kurz biss er sich auf die Unterlippe, denn eigentlich wollte er so etwas nicht sagen, doch im Endeffekt hatte er doch Recht! Tales stockte bei den harten Worten der Atem und sein gesamter Körper verspannte sich. Fest presste er seine Lippen aufeinander, ehe er seine Augen öffnete und dem Älteren direkt in die schwarzen Irden blickte. Ernst erwiderte Bardock den Blick und setzte sich auf das Bett, ehe er die Schüssel nahm und Tales entgegen hielt. „Geht doch“, murmelte er genervt und hielt ihm die Schüssel weiterhin entgegen. Wieder sahen sie sich in die Augen, ehe Tales den Blick abwandte. „Ich habe keinen Hunger“, murmelte der Dunkelhäutige. „Erzähl mir nichts… du musst etwas essen“, entgegnete Bardock seufzend und atmete tief durch. Seine Worte taten ihm fast wieder leid und wenn er hier etwas erreichen wollte, sollte er sich wirklich zusammenreißen. Doch es war schwer, er fühlte sich einfach zerrissen, zwischen der Wut die er auf Tales hatte und die Sorge um ihn. Deutlich sah er die dunklen Augenringe und die Erschöpfung, die Tales geradezu ins Gesicht geschrieben standen. Wahrscheinlich hatte er die ganze Nacht nicht eine Sekunde lang geschlafen. Einerseits war er froh, denn so wie es aussah, meldete sich bei Tales sein schlechtes Gewissen. Das bedeutete, dass sein Bruder wirklich noch nicht verloren war, aber diese Art… wie er sich gerade gab. Bardock wurde das Gefühl nicht los, dass Tales gerade am Aufgeben war. „Ich habe keinen Hunger“, wiederholte der Dunkelhäutige und rutschte gänzlich von seinem Bruder weg. Mühsam bewegte er seine schmerzenden Glieder und legte sich auf die Seite, mit dem Rücken zu Bardock. „Tales… bitte iss was“, versuchte es der Ältere abermals und versuchte seine Stimme normal klingen zu lassen. „Lass es einfach gut sein“, antwortete dieser leise und schloss die Augen. Entspannt frühstückten Kakarott und Vegeta zu ende und blieben noch eine Weile sitzen. Immer wieder ertappte sich Son Goku dabei, wie er Tales' Energie überprüfte und seufzte schließlich genervt. Er brauchte eindeutig eine Ablenkung und dieses Mal dachte er nicht an ein Buch. „Vegeta?“, fragte er vorsichtig. „Hmmm?“ „Wollen wir ein wenig Trainieren gehen?“, schlug Goku vorsichtig vor. Ihm war klar, dass er keinesfalls ein normales Training mit Vegeta durchhielt, genauso wenig wie das Raumschiff. Aber nachdem seine Angst davor verschwunden war, wollte er sich endlich wieder bewegen. „Wenn du willst“, antwortete der Prinz überrascht und verzog seine Lippen zu einem kleinen Lächeln. Solche Worte aus Kakarotts Mund zu hören, war einfach nur schön. Oh, wie hatte er das vermisst! „Natürlich“, sagte dieser lachend und stand auf. Bestimmend zog er Vegeta mit sich und ging mit ihm gemeinsam zum Trainingsraum. „Aber nur ein paar Aufwärmübungen“, meinte Vegeta ernst. Kakarott war noch nicht soweit, als dass sie einen kleinen Trainingskampf wagen konnten. „Okay“, stimmte der Größere zu. Kapitel 34: Tales gibt auf! --------------------------- Es gab wohl kaum ein Training, wo Vegeta so unkonzentriert war, wie bei diesem. Immer wieder wanderten seine Augen zu Kakarott, der nur wenige Meter von ihm entfernt leichte Übungen machte. Die Augen des Jüngeren waren geschlossen und auf seinen Lippen lag ein Lächeln. Ein Anblick, wie er schöner nicht sein konnte! Er hatte immer gehofft, dass Kakarott wieder zu sich selbst zurückfand. Doch mit jedem Tag, jeder Woche schwand seine Hoffnung. Ihn nun so zu sehen, war einfach unbeschreiblich. Da fiel ihm erst einmal selbst auf, wie sehr er dieses früher so verhasste Grinsen vermisst hatte. Leise lachte Vegeta über seine eigenen Gedanken und schüttelte leicht den Kopf. Als er wieder zu Kakarott sah, blickte ihn dieser fragend an. „Wieso lachst du?“, fragte Son Goku amüsiert, irgendwie gefiel es ihm, wenn Vegeta lachte. Das tat er eh viel zu selten. „Weil du lächelst“, antwortete Vegeta ernst und drehte sein Gesicht weg. Seine Wangen färbten sich leicht rot und innerlich verdrehte er die Augen über sich selbst. Seit wann war er denn bitte so kitschig? Händchen halten, Kuscheln… okay, aber solche Dinge aus seinem Mund?! Leise lachte Son Goku und ging auf den Prinzen zu. Sanft legte er eine Hand auf seine Schulter und lehnte sich kurz an ihn. „Dieses Gefühl… endlich zu trainieren, obwohl es ja noch kein richtiges Training ist. Es ist einfach zu schön“, erklärte Goku lachend und schüttelte den Kopf. Im Moment fühlte er sich überschwänglich glücklich, dass er sogar Tales nahe Energie vergaß. „Das freut mich für dich, Kakarott“, antwortete Vegeta zögernd und drehte sich zu ihm um. „Aber jetzt lass uns weiter machen“. Schmunzelnd nickte Son Goku und ging zurück auf seinen Platz. Verwirrt sah Tales sich um und erkannte den Raum nicht, indem er sich gerade befand. Blinzelnd sah er auf seine Hände, an denen er immer noch die Ki-Dämpfer trug. Die Tür wurde aufgerissen und Bardock und Kakarott betraten den Raum. Böse lachend sahen sie auf ihn herab und lösten sofort ein ungutes Gefühl in ihm aus. Er wollte sich erheben, doch er schaffte es nicht. Seine Knie schienen auf dem Boden festzukleben, sein Körper rührte sich nicht. Plötzlich hatte Kakarott eine Peitsche in seiner Hand und Bardock packte ihn grob am Kinn. „Jetzt bekommst du, was du verdient hast!“, lachte sein älterer Bruder finster, während Kakarott aus seinem Blickfeld lief. Ein lautes Surren durchschnitt die Luft und ein ziehender Schmerz schoss durch Tales Rücken. Wimmernd biss er sich auf die Unterlippe, um so einen Schmerzlaut zu unterbinden. Bardocks Grinsen wurde breiter und laut lachte er. "Schrei ruhig, kleiner Bruder“, sagte er böse und schlug ihm ins Gesicht. Mit großen Augen sah Tales zu seinem älteren Bruder auf. Seine Wange brannte durch den Schlag. Wieder schlug die Peitsche auf Tales Körper nieder, dieses Mal war der Schmerz um einiges heftiger und Tales stöhnte gequält. „Na, tuts weh?“, spottete die Stimme von Kakarott hinter ihm. Er wollte etwas erwidern, doch plötzlich schlossen sich Hände um seinen Hals und drückten ihm langsam die Luft ab. Wie versteinert kniete er da und sah in das breitgrinsende Gesicht eines Bruders. Er wollte ihn aufhalten… bitten es nicht zu tun, doch es ging nicht. Wieder schlug die Peitsche auf seinen Körper auf und dann fiel er. Benommen landete Tales auf allen Vieren und sah sich um. Verschwommene Gestalten, direkt vor ihm, sie sagten etwas doch er verstand es nicht. Dann schrie jemand, laut und qualvoll. Der Schrei ging ihm durch und durch. Verzweifelt versuchte er auf die Person zuzukriechen, als Hände ihn an der Hüfte packten und zurückzogen. Ein boshaftes Lachen erscholl und hallte in seinen Ohren wieder. Dann spürte er ihn, diesen grässlichen Schmerz, der mit nichts zu vergleichen war. Sein Unterleib schmerzte und er fühlte sich zerrissen. Gequält schrie Tales auf und versuchte dem Schmerz zu entrinnen. Das Bild vor seinen Augen verschwamm und plötzlich lag Kakarott unter ihm, schreiend… Mit einem Ruck setzte Tales sich auf und schaute starr gerade aus. Sein Körper verkrampfte sich und ihm wurde schlecht. Die Träume über seine Vergangenheit war er gewöhnt, doch das war etwas anderes gewesen. Tränen traten in seine Augen und zitternd atmete er ein und aus. Sein Schweif sträubte sich in alle Richtungen und schwang unruhig durch die Luft. „Tales? Ist alles in Ordnung?“, fragte Bardock. Er hatte die ganze Zeit hier gesessen, selbst nachdem Tales nun doch eingeschlafen war. So wie es aussah, brauchte der Jüngere das auch dringend. Emotionslos sah Tales zu ihm rüber und nickte, ehe er sich in das Bett zurücksinken ließ. Schnell drehte er seinen Kopf weg, während die Tränen allmählich über sein Gesicht liefen. Verzweifelt versuchte er das Zittern seines Körpers zu unterdrücken und rollte sich zusammen. Seufzend beobachtete Bardock seinen Bruder und schluckte schwer. Langsam stand er auf und ging einmal um das Bett herum. Vorsichtig ging er vor ihm auf die Knie und biss sich auf die Lippe, als er in das verweinte Gesicht seines Bruders sah. Sanft legte er eine Hand auf Tales' Wange, die dieser aber sofort abschüttelte. „L...lass… mich!“, knurrte er und schloss gequält die Augen. Seufzend schüttelte Bardock den Kopf und stand auf. Leichtfüßig sprang er über seinen Bruder und legte sich hinter ihm. Fest schloss er ihn in seine Arme und zog ihn eng an seinen Körper. Tales verkrampfte sich sofort und versuchte den Älteren abzuschütteln. Doch schließlich gab er es auf, denn dank der Fesseln war er ihm eh nicht gewachsen. Fest schlang sich sein Schweif um sein linkes Bein, während er seine Augen schloss. Für einen kurzen Augenblick gab er der Umarmung nach und nahm den Trost an. Ein Stück weit, fühlte er sich geborgen, wie schon lange nicht mehr. Ein Gefühl, dass er fast vergessen hatte, wie es war… Doch dann fiel ihm sein Traum wieder ein und die Realität hatte ihn wieder. Die Tränen versiegten und langsam beruhigte er sich. „Bemüh dich nicht… Bruder“, wisperte er leise, ohne den Hauch einer Emotion. Tief seufzte Bardock, es fühlte sich merkwürdig an, so mit Tales dazuliegen. Das letzte Mal, war Tales sieben Jahre alt gewesen, als er ihn so im Arm gehalten hatte. Damals hatten sie gerade erst ihre Eltern verloren… „Was soll das Tales?“, fragte er leise. Er wurde aus dem Verhalten des Jüngeren einfach nicht schlau. „Du hast es selbst gesagt… du hast mir nicht verziehen und du wirst es nie. Ihr sperrt mich ein, für wie lange? Bis ich sterbe oder ihr doch beschließt mich zu töten? Du musst dich nicht mit mir abgegeben. Ich weiß, ich bin ein Monster und du kannst mir das nicht verzeihen, also spar dir die Mühe“, sagte Tales kühl. Ruckartig erhob sich Bardock und starrte seinen Bruder mit einer Mischung aus Wut und Entsetzen an. „Was redest du nur für einen Blödsinn?! Natürlich habe ich dir nicht verziehen? Denkst du das geht so einfach?! Wenn ich dich töten wollte, hätte ich dich ja gleich sterben lassen können!“, fuhr er den Jüngeren an. „Verschwinde einfach“, knurrte Tales abfällig und rutschte von dem Älteren weg. Langsam stand er auf und setzte sich in die Ecke des Raumes. Wütend funkelte Bardock ihn an und nahm die Schüssel vom Tisch und stellte sie vor dem Jüngeren auf den Boden. „Iss endlich was“, befahl Bardock und verließ den Raum. Genervt sperrte er die Tür ab und lehnte sich dagegen. Gerade als er seine Augen schloss, knallte etwas gegen die Tür und fiel polternd zu Boden. Das war dann wohl die Schüssel. Frustriert fasste der Krieger sich an den Kopf. Er wusste nicht wie er zu Tales durchdringen sollte. Wo er ihm gestern noch ruhig zugehört hatte, wirkte er heute eiskalt und abweisend. Doch dieser Albtraum und die Tränen waren real. Tales litt und er ließ sich von ihm nicht helfen… „Verdammt…“, fluchte der Krieger leise. „Alles in Ordnung?“, ertönte die Stimme seines Sohnes und ließ ihn überrascht Aufsehen. Kurz sah er den beiden in die Augen, ehe er abwinkte. „Macht er etwa Probleme?“, fragte Vegeta mit einem finstern Blick und deutete auf die Tür. Innerlich wartete er nur auf eine Gelegenheit, um in dieses Zimmer zu stürmen und dem Dunkelhäutigen seiner gerechten Strafe zuzuführen. „Er weigert sich zu essen“, gab Bardock zögernd zu. Überrascht weiteten sich Son Gokus Augen und nachdenklich sah er auf die verschlossene Tür. „Wieso?“, fragte er leise. „Das weiß ich nicht, er redet nicht mit mir“, gestand der Krieger und legte seinem Sohn eine Hand auf die Schulter. „Lass das meine Sorge sein, ich werde es später nochmal versuchen“, meinte er ernst. Damit wollte er Kakarott nun wirklich nicht belasten. Goku verstand und legte seinem Vater kurz eine Hand auf die Schulter, ehe er mit dem Prinzen zurück in den Trainingsraum ging. Drei Tage später hatten sie über die Hälfte des Weges zurückgelegt. Son Goku und Vegeta verbrachten die meiste Zeit im Trainingsraum. Bisher waren sie immer noch nicht über einfache Übungen hinaus gegangen, doch diese fielen Goku jeden Tag ein Stück leichter und er schaffte es länger ohne Pause. Sein Appetit war inzwischen sogar wieder wie vor den ganzen Geschehnissen. Er hatte sogar wieder etwas zugelegt und sah nicht mehr ganz so abgemagert aus. Doch bis er wieder, wie vorher aussah, würde wohl noch einige Zeit vergehen. Doch so enorm wie seine Fortschritte waren, gab es auch hin und wieder einen Tiefschlag. Die letzten zwei Nächte war Son Goku mehrfach von Albträumen geplagt aufgewacht. Der Prinz war jedes Mal für ihn da und schaffte es ihn schnell zu beruhigen. Auch wenn dies Goku sehr zusetzte, weigerte er sich wieder Bulmas Mittel einzunehmen. Er wollte das nicht für den Rest seines Lebens nehmen, also musste das auch so gehen. Sein Kampfgeist war erwacht und er wollte das unbedingt schaffen. Auch untertags schweiften seine Gedanken häufig ab, was mitunter an Tales' naher Energie lag, die er permanent fühlte. Doch meistens ließ er sich von Vegeta mittels Trainings auf andere Gedanken bringen oder sprach mit ihm, was ihm gerade durch den Kopf ging. Tales war ein anderes Kapitel. Er machte Bardock inzwischen mit seinem Verhalten wahnsinnig. Egal was der Krieger versuchte, er bekam einfach keine Reaktion mehr, seit er ihm die Schüssel nachgeworfen hatte. Seit Tagen saß er dort am Boden und starrte einfach gerade aus, egal was Bardock sagte oder tat. Immer noch verweigerte er die Nahrungsaufnahme vollständig und brachte sich damit allmählich wirklich in Gefahr. Ein Saiyajin hielt es maximal Sieben Tage ohne Essen und Trinken aus. Tales war gerade beim vierten Tag… Seufzend stand Bardock vor seinem jüngeren Bruder und knurrte genervt. „Verdammt Tales, jetzt sag wenigstens was!“, fuhr er den Jüngeren an. Doch wieder kam keine Reaktion. Der Jüngere bewegte sich noch nicht einmal. Immer noch saß er in dieser verdammten Ecke und rührte sich nicht. Allmählich verzweifelte Bardock, er wusste einfach nicht mehr weiter. Sein Bruder war in einem sehr schlechten Zustand und wirkte jetzt schon abgemagert, blass und krank. Wenn das so weiter ging, starb er doch noch vor seinen Augen! Verzweifelt sank Bardock auf die Knie und hob Tales' Kinn hoch, um ihm direkt in die Augen zu sehen. Doch sein Blick war leer und schien durch ihn durchzugehen. „Bitte… Tales! Ich bitte dich, Bruder!“, flehte er leise. Doch das Ergebnis blieb dasselbe. Seufzend ließ Bardock von dem Dunkelhäutigen ab und verließ den Raum. Er konnte sich das nicht mehr mit ansehen. Tales bekam sehr wohl alles mit, was um ihn herum geschah. Er hatte eigentlich gehofft, dass Bardock aufgeben würde, nachdem er ihm vor Tagen die Schüssel nachgeworfen hatte. Doch aus irgendeinem Grund war dem nicht so. Er selbst hatte vollständig aufgegeben. Wofür sollte er auch weiter machen? Was gab es im Leben noch für ihn? Seine Schuld begleichen? Das konnte er sowieso niemals… er sprach da aus Erfahrung. Müde schloss er die Augen und atmete schwerfällig. Seine Lippen waren ausgetrocknet und das Atmen fiel ihm schwer. Sobald Bardock weg war, hatte er sich ab und zu ins angrenzende Bad geschlichen und hin und wieder ein paar Schlucke Wasser getrunken. Es machte die ganze Sache wenigstens ein bisschen angenehmer. Aber das Essen verweigerte er vollständig und inzwischen war der Hunger unerträglich stark. Ihm war schwindelig und sein Körper fühlte sich schwer an. Wahrscheinlich schaffte er es nun nicht einmal mehr ins Bad. Bald war es zu Ende und er hatte es geschafft. Hoffentlich wurde dieses Mal seine Seele endgültig zerstört… Erschöpft saß Bardock an dem Küchentisch und legte seinen Kopf auf seinen Händen ab. Die ganze Sache mit Tales, nahm ihn zusehends mit und er schlief inzwischen auch nur noch schlecht. Er fühlte sich einfach so hilflos und wusste nicht mehr weiter. Wie konnte er Tales nur endlich aus diesem Zustand befreien? Wollte er sich wirklich zu Tode hungern?! Stimmen näherten sich und Bardock machte sich nicht einmal die Mühe, sich anders hinzusetzen. Dafür war er einfach selbst zu fertig. Kakarott stockte, als er seinen Vater so an dem Tisch sitzend vorfand und warf Vegeta einen besorgten Blick zu, ehe er sich zu ihm setzte. Sanft strich er dem Älteren durch die Haare und seufzte, als er bemerkte wie schlecht sein Vater gerade aussah. „Weigert er sich immer noch zu essen?“, fragte er leise, obwohl er die Antwort schon kannte. „Er hungert sich einfach zu Tode“, antwortete Bardock und lehnte sich seufzend zurück. „Ich kann sagen was ich will, ich dringe einfach nicht zu ihm durch… er hat einfach komplett aufgegeben!“ Ernst sah Son Goku zu seinem Vater und schüttelte den Kopf. Ruckartig erhob er sich und holte ein paar Lebensmittel aus dem Kühlschrank. Schnell machte er ein Sandwich und holte noch eine große Wasserflasche heraus. „Was hast du vor?“, fragte Vegeta misstrauisch. „Ich werde mit ihm reden“, sagte Goku ernst. „Vergiss es, Kakarott!“, entgegnete der Prinz sofort unwirsch. „Du musst das nicht tun“, sagte Bardock erschrocken und stand ebenfalls auf, um seinem Jüngsten den Weg zu blockieren. „Ich will das tun und ruhe jetzt! Was soll Tales mir den bitteschön tun, Vegeta? Meinetwegen kommt ihr mit, aber ich mache das jetzt“, beschloss Son Goku ernst und schob sich an den beiden vorbei. Darüber hatte er die Tage jetzt schon öfters nachgedacht und den Gedanken jedes Mal verworfen. Es war kein schönes Gefühl, Tales gleich wieder gegenüber zu stehen. Aber er wollte einfach wissen, was diesem gerade durch den Kopf ging! Warum wollte sein Onkel nun plötzlich sterben? Er wollte es einfach nur verstehen! Kapitel 35: Son Gokus Stärke ---------------------------- Kurz zögerte Son Goku, als er direkt vor der Tür stand und öffnete sie schließlich dann trotzdem. Ohne Umschweife betrat er in den Raum und verharrte einen Moment, als sein Blick auf Tales fiel. Geschockt weiteten sich seine Augen, als er das gesamte Ausmaß von dessen Zustand sah. Kein Wunder, dass sein Vater verzweifelte! Tales sah so krank aus, schwach und abgemagert! Selbst er, war nicht in einem solch schlimmen Zustand gewesen. Nichts erinnerte mehr an den Saiyajin, der damals auf die Erde gekommen war… Kurz warf er Vegeta und seinem Vater einen Blick zu, welche beide hinter ihm standen. Tief atmete Goku durch und seine Augen ruhten wieder auf Tales. Dann überwand er die Distanz zwischen sich und dem Dunkelhäutigen und sank vor ihm auf die Knie. Vorsichtig stellte er den Teller beiseite und öffnete die Flasche Wasser. Bisher gab es noch keine Reaktion von Tales, doch das würde er gleich ändern. „Tales ich will das du jetzt was trinkst“, forderte er mit fester Stimme. Zuerst dachte er, auch keine Reaktion zu erhalten, doch dann bewegte Tales seinen Kopf und sah ihn direkt an. Eine Gänsehaut breitete sich auf Kakarotts Rücken aus, als er in die leblosen Augen seines Onkels blickte. Ein wenig erinnerte ihn dieser Ausdruck an ihn selbst, als er kurz davor war, aufzugeben. Bardock staunte nicht schlecht, denn diese kleine Reaktion war mehr, als er die letzten Tage bekommen hatte. Diese Kleinigkeit ließ ihn hoffen… Vegeta sah dem Ganzen mit eher gemischten Gefühlen zu. Am liebsten würde er Kakarott von diesem Monster wegziehen und ihn einfach sich selbst überlassen. „Tales… trinken“, versuchte es dieser erneut. Doch dieses Mal passierte nichts, nur die Augen des Älteren lagen immer noch auf ihm. Tief atmete Kakarott durch und überwand sich. Etwas grob zog er Tales am Kinn nach unten und schüttete ihm ein wenig von dem Wasser in den Mund. Überrascht verschluckte sich dieser und begann heftig zu husten. Sein leerer Magen rebellierte dabei und wimmernd sackte er ein wenig zusammen. „Freiwillig? Oder muss ich das noch ein paar Mal machen?“, fragte Son Goku streng und hielt die Flasche vor Tales' Nase. Woher er gerade diese Kraft und Strenge nahm, wusste er selbst nicht. „W…wieso?“, fragte der Dunkelhäutige verwirrt und begann abermals zu husten. „Weil ich das so will! Du bist mir das schuldig, Tales! Also trink jetzt gefälligst was!“, antwortete Goku ein wenig schärfer, als eigentlich gewollt. Bardock sah fasziniert auf die Szene vor seinen Augen und war überrascht, von Kakarotts starkem Auftreten. Er war froh, dass sein Bruder nun wenigstens auf ihn reagierte. Tales betrachtete die Flasche vor seiner Nase eine ganze Weile, bis er schließlich seine Hände hob und sie zitternd an seine Lippen führte. Vorsichtig ließ er ein wenig von der wohltuenden Flüssigkeit, die Kehle hinab laufen. Seine Augen ruhten immer noch auf Kakarott und er verstand es nicht, wieso war er hier? Wieso tat er sich seine Nähe überhaupt an? Wieso wollte er, dass er lebte? Nachdem er ein wenig getrunken hatte, gerade genug um seinen Magen nicht rebellieren zu lassen, stellte er die Flasche wieder ab. „Und jetzt iss endlich was“, sagte Kakarott mit strenger Stimme und stellte den Teller auf Tales' Schoß. Überfordert sah er auf das Essen und schüttelte den Kopf. Er wollte nichts essen! Die paar Schlucke Wasser würden ihn nicht retten, deswegen hatte er sich darauf eingelassen. Aber mehr wollte er nicht. „W…wieso willst du… unbedingt… das ich lebe?“, fragte Tales stockend und fasste sich an den Hals, der beim Reden ganz schön schmerzte. „Wieso willst du sterben?“, stellte Kakarott die Gegenfrage und sah ernst in die leblosen Augen. Eine Zeitlang kam nichts von Tales, ehe er seine Augen schloss und seine Hände zu Fäusten ballte. „Für was… soll ich… leben?“, fragte der Dunkelhäutige und nahm sich selbstständig einen weiteren Schluck Wasser, um sich das Sprechen ein wenig zu erleichtern. „Vielleicht für deinen Bruder?!“, entgegnete Goku ernst und warf einen kurzen Blick zu seinem Vater, welcher stumm dem Geschehen folgte. „Er denkt er braucht mich… aber er kann mir nicht verzeihen… du kannst es auch nicht. Ich weiß das…“, sprach Tales leise. „Und deswegen willst du sterben?“, fragte Son Goku überrascht. Er hatte sich schon sowas in der Art gedacht, doch es wirklich von Tales zu hören war nochmal etwas ganz anderes. Dass Tales' Schuldgefühle soweit reichten…. „Tzzz, der macht doch nur auf Mitleid“, mischte sich Vegeta nun ein und knurrte abfällig. Diese Nummer kaufte er Tales einfach nicht ab. Jetzt auf einmal bereute er seine Taten? „Nein…. Ich will einfach nur sterben…“, wisperte Tales ohne die Augen zu öffnen. Bardock stockte bei diesen Worten der Atem und langsam schritt er auf die beiden zu. „Nicht“, sagte Kakarott leise und sah kurz zu seinem Vater, sodass dieser einfach stehen blieb. „Du wolltest deine Rache… hast meinen Vater schon damals auf Vegeta gedroht. Ich…“, kurz stockte Son Goku und suchte nach den richtigen Worten. „…ich hatte nicht das Gefühl, als würdest du es bereuen, wa…was du mit mir gemacht hast. Also wieso jetzt?“. Es fiel ihm schwer so direkt mit Tales zu sprechen, aber er wollte es einfach wissen. Verstehen wieso sein Onkel so gehandelt hatte und warum er jetzt aufgab. Schwerfällig öffnete Tales die Augen und sah direkt in die von Kakarott. Fest biss er sich auf die Unterlippe und überlegte, wie er darauf antworten sollte. Sollte er überhaupt darauf antworten? Er hatte keine Ahnung… Er wollte doch nur in Ruhe gelassen werden… „Ich habe geblufft…“, sagte der Dunkelhäutige nach einer Weile. „Damals als sie mich … in die Raumkapsel warfen… ich wollte dir einfach nur wehtun. Ich dachte damals nicht an Rache“. Kurz hob er den Kopf um seinem Bruder in die Augen zu sehen, der ihn überrascht ansah. „Aber wieso hast du dann…?“, fragte Bardock verwirrt. „Hm… eine lange Geschichte“ „Dann erzähl sie uns!“, forderte Son Goku ernst und drückte ihm abermals die Wasserflasche in die Hand. „Du bereust, was du getan hast? Dann erzähl mir, wieso du so geworden bist?!“ „Wieso interessiert… dich das?“, wollte Tales wissen. „Weil ich es verstehen will“, antwortete Goku schlicht. Nachdenklich sah Tales die Flasche einfach nur an und atmete tief durch. Wieso er Kakarott überhaupt antwortete, war ihm selbst nicht klar. Lag das an den Schuldgefühlen? Er konnte es nicht sagen… Zögernd nahm er einen weiteren Schluck von der Wasserflasche und stellte sie beiseite. Müde lehnte er seinen Kopf an die Wand und schloss die Augen. „Ausgestoßene Sayajins… wurden immer zum selben Planeten geschickt… Lagon Txarrak“, begann er langsam zu erzählen. „Der Planet auf den du mit Kakarott damals bist“, sagte Vegeta finster und bekam ein kleines Nicken zurück. „Man hörte nur Schlechtes über diesen Planeten und erst recht über die Bewohner. Ich schaffte es den Kurs zu ändern und umflog den Planeten, doch dann wurde meine Raumkapsel abgefangen“ Mit einem lauten Geräusch öffnete sich die Luke von seinem Raumschiff und mehrere Hände griffen nach ihm. Knurrend versuchte er sie abzuschütteln, doch sein Körper war einfach zu geschwächt von der langen Reise und den vielen Verletzungen. Blaue Gestalten mit giftgrünen Augen starrten ihn an und unterhielten sich in einer ihm fremden Sprache. „F…finger weg!“, knurrte Tales drohend, doch seine Stimme klang nur schwach und heiser. Wieder lagen die grünen Augen der Wesen auf ihm ehe sie ihn mit sich zerrten. Sie brachten ihn in ein Gebäude, dass von außen schon ziemlich baufällig schien. Auch im Inneren sah es nicht besser aus. Benommen sah Tales sich um und versuchte sich zu orientieren. Seine Sinne drohten zu schwinden und er musste sich mit aller Kraft bei Bewusstsein halten. Nachdem man ihn durch ein Labyrinth aus Gängen geschliffen hatte, wurde er irgendwann wie Müll auf dem Boden fallen gelassen. Stöhnend drehte er sich auf die Seite und sein verletzter Körper rebellierte bei jeder noch so kleinen Bewegung. Eine weitere Gestalt beugte sich plötzlich über ihn und blinzelnd versuchte er seine Sicht zu schärfen. Grob wurde er an seinem Hals gepackt und nach oben gezogen. Keuchend versuchte Tales den Griff zu lösen und sah verschwommen in das breit grinsende Gesicht eines Saiyajin! Er war einen halben Kopf kleiner als er selbst und hatte kurze ungepflegte Haare. Und war der dickste Saiyajin, der ihm jemals begegnet war. Verzweifelt versuchte der Dunkelhäutige irgendwas zu sagen, doch durch den festen Druck auf seinen Kehlkopf, brachte er kaum einen Ton heraus. „So, so du bist also Rota“, lachte der dicke Saiyajin und sah ihn boshaft an. „Drall wird sich freuen dich zu sehen, mein Lieber“ Keuchend versuchte Tales ein Wort über die Lippen zu bekommen, doch er schaffte es einfach nicht. „Hast du bei deiner Mission versagt, weil du ramponiert aussiehst?“, fragte der dicke Saiyajin weiter und stieß ihn plötzlich grob von sich. Stolpernd wollte Tales sich irgendwie abfangen, doch ein Tritt direkt in den Magen, ließ ihn endgültig zusammenbrechen und schwer hustend an seinen Hals fassen. Benommen wollte er sich erheben, doch sein Körper sackte regelrecht zusammen. „Eigentlich sollte ich warten, bis Drall zurück ist. Aber da du eh schon so verletzt bist, kommt es sicher auf ein paar Verletzungen mehr nicht an“, meinte der Saiyajin überlegend. Brutal trat dieser ihm auf den linken Oberschenkel. Laut schrie Tales auf und hielt sich seinen nunmehr gebrochenen Fuß. „W…warte…“, stotterte der Dunkelhäutige. „Ach wieso denn? Der Spaß fängt doch gerade erst an“, lachte der Dicke gackernd und schritt langsam und bedrohlich auf ihn zu. Beinahe ängstlich sah Tales zu seinem Artgenossen auf und versuchte langsam von ihm wegzurutschen. Sein Körper war jetzt schon am Rande der Belastungsgrenze und er konnte und wollte nicht noch mehr Schmerzen ertragen. „Schön hierbleiben“, lachte der Fremde laut und donnert ihm die Faust ins Gesicht. Durch die enorme Wucht wurde er einmal quer durch den Raum katapultiert und landete schließlich in der Mauer. Benommen fiel der Dunkelhäutige einfach zu Boden und rührte sich nicht mehr. Inzwischen schmerzte jeder Millimeter seines Körpers. Röchelnd spuckte er Blut und wimmerte, als er den Saiyajin wieder über sich stehen sah. „Oh, wo bleiben denn meine Manieren!“, sagte dieser plötzlich gespielt erschrocken. Grob packte er Tales' Schweif und brach ihn in einer fließenden Bewegung. Unfähig zu schreien, bäumte Tales sich unter unerträglichen Qualen auf. „Ich bin übrigens Guso“, lachte der Saiyajin über ihn, ehe Tales endlich in die rettende Ohnmacht sank. Das nächste Mal als Tales die Augen öffnete, war er alleine im halbdunkeln. Verwirrt und desorientiert sah er sich um und wollte sich aufrichten. Doch sein Körper streikte vollkommen. Seine Glieder fühlten sich kalt und schwer an. Sein Oberschenkel und sein Schweif pochten unangenehm stark und es gab kaum einen Fleck an seinem Körper, der nicht schmerzte. Ein widerlicher Gestank drang in seine Nase, ein ekelerregendes Gemisch aus Urin, Schimmel und anderen Substanzen. Angewidert schloss Tales die Augen und blieb einfach liegen. Das Atmen viel ihm schwer, wahrscheinlich waren ein paar Rippen angeknackst oder gar gebrochen. Seine Kraft war nun endgültig aufgebraucht und es war nur eine Frage der Zeit, bis er hier wahrscheinlich sterben würde. Aber vielleicht war das sogar besser… Was hatte er denn noch im Leben? Verraten und verkauft von seinem eigenen Bruder. Seine Liebe, seinen Heimatplaneten hatte er verloren und war Verdammt ziellos durch das All zu irren. Dieser Saiyajin… Guso und der andere… Drall. Was die wohl noch mit ihm vorhatten? Nein, dass wollte er lieber nicht wissen. Da erschien ihm der Tod, fast wie eine Erlösung. Erschöpft blieb Tales einfach liegen und wartete auf den Schlaf… Laut schrie Tales auf, als eiskaltes Wasser über sein Gesicht geschüttet wurde. Hustend schnappte der Dunkelhäutige nach Luft und krümmte sich zusammen, als sein gesamter Körper von Schmerzen geplagt wurde. Blinzelnd öffnete er die Augen und blickte in das Gesicht von Guso. „Ah, wie schön… du bist wach“, sagte dieser lachend und strich seine Haare aus dem Gesicht. „Drall möchte dich sehen“, meinte er schmunzelnd und zerrte Tales am Brustpanzer hoch. Ein Stöhnen kam ihm bei dieser unliebsamen Behandlung über die Lippen und kraftlos ließ er sich einfach mitziehen. Sein lädierter Körper schmerzte bei jeder noch so kleinen Bewegung und der gebrochene Schweif verschlimmerte das alles um ein Vielfaches. Der Weg kam ihm ewig lang vor und erleichtert atmete er auf, als er endlich auf eine Art Liege geworfen wurde und man von ihm abließ. Blinzelnd öffnete Tales die Augen und drehte den Kopf minimal. Links von ihm entdeckte er zwei Meditanks, beide unbenutzt. Solch merkwürdige blaue Humanoide waren auch da und wirkten von der Aufmachung her, wie Ärzte. Guso trat auf einen weiteren, hochgewachsenen Saiyajin, mit kurzen spitzen Haaren und einem undurchdringlichen Blick zu. Eine Zeitlang unterhielten sie sich leise. Nach einer Weile kam der Größere auf ihn zu und packte ihn grob am Kinn. „Also Rota bist du nicht, das habe ich schon festgestellt als du noch geschlafen hast“, sagte der Saiyajin mit eisiger Stimme und sah ihn mit einem ernsten Blick an. „Die Koordinaten deiner Raumkapsel sollten dich auf diesen Planeten bringen, aber sie wurden im Flug geändert, wieso?“, fragte er scharf. Tales erwiderte den Blick und sagte nichts. Er wusste nicht wer die beiden waren und was sie nun von ihm wollten, aber sein Gefühl warnte ihn. Er würde ihnen keine Informationen geben, wer weiß, was sie ihm noch antun würden. Wenn er hier schon sterben würde, dann wenigstens ohne um sein Leben zu betteln. Er war ein Saiyajin und würde vor diesen beiden nicht nachgeben. Hart packte ihn eine Hand am Kinn und zog ihn von der Liege runter. Sofort rebellierte Tales' Körper und ein leises Stöhnen entfloh seinen Lippen. Sein Gesicht war nur noch wenige Millimeter von dem Saiyajin entfernt, welcher ein fieses Grinsen auf den Lippen trug. „Soll ich dir sagen, was ich denke?“, fragte er gespielt freundlich und knurrte, als er wieder keine Reaktion bekam. „Ich denk du bist ein Ausgestoßener!“ „V…von mir erfährst… du nichts“, knurrte Tales unter Schmerzen und versuchte sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen. „Nicht? Hm, es gibt eine Möglichkeit, wie ich es auch so herausfinden kann“, antwortete dieser mit einem fiesen Lachen. Grob drehte er den Dunkelhäutigen einmal herum und donnerte ihn mit dem Unterleib gegen die Liege. Gequält stöhnte Tales und riss die Augen auf, als er plötzlich mit dem Oberkörper auf die Liege gedrückt wurde. Eine Hand schob sich in seine Shorts und ließ ihn panisch um sich schlagen. Ein Körper drückte sich nah an dem Seinen und warmer Atem streifte seinen Nacken. „Je mehr du dich wehrst, desto schmerzhafter wird es“, hauchte eine Stimme in sein Ohr. Doch Tales reagierte nur noch mit Panik, die Erinnerungen an diese Pein, waren einfach zu frisch. Verzweifelt versuchte er den Saiyajin abzuschütteln und wimmerte leise, als sich zwei Finger zwischen seine Hinterbacken schoben. Gellend laut schrie der Dunkelhäutige auf und verkrampfte sich bei dieser Prozedur. Die Verletzungen, die er von den Soldaten erhalten hatte, waren kaum verheilt und so war der Schmerz um einiges intensiver. Stöhnend verdrehte Tales die Augen und war nahe einer Ohnmacht, als endlich von ihm abgelassen wurde. Benommen blieb er einfach liegen und schnappte nach Atem. Tränen der Pein liefen über seine Wangen. „Ein Ausgestoßener, habe ich es mir doch gedacht“, lachte die Stimme hinter ihm. Nunmehr behutsam wurde er auf die Beine gezogen, die ihn aber einfach nicht mehr tragen wollten. Benommen lehnte er nun an dem Saiyajin, der ihn fröhlich angrinste. „Hach, die Verwechslung tut mir leid, mein Lieber. Guso dachte, du wärst der Saiyajin, hinter dem ich schon eine Weile her bin. Ich bin übrigens Drall“, sprach der Saiyajin in einem Plauderton, als wären sie sich gerade nur zufällig begegnet. „Wir sind auch Ausgestoßene, musst du wissen. Also wenn du willst, kannst du dich uns gerne anschließen“, sagte Drall und klopfte ihm leicht auf die Schulter. Blinzelnd öffnete Tales die Augen und blickte dem Saiyajin verwirrt ins Gesicht, ehe er abfällig lächelte. „F…fahrt zur H…ölle!“, knurrte er, ehe ohnmächtig wurde. Kapitel 36: Nach der Verbannung Teil 1 -------------------------------------- Blinzelnd öffnete Tales die Augen und sah sich desorientiert um. Der Raum kam ihm keineswegs bekannt vor und langsam setzte er sich auf. Verwirrt sah er an sich hinab und bemerkte, dass sein Körper vollständig geheilt war. Vorsichtig hob er seinen Schweif vor sein Gesicht und strich sanft über das braune Fell, doch sogar dieser Bruch war verschwunden. Ernst sah er sich in dem karg eingerichteten Raum um und stand auf. Sein Blick fiel auf den Tisch, wo einige ihm fremde Speisen angerichtet waren. Ein abfälliges Schnauben verließ seine Lippen und ohne es auch nur genauer zu betrachten, schaute er sich weiter um. Schließlich entdeckte er seinen Brustpanzer, Armschoner und Stiefel. Augenblicklich zog Tales sich wieder ordentlich an und trat auf die Tür zu. Ohne zu Zögern öffnete er sie und trat in den langen Gang hinaus. Seufzend sah er sich um und entdeckte aber niemanden. Das kam ihm gerade nur Recht, denn mit diesen Freaks wollte er nichts zu tun haben. Das Einzige was im Moment zählte war, dass er hier wegkam! Ohne Raumkapsel sah es ziemlich düster aus, aber er würde sich schon etwas einfallen lassen! Erst einmal hier weg. Leise schlich Tales durch die Gänge und blickte um jede Ecke. Doch bisher war ihm niemand begegnet. Aber abgesehen von etlichen Zimmertüren, fand er auch keinen Ausweg aus diesem baufälligen Gemäuer. Wenn er Pech hatte, konnte es stundenlang dauern, bis er endlich mal hier rausfand. Nach einer Stunde blieb er genervt stehen und scannte nochmals die Umgebung ab und fand einige Energien. Die meisten waren schwach und nur eine etwas stärker. Guso oder Drall wahrscheinlich. Gut war, dass diese Energie deutlich schwächer war, als seine selbst. Also standen seine Chancen im Falle eines Kampfes ziemlich gut. Doch die Energien waren allesamt weit genug weg. Eine weitere halbe Stunde später, stand Tales dann endlich vor einer riesigen braunen Eisentür. Das sah definitiv nach einem Ausgang aus. Erleichtert wollte er auf die Tür zugehen, als er plötzlich eine Bewegung von links war nahm. Sofort ging der Dunkelhäutige in Kampfposition und knurrte, als er Drall erkannte. Grinsend schritt der Saiyajin mit erhobenen Händen auf ihn zu. „Dachte ich mir es doch, dass du hier auftauchst. Ich habe dich gesucht, mein Lieber“, meinte dieser freundlich. „Ich bin nicht dein Lieber!“, grollte Tales und griff den hochgewachsenen Saiyajin mit seiner linken an. Doch Drall fing den Schlag spielend ab und drückte ihn zu Boden. „Nicht doch, dass bringt nichts mein Lieber. Ich bin viel stärker als du“, wisperte der Größere sanft. Gleichzeitig konnte Tales genau in dem Moment die Kampfkraft von ihm wahrnehmen und erstarrte. Drall hatte Recht! Er war ihm weit unterlegen. „So und jetzt entspann dich. Ich werde dich jetzt loslassen“, hauchte Drall in sein Ohr und ließ von ihm ab. „Was willst du von mir?“, knurrte Tales und erhob sich ruckartig. „Nun ich habe dir gestern schon gesagt, dass mir diese rohe Behandlung leid tut. Wir sind eine Gruppe Verstoßener und ich würde dich gerne bei uns aufnehmen“ „Nein, danke! Ich will hier weg“, entgegnete der Dunkelhäutige wütend und peitschte mit dem Schweif auf. „Ich weiß, wir hatten einen schlechten Start. Aber wir teilen deinen Schmerz…“, begann Drall in einer sanften Stimme und hob die Hand. Sofort schlug Tales sie weg und knurrte drohend. „Das habe ich gemerkt!“, fauchte er. „Ja, entschuldige… aber da du nicht reden wolltest, war das die einzige Möglichkeit um auf Nummer sicher zu gehen. Alle Saiyajins, die der König verbannt hat, hatten vorher nochmal das Vergnügen mit seinen Soldaten“, meinte der Saiyajin ernst. Kurz stockte Tales und beobachtete den ihm fremden Saiyajin ganz genau. Sein Gefühl warnte ihn, diesem Kerl zu vertrauen und nachdem was erst kürzlich geschehen war, wollte er das erst recht nicht. „Jetzt komm, lass uns etwas essen und ich erzähl dir alles was du wissen möchtest“, sagte Drall und winkte ihn zu sich. „Und wenn ich nicht will?“, fragte Tales finster. „Ich fürchte im Moment hast du keine Wahl. Das Tor bleibt verschlossen, außer ich möchte, dass es sich öffnet. Die Leute auf dem Planeten würden mir jeden Schritt, den du machst mitteilen und ohne deine Raumkapsel, kommst du sowieso nicht weg. Da draußen gibt es bis auf Wüste und baufällige Gemäuer, die allesamt schon bewohnt sind, nichts“, erklärte der Größere gelassen. „Du hältst mich also hier fest?!“, rief der Dunkelhäutige wütend. „Nein, ich möchte nur dass du einen Monat bei uns bleibst. Kennar und Guso´ Bruder Germa werden in drei Tagen hier eintreffen. Lerne uns kennen und wenn du danach immer noch wegwillst, gebe ich dir deine Raumkapsel und lass ich dich gehen“ „Woher soll ich wissen, dass es kein Trick ist? Vielleicht willst du mich wieder foltern oder am Ende sogar umbringen?!“, fragte Tales ernst. Diese seltsame Freundlichkeit, die von diesem Saiyajin ausging, gefiel ihm gar nicht. Zumal er schon seine andere Seite sehen durfte! Er hatte keine Lust, wieder in diesem Verlies zu enden oder dass man am Ende… Aber hatte er wirklich eine Wahl? „Wenn ich das wollte, hätte ich dir Ki-Fesseln angelegt oder dich gar nicht erst ganz gesund werden lassen“, meinte Drall kopfschüttelnd. „Na, komm. Du wirst es nicht bereuen! Und glaub mir, die Verbannung ist wesentlich angenehmer, wenn man wenigstens Artgenossen um sich hat! Ich weiß wovon ich rede!“. Wiederwillig folgte Tales dem Saiyajin, fürs erste würde er mitgehen. Doch sobald sich die Gelegenheit ergab würde er von hier abhauen! Was er zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste war, dass Drall nicht gelogen hatte. Es war ihm schier unmöglich, einfach zu verschwinden. Der Saiyajin hatte seine Augen gefühlt überall und als er ihn einmal mit nach draußen nahm, wusste er, dass er auch dahingehend nicht gelogen hatte. Doch mit einem hatte Drall unrecht. Er bereute es zutiefst mit ihm mitgegangen zu sein! Aber das dauerte noch eine ganze Weile. In den vier Wochen lernte er die vier Saiyajins langsam kennen und erfuhr auch so einiges über sie. Drall war der Erste, der von Vegeta-Sei verbannt wurde. Warum genau, hatte Tales niemals erfahren. Nur, dass ein gewisser Saiyajin, namens Rota seine Finger im Spiel hatte. Drall war schwerverletzt auf diesem Planeten angekommen und einfach nie wieder gegangen. Ein Planet voller Gauner, Mörder und Diebe, da gab es wahrlich genug Arbeit für einen Saiyajin. Es dauerte ein paar Jahre, doch irgendwann besaß Drall dieses riesige Haus und hatte fast überall seine Finger im Spiel. Das Einzige was ihn hier hielt, war die Hoffnung nach weiteren Rassenmitgliedern. Fünf Jahre später wurde ihm dieser Wunsch erfüllt und zwei weitere Raumkapseln landeten auf dem Planeten. Guso und sein älterer Bruder Germa wollten beide eine Elitesaiyajin. Doch diese wollte von ihnen nichts wissen und nahm einen anderen Elitekrieger zum Gefährten. Darüber waren die beiden so wütend, dass sie sich eines nachts in deren Haus schlichen und sie eiskalt im Schlaf ermordeten. Anschließend wurden sie von den Eltern der Saiyajin erwischt und so schlachteten sie, die beiden auch noch ab. Selbst die Fünfjährige wurde nicht verschont. Durch den Lärm wurden beide noch am Haus erwischt und dem König vorgeführt. Mord war auf ihrem Planeten kein direktes Verbrechen. In der Unterklasse kam es sogar öfters vor. Doch in der Elite war es nicht gerne gesehen und das größte Verbrechen war es, ein Kind zu töten. Die beiden wurden mehrere Wochen gefoltert, ehe man sie des Planeten verbannt hatte. Zurecht, wie Tales empfand! Kennar war unschuldig. Ein Elitärer hatte ihn reingelegt, so sagte er es zumindest. Doch ob das wirklich genau so gewesen war, konnte Tales nicht sagen. Er war auch der Letzte, der Gruppe. Die Saiyajins waren keine schlechte Gesellschaft. Abgesehen davon, dass sie laut, kampfeslustig und überaus brutal waren. Aber untereinander verhielten sie sich direkt freundschaftlich. Tales war die ganze Zeit, immer etwas abseits von ihnen geblieben. Er verriet ihnen nichts, weder den Grund für seine Verbannung, noch seinen Namen. Selbst nach vier Wochen, wollte er noch fort. Er vertraute ihnen nicht. Doch noch etwas anderes hatte die Zeit mit sich gebracht. Vier Wochen, in denen Tales viel Zeit zum Nachdenken hatte. Über sein Leben, seine Folterungen und seine Zukunft. Die Zukunft die es für ihn nicht mehr geben konnte. Immer und immer wieder war er alles, was ab dem Zeitpunkt, wo er von seiner Mission zurückgekehrt war, durch gegangen. Er verstand einfach nicht wieso Bardock ihn verraten hatte und diese Tatsache, machte ihn langsam aber sicher wahnsinnig. Die Folterungen hingen ihm nach, jede Nacht träumte er davon, wie die Soldaten sich immer und immer wieder an ihm vergingen. Jedes Mal wachte er schreiend auf… Sein Kampfgeist hielt ihn aufrecht, doch wollte er das? Solch ein Leben führen? Diese eine Frage stellte sich Tales jeden Tag und doch konnte er sie nie beantworten. Einen Abend bevor die Frist vorbei war, kam Drall zu ihm. Tales hatte ein eigenes Zimmer bekommen, wo er schlafen konnte und dort besuchte er ihn. „Was willst du?“, fragte Tales kühl, nachdem er die Tür geöffnet hatte. Seufzend ließ er sich auf das Bett fallen und sah finster zu Drall auf. „Ich wollte fragen ob du uns morgen verlässt oder bei uns bleibst?“, sprach Drall frei heraus und setzte sich neben ihm. „Ich werde gehen“ „Wirklich?“, fragte Drall überrascht. „Lässt du mich jetzt doch nicht gehen?“, wollte Tales wissen, denn immer noch erwartete er sowas in der Art. Bisher hatten sich alle relativ normal ihm gegenüber benommen. Guso hatte sich sogar entschuldigt! Aber sein Misstrauen blieb. „Ich halte mein Wort. Doch ehrlich gesagt hatte ich erwartet, dass du bei uns bleibst“, antwortete der Größere ernst. „Hm“ „Weißt du schon, wo du hinwillst?“, fragte Drall. „Spielt das eine Rolle?“, stellte Tales die Gegenfrage. „Wieso bleibst du nicht bei uns? Glaub mir, ein Leben in der Gegenwart von Artgenossen ist viel angenehmer. Da draußen erwartet dich alleine nicht viel. Wir könnten deinem Leben einen neuen Sinn geben!“, sprach Drall ernst und legte eine Hand auf seine Schulter. „Wer sagt, dass mein Leben keinen Sinn mehr hat?“, fragte der Dunkelhäutige finster. „Ich sehe es dir an, mein Lieber! Glaub mir, ich weiß wie das ist. Ich kenne das Gefühl, wenn man sich verraten fühlt. Man verliert alles und wird gefoltert und sogar noch mehr! Dieses Gefühl wird nicht weggehen, wenn du uns verlässt. Im Gegenteil, es wird noch schlimmer werden!“, erklärte Drall ihm ernst und reichte ihm die Hand. Verwirrt sah Tales auf die Hand und schüttelte den Kopf. Woher wusste Drall, dass man ihn verraten hatte? Er konnte das doch unmöglich erraten haben, oder doch? „Komm mit, ich zeig dir was“, sagte Drall und hielt ihm immer noch die Hand hin. Unsicher ergriff Tales sie und ließ sich auf die Beine ziehen. Wortlos folgte er dem Größeren nach draußen. Drall führte ihn zielsicher durch die Gänge und öffnete nach einer Weile eine Tür. Neugierig lief Tales hinein und staunte nicht schlecht, als er mehrere Konsolen entdeckte. Interessiert lief er darauf zu und stockte, als er auf einem das Bild Vegeta-Sei entdeckte. Nachdenklich legte er seine Finger auf den Bildschirm und presste die Lippen aufeinander. Der Schmerz über den Verlust seiner Heimat, brach so schnell und heftig über ihn herein. Sofort blinzelte er die Tränen fort, die sich an die Oberfläche drängen wollten und drehte sich stattdessen zu Drall um. „Was ist das hier?“ Sanft legte Drall seine Hände auf Tales Schultern und zog ihn an sich. Sofort verspannte sich Tales und knurrte leise. „Ist schon gut, mein Lieber. Ich weiß es tut weh“, wisperte der Größere und strich ihm durch die Haare. Ruckartig löste sich Tales von ihm und brachte wieder etwas Abstand zwischen sie. Er mochte es nicht, wenn man ihn einfach so anfasste, hatte regelrecht eine Abneigung dagegen entwickelt, seitdem er von seiner Heimat weg war. „Du erinnerst dich, dass Guso dachte du wärst Rota?“, fragte Drall und bekam ein finsteres Nicken als Antwort. „Das liegt daran, dass wir versuchen die Saiyajins in die Finger zu bekommen, denen wir unsere Lage erst verdanken. In meinem Fall ist es Rota. Kennar sucht nach einem aus der Elite, Olve. Guso und Germa versuchen die Saiyajins in die Finger zu bekommen, die Hand an sie gelegt hatten…“ „Ihr wollt euch rächen“, stellte Tales fest. „Natürlich! Du nicht? Nimmst du dein Schicksal einfach hin und akzeptierst was man dir angetan hat?“, fragte Drall. Ernst sah Tales ihn an und antwortete nicht. Wie oft hatte er in den letzten Wochen an seinen Bruder gedacht und daran was er ihm angetan hatte? Aber Rache? „Stell dir es doch einfach mal vor…“, wisperte Drall in sein Ohr und drehte ihn vorsichtig an der Schulter herum, so dass er wieder auf den Bildschirm schauen musste. „…wie wäre es, wenn du dem Saiyajin gegenüberstehst, der dir, dass alles angetan hat!“ „Bardock“, wisperte Tales leise und schloss die Augen. „Hieß so der Saiyajin? War er dein Freund oder…“ „Er ist mein Bruder…“ „Dein Bruder hat dich verraten?“, sagte Drall überrascht. „Ja“ „Dann werden wir dir helfen, dass du deinen Bruder wiedersiehst. Du kannst dich für alles rächen, was er dir angetan hat. Wir helfen dir und du hilfst uns! Das Einzige was du dafür tun musst, ist bei uns zu bleiben, mein Lieber“, sprach Drall ernst und hielt ihn weiterhin an den Schultern fest. „Tales“ „Was?“ „Mein Name ist Tales und nicht mein Lieber“, antwortete der Dunkelhäutige ernst. Seine Augen ruhten wieder auf dem roten Planeten, ehe er sich umwandte. „Ich will wissen wo meine Raumkapsel ist und ich möchte rausgehen, wann immer ich es möchte“, forderte Tales. „Dann werde ich bleiben“ „Geht in Ordnung“, stimmte Drall mit einem breiten Grinsen zu. „Dann willkommen in der Familie!“, lachte der Größere zufrieden und schlug ihm leicht auf die Schulter. Wortlos schaute Tales weiter auf den Bildschirm und ballte seine Hände zu Fäusten. Es war nicht der Gedanke an Rache, der ihn reizte… Die Saiyajins die sich so schäbig an ihm vergangen hatten, würde er sowieso niemals in die Finger bekommen. Er erinnerte sich kaum an ihre Gesichter. Doch sein Bruder… Bardock nochmals zu sehen und ihn endlich das fragen, was er nach der Arena nicht tat… Das Warum! Warum hatte ihn sein Bruder verkauft?! Tales konnte sich diese Frage nicht beantworten und dabei wollte er es einfach nur wissen! Er wollte es endlich verstehen. Kapitel 37: Nach der Verbannung Teil 2 -------------------------------------- Ein halbes Jahr später hatte sich nicht wirklich viel verändert. Tales blieb bei der Gruppe und gemeinsam planten sie beinahe täglich ihre Rache. Aber es war schwer, sie konnten ihren alten Heimatplaneten nicht betreten und die Saiyajins, die sie suchten, verließen den Planeten kaum. Nicht einmal Bardock… Das war etwas was Tales schon wunderte, denn früher war er ebenso wie er, häufig auf Missionen gegangen. Das Einzige weswegen Bardock nicht mehr auf Missionen ging war, dass es einfach nicht mehr nötig war. Sein Bruder schien ihn wirklich verkauft zu haben… Anders ließ sich das nicht erklären. Denn ohne das extra Gold durch die Missionen blieb einfach zu wenig hängen, für eine kleine Familie aus der Unterklasse. Es war schwer für Tales diese Tatsache zu akzeptieren, denn eigentlich war das Verhältnis zwischen ihm und seinem Bruder immer sehr innig gewesen. Doch offensichtlich war das alles nichts wert gewesen. Das Leben auf diesem Planeten, war alles andere als schön. Sie nahmen regelmäßig Aufträge an, um über die Runden zu kommen. Das meiste waren kleinere Eroberungen oder sogar bezahlter Mord. Alles was ihnen Gold einbrachte. Ihre kleine Gruppe hielt zusammen und dennoch würde Tales diese Leute niemals als seine Freunde bezeichnen. Für ihn waren sie nur Mittel zum Zweck. Er wollte seinen Bruder treffen und endlich die Antworten bekommen, nach denen er sich so sehr sehnte. Dafür half er ihnen, doch alles planen brachte bisher keinen Erfolg. Jede Raumkapsel wurde überprüft und immer wurden sie enttäuscht. Es schien aussichtlos zu sein. Doch dann… „Kennar, ich habe eine Raumkapsel geortet in der ein gewisser Olve sitzt“, sagte Guso mit einem breiten Grinsen. Überrascht hob der bullige Saiyajin den Kopf und sah seinen Kumpanen ungläubig an. „Mach keine Scherze mit mir“, knurrte Kennar. „Nicht mit sowas, mein Freund. Die Raumkapsel wird in vier Stunden landen“, erwiderte Guso ernst und schlug seinem Freund auf die Schulter. „Wirklich?“, fragte Drall ernst. „Ja, wenn ich es euch doch sage! Ich habe Germa gesagt, er soll sich beeilen. Er will das sicher nicht verpassen, wenn Kennar endlich zu seiner Rache kommt“, antwortete Guso mit einem breiten Grinsen. „Na dann, herzlichen Glückwunsch Kennar“, lachte Drall und wuschelte dem grobschlächtigen Saiyajin durch die Haare. Dieser knurrte kurz, ehe sich seine Lippen zu einem breiten Grinsen verzogen. „Endlich zahlen sich unser Mühen aus, Jungs“, meinte Kennar grinsend und schlug Tales auf die Schulter. „Entschuldigt mich, ich muss mich darauf vorbereiten!“, sagte er und stand auf. Schmunzelnd sah Tales ihm hinterher und grinste. Er konnte es gar nicht glauben, dass sie wirklich Erfolg hatten! Ein wenig neidisch war er ja schon, aber vielleicht schafften sie es ja wirklich Bardock zu schnappen. Vier Stunden später versammelten sich die fünf Saiyajins in der Wüste, unmittelbar neben dem Ort, wo die Raumkapsel eintreffen würde. Pünktlich traf die Raumkapsel ein und Drall und Guso näherten sich vorsichtig, während Tales und Kennar ein paar Meter zurück blieben. Die Luke öffnete sich und ein Stöhnen kam aus ihren Inneren. „Wo… bin ich? Das ist nicht Vegeta-Sei“, sprach eine Stimme schlaftrunken. „Das hast du wirklich gut erkannt“, lachte Drall finster und packte den Saiyajin in der Kapsel an der Kehle. Grob zog er ihn heraus und warf ihn zu Boden. Hart drückte er ihm einen Stiefel ins Kreuz. „Wer seid ihr?“, schrie Olve und versuchte sich zu befreien. Doch schnell beugte sich Guso über ihn und legte ihm Ki-Fesseln an. „Was soll das! Lasst mich sofort los!“, knurrte Olve wütend und peitschte mit dem Schweif auf. Drall ließ tatsächlich von ihm ab und der Elitäre erhob sich. Wütend wollte er auf Drall losgehen, doch dieser wich seinem Schlag mit einem lauten Lachen aus. Ein kleiner Tritt genügte um Olve wieder in den Dreck zu werfen. Knurrend rappelte sich dieser wieder auf, als ihn plötzlich eine Hand im Nacken packte. Grob wurde er herumgedreht und am Hals auf Kennars Augenhöhe gehoben. „Wie schön das wir uns wiedersehen, mein alter Freund“, sprach Kennar mit eisiger Stimme und ein gemeines Grinsen schlich sich auf seine Lippen. „Du…“, keuchte Olve röchelnd und riss seine Augen auf. „Willkommen in deiner persönlichen Hölle, mein Freund“, grinste Kennar und schlug den Elitären bewusstlos. Wie einen nassen Sack warf er ihn sich über die Schulter und flog zurück zu ihrem zu Hause. Tales und die anderen folgten ihm. Als sie dort ankamen, wollte Tales in sein eigenes Zimmer gehen, doch Drall legte ihm freundschaftlich eine Hand um den Nacken. „Tales mein Lieber, du willst doch sicher nicht das beste verpassen?“, fragte Drall und zog ihn mit sich. „Kennar lässt uns nur allzu gerne an seiner Rache teilhaben, nicht wahr?“ „Diesen Spaß willst du nicht verpassen“, lachte Kennar und warf einen Blick über die Schulter. „Na schön“, murmelte Tales und ließ sich mitziehen. Kennar führte die Gruppe in einem ihm fremden Raum. So wie es aussah, hatte ihn dieser extra für diesen Moment vorbereitet. In der linken Ecke standen zwei große, leicht abgenutzte Sofas, die auf die Mitte des Raumes ausgerichtet waren. Dort war ein Tisch mit ein paar Folterinstrumenten aufgestellt. Eine dicke Eisenkette hing von der Decke, an derer der Elitäre sofort mit den Händen festgebunden wurde. „Genießt die Show!“, grinste Kennar und deutete ihnen an, sich auf die Sofas zu setzen. Nur wiederwillig folgte Tales dieser Aufforderung, denn er konnte dem hier nichts abgewinnen. Er war bei Leibe kein unschuldiger Saiyajin und hatte schon einige Lebewesen auf dem Gewissen, aber Folter… Ein Eimer mit eiskaltem Wasser weckte Olve aus seinem Schlaf auf. Benommen und verwirrt sah er sich um und knurrte drohend, als er die Fesseln an seinen Handgelenken bemerkte. „Was soll das werden, Kennar?“, fragte er mit gebleckten Zähnen, doch sein Schweif der hinter ihm gesträubt durch die Luft schwang, verriet seine Angst. „Kannst du es dir nicht denken, Olve?“, fragte Kennar gespielt überrascht. Grob packte er den Gefangenen am Kinn und zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen. „Du hast mich verraten und mich gefoltert!“, knurrte Kennar finster und trat dem Elitären fest in den Magen. Stöhnend sackte dieser zusammen und hustete heftig. „Kennar!“ „Nein, mein Freund. Deinen Mist will ich nicht mehr hören, dass Einzige was ich hören will ist, wie du schreist“, lachte dieser und schob ihm ein Stück Stoff in den Mund. „Und jetzt, werden wir zwei eine Menge Spaß haben!“ Nach drei Stunden der Folter musste Tales zugeben, dass Kennar äußerst einfallsreich war, was seine Foltermethoden anging. Ihm selbst wurde beim zuschauen schon ganz anders. Mitleid hatte er mit dem Elitekrieger nicht, denn er hatte sich sein Schicksal selbst zuzuschreiben. Außerdem hatte er auch keine Scheu gehabt, Kennar zu foltern… Immer wieder schrie der Elitäre unterdrückt auf. Sein ganzer Körper war gezeichnet von verschiedenen Wunden. Die Schmerzen mussten wohl kaum erträglich sein. Dass wusste Tales nur allzu gut… Guso hatte sich mittlerweile erhoben und half Kennar, Olve zu quälen. Die beiden hatten richtig Spaß dabei, ein Anblick bei dem Tales beinahe schlecht wurde. An sowas würde er niemals gefallen finden. Doch dann nach vier Stunden, änderte sich etwas. Kennar nahm den Stoff aus Olves Mund, welcher sogleich rasselnd nach Luft schnappte. Kaum bei Bewusstsein starrte der Elitekrieger finster zu seinem Peiniger auf. „Jetzt kommt der lustige Teil“, prophezeite Drall neben ihm. Verwirrt bemerkte Tales, wie Guso und Kennar den Elitären von den Fesseln befreiten und mit dem Oberkörper auf den Tisch warfen. Guso ging ein paar Schritte zur Seite und Kennar stellte sich direkt hinter dem Verletzten. „Jetzt wirst du merken, wie sich das anfühlt!“, lachte Kennar mit einem finsteren Grinsen und riss die Shorts des Schwerverletzten in zwei. Geschockt weitete Tales die Augen und er sprang von der Couch. „Kennar stop! Was tust du denn da?“, rief er erschrocken. Er wollte doch nicht wirklich…? „Na das siehst du doch, Tales. Ich lasse ihm die gleiche Erfahrung zu teil werden, die wir durchleben mussten“, antwortete Kennar finster. „N…nicht!“, flehte Olve und versuchte von dem Tisch zu kriechen. Doch Kennar drückte ihn einfach mit einer Hand nieder. „Ihr alle kanntet auch keine Gnade!“ „Warte! Tu das nicht!“, rief Tales dazwischen und wollte auf die beiden zugehen. Alleine der Gedanke daran, was Kennar vor hatte ließ ihm übel werden. Vielleicht hatte es Olve ein Stück weit verdient, aber deswegen konnten sie ihn doch nicht einfach… Niemand sollte so etwas fühlen müssen! Mit einem Ruck wurde Tales auf den Boden geworfen und ein Körper drückte ihn nieder. „Mach einfach weiter, Kennar! Ich kümmere mich um den Kleinen hier“, rief Drall. Mit einem drohenden Knurren versuchte sich der Dunkelhäutige zu befreien, als er plötzlich einen starken Druck um seinen Schweif spürte. Stöhnend sackte er zusammen und blieb einfach liegen. „Lass mich los!“, forderte er mit finsterer Stimme. „Du hast es immer noch nicht begriffen, Tales“, wisperte Drall in sein Ohr. „Was begriffen?“ „Siehst du denn nicht, was man uns angetan hat? Wohin dein Bruder dich gebracht hat?!“, fragte Drall mit lauter Stimme. Ein Schrei ertönte und ließ Tales zusammenzucken. Er wusste was dies bedeutete und schloss gequält die Augen. „Ich werde es dir begreiflich machen, mein Lieber“, wisperte Drall mit eisiger Stimme in sein Ohr. Die Hand die seinen Schweif immer noch gefangen hielt schob sich unter Tales' Kinn und zwang ihn den Kopf zu heben. „Sieh es dir an!“, forderte Drall, doch Tales hielt seine Augen einfach geschlossen. Plötzlich wurde seine Shorts zerrissen und panisch begann er sich unter Drall zu winden. „Drall lass das! Lass mich los!”, forderte Tales mit panischer Stimme. „Erst wenn du es verstanden hast, mein Kleiner“, raunte dieser und zog ihn an der Hüfte nach oben. Die Hand unter seinem Kinn verschwand, stattdessen wurde er am Rücken zu Boden gedrückt. „Tu das nicht…“, wimmerte Tales leise und begann zu zittern. „Tut mir leid, Tales. Aber auch du musst es lernen“, antwortete dieser. Und dann war er wieder da. Dieser unfassbar starke Schmerz, der mit einem Mal in seinem Unterleib explodierte. Keuchend schnappte Tales nach Luft und krallte seine Finger in den dreckigen Untergrund. Fest biss er sich auf die Unterlippe und versuchte jeglichen Laut zu ersticken, während sich der Größere immer wieder in seinem Körper versenkte. Es tat weh, schmerzte unerträglich. Sein Schweif wurde losgelassen, doch das registrierte er gar nicht mehr. Sein Körper war gefangen in diesem allmächtigen Schmerz. Eine Hand packte sein Kinn und zwang ihn den Kopf zu heben. Verschwommen war seine Sicht. Weinte er? Er konnte es nicht sagen, doch der Anblick den er dort zu sehen bekam, war beinahe so schrecklich wie diese Qual selbst. Kennar der sich immer wieder in dem schwerverletzten versenkte und dabei dieses irre Grinsen auf den Lippen trug. Ob Drall wohl genauso aussah, während er ihn langsam und genüsslich vergewaltigte? „So sah es aus, als dich die Soldaten vergewaltigt haben, mein Kleiner“, hauchte Drall in sein Ohr und atmete schwer. Er war erregt… genoss es ihn so zu quälen. Die Schreie von Olve wurden lauter und vermischten sich mit seinem gequälten Stöhnen. Er konnte es nicht zurückhalten, die Qual war einfach zu groß. „Spürst du es, Tales?“, fragte Drall leise und bog seinen Kopf noch etwas weiter nach hinten. Seine Stöße gewannen an Intensität und immer schneller trieb er sich in den Dunkelhäutigen. „Antworte mir!“, forderte Drall ernst und schob noch einen Finger in Tales Innerstes. Gepeinigt bäumte dieser sich auf und schlug mit der flachen Hand auf den Boden. „Was… willst du?“, fragte er stockend. „Ich will das du es verstehst! Ich bin es nicht der dich verletzt, sondern dein Bruder… er hat dir das angetan. Seinetwegen musstest du diesen Schmerz fühlen. Seinetwegen lagst du hilflos vor den Elitekriegern!“, sprach Drall auf ihn ein und zwang ihn wieder auf das grausame Bild vor seinen Augen zu sehen. Wimmernd biss Tales sich in seine rechte Hand und schüttelte den Kopf. „Erinnere dich daran, Tales… als die Elitekrieger dich immer wieder nahmen… erinnere dich an den Schmerz!“ „H…hör auf…“, bat Tales wimmernd und versuchte den Größeren von sich zu drücken. „Erst wenn du es begriffen hast… erst wenn du endlich diese Wut fühlst! Du schreist jede Nacht, aber willst dich nicht wehren?! Bestrafe die, die dir weh getan haben!“, forderte Drall und ergoss sich mit einem Mal in dem Dunkelhäutigen. Angewidert schloss dieser einen Moment die Augen und keuchte leise. Anschließend trafen seine Augen auf die Olves, welcher ihn mit einem schmerzverzerrten Blick ansah. Kennar war auch fertig… für dieses Mal. Endlich zog Drall sich aus ihm zurück und packte Tales wieder an seinem Schweif. Das Schwächegefühl kehrte zurück, doch dabei war es gar nicht notwendig. Seine Sicht verschwamm immer wieder vor seinen Augen und der Schmerz war so heftig intensiv, dass es kaum auszuhalten war. Behutsam wurde Tales auf die Couch gehoben und eine Hand strich ihm durchs Haar. Mit einem Knurren wollte Tales sie wegschütteln und keuchte, als sich Drall wieder zwischen seine Beine kniete. „Ich weiß es tut weh, Tales. Aber du musst verstehen, dass dieser Schmerz dich stärker macht! Ziehe deine Kraft daraus…“. Blinzelnd wand Tales den Kopf zur Seite und wollte dem wirren Gerede nicht weiter zuhören. Seine Augen trafen auf Guso, welcher ihm ernst in die Augen sah. Dann sah der dicke Saiyajin weg und positionierte sich hinter Olve. Eine Hand zwang Tales den Kopf zurück zu Drall zu drehen und wimmernd zuckte er zusammen, als sein eigener Schweif wenige Millimeter in seinen Hintern geschoben wurde. „Nicht!“, flehte Tales und wollte Drall wegschieben. Seine Augen schlossen sich für einen Moment und ein gequältes Stöhnen entrang sich seinen Lippen. Dann hörte der Schmerz auf und sein Pelz wurde vor seine Augen gehoben. „Siehst du das? Diese Verletzungen verdankst zu deinem Bruder! Er hatte das alles zu verantworten! Macht dich das nicht wütend?!“, sprach Drall auf ihn ein. Stöhnend sah Tales auf das blutverschmierte Anhängsel und schüttelte benommen den Kopf. Wieder explodierte ein grausamer Schmerz in seinem Unterleib und schreiend bäumte sich der Dunkelhäutige auf. Er konnte nicht einmal sagen, was für den Schmerz verantwortlich war. Es war einfach zu viel und ihm wurde Schwarz vor Augen… Kapitel 38: Alles was bleibt ist die Wut ---------------------------------------- Blinzelnd öffnete Tales die Augen und stöhnte schmerzerfüllt. Seine Sicht war noch etwas verschwommen und nur langsam erkannte er den Tisch vor sich wieder, auf dem zuvor noch Olve gelegen hatte. Doch von diesem fehlte jede Spur, ebenso von Kennar. Das Einzige was noch da war, war das Blut. Einfach überall und der Geruch lag schwer in der Luft, gemischt mit anderen widerlichen Substanzen. Benommen versuchte Tales sich zu erheben, als er einen heftigen Schmerz in seinem Unterleib spürte. Stöhnend sank er wieder zurück und schloss gequält die Augen. Die Erinnerungen an das Vergangene prasselten nur so auf ihn ein und wütend ballte er seine rechte Hand zur Faust. Plötzlich hörte er etwas und öffnete die Augen. Knurrend sah er zu Guso auf und zog die dreckige Decke enger an seinen Körper. „Schon gut, Tales. Ich will dir nichts tun“, sagte Guso ruhig und drückte ihm ein Getränk in die Hand. „Trink, das hilft gegen die Schmerzen“ Misstrauisch blickte der Dunkelhäutige auf die milchige Flüssigkeit und schüttelte den Kopf. Wieso sollte er Guso vertrauen? Nachdem was Drall ihm angetan hatte… Wenn es nach ihm ginge, konnten sie alle zur Hölle fahren. Guso und Kennar hatten zugelassen, dass Drall ihn einfach… Schnell schüttelte Tales den Kopf, um die Gedanken daran aus seinem Kopf zu vertreiben. Kurz scannte er seine Umgebung, doch er konnte keinen von den anderen in der Nähe ausfindig machen. Ein Umstand, der ihn gerade einfach nur erleichterte. „Wenn ich dir was tun wollte, hätte ich das schon längst getan, während du geschlafen hast“, meinte der dicke Saiyajin ernst und stellte das Getränk vor ihm ab. Seufzend setzte er sich hin und schüttelte den Kopf, als Tales ein wenig von ihm abrückte. „Drall ist ein Arsch! Er predigt immer, was uns angetan wurde und verdammt er hat auch Recht! Aber dass hier, ging definitiv zu weit!“, sagte Guso mit einem Knurren. „Du hast es mit Olve gemacht“, meinte Tales nur und sah den Saiyajin finster von der Seite an. Das hatte er noch mitbekommen! „Denkst du Olve hat es nicht verdient? Kennar hat mir die Geschichte erzählt, wie ihn sein Freund verraten hat. Doch es blieb nicht nur dabei, er war die ganze Zeit mit dabei und hat ihn Tagelang gefoltert. Am Ende hat er ihn auch vergewaltigt, also hat er bekommen was er verdient hat“, meinte der dicke Saiyajin ernst, ehe er ihm direkt in die Augen sah. „Aber du hattest diese Strafe nicht verdient. Drall ist zu weit gegangen!“ „Du hast ihn nicht aufgehalten“, knurrte Tales finster und versuchte sich zu erheben. Doch die Schmerzen in seinem Unterleib gewannen nur noch mehr an Intensität. Keuchend blieb er einfach auf dem Sofa liegen. Die Qualen waren fast genauso schlimm, wie damals nach dem die Wache ihn… „Drall ist stärker als ich, wie hätte ich ihn aufhalten sollen?“, entgegnete Guso schlicht und nahm das Glas wieder vom Tisch. „Trink das, es wird dir helfen!“ „Also einfach gar nichts tun?!“, sagte Tales schnaubend und schüttelte abwertend den Kopf. „Hey, ich habe dich zumindest nicht einfach liegen lassen, so wie Drall als er nach dem zweiten Mal fertig war. Die Decke hast du von mir und wenn du dieses Zeug nun endlich trinken würdest, würden deine Schmerzen auch nachlassen. Außerdem habe ich dir sogar eine frische Shorts besorgt, damit du nicht halbnackt in dein Quartier zurück musst“, rechtfertigte sich Guso wütend. „Ich bin hier nicht dein Feind, Tales!“ „Aber Drall ist es? Dein Feind?!“, wollte der Dunkelhäutige wissen. „Nachdem was er getan hat, ja! Germa wird mir da zustimmen, wenn du mich fragst sollten wir loswerden, ehe es nochmal passiert“, meinte Guso und senkte die Stimme. „Du meinst, bevor es dich oder deinen Bruder trifft?“ „Hast du Lust auf noch so eine Wiederholung?“, fragte Guso. „Und jetzt trink verdammt nochmal!“, knurrte der Ältere gereizt. Wiederwillig nahm Tales das volle Glas aus Gusos Hand und nahm einen Schluck. Angeekelt verzog er das Gesicht und trank den Rest in einem Zug aus. „Na geht doch!“, murrte Guso. Überrascht stellte Tales fest, dass dieses Zeug fast sofort half. Die Schmerzen verschwanden nicht, wurden aber erträglicher. Langsam stand er auf und kam ein wenig ins Wanken. Drohend knurrte er Guso an, ehe er die Shorts vom Tisch zog und sich umständlich versuchte, anzuziehen. Es war schwer, wenn einem jede Bewegung schmerzte. Doch irgendwann schaffte er es. Seine Augen wanderten zu der Stelle, an der er eben noch gelegen hatte und ein großer Blutfleck zu sehen war. Wütend ballte er seine rechte Hand zu einer Faust und sein Schweif schwang bedrohlich durch die Luft. Wäre er körperlich gerade nicht so angeschlagen, würde er wahrscheinlich direkt zu Drall stürmen. Auch wenn es sein Tod bedeuten würde, diese Tat würde er nicht ungesühnt lassen. Drall hatte gewonnen… Jetzt war er richtig wütend! Er hasste diesen Saiyajin mit jeder Faser seines Seins! Vorbei war die Frage nach dem ´Warum´ es interessierte ihn nicht mehr, wieso man ihm all diese Dinge antat. Es machte ihn nicht stärker, doch es trieb ihn weiter an. Auch diese Wunden würde er überstehen und dann war er am Zug! Dann würde er derjenge sein, der anderen Schmerzen zufügte! Niemals wieder sollte man ihm so etwas antun, dass schwor er sich. Wenn er sich dafür verändern musste und zu jemand völlig anderem werden musste, dann bitte sehr! Ein Zittern erfasste Tales' Körper und er konnte nicht sagen ob es an den Erinnerungen lag, die ihm gerade so frisch im Gedächtnis waren. Als wäre ihm das alles gerade erst passiert oder weil sein Körper einfach viel zu schwach war. Seine Augen hielt er geschlossen, während sich seine Hände fest in die Wasserflasche krallten. Er wollte die Reaktionen von Kakarott und seinem Bruder nicht sehen. Mitleid hatte er nicht verdient… Er selbst hatte schreckliche Dinge getan, jemand anderem genau das gleiche angetan, was ihm passiert war. Über die Jahre war seine Wut immer weiter angewachsen und sein Drang nach Rache wurde unerträglich stark. Es war das Einzige was ihn am Leben erhielt. Auch als Bardock tot war, hielt es ihn aufrecht. Tausende Male hatte er ihr aufeinander treffen in seinem Kopf abgespielt. Drall dachte nach alldem, er wäre immer noch sein Freund. Er behandelte ihn, wie immer und dachte er hätte es ihm endlich begreiflich gemacht. Doch womit er nicht rechnete, war der Hass den Tales auf ihn hatte! Und irgendwann war es ihm zum Verhängnis geworden… Und dann gab es niemanden mehr… Als er dann von Kakarott erfuhr… war es das schönste was ihm in all den Jahren seiner Verbannung passiert war. Alleine der Gedanke, sich endlich an jemandem rächen zu können, ihn bluten zu lassen für seine Schmerzen. Es gab nichts mehr anderes, nur noch das zählte. Nachdem Drall ihm das antat hatte er aufgehört zu leben, man hatte ihm so viel genommen. Viel zu viel. Sprachlos saß Son Goku vor seinem Onkel und starrte ihn regelrecht an. Deutlich sah er das Zittern und dessen Schmerz war beinahe greifbar für ihn. Tales war mehrfach durch die Hölle gegangen und er wollte sich gar nicht vorstellen, wie das für ihn gewesen sein musste. Goku konnte nicht anders, als Mitleid für ihn zu empfinden. Auch wenn er ihn gequält hatte und sein Leben beinahe zerstört hätte… Niemand hatte so etwas verdient! Vegeta stand mit verschränkten Armen neben der Tür und seine Augen ruhten jede Sekunde auf den Dunkelhäutigen. Die Geschichte war schrecklich, dass musste er zugeben. Aber es war ihm schlichtweg egal. Tales wollte Rache? Wäre da nicht Drall seine beste Option gewesen? Wieso musste es Kakarott sein? Das wollte nicht in seinen Kopf und alleine dieser Umstand, dass er Kakarott verletzt hatte sorgte dafür, dass ein kleiner Teil von ihm dachte, Tales habe all das verdient. Bardock stand regungslos da und hatte die Augen geschlossen. Die ganzen neuen Informationen waren ihm regelrecht zu viel. Er konnte nicht begreifen wieviel Leid Tales sogar nach seiner Verbannung erlebt hatte. Wieder hatte er das Bild seines schwer verletzten Bruders vor Augen, als man ihm aus dem Raum gezerrt hatte. Er hörte ihn Schreien… immer und immer wieder. Seine Aufgabe als großer Bruder wäre es gewesen, ihn zu beschützen! Aber er hatte auf ganzer Linie versagt… Er fühlte sich so unendlich schuldig, dabei hatte er doch nur versucht ihn zu retten! Doch der König hatte einfach nicht mit sich reden lassen. „W…wieso dachtest du, ich hätte dich verkauft?“, fragte Bardock leise und sah zögernd zu seinem Bruder. Blinzelnd öffnete dieser die Augen und erwiderte den Blickkontakt zum ersten Mal seit Tagen. „Nach meiner Mission wurde ich direkt auf dem Raumhafen geschnappt und… ins Verlies geworfen. Die Wachen fingen sofort an, da gab es keine Pause… Schläge, Tritte, Gelächter und jede menge Beleidigungen… sie prügelten mich halbtot, ehe einer der Soldaten mir endlich antwortete und er sagte… schon blöd, wenn einem der eigene Bruder verkauft…“, kurz stockte Tales und holte tief Luft. Das viele Reden war extrem anstrengend und ihm wurde allmählich immer schwindeliger. „Ich wollte es nicht glauben, doch als du stumm neben dem König standest… als er mir mein Verbrechen vorlas… du warst der einzige der von mir und Okara wusste…“ „Ich hätte dich niemals verkauft“, antwortete Bardock leise, doch allmählich verstand er, wie das alles auf Tales gewirkt haben musste. Er wusste ja noch nicht einmal, dass man ihn schon vor der Arena gequält hatte. Als er ihn sah, war alles in Ordnung, wahrscheinlich durfte er nochmals in den Meditank, damit man ihn wieder verletzten konnte. Son Goku hörte dem Gespräch der beiden Brüder zu, ehe er sich ruckartig erhob und den Blick von seinem Onkel nahm. „Entschuldigt mich… ich muss hier raus“, wisperte er leise und ging auf die Tür zu. Das alles war ihm gerade etwas zu viel. Ohne einen Blick zurückzuwerfen, verließ er den Raum, dicht gefolgt von Vegeta. Bardock sah seinem Sohn ernst hinterher, ehe er sich neben Tales auf dem Boden fallen ließ. Tief holte er Luft und legte einen Arm um seinen Bruder und zog ihn langsam zu sich. Tales ließ das alles wortlos geschehen und lehnte seinen Kopf an Bardocks Schulter. Wenigstens dieses Mal wollte er das Gefühl noch zulassen und für einen kurzen Augenblick einfach die Nähe eines Saiyajin, eines Familienmitgliedes fühlen. „Es tut mir leid, dass ich dich nicht vor alldem beschützen konnte“, sagte Bardock leise. Er war froh, dass Tales sich nicht wieder von ihm abwand. „Du hast es versucht...“, wisperte der Dunkelhäutige leise. „Es war meine eigene Schuld… ich habe mir das alles selbst zu verdanken“. Ein Zittern erfasste Tales' Körper und müde schloss er die Augen. Er fühlte sich völlig erschöpft und wollte einfach nur schlafen. Bardock lehnte den Kopf an die Wand und seine Hand zog den Jüngeren ein wenig näher, als er das Zittern spürte. In dem Moment wollte er ihn einfach nur beschützen und bei sich behalten. Doch wie sollte das gehen? Tales hatte aufgegeben und nun verstand er auch, warum… Das alles war so kompliziert. Selbst seine eigenen Gefühle waren das. Aber er konnte seinen Bruder nicht aufgegeben. Zögernd sah er auf den Jüngeren herab und sein Schweif legte sich fest um dessen Hüfte. So viele Worte lagen ihm auf der Zunge, doch keines brachte er über die Lippen. Was sollte er auch sagen? So schwieg er einfach… Son Goku war direkt in sein Quartier gegangen und hatte sich dort auf das Bett gesetzt. Vegeta stand unschlüssig in der Tür und wusste nicht, wie er in dem Moment am besten reagieren sollte. „Alles in Ordnung?“, fragte der Prinz schließlich leise. Langsam hob Goku den Kopf und breitete seine Hände aus. Ohne zu Zögern ging er Ältere zu ihm und zog ihn fest in seine Arme. Zitternd atmete der Jüngere ein und legte seinen Kopf auf Vegetas Schulter ab. „Wieso passieren so viele schreckliche Dinge?“, fragte Son Goku leise. „Ich weiß es nicht, Kakarott“, gestand Vegeta ehrlich und seufzte leise. „Bitte lass das alles nicht zu sehr an dich herankommen. Tales' Geschichte mag schrecklich sein, aber es rechtfertigt seine Taten nicht“ Zögernd löste sich Son Goku ein wenig von ihm und biss sich auf die Unterlippe. Langsam ließ er sich gänzlich auf das Bett sinken und zog den Prinzen einfach mit. „Ich weiß was er getan hat, Vegeta“, sagte er leise. „Aber dass was ihm passiert ist… niemand sollte sowas erleben“ „Denk nicht weiter darüber nach. Du weißt jetzt wieso Tales so geworden ist. Schließ einfach damit ab“, riet ihm der Prinz. Er hatte Angst, dass das alles Kakarott belastete und es ihm wieder schlechter ging. Das wollte er keinesfalls, er sollte sich nicht wegen diesem Monster schlecht fühlen! Wieso hatte er überhaupt erst zugestimmt, ihn mitzunehmen?! „Wir können doch nicht zulassen, dass er sich weiter zu Tode hungert?!“, sprach Kakarott leise und sah dem Prinzen direkt in die Augen. „Du hast ihm das Leben gerettet und ihn mitgenommen. Du hast es versucht, mehr kann man nicht von dir verlangen, Kakarott“, erwiderte Vegeta ernst und strich ihm sanft durch die Haare. „Bitte denk an dich, ich will nicht, dass es dir wieder schlechter geht“ Langsam nickte Son Goku und lehnte sich noch näher an den Prinzen. In seinem Kopf war das reinste Chaos und immer wieder ging er Tales' Erzählungen durch. Tales' Verbrechen waren unverzeihlich, aber seine Vergangenheit war schrecklich grausam. Er verstand jetzt, dass das der einzige Weg war, wie sein Onkel damit fertig wurde. Man hatte ihn immer wieder gebrochen, bis er sich am Ende selbst verloren hatte. Doch dieser Saiyajin, der sich gerade bei vollem Bewusstsein zu Tode hungerte, getrieben von Schuld. Dieser Saiyajin war der, von dem ihm sein Vater so einige Geschichten erzählt hatte. Dieser verspielte, freche Saiyajin, der immer eine passende Antwort auf den Lippen hatte. Der für seinen Bruder und dessen Familie durchs Feuer gehen würde. Das war Tales. Kapitel 39: Ein Plan für die Zukunft ------------------------------------ Eine lange Zeit lag Kakarott so mit Vegeta da und dachte nach. Vegeta blieb die ganze Zeit bei ihm und hielt ihn einfach fest. Doch irgendwann fasste Son Goku einen Entschluss. Er wollte endlich mit der Vergangenheit abschließen und Tales musste das auch endlich tun. Auch er durfte nicht mehr davonlaufen! „Komm bitte mit“, bat Son Goku leise, ehe er langsam aufstand. „Was hast du vor?“, fragte Vegeta misstrauisch. „Vertrau mir“, lächelte der Jüngere und gemeinsam gingen die beiden zurück. Vorsichtig öffnete Goku die Tür und sah ernst auf seinen Vater herab, der neben Tales saß. Dieser war inzwischen vor Erschöpfung eingeschlafen und lehnte immer noch an seinem älteren Bruder. Das Essen war unberührt geblieben. „Kakarott?“, wisperte Bardock leise und seufzte tief. Auch er hatte in der Abwesenheit der beiden viel nachgedacht. Er war zerrissen zwischen der Wut über Tales Taten und dem Schmerz, den er fühlte bei dem Gedanken was diesem passiert war. Son Goku ließ die Hand des Prinzen los und setzte sich vor den beiden Brüdern zu Boden. Unsicher hob er eine Hand und berührte Tales zaghaft an der Schulter. Dieser schreckte auf und sah sich blinzelnd um. Sein Blick fiel auf Kakarott, den er überrascht ansah. Er hätte nicht gedacht ihn nochmal zu sehen. „Ich habe nachgedacht, Tales“, sagte Goku mit fester Stimme und nahm den Teller in die Hand. „Du hast Schuldgefühle und weißt nicht, wie du damit umgehen sollst. Das verstehe ich…“ Stumm hörte Tales ihm zu und schluckte schwer. Wieso sollte er es leugnen? Kakarott hatte Recht! „Du hast mir ziemlich schreckliche Dinge angetan und ich… mir ging es sehr lange verdammt schlecht deinetwegen“, sprach Son Goku ernst und hielt einen Moment inne. „Das kann ich mir vorstellen…“, wisperte Tales leise und schloss die Augen. Seine Schuld fühlte sich erdrückend an und raubte ihm fast den Atem. „Ich will dass du es wieder gut machst!“, forderte Goku. „Wie?“ „Indem du weiterlebst“, sagte Son Goku ernst. Überrascht weiteten sich Tales Augen und fassungslos starrte er den Jüngeren an. Wie sollte es Kakarott helfen, wenn er noch lebte? War es nicht einfacher für ihn, wenn er tot war?! Auch Bardock und Vegeta sahen überrascht zu Kakarott, mischten sich aber beide nicht ein. „Jetzt aufzugeben und zu sterben ist feige, Tales. Ich will, dass du weiterlebst und endlich damit abschließt was mit dir passiert ist. Finde dich selbst wieder und werde zu dem, der du einmal warst“, forderte Son Goku weiter und sah seinem Onkel fest in die Augen. Er hatte sich das wirklich gut überlegt und würde nicht eher aufgeben, bis Tales dem zustimmte. „Wieso willst du das? Wäre das nicht einfacher, wenn ich weg wäre?“, fragte Tales ernst und schüttelte ungläubig den Kopf. Seine Hände begannen zu zittern und sein Schweif zog sich eine Spur fester um seinen Körper. „Einfacher vielleicht… aber ich bin lange genug den leichten Weg gegangen. Ich weiß, dass ich das alles hinter mir lassen kann. Dank Vegeta und auch meinem Vater kann ich endlich wieder nach vorne sehen“, erklärte Goku und sah die beiden mit einem kleinen Lächeln an. „Wir beide sind Opfer, Tales“, sagte Son Goku ernst und erntete ein Schnauben von Vegeta. „Ich weiß nicht, ob ich dir jemals verzeihen könnte. Aber ich will, dass du es versuchst. Ich will, dass du weiterlebst und wenn schon nicht für dich, dann wenigstens für meinen Vater. Er liebt dich, auch nachdem was du getan hast, Tales“, sprach Goku weiter und legte eine Hand auf die seines Vaters. „Leiste Wiedergutmachung und fang endlich an zu Essen. Ich bitte dich nicht darum, aber ich verlange es. Du schuldest mir das!“, verlangte Goku mit fester Stimme und hielt Tales den Teller hin. Lange sah dieser auf den Teller und schüttelte immer wieder den Kopf. Sollte er wirklich auf diese Forderung eingehen und weiterleben? Wollte er das? Waren die Schmerzen, die er bisher erlitten hatten nicht mehr als genug für ein Leben? Zögernd hob er den Kopf und blickte Kakarott direkt in die Augen. Wieviel Leid er diesem zugefügt hatte… seinem eigenen Neffen. Wiedergutmachung? War das überhaupt möglich… Er glaubte nicht daran. War es am Ende ein Trick um ihn, dann doch noch zu bestrafen? Wollte Kakarott ihn noch weiter quälen? Wenn er in diese Augen sah, glaubte er nicht daran. Doch konnte er auch nicht an so viel Gutes glauben. Dafür hatte er einfach zu viel Schreckliches erlebt. Aber andererseits hatte er jede Strafe verdient, die sich Kakarott für ihn wünschte. Vielleicht war es verrückt, diesen Forderungen nachzugeben. Aber schuldete er ihm das nicht? Wenn es das war, was Kakarott wollte… Zögernd streckte er die Hand aus und nahm den Teller an sich. Vorsichtig nahm er das Sandwich und biss zögernd davon ab. Kaum hatte er den ersten Bissen herunter geschluckt nahm er den nächsten. Er gab endlich dem Hungergefühl nach… Angespannt hatte Bardock das ganze beobachtete und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen, während er Tales beim Essen zu sah. Einen kleinen Moment schloss er die Augen ehe er dankbar Kakarott einen Blick zu warf. „Danke“, wisperte er leise. Auch dieser konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen und erhob sich schließlich. Ernst betrachtete er die beiden Brüder nochmals. Sein Gefühl sagte ihm richtig gehandelt zu haben und war alles was zählte. Langsam trat er auf Vegeta zu und nahm seine Hand in die seine. Kurz lehnte er sich an den Prinzen und seufzte leise. Die nächsten Worte fielen ihm schwer. „Wir sollten uns gleich unterhalten Vater… in der Küche“, bat er leise, ehe er den Raum verließ. Er wusste das sich etwas ändern musste, auch wenn ihm dieser Schritt nicht wirklich leicht fiel. Seufzend ging Kakarott in die kleine Küche und ließ sich auf den Stuhl fallen. Vegeta setzte sich neben ihn und schwieg einen Augenblick. „Hältst du das für eine gute Idee?“, fragte er ernst. Manchmal waren ihm Kakarotts Beweggründe einfach ein Rätsel. Es war schön zu sehen, wie sich der Jüngere für etwas einsetzte, dass ihm wichtig war. Aber wieso musste es Tales sein? Wieso konnte er ihn nicht einfach verhungern lassen? Dann wären sie dieses Problem endlich los… „Ich habe keine Angst mehr vor ihm, Vegeta“, erklärte Son Goku ruhig. „Das finde ich auch gut, Kakarott. Aber wieso willst du, dass er lebt?“, wollte Vegeta wissen. „Und bitte komm mir nicht damit, dass er auch ein Opfer ist. Das rechtfertigt nicht was er getan hat!“ „Das sage ich auch gar nicht, aber es ist dennoch so! Tales hat damals versucht diesen Saiyajin, Olve davor zu schützen. Er war nicht immer so…“, antwortete Goku, stockte aber, als er seinen Vater in der Tür stehen sah. „Du wolltest mich sehen Kakarott?“, fragte Bardock und setzte sich zu den beiden. Kurz legte er seinem Sohn eine Hand auf die Schulter und atmete tief durch. Er konnte immer noch nicht glauben, dass Kakarott seinen Bruder erneut gerettet hatte. „Ja“, antwortete Goku ernst und schloss für einen Moment die Augen. „Wenn wir morgen auf die Erde zurückkehren, werden wir das Raumschiff nochmal auftanken und du und Tales werdet nach Clemat zurückkehren“ „Was? Aber…“, sprach Bardock erschrocken. Auch Vegeta war überrascht darüber, diesen Vorschlag aus Kakarotts Mund zu hören. „Ich schicke dich nicht gerne weg, wirklich nicht“, sagte Goku leise und nahm die Hand seines Vaters in die seine. „Aber damit es mir und Tales besser geht, brauchen wir beide Abstand voneinander. Tales erinnert mich dauernd daran, was geschehen ist und das kann ich im Moment nicht gebrauchen. Ich erinnere Tales an seine Taten, aber er muss endlich mit seiner eigenen Vergangenheit abschließen, verstehst du?“ „A…aber Kakarott… ich kann dich doch nicht einfach im Stich lassen!“, meinte Bardock ernst. Alleine der Gedanke seinen Sohn jetzt zu verlassen… „Du lässt mich nicht im Stich… wir können über das Raumschiff kommunizieren und es ist auch nicht für lange. Ich denke da nicht an für immer, sondern an… ein Jahr. Ein Jahr in dem wir beide Zeit haben, endlich nach vorne zu schauen“, erklärte Son Goku ernst. „Wir können Tales nicht alleine losschicken. Er braucht jemanden, der ihm hilft. Jemanden der für ihn da ist! Er war schon viel zu lange alleine, umgeben von Monstern“ „Ich weiß“, wisperte Bardock und schluckte schwer. Tales brauchte jemanden, aber sollte das wirklich er sein? Sollte er dafür Kakarott zurücklassen? Auch wenn seine Fortschritte enorm waren, fühlte es sich an, als würde er ihn einfach im Stich lassen. „Ein Jahr und dann kehrt ihr beide zurück“, sagte Goku ernst und schloss einen Moment die Augen, ehe er seinen Vater entschlossen ansah. Ihm würde Abschied schwerfallen, dass wusste er jetzt schon. Aber es war einfach das beste so für alle… „Und was dann, Kakarott?“, fragte Vegeta ernst. „Soll dein Vater nach einem Jahr mit Tales zurückkehren und alle sind glücklich?“, wollte der Prinz wissen. Denn er konnte nicht vergessen, was dieser getan hatte! Und ob Kakarott das konnte, war auch fraglich… „Ich weiß es nicht, Vegeta“, antwortete Son Goku ehrlich. „Ich weiß nur, dass Tales dich braucht Vater!“. Ernst sah er dem Älteren fest in die Augen, der mit einem tiefen Seufzen nickte. „Vegeta hat Recht, was soll dann nach einem Jahr werden?“, wollte Bardock wissen. „Soll ich Tales dann auf Clemat zurücklassen?“. Unsicher fasste sich der Krieger an die Stirn, diese Situation war einfach mehr als verzwickt. Er wusste einfach nicht, was das Richtige war. „Nein, ich will, dass ihr beide zurückkehrt! Ich weiß nicht wie es mir in einem Jahr geht oder Tales. Keine Ahnung wie das für uns beide sein wird! Das einzige was ich weiß ist, dass ich endlich mein Leben wieder in den Griff bekommen möchte!“, erklärte Son Goku ernst und nahm jeweils eine Hand von Vegeta und seinem Vater in die seine. „Ich fühle mich besser, doch es wird noch ein weiter Weg für mich. Ich werde eure Hilfe brauchen und auch wenn du nicht da sein wirst, können wir uns dennoch sehen Vater. Du musste jetzt Tales helfen, sorg dafür, dass er Frieden mit seiner Vergangenheit schließt!“, bat Goku eindringlich. „Alles andere sehen wir dann in einem Jahr!“ „Also gut, ich werde mit Tales nach Clemat gehen und mich um ihn kümmern“, sagte Bardock ernst und legte eine Hand an Kakarotts Wange. „Du wirst mir das Jahr über, ganz schön fehlen!“ „Du mir auch, Vater“, wisperte Kakarott mit einem kleinen Lächeln. „Vielleicht komme ich dich auch mal besuchen. Ich kann mich ja jetzt wieder teleportieren“ „Das wäre schön“, lächelte der Krieger. „Ich finde es immer noch Schwachsinnig, dass er Tales wieder mitbringen soll. Aber wenigstens sind wir ihn bis dahin los! Du solltest ihm auf jeden Fall die Ki-Fesseln umlassen, da er stärker ist als du“, gab Vegeta sein Missfallen kund und schüttelte den Kopf. Es brachte nichts, jetzt weiter auf Kakarott einzureden, das merkte er allzu deutlich. Wenn sich der Jüngere etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte er auch sehr stur sein. Er würde in einem Jahr da sein und falls Tales Schwierigkeiten machte, regelte er das! „Ja, das werde ich machen“, stimmte Bardock zu. Ihm war ja schon schmerzhaft bewusst geworden, dass sein Bruder ihn in den Jahren, wo er tot war überholt hatte. Aber er glaubte nicht einmal, dass Tales irgendetwas vorhatte. Nicht nachdem, wie er sich in den letzten Tagen gezeigt hatte! „Danke, Vegeta. Ich weiß, dass du nicht meiner Meinung bist“, antwortete Goku ehrlich, ehe er sich an seinen Vater wand. „Du solltest Tales noch etwas zu Essen bringen, das Sandwich ist nicht gerade viel“. Mit einem Nicken erhob sich Bardock und holte noch einige Lebensmittel aus dem Kühlschrank. Inzwischen kannte er sogar ein paar Namen! Geübt belegte er noch ein paar Schreiben Brot. Nachdem er fertig war, nahm er den Teller und ging kurz zu Kakarott. Sanft strich er ihm durch die Haare. „Wir reden später nochmal?“, fragte er leise und eine tiefe Traurigkeit ergriff von ihm Besitz. Es würde ihm schwer fallen für so lange Zeit von ihm getrennt zu sein. „Ja“, antwortete der Jüngere und legte ihm kurz seine Hand auf die Schulter. Seufzend blickte er seinem Vater hinterher, ehe er sich zu Vegeta drehte und auf ihre Hände sah. „Danke, Vegeta“, sagte Son Goku ernst. „Wofür dieses Mal?“, fragte der Prinz verwirrt. Er fühlte sich komisch dabei, wenn Kakarott sich ständig bei ihm bedankte. Dabei war er noch nicht einmal seiner Meinung. „Naja… ich weiß das du in gewisser Weise recht hast, aber du lässt mir trotzdem meinen Willen“, erklärte Goku lächelnd. „Tzzz“, mit einem kleinen Brummen drehte Vegeta den Kopf zur Seite. Früher hätte er noch nicht einmal gefragt, sondern einfach das getan was er für richtig hielt. Doch heute konnte er das nicht und erst recht nicht, wenn er das Gefühl hatte Kakarott damit zu verletzen. Der Jüngere hatte ihn wirklich verändert, doch das würde er niemals laut zugeben. Son Goku lächelte leicht, ehe er den Älteren von dem Stuhl zog. Sanft legte er seine Hände um den warmen Körper und legte sein Kinn auf seiner Schulter ab. Selbst jetzt fühlte es sich manchmal noch merkwürdig an, wenn er so etwas tat. Aber er ignorierte das Gefühl und konzentrierte sich stattdessen darauf, was er in der Nähe des Prinzens fühlte. Dieses starke Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit war einfach nur schön. Er erinnerte sich nicht daran, sich jemals so bei einem anderen Lebewesen gefühlt zu haben. Oder hatte er es einfach nur vergessen? Entspannt schloss er einfach nur seine Augen und genoss den Augenblick. Vegeta war zuerst überrascht, doch auch er schloss den Jüngeren in die Arme. Es war ungewohnt für ihn, dass jemand ständig seine Nähe suchte. Bulma hatte das früher auch immer versucht, aber er hatte das gleich unterbunden. Gut, Kakarott hatte in letzter Zeit häufiger seine Nähe gesucht, doch in den letzten Tagen hatte sich das nochmals verstärkt. Nicht, dass er etwas dagegen hatte, aber es war einfach ungewohnt. Kakarotts Fortschritte waren einfach enorm. Nach einer Weile löste sich Son Goku und nahm Vegetas Hand wieder in die seine. „Na komm, lass uns noch ein wenig trainieren“, schlug er vor. Zwar konnten sie immer noch nicht richtig trainieren, aber alleine diese kleinen Übungen, machten ihm Spaß. Es war einfach nur schön, dass er es überhaupt wieder konnte! „Von mir aus, wird Zeit, dass wir wieder richtig trainieren können“, sagte Vegeta neckend und ging gemeinsam mit dem Größeren in die Trainingshalle. Bardock ging derweil zurück zu seinem Bruder. Seufzend sah er auf Tales herab und lächelte kurz, als er den leeren Teller bemerkte. Den vollen Teller stellte er auf dem Nachttisch ab und beugte sich zu dem Jüngeren runter. Behutsam legte er eine Hand an Tales' Wange, wobei dieser aufschreckte. „Na komm, setz dich bitte auf das Bett, Bruder“, sagte Bardock ruhig und hielt ihm eine Hand hin. Kurz sah Tales ihn einfach nur an, ehe er zögernd die Hand annahm und sich von seinem Bruder aufs Bett verfrachten ließ. „Ihr meint das wirklich ernst, oder?“, fragte er leise. Immer noch konnte er nicht glauben, was Kakarott von ihm als Wiedergutmachung verlangte. Er würde sich daran halten und dem Jüngeren den Wunsch erfüllen. Aber verstehen konnte er es immer noch nicht. „Was? Das Kakarott will, dass du lebst?“, fragte Bardock verwundert und setzte den Jüngeren vorsichtig auf dem Bett ab. Mit einer Hand hielt er ihn fest, da er bedrohlich wankte und schob ihm ein Kissen hinter dem Rücken, damit er sich vernünftig an die Wand anlehnen konnte. Behutsam zog er ihm die Decke weg, zog ihm die Schuhe aus und deckte ihn anschließend zu. Irritiert beobachtete Tales das Verhalten seines Bruders und ließ es einfach geschehen. Leicht nickte er auf die Frage hin und atmete tief durch. „Kakarott meint es wirklich ernst“, antwortete Bardock und hielt ihm den Teller hin. „Hier iss noch ein bisschen was und dann versuch zu schlafen. Dein Körper braucht die Energie! Ich hoffe du wirst nicht krank, weil die du ganze Zeit am Boden gesessen hast“. Saiyajins wurden eigentlich nie krank, außer wenn ihr Körper schon vorher so geschwächt war, sodass das Immunsystem nicht mehr richtig funktionierte. Genau deswegen wollte er, dass Tales nun endlich nicht mehr auf dem kalten Boden saß. Zögernd nahm Tales den Teller an und nahm sich das erste Brot. Langsam biss er ein Stück ab und verzog das Gesicht, als sein Magen ein wenig rebellierte. Kurz schielte er zu seinem älteren Bruder, der sich neben ihm setzte. „Wie geht es jetzt weiter?“, fragte er leise. „Du und ich werden morgen nach der Ankunft auf der Erde umkehren und zurück nach Clemat fliegen. Dort werden wir die nächsten Monate bleiben“, erklärte Bardock ernst. Überrascht ließ Tales das Brot sinken und starrte seinen Bruder fassungslos an. „Du willst deinen Sohn für mich verlassen?“, fragte Tales ungläubig. „Kakarott wollte es so und wir können dich ja schlecht alleine lassen“, sagte Bardock ausweichend. Es lag ihm auf der Zunge, dass er ihn auch nicht alleine lassen wollte, aber er sprach es nicht aus. „Verstehe…“, wisperte Tales und starrte einige Augenblicke gerade aus. Ein Teil von ihm hätte sich gewünscht, dass sein Bruder seinetwegen mitkam. Doch nach seinen Taten, war das sein Wunschdenken. Vielleicht war da noch ein Teil in Bardock, der ihn noch liebte. Doch am Ende würde immer der Hass überwiegen… Stumm aß er das Brot auf und legte sich hin. Er wollte einfach nur noch Schlafen… Kapitel 40: Landeanflug ----------------------- Mit einem kleinen Lächeln sah Son Goku aus der Fensterfront zu dem blauen Planeten. Endlich! Gleich würden sie wieder auf der Erde landen und er konnte seine Freude darüber nicht verbergen. Er fühlte sich, als würde er nach unendlich langer Zeit wieder nach Hause zurückkehren. Dabei war er gerade mal elf Tage fortgewesen. „Wird Zeit, dass wir aus dieser Blechdose rauskönnen“, meinte Vegeta mit einem kleinen Lächeln. „Ja, ich freu mich so auf zu Hause“, sagte Goku fröhlich und entlockte dem Prinzen ein kleines Schmunzeln. Es war schön, den Jüngeren so zu sehen. Seufzend kam Bardock auf die Brücke und stellte sich neben seinen Sohn. Mit gemischten Gefühlen schaute er auf den Planeten und strich sich mit einer Hand durch die Haare. Mit jeder Minute rückte der Abschied näher und dieses Mal würde er ihm verdammt schwerfallen. Auch Gokus Lächeln verschwand und sanft legte er seinem Vater eine Hand auf die Schulter. „Wie geht es Tales?“, fragte er leise. „Immer noch schwach, aber besser“, antwortete Bardock ruhig. „Er isst und redet auch wieder, aber…“. Seufzend unterbrach sich der Krieger, denn er wollte seinen Sohn damit nicht schon wieder belasten. „Aber?“, fragte Son Goku nach und legte den Kopf schief. Kurz sahen sie sich in die Augen, ehe Bardock den Kopf schüttelte. „Vater, bitte sag es mir“ „Es wird ein langer Weg werden bis es ihm besser geht. Falls es ihm überhaupt besser gehen wird. Versteh mich nicht falsch, ich bin dir unendlich dankbar, für das was du getan hast. Du hast ihn gerettet, zum zweiten Mal! Aber ich habe einfach keine Ahnung, ob er wieder so werden kann wie früher…“, erklärte der Ältere ruhig. „Tales braucht jemanden, der für ihn da ist und er hat dich. Glaub mir, er kann das schaffen. Ich habe es dank euch auch geschafft“, meinte Son Goku ehrlich. Auch wenn er noch einen langen Weg vor sich hatte, so konnte er jetzt optimistischer in die Zukunft schauen. Er hatte das Gefühl, sein Leben zurückbekommen zu haben und das war das einzige was für ihn im Moment zählte. Bardock lächelte leicht und schloss seinen Jüngsten einfach in die Arme. Liebevoll strich er ihm durch die Haare und hielt ihn bei sich. „Ich bin so froh, dass es dir besser geht, mein Sohn“, sagte der Krieger ernst. Goku genoss die Umarmung und löste sich nach einer Weile von seinem Vater. Wieder wanderten seine Augen zur Erde und seine Hand suchte nach der seines Vaters. Eine Zeitlang beobachteten sie, wie der Planet immer näherkam. „Sollen wir Tales hierlassen, während wir die Vorräte aufstocken?“, fragte Vegeta schließlich. Ihm gefiel der Plan immer noch nicht und gerne würde er den Dunkelhäutigen einfach für immer hier einsperren. Sollte er ruhig verhungern! „Nein, ich glaube du solltest ihn mit rausnehmen, Vater. Euch beiden würde ein wenig frische Luft auch nicht schaden“, antwortete Son Goku nach kurzem zögern. Bardock nickte leicht, er brauchte wirklich etwas Abwechslung zu dem Raumschiff. Eigentlich hatte er keine Lust darauf, weitere fünf Tage in diesem Ding durchs Weltall zu fliegen. Doch das würden sie auch schaffen. Vegeta nickte nur, auf Kakarotts Vorschlag. Auch wenn es ihm nicht gefiel, gab er den Wünschen des Jüngeren nach. „Dann geh ich mal zu ihm“, meinte Bardock schließlich und löste sich von Kakarott. Dieser nickte zustimmend und sah ihm kurz hinterher, ehe er sich neben Vegeta auf den freien Stuhl fallen ließ. Kurz sah er zu dem Prinzen und lächelte wieder. „Was hältst du davon, wenn wir für ein paar Tage in die Berge verschwinden, um zu trainieren?“, fragte Son Goku. Darüber hatte er in letzter Zeit häufig nachgedacht. Vegeta bevorzugte zwar meist den Gravitations-Raum, aber ihm fehlte gerade nach dieser Reise die Schönheit der Erde. Ein Training im Freien, so wie er es früher andauernd gemacht hatte. Was gab es schöneres? Seitdem Vorfall hatte er sich nicht mehr für solche Dinge interessiert und war beinahe blind durchs Leben gelaufen. Zwar konnten sie sicher nicht gleich aufbrechen, da Bulma, Trunks und Son Goten sicher nach den Einzelheiten ihrer Reise fragen würden. Er war wirklich gespannt, wie sie reagieren, wenn er mit Tales auf der Erde auftauchte… Aber er würde ihnen alles erklären und dann gerne mit Vegeta aufbrechen. Son Goten war bei Bulma gut aufgehoben und sein Vater würde mit seinem Bruder zurück nach Clemat fliegen… Der Gedanke versetzte ihm einen Stich, er würde ihn sehr vermissen. Auch wenn er ihn noch nicht so lange kannte, war sein Vater ein wichtiger Bestandteil seines Lebens geworden. Er war einfach Familie! Aber trotzdem zweifelte er nicht an der Richtigkeit seiner Entscheidungen. Er würde Bulma fragen, ob sie ihm nicht irgendein Gerät basteln konnte, mit dem er sich von überall mit Bardock in Verbindung setzten konnte. Ansonsten würde er einfach eine Kapsel mit einem Raumschiff mitnehmen! „…Kakarott?“. Blinzelnd sah Son Goku zu dem Prinzen, der ihn ernst musterte. „Entschuldige“, wisperte er verlegen und legte eine Hand an seinem Hinterkopf. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. Vegeta betrachtete ihn einen Augenblick emotionslos, doch innerlich freute er sich über den doch sehr vertrauten Anblick. Wie lange hatte er ihn nicht mehr gesehen?! Zu lange für seinen Geschmack! Wie seltsam, was man alles vermisste, auch wenn man es früher immer als nervig empfunden hatte… „Schnall dich bitte an, wir beginnen mit dem Landeanflug“, sagte Vegeta ruhig und sah wieder auf die Konsole. Nickend tat Son Goku worum er gebeten wurde und nahm den Gurt in die Hand. „Und von mir aus, können wir in den Bergen trainieren“, fügte der Prinz an. Ihm war es zwar ziemlich egal wo er trainierte, aber er wusste wie sehr Kakarott das Training im Freien genoss. Also warum sollte er ihm diesen Wunsch nicht erfüllen? Auch wenn es dem Größeren nun besser ging, würde er ihn nicht aus den Augen lassen. Zwar versuchte Kakarott mit den kleinen Rückschlägen fertig zu werden, aber er ließ ihn garantiert nicht alleine damit. Lächelnd sah Son Goku zu ihm und nickte. „Danke Vegeta“, sagte er ehrlich. „Bedankst du dich jetzt ständig?“, fragte Vegeta gelassen und verzog seine Lippen zu einem kleinen Lächeln. Er meinte das absolut nicht böse. Er war es aber nicht gewohnt, dass man sich andauernd bei ihm bedankte. „Vielleicht“, schmunzelte Son Goku. Er tat es einfach gerne, da er dem Älteren einfach so unglaublich dankbar war für seine Hilfe. Ohne ihn, wäre er jetzt wahrscheinlich nicht mehr am Leben. Oder vielleicht würde er immer noch in dieser Nervenanstalt liegen, in die Chichi ihn einweisen wollte… Manchmal fragte sich Son Goku wieso der Prinz ihm so viel half. Aber er traute sich einfach nicht zu fragen. Sie kannten sich nun schon so viele Jahre und er vertraute Vegeta schon immer. Wäre er entführt worden, hätte er alles daran gesetzt, um ihn zu retten! Auch hätte er ihn nie aufgegeben, selbst wenn er nicht wusste ob er wirklich eine Hilfe gewesen wäre. Vegeta war gut, daran gab es für ihn keinen Zweifel. Deswegen hatte er ihn schon damals, nach ihrem ersten Kampf am Leben gelassen. Er spürte deutlich das Gute in dem Prinzen, auch wenn dieser das nicht gerne hörte. Und bewies er es ihm nicht gerade jeden Tag wieder, indem er ihm half? Nachdenklich warf Goku einen weiteren Blick zu dem Älteren und seufzte. Irgendwann würde er ihn fragen, doch nicht jetzt. Noch war der Zeitpunkt nicht gekommen. Tief atmete Bardock durch, ehe er die Tür zu seinem Bruder öffnete. Tales saß auf dem Bett und hob den Blick, als er eintrat. Zufrieden bemerkte der Ältere den leeren Teller. „Wie fühlst du dich?“, fragte er ruhig und setzte sich vor dem Jüngeren auf das Bett. „Besser, nicht mehr ganz so schwach und der Schwindel ist erträglicher“, antwortete Tales und vermied es seinen Bruder direkt anzusehen. „Wir werden gleich landen und dann werden wir beide das Raumschiff verlassen, bis es wieder startbereit ist“, erklärte Bardock ernst und hob Tales' Stiefel auf. „Du ziehst das wirklich durch, oder?“, fragte der Dunkelhäutige leise. „Was sollen wir denn sonst tun?“, stellte Bardock die Gegenfrage. „Hm… ihr hättet es leichter haben können, aber Kakarott möchte ja unbedingt das ich weiterlebe“, antwortete Tales ruhig und sah dem Älteren zögernd in die Augen. Tief atmete Bardock durch und wusste nicht was er darauf sagen sollte. „Hast du dich umentschieden?“, wollte er wissen. Ein Teil von ihm sorgte sich immer noch, dass Tales doch noch aufgab. Was wenn er sich etwas antat? „Ich weiß nicht, was Kakarott sich davon erhofft. Aber nein, ich werde mich daran halten“, gab der Dunkelhäutige offen zu. „Wenn ihr euch in einem Jahr oder weniger dazu entscheidet mich doch umzubringen oder zu foltern, dann…“, kurz stockte Tales und atmete tief ein. „… dann ist das wohl so. Ich weiß was ich getan habe und werde die Strafe hinnehmen“. Wieder wanderten seine Augen zu seinen Händen hinab. „Denkst du wirklich wir wollten dich foltern?“, fragte Bardock ernst und legte eine Hand unter das Kinn seines Bruders. Sanft zwang er ihn, ihm in die Augen zu sehen. „Denkst du wirklich, ich könnte dir so weh tun?“, fragte er leise. Tales schwieg eine Zeitlang, ehe er mit den Schultern zuckte. „Ich weiß was ich getan habe, Bardock“, sagte er ernst. „Sei ehrlich und gib einfach zu, dass du mir nicht verzeihen kannst, was ich mit Kakarott getan habe!“ „Ich…“, kurz stockte der Ältere und suchte nach den richtigen Worten. „Tales, ich weiß nicht was du von mir hören willst… ich war so lange tot und nun ist Vegeta-Sei weg. Gine und Radditz sind gegangen. Ich habe nur noch Kakarott und dich! Du hast meinen Sohn gequält und… gefoltert. Ein Teil von mir hasst dich dafür, aber… du bist mein Bruder und ich liebe dich!“ Ein Ruck ging durchs Raumschiff und ließ die beiden Brüder zusammenschrecken. „Landeanflug“, wisperte Bardock. Mit einem Nicken nahm Tales seine Stiefel und zog sie sich langsam an. „Es tut mir leid“, sagte er leise, ohne den Blick zu heben. „Dass du deine Heimat und den Großteil deiner Familie verloren hast“. Daran hatte er bisher noch gar nicht gedacht… Was für ihn Jahrzehnte zurücklag, war gerade alles neu für Bardock. Früher war er ständig neidisch auf seinen Bruder gewesen, da er eine wundervolle Gefährtin und ein tolles Kind hatte. Aber er hatte es ihm auch von ganzem Herzen gegönnt, auch wenn er selbst nie dieses Glück erleben durfte. Aber er kannte den Schmerz über den Verlust seiner Heimat und auch von Familie. Er war froh die Wahrheit, die er sowieso schon kannte aus Bardocks Munde zu hören. Es tat weh, aber wenigstens wusste er woran er war. Sein Leben war seit der Verbannung sehr dunkel und düster gewesen. Er hatte niemanden, dem er vertrauen konnte. Nicht einmal Guso und Germa. Ob es wirklich eine Zukunft für ihn gab, daran zweifelte er stark. Auch wenn er seinen Bruder nun wieder hatte, standen seine Verbrechen zwischen ihnen. Am Ende würde ihn Bardock deswegen auch irgendwann aufgeben, da war er sich sicher. Dann war er wieder alleine… „Danke“, sagte Bardock leise, da er nicht wusste was er sonst noch sagen sollte. Die Situation war schwierig und er fühlte sich seinem Bruder weiter entfernt, als er jemals in seinem Leben gewesen war. Ein weiterer Ruck ging durch das Raumschiff und dann wurde es ruhig. Sie waren auf der Erde angekommen. Probehalber stand Tales auf und schwankte sofort bedrohlich. Sofort packte Bardock ihn an der Schulter und legte seinen rechten Arm um seine Schulter. Gemeinsam verließen die beiden Brüder das Zimmer. Vegeta und Son Goku gingen beide zur Rampe und warteten geduldig bis diese sich öffnete. Goku konnte es kaum erwarten, endlich wieder auf der Erde zu sein und trat ungeduldig von einem Bein auf das andere. Als Bardock und Tales zu ihnen stießen, warf er seinem Vater einen fröhlichen Blick zu. Doch als seine Augen auf dem Dunkelhäutigen ruhten, wurde er wieder ernst. Tales hielt den Blick währenddessen gesenkt und ließ sich weiter von seinem Bruder stützen. Vegeta sah finster zu Tales und schritt etwas näher an Kakarott. Doch als sich mit einem lauten Geräusch das Raumschiff endlich öffnete, blickte er wieder nach vorne. Ein genervtes Schnauben entkam ihm, als er mehrere Energien wahrnahm. Eigentlich hatte er keine Lust auf diesen Haufen. Aber Kakarott würde sich sicher freuen, also würde er deren Nähe ausnahmsweise mal ertragen. Son Goku schloss für einen Moment die Augen, als ihnen grelles Sonnenlicht entgegen schien. Doch dann öffnete er sie wieder und schritt gemeinsam mit Vegeta ins Freie. Überrascht weitete er die Augen, als er viele seiner Freunde und auch seine Söhne vorfand. „Hallo zusammen, was für eine Überraschung!“, rief Goku in die Runde und lächelte breit. Überrascht wurde er von allen Seiten angesehen und nur nach und nach kam eine Begrüßung zurück. „Vater, geht es dir besser?“, fragte Son Goten fröhlich und trat auf seinen Vater zu. Direkt vor ihm blieb er stehen und umarmte ihn nicht, so wie er es gerne getan hätte. Son Goku bemerkte dies und zog seinen Jüngsten in eine sanfte Umarmung. Liebevoll wuschelte er ihm durch die Haare. „Mir geht es besser, mein Sohn“, sagte er ernst und sah zu Son Gohan, der sich zu ihnen gesellte. „Hallo Vater“, begrüßte ihn dieser und schloss ihn ebenfalls kurz in die Arme. „Son Goku!“, rief Bulma fröhlich und kam direkt auf ihn zu. „Hallo Bulma, ich denke dir verdanke ich den herzlichen Empfang“, lachte Goku und ließ den Blick durch seine Freunde schweifen. Dieses Mal freute er sich aufrichtig, sie alle zu sehen. „Naja, ich hatte gehofft ich mache euch eine Freude, wenn ich ein kleines Essen organisiere“, meinte die Wissenschaftlerin verlegen. Ein wenig hatte sie sich gesorgt, doch zu viel gemacht zu haben. Immerhin wollte sie ihren Jugendfreund nicht überfordern. „Hm, Essen ist gut! Wir können alle eine ordentliche Mahlzeit vertragen“, meinte Son Goku gelassen. Er fühlte sich ein wenig merkwürdig, da alle Blicke seiner Freunde auf ihm lagen. Die meisten sahen ihn eher ungläubig an, was ihn eigentlich nicht verwunderte. Sie erinnerten sich sicher an seine letzte Ankunft auf der Erde und da war er ein gänzlich Anderer gewesen. „Was haltet ihr davon, wenn ich euch beim Essen erzähle, was passiert ist?“, schlug Son Goku vor und hörte sofort ein zustimmendes Gemurmel. „Bulma?“, fragend sah der Saiyajin seine Jugendfreundin an, die jedoch einen Punkt hinter ihm fixierte. „Was macht er denn hier?“, fragte Son Goten geschockt und deutete auf Tales, der gerade mit Bardock das Raumschiff verließ. Sofort änderte sich die Stimmung schlagartig und alle begaben sich in Kampfposition. „Ganz ruhig, Leute!“, rief Son Goku ernst. Schnell stellte er sich vor seinen Vater und seinen Onkel, da er bemerkte, wie mehrere seiner Freunde überlegten, sie anzugreifen. „Vater?“, fragte Son Gohan verwirrt. „Tales ist mit uns zurückgekehrt und es ist alles in Ordnung“, rief Son Goku in die Runde. Vegeta stellte sich neben ihn und sah finster in die Runde. So ein Verhalten hatte er schon erwartet und er konnte es ihnen nicht verübeln. Er würde liebend gern dasselbe tun wie sie. „Als dich dieser Kerl vor knapp einem Jahr entführt hat, bist du völlig verändert wiedergekommen. Ich habe keine Ahnung, was dieses Monster mit dir getan hat, aber du willst uns doch nicht ehrlich sagen, dass er jetzt einer von den Guten ist?“, fragte Muten Roshi ernst. Tales hielt bei den anklagenden Worten den Blick gesenkt und sagte nichts dazu. Was sollte er auch dazu sagen? Dieser alte Mann hatte recht! Bardock wickelte seinen Schweif um Tales' Hüfte und zog ihn etwas näher zu sich. Er spürte die angespannte Stimmung und wollte seinen Bruder von Kämpfen fernhalten. Denn dazu war er wirklich nicht in der Lage und er wollte nicht, dass es ihm wieder schlechter ging oder er am Ende dabei starb. „Das ist kompliziert“, antwortete Goku ehrlich und fasste sich an die Stirn. „Er ist nicht mehr derselbe, der damals auf die Erde gekommen ist. Ihr müsst mir da vertrauen“ „Außerdem werden Tales und Bardock noch heute die Erde wieder verlassen. Sobald die Vorräte des Raumschiffes wieder aufgefüllt sind“, mischte sich nun auch Vegeta ein. „Beruhigt euch bitte, ich erkläre euch das alles“, bat Son Goku. Ihn überforderte die Situation ein wenig, aber er war froh, dass Vegeta an seiner Seite war. „Na gut, lasst uns Essen gehen. Ich bin mir sicher Son Goku kommt nach, sobald das erledigt ist“, mischte sich Muten Roshi erneut ein. Seine Augen ruhten die ganze Zeit auf seinem ehemaligen Schüler und er merkte, dass es ihm allmählich zu viel wurde. In der Vergangenheit hatten sie Son Goku immer wieder vertraut, also sollten sie es auch heute tun. „Ist das Euer ernst, Meister?“, fragte Krillin überrascht. „Ja, na los Krillin“, antwortete dieser und wandt sich zum Gehen um. Unschlüssig blieb der Glatzköpfige zurück und folgte schließlich dem Alten. Auch die anderen folgten nach und nach seinem Beispiel. „Gib mir Zwanzig Minuten“, sagte Bulma ernst an Son Goku gewandt. Finster sah sie zu Tales, ehe sie sich umdrehte und zurück ins Haus ging. Sie würde höchstpersönlich dafür sorgen, dass das Raumschiff so schnell wie möglich wieder abheben konnte! Kapitel 41: Abschied -------------------- Bestimmend löste sich Tales von seinem Bruder und wankte zur linken Wand des Raumschiffs. Dort ließ er sich einfach nieder und schloss die Augen. Kurz überlegte er zurück in das Zimmer zu gehen, wo er die gesamte Reise eingesperrt war. Doch wahrscheinlich würde er nicht einmal ein Drittel des Weges schaffen. Also blieb er einfach hier. Er war froh, wenn sie die Erde wieder verließen. Die Abscheu und Wut von den ganzen Leuten zu spüren, war bei Leibe kein schönes Gefühl. Aber er hatte es wahrlich verdient. Bardock sah dem Jüngeren unschlüssig hinterher und war froh, dass er nicht wieder nach drinnen ging. Anschließend trat er auf Kakarott zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Der Abschied kam nun doch früher, als er erwartet hatte. Auch Son Goku fühlte sich unwohl aufgrund des bevorstehenden Gesprächs, doch auch der nahende Abschied machte ihm zu schaffen. Traurig sah er seinem Vater in die Augen und lehnte sich an ihn. „Du wirst mir sehr fehlen“, wisperte er leise. „Du mir auch, mein Sohn“, antwortete Bardock ehrlich und zog ihn in eine sanfte Umarmung. Sacht schlang sich sein brauner Pelz um Kakarotts Oberkörper und hielt ihn einfach bei sich. „Pass bitte gut auf dich auf“, bat der Ältere ernst und strich ihm durch die Haare. Kurz warf er einen Blick zu Vegeta, welcher nickte. „Mach dir keine Sorgen, Vater“, sagte Son Goku mit einem kleinen Lächeln und lehnte sich noch ein wenig mehr in die Umarmung. Doch dann löste er sich von ihm und warf einen kurzen Blick zu Tales. „Passt aufeinander auf und kommt ja gesund zurück! Über das Raumschiff kannst du mit uns in Kontakt treten, wann immer du willst“, erklärte Goku ernst. Schmunzelnd nickte Bardock und sah ebenfalls kurz zu seinem Bruder, der aber immer noch die Augen geschlossen hielt. Tales hatte es sehr wohl gehört, wusste aber nicht wie er darauf reagieren sollte. Ihn überforderte die Situation ein wenig. Er fühlte nur allzu deutlich wie schwer den beiden der bevorstehende Abschied fiel. Wieso taten sie es sich überhaupt an? Nur seinetwegen! „Du klingst fast wie deine Mutter“, meinte Bardock schmunzelnd mit einem kleinen Lächeln. Fast kam es ihm wie gestern vor, dass Kakarott auf die Welt kam. Überrascht weiteten sich Son Gokus Augen und irgendwie rührte ihn diese Tatsache. Seine Mutter schien eine tolle Frau gewesen zu sein und er empfand es als ein großes Kompliment, ihr zu ähneln. „Mach dir um uns keine Sorgen. Ich war zwar ein paar Jahre tot, aber ich kann mir immer noch gut helfen. Außerdem kennt Tales sich ja auf Clemat aus“, sagte der Ältere schließlich beruhigend. „Auf Clemat leben die meisten Bewohner für sich. Es wird keine Schwierigkeiten geben“, mischte sich Tales leise ein und öffnete die Augen. Dankend nickte Kakarott und überlegte kurz. Immer noch fühlte er sich deutlich unwohl bei Tales' Anblick, doch er spürte auch jedes Mal eine Woge des Mitleids. Seine Geschichte beschäftigte ihn immer noch sehr. Auch wenn er versuchte es nicht zu sehr an sich herankommen zu lassen. Er war froh, dass Tales ihnen das alles erzählt hatte, denn es half ihm selbst zu verstehen, wieso das alles geschehen war. Tales schaffte es nicht Kakarott länger in die Augen zu sehen und sah stattdessen zur Seite. Mit jeder Sekunde in der er ihn ansah, wurde sein schlechtes Gewissen nur noch größer. Dass dieser nun seinetwegen auch noch seinen Vater verlor, verstärkte das Gefühl um ein Vielfaches. Kakarott indes nahm den Blick nicht von seinem Onkel und trat zögernd auf ihn zu. Überrascht hob der Dunkelhäutige den Kopf und wusste nicht wie er reagieren sollte. „Versprichst du mir, dich daran zu halten?“, fragte Son Goku ernst und seine Worte klangen viel selbstsicherer, als er es in Wirklichkeit war. Es war schwer für ihn mit Tales zu reden, doch diese eine Sache musste er einfach mit ihm klären. Vegetas Gesichtsausdruck verfinsterte sich, als Kakarott auf Tales zuging. Er hasste es einfach, wenn der Dunkelhäutige in seine Nähe kam. Sofort ging er einen Schritt auf die beiden zu, versuchte aber den Drang zu unterdrücken, sich einzumischen. Er hatte schon deutlich gemerkt, dass der Jüngere sich nicht von seinem Plan abbringen ließ. Und er musste das akzeptieren. „W…was?“, haspelte Tales und blinzelte verwirrt. Bardock trat neben die beiden und sah seinen Sohn fragend an. „Ich will von dir hören, dass du dich daran hältst. Nicht, dass du, kaum das du von mir weg bist, dein Versprechen vergisst und aufhörst zu essen“, sagte Son Goku ernst. Tales hatte es ihm indirekt versprochen, als er anfing zu Essen. Doch er wollte es einfach nochmal von ihm hören. Keinesfalls wollte er eine Nachricht von seinem Vater erhalten, dass Tales nichts mehr aß. Das wollte er weder für Tales, noch für seinen Vater oder sich selbst. Die nächste Zeit musste er sich einfach um sich selbst kümmern und deswegen brauchte er eine nochmalige Bestätigung. Überfordert öffnete Tales den Mund und schloss ihn wieder, ohne dass ein Wort über seine Lippen kam. Es überraschte ihn, dass Kakarott das nochmals ansprach. Dieser Wunsch seines Neffen, er konnte es immer noch nicht fassen, dass er ausgerechnet das von ihm, als Wiedergutmachung verlangte. „Ich verspreche es dir“, sagte er schließlich und sah dem Jüngeren in die Augen. „Ich verstehe nicht, wieso es dir so wichtig ist… vielleicht ist mir eine Menge Mist im Leben passiert… aber ich habe genauso schlimme Dinge getan, also…“, kurz stockte Tales und atmete zitternd ein. Es fiel ihm so schwer mit Kakarott darüber zu reden. Ein Kloß bildete sich in seinem Hals und ihm wurde beinahe schlecht. Seit er die Bitte seines Neffen gehört hatte, waren die Schuldgefühle noch mehr gewachsen. Sollte Kakarott ihn wirklich als Opfer sehen und es ernst meinen, damit das er wollte das auch er seine Vergangenheit überwand. Etwas das er gar nicht wusste, ob er das jemals konnte… Aber dann bedeutete es nicht nur, dass Tales seinen eigenen Neffen gequält hatte, sondern auch einem herzensguten Saiyajin, wie ihm noch nie einer begegnet war. „Egal was du dir davon erhoffst. Aber ja, ich gebe dir mein Wort“, wisperte Tales und löste seinen Schweif von seiner Hüfte und wickelte ihn sacht um Kakarotts Handgelenk. Dies war auf ihrem Planeten so üblich, wenn man ein Versprechen gab, für das man mit seinem Leben bürgte. Überrascht blickte Son Goku seinen Onkel an und sah nachdenklich auf den Schweif um sein Handgelenk. Bardock weitete die Augen, als er die Geste sah und lächelte leicht. Damit hatte er nun auch nicht gerechnet, doch es nahm ihm so ein bisschen die Angst. Denn bisher war er sich nicht sicher, ob Tales wirklich Wort hielt. Er mochte sich es gar nicht vorstellen, wie das für ihn wäre, wenn er Tales eines Tages tot aufgefunden hätte… Vegeta knurrte finster, als er das sah. Er wusste sehr wohl, was diese Geste bedeutete. Aber er wollte einfach nicht, dass der Dunkelhäutige Kakarott berührte. Dieser nahm seinen Schweif von dessen Handgelenk und wickelte ihn wieder um seine Hüfte. „Aber denk ja nicht, dass du damit irgendetwas wieder gut machst“, sprach Vegeta kalt und trat langsam neben Kakarott. Finster sah er auf ihn herab. Etwas eiskaltes und Drohendes lag im Blick des Prinzen und der Dunkelhäutige spürte deutlich, den Groll den der Prinz gegen ihn hegte. Leicht nickte er und wandte den Blick ab. „Solltest du irgendetwas versuchen, werde ich dich töten!“, sprach der Prinz mit eisiger Stimme. „Vegeta“, bat Goku leise. „Verstanden“, antwortete Tales ruhig und schluckte schwer. Kurz hob er seine Hände an und wollte somit auf die Ki-Fesseln deuten. „Ich werde nichts versuchen. Abgesehen davon kann ich damit eh nichts bewirken“ „An die Fesseln kannst du dich gewöhnen. Du wirst sie für den Rest deines Lebens tragen!“, knurrte der Prinz. Tales sagte nichts dazu, was sollte er auch sagen? Er hasste es, sich so schwach zu fühlen, dieses Gefühl machte ihn beinahe wahnsinnig. Er wollte sich nicht so hilflos und ausgeliefert fühlen, wie er es die ganze Zeit tat. Aber er wusste wieso er diese Fesseln trug. Damit musste er sich wohl oder übel arrangieren. „Lass gut sein, Vegeta. Er hat verstanden“, meinte Son Goku und legte eine Hand auf die Schulter des Prinzen. „Das hoffe ich sehr für ihn“, murrte dieser, ehe er die Arme vor der Brust verschränkte. Bardocks Blick wurde ernst, als er dem Prinzen zuhörte. Seine Augen wanderten zu den Ki-Fesseln und er wusste nicht was er denken sollte. Einerseits war es absolut notwendig, da musste er Vegeta zustimmen. Aber einen Saiyajin für den Rest seines Lebens mit Ki-Blockern kleinzuhalten, war sehr grausam. Er selbst würde es nicht lange ertragen. Denn mit diesen Dingern konnte Tales weder kämpfen, noch trainieren und das war es erst, was ihre Rasse ausmachte. „So da bin ich wieder!“, rief Bulma laut und schritt auf die Saiyajins zu. Sie drückte Bardock eine kleine Schatulle mit einigen Kapseln in die Hand. „Die ersten beiden Kapseln sind randvoll mit Essen, die erste sollte für die Reise reichen. In der dritten befinden sich etwas Kleidung. Ich habe leider keinen Kampfanzug, wie den deinen. Also habe ich euch normale Kleidung eingepackt“, meinte Bulma und warf einen bitterbösen Blick zu Tales. Innerlich freute sie sich, dass alles so schnell geschafft zu haben. Ein Teil von ihr hasste es, dass dieses Monster von all den Dingen etwas abbekommen sollte. Aber Bardock mochte sie und er war der Vater ihres Kindheitsfreundes, also half sie gern. Überrascht sah Bardock auf die kleine Schatulle und ein trauriges Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Vielen Dank, Bulma“, bedankte er sich höflich. Doch als er ein Geräusch vernahm, drehte er sich zu seinem Bruder um, der sich schwerfällig erhob. „Ich warte drinnen“, sagte dieser leise. Er wollte das Bardock sich in Ruhe von seinem Sohn verabschieden konnte. Seine Beine zitterten und drohten jeden Moment einzuknicken, doch er ließ es sich nicht anmerken. Langsam und vorsichtig lief er in das Raumschiff und stützte sich mit beiden Händen an der Wand ab. Bulma und die Saiyajins sahen ihm kurz nach, ehe Vegeta Bulmas Hand nahm und sie mit sich zog. „Vegeta… was?“, fragte sie verwirrt, doch als sie in Son Gokus Gesicht sah und dessen Traurigkeit bemerkte, verstand sie. Stumm folgte sie dem Prinzen und stellte sich etwas abseits hin. Daran hatte sie in ihrer Eile gar nicht gedacht. Es musst bestimmt schwer für Son Goku sein, seinen Vater gehen zu lassen. Bardock sah den beiden kurz nach, ehe er seinem Sohn tief in die Augen blickte. Sanft nahm er ihn in die Arme und streichelte ihm mit seiner Rechten über den Rücken. Ein Zittern ging durch Gokus Körper und auch wenn er gewusst hatte, dass dieser Moment kam, fiel es ihm nun doch unendlich schwer, seinen Vater gehen zu lassen. „Pass auf dich auf“, murmelte er erstickt und legte auch seine Arme um den Älteren. „Mach dir keine Sorgen, mein Sohn. Du musst jetzt an dich denken. Ich wünsche dir von ganzen Herzen, dass du das alles hinter dich lassen kannst“, sagte Bardock ernst. „Ich werde mich regelmäßig bei dir melden!“ Ein kleines Lächeln schlich sich auf Gokus Lippen. „Das hoffe ich doch!“ Tränen rannen über Kakarotts Wangen, er konnte sie einfach nicht zurückhalten. Liebevoll strich Bardock sie mit dem Daumen fort und küsste ihn kurz auf die Stirn. Er nahm seine Hände in die seinen und strich leicht mit dem Daumen darüber. „Bis bald mein Sohn“, wisperte Bardock, ehe er sich schweren Herzens von ihm löste und das Raumschiff betrat. Ein letztes Mal sah er zu Kakarott, ehe sein Blick den des Prinzens streifte. Dieser nickte leicht und der Ältere erwiderte die Geste, ehe er sich endgültig abwand. Das Raumschiff schloss sich hinter ihm und langsam schritt Bardock den langen Gang entlang. Kurz stockte er, als er Tales auf dem Boden sitzend vorfand und ging dann aber weiter zur Brücke. Wo er mit wenigen Handgriffen das Raumschiff auf Clemat programmierte und schließlich startete. Ein Ruck ging durch das Raumschiff und schon kurz darauf befanden sie sich im Weltraum. Einen Augenblick sah Bardock in die Leere, ehe er zurück zu seinem Bruder schritt und ihn vorsichtig auf seine Arme hob. Dieser hatte dem Älteren vorhin einfach nachgeschaut, da er ahnte wie er sich gerade fühlen musste. Stumm ließ Tales ihn einfach gewähren und wagte es nicht zu sprechen. Bardock trug Tales zurück in sein Zimmer und legte ihn vorsichtig auf dem Bett ab, ehe er sich neben ihm auf die Seite legte. Nachdenklich sah er den Jüngeren einfach nur an, unfähig auch nur irgendetwas zu sagen. In der Vergangenheit musste er seine Familie schon häufig wegen einer Mission verlassen. Doch das hier was etwas ganz anderes. Das Gefühl war einfach tausend Mal schlimmer. Tales legte sich auch auf die Seite und sah zögernd zu seinem älteren Bruder auf. Er fühlte sich schlecht, wusste er doch, dass er dafür verantwortlich war, dass die beiden nun getrennt waren. Wieder Leid, dass er verursacht hatte… Zögernd nahm er die Hand seines Bruders in die seine und wollte ihm so etwas Beistand geben. Ein kleiner Teil von ihm fürchtete sich vor einer Zurückweisung, doch Bardock tat nichts in der Richtung. Vorsichtig erwiderte der Ältere die Geste und schloss die Augen. Auf der Erde stand Son Goku immer noch auf dem gleichen Fleck und schaute in den Himmel. Das Raumschiff war schon längst außer Sichtweite, doch er konnte nicht anders, als einfach weiter in den Himmel zu schauen. Als er Schritte vernahm drehte er sein Gesicht zu Vegeta und Bulma, die ihn beide mitfühlend ansahen. Unendlich traurig schloss er den Prinzen einfach in seine Arme und legte seinen Kopf auf seiner Schulter ab. Immer noch liefen die Tränen über seine Wangen und wollten gar nicht mehr aufhören. Er konnte in dem Moment nicht darüber nachdenken wie das wohl für Bulma aussehen musste. Er brauchte diesen Beistand einfach nur und Vegeta gab ihm den nötigen Halt, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Überrascht sah Bulma auf die Szene vor ihren Augen und auch ihr traten Tränen in die Augen. Sanft nahm sie die Hand ihres Jugendfreundes, die zitternd auf Vegetas Rücken lag. Daraufhin blickte dieser zu ihr und sie versuchte sich an einem kleinen Lächeln. Es gab Son Goku das Gefühl nicht alleine zu sein, dennoch würde er seinen Vater schrecklich vermissen… Kapitel 42: Zeit für Erklärungen -------------------------------- Nach einer Weile löste sich Son Goku von dem Prinzen und wischte sich die Tränenspuren aus dem Gesicht. Irgendwie fühlte er sich merkwürdig, vor Bulma so gehandelt zu haben. Vegeta hingegen war schlichtweg egal, was die Wissenschaftlerin dachte. Diese lächelte leicht, als sie merkte, dass sich Son Goku allmählich beruhigte. Früher hatte sie ihn nie weinen sehen, umso mehr traf es sie, wenn er es jetzt tat. „Ich werde derweil zu den anderen gehen“, sagte Bulma leise und nahm abermals die Hand ihres Kindheitsfreundes. „Lass dir Zeit“, fügte sie noch an, ehe sie sich umdrehte. Ihr Gefühl sagte ihr, dass es besser war, wenn sie Son Goku alleine mit dem Prinzen ließ. Ein Gedanke der ihr früher niemals gekommen wäre. Doch als sie sah wie Goku den Älteren umarmte und dieser es sogar zuließ, merkte sie deutlich das sich etwas verändert hatte. Irgendwie war es für sie befremdlich, die beiden so zu sehen. Aber andererseits war sie Vegeta einfach nur dankbar dafür, dass er für Son Goku da war. Zwar fragte sie sich schon seit längerem wieso der Prinz so handelte, aber sie wollte diese Sache lieber nicht hinterfragen. Sie kannte die Launen des Saiyajin nur allzu gut! Son Goku nickte nur und ein dankbares Lächeln schlich sich auf seine Züge. Er war froh, nun mit Vegeta alleine zu sein. Kurz warf er nochmals einen Blick in den Himmel, ehe er seufzend zum Älteren sah. Gerade wollte er den Mund öffnen, als sich eine Hand auf seine Lippen legte. „Wehe, du bedankst dich jetzt“, meinte Vegeta ernst und sah ihn finster an. Ertappt grinste Goku und zog die Hand weg. Der finstere Blick, wirkte nicht annähernd so, wie Vegeta es wahrscheinlich beabsichtigt hatte. Außerdem wusste er genau, wie dieser es meinte. „Entschuldige“, sagte er verlegen. „Ich wusste, dass mir der Abschied schwerfallen würde und habe versucht mich damit zu beruhigen, dass wir über das Raumschiff in Kontakt bleiben können…“, gestand er ehrlich. „Mein Vater wird mir wirklich sehr fehlen… ich bin froh das ich ihn kennenlernen durfte und… auch wenn du es nicht gerne hörst. Ich danke dir, dafür das du ihn wiederbelebt hast“, sprach Son Goku ernst. Tief seufzte der Prinz und verdrehte die Augen, als sich der Jüngere schon wieder bedankte. Aber er verstand ihn, auch er spürte deutlich diese tiefe Verbindung zwischen Vater und Sohn. Wenn er da an seinen eigenen Vater dachte… Nein, so etwas gab es bei ihm nie. „Ehrlich gesagt wollte ich nur, dass er dir die Wahrheit erzählt. Aber ich finde es schön, dass ihr euch so gut versteht. Außerdem ist er wirklich in Ordnung“, antwortete Vegeta zögernd. „Also ja, gern geschehen und jetzt reicht es aber mit dem bedanken!“ Lächelnd nickte Goku und nahm die Hand des Prinzen in die seine. Ein warmes Gefühl machte sich in seinem Bauch breit, bei den Worten seines Artgenossen. „Lass uns reingehen… ich will das Gespräch hinter mich bringen“, wisperte er leise und wurde wieder ernst. „Hm, eigentlich habe ich keine Lust auf die Nervensägen. Wenn sie dich ausquetschen, werde ich auf den Tisch hauen, das ist dir wohl klar“, erwiderte Vegeta ernst. „Ich finde es schön sie alle wiederzusehen. Es ist wohl besser, wenn ich es gleich hinter mich bringe. Dann muss ich nicht ständig daran denken“, meinte Son Goku und gemeinsam betraten sie die Capsule Corp. „Und das ist mir klar“ Ohne darüber nachzudenken suchte er nach den Energien seiner Freunde und schlug die Richtung ein. „Was willst du ihnen eigentlich sagen?“, fragte Vegeta schließlich. Ob Kakarott ihnen die Wahrheit erzählen wollte? Irgendwie gefiel ihm der Gedanke nicht. Er wollte gar nicht wissen wie diese Idioten, so sah er sie zumindest, reagierten! „Ich weiß es noch nicht“, antwortete dieser ehrlich und direkt vor der Tür zu dem Partyraum, ließ er die Hand des Prinzen los. Ein kleines, eher halbherziges Lächeln umspielte seine Lippen, während er mit einem eher unangenehmen Gefühl den Raum betrat. „Son Goku!“, rief Krillin erfreut. Ein kleiner Teil von ihm, hatte sich gesorgt, dass dieser der Situation wieder entfloh. Viel zu deutlich hatte er das Verhalten seines Freundes in den letzten Monaten im Hinterkopf. Sofort als sein Name erscholl, drehten sich alle Köpfe zu den beiden Saiyajins um. Bulma lächelte leicht, als sie bemerkte, dass Son Goku sich wieder gänzlich beruhigt hatte. „Hey Leute“, sagte dieser verlegen lächelnd und hob eine Hand zum Gruß. Zögernd setzte er sich an den großen runden Tisch und sah kurz zu dem Prinzen, der sich eher wiederwillig zu ihm setzte. Normalerweise hielt er bei solchen Feiern lieber Abstand, doch Kakarott zu liebe, blieb er dieses Mal in seiner Nähe. Goku war ihm auch wirklich sehr dankbar dafür. Ernst sah er in die Gesichter seiner Freunde und überlegte wie er ihnen das alles erklären sollte. Sollte er ihnen vielleicht die ganze Wahrheit erzählen? Einen Moment horchte der Saiyajin tief in sich und entscheid sich dagegen. Er wollte nicht, dass seine Freunde wussten, was genau ihm passiert war. Einerseits, wollte er das ganze nicht noch mehr aufwühlen, da ihn das wahrscheinlich ziemlich runterzog. Zum anderen, hatte er Angst, dass sie ihn danach alle anders behandelten und das wollte er einfach nicht. Er wollte schließlich endlich wieder einen Weg zur Normalität finden. „Ich weiß, dass ihr euch bestimmt mehrfach gefragt habt, was damals mit mir passiert ist, nachdem Tales mich mitgenommen hat…“, fing er schließlich vorsichtig an zu erzählen. Überrascht weiteten sich Vegetas Augen, als er das hörte. Für einen Moment dachte er wirklich, Son Goku würde es ihnen erzählen. Bulma und die anderen hörten ihm aufmerksam zu und ein paar nickten zustimmend. Sie hatten sich alle ziemlich viele Gedanken darum gemacht, was geschehen war, dass Son Goku sich in so kurzer Zeit so drastisch verändert hatte. „Während ich bei Tales war, ist etwas passiert womit ich nicht klarkam…“, erzählte Goku und stockte erneut. „…aber jetzt geht es mir wieder besser. Dank meinem Vater und Vegeta“. Überraschtes Gemurmel drang an sein Gehör, die meisten waren darüber verwundert, dass ausgerechnet der Prinz diese Veränderung bewirkt haben sollte. Obwohl sie von Krillin schon erfahren hatten, dass Vegeta sich nun um Son Goku kümmerte. Für sie alle klang das einfach sehr merkwürdig. Außerdem hatten sie eher gehofft, dass sie nun endlich den Grund erfuhren. „Mein Vater wollte mir unbedingt helfen und war deshalb nach Namek aufgebrochen… doch als er von den zwei Wünschen hörte, belebte er Tales wieder, aus Rache…“ „Rache? Das sah aber vorhin ganz anders aus“, meinte Yamchu ernst und schüttelte den Kopf. Auch wenn er nicht wusste was dieser Saiyajin seinem Freund angetan hatte, so hegte er doch einen Groll gegen ihn. „Das stimmt“, murmelte Son Goku und strich sich nervös durch die Haare. Er wusste nicht, wie er seinen Freunden das begreiflich machen konnte. „Tales wurde damals von meinem Vater verbannt. Fälschlicher Weise nahm Tales an, dass sein Bruder die Schuld daran trug. Die genauen Details gehen euch nichts an, aber seitdem Tales nun die Wahrheit kennt, ist er anders…“, mischte sich Vegeta ein und blickte ernst in die Runde. Ihm persönlich gingen Tales Veränderungen total am A… vorbei, aber da es für Kakarott eine Rolle spielte… „Kakarott möchte das Tales weiterlebt und ihr habt das zu akzeptieren!“, endete der Prinz streng und sah gewohnt finster in die Runde. Überrascht wurde der Saiyajin von allen angestarrte und auch Son Goku war verwundert über das eingreifen des Älteren. Dankbar nickte er ihm zu und atmete tief durch. „Mein Vater wird mit Tales jetzt ein Jahr unterwegs sein. Ich fühle mich inzwischen viel besser, auch wenn es wahrscheinlich merkwürdig klingt. Aber ich kann jetzt nach vorne sehen und wünsche meinem Onkel, dass er dasselbe tut. Ich bitte euch, dass ihr das akzeptiert und das Thema ruhen lässt“, sagte Goku stockend. „Dir ging es so schlecht und jetzt sollen wir das einfach ruhen lassen?“, fragte Trunks irritiert. Immerhin hatte er hautnah erlebt, wie gebrochen Son Goku gewesen war. Und auch welche Auswirkungen das auf Son Goten gehabt hatte… „Trunks!“, mahnte ihn sein Vater. „Wenn es das ist, was du willst, dann werde ich es tun. Ich bin einfach nur froh, dass es dir besser geht“, sagte nun Son Goten und lächelte leicht. Sanft legte er eine Hand auf die Schulter seines Freundes. Son Gohan nickte zustimmend, er sah es genauso wie sein Bruder. Sein Vater hatte bestimmt seine Gründe. „Du sagst es, mein Junge“, stimmte Muten Roshi zu. „Hauptsache dir geht es wieder besser, Son Goku!“ „Das tut es, Meister“, lächelte dieser erleichtert und sah nervös in die Gesichter seiner restlichen Freunde. „Solange du nicht erwartest, dass wir mit diesem Saiyajin an einem Tisch sitzen“, meinte Olong. Er fürchtete sich ein wenig vor Tales. Denn wenn er es schaffte, einen so starken Charakter, wie Son Goku zu brechen. Wollte er gar nicht wissen, wozu er noch in der Lage war! „Das wird nicht passieren“, grummelte Vegeta und knurrte leise bei dem Gedanken. Er hatte keine Ahnung wie Kakarott sich das in einem Jahr vorstellte, aber er wusste jetzt schon, dass er Tales am liebsten alleine im All zurücklassen wollte. Bulma hatte dem Gespräch ernst gelauscht und sah nachdenklich auf ihre Finger. Sie hätte gerne gewusst, was Son Goku widerfahren war. Aber sie akzeptierte seine Entscheidung und freute sich einfach nur, dass es ihm nun besser ging. Das war alles was zählte. „So dann wird jetzt erst mal ordentlich gegessen“, sagte die Wissenschaftlerin und klatschte zwei Mal in die Hände. Breit grinsend sah sie in die Runde und zwinkerte Goku kurz zu. Sie wollte die Stimmung etwas anheben und auch Son Goku etwas von dem Abschied seines Vaters ablenken. Zwei Türen gingen auf und Mitarbeiter des Cateringservices fuhren voll beladene Wägen mit diversen Gerichten herein. Binnen einer Minute, war der Raum erfüllt von den unterschiedlichsten Gerüchen. Davon ablenkt sahen alle zu dem Essen und begannen sich darüber zu unterhalten. Warm lächelte Goku den Prinzen an und nahm seine Hand unter dem Tisch. Er war froh, dass Gespräch jetzt hinter sich gebracht zu haben. Jetzt konnte er hoffentlich einfach nur nach vorne sehen. Durch dieses Gespräch war, eine große Anspannung von ihm abgefallen und er musste sich jetzt keine Gedanken um seine Freunde machen. Dafür war er ihnen allen, unendlich dankbar. Ein paar Stunden später lag Bardock immer noch neben seinem Bruder im Bett und hatte sich inzwischen auf den Rücken gedreht. Nachdenklich sah er an die Decke und dachte über die Geschehnisse der vergangenen Tage nach. Tales lag ruhig neben ihm und hielt die Augen geschlossen. Irgendwann drehte Bardock den Kopf und blickte seinen Bruder an. Dieser öffnete die Augen und erwiderte den Blickkontakt. „Was ist eigentlich aus Drall, Kennar und Olve geworden?“, fragte Bardock. Er konnte sich nicht entsinnen, dass sein Bruder etwas dazu gesagt hätte. Dieser weitete überrascht die Augen und dachte einen Augenblick nach. „Kennar hat Olve gefangen gehalten. Immer wieder hat er ihn in einen Meditank gesteckt und anschließend gefoltert und… vergewaltigt“, nur schwer brachte Tales das letzte Wort über die Lippen. „Wochenlang ging das so, ständig hallten seine Schreie durch einen Großteil des Gebäudes. Kennar kannte nur ein Thema und irgendwann hatte ich es so satt. Also habe ich Giftkapseln besorgt“, erzählte Tales nachdenklich und schüttelte angewidert den Kopf. Wie sehr er diese Zeit damals gehasst hatte, gerade weil er sich selbst noch von den Folgen von Dralls Vergewaltigung erholen musste. Der Elitäre ließ ihn nicht in einen Meditank, damit er seine Lektion auch wirklich verstand. Es war so widerlich, wie Drall ihn immer noch als Freund behandelte und Tales konnte ihm nichts anhaben. Erstens war er zu schwach und auch sehr geschwächt durch seine Verletzungen. Wie sehr er es gehasst hatte, den Älteren in seiner Nähe zu haben! „Du hast ihn getötet?“, fragte Bardock überrascht. „Ja, aber nach all der Zeit war mir Olve dankbar. Glaub mir, Bruder. Kein Saiyajin hält so etwas wochenlang durch… ohne, dass es ihn bricht“, antwortete der Dunkelhäutige nachdenklich und biss sich auf die Lippen. Als er mit der Kapsel in Olves Zelle kam, war nicht mehr viel von dem Saiyajin übrig. Er hatte die Kapsel in seiner Hand gesehen, ihm gedankt und sie aus eigener Kraft genommen. Dieser Moment war damals sehr verstörend für ihn gewesen, da er selbst ebenfalls ziemlich angeschlagen war. „Das war kein Mitleid… Olve war mir egal, nachdem Drall… ich wollte nur nicht ständig daran erinnert werden“, wisperte Tales und schüttelte angewidert den Kopf. „Verstehe“, antwortete Bardock und seufzte tief. Er mochte sich gar nicht vorstellen, wie Tales sich damals gefühlt haben musste. Aber er verstand nun, wieso sein Bruder sich so verändert hatte. Auch wenn er es niemals gutheißen konnte. Jedoch ohne diesen Drall wäre er vielleicht niemals auf diese schreckliche Idee gekommen… „Kennar dachte, er hätte es übertrieben. Zwei Jahr später ging er bei einer Mission drauf. Er hatte sich nicht an den Plan gehalten und unsere Gegner unterschätzt. Wir sollten eine Gruppe Yumeianer töten. Die können zwar nicht wirklich kämpfen, haben jedoch sehr fortschrittliche Waffen, die auch einen Saiyajin töten können“, erzählte Tales weiter. Verstehend nickte Bardock, dass Saiyajins bei ihren Missionen starben, kam auch auf Vegeta vor. Zwar wurden die Krieger anhand ihrer Stärke den verschiedenen Missionen zugeteilt. Doch wenn man nicht aufpasste, konnte es einem trotzdem das Leben kosten. Gine hatte immer wahnsinnige Angst um ihn gehabt, wenn er losflog. Genau deswegen hatte er sich immer gänzlich auf eine Mission konzentriert, damit ihm das nicht passierte. „Und Drall?“, fragte Bardock schließlich, als nichts mehr von dem Jüngeren kam. „Habt ihr ihn…?“ Tief atmete Tales ein und öffnete den Mund, ehe er ihn unschlüssig wieder schloss. Eine Zeitlang dachte er nach. „Das… würde ich dir gerne zeigen“, antwortete er schließlich. „Mir zeigen?“, fragte Bardock verwirrt. Stumm nickte Tales und setzte sich auf, ergriffen von einer plötzlichen Unruhe. „Wie?“, wollte der Ältere der Brüder wissen und bemerkte verwirrt das seltsame verhalten des Jüngeren. „Dazu müssten wir nach Lagoon Txarrak… mit diesem Raumschiff sollten wir in etwa sechs Tagen dort ankommen…“, meinte der Dunkelhäutige zögernd. Ein wenig widerte ihn der Gedanke an, auf diesen Planeten zurückzukehren, doch gab es dort auch noch etwas, das er gerne erledigen würde. „Tales… ich weiß nicht“, sagte Bardock überlegend. „Bitte Bruder, das ist kein Trick, wirklich! Ich bin gefesselt und kann dir nichts tun. Selbst wenn ich dort Leute hätte, die mich befreien könnten. Wieso sollte ich das tun? Ich weiß, dass ich in dieser Geschichte der böse bin und nicht du!“, erklärte Tales ihm eindringlich. „Na schön… gib mir die Koordinaten und ich ändere unsere Flugbahn“, stimmte Bardock nach einer Weile zu. Er hatte keine Angst davor, dass Tales ihn irgendwie überlisten wollte. So wie sein Bruder sich in den letzten Tagen verhalten hatte, hielt er es für äußerst unwahrscheinlich. Außerdem war er doch etwas neugierig darauf, was dieser ihm zeigen wollte. „Danke“, meinte Tales und schloss einen Moment die Augen. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in seinem Magen aus. Dorthin zurückkehren, würde alles nur noch mehr aufwühlen, aber vielleicht musste er das auch erst mal tun. Kapitel 43: Willkommen in der Hölle! ------------------------------------ Sechs Tage später öffnete Son Goku die Augen und blickte direkt auf die schlafende Gestalt des Prinzen. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen und mit einem Gähnen stand er auf. Zwei Tage nach ihrer Ankunft auf der Erde, waren er und Vegeta zu der kleinen Hütte aufgebrochen, in der er die ersten Jahre seines Lebens verbracht hatte. Bulma hatte ihnen ein paar Dinge mitgegeben, unter anderem ein zweites Bett. Dieses war aber so riesig, dass nur eines reinpasste. Also teilten die beiden Saiyajins es sich einfach. Goku war sehr gerne in der Nähe des Prinzens und er hatte auch keine Angst vor seinen Berührungen. Er vertraute dem Älteren voll und ganz. Davon abgesehen war es auch wirklich besser geworden, was seine Berührungsängste anging. Inzwischen berührte er oft von ganz allein seine Mitmenschen und zuckte auch nicht mehr zusammen, wenn sie es taten. Leise schritt Goku nach draußen und schloss die Tür hinter sich. Entspannt legte er den Kopf in den Nacken und genoss die angenehme Brise. Er hörte das Zwitschern der Vögel und das Geräusch der Bäume im Wind. Tief atmete er ein und kostete den Moment aus, ehe er die Augen öffnete und die paar Meter zum See hinunter ging. Glücklich sah er auf das ruhige Wasser, das durch die Sonne so schön glitzerte. Lächelnd ließ er sich an dem Rand nieder und tauchte seine Beine in das kühle Nass, während er sich nach hinten lehnte und in den Himmel schaute. Seit er mit Vegeta hier draußen war, war dies zu seinem morgendlichen Ritual geworden. Fast wie früher, bevor Tales auf die Erde gekommen war. Dieser Planet war einfach unfassbar schön und er konnte das nun auch wieder genießen. Das Training verlief gut und Goku wurde allmählich immer sicherer. Er hatte zwar seine volle Kraft noch lange nicht zurückgewonnen, doch er machte Fortschritte. Inzwischen trainierte Vegeta sogar richtig mit ihm, auch wenn sich der Prinz ordentlich zurückhielt. Anfangs war es noch sehr merkwürdig für ihn gewesen, doch nach einer Weile ging er vollkommen darin auf. Er liebte das Training wieder und dieses Gefühl! Wie sehr er es vermisst hatte! Das war ihm vorher gar nicht bewusst gewesen… „Kakarott!“, rief eine Stimme und fragend sah dieser soweit es ging nach hinten. Vegeta tauchte in seinem Blickfeld auf. „Wieso finde ich dich eigentlich jeden Morgen hier?“, fragte der Prinz mit einem kleinen Schmunzeln. Obwohl er eigentlich immer recht früh aufstand, war Kakarott jedes Mal schon weg. Verlegen setzte sich dieser auf und legte eine Hand an seinen Hinterkopf. „Ich genieße einfach die Schönheit der Natur“, lächelte er. Kopfschüttelnd sah Vegeta ihn an und setzte sich neben ihn. „Die Erde ist ein sehr schöner Planet“, gab er nach einer Weile zu. „Aber Vegeta-Sei war mindestens genauso schön“. Überrascht sah Son Goku zu ihm rüber und wusste für einen Moment nicht, was er sagen sollte. In all den Jahren hatte Vegeta niemals über ihren Heimatplaneten gesprochen. „Schade, dass ich mich nicht mehr erinnern kann“, wisperte er schließlich. „Manchmal wünschte ich, ich könnte es vergessen. Nicht alle meine Erinnerungen sind gut, auch wenn ich der Prinz war. Mein Vater stand unter großem Druck, dank Freezer“, meinte der Ältere versunken in seinen Gedanken. Ehe er blinzelte und kurz den Kopf schüttelte. „Lass uns frühstücken gehen“, sagte er schließlich und stand auf. Ernst nickte Son Goku und folgte dem Prinzen. Er sagte nichts zu der Erzählung, auch wenn er sich innerlich sehr freute, dass Vegeta ihm, wenn auch nur einen kleinen Teil, aus seiner Vergangenheit erzählt hatte. Tales und Bardock waren gerade im Landeanflug auf Lagon Txarrak. Mittlerweile ging es Tales wieder besser und er konnte ohne Problem alleine laufen. Sein Appetit sorgte dafür, dass der Saiyajin recht schnell sein normales Gewicht wieder erreichte. Trotzdem war die Situation zwischen den beiden Brüdern recht angespannt. Je länger sie alleine waren, desto schwieriger wurde es für sie beide, miteinander umzugehen. Bardock hatte sich häufig mit Training abgelenkt, doch da Tales immer noch die Ki-Fesseln trug, konnte er nicht trainieren. So saß der Dunkelhäutige stundenlang auf seinem Bett und dachte nach. Über das was Bardock ihm erzählt hatte, die Ereignisse der letzten Tage, seine Vergangenheit und auch über die Zukunft. Doch so wirklich weiter brachte es ihn auch nicht. Tales zog sich wieder etwas mehr von seinem Bruder zurück, nachdem er sich wieder alleine fortbewegen konnte. Er wusste nicht wie er mit ihm umgehen sollte und spürte deutlich wie sehr Bardock die Trennung von seinem Sohn mitnahm. Außerdem war er es nicht gewohnt jemanden um sich zu haben, der sich wirklich für ihn interessierte. Das Gefühl war ihm in den letzten Jahrzehnten einfach fremd geworden. Außerdem wollte er sich nicht zu sehr auf seinen Bruder einlassen, da er jeden Tag damit rechnete, dass dieser ihn doch wieder allein ließ. Weil er einfach erkannte was für ein Monster er geworden war und dass er seine Aufmerksamkeit gar nicht verdiente. So empfand es der Dunkelhäutige jedenfalls… Nachdenklich sah Bardock zu seinem Bruder und seufzte tief. Ihm war es nicht entgangen, dass der Jüngere sich wieder zurückzog. Aber im Moment wusste er nicht, was er dagegen tun sollte. Er wusste wie er früher reagiert und wie er versucht hätte Tales, von seinen tristen Gedanken abzulenken. Aber das war bevor dieser seinen Sohn… Jetzt wo sich der Krieger nicht mehr sorgen musste, dass sein Bruder sterben könnte, kamen ihm diese Gedanken immer öfters. Manchmal wollte er Tales gerne verprügeln für all das was er Kakarott angetan hatte. Aber dann wurde ihm wieder bewusst, was sein Bruder bereits ertragen musste und er hasste sich selbst für diese Gedanken. Es war einfach kompliziert. „Alles in Ordnung?“, fragte Bardock schließlich. Er spürte deutlich, dass es Tales zu schaffen machte. Dieser zuckte zusammen und sah kurz zum Älteren. „Ja“, sagte er monoton, ehe er wieder nach draußen sah. Wüste soweit das Auge sehen konnte. Das Raumschiff flog noch ein wenig geradeaus und landete schließlich mit einem Ruck. Langsam stand Tales auf und Bardock folgte ihm. „Dir ist schon klar, dass ich genau weiß, wann du lügst?“, fragte Bardock kritisch und seufzte schwer. „Was willst du hören? Das es merkwürdig ist, auf den Planeten zurück zu kehren, auf dem ich deinen Sohn… oder an den Ort, wo man mich…“, immer wieder stockte der Dunkelhäutige und schüttelte schließlich den Kopf. „Wieso hast du eigentlich Kakarott hierhergebracht und nicht auf Clemat?“, fragte Bardock zögernd. Ein beklemmendes Gefühl machte sich in ihm breit, er wusste nicht was er von alledem halten sollte. „Ich fand es irgendwie passender, wenn es derselbe Ort ist“, antwortete Tales schulternzuckend. Geduldig warteten die beiden Brüder, bis die Rampe heruntergefahren war und traten nach draußen. Tales stockte kurz und schloss die Augen. Bardock indes rümpfte die Nase, als er den eintönigen Planeten betrachtete. „In die Richtung, es ist nicht weit“, murmelte der Dunkelhäutige, nachdem er sich kurz orientiert hatte. Gerne wäre er den Weg geflogen, doch mit den Ki-Fesseln konnte er das nicht mehr. Bardock hatte ebenfalls kurz daran gedacht und nachdenklich auf die Ki-Fesseln geschaut. Stumm liefen die beiden Brüder durch die Wüste, bis es Bardock schließlich zu blöd wurde und er kurzerhand Tales an der Hüfte packte und mit ihm abhob. „Sag mir wohin“, meinte er ruhig. Tales war im ersten Moment etwas perplex. „Einfach gerade aus“. Nach einer Weile deutete er auf einen Punkt in der Wüste. „Dort ist es!“ Verwirrt landete Bardock und ließ den Jüngeren los. Tales ging ein paar Schritte nach vorne und erst da bemerkte der Ältere das große Tor inmitten der Sandbänke. „Was ist das?“, fragte er. „Das ist der Ort, an dem Drall mich damals festgehalten hatte…“, erzählte Tales und sah ihm kurz in die Augen. „Ich dachte Vegeta hätte das ganze Gebäude in die Luft gejagt?“, meinte Bardock verwirrt. „Drall besaß mehrere Gebäude und das was Vegeta zerstört hat, war ein anderes. Germa, Guso und ich, haben das Alte nur noch selten bis gar nicht betreten“, erklärte Tales und trat auf die Tür zu. Er streckte seine Hand aus und zögerte einen Augenblick, ehe er sie auf das baufällige Tor legte. Beinahe sofort öffnete es sich und zeigte einen ersten Eindruck von dem Inneren, des Gemäuers. Spinnenweben hingen von der Decke, Sand war auf dem Boden verstreut und nur noch teilweise sprangen die Lampen an. „Willkommen in der Hölle, Bruder“, nuschelte Tales mehr in Gedanken versunken, ehe er langsam nach drinnen trat. Bardock folgte ihm ins Innere und sah ernst auf das Tor, dass sich automatisch hinter ihnen schloss. Stumm lief Tales einfach los und Bardock zögerte einen Moment, ehe er ihm nachlief. „Was wolltest du mir zeigen?“, fragte er ernst. „Warte es einfach ab“, meinte dieser. Bestimmend packte Bardock den Dunkelhäutigen an seiner rechten Hand und hielt ihn auf. „Könntest du mir bitte einfach antworten?!“, bat er ernst. „Ich… nein, bitte Bruder, komm einfach mit“, antwortete Tales leise und sah ihm direkt in die Augen. Einen Moment sahen sie sich einfach nur an, ehe der Ältere nickte. Stumm gingen die beiden Brüder weiter und Bardock fragte sich nach einer Weile, wie man sich in diesen Gängen nicht verlaufen konnte. Irgendwann hielt Tales vor einer massiven Eisentür an. Diese schien nicht zu dem ursprünglichen Gebäude zu gehören und auf die schnelle hier gebaut worden zu sein. Tief atmete Tales ein und schloss einen Moment die Augen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und sein Anhängsel löste sich von seiner Hüfte. Bardock beobachtete die Reaktion seines Bruders und sah ernst auf die Tür. Schließlich holte Tales eine Karte aus seinem Brustpanzer hervor. Die Kleidung die Bulma ihnen eingepackt hatte, sagte ihm gar nicht zu, also trug er immer noch seine zerstörte Rüstung. Die Karte legte er auf ein kleines Display. Erst geschah gar nichts, doch dann öffnete sich die Tür mit einem Mal. Der Dunkelhäutige straffte seine Gestalt und trat mit seinem Bruder ein. Wieder schloss sich die Tür hinter ihnen. Dieser Teil des Gebäudes sah auch sehr in Mitleidenschaft gezogen aus, doch war er etwas besser erhalten. Insgesamt gab es drei solche Türen, die zu dem abgetrennten Bereich führten. Dieser bestand aus uralten Sanitäranlagen, einen Raum der notdürftig zu einem Schlafraum umfunktioniert wurde und ihrem alten Aufenthaltsbereich. Angespannt sah Tales sich um und hob verwirrt eine Augenbraue. Wäre er dazu in der Lage, dann hätte er wahrscheinlich nach Energien in der Nähe gesucht. Doch die Ki-Fesseln die er trug hielten sein Ki so weit unten, dass er noch nicht einmal das konnte. „Tales?“, fragte Bardock leise. „Tales!“, rief eine andere Stimme. Sie hörte sich rau und kratzig an, so als würde sie nicht so oft benutzt werden. Eine Gestalt humpelte auf den Dunkelhäutigen zu und wollte ihn berühren, doch dieser wich ihr schnell aus. Misstrauisch trat Bardock an die Seite seines Bruders und blickte ernst auf die zusammengekauerte Gestalt herab. Blinzelnd hob diese den Kopf und mit großen Augen sah er den jüngeren der Brüder an. „Du bist wieder da! Du warst so lange weg, mein Freund“, wimmerte der Saiyajin und erhob sich vorsichtig. Sein Körper war übersäht von Narben und einzig die Rüstung wirkte unberührt. Sein linkes Bein, wurde vor Jahren mehrfach gebrochen und war niemals richtig geheilt. Daher konnte er nur noch humpeln. Auf dem rechten Auge war blind und zu der alten Narbe, war eine weitere dazu gekommen. „Ich habe dir schon mehrfach gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst!“, knurrte Tales abwertend und schlug die Hände weg, die nach ihm griffen. „Wer ist das Tales?“, fragte Bardock verwirrt und weitete überrascht die Augen, als er einen Saiyajinschwanz um die Hüfte des Fremden sah. Nun lag der Blick des Saiyajin auf ihm und Bardock fühlte sich etwas unwohl. Dieser Ausdruck in dem Auge, es schien fast so, als hätte er vollkommen den Verstand verloren. „Wer ich bin? Ich bin Drall! Tales' Freund!... er ist mein Freund… also wer bist du?“, knurrte der Saiyajin und erhob sich zu voller Größe. Wieder schnappte er nach Tales und packte ihn an der rechten Hand. Angewidert schloss der Dunkelhäutige die Augen und wollte sich losreißen. Doch zu seinem Entsetzen schafft er es nicht, die Hand abzuschütteln. Sofort spannte Tales seinen Körper an und drohend knurrte er, als seine Hand von Drall gedreht wurde. Fasziniert sah der alte Saiyajin auf die Ki-Fesseln und anschließend auf die, die er selbst um die Handgelenke trug. In dem Moment fiel Tales siedend heiß ein, dass er seine eigenen Fesseln trug, die er eigentlich vor Jahren schon für Drall besorgt hatte. Sie waren eine spezielle Anfertigung, da sie das Ki noch weiter unten halten konnten, als gewöhnliche. Nur war es nie dazu gekommen, dass er sie letzten Endes austauschte. Welch merkwürdige Fügung, dass er sie nun selbst trug. Mit ihnen an seinen Handgelenken, war er sogar noch schwächer als Drall. Ein Umstand der ihn fast in Panik ausbrechen ließ. Doch er beherrschte sich, löste seinen Schweif von seiner Hüfte und wickelte ihn fest um Dralls Hals. „Wenn du mich nicht sofort loslässt, töte ich dich!“, knurrte er finster. Doch damit erreichte er das genaue Gegenteil. Ein beinahe freudiger Ausdruck erschien auf seinem Gesicht und ohne zu zögern, wollte er Tales gänzlich in seine Arme ziehen. Dieser zuckte zurück, doch bevor Drall ihn weiter berühren konnte, knallte Bardock ihm seine Faust mit voller Wucht gegen das Kinn. Mit einem lauten Schrei flog der Elitäre über den Tisch und landete jammernd auf dem Boden. Tales stolperte ein paar Schritte rückwärts und ein Zittern erfasste seinen Körper. Sein Atem ging abgehackt und nach Luft schnappend lehnte er sich an die Tür. „Alles in Ordnung?“, fragte Bardock besorgt und berührte den Jüngeren vorsichtig an der Schulter. Sofort zuckte dieser zurück und erinnerte ihn ein klein wenig an Kakarott. Tales sah zur Seite und schloss die Augen, ehe er seine Hände zu Fäusten ballte. „Alles in Ordnung… danke“, presste er zwischen den Zähnen hervor. Er hasste sich für seine Reaktion, duldete er es eigentlich nicht, dass er für einen Moment die Kontrolle über seinen Körper verlor. Langsam hob er seine Rechte vor sein Gesicht und finster sah er auf die Fessel. „Ich hasse es, mich schwach und hilflos zu fühlen… dieses Gefühl, als wenn jede Sekunde jemand meine Schwäche ausnutzen könnte… Drall gegenüber zu stehen und wieder der Schwächere zu sein… das ist…“, versuchte Tales zu erklären und stockte immer wieder. „Ich finde keine Worte dafür…“ Nachdenklich sah Bardock auf die Ki-Fesseln und schluckte schwer. Ein Teil von ihm, wollte Tales diese Dinger abnehmen, doch er ließ es sein. Das durfte er einfach nicht. Stattdessen sah er zu Drall rüber. „Wieso lebt der eigentlich noch?“ Kapitel 44: Dralls Verbrechen ----------------------------- „Das hatte nichts mit Gnade zutun…“, sagte Tales und schloss einen Moment die Augen. „Ich wusste, dass ich ihn mehr quäle, wenn er lebt…“ „Ihr habt ihn hier jahrelang gefoltert?“, fragte Bardock entsetzt. „Nein, nicht ein einziges Mal. Seine Verletzungen stammen von dem Kampf zwischen ihm, Germa, Guso und mir“, sagte Tales schnell. Langsam schritt er auf Drall zu, der ihn schmerzverzerrt ansah und sein Kinn rieb. „Wir hatten vor ihn zu töten, aber ich erinnerte mich daran, wie er sagte das es nichts Schlimmeres gab, als von seinen Artgenossen getrennt zu sein“, erzählte der Dunkelhäutige leise. „Also haben wir ihn mit Ki-Fesseln klein gehalten und hier eingesperrt. Alle paar Tage kommt jemand und bringt ihm etwas zu Essen und sieht nach den rechten…“ „Wie lange ist er hier eingesperrt?“, wollte Bardock wissen. „Etwa 38 Jahre“, meinte Tales schultern zuckend. „Es dauerte fast Zwei Jahre, bis wir dieses Monster endlich zu Fall bringen konnten… Kennar war auf seiner Seite und gegen beide hatten wir zu dritt, nicht den Hauch einer Chance. Doch als er bei einer Mission starb, wagten wir endlich unseren Angriff…“ So lange?“, keuchte Bardock entsetzt und wusste nicht was ihn mehr schockierte. Die Grausamkeit, einen Saiyajin so lange mit Ki-Blockern kleinzuhalten und einzusperren. Oder das Tales noch zwei Jahre mit Drall zusammenleben musste… „Ich wollte dir doch nur helfen…“, wimmerte Drall und kniete sich nieder. Ein Zittern ging durch seinen Körper, während er beinahe verzweifelt eine Hand nach Tales ausstreckte. „Helfen? Du hast mich vergewaltigt und willst es Hilfe nennen?!“, fauchte der Dunkelhäutige gereizt und sah dem Älteren fest in die Augen. Er hatte nie nach dem Grund gefragt, wollte niemals verstehen wieso Drall so handelte. Es war einfacher seinem Weg zu folgen… „Ich habe dich stark gemacht!“, jammerte Drall und senkte den Kopf. „Siehst du das nicht?! Ohne mich hättest du aufgegeben!“ Stille. Eine Zeitlang starrte Tales den Älteren einfach nur an und schüttelte schließlich den Kopf. Bardock sah ernst zwischen den beiden hin und her. Er wusste gar nicht wie er reagieren sollte. „Du hattest nie auch nur den Hauch einer Ahnung, wie ich mich gefühlt habe!“, sagte Tales schließlich ernst. „Das stimmt nicht… bitte Tales ich wollte dir nur helfen!“ „Lüg mich nicht an! Warum wurdest du verbannt? Was war dein Verbrechen Drall?“, wollte der Dunkelhäutige wissen. Auch diese Frage wollte er jetzt endlich beantwortet haben. Keine Ausreden mehr! Ernst sah Bardock auf den alten Saiyajin herab und wartete gespannt ab. Es war ein merkwürdiges Gefühl, den Saiyajin vor sich zu haben, der seinen Bruder gequält hatte. Letzten Endes war es Drall gewesen, der diese Veränderung in Tales ausgelöst hatte. Ohne ihn wäre es vielleicht niemals so weit gekommen… „Das weißt du doch… ich wurde von einem Saiyajin gelinkt… Rota…“, fing Drall stotternd an und senkte den Blick. „Wieso glaube ich dir kein Wort?“, fragte Tales finster und verschränkte die Arme vor der Brust. „Sag mir die Wahrheit oder du verrottest für den Rest deines Lebens hier!“ „Das ist die Wahrheit!“, rief Drall und wollte sich erheben. „Bitte… lass mich nicht wieder alleine… hier ist nichts… ich bin so allein!“, jammerte er und streckte eine Hand nach Tales aus. Doch Bardock fing sie ab und hielt sie eisern fest. „Versuch es nochmal und ich breche sie dir!“, knurrte Bardock gefährlich. Auch wenn er sich gar nicht vorstellen mochte, wie Drall so lange alleine hier leben konnte. Er ließ nicht zu, dass er Tales auch nur ein einziges Mal anfasste! Dankbar nickte Tales seinem Bruder zu und dieser ließ Drall los. „Sprich!“, forderte der Dunkelhäutige erneut. „Du wurdest verbannt, weil…“ „Weil ich Gefangene missbraucht habe…“, sagte Drall plötzlich leise. Geschockt weiteten sich Tales Augen und wie erstarrt sah er auf den gebrochenen Saiyajin herab. „W…was?“ „König Vegeta verbannte nur selten Sayajins und als ich einmal dabei war, war ich zuerst geschockt, als sich die anderen mit dem Saiyajin vergnügten. Sie forderten mich auf, es auch zu tun und… es gefiel mir. Ich mochte es, ihn zu quälen… seine Schreie! Danach wollte ich dieses Gefühl wieder spüren und wartete sehnsüchtig… doch es vergingen Jahre und nichts geschah. Also ließ ich mich in die Verliese versetzen und wann immer ich alleine war… irgendwann wurde ich erwischt und der König verbannte mich. Plötzlich derjenige zu sein, der gefoltert wurde, war dann nicht mehr so schön und meine Phantasien hörten auf“, erzählte Drall mit gesenktem Kopf. Wie erstarrt sah der Dunkelhäutige ihn einfach nur an, unfähig auch nur irgendwie zu reagieren. Auch Bardock befand sich in einer Art Schockstarre und bei den Worten überkam ihn eine Gänsehaut. Damit hatte nun wirklich keiner der Brüder gerechnet. „Der Rest meiner Geschichte stimmt, doch als wir dich dann fanden… du hast mir sofort gefallen und die Gedanken kehrten zurück. Ich… wollte dich haben und als dann das mit Olve passierte, tat ich so, als wolle ich dir eine Lektion erteilen. Es war so einfach… ich musste den Moment nur ausnutzen…“, sprach Drall stockend und sah flehend zu dem Dunkelhäutigen auf. „Rota hat mich nicht verraten… er war mein erstes Opfer“ Teilnahmslos starrte Tales Drall an, ehe er wütend die Fäuste ballte. Wutentbrannt schrie er auf und sein Schweif schwang heftig durch die Luft. Bardock wurde dadurch aus seiner Schockstarre gerissen und hielt seinen Bruder auf, als er auf Drall losgehen wollte. Er wollte den Saiyajin nicht beschützen, sondern eher seinen Bruder, der mit den Fesseln zu keinem Kampf in der Lage war. „Du verdammtes Arschloch…! Wie konntest du nur?“, schrie der Dunkelhäutige und versuchte seinen Bruder abzuschütteln. Hasserfüllt sah er auf Drall herab, der langsam vor ihm zurückwich. „Es tut mir leid, Tales“, wisperte dieser. Doch es klang nicht aufrichtig, waren es doch nur Worte, die der Saiyajin sagte, um es ihm recht zu machen. „Leid? Das wird dir noch leidtun! Von mir aus, kannst du noch weitere 100 Jahre hier drin bleiben… du… grrr! Du verdammtes Monster!“, wütend schrie der Dunkelhäutige weiter, ehe er sich schlagartig umdrehte und aus dem Raum stürmte. „Tales!“, rief Bardock erschrocken und folgte seinem Bruder nach draußen. Kurz sah er zurück zu der Tür, hinter der Dralls Gefängnis lag. Der Elitäre schrie immer wieder Tales' Namen, doch er reagierte nicht. Sanft legte Bardock dem Jüngeren eine Hand auf die Schulter, die dieser jedoch sofort abschüttelte. Tales war in dem Moment einfach nur wütend, aber auch verzweifelt. Das was er gerade zu hören bekommen hatte, überstieg einfach alles. Er fühlte sich benutzt und angelogen. Drall hatte es von der ersten Sekunde auf ihn abgesehen gehabt und er war zu dumm, um es zu merken. Er hatte doch gespürt, dass er ihm nicht trauen durfte. Wie konnte es nur soweit kommen? „Wo willst du ihn?“, fragte Bardock und versuchte seinen Bruder erneut zu stoppen. Bestimmend hielt er ihn am Handgelenk fest und drehte ihn zu sich um. „Bardock bitte lass mich“, bat Tales leise und sah ihm in die Augen. Wütend, aber auch unendlich traurig sah der Dunkelhäutige ihn an. Schließlich ließ Bardock ihn los und folgte ihm stumm. Deutlich sah er wie aufgewühlt der Jüngere war und das war auch verständlich. Selbst für ihn war das schwer zu begreifen, wie musste sich da Tales fühlen? Tales lief immer weiter, bis er schließlich vor einer Tür stehen blieb. Zitternd ballte er seine Hände zu Fäusten und öffnete sie zögernd. Er sah sich in dem Raum um und betrat ihn nur zögerlich. Es war so lange her, als er das letzte Mal hier war. Doch er musste jetzt hierher zurückkehren, um zu begreifen. Viel zu lange, hatte er all das verdrängt und ein Teil von ihm wünschte sich, er hätte es weiter so gehalten. Stumm ließ Tales seinen Blick in dem Raum umherschweifen. Die Decke war teilweise eingestürzt und fast hätte er das Zimmer nicht wiedererkannt. Doch dann fielen seine Augen auf die uralte Couch, die teilweise von Schutt begraben war. Der Tisch davor war zerstört und Glassplitter lagen drumherum. Langsam trat er darauf zu und setzte sich davor auf den Boden. Einige Splitter schnitten ihm leicht in die Haut, doch er nahm den Schmerz kaum wahr. Zitternd strichen seine Finger über den dreckigen Boden, ehe er die Knie anzog und den Kopf auf seinen Händen ablegte. Bardock beobachtete das Verhalten seines Bruders unsicher. Er wusste nicht, wie er Tales in der Situation helfen sollte. Konnte er doch selbst kaum begreifen, was sie da gerade zu hören bekommen hatten. Neugierig sah er sich kurz in dem Raum um und beschloss Tales einen Moment in Ruhe zu lassen. Zerstörung soweit das Auge reichte… Direkt gegenüber von Tales, lag ein uralter Metallisch am Boden und eine schwere Eisenkette lag direkt daneben. Ernst sah Bardock an die Decke und sah sogar noch die Halterung, an der die Kette vor Jahren befestigt war. Langsam wanderte er mit den Augen weiter und blieb schließlich bei der Couch hängen. Überrascht weiteten sich seine Augen, ehe er langsam auf seinen Bruder zuging. Ein beklemmendes Gefühl machte sich in ihm breit, als ihm bewusst wurde, dass dies der Raum war, wo Drall seinen Bruder damals missbraucht hatte. Direkt dort wo Tales nun saß… Zögernd trat er um den Dunkelhäutigen herum und sank auf die Knie. Verzweifelt sah dieser zu ihm auf und schüttelte den Kopf. Zitternd atmete er ein und schloss die Augen. „Es tut mir so leid, Tales“, wisperte Bardock und zog den Jüngeren in seine Arme. Widerstandslos ließ der Dunkelhäutige es geschehen und umarmte seinen Bruder fest. Er brauchte diesen Beistand gerade und war froh nicht alleine zu sein. Das alles kam ihm so unwirklich vor und er konnte kaum die Tragweite von Dralls Geständnis begreifen. Das war ihm einfach zu viel, er wusste nicht was er jetzt tun sollte. Diese Dinge, er wünschte er wüsste es nicht! Eine Weile blieben die beiden so sitzen und irgendwann löste sich Tales von Bardock und stand langsam auf. Zitternd nahm er seine Hand und hielt sie fest. Seine Augen ruhten auf der Couch, auf der wahrscheinlich die Flecken immer noch zu sehen wären, wäre sie inzwischen nicht komplett verdreckt. Seine Gedanken überschlugen sich und er wusste nicht was er fühlen sollte. In seinem Inneren herrschte das reinste Chaos. Ihm kamen Kakarotts Worte in den Sinn, dass er versuchen sollte mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Vielleicht sollte er jetzt damit zu beginnen, doch dann gab es nur einen Weg… „Ich muss dich um etwas bitten… Bardock“, sagte Tales tonlos und drehte sich zu seinem Bruder um. „Ich weiß es ist viel verlangt, aber bitte… du musst verstehen… ich muss das tun…“ „Tales, sag mir einfach was du brauchst“, sprach Bardock sanft und legte eine Hand an seine Wange. „Kannst du mir einen Augenblick die Ki-Fesseln abnehmen?“ „Tales…“, wisperte Bardock verzweifelt. „I…ich muss das tun, Bardock bitte. Das ist kein Trick, ich werde sie danach wieder anlegen… aber das muss ich jetzt einfach tun. Ich muss damit abschließen…“, sagte Tales bittend und sah dem Älteren flehend in die Augen. Lange sah Bardock ihm in die Augen und haderte mit sich selbst. Er ahnte, was Tales vorhatte und konnte es ihm nicht verübeln. An seiner Stelle würde er wahrscheinlich ähnlich reagieren. „Ich habe keinen Schlüssel…“, sagte Bardock schließlich. Er vertraute dem Jüngeren und hoffte, dass er nicht enttäuscht wurde. Erleichtert atmete Tales auf und schloss einen Moment die Augen. „Es gibt keinen, du musst nur deine Hände drauflegen und etwas Ki Hineinfließen lassen…“, erklärte der Dunkelhäutige. Mit einem Nicken legte Bardock seine Hände auf den Ki-Fesseln ab und ließ sein Ki hineinfließen. Schon nach kurzer Zeit, klickte es leise und die Fesseln fielen zu Boden. Tales hob sie auf und reichte sie dem Älteren. „Danke, das werde ich dir nie vergessen“, sprach Tales ernst und schloss einen Moment die Augen, als sein Ki langsam anstieg. Das Schwächegefühl verschwand und er fühlte sich besser. Probehalber ballte er seine rechte Hand zu einer Faust und öffnete sie wieder. Eine kleine Kugel aus reinster Energie erschien und mit einer kleinen Handbewegung feuerte er sie auf die Couch. Ein großes Loch entstand und das Polster wurde durch die Druckwelle gegen die Wand geschleudert. Anschließend fing sie Feuer und verbrannte. Ernst betrachtete Tales das Feuer und atmete tief durch. „Lass mich das erledigen und dann verlassen wir diesen furchtbaren Planeten“, sagte er zu Bardock gewandt und zog ihn an der Hand mit sich. Sein Herz klopfte aufgeregt und ein merkwürdiges Gefühl ergriff von ihm Besitz. Er war froh, dass er nicht alleine war… Kapitel 45: Rache?! ------------------- Wieder stand er vor dieser Tür, nun schon zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit. Dabei war er in den vergangen 38 Jahren gerade vier Mal hier gewesen. Einen Augenblick hielt Tales noch inne und sammelte sich. Zögernd ließ er die Hand seines Bruders los und holte die Karte hervor. Bardock beobachtete jede Regung des Jüngeren. Er wusste nicht, was er nun vorhatte, beziehungsweise wie er es machen wollte. Doch er würde sich nicht einmischen. Tales hatte jedes Recht der Welt, um Drall für seine Taten bluten zu lassen. Auch wenn ihm der Gedanke sehr befremdlich vorkam, dass Tales jemand folterte… Das war nochmal etwas ganz anderes, als einen Planeten zu erobern. Er hatte nie mit seinen Opfern gespielt und Tales ebenso wenig. Tales öffnete die Tür und ließ die Karte achtlos zu Boden fallen. Kaum, dass er einen Schritt gemacht hatte, kam Drall auf ihn zugelaufen. Drohend hob der Dunkelhäutige den rechten Arm und bündelte ein wenig Ki. Sofort hielt der Elitesaiyajin inne. „Tales… bitte!“, jammerte er und fiel auf die Knie. „Wie oft lagst du uns allen mit deiner Rache in den Ohren?“, fragte der Dunkelhäutige mit zittriger Stimme. „Dir ging es nie um Rache, du wolltest nur neue Opfer…“ „Nein, so war das nicht“, entgegnete Drall und schüttelte den Kopf. „I…ich wollte das ihr euch besser fühlt!“ „Weißt du was Kennar, Guso und Germa mit dir gemacht hätten, wenn sie es gewusst hätten? Sie hätten dich in diesen Raum angekettet und gefoltert! Und du hättest jede Sekunde davon verdient!“, sagte Tales mit eisiger Stimme. Sein Anhängsel schwang aufgebracht durch die Luft und das Fell sträubte sich. Alleine der Anblick, ließ ihm übel werden. Er konnte die Nähe dieses Saiyajin nicht mehr ertragen. „Tales…“ „Spielst dich als Opfer auf, dabei warst du keinen Deut besser, als die Soldaten! Nein, du bist sogar noch schlimmer!“, knurrte Tales und schloss einen Moment die Augen. „Ich weiß… ich habe schreckliches getan… auch dir… aber ich konnte nicht anders“, wimmerte der Elitäre und senkte den Kopf. „Du konntest nicht anders? Weißt du was du mir damit angetan hast? Deinetwegen habe ich mich komplett verloren… ich wurde genauso wie du!“, sprach der Dunkelhäutige weiter. Der Gedanke schmerzte ihm unheimlich, aber er wusste das es so war. „Du…“ „Ich habe meinen eigenen Neffen gequält… habe ihm unglaublich schlimme Dinge angetan...“, kurz stockte Tales und kniff einen Moment die Augen. Eine bleierne Schwere ergriff von ihm Besitz und seine Schuldgefühle drohten ihn für eine Sekunde zu erdrücken. Ihm war klar, dass er dem Elitären nicht die ganze Schuld zuschreiben konnte. Es waren immer noch seine Entscheidungen gewesen, doch ohne Drall wäre es vielleicht nie soweit gekommen. „Jetzt erkenne ich, dass ich kein Recht hatte, ihm das alles anzutun. Mein Kopf war gefüllt mit Lügen und Hass, den du gesät hast. Kakarott hatte das nicht verdient! Aber ich hatte das auch nicht verdient, Drall!“, sprach er leise weiter. „Tales… ich…“ „Nein, Drall. Jetzt hörst du zu!“, knurrte dieser und schüttelte den Kopf. „Du hast mich einfach für deine kranken und perversen Gedanken gequält…“ „A…ber es hat dich stärker gemacht!“ „Stärker?“, finster lachte Tales und schüttelte den Kopf. Bardock lief dabei eine Gänsehaut über den Rücken und es erinnerte ihn ein wenig an den Tales, der ihn nach Clemat entführt hatte. Doch dieses Mal sah er nicht nur Hass und Wut, sondern auch den Schmerz den der Jüngere gerade fühlen musste. „Du hast mich zerstört!“, sagte Tales laut. Verzweifelt schüttelte Drall den Kopf. „Nein… ohne mich…“ „Ohne den Hass und den Wunsch nach Rache wäre ich vielleicht nicht mehr am Leben… aber erst deinetwegen war ich an diesen Punkt gelangt!“ „Die Rache an deinem Bruder… deswegen warst du bei uns!“, sprach der Elitäre verzweifelt. „Ich wollte mich nicht rächen, Drall. Ich wollte ihn nur treffen und verstehen, was geschehen war…“, kurz drehte Tales den Kopf und sah seinem Bruder in die Augen. „Selbst nach den Soldaten, war ich immer noch ich. Das einzige was ich wollte, war zu erfahren warum, dass alles passiert ist“ „A...aber dir ging es nicht gut… ich hörte dich jede Nacht schreien…“, sagte Drall verzweifelt. „Denkst du, dass du mir damit geholfen hast? Dass ich mich besser gefühlt habe, nachdem du mich…“, fragte der Dunkelhäutige wütend und schüttelte den Kopf. „Ich dachte…. dass dir die Wut weiterhelfen würde…“. Freudlos lachte Tales und schloss einen Moment die Augen. „Du bist einfach nur Abschaum, hörst du? Ich wünschte die Soldaten hätten dich damals einfach getötet… du kannst noch soviel lügen, ich weiß, dass es dir nicht leidtut. Du wolltest mir nicht helfen… sondern einfach nur benutzen! Du wirst deine Fehler niemals einsehen“ „D…doch es tut mir leid“, bat Drall und sah verzweifelt zu ihm auf. „Bitte lass mich nicht wieder alleine! Bitte… bitte“ „Kakarott hat Gnade walten lassen… er hat ein größeres Herz als du und ich… ihm kannst du es verdanken, dass ich jetzt hier bin. Seinetwegen lasse ich dir mehr Gnade zuteil werden, als du verdient hast…“, sprach Tales weiter und bündelte erneut eine große Menge an Energie. Überrascht weitete Bardock die Augen, als er das hörte und sah ernst auf das Ki in Tales' Hand. Der Elitäre riss im ersten Moment die Augen auf, ehe er sie schloss und die Arme ausbreitete. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen, während er den Kopf in den Nacken legte. „Danke“, wisperte Drall leise. Ernst sah Tales auf ihn herab und zögerte einen Augenblick. Doch dann schoss er einen gezielten Ki-Strahl direkt in Dralls Herz. Der Körper sackte zusammen und eine kleine Blutlache bildete sich. Kalt besah sich der Dunkelhäutige das Bild und holte zitternd tief Luft. Was er in diesem Moment fühlte, konnte er nicht sagen. Doch in gewisser Weise fühlte er sich etwas leichter. Bardock sah auf den toten Elitekrieger herab und legte dem Jüngeren eine Hand auf die Schulter. Er war froh, dass Tales ihn nicht gefoltert hatte. Egal wie sehr Drall es verdient hätte, es war besser so. Tales' Worte lösten die unterschiedlichsten Gefühle in ihm aus und er musste das auch erst mal verarbeiten. „Lass uns gehen“, meinte Bardock schließlich. Leicht nickte der Dunkelhäutige und wandte sich zum gehen um. Schweigend gingen die beiden Brüder nach draußen und hoben ab. Wieder hob Tales seine Hand und sah kurz zu Bardock rüber. „Hilfst du mir?“, fragte er leise. Zustimmend nickte Bardock, bündelte ebenfalls etwas Ki und gemeinsam schossen die beiden Brüder es auf das Gebäude. Mit einem ohrenbetäubenden Knall durschlug es die Mauern und eine Explosion zerstörte das Gebäude gänzlich. Kurz sah Tales hinab und ein trauriges Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Er war froh diesen Ort endgültig hinter sich zu lassen, doch bis er das, was er heute erfahren hatte, verarbeitet hatte würde noch eine ganze Zeit vergehen. Kopfschüttelnd wandte er sich ab und flog in Richtung Raumschiff los. Gemeinsam betraten sie das Raumschiff und ohne einen Blick zurück zu werfen, ging Tales auf die Brücke. Bardock setzte sich auf seinen Platz und wollte gerade die Koordinaten eingeben, als der Jüngere ihm die Ki-Fesseln abnahm und sich auf den zweiten Stuhl setzte. „Lass uns von diesem grässlichen Planeten verschwinden“, sagte der Dunkelhäutige. Zustimmend nickte Bardock, gab erneut ihr Ziel ein und startete das Raumschiff. Ernst sah er zu Tales rüber. „Du solltest die Ki-Fesseln noch ein wenig ablassen. Es ist nicht gut für deinen Körper“, sagte der Ältere ernst. Doch Tales legte sich die erste Fessel um und schließlich auch die zweite. Gequält schloss er die Augen und lehnte sich in den Sitz zurück, als er merkte wie sein Ki rapide sank. Bardock spürte regelrecht, wie Tales' Ki rasant in den Keller fiel. „Keine Sorge, Bruder… ich halte das aus“, nuschelte der Dunkelhäutige und hielt die Augen geschlossen. Tief atmete Bardock ein und für einen Moment wollte er ihm die Fesseln wieder abnehmen, doch er ließ es dann sein. Auch wenn es ihm schwerfiel. Zufrieden ließ sich Son Goku in das weiche Gras sinken und sah in den Himmel. Er fühlte sich ein wenig erschöpft, doch er empfand das als etwas Gutes. Stundenlang hatten er und Vegeta heute trainiert und er hatte das Gefühl, wieder ein Stück weiter gekommen zu sein. Lächelnd sah er zu dem Prinzen rüber, der direkt neben ihm lag. Ohne weiter darüber nachzudenken, rutschte er etwas näher und legte seinen Kopf auf Vegetas Schulter ab. Seine Hand lag auf der durchtrainierten Brust, die noch etwas feucht von ihrem kurzen Bad im See war. Vegetas Brustpanzer war etwas in Mitleidenschaft gezogen worden und so lag der Ältere oben ohne bei ihm. Kakarott konnte es sich nicht wirklich erklären, aber er suchte immer mehr die Nähe des Prinzen. Er fühlte sich einfach so wohl bei ihm. Ob der Prinz es genauso empfand? Oder ließ er es nur zu, um ihn zu helfen? Wie oft hatte er sich das in den letzten Tagen gefragt. Diese Frage stellte er sich immer wieder, doch traute er sich nicht zu fragen. Ihm war klar, dass sich ihr Verhältnis geändert hatte, auch wenn er selbst nicht sagen konnte, was das alles zu bedeuten hatte. Manchmal überforderte ihn das einfach. Nachdenklich hob er den Kopf und betrachtete Vegetas Gesicht. Der Ältere hatte die Augen geschlossen, doch sein Gesicht wirkte so ernst wie immer. „Vegeta?“, fragte Goku leise. Langsam öffnete der genannte die Augen und sah ihn direkt an. Nervös öffnete Goku den Mund und schloss ihn wieder. Ein tiefes Seufzen entrang sich seinen Lippen, während sein Herz unnatürlich schnell in seiner Brust schlug. „Was ist los Kakarott?“, fragte Vegeta ernst. „Ich… wollte dich fragen… ob es dich eigentlich stört, wenn ich dir so nahe komme?“, fragte Son Goku stockend und strich mit den Fingern nervös über die nackte Brust des Älteren. Überrascht weiteten sich Vegetas Augen und eine Zeitlang schwieg er. „Es stört mich nicht“, antwortete er dann schließlich. „Hm“. Unzufrieden mit dieser Antwort brummte Son Goku missmutig und erhob sich. Seufzend wanderten seine Augen in den Himmel, während seine Gedanken sich überschlugen. Wieso war das nur so kompliziert? Warum konnte er Vegeta nicht einfach fragen, was ihm auf dem Herzen lag? Vielleicht hatte er Angst den Prinzen damit zu verscheuchen, denn davor hatte er ehrlich gesagt am meisten Angst. Auch wenn es ihm inzwischen besser ging, so war Vegeta ihm eine wichtige Stütze. Er konnte sich sein Leben nicht mehr ohne ihn vorstellen. Doch wie sah das Vegeta? Würde er wieder zur Normalität zurückkehren, wenn es ihm wieder richtig gut ginge? Vegeta würde wieder tagtäglich bei Bulma im GR trainieren und er? Sein Zuhause war fort, also blieb ihm nur diese kleine Hütte. Nicht, dass es ihm nicht gefiel, aber er wollte Vegeta einfach weiter bei sich haben. Doch durfte er so fühlen? Kam das alles nur, weil ihm so etwas Schreckliches passiert war und Vegeta ihm geholfen hatte? Wieso hatte der Prinz ihm überhaupt geholfen? Sie waren Kampfgefährten und in gewisser Weise auch Freunde gewesen. Aber wieviel Zeit und Geduld Vegeta in den letzten Monaten mit ihm hatte. Dann diese Umarmungen und… Küsse. Was hatte das zu bedeuten? Son Goku war einfach überfordert. „Stimmt was nicht?“, fragte Vegeta leise und legte eine Hand auf Kakarotts Schulter. Sanft zog er ihn an sich und legte seine Arme um seinen Oberkörper. Er wusste, dass es den Jüngeren beruhigte, gerade wenn ihm seine Erinnerungen doch wieder zusetzten. Außerdem mochte er selbst seine Nähe auch, selbst wenn er es niemals laut zugeben würde. „Was ist das mit uns Vegeta?“, fragte Goku und drehte den Oberkörper, um dem Älteren in die Augen sehen. Auch wenn er es schön fand, so wollte er jetzt eine Antwort haben. „Was meinst du?“, fragte der Prinz und seine Stimme verlor etwas an der minimalen Sanftheit, die er sonst Kakarott gegenüber benutzte. Er verstand die Frage, doch wusste er nicht wie er sie beantworten sollte. Gefühle. Darüber hatte er nie geredet und würde es auch jetzt nicht. „Wieso hilfst du mir so viel, Vegeta?“, wollte Son Goku wissen. „Spielt das eine Rolle?“ „Ja… für mich schon… ich bin dir dankbar, so sehr… aber ich würde dich gerne verstehen…“, erklärte Goku nervös und strich sich mit einer Hand durch die Haare. Nervös wanderten seine Augen zu seinen Händen, die leicht zitterten. Irgendwie machte ihm die Situation Angst und er wünschte sich, er hätte es nicht angesprochen. Was wenn er Vegeta jetzt deswegen wirklich vergraulte? Vegeta spürte das leichte Zittern und drehte Son Goku ganz zu sich um und wischte mit dem Daumen, die ersten Tränen von seinen Wangen. „Wieso weinst du denn jetzt?“, fragte er leise. Wie sehr er es hasste, wenn der Jüngere weinte. Das hatte er in letzter Zeit einfach viel zu oft und es wurde Zeit, dass er wieder fröhlich wurde. Er wollte, dass Kakarott glücklich war. „W…weil ich Angst habe, dich zu verlieren…“, wisperte Son Goku. „Ich brauch dich… Vegeta…“. Ein warmes Gefühl breitete sich in dem Älteren aus und er hörte diese Worte wirklich gerne. Sanft zog Vegeta den Jüngeren in seine Arme und strich ihm beruhigend über den Rücken. „Du brauchst nicht zu weinen… ich bin doch da“, sagte er ruhig und schloss die Augen. Verärgert von sich selbst, biss er sich auf die Unterlippe. Ein paar Worte lagen ihm auf der Zunge, doch er brachte es einfach nicht über sich… Ich bin immer für dich da! Er wusste das es, dass war, was Kakarott hören wollte. Doch dann hätten sie ein Gespräch führen müssen, zudem der Jüngere vielleicht noch nicht bereit war. Und er selbst war es auch nicht. Verzweifelt klammerte sich Son Goku an den Älteren und schloss die Augen. Einerseits beruhigten ihn diese Worte, doch war es nicht das was er hören wollte. Es war kompliziert… seit wann war es das geworden? Kapitel 46: Ratschläge ---------------------- Ein paar Stunden später holte Kakarott die kleine Kapsel hervor und betrachtete sie nachdenklich. „Ich werde meinen Vater kontaktierten“, sagte er leise an den Prinzen gewandt. Dieser nickte nur und sah kurz zu ihm auf. Seufzend ging Son Goku ein stückweit vom Haus weg, drückte den Knopf und warf sie zu Boden. Lächelnd betrachtete er die geräumige Kapsel, die wenige Sekunden später an Ort und Stelle erschien. Bulma hatte sie ihm extra gebaut hatte. Gestern Abend war sie kurz hier, um sie ihm zu geben und um auch nach ihm zu sehen. Seufzend öffnete Goku die Tür und trat ins Innere, indem sich ein großer Bildschirm, mit einem Bedienpult befand. Die Technik ähnelte der in den Raumschiffen, also kannte er sich aus. Seufzend ließ er sich auf einen der beiden Stühle fallen. Mit wenigen Handgriffen nahm er zu seinem Vater Kontakt auf und wartete geduldig. Morgen müssten er und Tales auch endlich Clemat ankommen. Er war froh, wenn sein Vater endlich nicht mehr durchs All flog. Ein bisschen Sorgen machte er sich doch, auch wenn es wahrscheinlich unbegründet war. Bardock schreckte hoch, als er das Piepsen vernahm. Blinzelnd sah er auf den Bildschirm und dann zu Tales, der in dem anderen Stuhl schlief. Das auf und ab, mit den Ki-Fesseln hatte dem Jüngeren gar nicht gut getan und er war regelrecht weggetreten, nachdem er die Fesseln wieder angelegt hatte. Ernst sah Bardock zurück zu dem Bildschirm und ein sanftes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Schnell nahm er das Gespräch an. „Hallo, mein Sohn“, sagte er, froh darüber ihn zu sehen. Kurz betrachtete er ihn und stellt erfreut fest, dass es Kakarott sehr gut gehen schien. Er wirkte gar nicht mehr abgemagert und die Blässe war auch verschwunden. „Hallo Vater“, lächelte Son Goku. Auch wenn es nur ein paar Tage waren, seitdem sein Vater weg war, so vermisste er ihn schon ganz schön. Seine Augen wanderten zu Tales, der offenbar schlafend in dem anderen Stuhl saß. Sofort runzelte er die Stirn, als er bemerkte wie blass sein Onkel wirkte. „Geht es Tales gut?“, fragte er besorgt. Er hatte Angst, dass er sich nicht an Versprechen hielt und sein Vater nun alleine mit dieser schwierigen Situation war. Auch hatte er wieder ein flaues Gefühl im Magen, als er ihn direkt vor sich sah. „Ja, er ist nur erschöpft“, sagte Bardock schnell und erhob sich aus seinem Stuhl. Kurz streckte er sine müden Knochen, ehe er leise an den Dunkelhäutigen herantrat. Vorsichtig legte er eine Hand auf Tales' Stirn. Deutlich spürte er, den kalten Schweiß und seufzte tief. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen, denn er wollte Kakarott nicht damit belasteten. Tales öffnete blinzelnd die Augen und sah sich einen Moment desorientiert um. Als er Kakarott auf dem Display eindeckte, zuckte er merklich zusammen. „I…ich lass euch mal alleine“, nuschelte er und stand langsam auf. Vorsichtig verließ er die Brücke und hielt sich mit einer Hand an der Wand fest, da seine Beine sich sehr wackelig anfühlten. Die Ki-Fesseln hatten ihm mehr zugesetzt, als er erwartet hatte und das einzige was er jetzt wollte, war schlafen. Daher ging er einfach in sein Zimmer und ließ sich auf das Bett fallen. Seine Gedanken ließen ihn zum Glück in Ruhe und er schlief sofort vor Erschöpfung wieder ein. Bardock blickte seinem Bruder nach und setzte sich anschließend wieder. „Wie geht es dir, Kakarott?“, fragte Bardock, um das Thema zu wechseln. „Ganz gut…“, sagte dieser und ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. „Vegeta und ich haben uns in die Berge zurückgezogen. Dort können wir in Ruhe trainieren und auch das klappt inzwischen wieder etwas besser. Ich… habe keine Angst mehr…“ „Das freut mich für dich, Kakarott“, sagte Bardock und schloss einen Moment die Augen. „Ich bin so froh, dass es dir besser geht“ Einen Augenblick überlegte Goku und traute sich nicht, die Frage zu stellen, weswegen er unter anderem auch mit seinem Vater reden wollte. „Wie läuft es bei euch? Morgen werdet ihr ja endlich auf Clemat ankommen“, meinte Son Goku nachdenklich. „Es geht schon, Kakarott. Mach dir keine Gedanken um uns und kümmere dich erst einmal um dich“, antwortete der Ältere ernst und stockte kurz. Nichts lag ihm ferner, als seinen Sohn anzulügen, aber er wusste nicht ob er ihm von dem Zwischenstopp erzählen sollte. “Wir werden noch etwa fünf Tage länger unterwegs sein“, sagte er schließlich ehrlich. „Ich passe schon auf mich auf, Vater“, entgegnete Son Goku lächelnd. Es war auch nicht so, als wäre er ständig besorgt um Tales. Eigentlich versuchte er gar nicht an seinen Onkel zu denken. Aber er meinte es ernst, dass er wollte das es diesen besser ging. Auch wenn er Bardock und Tales weggeschickt hatte, um erst einmal Zeit für sich zu haben. Bedeutete das nicht, dass er nicht wissen wollte, wie es mit den beiden lief. Sollte Tales sich wieder zum negativen ändern, wollte er das hören! „Wieso noch so lange?“, fragte Goku überrascht. „Wir hatten einen kurzen Zwischenstopp auf Lagon Txarrak gemacht“, antwortete Bardock etwas wiederwillig. „Was? Was habt ihr dort gemacht?“, wollte Son Goku wissen. „Tales wollte nochmals dorthin, um mit einigen Dingen abzuschließen“, wich der Ältere aus. Nachdenklich sah Son Goku ihn an und seufzte tief. Gerne hätte er gefragt, was sie dort genau gemacht hatten, aber er ließ es dann doch sein. „Hat es was gebracht?“, wollte er stattdessen wissen. „Ich weiß noch nicht, er hat einige Dinge herausgefunden… die ihm den Boden unter den Füßen weggezogen haben… aber er versucht damit abzuschließen“, erklärte Bardock stockend. Er wollte seinem Sohn vorerst nichts von Drall erzählen, da er nicht wusste wie er darauf reagierte. „Das ist gut…“, murmelte Goku und seufzte tief. Er hatte das Gefühl, dass sein Vater ihm etwas verschwieg, doch fürs erste beließ er es dabei. Mal sehen wie es in den nächsten Wochen mit den beiden lief. Nachdenklich schwieg er und haderte mit sich selbst. „Alles in Ordnung, Kakarott?“, fragte Bardock, da ihm auffiel, dass sein Sohn irgendetwas beschäftigte. „Ja…“, antwortete dieser und strich sich durch die Haare. „Ich bräuchte bitte deinen Rat, Vater“ „Natürlich! Worum geht’s denn?“, wollte der Ältere wissen. „E…es geht um Vegeta“, begann Kakarott zögernd. „Ist etwas passiert? Habt ihr euch gestritten?“, fragte Bardock und runzelte die Stirn. „Nein, das ist es nicht“, antwortete Goku schnell. „Ich… hm… das ist einfach so kompliziert!“, sagte er verzweifelt und schüttelte den Kopf. „Vegeta und ich waren Freunde… zumindest empfand ich das so, aber… keine Ahnung. Er hat mir in den letzten Monaten so viel geholfen und ich… wüsste gerne wieso, verstehst du? Ich habe Angst… ihn zu verlieren, wenn es mir wieder richtig gut geht...“, erzählte Son Goku stockend. Ruhig hörte Bardock ihm zu und dachte nach. Er hatte einen ziemlich guten Eindruck, wie das Verhältnis des Prinzen zu seinem Sohn vorher gewesen war, durch die ganzen Geschichten. Er selbst hatte sich diese Frage auch schon gestellt und hatte da eine Theorie. Doch sollte er Kakarott davon erzählen? Da war er sich auch nicht wirklich sicher… „Außerdem weiß ich nicht… ich… hmm… suche ständig Vegetas Nähe. Ich fühl mich… einfach wohl bei ihm. Es beruhigt mich, wenn er einen Arm um mich legt… oder er einfach bei mir liegt“, erzählte Son Goku. „Aber darf ich das? Ich meine… ich würde das nie mit einem meiner anderen Freunde machen und… ich kenne nur P…Paare die sich so verhalten…“ „Zuerst einmal ist das völlig in Ordnung, wenn du gerne in Vegetas Nähe bist. Alles was du fühlst, ist vollkommen in Ordnung. Vegeta hat doch nichts dagegen, dass du seine Nähe suchst, oder?“, fragte Bardock mit einem milden Lächeln. „Nein, ich glaube nicht“, meinte Goku schultern zuckend. „Er sagt es zumindest“ „Ich glaube, wenn Vegeta das nicht wollen würde, hätte er es dir gesagt. Also mach dir da keine Gedanken. Außerdem glaube ich auch nicht, dass du ihn verlierst, sobald es dir wieder richtig gut geht“, sprach Bardock ernst. „Woher willst du das wissen?“, wollte Kakarott wissen und seufzte. Irgendwie beruhigten ihn diese Worte, aber er hatte trotzdem Angst. „Kakarott, es ist nur ein Gefühl. Aber jemand, dem du nicht sehr wichtig bist, würde sich niemals so um dich kümmern. Wie oft Vegeta sich bei dir entschuldigt oder war einfach nur um deine Sicherheit besorgt war. Das macht niemand grundlos“, sagte der Ältere ernst. „Du meinst… aber was bedeutet das?“, fragte Goku verwirrt. Sein Herz klopfte schneller und irgendwie machte ihn der Gedanke glücklich, dass er Vegeta etwas bedeuten könnte. „Vielleicht solltest du einfach mal mit Vegeta reden“ „Das habe ich ja gemacht, aber… ich habe das Gefühl, dass er das nicht will…“, murmelte Goku verzweifelt. „Dann lass dir Zeit, mein Sohn. Vielleicht fängt Vegeta irgendwann von alleine mit dem Thema an… mach dir nicht so viele Gedanken. Vegeta hat dich offensichtlich gerne in seiner Nähe und du bist gern bei ihm. Genieße es einfach und der Rest kommt dann ganz von allein“, sagte Bardock mit einem kleinen Lächeln. Ernst hörte Son Goku seinem Vater zu und nickte. Vielleicht hatte sein Vater recht und er machte sich einfach viel zu viele Gedanken. Vegeta schien ihn ja wirklich gern um sich zu haben und wenn sogar sein Vater der Meinung war, dass Vegeta ihn nicht alleine ließ. Sollte er einfach aufhören sich zu sorgen. „Danke, Vater“, sagte er dankbar und erwiderte das Lächeln. „Gerne doch, du kannst mich jederzeit kontaktieren, wenn du meinen Rat brauchst“, erwiderte Bardock froh darüber, dass er helfen konnte. „Du fehlst mir, mein Sohn“ „Du mir auch, Vater… aber ich glaube das war die richtige Entscheidung“, antwortete Goku mit einem tiefen Seufzen, ehe er wieder lächelte. „Ja, das denke ich auch“, stimmte Bardock zu. „Aber sag mir bitte, wenn du Probleme hast“, meinte Son Goku ernst. „Das mache ich, mein Sohn. Es ist nicht einfach, aber ich denke, ich bekomme das hin. Sollte irgendetwas sein, melde ich mich. Also mach dir bitte keine Gedanken“, bat der Ältere erneut. „Na schön“, stimmte Son Goku zu und seufzte. „Dann melde ich mich in ein paar Tagen wieder“ „Ich werde da sein“, meinte Bardock und schmunzelte ein wenig. Er war froh, dass Kakarott das Thema wieder fallen ließ. Er nahm sich vor, seinen Sohn nicht mit seinen Problemen zu belasten, da er nicht wollte, dass es diesem seinetwegen wieder schlechter ging. „Dann bis bald, Vater“, sagte Goku und winkte zum Abschied. Mit einem Knopfdruck beendete er das Gespräch und blieb noch einen Augenblick sitzen. Er dachte über den Rat des Älteren nach und war froh, dass er ihn gefragt hatte. Schließlich stand er auf und verließ die Kapsel, die er einfach dort stehen ließ. Bulma hatte gemeint, dass nur er und Vegeta sie betreten konnten. Aus Sicherheitsgründen… Falls das überhaupt notwendig war! Gemütlich lief er zu dem Prinzen zurück und ließ sich neben ihm ins Gras fallen. Dieser öffnete ein Auge und musterte ihn von der Seite. Ihm fiel sofort die gute Laune des Jüngeren auf. „Das Gespräch scheint gut verlaufen zu sein“, bemerkte Vegeta. „Ja, das ist es“, stimmte Goku zu und legte sich ebenfalls in das Gras. Wieder kuschelte er sich an den Prinzen heran und legte einen Arm um dessen Oberkörper. Entspannt schloss er die Augen und genoss den Augenblick einfach, genauso wie sein Vater es ihm geraten hatte. „Dann verläuft die Reise wohl nach Plan“, murmelte Vegeta. Auch wenn er es nicht zugeben würde, so sorgte er sich doch ein kleinwenig um Bardock. Immerhin war er mit diesem Monster alleine unterwegs. Er hatte Angst, dass dieser Tales die Ki-Fesseln abnahm und der die Chance nutzte. Hoffentlich trug er sie noch! Doch fragen wollte er gerade auch nicht, da er das Thema Tales gerne mied. Er wollte Kakarott nicht runterziehen und auch nicht darüber reden, wie er es fand, dass dieser Saiyajin fröhlich durch das Weltall flog. Seufzend legte er einen Arm und Kakarotts Rücken und strich ihm behutsam mit den Fingern über die Seite. Auch er schloss entspannt die Augen und genoss den Augenblick. Eine Weile blieben die beiden so liegen, bis ein lautes Magenknurren die angenehme Stille durchbrach. Grinsend verdrehte der Prinz die Augen und blickte zu Kakarott, der verlegen zu ihm aufsah. „Lass uns was essen“, meinte Vegeta kopfschüttelnd. Er konnte ihm gar nicht böse sein, war er doch froh, dass Kakarott inzwischen wieder regelmäßig aß. Kapitel 47: Neue Pläne? ----------------------- Verschwommen sah Tales auf das, was ihm vor die Augen gehoben wurde. Es dauerte einen Augenblick, bis er das blutverschmierte Fell erkannte. Ein ziehender Schmerz in seinem Unterleib ließ ihn aufschreien und es wurde schwarz. Er hörte nur noch das Klopfen seines Herzens laut in seinen Ohren wiederhallen. Die Schwärze verschwand nach und nach und die Schmerzen kehrten zurück. Es tat weh, war so unfassbar schmerzhaft. Er spürte es… jeden Stoß. Jedes Mal, wenn er sich in seinem Körper versenkte. Wimmernd öffnete er die Augen und blickte direkt in Dralls lustverzerrtes Gesicht. Bei diesem Anblick wurde ihm sofort schlecht und er wünschte, er könnte den Blick abwenden. Doch eine Hand packte sein Kinn und hielt ihn an Ort und Stelle. „Ich bin also ein Monster?“, fragte Drall ihn und beschleunigte seine Stöße. Die Schmerzen nahmen zu und es wurde beinahe unerträglich. Qualvoll schrie Tales auf und versuchte den Elitären von sich zu schieben. Seine Augen weiteten sich, als er die Ki-Fesseln um seine Handgelenke sah. Nackte Angst und Verzweiflung ergriff von ihm Besitz. „Tja mein Lieber… die wirst du wohl für den Rest deines Lebens tragen“, lachte Drall. „Sieh es dir an! Dann weißt du warum!“ Brutal drehte er Tales‘ Kopf und diesem stockte der Atem, bei dem ihm sich bietenden Anblick. Dort waren nicht Olve, Kennar und Guso… Nein, er sah sich selbst, wie er über Kakarott kniete. Sein eigenes, krankes und irres Grinsen im Gesicht, während er diesen unschuldigen Saiyajin folterte. „Bitte…“, flehte Tales wimmernd und Tränen traten in seine Augen. Das zu sehen, zerriss ihm einfach das Herz. Wie sehr er sich selbst dafür hasste! „Er hatte es nicht verdient, da hast du Recht“, sagte der Elitäre und zwang ihn weiter auf das Geschehen zu sehen. „Aber du…“, stöhnend biss Tales sich auf seine Unterlippe, während eine Hand über seine Brust strich. „...mein hübscher Tales. Du verdienst diese Schmerzen… jede Sekunde davon. Ich hätte dich mir jeden Tag nehmen sollen“, sagte Drall mit rauer Stimme und küsste ihn. Schlagartig riss Tales die Augen auf und schlug wild um sich. Er fiel dabei vom Bett und mit einem ohrenbetäubenden Knall trat er gegen eines der Regale. Augenblicklich hörte er auf und blieb an Ort und Stelle sitzen. Schwer atmend versuchte er sein schnell schlagendes Herz zu beruhigen. Der Traum hatte sich so real angefühlt, dass er dachte immer noch die Schmerzen zu fühlen. Wankend stand er auf und setzte sich auf das Bett. Gerade in dem Moment öffnete sich die Tür und Bardock rannte herein. Erleichtert atmete der Ältere auf, als er Tales unverletzt vorfand. Er hatte es nur laut Poltern gehört. „Alles in Ordnung?“, fragte er besorgt und trat näher an seinen Bruder heran. Deutlich sah er die Angst in Tales' Augen und der leicht gehetzte Blick… „I…ich habe nur schlecht geträumt“, murmelte der Dunkelhäutige und legte sich wieder auf das Bett. Seufzend nahm er seinen Schweif in die Hände und strich mit den Fingern durch das aufgebauschte Fell. Ein Zittern erfasste seinen Körper und egal wie sehr er es versuchte, er konnte es einfach nicht unterdrücken. Dieser Traum… den konnte er nicht so einfach hinter sich lassen. Seufzend setzte sich Bardock neben ihn und legte beruhigend eine Hand auf die Schulter des Jüngeren. Es wunderte ihn nicht wirklich, dass Tales Albträume plagten, nachdem was er da erfahren hatte. „Willst du mir davon erzählen?“, fragte er vorsichtig. Ernst sah Tales in die ruhigen Augen seines Bruders und schloss die seinen. Tief atmete er durch und überlegte einen Augenblick. „Ich habe von Drall geträumt… kein großes Wunder, oder?“, fragte der Dunkelhäutige leise. „Nein, nicht wirklich“, antwortete Bardock ruhig. Hatte er damit schon fast gerechnet. „Wir waren wieder in diesem Zimmer… und ich bin nochmal aufgewacht, a… als er mich auf der Couch…“, begann Tales zu erzählen und stockte kurz. „Du musst nicht darüber reden, wenn du nicht kannst“, sagte der Ältere schnell, da er deutlich sah wie sehr sich sein Bruder quälte. „Dralls Blick… so lüstern und hungernd nach mehr… er drehte meinen Kopf. Aber… da waren nicht Olve und Kennar sondern… ich und Kakarott…“, erzählte Tales weiter und seine Hände krallten sich in seinen Schweif. Tränen traten in seine Augen und ihm wurde schlecht, als er sich an seinen eigenen Gesichtsausdruck erinnerte. Bardock stockte bei den Worten und schloss einen Moment die Augen. Er mochte sich nicht einmal vorstellen, wie Tales Kakarott… „Drall sagte… Kakarott habe das nicht verdient, aber ich… schon. Er hätte mich jeden Tag quälen sollen…“, wisperte Tales und konnte nicht verhindern das die ersten Tränen über seine Wangen hinab liefen. Stumm sah Bardock ihn an, nicht wissend wie er reagieren sollte. Er war zerrissen vor Wut über Tales' Tat und dem Mitleid, dass er für seinen Bruder empfand. „Tales… du hattest das auch nicht verdient“, sagte er schließlich leise und er meinte es auch so. Niemand verdiente solche Qualen! Tales' Tat war nicht richtig gewesen, doch diese Strafe war einfach viel zu hoch! Verzweifelt schüttelte Tales den Kopf und atmete zitternd ein. „Drall hätte nicht aufhören sollen… er hätte mich töten sollen… dann hätte ich niemals…“, sagte er leise unter Tränen. „Sag so etwas nicht“, bat Bardock und streckte eine Hand nach seinem Bruder aus. Alleine die Vorstellung, dass dieser Saiyajin ihn weiter gequält hätte… „Es ist doch wahr! Ich hätte das niemals tun dürfen… ich hatte kein Recht! Sag mir, wie ich damit leben soll, Bruder? Kakarott will das ich lebe, aber wieso? Soll ich noch mehr leiden?! Dann foltere mich… bring mich um, wie… in meinem Traum. Dann hört das endlich auf!“, rief Tales aufgebracht und wurde mit jedem Wort lauter. „Tales…“, rief Bardock geschockt, als er das hörte. „Ich könnte dich niemals foltern oder töten!“ „Warum nicht? Ich bin ein Monster, Bardock! Ich bin an allem selbst Schuld! Ich habe mit Okara geschlafen, obwohl du mich gewarnt hast. Ich bin bei Drall geblieben, obwohl mir mein Gefühl sagte, dass ich gehen soll. Ich selbst bin für all das verantwortlich!“, schrie Tales aufgebracht. Ein Knacken ertönte und ein gleißender Schmerz schoss durch seinen Körper. Verwirrt sah der Dunkelhäutige an sich hinab und sah sein eigenes Fell leblos in seinen Händen liegen. Ein Drittel des Anhängsels hing in einer merkwürdigen Position. Zitternd ließ er das Fell los, das einfach auf das Bett fiel und eine weitere Schmerzenswelle durch seinen Körper schickte. Verzweifelt legte er seine Hände an seinem Kopf und schluchzte leise. Bardock sah geschockt auf den gebrochenen Schweif und stand auf. Schnell nahm er den Jüngeren fest in seine Arme. Tales versteifte sich, aber ließ es einfach zu. Er hatte nicht die Kraft um sich zu wehren oder auch zu diskutieren. „Tales… hör auf damit. Du bist kein Monster! Deine Tat... ist schrecklich und ich kann und werde sie nicht gut reden. Aber du musst aufhören, dich selbst zu quälen. Drall hätte dich niemals anfassen dürfen, ebenso wenig wie die Soldaten“, sprach Bardock mit belegter Stimme. „Wie soll ich… mir verzeihen, wenn es nicht einmal du kannst… Bruder… das ist unverzeihlich. Ich kann das nicht vergessen“, wimmerte Tales und klammerte sich fest an den Älteren. Sein Schweif schmerzte unheimlich und das Zittern verstärkte dieses Gefühl um ein Vielfaches. Doch es war ihm egal, er wollte einfach nur, dass es endlich aufhörte. *** „Bulma, du hast ihn gestern gesehen. Was denkst du? Wie geht es ihm?“, fragte Muten Roshi ernst. Nachdenklich nippte Bulma an ihrem Kaffee und seufzte tief. „Es geht ihm gut, kein Vergleich zu vorher“, antwortete sie mit einem milden Lächeln. Sie erinnerte sich an das Verhalten ihres Jugendfreundes am letzten Abend und musste zugeben, dass es sie fröhlich stimmte, ihn wieder lächeln zu sehen. „Das ist gut. Ich freue mich das es ihm besser geht“, sagte Muten Roshi mit einem kleinen Lächeln und senkte den Kopf. „Trotzdem… findet ihr wirklich, dass wir ihn ausgerechnet mit Vegeta alleine lassen sollen?“, fragte Yamchu in die Runde. Er hatte dabei ernsthafte Bedenken. „Vegeta hat sich in den letzten Monaten wirklich sehr gut um Son Goku gekümmert und ihm verdanken wir es, dass es ihm nun besser geht“, antwortete Bulma scharf und seufzte. Sie hatte es einfach statt! In den vergangenen Jahren musste sie Vegeta so oft verteidigen und dabei hatte er unzählige Male bewiesen, das er einer von den Guten war. „Schon gut, reg dich nicht auf. Ich mache mir einfach Sorgen“, wehrte Yamchu sofort ab. „Was mich mehr beschäftigt, ist die Frage was Tales mit Son Goku gemacht hat. Ich meine wir können weiter Theorien aufstellen, aber das bringt doch alles nichts. Egal was es war, Tales sollte jetzt nicht einfach fröhlich durch das Weltall fliegen!“, mischte sich Krillin ernst ein und ballte seine rechte Hand zur Faust. Alleine der Gedanke an diesen Saiyajin, ließ ihn schon wütend werden. „Son Goku möchte es uns nicht sagen und wir sollten seinen Wunsch respektieren, Krillin“, sagte Muten Roshi ernst. „Ich weiß“, murmelte der Glatzköpfige ernst. Auch wenn es ihm schwerfiel, er würde seinen Freund nicht weiter danach fragen. „Das dieser Mistkerl weiterleben darf, ist mir auch ein Rätsel!“, meinte Bulma kühl und fasste sich an die Stirn. Allein der Gedanke an Tales! Wenn sie könnte, würde sie ihn eigenhändig verprügeln! „Son Goku hat einfach ein viel zu gutes Herz“, sagte Yamchu seufzend. „Ich finde es auch nicht richtig, aber unser Freund hat diese Entscheidung gefällt und wir sollten das akzeptieren“, mischte sich der Alte ein. „Meister, wir können doch nicht einfach alles so hinnehmen“, warf Krillin entrüstet ein. Zwar hatte er vor ein paar Tagen zugestimmt. Aber trotzdem… „Krillin, es bringt nichts, wenn wir jetzt über Son Gokus Kopf entscheiden. Er selbst weiß was für ihn am besten ist und wir sollten uns einfach freuen, dass es ihm wieder besser geht“, sagte Muten Roshi ernst. Genervt sah Krillin auf seine Faust und atmete tief durch, ehe er sich entspannte. „Wahrscheinlich habt ihr Recht“, stimmte er widerwillig zu. „Natürlich habe ich Recht!“ „Die beiden trainieren im Moment viel, vielleicht solltet ihr ihn einfach mal besuchen. Ich bin sicher er freut sich“, sagte Bulma mit einem kleinen Lächeln. Insgeheim stimmte sie Muten Roshi zu, auch wenn es ihr lieber gewesen wäre, wenn Tales immer noch unter den Toten weilen würde. Hoffentlich täuschte sich Son Goku nicht und der Dunkelhäutige kehrte irgendwann wieder. Doch Bardock wusste sich bestimmt zu helfen, so schätzte sie den Saiyajin schon ein. Auch wenn sie ihn erst ein paar Tage kannte, musste sie zugeben, dass ihr der Vater von Son Goku sehr sympathisch war. „Wer hätte gedacht, dass Vegeta Son Goku einmal so sehr hilft“, meinte Yamchu mit einem Schnauben. Er wusste nicht, ob er die beiden in den Bergen besuchen wollte. Da wartete er lieber bis die beiden wieder hier auftauchten. *** Entspannt lehnte sich Son Goku zurück und strich sich über den vollen Magen. „Das war lecker“, sagte er mit einem breiten Grinsen, ehe er zum Prinzen rüber sah. Dieser schmunzelte ein wenig, als er den Berg an Tellern sah. Zum Glück hatte Bulma ihnen einen großen Vorrat an Lebensmitteln mitgegeben. Zwar genoss er es auch mit Kakarott auf die Jagd zu gehen, aber dagegen hatte er auch nichts einzuwenden. „Schön, dass dein Appetit wieder vorhanden ist“, sagte der Prinz lächelnd. „Ja, manchmal habe ich das Gefühl, als müsste ich all die verpassten Essen nachholen“, lachte Goku und legte eine Hand an den Hinterkopf. „Hm, du hast gekocht und ich mache den Abwasch“, beschloss er und sprang leichtfüßig auf die Beine. Bulma hatte sie gestern solange bequatscht, bis sie die kleine Küche aufbauten. Sie war auch nicht wirklich groß. Ein Herd, eine Spüle, bisschen Arbeitsfläche und ein großer Kühlschrank. Dinge, die er nicht unbedingt gebraucht hätte, aber dann musste er jetzt nicht erst Wasser holen. Der riesige Wassertank hinter dem Haus hielt eine Weile. Gemütlich ließ er etwas Wasser in die Spüle einlaufen und trug die ersten Teller rüber. Sorgsam begann er einen Teller nach dem anderen abzuspülen. Vegeta beobachtete ihn dabei ruhig und war froh, dass der Jüngere sich freiwillig darum kümmerte. Hausarbeit lag ihm gar nicht! Kochen ja, das war auch notwendig. Auch wenn er vorher nur für sich gekocht hatte. Aber Abspülen? Nein, danke! „Wie lange möchtest du eigentlich hier draußen bleiben?“, fragte der Prinz nach einer Weile. Überrascht hielt Son Goku inne und zögerte einen Augenblick. „Willst du zurück?“, fragte vorsichtig. „Nein, mir gefällt es hier. Hätte nicht gedacht, dass ich die Ruhe des Waldes so schätzen würde“, antwortete Vegeta ehrlich und entlockte Goku ein kleines Lächeln. „Also ich bin gerne hier draußen und solange du nicht zurück willst, können wir gerne hierbleiben“, beantwortete er die Frage ehrlich. „Hm, von mir aus bleiben wir noch länger hier. Wir haben ja alles was wir brauchen“, meinte Vegeta gelassen. „Aber vielleicht solltest du deine Söhne mal besuchen… ich glaube sie würden sich freuen“. Kurz stockte Son Goku und dachte einen Augenblick nach. „Ja, da hast du sicher Recht. Son Goten hat das Ganze ziemlich mitgenommen und er freut sich bestimmt. Es tut mir leid, was ich ihm alles zugemutet habe“, murmelte der Größere bedauernd. „Das muss es nicht, Kakarott. Du konntest zudem Zeitpunkt nicht anders“, sagte der Prinz ernst. „Ich weiß, vielleicht sollte ich sie morgen besuchen. Kommst du mit?“, fragte er vorsichtig. „Ich komme mit“, antwortete Vegeta schmunzelnd. Auch wenn er lieber trainiert hätte, so tat er Kakarott diesen Gefallen gern. „Irgendwann muss ich auch nochmal mit Chichi sprechen“, sagte Goku plötzlich leise und wurde wieder ernst. Die Situation zwischen ihm und seiner Noch-Ehefrau war schwierig und gerne würde er sie noch länger ignorieren. Aber irgendwann sollte er auch dieses Gespräch führen. Es wurde Zeit… Vegeta knurrte, als er den Namen hörte und schloss angewidert die Augen. Son Goku drehte sich um und lächelte leicht. „Ich werde Bulmas Hilfe brauchen, wenn wir uns scheiden lassen wollen“, meinte er noch leise, ehe er sich wieder dem Abwasch widmete. Kapitel 48: Goku & Chichi ------------------------- Vorsichtig wickelte Bardock den Verband um die gebrochene Stelle an Tales' Schweif und spürte ihn immer wieder zusammenzucken. „Entschuldige, ich bin so vorsichtig wie möglich“, sagte der Ältere leise und warf seinem Bruder einen kurzen Blick zu. Tales hatte sich inzwischen wieder beruhigt und blickte beinahe teilnahmslos zur Seite. Fast wirkte er wieder so, wie zu der Zeit, als er das Essen verweigert hatte. Ein wenig machte Bardock dieser Blick Angst und er war heillos überfordert, mit der ganzen Situation. „Ist schon gut“, sagte Tales leise und sah ihn direkt an. Erleichtert atmete Bardock auf und erwiderte den Blickkontakt. „Hast du damals davon geträumt?“, fragte er leise. „Das ich dich foltere und schließlich töte?“. Einen langen Augenblick sahen sich die beiden Brüder in die Augen. „Ja, ich habe geträumt. Dass ihr mich foltert und du mich am Ende mit den bloßen Händen erwürgst“, antwortete Tales schließlich ehrlich. „Das könnte ich nicht!“, erwiderte Bardock sofort geschockt und eine Gänsehaut breitete sich auf seinen Armen aus. Alleine die Vorstellung… nein das könnte er niemals! „Vielleicht solltest du es aber“, murmelte der Dunkelhäutige und schloss die Augen. Müde legte er seinen Kopf auf dem Kissen ab und biss die Zähne zusammen, als sein Anhängsel eine weitere starke Schmerzwelle durch seinen Körper schickte. „Fang bitte nicht schon wieder damit an“, bat der Ältere ruhig. „Dann sag mir, was ich machen soll“, meinte Tales erschöpft und hielt seine Augen geschlossen. „Ich habe auf Kakarott gehört und esse wieder. Ich lebe… versuche meine verdammte Vergangenheit zu verarbeiten und bekomme nur noch mehr grausame Details an den Kopf geworfen. Ich wünschte, ich wüsste nicht weswegen Drall verbannt wurde… dann wüsste ich auch nicht, dass er mich nur aus Spaß gequält hat… weil er einfach nur scharf auf mich war…“ „Ich kann dir nicht sagen, was du machen sollst“, sagte Bardock leise und seufzte tief. „Das mit Drall ist… ich verstehe, dass es hart für dich ist, aber er ist tot. Vielleicht kannst du jetzt damit abschließen“ „Selbst, wenn… für was?“, fragte der Dunkelhäutige leise und sah abermals zu ihm auf. „Ich kann das mit Kakarott nicht mehr gutmachen und ich habe nichts mehr. Was soll ich mit meinen Leben noch anfangen? Auch wenn du eigentlich der Ältere von uns bist, vergisst du, dass ich inzwischen 61 Jahre gelebt habe. Seit der Verbannung gibt es für mich… nichts mehr. Nur noch Schmerz…“ „Du hast immer noch mich“, sagte Bardock ernst und seufzte. Vorsichtig legte er den braunen Pelz auf dem Bett ab, nachdem er fertig war. Er konnte immer noch nicht glauben, dass sich Tales seinen eigenen Schweif gebrochen hatte. „Ich sage es dir gerne noch einmal, Bruder. Du kannst mir nicht verzeihen“, meinte Tales ruhig. „Irgendwann wirst du meine Nähe nicht mehr haben wollen und dann bin ich wieder alleine“ „Das kannst du nicht wissen“, meinte Bardock seufzend und legte das Verbandszeug auf die Seite. Anschließend zog er seinen Brustpanzer und die Stiefel aus. Dann befreite er auch Tales von seiner Rüstung, der verwirrt seine Augen öffnete und stumm zu ihm aufsah. Ohne ein weiteres Wort legte sich Bardock auf das Bett und zog Tales nahe zu sich, vorsichtig darauf bedacht nicht den Bruch zu berühren. „Schlaf jetzt, dein Körper braucht dringend Erholung. Du Dickkopf musstest ja unbedingt gleich die Ki-Fesseln wieder anlegen, anstatt auf deinen großen Bruder zu hören“, murrte Bardock leise. „Auch wenn du inzwischen älter bist als ich, du wirst immer mein kleiner Bruder sein“. Ein kleines Lächeln schlich sich auf Tales' Lippen und ungläubig schüttelte er den Kopf. „Du bist echt unbelehrbar“, murmelte er, beinahe verzweifelt. Ein warmes Gefühl breitete sich in seinem Magen aus. Familie, Geborgenheit… wie sehr er das in den letzten vierzig Jahren vermisst hatte. Aber er durfte das Gefühl nicht zulassen. „Das sagt der Richtige!“, knurrte Bardock und legte die Felldecke über ihre Körper. Tales schnaubte bei der Aussage und schloss die Augen. Sein Bruder verwunderte ihn immer wieder mit seinem Verhalten. Er selbst wartete jede Sekunde darauf, dass er ihn für seine Tat verließ. Irgendwann würden Bardocks Augen ihn hasserfüllt ansehen. Genau deswegen versuchte er gar nicht erst, die Bindung zwischen ihnen aufzubauen. Je mehr er sich an den Älteren gewöhnte, desto mehr würde es ihn verletzen, wenn er ihn eines Tages wieder alleine ließ. *** Lächelnd flog Son Goku mit dem Prinzen zu Son Gohans Haus. Er hatte gestern Abend seinen Söhnen noch telepathisch Bescheid gesagt und sie wollten sich dort treffen. Seine Jungs schienen sich richtig zu freuen, dass er sich von alleine bei ihnen gemeldet hatte und er freute sich jetzt richtig darauf, sie zu sehen. „So gute Laune?“, fragte der Prinz schmunzelnd. „Ja, ich freu mich sie zu sehen. Das war eine gute Idee, Vegeta“, grinste Goku. Doch nicht nur das bevorstehende Treffen hob seine Stimmung, sondern auch die Tatsache, dass er gerade selbstständig flog. Das war auch eines der Dinge, die ihm besonders gefehlt hatten. Fliegen war eine schöne Sache, nicht nur, dass man überall bequem hinkam. Es brachte auch ein Gefühl der Freiheit und Leichtigkeit mit sich. Vegeta erwiderte das Lächeln, doch dann wurde er schlagartig ernst. „Oh nein, nicht die schon wieder!“, murrte er genervt. Verwirrt sah Son Goku zu ihm rüber, ehe er die Energien bei Son Gohans Haus überprüfte. „Chichi“, wisperte er leise und schluckte schwer. Deutlich spürte er die aufgebrachte Aura seiner Ehefrau, direkt bei seinen Söhnen. Tief atmete er durch und schloss einen Moment die Augen. Eigentlich hatte er keine Lust darauf, auf sie zu treffen. Da er einen schönen Tag mit seinen Söhnen und Vegeta haben wollte. Aber nun ließ es sich nicht mehr vermeiden. Umkehren tat er nun keinesfalls! „Hm, dann werde ich wohl doch heute mit ihr reden“, meinte Son Goku ernst und seufzte tief. Über das Gespräch hatte er sich schon viele Gedanken gemacht. Er wollte das sie sich im Guten voneinander trennten. „Du musst nicht, wenn du nicht willst“, erwiderte Vegeta sofort und versuchte seine schlechte Laune zu unterdrücken. Er konnte diese Frau einfach nicht leiden und wenn sie nur einmal in seiner Gegenwart über Kakarott herzog, würde er sich nicht mehr beherrschen können! „Nein, ich habe es den Jungs versprochen. Ist schon in Ordnung“, antwortete Goku ruhig. Sanft legte er Vegeta eine Hand auf die Schulter. „Mach dir keine Sorgen, ich komme schon klar“. Still flogen die beiden weiter und landeten nach zehn Minuten vor dem großen Haus. Seufzend schloss Son Goku die Augen, als er deutlich die laute Stimme von Chichi vernahm. Vegeta knurrte erneut und verschränkte die Arme vor der Brust. „Lass mich das machen, Vegeta“, bat Goku leise und lehnte sich kurz an den Älteren. „Ich muss endlich mit ihr reden“ „Na schön, aber wenn ich merke, dass sie dich fertig macht. Kann sie was erleben!“, stimmte der Prinz missmutig zu. Es passte ihm gar nicht, dass dieses Weib hier war. Er konnte sie einfach noch nie leiden und seitdem Kakarott wieder auf der Erde war, erst recht nicht! „Danke“, wisperte Son Goku dankbar. Gemeinsam schritten die beiden Saiyajin um das große Gebäude herum. Draußen waren zwei große kreisrunde Tische aufgebaut und mehrere Stühle gaben Platz für einige Besucher. Son Goten und Trunks saßen jeweils auf einem der Stühle und sahen angespannt auf die Szene vor ihren Augen. Chichi schien sich mit Son Gohan zu streiten, der alle Mühe hatte, um seine Mutter zu beruhigen. „Hallo zusammen“, sagte Son Goku und hob eine Hand zum Gruß, als sie nur noch wenige Schritte entfernt waren. Sofort zog er alle Blicke auf sich und ernst blickte er in die vor Wut sprühenden Augen von Chichi. „Was willst du denn jetzt hier?“, keifte die Schwarzhaarige, kaum dass sie sie erreicht hatten. Vegeta knurrte bei der Aussage und Chichi zuckte merklich zusammen. Sie hatte die Drohung des Prinzen nicht vergessen. „Hallo Vater“, sagte Son Gohan und warf ihm einen entschuldigenden Blick zu. Er hatte nicht mit der Ankunft seiner Mutter gerechnet, denn dann hätte er seinen Vater nicht hierherkommen lassen. „Können wir kurz reden, Chichi?“, fragte Goku ernst. „Ach, jetzt willst du reden, ja?“, meinte sie spitz und sah ihn wütend an. Finster sah sie zwischen ihren Söhnen hin und her, ehe sie schließlich nickte. „Na schön, was solls!“ „Danke, lass uns ein paar Schritte gehen“, meinte er erleichtert. Kurz sah er zu Vegeta, der ihn missmutig ansah. „Ich komme gleich wieder“, wisperte er und wollte damit signalisieren, dass alles in Ordnung war. Der Prinz knurrte, da ihm das gar nicht gefiel. Genervt ließ er sich auf einen der Stühle fallen und schloss die Augen. Wenn er spürte, dass Son Gokus Ki auch nur flackerte, war er sofort zur Stelle! „Von mir aus“, antwortete Chichi finster und stampfte gleich los, in Richtung Wald. Kopfschüttelnd folgte der Saiyajin ihr und eine Weile liefen sie still nebeneinander her. Irgendwann blieb sie stehen und drehte sich um. „Also worüber willst du reden?“, fragte Chichi abweisend. „Was ist denn überhaupt mit dir los? Wieso bist du so wütend?“, wollte Goku zuerst einmal wissen. Er kannte es ja, dass sie ihn so behandelte und die Jungs, wenn sie etwas angestellt hatten. Also grundlos stritt sie sich nicht mit Son Gohan, zumal sie ihn sonst nur in den höchsten Tönen lobte. „Warum ich wütend bin?“, fragte sie gereizt. „Weil du meinen Sohn mitgenommen hast. Ich habe Son Goten seit Wochen nicht mehr gesehen! Nicht einmal Son Gohan kommt mich noch besuchen! Die ganze Zeit bin ich alleine und dann muss ich das auch noch von Bulma erfahren… ich habe es so satt, dass du tun und lassen kannst, was du willst. Immer bin ich die Böse, das ist einfach nicht fair!“ Ruhig hörte Son Goku seiner Frau zu und seufzte tief. Er verstand, dass es sie belastete, dass die Jungs sie mieden. Doch dieses Verhalten hatte sie sich wirklich selbst zuzuschreiben. „Chichi, merkst du nicht, wie du dich zurzeit benimmst? Son Goten wollte nicht hören, wie du ständig über mich schimpfst. Die Situation mit dem neuen Mann in deinem Leben, ist nicht leicht für ihn“, versuchte er ihr begreiflich zu machen. Vorsichtig legte er ihr die Hände auf die Schultern. „Du warst doch früher nicht so. Hör auf ständig den Streit zu suchen und die Jungs werden dich sicher wieder öfters besuchen wollen“. Eigentlich hatte Goku nun damit gerechnet, dass seine Frau komplett an die Decke ging, doch entgegen seiner Vermutung blieb sie ruhig. Stattdessen wandte sie den Kopf gen Boden und schloss die Augen. „Das mit Painte ist vorbei… ich bin inzwischen ganz alleine. Mir fehlen die Kinder und auch du…“, sagte sie leise und hob den Kopf. „Das tut mir leid, Chichi“, meinte Son Goku ehrlich. Er hatte inzwischen damit abgeschlossen, dass seine Frau einen neuen Mann hatte. Seit sie von Clemat aufgebrochen waren, hatte er viel über die Zukunft nachgedacht und für sich und Chichi sah er keine mehr. „Ich weiß du hattest es nicht leicht mit mir“, fing er zögernd an und schloss einen Moment die Augen. „Ich war auch nicht gerade eine gute Ehefrau… ich hätte dich nicht abschieben dürfen. Das ist mir inzwischen klar geworden. Ich weiß, dass es zwischen uns aus ist… wahrscheinlich schon sehr viel länger“, sagte Chichi ruhig und ernst sah sie ihm in die Augen. „Du hast versucht mir zu helfen und ich möchte dir erklären, warum ich mich so verhalten habe. Dass bin ich dir Schuldig“, sprach er mit zittriger Stimme. Sein Herz schlug schneller und er hatte Angst vor ihrer Reaktion. Doch wenn sie nun so ruhig miteinander reden konnte, war dies der perfekte Zeitpunkt Er hatte sich das wirklich gut überlegt! Er wollte alles klären und es sollte nichts mehr zwischen ihnen stehen. Chichi würde immer ein Teil seines Lebens bleiben, selbst wenn sie nicht mehr zusammen waren. Alleine wegen den Jungs… Ruhig hörte Chichi ihm zu und wartete geduldig, das Son Goku weitersprach. Sie spürte, das es ihm schwerfiel darüber zu sprechen. Aber sie wollte auch endlich den Grund hören. „Als Tales mich entführt hat, haben mich seine Freunde gefoltert…“, begann Son Goku zögernd und schloss die Augen. Geschockt weiteten sich Chichis Augen und sie presste die Lippen fest aufeinander. Ihr Gefühl sagte ihr, dass da noch mehr war. „Seine Freunde haben mich mehrfach vergewaltigt, Chichi“, sagte Son Goku leise und sah zögernd in ihr Gesicht. Entsetzt schlug sie eine Hand auf ihren Mund und schloss die Augen. „Son Goku das…“, begann sie mit zittriger Stimme. „…es tut mir so leid“. Niemals hätte sie damit gerechnet, dass ihrem Mann solche Grausamkeiten widerfahren waren. Jetzt wo sie es wusste, fühlte sie sich nur noch schlechter. Kein Wunder, dass er sich so verhalten hatte! „Schon gut, Chichi. Ich komme allmählich damit zurecht und versuche das alles hinter mir zu lassen. Ich wollte nur, dass du mich verstehst“, wisperte er leise. „Das tue ich… oh Kami! Ich war so dumm“, sprach sie leise und Tränen traten ihr in die Augen. „Du konntest es nicht wissen. Auch wenn mich dein Verhalten verletzt hat, möchte ich, dass wir das alles hinter uns lassen. Lass uns nicht mehr streiten, alleine wegen den Kindern“, bat Son Goku ehrlich. Langsam hob sie den Kopf und blickte ihm einfach nur in die Augen. „Du hast Recht“, stimmte sie schließlich zu und ein kleines Lächeln legte sich auf ihre Lippen. Erleichtert legte Son Goku ihr eine Hand auf die Schulter. Chichi schloss ihre Augen und legte ihre Arme um seinen Körper. Einen kurzen Augenblick fühlte sie sich wieder wie damals, als alles noch in Ordnung zwischen ihnen war. Doch das würde es nie wieder sein. Es würde dauern bis sie das eben gehörte verdaut hatte. Aber sie wollte wenigstens keine weiteren Streitereien mehr. Son Goku legte kurz seine Arme um sie, ehe er sie bestimmend von sich schob. Es fühlte sich merkwürdig an, von ihr umarmt zu werden und er mochte das Gefühl nicht wirklich. „Außer dir, wissen es nur Vegeta und mein Vater“, sagte er ernst. „Ich werde es niemanden sagen, das verspreche ich!“, unterbrach sie ihn sofort ernst. Schnell wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht und amtete tief durch. „Danke“, antwortete Goku erleichtert. Nachdenklich legte er den Kopf in den Nacken und blickte in den Himmel. Tief holte er Luft und versuchte sein schnell schlagendes Herz zu beruhigen. Es war ihm leichter gefallen, als er es selbst erwartet hatte. Aber er fühlte sich jetzt besser. Es war gut, dass sie darüber gesprochen hatten. „Lass uns zurückgehen“, schlug er vor. „Geh du schonmal vor, ich brauche noch einen Moment“, murmelte Chichi. „Okay“ Kapitel 49: Brüder ------------------ Erleichtert ging Son Goku zurück, doch plötzlich stockte er, als er Vegeta vor sich stehen sah. Der Prinz lehnte mit geschlossenen Augen an einem Baum. Ein kleines Lächeln schlich sich auf Gokus Lippen. Er wusste, dass der Ältere sich nur um ihn gesorgt hatte und fand das einfach nur schön. Ohne groß darüber nachzudenken, trat er auf ihn zu und nahm ihn in die Arme. Seinen Kopf legte er auf Vegetas Schulter ab und schloss die Augen. Der Prinz erwiderte die Umarmung und seufzte leise. „Hältst du das wirklich für eine gute Idee, dass du es ihr gesagt hast?“, fragte er leise. „Ja, vertrau mir“, antwortete Son Goku ruhig. „Das tue ich“, sagte Vegeta und entlockte dem Größeren ein breites Grinsen. Langsam lösten sie sich voneinander und ernst blickte Vegeta in die Richtung, in der er Chichi zurückgelassen hatte. „Danke“, sagte Goku und grinste frech, als er einen halbgenervten Blick von Vegeta zu sehen bekam. „Ich bin froh, dass du nach mir geschaut hast“, erklärte der Jüngere gelassen. Vegeta zuckte nur mit den Schultern. Er konnte gar nicht anders, als den beiden zu folgen. Immerhin musste man bedenken, wie Chichi Kakarott beim letzten Mal fertig gemacht hatte! Er war froh, dass es dieses Mal nicht der Fall war. Doch als sie ihn umarmt hatte, hätte er sie liebend gern zum Mond geschossen! Eine kleine Weile blieben die beiden einfach so stehen, bis Vegeta das angenehme Schweigen brach. „Und warum waren es plötzlich nur Tales' Freunde?“, wollte er wissen und seine Augen verengten sich gefährlich. Hatte Kakarott wirklich seinen Onkel gedeckt? Wieso?! Tief atmete der Größere durch und blickte unschlüssig in die dunklen Irden des Prinzen. Was sollte er darauf antworten? Das er nicht wollte, dass Chichi Tales als seinen Vergewaltiger ansah? Das er nicht wollte, dass sie sich vorstellte wie sein Onkel ihn… Egal was er sagte, er wusste das Vegeta nicht glücklich damit sein würde. „Ich wollte nicht, dass sie weiß, dass er mich auch…“, nuschelte er leise, beinahe unsicher. Seine Augen wanderten zu Boden und nervös biss er sich auf die Unterlippe. „Warum nicht, Kakarott?“, fragte der Prinz ruhig und riss sich zusammen, um jetzt nicht wütend zu werden. Kakarott war einfach zu gut für diese Welt. „Vegeta… ich… keine Ahnung! Ich wollte nicht, dass sie es weiß… sie sollte ihn nicht…“ „Ist das dein Ernst? Du beschützt ihn jetzt auch noch?!“, fragte Vegeta kopfschüttelnd und schnaubte. Langsam trat er einige Schritte zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich… will, dass es mit uns allen klappt… wenn sie wiederkommen“, nuschelte Son Goku. „Du willst wirklich, dass dieses Monster bei uns auf der Erde lebt?! Hier, bei deinen Freunden, deinen Söhnen und bei dir?“, harkte Vegeta nach und verzog das Gesicht zu einer verabscheuenden Maske. „Ich will nicht, dass mein Vater ständig soweit weg ist…“, versuchte Goku einzuwerfen und sein Herz schlug schnell, bei der Vorstellung. Im Moment behagte es ihm selbst nicht, dass Tales eines Tages hier lebte. Aber er wollte seinen Vater bei sich haben und so war dies der einzige Weg. Tales war vielleicht sein Peiniger, aber auch ein Opfer. Jeder verdiente eine zweite Chance. Selbst nachdem was Tales getan hatte, verdiente er sie. „Dann soll Bardock zurückkommen, aber ohne diesen abscheulichen Saiyajin!“, knurrte Vegeta. „Tales war viel zu lange alleine… wenn mein Vater ihn zurücklässt, verzweifelt er wieder“, versuchte Son Goku sich zu erklären. „Na und?! Was interessiert er dich?“, wollte der Ältere wissen. „Vater hat mir vieles über Tales erzählt! Auch wie er damals wirklich war… er war einer von den Guten, Vegeta!“, erklärte Goku eindringlich. „Ich habe mich auch verändert nachdem… bitte, Vegeta ich will meinen Vater nicht wieder wegschicken und möchte meinen Onkel kennenlernen. Ich will nicht immer wieder daran denken müssen… das soll aufhören!“ „Das kann man ja wohl nicht miteinander vergleichen! Du hast dich beinahe selbst zerstört! Tales hat dich…!“, knurrte Vegeta und schüttelte den Kopf. „Du kannst nicht so tun, als wäre es nicht passiert!“ „Das will ich auch gar nicht, Vegeta“, meinte Goku beinahe verzweifelt und schloss die Augen einen Moment. Er merkte wie ihn das Gespräch immer mehr runterzog. Dabei wollte er doch heute einen schönen Tag mit seinen Söhnen und Vegeta verbringen. „Können wir das Thema bitte lassen?“, bat Son Goku leise. Tief seufzte der Prinz und seine Augen ließen den Größeren nicht eine Sekunde los. Schließlich nickte er, da er deutlich merkte, wie belastend das für Kakarott wurde. Dieses Thema würde aber noch öfters aufkommen und Vegeta wollte es noch weiter besprechen. Ihm gefiel das alles nicht. Tales sollte tot sein und nicht im Raumschiff neben Bardock sitzen. Dankbar lächelte Goku und küsste den Prinzen sanft auf die Lippen, ehe er seine Hand in die seine nahm. „Na komm, lass uns zurückgehen“, schlug Son Goku vor und drehte sich um, als er plötzlich Schritte hinter sich hörte. Überrascht wandte er den Kopf um und blickte zu Chichi, die geradewegs auf sie zukam. Vegeta kam das gerade nur Recht. Langsam ging er ihr entgegen und fixierte sie mit seinen Augen. „Solltest du irgendwann jemanden etwas davon erzählen, zerlege ich dich in deine Einzelteile“, knurrte der Prinz und sah ihr direkt in die Augen. Chichi schluckte schwer, ehe sie nickte. „Ich werde nichts verraten!“, antwortete sie mit zittriger Stimme. „Dann ist ja gut“, sagte Vegeta eiskalt, ehe er sich umdrehte und zurück zu Kakarott ging. „Jetzt können wir gehen“. Goku blinzelte verwirrt und warf einen kurzen Blick zu Chichi, die ihn eher gequält anlächelte. Vegeta packte seine Hand und zog ihn mit sich. Schweigsam gingen die drei aus dem Wald heraus und zurück zu den anderen. Kurz vor Son Gohan überholte Chichi die zwei und blickte ihre Söhne nacheinander an. „Ich werde jetzt nach Hause fahren. Aber ich würde mich freuen, wenn ihr mich bald besuchen kommt. Wir haben einiges zu bereden“, sagte die Schwarzhaarige ruhig und ihre Stimme zitterte. Überrascht öffnete Son Gohan den Mund und wusste nicht was er sagen sollte. So nickte er einfach und Son Goten tat es ihm gleich. Chichi verließ die kleine Gruppe und warf ihrem Ehemann einen kurzen Blick zu, ehe sie in ihr Auto stieg und davonfuhr. „Was war das denn?“, fragte Trunks verwirrt und runzelte die Stirn. „Alles in Ordnung, Vater?“, wollte Goten wissen und betrachtete ihn. Dieser lächelte leicht und setzte sich an den Tisch. Vegeta ließ sich neben ihm nieder und verschränkte die Arme vor der Brust. Er war immer noch wütend, wegen dem vorherigen Gespräch. Aber er wollte Kakarott jetzt nicht den Tag verderben. „Alles gut“, antwortete Goku ehrlich und seufzte. „Ich habe mit eurer Mutter geredet und ihr solltet das auch tun. Sie hat ein schlechtes Gewissen“ „Wirklich?“, fragte Son Goten und hob eine Augenbraue. Nachdem Auftritt den seine Mutter gerade wieder hingelegt hatte, konnte er sich das kaum vorstellen. „Ja, tut mir einfach den Gefallen. Du musst ja nicht wieder zu ihr ziehen, aber die Streitereien müssen aufhören. Chichi und ich haben den Streit auch beigelegt und wir werden uns scheiden lassen“, erklärte Son Goku ruhig. „Das ist wohl das beste“, meinte Son Gohan ehrlich und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Wir werden sie besuchen und sie anhören“, entschied er und warf seinem kleinen Bruder einen Blick zu. Dieser nickte etwas wiederwillig und seufzte schwer. Die bevorstehende Scheidung verwunderte niemanden mehr. „Du bist einfach zu gut für die Welt, Kakarott“, schnaubte Vegeta und schüttelte den Kopf. Sofort wurde er von allen Anwesenden überrascht angeschaut. „Was? Ihr wisst das ich recht habe“, grummelte der Prinz und schloss die Augen. „Lasst uns einfach über was anderes reden“, schmunzelte Son Goku. „Da bin ich dabei!“, stimmte Trunks zu und grinste. *** Müde öffnete Bardock die Augen und sah sich um. Er lag alleine in dem Bett und auch Tales‘ Brustpanzer war verschwunden. Mit einem tiefen Seufzen setzte er sich auf und zog sich erst einmal ordentlich an. Die Energie seines Bruders schien niedrig, aufgrund der Ki-Fesseln, aber ruhig. Mit einem Gähnen machte sich Bardock auf den Weg zur Brücke. „Guten Morgen“, sagte Bardock, als er seinen Bruder auf einem der Stühle sitzen sah. Tales drehte sich ruckartig zu ihm herum und hörte auf die Fessel an seiner linken Hand zu betrachteten. „Morgen“, antwortete der Dunkelhäutige. „Was machst du hier Tales?“. Unschlüssig zuckte dieser mit den Schultern und sah nach draußen in die Weiten des Alls. „Ich wollte nicht ohne dich frühstücken und…“, kurz stockte Tales und ein mildes Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Zuerst wollte ich trainieren, bis mir eingefallen ist, dass ich das gar nicht kann“, meinte er mit einem schiefen Grinsen und hob eine Hand. „Also habe ich mich hierhergesetzt und einfach das Weltall beobachtet. Egal wie lange man hier draußen ist, es ist immer noch unheimlich schön. Auch wenn es manchmal… recht einsam und verlassen wirkt. Mir fehlt der rote Planet…“, sinnierte der Dunkelhäutige und ein tiefes Seufzen entfloh ihm. Verwirrt trat Bardock an den Jüngeren heran und legte eine Hand an seine Stirn. Solch merkwürdiges Gerede kannte er gar nicht von seinem Bruder. „Geht es dir gut?“, fragte er besorgt. Schmunzelnd schob Tales die Hand von sich und stand auf. „Tut mir leid… ich rede Schwachsinn… ich glaube ich muss mir einfach eine Beschäftigung suchen“, wisperte der Dunkelhäutige. Das viele Nachdenken trieb ihn langsam aber sicher in den Wahnsinn. Seine Gedanken kreisten nur noch um Drall und Kakarott. Schuld und Schmerz. „Wir könnten ein wenig zusammen trainieren“, schlug Bardock vor. „Das funktioniert nicht mit den Fesseln“, antwortete Tales. „Ich weiß, aber ein paar einfache Übungen ohne Ki kannst du auch machen. Du wärst nicht alleine und würdest vielleicht mal eine Sekunde nicht über irgendwas nachdenken“, erwiderte der Ältere ernst und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Das bringt nichts“, nuschelte Tales und strich mit den Fingern seiner rechten Hand über das kalte Metall an seiner Linken. Er erinnerte sich wieder an seinen Albtraum. „Drall sagte in meinem Traum… dass ich die Fesseln für den Rest meines Lebens tragen würde… und er hat Recht, Bruder. Training ist also sinnlos…“ „Das weißt du doch gar nicht!“, antwortete Bardock ernst und blinzelte überrascht, als er wieder Dralls Name hörte. Nachdenklich blickte er auf Tales‘ Hände und seufzte tief. Nochmal durfte er ihm die Fesseln nicht abnehmen, Tales trug sie aus gutem Grunde. „Lass es gut sein, Bruder“, wisperte Tales und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich habe es selbst zu verantworten, dass ich sie trage. Ihr musstet sie mir anlegen und ich werde mich deswegen auch nicht beschweren. Lass uns einfach frühstücken gehen“ Unschlüssig sah Bardock seinem Bruder in die Augen und nickte schließlich. Er wusste nicht so recht was er sagen sollte, also schwieg er. Auch wenn er deutlich spürte, wie sehr Tales unter seiner Tat litt, so konnte er ihm die Ki-Fesseln nicht abnehmen. Abgesehen davon, dass es sich wie ein Verrat an Kakarott anfühlte, wusste er selbst nicht was passieren würde, wenn Tales seine Kräfte wieder hatte. Angst hatte er vor seinem Bruder keine, aber er ahnte, dass dieser ihn dann bei der passenden Gelegenheit zurücklassen würde… „Was ist?“, fragte Tales leise, da sich der Ältere noch nicht einen Millimeter bewegt hatte. „Ich frage mich, was du tun würdest, wenn du die Ki-Fesseln los wärst“, sagte Bardock ehrlich. Tales stockte und biss sich auf die Unterlippe. Ein flaues Gefühl breitete sich in seinem Magen aus, bei dem Gedanken, was sein Bruder wohl dachte. „Was denkst du, dass ich tue?“, fragte er leise. „Abhauen oder… ich weiß nicht…“, murmelte Bardock und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. „Du bist ständig so abweisend und versuchst mich mit aller Macht von dir fernzuhalten…“ Tales schwieg eine Weile und wandte den Blick wieder nach draußen. Seufzend schloss er die Augen und biss sich auf die Unterlippe. „Weil ich nicht will, dass es zu sehr wehtut… wenn du mich wieder verlässt. Wenn wir eine… Bindung zueinander aufbauen… so wie früher und… du mich dann verlässt wegen… Kakarott. Das würde ich nicht… ertragen“, sagte er leise, mit zittriger Stimme. „Vielleicht würde ich abhauen… weil es einfacher wäre… aber ich würde weder dir noch Kakarott etwas antun…“, sprach Tales ernst. Er wusste das sein Bruder auch daran dachte und das tat weh. Es war logisch, dass Bardock so dachte. Deswegen distanzierte er sich doch so. Diese Tat stand zwischen ihnen und würde es immer… „Entschuldige… ich glaube ich werde doch noch etwas schlafen“, nuschelte der Dunkelhäutige und hielt den Blick gesenkt. Ohne ein weiteres Wort verließ er die Brücke. Mit einem Mal fühlte er sich müde und erschlagen. Bardock biss sich auf die Unterlippe und seufzte tief. Tales‘ Worte beschäftigten ihn und er verstand ihn. Aber was sollte er dazu sagen? Er konnte nicht leugnen, dass diese Sache zwischen ihnen stand. Sollte er sich etwa für seine Ehrlichkeit bedanken?! Er versuchte doch ihm zu helfen, trotz dessen was Tales getan hatte. „Tales, warte…“, rief er ihm nach und setzte sich in Bewegung. „Es ist alles in Ordnung, Bardock“, sagte dieser leise und drehte sich um, ohne stehen zu bleiben. „Ich will einfach nur schlafen…“ Und Bardock blieb stehen. *** „Das war ein schöner Tag“, sagte Son Goku lächelnd und warf einen Blick zum Prinzen, welcher direkt neben ihm flog. „Ja, bis auf den Anfang“, stimmte dieser gelassen hinzu. „Naja, wenigstens habe ich das Gespräch hinter mir… Chichi und ich werden uns scheiden lassen und das ewige Gestreite hört auf“, erwiderte Goku mit einem fröhlichen Lächeln. Er konnte im Moment gar nicht anders, als zu lächeln. Nicht nur, dass er einen schönen Tag mit seinen Söhnen und Vegeta verbracht hatte. Son Gohan und Videl hatten eine wirklich wundervolle Neuigkeit. Sein Ältester bekam nun ein Kind und er wurde Großvater! Wie sehr er sich darüber freute. Son Gohan war so stolz und voller Glück, da konnte er doch gar nicht anders als sich für ihn zu freuen. Ob es wohl ein Mädchen oder ein Junge wurde? Er persönlich hoffte auf ein Mädchen. Ob sie seinen Kampfgeist bekommen würde? Da musste er wohl oder übel noch ein paar Monate warten. Aber das machte nichts, die Zeit bis dahin würde er nutzen, um vollständig gesund zu werden. Dabei hatte er sich heute schon so gefühlt! Keine Sekunde waren seine Gedanken abgedriftet. Keine miesen Erinnerungen oder Schmerz. Sondern einfach nur ein gutes Essen im Beisammensein, seiner Familie. Die Zukunft würde definitiv schön werden. Auch wenn es noch Rückschläge geben würde oder aber immer noch die Sache mit Tales im Raum stand. Er wusste was er wollte und das würde Goku dem Prinzen zeigen. Die Zukunft sollte frieden bringen… für sie alle! Kapitel 50: Besuch ------------------ Seufzend lehnte Bardock sich mit dem Rücken an den Türstock. Seine Augen lagen auf den feuchten Fliesen. Beobachteten einzelne Tropfen die langsam hinab liefen, ohne sie wirklich wahrzunehmen. Immer noch rannen vereinzelte Wassertropfen über seine nackte Brust hinab. Nach dem stundenlangen Training hatte er sich gerade erst eine ausgiebige Dusche gegönnt. Wieder lokalisierte er Tales‘ Energie, die sich in den letzten Stunden nicht ein einziges Mal bewegt hatte. Seit sie vor vier Tagen auf Clemat angekommen waren, war sein Bruder den ganzen Tag an derselben Stelle. Nachdem Gespräch, was sie auf der Brücke geführt hatten, distanzierte sich Tales vollkommen von ihm. Er aß normal, antwortete auf seine Fragen. Doch es fühlte sich an, als wäre eine undurchdringbare Wand zwischen ihnen. Er kam einfach nicht mehr an ihn heran. Bardock hatte keine Ahnung, was er sagen oder tun sollte und allmählich glaubte er wirklich, dass Tales recht behalten würde. Seine Tat würde sie irgendwann auseinander bringen… Einerseits wollte er Tales helfen, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen und endlich nach vorne zu sehen. Er wünschte sich seinen Bruder zurück. Der, der er früher war… In gewisser Weise war Tales wieder wie früher, aber ihre einst unerschütterliche Bindung war zerbrochen. Manchmal wirkten sie wirklich wie Fremde… Aber er konnte es nicht ändern. Ein zischendes Geräusch ertönte hinter ihm und verwirrt blickte er in den Gang. Sein Mund klappte auf, als er niemand anderes als Kakarott und Vegeta vor sich stehen sah. „Vater!“, rief Kakarott erfreut und nahm ihn sogleich in die Arme. Liebevoll erwiderte Bardock die Geste und schloss einen Moment die Augen, ehe sein Blick auf Vegeta traf. Dieser nickte nur und hob die Hand zum Gruß, bevor er in Richtung Treppe davon ging. Langsam löste Bardock sich von seinem Sohn und legte eine Hand an seine Wange. „Du siehst gut aus, Kakarott! Wie geht es dir?“, fragte Bardock mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen. Die Überraschung war den beiden wirklich gelungen! Kakarott hatte diesen Besuch mit keinem Wort erwähnt und umso mehr freute er sich. „Mir geht es gut, Vater“, grinste der Jüngere und blickte kurz in die Richtung, in der Vegeta verschwunden war. Der Prinz war nur mitgekommen, da er ihn nicht in Tales‘ Nähe wissen wollte. Obwohl er ihm versichert hatte, dass der Dunkelhäutige sich nicht in der Nähe seines Vaters befand. „Schön, dass du mich besuchen kommst, mein Sohn“, lächelte der Krieger, hob seinen Brustpanzer vom Boden auf und zog ihn über. „Ich wollte einfach sehen, wie es dir geht!“, antwortete Kakarott und sah sich etwas um. „Außerdem habe ich dich ganz schön vermisst…“. Verlegen drehte er den Kopf zur Seite. „Ich habe dich auch vermisst“, sagte Bardock leise und wuschelte ihm durch die Haare. Wieder wanderten seine Augen über den Körper seines Sohnes. Kakarott sah wirklich gut aus… kein Vergleich zu vorher. Keine Blässe, kein zu geringes Gewicht… nein, er wirkte wie ein gesunder Saiyajin! Er strahlte sogar eine gewisse Stärke aus. Wie schön es war, ihn so zu sehen! „Und wie läuft das Training?“, fragte Bardock neugierig. „Sehr gut! Vegeta muss sich nicht mehr ganz so zurückhalten. Ich werde jeden Tag stärker“, antwortete Son Goku mit einem breiten Grinsen. Er machte jeden Tag Fortschritte und wenn es so weiter ging, war er in ein paar Monaten wieder genauso stark wie früher. „Wie läuft es bei euch?“, fragte Goku, bevor sein Vater antworten konnte. „Alles in Ordnung, Kakarott“, sagte Bardock ausweichend. Son Goku erstarrte und hob eine Augenbraue. Alleine der Ton ließ ihn schon aufhorchen, aber er hatte auch den seltsamen Blick seines Vaters bemerkt. „Vater, bitte sei ehrlich!“, sagte Son Goku seufzend. Sanft legte er eine Hand an die Wange des Älteren und lehnte sich etwas an ihn. „Ich will wissen, wenn irgendetwas nicht stimmt. Dir soll es gut gehen und… Tales auch. Mach dir keine Sorgen, dass ich es nicht verkrafte. Ich komme gut damit klar“, sprach Son Goku ernst und er meinte es auch so. So leicht ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen und er würde wegen Kleinigkeiten nicht zusammenbrechen. Bardock schwieg eine Weile und nickte schließlich. Wenn er nicht darüber redete, würde sein Sohn sich wahrscheinlich ständig Gedanken machen und das wollte er auch nicht. Also konnte er gleich ehrlich sein. „Also gut, lass uns auf mein Zimmer gehen. Ich erklär dir alles“, stimmte Bardock schließlich zu. In diesem Haus gab es vier Schlafzimmer im oberen Stockwerk. Tales hatte sein eigenes Zimmer wieder bezogen, wenigstens für die Nacht, denn Tagsüber war er immer fort. Bardock ließ ihn, da er nicht wusste mit welchem Recht er ihn hier behalten sollte. Würde Tales die Ki-Fesseln loswerden, wüsste er es sofort. Aber nichts dergleichen geschah und sein Gefühl sagte ihm, dass er ihm trauen konnte. Zumindest was das betraf. Und er irrte sich fast nie. Bardock hatte das freie Zimmer bezogen. Er wollte nicht in demselben Zimmer schlafen wie diese Monster, die seinen Sohn vergewaltigt haben. Es war am Ende des Ganges und somit am weitesten entfernt von dem von Tales. Bardock führte Son Goku in sein Reich und öffnete die Tür. Das Zimmer war nur spärlich eingerichtet. Ein Bett und ein Kleiderschrank. Es war schon da gewesen, als Tales und seine Freunde es damals gekauft hatten. Tales bezahlte auch jemanden, dass er regelmäßig Slaven für die Hausarbeit herschickte. Das Loch in der Außenwand war repariert gewesen, als sie angekommen waren und der Kühlschrank voll mit frischen Lebensmitteln. Bardock hatte Tales sofort darum gebeten, den Leuten Bescheid zu geben, dass sie nicht mehr hierherkommen sollen. Den Haushalt bekamen sie alleine hin, zumal sie beide die meiste Zeit draußen waren. Die Lebensmittel reichten noch eine Weile, da die Vorräte vom Raumschiff noch reichlich vorhanden waren. Sollten sie knapp werden, würde er in die nächstgelegene Stadt fliegen und einkaufen. Tales meinte, er habe mehr als genug Geld durch seine Aufträge. Am Anfang war Tales gar nicht begeistert gewesen, tat dann aber, worum er ihn bat. Anschließend gab er ihm seinen Scouter freiwillig. Dabei hatte Bardock das noch nicht einmal verlangt. „Setz dich“, sagte der Ältere und klopfte auf das Bett. *** Vegeta verließ das Haus und wartete einen Augenblick, ehe er seine Aura unterdrückte und losflog. Schon in der ersten Sekunde hatte er die Energie dieses Monsters wahrgenommen. Blitzschnell flog er dorthin und landete nur ein paar Meter vor der zusammengesunkenen Gestalt am Boden. Tales öffnete die Augen, als er Schritte hörte. Seine Augen weiteten sich, als er den Prinzen auf sich zukommen sah. Langsam erhob er sich und blieb einfach stehen. Vegeta ballte die Hände zu Fäusten und ein angewiderter Ausdruck schlich sich auf sein Gesicht. Er hasste diesen Saiyajin mit jeder Faser seines Seins! Kaum, dass er ihn erreicht hatte, packte er Tales an der Kehle und drückte ihn grob gegen den mächtigen Stamm. Tales keuchte und kniff die Augen zusammen, als sein Rücken mit der rauen Rinde kollidierte. Automatisch hob er seine Hände, um die des Prinzens zu lösen. Sie sahen einander direkt in die Augen und Tales hielt inne. „Du solltest tot sein!“, knurrte Vegeta bedrohlich und erhöhte kurzzeitig den Druck. Es kostete ihn all seine Überwindung, Tales nicht sofort und auf der Stelle zu töten. Doch er wusste wie Kakarott reagieren würde, also riss er sich zusammen. „Wenn es nach mir ginge, würde ich dich jetzt töten! Langsam und grausam!“, raunte Vegeta mit kalter Stimme und blickte dem Dunkelhäutigen direkt in die Augen. Ein Beben durchlief Tales und seine Hände zitterten leicht. Es war nicht die Angst vor dem Tot. Denn ja, er hatte ihn verdient! Doch er wollte keine Schmerzen mehr, die weit über einen fairen Kampf hinausgingen. „Dann tu es… ich weiß ich habe es verdient“, antwortete Tales gepresst und schnappte abgehackt nach Atem. Vegeta knurrte und Tales‘ Reaktion schürte seine Wut nur noch mehr. Sollte er jetzt etwa Mitleid mit diesem Monster haben?! „Spar dir deine Mitleidsnummer! Ich weiß wie du wirklich bist! Ich habe gesehen, was du mit Kakarott gemacht hast!“, sagte der Prinz und wurde mit jedem Wort lauter. Aus dem Augenwinkel sah er etwas Braunes und packte die Rute des Dunkelhäutigen. Grob drückte er zu und spürte den Saiyajin augenblicklich zusammensinken. Nur noch seine Hand hielt ihn aufrecht. „Ich weiß… es tut mir leid… ich weiß was ich getan habe und ich verdiene all die Qualen… die du mir zufügen willst…“, sagte Tales schwer atmend und stöhnte, als er den Druck auf seine immer noch gebrochene Rute spürte. Ein starker Schmerz schoss durch das Fell seine gesamte Wirbelsäule hinauf. Vegeta knurrte, als er die Worte hörte und er roch beinahe Tales‘ Angst. Er erkannte, dass sein Gegenüber es absolut ernst meinte und das machte ihn beinahe rasend vor Wut. Tales war nicht mehr derselbe und Kakarott würde das bemerken. Er würde ihn auf der Erde leben lassen, ungestraft und eher noch belohnt für seine abscheulichen Taten. Seine Augen wanderten zu dem braunen Fell und er bemerkte den Verband. „Was ist das?“, wollte er wissen. „Ich… habe ihn mir gebrochen… unabsichtlich“, antwortete Tales stockend. Vegeta grinste fies, als er das hörte. So ein Bruch schmerzte weitaus mehr, als wenn man das Körperteil ausriss. Mit den Fingern ertastete er den Bruch und übte Druck darauf aus. Sofort stöhnte Tales gequält und das Fell bauschte sich auf. Doch immer noch hielt der Dunkelhäutige seine Hände ruhig neben seinem Körper. Er versuchte nicht einmal Vegeta aufzuhalten. Tales würde sich nicht wehren, sollte er ihn jetzt töten. Im Gegenteil, er hätte ihm sogar in die Hände gespielt. Auch dessen wurde sich der Prinz bewusst. Tales wollte sterben, den einfachen Weg gehen, statt sich mit Schuldgefühlen abzugeben. Lebte er, so konnte er noch leiden und Vegeta würde es ihn nie vergessen lassen, sollte er wirklich auf die Erde kommen! Doch vielleicht konnte er Kakarott noch von diesem Plan abbringen… Vegeta blickte Tales einfach nur an und dachte nach. Gerade als er seine Hand wegnahm bekam er einen Geruch in die Nase. Entsetzt weiteten sich seine Augen und ein drohendes Grollen verließ seine Kehle. Er konzentrierte sein Ki in die Hand, in der er das braune Fell hielt. Tales schrie schmerzerfüllt und sackte zu Boden. Sein Körper krümmte sich zusammen und wandte sich unter unfassbar starken Qualen. Vegeta beobachtete ihn eiskalt und verzog nicht einmal eine Miene. Es war lange her, dass er jemanden gefoltert hatte. Seit er Kakarott kannte, war das nicht mehr vorgekommen. Doch diesen Saiyajin zu quälen, empfand er einfach nur als richtig. Eine Zeitlang hielt er sein Ki aufrecht und versenkte allmählich das Fell dort wo er es berührte. Dann ließ er es los und es fiel ungebremst zu Boden. Keuchend schnappte Tales nach Luft und war nicht in der Lage sich zu bewegen. Heftige Schmerzwellen erfassten seinen Körper immer noch und er fühlte seinen Unterleib nicht mehr. Ab der Hüfte abwärts bestand er nur noch aus Schmerz. Vegeta riss Tales an den Haaren nach oben und blickte ihm direkt in die Augen. „Denk dabei bloß nicht an ihn!“, grollte der Prinz und ließ endgültig von ihm ab. Ohne einen weiteren Blick, ließ er den Saiyajin zurück und flog zum Haus. Dort betrat er den Raum, setzte sich hin und tat so, als wäre er niemals fortgewesen. *** „Was ist los, Vater?“, fragte Son Goku nochmals nach, nachdem er sich gesetzt hatte. „Das ist kompliziert“, antwortete Bardock ehrlich und seufzte. Er wollte Kakarott immer noch nicht von Drall erzählen. „Tales versinkt in Schuldgefühlen... versteh mich nicht falsch, er isst und redet mit mir…“ „Aber?“, fragte Goku leise und schluckte schwer. Es fühlte sich merkwürdig an, über Tales zu reden. Selbst nachdem sie mehrere Tage zusammen in einem Raumschiff verbracht hatten. „Er hat einige unschöne Details über seine Vergangenheit erfahren… durch die Ki-Fesseln kann er nicht trainieren, sitzt den ganzen Tag herum und denkt nach… nicht, dass du denkst, dass er sie abnehmen will…“, erklärte Bardock und warf Kakarott einem ernsten Blick zu. Dieser nickte nur und seufzte leise. Er wusste nur allzu genau, wie man sich ohne seine Kräfte fühlte. Tales musste sich zwar nicht verteidigen, aber ein Saiyajin ohne sein Training war… Es gehörte zu ihrem Sein… ihrem Wesen. Aber sie einfach abnehmen? Er wusste nicht, ob er das wollte. „Früher haben wir uns alles erzählt. Wir hatten ein sehr enges Verhältnis, doch jetzt… Tales hält mich von sich fern, aus Angst, dass ich ihn wieder alleine lasse. Er denkt, dass ich ihn verlasse für das, was er dir getan hat… ich glaube allmählich er hat Recht. Ich kann ihm nicht einfach vergeben und so tun, als wäre nichts passiert. Er hat schreckliches getan und gleichzeitig ist ihm schreckliches widerfahren. Ich will ihm helfen… will nicht, dass er leidet, aber ein Teil von mir will das schon“, erzählte Bardock leise und stockte immer wieder. Angespannt schloss er die Augen und holte tief Luft. Er wusste nicht, ob es nicht besser gewesen wäre, Kakarott damit nicht zu belasten. Son Goku hörte ihm zu und schwieg eine Weile. Er verstand seinen Vater und die Zwickmühle, in der er sich befand. Aber auch, dass Tales sich davor fürchtete, wieder alleine zu sein. Wenn man solange alleine war, wollte man normalerweise an demjenigen festhalten, den man wiedergefunden hatte. Aber Tales‘ Tat stand zwischen den beiden. „Du kannst ihm nicht helfen und ihn gleichzeitig hassen für das, was er mit mir gemacht hat“, sagte Goku schließlich und seufzte schwer. „Ich weiß“, sagte Bardock und lächelte gequält. „Aber was soll ich tun? Ihm verzeihen?!“ „Ja“ Kapitel 51: Ein bedeutsamer Ratschlag ------------------------------------- „Kakarott… wie stellst du dir das vor?! Ich kann ihm doch nicht einfach verzeihen!“, antwortete Bardock und schüttelte den Kopf über die absurde Antwort seines Jüngsten. „Das was da passiert ist, ist eine Sache zwischen mir und Tales. Du kannst ihn nicht weiter dafür bestrafen wollen und ihm gleichzeitig helfen“, erklärte Son Goku schlicht. „Also soll ich es einfach vergessen, als wäre nichts gewesen? Das ist verrückt!“, meinte Bardock ernst. Liebevoll legte er eine Hand an Kakarotts Wange. „Es hätte dich beinahe zerstört!“ „Ja, aber deswegen habe ich dich jetzt“ „Kakarott!“ „Nein Vater! Ich will seine Tat nicht rechtfertigen oder einfach vergessen. Aber du wolltest, dass Tales weiterlebt und er hat sich verändert. Er bereut seine Tat und quält sich… er war so lange alleine, also darfst du ihn nicht wieder verlassen. Du wolltest deinen Bruder wiederhaben!“, sprach Son Goku mit einer Strenge, die Bardock bisher nur einmal bei ihm gehört hatte. Sprachlos hörte er dem Jüngeren zu und er musste zugeben, dass er Recht hatte. Er wollte Tales zurückhaben… schon seit man ihn damals verbannt hatte. Tales war auch seine Familie, aber… „Er ist zurück und das Monster, was mich damals gequält hat, ist verschwunden. Du musst akzeptieren was geschehen ist und nach vorne sehen, sonst zerstörst du euch beide“, beendete Goku seine kleine Rede mit Nachdruck. Vielleicht klang es für manch einen verrückt, aber er sah es so. Er glaubte an das Gute und verschloss seine Augen nicht davor. Vielleicht brachte ihn das manchmal in Gefahr, aber so war er nun mal. Und in Tales‘ Fall lag er richtig, auch wenn es ihm selbst teilweise schwerfiel das zu akzeptieren. Bardock dachte nach und blickte seinem Sohn in die Augen. „Wenn ich ihm vergeben würde, fühlt es sich so an, als würde ich dich verraten“, wisperte der Ältere leise. „Das tust du nicht, Vater“, lächelte Son Goku und lehnte sich an ihn. „Ich will das ihr beide zurückkehrt… ich will dich nicht so weit von mir entfernt wissen. Du und Tales, ihr sollt in Frieden leben…“ „Glaubst du wirklich, dass du ihn in der Nähe haben willst?“, fragte Bardock leise. „Es ist noch etwas Zeit bis dahin… aber ja ich glaube daran, dass wir alle neu anfangen können“, antwortete Son Goku nach kurzem Zögern. „Denk darüber nach, was ich gesagt habe“ „Ich werde darüber nachdenken“, stimmte Bardock zögernd zu und seufzte leicht. Es fühlte sich immer noch irgendwie falsch an, aber er würde zumindest darüber nachdenken. Sacht legte er einen Arm um seinen Sohn und zog ihn etwas näher zu sich. Wieder überprüfte er Tales‘ Energie. Sie war ruhig und bewegte sich langsam in ihre Richtung. Vegetas Energie konnte er ein Stockwerk tiefer ausfindig machen. „Du bist stärker geworden“, sagte Goku plötzlich und grinste seinen Vater an. Er wollte einfach das Thema wechseln und nicht mehr über solch bedrückende Dinge reden. „Woher?“, fragte Bardock überrascht. „Ohne deine Energie zu finden, hätte ich mich gar nicht zu dir teleportieren können. Mir ist sofort aufgefallen, dass du deutlich stärker bist, wie vor ein paar Wochen“, schmunzelte Kakarott. „Ich nutze die Zeit zum trainieren“, lächelte Bardock. „Wenn du der Meinung bist, dass Tales keine Gefahr ist, nimm ihm die Ki-Fesseln ab. Es ist grausam einen Saiyajin so kleinzuhalten…“, meinte Son Goku plötzlich. Überrascht sah Bardock ihn an und nickte nur. Im Moment wollte er das nicht tun, nicht nachdem was Tales ihm gesagt hatte. Er wollte ihm nicht durchs Weltall nachjagen… Goku stockte, als er Tales‘ Energie näherkommen spürte und seufzte. Im Moment wollte er ihm nicht begegnen, doch gerne hätte er noch mehr Zeit mit seinem Vater verbracht. Ein lautes Klopfen ertönte und Vegeta trat herein. „Zeit zu gehen, Kakarott“, sagte der Prinz ernst. „Können wir nicht…“, versuchte der Jüngere ihn zu überreden. „Keine Wiederrede“, murmelte Vegeta und nahm seine Hand. Sanft zog er ihn auf die Beine und warf einen kurzen Blick zu Bardock. Dieser verstand und nickte nur. „Schon gut, Kakarott. Ihr könnt mich gerne wieder besuchen und wir haben ja die Raumkapsel“, meinte Bardock aufmunternd, auch wenn er Kakarott gerne noch länger um sich gehabt hätte. „Oh, das hätte ich fast vergessen!“, rief Son Goku und holte eine kleine Kapsel aus seinem Gi. „Mit dieser Kapsel kannst du mich kontaktieren. Die Technik ist die gleiche und du musst das Raumschiff nicht jedes Mal benutzten“ „Danke“, lächelte Bardock und nahm sie an sich. Das Raumschiff hatte er gut versteckt und so war das die perfekte Lösung. Er hatte Angst, dass Tales es klaute, wenn er es einfach stehen ließ. „Dann bis bald, Vater“, sagte Kakarott mit einem kleinen Lächeln. Es fiel ihm schwer seinen Vater wieder zu verlassen und er hätte gern noch mehr mit ihm geredet. Langsam hob er zwei Finger an seine Stirn und suchte nach der Energie seines Ältesten. Zwei Sekunden später waren sie zurück auf der Erde, in Son Gohans Wohnzimmer. „Bis bald, mein Sohn“, wisperte Bardock und sah auf die Stelle wo die beiden eben noch gestanden hatten. *** Es dauerte eine ganze Weile bis sich Tales wieder halbwegs unter Kontrolle hatte. Langsam stand er auf und nahm seine Rute vorsichtig in die Hand. Der Geruch von verbranntem Fleisch stieg in seine Nase. Kurz warf er einen Blick nach hinten, ehe er zurück zum Haus lief. Er hatte keine Ahnung, ob Vegeta noch da war und konnte es auch nicht fühlen. Aber es fing langsam an zu dämmern und er musste irgendwann zurück. Seine Beine zitterten leicht und er fühlte sich immer noch etwas schwach. Daher brauchte er länger als sonst. Der Weg war schon ein gutes Stück weit. Fliegen tat man nur wenige Minuten, aber zu Fuß dauerte es eine gute Stunde. Nach ein paar Minuten erreichte er einen kleinen Bach, wo er sich erst einmal niederließ. Vorsichtig reinigte er sein Fell und biss die Zähne zusammen. Der Schmerz war richtig heftig und er musste immer wieder aufhören. Als dies geschafft war, machte er den Verband ab und wickelte ihn über die Wunde. Zuhause würde er ihn neu verbinden, damit Bardock es nicht sah. Der restliche Weg zog sich beinahe endlos hin und war schon dunkel, als er ankam. Kaum, dass er durch die Tür war, empfing ihn ein herrlicher Geruch. Bardock drehte sich um und sah ihm mit einem kleinen Lächeln entgegen. „Setz dich, das Essen ist fertig“, sagte er ruhig. Kaum das Kakarott weg war, hatte er sich eine Beschäftigung gesucht. Und da Tales auf dem Nachhauseweg war, erschien ihm das Abendessen als perfekt. Tales setzte sich wortlos und hielt seinen Schweif um seine Hüfte geschlungen. Da der Bruch frei lag, schmerzte es ziemlich, aber er wollte jetzt nicht ins Bad gehen. Bardock würde ihn ausquetschen, wenn er jetzt verschwand ohne zu essen. „Alles in Ordnung?“, fragte Bardock und trug den Topf mit der kräftigen Fleischbrühe an den Tisch. „Ja, ich bin einfach nur müde“, winkte Tales ab. „Was machst du da draußen den ganzen Tag?“ „Sitzen“, meinte Tales schultern zuckend und es war keine Lüge. Er tat es wirklich den ganzen Tag, doch es gab einen besonderen Grund. Vielleicht würde er es Bardock einmal zeigen… aber nicht heute und nicht morgen… Bardock verdrehte die Augen über diese nichtssagende Aussage und setzte sich an den Tisch. Das Abendessen verlief stumm, wie fast jeden Abend. Die Stimmung zwischen ihnen war merkwürdig, beinahe gedrückt. Kaum, dass Tales seinen Teller leer hatte, sprang er auf und ging nach oben. Bardock sah ihm nach und schüttelte den Kopf. Eigentlich sollte einer kochen und der andere den Abwasch machen. Da Bardock eigentlich immer kochte, wäre das Tales‘ Arbeit. Doch das klappte so gut wie nie. Doch heute ließ er es ihm durchgehen. Er war selbst viel zu sehr beschäftigt, über Kakarotts Worte nachzudenken. Als er fertig war, ließ er alles stehen und ging nach draußen. An Schlaf konnte er gerade nicht denken, also was gab es besseres, als ein hartes Training? *** „Hallo Vater“, begrüßte Son Gohan ihn, als er und Vegeta wie aus dem nichts, neben ihm auftauchten. „Wie war der Besuch?“ „Es war schön ihn wiederzusehen“, sagte Kakarott und lächelte. Nachdenklich sah er nach draußen. „Er fehlt dir sehr, nicht wahr?“, meinte Gohan. „Ja, aber ich kann ihn ja bald wieder besuchen“, winkte Goku ab und sah kurz zu dem Prinzen, der nur nickte. „Ich freu mich schon ihn endlich kennenzulernen“, sagte Son Gohan ehrlich. „Er muss wirklich ein guter Saiyajin sein…“ „Das ist er! Bulma hat gesagt, er hat sich mit unserer Mutter angelegt“, mischte sich Son Goten kichernd ein. „Ich mag ihn, er würde dir gefallen“ Goku grinste breit, als er sich daran zurück erinnerte, wie sein Vater ihn vor Chichi beschützt hatte. Kaum zu glauben, dass das erst wenige Monate zurück lag. Zwischen ihm und Bardock war da sofort eine Bindung. So etwas hatte er noch nie gespürt, außer vielleicht bei seinem Großvater. Aber selbst da war sie nicht so intensiv und stark gewesen. Sein Vater war nicht nur eine Stütze, sondern er hatte ihn einfach liebgewonnen. Wie gerne hätte er ihn einfach mehr in seiner Nähe. Nicht nur um zu reden, sondern auch um gemeinsam zu trainieren. Einfach das tun was Saiyajins eben tun. „Du wirst ihn mögen, mein Sohn“, sagte Goku und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „So wir fliegen aber jetzt nach Hause“ „Wirklich? Wollt ihr nicht zum Abendessen bleiben?“, fragte Videl mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Sie war die ganze Zeit am Herd beschäftigt und hatte ihnen zugehört. Ihre Hand lag auf dem leicht gewölbten Bauch, während sie mit der anderen, die würzige Soße umrührte. „Oh hallo, Videl“, begrüßte Son Goku die Schwarzhaarige und blickte fragend zu Vegeta, der nur mit den Schultern zuckte. Er hatte lieber seine Ruhe, aber wenn sich Kakarott in der Gesellschaft wohl fühlte, hatte er nichts dagegen. Er hatte sich in den letzten Monaten genug zurückgezogen. Es wurde Zeit, dass er unter Leute kam. „Aber nur, wenn es keine Umstände macht!“, meinte Goku ernst. „Nein, gar nicht! Wir haben wirklich genug“, lachte Videl. „Ja, das stimmt. Ihr könnt gerne bleiben. Son Goten bleibt auch“, stimmte Gohan zu und stand auf. Sanft legte er einen Arm um die schmalen Hüften seiner Frau. „Kann ich dir helfen, Schatz?“. Liebevoll sah sie ihm in die Augen und schüttelte den Kopf. „Rede du mit unseren Gästen. Das Essen ist gleich fertig“, sagte sie leichthin. Sie wusste, dass Gohan sehr erleichtert war, dass es seinem Vater wieder besser ging. Und auch sie freute sich sehr! Umso mehr gönnte sie ihren Mann, die Zeit mit Son Goku. *** Ein gequältes Stöhnen entfloh seinen Lippen, als er mit einem Mal die Augen öffnete. Nach dem Abendessen hatte Tales seine Rute neu verbunden und war zu Bett gegangen. Die Schmerzen hielten ihn lange wach, doch es war aushaltbar. Erschöpft fasste er sich an die Stirn und merkte wie seine Hände zitterten. Es war immer noch dunkel und gefühlt war er erst vor einer Stunde eingeschlafen. Ein starker Schmerz zog durch sein Fell, als dieses schlagartig wild durch die Luft schlang. Verbissen presste Tales die Lippen aufeinander und knurrte. Seine rechte Hand krallte sich in das Lacken, während er krampfhaft versuchte sein Anhängsel ruhig zu halten. Deutlich roch er den eindeutigen Geruch, der ihm beinahe die Tränen in die Augen trieb. Vegetas Worte hallten in seinen Ohren wider… Denk dabei bloß nicht an ihn! Alleine der Gedanke daran ließ ihm übel werden. Er verabscheute seinen Körper dafür, was er gerade wollte. Das Kribbeln in seinen Lenden fühlte sich falsch und widerwärtig an. Keuchend drehte er sich auf die Seite und beobachtete mit den Augen, wie sein Fell weiter wild durch die die Luft schwang. Still blieb er einfach liegen und tat nichts. Minutenlang oder gar Stundenlang. Er merkte gar nicht wie die Zeit verging, spürte nur wie das Kribbeln zunahm. Ihm wurde warm und sein Körper drängte ihn zur Tat. Doch er blieb ruhig liegen. Erst als es hell geworden war und Bardock an seine Tür klopfte, schreckte er aus seiner Starre hoch. „Lass mich in Ruhe!“, schrie er laut, beinahe panisch, da er nicht wollte, dass Bardock mitbekam, dass er in seiner Brunftzeit war. Bardock sollte nicht wissen, dass seine Váris begonnen hatte. Bardock war fast die ganze Nacht am trainieren gewesen und hatte nur wenige Stunden geschlafen. Ein Frühstück hatte er ausnahmsweise mal nicht vorbereitet. Tales aß von ganz allein, also sollte er sich selbst etwas machen. Er hatte keine Lust, sich andauernd um alles zu kümmern. Doch die schroffe Begrüßung wunderte ihn schon. „Alles in Ordnung?“, fragte er misstrauisch. Die Hand auf der Türklinke liegend, bereit jeden Moment die Tür zu öffnen. „Kannst du mich nicht einmal in Ruhe lassen?! Ich esse alleine was und will einfach für mich sein!“, knurrte Tales und versuchte das Zittern zu unterdrücken. Er war schweißgebadet und fühlte sich elend. Bardock knurrte, als er das hörte. Die ganze Nacht machte er sich Gedanken darüber, was sein Jüngster zu ihm gesagt hatte. Alles wegen Tales und er tat wirklich alles für ihn. Jetzt wurde er nicht nur gemieden, sondern auch angeblafft? „Tales was hältst du davon, wenn wir beide rausgehen? Trainieren oder einfach nur reden… so kann es doch nicht mehr weiter gehen! Ich will das endlich klären!“, bat Bardock bemüht ruhig. „Nein, lass mich einfach in Ruhe!“, fauchte Tales und schloss die Augen. Er wusste, dass er sich gerade furchtbar benahm, aber gerade jetzt konnte er seinem Bruder nicht unter die Augen treten. „Schön, dann bleib in deinem Zimmer oder sitz im Wald herum!“, grollte Bardock und ballte die Hände zu Fäusten. Einen Moment blieb er stehen und atmete tief durch. „Überleg es dir! Ich würde mich freuen, wenn du kommst“, sprach er nun deutlich ruhiger und ging. Tales amtete auf, als er die Schritte hörte und schloss die Augen. Bardock würde vergebens auf ihn warten. Kapitel 52: Váris ----------------- Die Stunden vergingen und Bardock trainierte wie verrückt. Wie immer beobachtete er die Energie seines Bruders, die sich einfach nicht vom Fleck rührte. Er war nicht einmal aus seinem Zimmer gekommen. Ständig wollte Bardock zu ihm fliegen und nachsehen, ob alles in Ordnung war. Doch er hielt sich mit aller Kraft davon ab. Er konnte Tales nicht ständig anflehen, endlich mit ihm zu reden. Wenn er schmollen wollte, bitte! Bis heute Abend ließ er ihn endgültig in Ruhe… Doch das Training brachte nicht den erwünschten Erfolg. Seine Gedanken drifteten immer wieder ab. Sein Kopf dröhnte von dem vielen Nachdenken und ständig verlor er die Konzentration. Trotzdem hörte Bardock nicht auf, denn was sollte er sonst tun? Rumsitzen und Nachdenken? Dann würde er bald wirklich durchdrehen! Ihn machte das alles wahnsinnig! Sollte er wirklich auf Kakarott hören… Was war richtig und was falsch? Würde das überhaupt was bringen? Bardock wusste es nicht. *** Wimmernd rollte Tales sich zusammen und krallte seine Hände in seine Haare. Das Ziehen in seinem Unterleib war inzwischen einem unangenehmen Pochen gewichen. Sein ganzer Körper zitterte und er war schweißgebadet. Seine Mitte schmerzte und verlangte nach Aufmerksamkeit. Keuchend kniff der Dunkelhäutige die Augen zusammen, als seine Rute wieder heftig durch die Luft schwang. Die Schmerzen gemischt mit seiner Váris, waren beinahe nicht aushaltbar. So schrecklich hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Nicht einmal, als er sich zu Tode hungern wollte. Unsicher legte er eine Hand auf seine Mitte und schrie gequält. Alle Gefühle waren so heftig intensiv, dass es einfach nur eine Qual war. Kurz überlegte, ob er tun sollte, was sein Körper wollte. Doch dann kam ihm wieder Vegetas Satz in den Sinn. Kakarott der unter ihm lag, schreiend vor unendlichen Qualen… die Verzweiflung in seinen Augen und er, der es genoss. Sofort nahm Tales seine Hand wieder weg, als hätte er sich verbrannt und wimmerte. Ihm wurde übel und der Gedanke daran, jetzt Lust zu empfinden widerte ihn einfach nur an. Er wollte das nicht fühlen, wollte sich nicht seiner Lust hingeben. Nie wieder! Er öffnete die Augen einen Spaltbreit und sah verschwommen sein Anhängsel durch die Luft schwingen. Grob packte er es und entlockte sich selbst ein schmerzhaftes Stöhnen. Zitternd packten seine Finger das Fell fester und er atmete tief durch. Mit aller Kraft riss er seine Hand nach vorne und ein atemberaubender Schmerz schoss durch seine Schwanzwurzel, die Wirbelsäule hinauf. Verzweifelt sah Tales auf seine Hand und das braune Fell, welches unangenehm pochte und sich aufbauschte. „Verdammt…“, wisperte er leise und schüttelte den Kopf. Er konnte es nicht tun… *** Einige Kilometer entfernt stockte Bardock inmitten seiner Bewegung, als er Tales‘ Ki immer wieder unruhig aufflackern spürte. Ohne darüber nachzudenken, flog er sofort zurück und rannte nach oben. Seine Hand lag auf der Türklinke, fest entschlossen sie herunter zu drücken. Doch dann zögerte er. „Tales ist alles in Ordnung?“, fragte er laut. „Bleib weg!“, rief Tales schwach und blickte verzweifelt zur Tür. Doch damit erreichte er genau das Gegenteil und Bardock öffnete die Tür, kaum dass er die schwache Stimme des Jüngeren vernommen hatte. Überrascht weitete Bardock die Augen, als ihm ein Schwall eines intensiven Dufts entgegenkam. Tief atmete er ihn ein und blinzelte mehrmals. Es war schon so lange her, dass er diesen Geruch wahrgenommen hatte. Zögernd wanderten seine Augen zu Tales, der zusammengerollt auf dem Bett lag. Tales hob den Kopf, zu mehr war er nicht fähig. „Du bist in deiner Váris“, sagte Bardock überrumpelt. Damit hatte er am wenigsten gerechnet. Langsam trat er auf den Dunkelhäutigen zu und sank vor ihm auf die Knie. „Ja“, hauchte Tales heiser. Geschockt weiteten sich Bardocks Augen, als er Tales‘ Zustand bemerkte. Tales war schweißüberströmt und zitterte heftig. Vorsichtig legte Bardock eine Hand an seine Stirn und zog sie erschrocken zurück, als er merkte wie heiß dieser war. „Wieso unterdrückst du deine Váris?“, fragte er ihn schockiert. Seine Augen wanderten zu dem braunen Fell in Tales‘ linker Hand. Wollte er etwa…? Schnell löste er die Hand von der Rute, welche sofort reizvoll durch die Luft schwang. „Kannst du ihn bitte ausreißen?“, fragte Tales erschöpft und beinahe emotionslos. „Ich kann es nicht…“ „Was? Bist du verrückt?! Ich werde dir doch nicht während deiner Váris den Schwanz ausreißen! Dein Körper könnte einen Schock bekommen!“, knurrte Bardock und nahm das Kinn des Jüngeren in seine freie Hand. Ernst zwang er ihn, ihm in die Augen zu sehen. „Was ist denn mit dir los?!“, fragte er. „Nichts…“, antwortete Tales und sah stur zur Seite. Ein weiteres, viel stärkeres Zittern erfasste seinen Körper und das Ziehen in seinen Lenden verstärkte sich abermals für einen Augenblick. „Wieso unterdrückst du deinen Paarungsschub?“, fragte Bardock eindringlich und schnaubte über die nichtssagende Antwort. Er würde sich ganz bestimmt nicht einfach abspeisen lassen. Tales sollte sich nicht andauernd zurückziehen und ihm einfach sagen was los war. So langsam hatte er dieses Spielchen satt! „Weil ich sie nicht haben will“, sagte der Dunkelhäutige schlicht und nahm die Hand von seinem Gesicht. Abweisend wandte er den Kopf zur Seite. „Geh einfach, ich hole mir schon was zu essen, wenn ich Hunger habe!“ „Du willst sie nicht haben? Du kannst das nicht einfach ignorieren!“ „Siehst du doch, dass ich es kann!“, entgegnete Tales schwach und angesichts seines Zustands war diese Aussage lächerlich. „Ich sehe wie du leidest, Tales“, widersprach Bardock eindringlich. Er mochte sich gar nicht vorstellen, wie sich sein Bruder gerade fühlen musste. „Hast du das in den letzten Jahren etwa immer so gemacht?“, fragte er vorsichtig. Hatte Tales sich in den vergangen 40 Jahren immer so gequält? Man konnte das nicht einfach unterdrücken! Das war ein Teil von ihnen… „Nein“, antwortete Tales zögernd und wischte sich den Schweiß von seiner Stirn. Die Diskussion strengte ihn an und er fühlte sich nicht in der Lage zu reden. Bardock sollte einfach nur gehen, damit er es weiter aussitzen konnte. „Ich habe mich alleine darum gekümmert…“ „Und warum machst du das jetzt nicht?“, fragte Bardock ernst. „Ich… will nicht…“, nuschelte Tales. „Du willst nicht? Tales, das was du da tust ist Wahnsinn! Es ist gefährlich und das könnte Spuren hinterlassen!“, sagte Bardock eindringlich. „Das ist meine Sache!“ „Tales, hör auf mit den Ausreden und knappen Antworten! Sag mir einfach was los ist!“, forderte Bardock und sein Blick verfinsterte sich. „Wieso kümmerst du dich nicht darum?“ „Weil…“, begann Tales und brach ab. Verzweifelt kniff er die Augen zusammen. Tief atmete er durch und biss sich auf die Unterlippe. „Das letzte Mal als ich… das war mit… Kakarott. Ich will Niemandem… mehr wehtun“, stockend kamen die Worte über seine Lippen und zitternd atmete er ein. Bardock erstarrte für einen Moment und wusste nicht wie er darauf reagieren sollte. Einen Augenblick verharrte er bewegungslos, ehe er sich langsam erhob. Vorsichtig zog er Tales in eine sitzende Position und hielt ihn fest, da er bedrohlich wankte. „Was soll das?“, fragte dieser verwirrt. Bardock antwortete nicht und setzte sich stattdessen hinter ihn. Bestimmend zog er ihn nahe zu sich und merkte sofort wie sein Bruder sich dabei verspannte. „Bardock!“ „Ganz ruhig, Bruder. Es ist alles in Ordnung“, wisperte der Ältere beruhigend. „Was machst du da?“, fragte Tales misstrauisch und versuchte sich von seinem Bruder abzurücken. Doch dieser legte seine freie Hand um seinen Bauch und hielt ihn bestimmend fest. Erschöpft gab Tales auf und drehte den Kopf, um Bardock direkt in die Augen zu sehen. „Lass mich einfach los“, bat Tales leise. Er wollte nicht einmal daran denken, was Bardock vorhatte. „Geh einfach…“ Tief atmete Bardock ein, ehe er sein Kinn auf Tales Schulter ablegte. Sanft begann er mit dem Daumen über Tales‘ Fell zu streichen, was er immer noch locker in der Hand hielt. Ein erstickter Ton entfloh den Lippen des Dunkelhäutigen und sofort wollte er sich vom Älteren lösen. Sein Schweif bauschte sich auf und eine angenehme Schauerwelle erfasste seinen Körper. „Lass das!“, bat Tales schwach. „Entspann dich, kleiner Bruder“, wisperte Bardock und streichelte seine Rute immer weiter. Er verstand Tales' Beweggründe. Wirklich… Aber er konnte seine Váris nicht einfach unterdrücken. Ihm würde es immer schlechter gehen und der Druck in seinem Unterleib würde auf ein noch unerträglicheres Maß ansteigen. Solch ein Zustand war äußerst ungesund, sogar gefährlich! Es konnte durchaus Folgen nach sich ziehen. Folgen mit denen er für den Rest seines Lebens zu kämpfen hatte. Und Bardock wollte nicht, dass Tales sich das antat. Es sollte ihn nicht noch mehr an all das Negative erinnern! Wenn Tales es nicht konnte, dann musste er ihm eben helfen. Zwar fühlte er sich merkwürdig dabei, da es immer noch so seltsam zwischen ihnen war. Aber er würde Tales hier nicht liegen lassen. Auf Vegeta war es nicht unüblich, dass sich Familienmitglieder durch die erste Váris halfen. Er hatte es damals bei Tales getan. Doch das lag lange zurück und damals war noch alles anders. Langsam ließ Bardock seine Hand in Tales‘ Schoß gleiten und spürte diesen heftig zusammenzucken. „Nicht!“, wimmerte Tales sofort und verspannte sich. Er mochte es gar nicht, wenn man ihn da berührte. Sofort kamen in ihm die schlechten Erinnerungen auf und er verkrampfte sich immer mehr. „Schhh, schon gut Tales“, murmelte Bardock leise und legte seinen Schweif um die Hüfte seines Bruders. „Ich tue dir ganz bestimmt nicht weh!“. Vorsichtig glitt er mit seinen Fingern in die Shorts und zog sie langsam nach unten. Sofort wandte sich das Anhängsel in seiner Hand angstvoll und beruhigend zog er Tales näher an seine Brust. „Es ist alles gut, Tales“, wisperte er leise und schloss die Augen. Er spürte die Angst des Jüngeren und konnte sie beinahe riechen. Es tat weh zu sehen, welche Spuren die Vergangenheit bei ihm hinterlassen hatte. Doch er war nicht wie Tales‘ Peiniger, er würde ihm niemals weh tun! Tales konnte das zunehmende Zittern seines Körpers nicht verhindern. Sein Geist wusste, dass Bardock ihm niemals so etwas antun würde, aber die Vergangenheit ließ ihn trotzdem nicht entspannen. Er wollte einfach nur, dass sein Bruder aufhörte. Alleine wie er seinen Schweif locker festhielt, machte ihm einfach nur Angst. Es erinnerte ihn… an Drall… an die Soldaten und die Schmerzen. „Bitte Bruder…“, flehte er leise und krallte beide Hände in die seines Bruders. Mit diesen dummen Ki-Fesseln war er einfach viel zu schwach! Aber im Moment wäre er es auch ohne diese Dinger… Bardock tat diese flehentliche Stimme weh, aber er durfte jetzt nicht nachgeben und zulassen, dass Tales sich noch schlimmeres antat. Nachdem er die Shorts weit genug heruntergezogen hatte, umfasste er vorsichtig die harte Erregung des Jüngeren. „Gnhhh…“, mit einem gequälten Keuchen bäumte Tales sich auf und schnappte nach Luft. „Bardock!“ „Gleich wird es besser...“, murmelte dieser und begann seine Hand langsam zu bewegen. Keuchend bäumte sich der Dunkelhäutige erneut auf und biss sich fest auf die Unterlippe, bis er schließlich Blut schmeckte. Es fühlte sich gut und quälend zugleich an, nach all den Stunden, wo er es ignoriert hatte. Mit aller Kraft wehrte er sich gegen das starke Gefühl der Lust und schüttelte den Kopf. Er wollte das nicht fühlen! „Nicht!... bitte“ „Wehr dich nicht dagegen“, bat Bardock leise. „Du tust damit niemanden weh, hörst du?“. Weiter bewegte er seine Hand, ehe Tales sich mit einem Mal in ihr entlud. Krampfhaft hielt Tales seine Lippen fest aufeinandergepresst und lehnte sich instinktiv näher an seinen Bruder. Die Gefühle waren für eine Zeitlang so extrem intensiv, dass er einer Ohnmacht nahe war. Bardock zog seine Hand zurück und stand aus dem Bett auf. Behutsam hob er Tales auf seine Arme und trug ihn ins Bad. In der Duschkabine ließ er ihn herunter und hielt ihn fest. Erschöpft öffnete Tales die Augen und blickte Bardock direkt ins Gesicht. „Wieso?“, fragte er leise. Er verstand nicht, wieso sein Bruder ihn nicht einfach in Ruhe gelassen hatte. Wieso tat er das? „Tales, die Váris ist ein Teil von uns, du kannst sie nicht einfach ignorieren. Ich verstehe deine Schuldgefühle, aber deswegen darfst du dich trotzdem darum kümmern“, sprach Bardock ruhig und sanft. Langsam drehte er das Wasser auf und stellte es etwas kühler ein. Tales zuckte im ersten Moment zusammen und legte dann den Kopf in den Nacken. Die Abkühlung tat seinem erhitzten Körper gut. „Ich… habe Angst davor, mich daran zu erinnern“, sagte Tales nach einer Weile ehrlich und sah ihm direkt in die Augen. „Ich… will mich nicht daran erinnern… nicht daran denken wie ich…“ „Du musst diese Angst überwinden“, murmelte Bardock leise. Er selbst war inzwischen auch völlig durchnässt, aber das war egal. Nachdem langen und harten Training, war das genau richtig. „Das ist als würdest du mir sagen, ich solle vergessen was ich getan habe“, antwortete Tales und lachte freudlos. „Wie soll ich es dir erklären, wo ich es doch selbst nicht verstehe? Ich habe das Gefühl, als hätte ein Teil von mir in den letzten Jahren geschlafen und plötzlich bin ich aufgewacht. Doch die Dinge die ich währenddessen getan habe, das was ich Kakarott angetan habe...“. Kurz stockte Tales und kniff die Augen zusammen. Ein Zittern erfasste seinen Körper, doch dieses Mal lag es nicht an seiner Váris. Er fühlte sich einfach nur schuldig. „Ich weiß was er gefühlt hat… was ich ihm angetan habe, die Schmerzen und die Wunden, die niemals heilen werden! Wie kann ich da einfach weiter leben oder… Lust empfinden? Sag mir das bitte?“, sprach Tales weiter und wurde mit jedem Wort verzweifelter. Er wusste einfach nicht, was er tun sollte. Ruhig hörte Bardock ihm zu und ihm wurde schwer ums Herz. Ein wenig fester wurde sein Griff um Tales' zitternden Körper und lange schwieg er. Sein Bruder hatte sich zum ersten Mal, seit ein paar Tagen geöffnet und dafür war er dankbar. Er wusste was in ihm vorging und das war etwas, was ihm sonst verborgen blieb. Kakarott hatte Recht, das Monster zu dem Tales geworden war, ist verschwunden. In gewisser Weise war ihm das bewusst gewesen, aber er konnte es nicht begreifen. „Ich weiß nicht, was ich dir sagen soll, Tales. Ich weiß nur, dass ich nicht will, dass du dich aufgibst. Tue was Kakarott dir gesagt hat und versuche deine Fehler wiedergutzumachen. Aber bitte hör auf, dich selbst so zu quälen. Ich will nicht, dass du leidest, verstehst du?“, sprach Bardock ruhig und strich sanft durch Tales‘ Haare. Tales schwieg und schüttelte nur den Kopf. So schön sich diese Worte anhörten, er wusste, dass seine Fehler nicht einfach wegzusprechen waren. „Ich vergebe dir!“, wisperte Bardock leise. Seine Augen weiteten sich voller Unglauben, als die Worte wie von selbst von seinen Lippen kamen. Doch er wusste, dass er sie ernst meinte. Seit Kakarott damit angefangen hatte, hatte er viele Stunden darüber nachgedacht. Zu sehen, wie sich sein kleiner Bruder weiter quälte, unfähig ihm zu helfen… Nein! So konnte es nicht mehr weitergehen! Kakarott hatte Recht! So zerstörte er sie beide… Geschockt weiteten sich Tales‘ Augen und versteinert sah er zu seinem Bruder auf. „W…was?“, hauchte Tales erschüttert. Er hatte die Worte klar und deutlich vernommen, doch konnten sie unmöglich der Wahrheit entsprechen! „Ich vergebe dir, Bruder. Kakarott hat Recht, ich kann dich nicht ewig dafür hassen was du getan hast und gleichzeitig versuchen dir zu helfen. Ich will nicht mehr dazwischen wählen müssen. Ich kenne dich… dein ganzes Leben lang! Ich weiß wer du bist, Tales und ich weiß auch, dass so etwas niemals mehr vorkommt“, erzählte Bardock ruhig und ein kleines, trauriges Lächeln umspielte seine Lippen. So wie es bisher lief, konnte es nicht mehr weiter gehen. Es zerstörte sie beide. Sie mussten beide damit Frieden schließen… Bardock würde es niemals vergessen, soviel stand fest! Aber wenn er seinen Bruder weiter um sich haben wollte, musste er es ruhen lassen. Auch wenn es ihm schwerfiel. „Du kannst mir nicht vergeben!“, hauchte Tales fassungslos. „Das kann ich und das werde ich! Es ist meine Entscheidung und ich will das du sie akzeptierst. Das Einzige was ich von dir verlange ist, dass du endlich mit mir redest! Sag mir was in deinem Kopf vorgeht und lass mich dir helfen“, sprach Bardock mit fester Stimme und duldete keinen Widerspruch. Er hatte sich entschieden und sich das alles lange genug durch den Kopf gehen lassen. „Aber…“, wollte Tales widersprechen. „Tales, halt einfach die Klappe!“, murrte Bardock und drehte das Wasser ab. Mit einem Ruck zog er sich den Brustpanzer über den Kopf und warf ihn zur Seite. Nachdem er sicher war, dass der Jüngere nicht zusammenklappte, holte er zwei Handtücher und warf Tales eines ins Gesicht. Verwirrt nahm dieser es weg und blieb wie erstarrt stehen. „Bardock…“ „Lass es gut sein, Tales. Akzeptiere es einfach! Du wirst mich nicht mehr los“, brummte der Ältere und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Überfordert blieb Tales stehen und fing an sich abzutrocknen. Doch plötzlich wurde er von Bardock hochgehoben und in dessen Zimmer gebracht. „Was? ...“ „Ich werde dir bei deiner Váris zur Hand gehen“, erklärte Bardock ruhig. Da Tales Angst hatte, blieb ihnen nichts anderes übrig. Auf keinen Fall überließ er ihn sich selbst. „Bardock… ich weiß nicht…“, wisperte Tales leise. Er war völlig überfordert mit der Situation. Immer noch stark angeschlagen und mit dem was sein Bruder gerade gesagt hatte. Wie sollte er da angemessen reagieren? Doch die Vorstellung, dass man ihn wieder berührte, selbst wenn es sein eigener Bruder war, versetzte ihn nahezu in Panik. „Keine Angst, Bruder“, sagte Bardock schnell, als er seinen Gesichtsausdruck bemerkte. „Ich werde dir nicht wehtun! Vertrau mir einfach“ „Ich weiß nicht… ob ich das kann“ Kapitel 53: Der Baum der Macht ------------------------------ Am nächsten Morgen wachte Tales als Erster auf. Er fühlte sich erledigt und ausgelaugt. Doch seine Váris schien gänzlich abgeklungen. Etwas früher als normal, aber das konnte er getrost dem Stress und Druck der vergangenen Tage zuschreiben. Nachdenklich betrachtete er seinen schlafenden Bruder eine Weile und stand schließlich auf. Leise schlich er zurück in sein Zimmer und schnupperte. Angewidert verzog er das Gesicht und ging zum Fenster, das er erst einmal weit öffnete. Dann hob er seinen Brustpanzer auf und nahm sich eine frische Shorts aus dem Schrank. Sein nächster Weg führte ihn zurück ins Bad. Sein Unterleib klebte und er war total verschwitzt. Da war die Dusche bitter nötig. Als er fertig war, zog er sich an und ging nach unten. Überrascht hob Tales eine Augenbraue, als er die Reste von Vorgestern bemerkte. Bardock hatte alles liegen gelassen? Und anscheinend hatten sie beide gestern nichts gegessen. Langsam räumte er den Tisch ab und warf die Reste weg. Die Teller stellte er an die Spüle und spülte sie nacheinander ab. Es war lange her, dass er das selbst gemacht hatte. Damals waren er, Germa und Guso noch bei Drall auf Lagoon Txarrak… Doch als sie sich dieses Haus kauften, war das Erste was sie taten, sich jemanden für die Hausarbeit zu suchen. Wenn sie unterwegs waren, wurde regelmäßig die Vorratskammer mit frischen Lebensmitteln gefüllt. Es wurde geputzt und wenn sie da waren, sogar täglich. Tales empfand das als sehr praktisch, aber er verstand, dass Bardock das nicht wollte. Nachdem er fertig war, deckte er den Tisch erneut und holte einige Lebensmittel, die sie fürs Frühstück gebrauchen konnten. Von den meisten kannte er noch nicht einmal den Namen, aber er wusste was schmeckte. Bardock kannte sich ein wenig besser aus als er. Als dies geschafft war, ließ er sich auf einen der Stühle fallen und legte den Kopf in den Nacken. Etwas hatte sich verändert. Tales spürte es nur allzu deutlich. Immer wieder dachte er über den letzten Abend und die vergangene Nacht nach. Bardock hatte ihn nicht eine Sekunde alleine gelassen. Dadurch, dass er seine Váris unterdrückt hatte, kam sie wellenartig. Die Schübe waren extrem heftig und kaum aushaltbar. Doch Bardock half ihm jedes Mal. Er beruhigte ihn, wann immer er versuchte sich von seinem Bruder zu lösen. Er war einfach nur für ihn da. Es dauerte lange, bis Tales es ohne diese lächerliche Angst und Anspannung zulassen konnte. Sein Bruder hatte ihm die ganze Zeit nur mit der Hand geholfen und mehr hätte er niemals gewollt. Bardock wusste wohl instinktiv, dass er niemals weiter gehen könnte. Eine Paarung mit einem männlichen Saiyajin konnte er sich nicht mehr vorstellen. Früher hatte er gelegentlich männliche Partner gehabt. Doch heute bekam er alleine bei dem Gedanken Panik. Er hasste sich für diese Schwäche, doch er wurde es einfach nicht los. Germa und Guso hatten ihn häufig angebettelt, ihm bei seiner Váris helfen zu dürfen. Aber er hatte nie nachgegeben. Und niemals hätte er Bardock… Nein, alleine bei dem Gedanken wurde ihm schon schlecht. Sein Bruder schaffte es, ihn von seinen Erinnerungen abzulenken, damit er nicht mehr an Kakarott dachte… Tales war ihm wirklich dankbar dafür. Er hatte seinen Namen zwar nie gesagt und Bardock wusste wahrscheinlich nicht einmal, wann er an Drall oder Kakarott dachte. Aber seine Anwesenheit hatte ihm geholfen. Doch da war immer noch die Sache mit der Vergebung. Meinte sein Bruder das wirklich ernst? Sein Gefühl sagte ihm, dass er es wirklich ernst meinte. Er kannte Bardock gut genug, um zu wissen, dass er immer das sagte, was er dachte. Aber… Wie konnte er ihm das verzeihen? Es war einfach unverzeihlich… Trotzdem hatte er gestern deutlich gespürt, dass sich etwas in Bardocks Verhalten verändert hatte. Er wirkte weniger distanziert und sah ihn nicht mehr so merkwürdig an. Manchmal konnte er in Bardocks Blick sehen, dass er ihn für seine Tat dennoch hasste. Aber jetzt war es verschwunden. Es war fast wieder wie früher. Es tat gut, seinen Bruder bei sich zu haben. Jemanden, dem er etwas bedeutete und der sich um ihn kümmerte. Sollte er das Gefühl zulassen? Riskieren, dass er doch irgendwann wieder alleine war… Bardock sagte, dass er so nicht mehr weiter machen konnte, da es sie beide zerstörte. Dasselbe galt auch für ihn. Dieses ständige auf und ab, tat ihnen nicht gut. Entweder er ließ seinen Bruder endlich an sich heran oder er wies ihn ab. Aber konnte er das überhaupt noch? Bardock war das einzig Gute in seinem Leben. Schon jetzt wollte er ihn nicht mehr verlieren. Er musste ihn gar nicht mehr fernhalten… „Guten Morgen“. Erschrocken zuckte Tales zusammen und hob den Kopf. Bardock stand in der Tür und sah ihn fragend an. Mit gehobener Augenbraue, bemerkte er den gedeckten Tisch. „Deine Váris ist abgeklungen?“, fragte Bardock. „Ja“, antwortete der Dunkelhäutige schlicht. Bardock nickte nur, dass hatte er sich fast gedacht. Langsam trat er an den Tisch und setzte sich. „Danke für das Frühstück“ „Hm, wirklich? Es ist das erste Mal, dass ich etwas tue und du dankst mir?“, fragte Tales mit einem schiefen Lächeln. Die Stimmung war etwas angespannt und er fühlte sich unbeholfen. Auch Bardock empfand so und zuckte nur mit den Schultern. Kurz schwiegen beide, nicht wissend was sie sagen sollten. „Wenn du willst, zeig ich dir später wo ich immer hingehe“, sagte Tales leise und blickte Bardock direkt an. „Gern“, antwortete dieser und ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen. Er wusste das Tales damit einen Schritt auf ihn zuging und das bedeutete ihm wirklich viel. „Aber zuerst sollten wir Essen. Ich weiß ja nicht wie es dir geht, aber ich habe richtig Hunger“, sagte der Ältere schmunzelnd. „Klingt nach einem guten Plan!“, stimmte Tales zu und schmunzelte. *** Frech grinste Kakarott den Prinzen an und verschwand plötzlich. Blitzschnell tauchte er hinter ihm auf und versuchte ihn mit beiden Händen im Rücken zu treffen. Doch Vegeta wich ihm aus und schlug ihn mit der rechten Hand in den Magen. Son Goku krümmte sich zusammen und erstarrte für einen Augenblick. Dann holte er mit dem linken Bein aus und traf Vegeta direkt an der Hüfte. Ein weiterer Schlag folgte in dem Rücken und Vegeta flog zu Boden. Doch bevor er diesen erreichen konnte, teleportierte sich Goku zu ihm und fing ihn mit den Armen ab. Das Training machte ihm einfach unheimlich Spaß und er konnte nicht anders, als durchgehend zu Grinsen. Sanft strich er dem Prinzen über die rechte Wange und wischte das Blut weg. „Kakarott“, wisperte dieser und blickte ihm direkt in die Augen. Langsam löste er sich von dem Größeren, blieb aber in der Luft stehen. „Lass uns für heute aufhören, Vegeta“, meinte Son Goku fröhlich. Er hatte den Prinzen gerade zum ersten Mal zurückgeschlagen. Das reichte ihm für heute. „Machst du schon schlapp?“, fragte Vegeta neckend und grinste frech. Im Gegensatz zu früher hörten sich seine Sticheleien nicht mehr so schadenfroh und gemein an. Son Goku wusste genau, wie er es meinte. „Nein, aber ich habe Hunger“, lachte Goku und umfasste das Gesicht seines Trainingspartners. Liebevoll küsste er ihn auf die Lippen und spürte wieder dieses wundervolle Kribbeln in seiner Magengegend. „Ich habe dich lieb, Vegeta“, hauchte Son Goku ohne darüber nachzudenken und nahm den Älteren in die Arme. Tief vergrub er seinen Kopf im dichten Haar und atmete den beruhigenden Geruch Vegetas ein. Vegeta erstarrte, als er die Worte hörte und hielt für einen Moment die Luft an. Solch ehrliche Worte hatte er noch nie zu hören bekommen. Wie sollte er darauf reagieren? Sollte er überhaupt etwas sagen? Sein Stolz hielt ihn ab, über Gefühle zu reden und er fand das gut so. Aber diese simplen Worte aus Kakarotts Mund… „Ich habe dich auch lieb, Kakarott“, antwortete Vegeta leise und schloss einen Moment die Augen. Und zum ersten Mal ignorierte er seinen Stolz und sprach aus, was er dachte. Erstaunt weiteten sich Son Gokus Augen und langsam lehnte er sich etwas zurück. Sein Herz klopfte wie wild in seiner Brust. Erst jetzt wurde er sich seiner eigenen Worte gewahr. Doch er wusste, dass sie der Wahrheit entsprachen. Tief blickte er Vegeta in die Augen, der seinen Blick erwiderte. Ein leichter Rotschimmer breitete sich auf den Wangen des Prinzen aus. Es fühlte sich merkwürdig an, so etwas zu sagen. Son Goku lächelte verzückt und stupste den Älteren mit der Nase an, ehe er ihn nochmals küsste. „Lass uns baden gehen, Vegeta“, schlug Goku vor und nahm ihn an die Hand. Für den Moment bedurfte es keiner weiteren Worte. Son Goku war einfach nur glücklich! Langsam flog er mit dem Prinzen zum See und tauchte mit einem Mal unter. Doch vorher ließ er Vegeta los, da er ihn nicht verärgern wollte, indem er ihn einfach in das kühle Nass zog. Genießend schüttelte er den Kopf, als er wieder an die Oberfläche geschwommen war. „Komm rein, Vegeta. Das Wasser ist eine herrliche Abkühlung“, kicherte Son Goku und blickte zum Prinzen auf. Er spürte, dass Vegeta das alles nervös machte und wollte sie ihm nehmen. Vegeta schüttelte amüsiert den Kopf und tauchte langsam unter. Direkt neben dem Größeren tauchte er auf und wurde sofort von diesem umarmt. Strahlende Augen sahen ihm entgegen und entlockten ihm ein kleines Lächeln. Immer noch fühlte er sich merkwürdig, aber das war okay. Kakarott war glücklich und das reichte ihm. *** „Wo bringst du mich hin?“, fragte Bardock neugierig. Nachdem Frühstück waren er und Tales aufgebrochen und inzwischen schon eine gute Stunde unterwegs. „Zu dem schönsten Ort des Planeten, Bruder“, antwortete Tales mit einem kleinen Lächeln. „Nachdem ich ihn damals entdeckt habe, habe ich die meiste Zeit dort verbracht. Wenn ich nicht gerade am Trainieren oder auf Mission war“ Neugierig blickte Bardock sich um und seufzte leise. Sie waren mitten im tiefsten Wald. Der Planet war wirklich atemberaubend schön, wenn man die Natur zu schätzen wusste. Vegeta war ebenfalls ein schöner Planet gewesen und so vielseitig. Doch hier, konnte er sich auch wohl fühlen. Plötzlich hielt Tales inne und legte eine Hand auf den mächtigen Stamm eines Baumes. „Wir sind da“, sagte er lächelnd. Verwirrt blickte Bardock sich um und sah nach oben. Der Baum schien die anderen zu überragen. Er war einfach riesig, doch so genau konnte er es durch das dichte Blattwerk nicht sehen. „Kannst du uns nach oben bringen?“, fragte Tales und drehte sich zu ihm um. Bardock nickte und packte Tales an der Hüfte. Mit einem Satz hob er ab und schwebte langsam nach oben. „Etwas nach rechts“, sagte Tales und zeigte mit der Hand auf etwas. Vorsichtig näherte sich Bardock und landete schließlich auf dem Baum, in einer Art Höhle. Außen herum war der Stamm, bis auf den Eingang und über ihnen war das dichte Blattwerk. Lächelnd zog Tales seine Stiefel aus und warf sie zur Seite. Tief holte er Luft und legte den Kopf in den Nacken. Bardock sah sich staunend um. Dieser Baum war einfach riesig und wunderschön. Er trug sogar einige Früchte mit beuliger Schale und einem schönen Rot. Die dicken Stämme waren mit Moos bewachsen und zu seiner linken gab es ein kleines quellenartiges Gewässer, auf das Tales gerade zuging. „Willkommen im Baum der Macht“, lächelte Tales. „Baum der Macht?“, fragte Bardock verwundert. Zustimmend nickte der Dunkelhäutige, er streckte sich und holte eine Frucht von einem der Äste. „Probiere sie und du wirst verstehen, wieso ich ihm diesen Namen gegeben habe“, sagte Tales und hielt ihm die Frucht hin. Bardock nahm sie entgegen und betrachtete sie neugierig. Langsam folgte er Tales an die Wasserstelle und setzte sich neben ihn. Der Dunkelhäutige ließ seine Beine in das herrliche Nass baumeln und beobachtete seinen Bruder still. Bardock biss von der Frucht ab und ein einzigartiger Geschmack breitete sich auf seiner Zunge aus. Ein Gefühl der Macht erfüllte ihn und seine gesamten Muskelpartien schwollen ein wenig an. Überrascht hob er einen Arm und besah ihn sich. „Erstaunlich, nicht wahr?“, sagte Tales grinsend und lehnte sich zurück, um nach oben zu sehen. „Es war purer Zufall, dass ich ihn gefunden habe und ich habe auch bisher niemanden davon erzählt“ „Von solchen Früchten habe ich noch nie gehört“, murmelte Bardock und drehte sie in seiner Hand. „Ich auch nicht, aber ich liebe diese Früchte und auch diesen Baum“, antwortete der Dunkelhäutige ehrlich und schloss die Augen. „Das hier war das einzig Gute in den vergangen vierzig Jahren…“ „Deswegen kommst du jeden Tag her“, murmelte Bardock und biss abermals ab. „Ja, aber da ich nicht fliegen kann... war ich jeden Tag unten“, erklärte Tales und das minimale Lächeln verschwand. Es fehlte ihm, hier nicht raufkommen zu können, wann immer er wollte. Ihm fehlte dieser Ort. Bardock schwieg einen Moment, da er nicht wusste wie er auf das Thema mit den Ki-Fesseln reagieren sollte. Kakarott hatte ihm zwar erlaubt, sie abzunehmen, aber war das wirklich der richtige Moment? „Willst du keine Frucht essen?“, fragte Bardock, um vom Thema abzulenken. Blinzelnd öffnete Tales die Augen und setzte sich wieder gerade hin, ehe er den Kopf schüttelte. „Nein, ich würde nur einen Ki-Schub bekommen und die Fesseln würden sofort dagegenwirken. Das stelle ich mir nicht gerade als angenehm vor“, meinte Tales schlicht und strich mit den Fingern seiner rechten Hand über den moosbewachsenen Stamm. „Damals habe ich nach einer Weile angefangen, dem Baum immer wieder etwas von meinem Ki abzugeben. Es hat ihn stärker gemacht und noch weiter wachsen lassen“, erzählte Tales, da er genau spürte, dass seinem Bruder das vorherige Thema nicht behagte. „Aber in gewisser Weise, habe ich auch Kontrolle über den Baum bekommen… mit ihm fühle ich mich verbunden, er fühlt sich fast wie meine Heimat an…“ Angespannt schloss er die Augen und versuchte ein wenig von seinem Ki in den Stamm fließen zu lassen. Es klappte, doch die Menge war einfach nur lächerlich gering und je länger er es versuchte, desto anstrengender wurde es. Bardock sah ihm zu und seufzte schwer. Nachdenklich sah er nach oben und hörte dem Rascheln der Blätter zu. „Was meinst du mit Kontrolle?“, fragte er schließlich. „Ich konnte zum Beispiel diesen Eingang hier schließen“, sagte Tales schmunzelnd und deutete darauf. „Wirklich?“ „Du kannst es mir ruhig glauben. Was meinst du wie oft Germa und Guso den Planeten nach mir abgesucht haben? Ich verschloss den Eingang und löschte meine Aura einfach“, antwortete der Dunkelhäutige frech. „Es ist wirklich schön hier“, schmunzelte Bardock, nachdem er die Frucht aufgegessen hatte. Er konnte sich gut vorstellen, dass Tales hier sogar tagelang blieb. So etwas Schönes hatte er bisher noch nie gesehen. Mit einem kleinen Nicken stimmte Tales zu und nahm ihm den Kern der Frucht ab. Er erhob sich und suchte nach einer geeigneten Stelle wo er ihn wieder anpflanzen konnte. Als er fertig war, kehrte er zu Bardock zurück. Nachdenklich sah Bardock seinen Bruder an. Er war froh, dass Tales ihm diesen Ort gezeigt hatte. Tales hatte sich endlich ein stückweit geöffnet und er hoffte wirklich, dass es so bleibt. „Willst du mir wirklich verzeihen?“, fragte Tales schließlich leise. Er wollte einfach nochmal darüber reden. „Das habe ich bereits, Tales“, antwortete Bardock und blickte ihm direkt in die Augen. „Ich weiß aber… ich habe immer noch Angst, dass du deine Meinung ändern könntest. Die Dinge die ich getan habe, waren wirklich schlimm“, hauchte Tales zog seine Beine an seinen Körper. Seine Augen lagen auf dem klaren Wasser vor ihm und der Spiegelung seiner selbst. Diese Narbe in seinem Gesicht, sie zeigte ihm jeden Tag, dass das alles wirklich passiert war. Doch trotzdem hatte sich das Bild verändert, äußerlich war er in den letzten vierzig Jahren nicht gealtert, doch die Kälte war aus seinem Gesicht verschwunden. Er erkannte sich selbst wieder. „Das werde ich nicht…“, meinte Bardock mit Nachdruck. „Tja, wenn du mir verzeihen kannst… sollte ich dir auch vertrauen“, wisperte Tales und strich sich durch die Haare. „Du willst wissen, was in meinen Kopf vor sich geht… ich sage es dir. Kein Ausweichen mehr“. Bardock war ihm bereits näher gekommen, als er es sollte. Also konnte er seine Versteckspielchen getrost sein lassen. Sie wussten beide, dass man ihm anmerkte, wenn etwas nicht stimmte. Bardock wollte die Wahrheit und vielleicht half es ihm, nicht mehr alles mit sich selbst ausmachen zu müssen. „Tales, das…“, begann Bardock. „Das war deine Bedingung, oder nicht?“, fragte Tales schmunzelnd und seufzte schwer. „Ich sage dir ab jetzt, was mich beschäftigt. Aber im Moment, jetzt wo ich hier an diesen Ort bin, geht es mir gut. Ich denke nicht ständig über Drall oder Kakarott nach… es ist einfach nur friedlich“ Sanft legte Bardock eine Hand auf Tales‘ Schulter ab und nickte nur. Er zweifelte nicht an der Ehrlichkeit seiner Worte. Deutlich spürte er auch, dass sich etwas verändert hatte. Und das erleichterte ihn. „Kein davonlaufen mehr?“, fragte er vorsichtig. „Nein, kein davonlaufen mehr“, sagte Tales und blickte ihm direkt in die Augen. Er wollte es auch nicht mehr… jetzt nicht mehr. Er hatte sich entschieden, Bardock zu vertrauen. Das war er seinem Bruder und auch sich selbst schuldig. Für ihn gab es sonst nichts mehr im Universum. Schweigend blieben die beiden Brüder sitzen und hörten den Geräuschen des Baumes zu. „Kann ich dir ein paar Fragen stellen? Es gibt so einiges, was ich dich von Anfang an fragen wollte“, sagte Bardock schließlich und sah zu ihm rüber. „Nur zu“, stimmte Tales zu und zuckte mit den Schultern. Ihm war klar, dass die Fragen nicht unbedingt angenehm sein würden. Aber es war okay für ihn. Wenn sie das wirklich durchziehen wollten, war Ehrlichkeit wichtig. „Wusstest du eigentlich, dass Radditz jahrelang unter Freezer gelebt hat?“, fragte Bardock vorsichtig. Diese Frage hatte ihn am meisten beschäftigt. Tales hob den Kopf und sah ihn traurig an. „Ich hörte davon, als ich von Kakarott erfuhr. Das war ein paar Monate bevor ich auf die Erde kam“, antwortete er ehrlich. Bardock schwieg einen Augenblick, wusste er nicht wie er seine nächste Frage formulieren sollte. Aber er wollte es einfach wissen. „Hättest du Radditz dasselbe angetan?“, fragte er leise. „Hätte ich gewusst, dass Radditz lebt, hätte ich alles getan um ihn da raus zu holen! Selbst wenn es meinen Tod bedeutete… ich hätte ihm das niemals antun können!“, antwortete Tales ernst und sah ihn an. Das Bild von dem Fünfjährigen blitzte vor seinem geistigen Auge auf. Früher war er andauernd, bei Bardock gewesen und hatte viele Stunden mit Radditz trainiert oder einfach nur mit ihm Zeit verbracht. Er selbst wollte immer Kinder haben und Radditz war fast wie ein eigener Sohn für ihn gewesen. „Hätte ich von Radditz erfahren… hätte er mich aus dieser Hölle befreien können. Er wäre meine Rettung gewesen. Ich hätte nie… ich wäre nie so geworden…“, sagte Tales mit zitternder Stimme und stockte. Bei Kakarott konnte er es und er hasste sich dafür! Wirklich… Bardock hörte ihm einfach nur zu und schloss die Augen. „Kakarott musste ihn töten“, wisperte er leise. „Ich weiß…“, nuschelte Tales bedrückt und seufzte schwer. Wie gerne hätte er Radditz, als Erwachsenen kennengelernt! Bardock stand auf und zog Tales auf die Beine. Überrascht blickte dieser zu ihm auf. Fest packte der Ältere die Ki-Fesseln und ließ sein Ki hineinfließen. Binnen weniger Sekunden fielen sie zu Boden. Tales erstarrte, als seine Kraft zurückkehrte. Es fühlte sich fast an, als hätte er eine Frucht gegessen. „Ich will dir nicht durchs Weltall nachjagen“, meinte Bardock schlicht und hob die Fesseln auf. „Das wirst du nicht“, hauchte Tales und starrte auf seine freien Handgelenke. „Bist du dir sicher, dass du das tun willst?“ „Werde ich es bereuen?“ „Nein“, versprach Tales leise und ein minimales Lächeln erschien auf seinen Lippen. „Schön, dann können wir jetzt endlich gemeinsam trainieren. Du bist inzwischen stärker als ich, da du vierzig Jahre Vorsprung hast. Das muss geändert werden“, sagte Bardock mit einem frechen Grinsen. Amüsiert schnaubte Tales, als er das hörte. Er erinnerte sich nur zu genau, wie sehr es Bardock immer genossen hatte, ihn im Training zu besiegen. Sie waren nie wirklich ernsthaft Rivalen, doch sie stachelten sie sich immer gegenseitig an. „Das wird aber ein Weilchen dauern“, neckte ihn Tales und es fühlte sich gut an. Normal. Lächelnd nahm er sich eine Frucht und setzte sich mit ihr hin. „Wieso hast du eigentlich deine Früchte auf der Erde nicht benutzt?“, fragte Bardock neugierig. „Ich wusste, dass ich sogar mit ihnen zu schwach bin“, erklärte Tales. „Außerdem wollte ich etwas so reines nicht für etwas so schändliches benutzen…“ Kapitel 54: Wunsch ------------------ Unruhig lief Tales auf und ab, während er auf die Rückkehr seines großen Bruders wartete. Er hatte es nicht gewagt, sich den Namekianern zu nähern, nachdem, wie er sich das letzte Mal verhalten hatte. Zwar lag das nun schon über ein Jahr zurück, doch deswegen war es noch lange nicht in Ordnung. In diesem Jahr hatte sich so einiges verändert. Tales hatte sein Wort nie gebrochen und war nicht abgehauen. Stattdessen war er dageblieben… bei Bardock. Sie hatten viel zusammen trainiert, so ziemlich die meiste Zeit damit verbracht. Aber auch sehr viel miteinander geredet. Nicht nur über die Sache mit Drall oder Kakarott, sondern auch über Bardocks Leben nach seiner Verbannung oder seinem Leben mit Germa und Guso. Nach all den Jahren, bekam er endlich einen Teil seiner Familie zurück. Das Band zwischen ihm und Bardock, war inzwischen stark wie nie zuvor. Bardock hatte Wort gehalten und ihn nie dafür verurteilt, was er auf Lagoon Txarrak getan hatte. Er hatte ihm wirklich verziehen. Das war etwas was Tales selbst nicht konnte. Er würde sich das niemals verzeihen. Die Sache mit Drall… Die Gespräche haben ihm geholfen und inzwischen akzeptierte er seine Vergangenheit. Doch vergessen oder gar hinter sich lassen, würde er es wohl nie ganz. Dazu waren die Wunden viel zu tief. Aber er konnte damit leben. Kakarott war in dieser Zeit mehrmals bei ihnen auf Clemat gewesen, doch Tales war ihm und Vegeta aus dem Weg gegangen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Kakarott ihn wirklich in seiner Nähe haben wollte. Auf der Erde leben… Das hörte sich so falsch und beinahe makaber an. Aber er wollte Kakarott auch seinen Vater nicht noch länger wegnehmen. Und Bardock verlassen, konnte der Dunkelhäutige nicht. Deswegen war er jetzt hier, auf ihren geheimen Zwischenstopp auf Namek. Kakarott wusste nichts davon, aber Bardock hatte einen wirklich guten Grund. Langsam drehte sich Tales zu seinem Bruder um, als er seine Energie näherkommen spürte. Zögernd ging er ihm entgegen und warf immer wieder einen Blick zu dem Namekianer. Er hatte keine Angst vor ihm, seine Kampfkraft war nahezu lächerlich gegen seine eigene. Doch er wollte Bardock diese Chance nicht vermasseln. „Tales, der Oberälteste hat meiner Bitte zugestimmt“, sagte Bardock glücklich und seine Rute schwang aufgeregt durch die Luft. „Das freut mich für dich, Bruder“, lächelte Tales und legte ihm einen Arm um die Schulter. Anschließend wandte er sich dem Namekianer zu. „Ich glaube wir kennen uns, ich bin Tales“, sagte der Dunkelhäutige ruhig. „Ich möchte mich für mein Verhalten damals entschuldigen“ Bardock weitete überrascht die Augen, ehe sich ein sanftes Lächeln auf seine Lippen schlich. Er hatte es niemals von Tales verlangt, wusste aber wieso er es tat. Bartu betrachtete den dunkelhäutigen Saiyajin eine Weile, ehe er schließlich nickte. Der Saiyajin schien völlig ausgewechselt und er konnte nichts böses mehr an ihm finden. „Schon in Ordnung, es ist ja zum Glück nichts passiert“, sagte Bartu langsam. Zwar konnte er sein Verhalten nicht gutheißen, aber solange es nicht wieder vorkam, war es gut so. Trotzdem wollte er Tales weiterhin im Auge behalten und war froh wenn dieser den Planeten wieder verließ. „Kommst du mit, Tales?“, fragte Bardock. Doch sein Bruder schüttelte den Kopf. „Ich brauche noch einen Moment“, antwortete er ehrlich. Sein älterer Bruder nickte verstehend. „Und wegen…“ „Nein, Bardock. Es ist gut so, wie es ist…“, wisperte Tales und ein kleines, gequältes Lächeln schlich auf seine Lippen. „Okay, dann gehen wir“, meinte Bardock seufzend und blickte zum Namekianer. Beide hoben ab und flogen in die Richtung des Oberältesten. Seufzend sah Tales ihnen nach und legte den Kopf in den Nacken. Sein Anhängsel löste sich von der Hüfte und zuckte immer wieder. So nervös, war er schon lange nicht mehr gewesen. Irgendwie fürchtete er sich sogar ein wenig. Etwas das er so gar nicht von sich selbst kannte. Bestimmend schob er die negativen Gedanken beiseite und sah wieder in den Himmel, der sich gerade verdunkelte. Er lächelte minimal und hob ab. Das hier, war ein Grund zur Freude und er durfte nicht zulassen, dass seine Angst das überschattete. Schnell flog Tales zu der Aura seines Bruders und landete in sicherer Entfernung. Dort wartete geduldig. Bardock erstarrte einen Augenblick, als er wieder die imposante Gestalt des Drachens am Himmel sah und er den ersten Wunsch bereits genannt hatte. Der zweite und weitaus bedeutendere Wunsch kam jetzt… Sein Herz schlug schnell in seiner Brust und er konnte es kaum fassen, was jetzt gleich geschehen würde. „Ich bitte dich! Bitte belebe meine Gefährtin Gine und meinen Sohn Radditz auf diesem Planeten wieder!“, rief Bardock mit zittriger Stimme. Die Augen des Drachens leuchteten rot. „Deine Wünsche sind erfüllt!“, grollte die tiefe Stimme und die Gestalt löste sich langsam auf. Bardock spürte ihre Energien direkt hinter sich, bevor er sie überhaupt sah. Langsam drehte er sich um und dann sah er sie. Seine Familie. Verwirrt blickte sich Gine in der ihr fremden Umgebung um und bemerkte den großgewachsenen Saiyajin neben sich. Nervös blickte sie ihn an, ehe sich ihre Augen voller Unglauben weiteten. Ihr Gefühl sagte ihr… aber konnte das wirklich wahr sein? „Radditz“, wisperte sie leise und Tränen traten in ihre Augen. Geschockt legte sie eine Hand auf ihren Mund, während sie ihren Sohn genauer ansah. „Takrá“, hauchte Radditz und benutzte dabei das saiyanische Wort für Mutter, nachdem er sich aufgerichtet hatte. Ihre liebliche Stimme bescherte ihm eine Gänsehaut. Wie viele Jahre musste er ohne sie leben und jetzt war sie hier. Gine lächelte und legte eine Hand an seine Wange, ehe sie ihn fest in die Arme nahm. „Du bist groß geworden, mein Kleiner“, murmelte sie beinahe ehrfürchtig und hielt ihn einfach nur fest. Radditz legte seine Arme um den zierlichen Körper seiner Mutter und vergrub seine Nase in ihrem Haar. Deutlich konnte er den ihm nur allzu vertrauten Geruch wahrnehmen. Sie war es wirklich. „Wie ist das möglich?“, fragte Radditz verwirrt. Eben war er noch in der Hölle und jetzt war er hier, bei seiner Mutter. „Ich weiß es nicht“, wisperte Gine schluchzend. Sie war gestorben, eine riesige Kugel aus reinster Energie hatte sie und ihren geliebten Heimatplaneten getroffen. Bardock beobachtete die beiden einen Augenblick, überwältigt von dem Anblick seiner Familie. Es dauerte einen Moment, bis er sich langsam näherte. „Ich habe euch wiedererweckt“, sagte Bardock ernst und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Ruckartig drehten die beiden Saiyajins ihren Kopf zu ihm und Gine löste sich mit einem Mal von ihrem Sohn und warf sich Bardock um den Hals. „Bókra“, sagte Radditz überrascht, benutzte hier das saiyanische Wort für den männlichen Elternteil und trat näher. Bardock hielt seine Gefährtin fest und hauchte ihr, kleine Küsse auf die linke Wange. Als er die Stimme seines Sohnes hörte, öffnete er die Augen und blickte zu ihm auf. „Radditz, schön dich zu sehen“, sagte er mit einem breiten Lächeln. Endlich hatte er seine ganze Familie wieder. Bardock konnte sein Glück kaum fassen. Vergessen, waren die Namekianer, die sich still zurückzogen und die Familie alleine ließen. „Wie hast du das geschafft?“, fragte Gine ihren Gefährten und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Ihr wart doch beide tot“, sagte Radditz und erstarrte, als er von seinem Vater in die Arme genommen wurde. Seine Rute löste sich von seiner Hüfte und zuckte immer wieder leicht auf. Er war heillos überfordert mit der Situation. Wie oft hatte er sich als kleiner Junge gewünscht, seine Eltern noch einmal zu sehen? Und jetzt war es wirklich passiert und das, obwohl er selbst tot war. „Die Namekianer besitzen sogenannte Dragonballs. Wenn man alle sieben zusammengetragen hat, darf man dem heiligen Drachen einen Wunsch nennen. Mit ihnen habe ich euch beide wiedererweckt, so wie Kakarott und Prinz Vegeta mich vor einem Jahr“, erklärte Bardock und ließ seinen Sohn wieder los. Sanft nahm er die Hand seiner Geliebten in die seine und zog sie an seine Seite. Wie sehr er sie vermisst hatte! Es war schön, sie einfach wieder bei sich zu haben. „Kakarott?“, fragte Gine sofort aufgeregt, bevor Radditz etwas erwidern konnte. „Ja, Schatz. Unser Jüngster lebt mit dem Prinzen auf der Erde, dem Planet auf den er damals geschickt wurde“, antwortete Bardock. „Er erwartet mich in ein paar Tagen auf der Erde. Das ich euch wiederbelebt habe, wird eine Überraschung“ Radditz verspannte sich, als er das hörte und das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht, während seine Mutter vor Freude weinte. „Oh Kakarott, mein kleines Baby lebt? Bardock, ich freu mich so ihn endlich kennenzulernen“, sagte Gine aufgeregt. Es hatte ihr damals das Herz gebrochen, ihren Jüngsten auf diese Mission schicken zu müssen. Aber Befehl, war Befehl! „Du wirst ihn lieben, Gine. Er hat soviel von dir“, meinte Bardock fröhlich. „Vater… Kakarott und ich…“, begann Radditz zögernd. „Ich weiß, mein Sohn“, antwortete Bardock ernst und seufzte. Fragend blickte Gine zwischen den beiden hin und her. „Ich glaube nicht, dass mein Bruder mich sehen möchte“, meinte Radditz ernst und verschränkte die Arme vor der Brust. In seinem Kopf ratterte es, einerseits dachte er daran, wie Kakarott ihn feige festhalten hatte, damit ihn dieser Namekianer töten konnte. Dann an Prinz Vegeta… sollte er wirklich mit Kakarott auf der Erde leben?! Und sein Vater… seine Mutter, das war etwas viel auf einmal. „Ich weiß, was damals passiert ist und würde gerne mit dir darüber reden. Es gibt noch so vieles, was ich euch erzählen muss, aber zuerst gibt es da jemanden, den ihr treffen müsst“, sprach Bardock ernst und blickte zu seinem Bruder, der immer noch in sicherer Entfernung zu ihnen stand. Tales hatte der Wiedervereinigung der Familie mit einem sanften Lächeln zugeschaut. Er freute sich sehr darüber, dass die beiden wieder am Leben waren. Gine und Radditz waren auch seine Familie. Doch andererseits machte ihm genau das etwas Angst. Bardock war der Meinung, dass weder Gine noch Radditz, erfahren sollten was zwischen ihm und Kakarott vorgefallen war. Außer Kakarott wollte es ihnen erzählen… Bardock war sich aber sicher, dass sein Sohn das nicht tun würde. Das etwas zwischen ihm und Kakarott vorgefallen war, konnten sie nicht verheimlichen. Tales verstand das auch und würde auch nicht widersprechen, sollte Kakarott es ihnen doch erzählen. Die Vorstellung, Gine in die Augen zu sehen, wissentlich was er ihrem jüngsten Kind angetan hatte. Oder wenn Radditz wüsste, was für ein Monster aus ihm geworden war… Das machte ihm Angst. Doch als sein Bruder zu ihm rüber sah, schritt er langsam auf die kleine Familie zu. „Tales“, keuchte Gine und schlug eine Hand auf ihren Mund. Ihre Hände zitterten und langsam, kam sie ihm näher. Behutsam strich sie mit den Fingern über die Narbe in seinem Gesicht und biss sich auf die Unterlippe. Tales ließ sie gewähren und wusste nicht wie er reagieren sollte. Schließlich nahm Gine ihn fest in die Arme und drückte ihr Gesicht an seinen Brustkorb. Nur zögerlich erwiderte Tales die Geste und holte tief Luft. „Es tut mir so leid, Tales… ich wollte damals zu dir, aber der König ließ mich nicht“, sagte sie traurig und blickte zu ihm auf. Tales verspannte sich bei ihrer Entschuldigung und schüttelte den Kopf. Sanft wischte er ihre Tränen weg und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen. „Schon in Ordnung, Gine“, wisperte er leise und löste sich von ihr. Seine Augen trafen auf die von Radditz und er konnte den Blick nicht deuteten. „Warst du die ganze Zeit am Leben?“, fragte Radditz mit tonloser Stimme. „Ja, ich wusste nicht, dass du überlebt hast… sonst hätte ich…“, begann Tales, doch wurde er schlagartig unterbrochen, als er von Radditz umarmt wurde. „Ich wusste es! Ich habe dich gesucht, aber ich wusste nicht wo… Freezer und Vegeta ließen mich einfach nicht…“, sagte Radditz ernst. Ungläubig weiteten sich Tales‘ Augen, als er das hörte und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Auch wenn Radditz ihn niemals gefunden hatte, freute er sich über seinen Versuch. „Ich wusste, dass unser Heimatplanet zerstört war und dachte ihr seit alle mit ihm zusammen untergegangen“, sagte Tales zögernd und erwiderte die liebevolle Geste. Lächelnd blickte er zu Radditz auf, nachdem dieser ihn losließ und grinste. „Du bist ganz schön groß geworden, dass letzte Mal gingst du mir gerade mal bis hierher“, meinte Tales und deutete auf die obere Hälfte seiner Brust. Es war merkwürdig, Radditz so zu sehen, wo er immer noch das deutliche Bild eines Fünfjährigen im Kopf hatte. „Das ist schon ein bisschen her, Onkel“, lachte Radditz. „Warst du all die Jahre alleine?“, fragte Gine zögernd und sofort wurde Tales wieder ernst. Sie hatte so viele Fragen! Wie war es ihrem Ältesten ergangen und wieso war er überhaupt erst tot gewesen? Und was war zwischen ihm und Kakarott? „Das ist eine lange Geschichte“, antwortete Tales seufzend. „Vielleicht sollten wir zurück zum Raumschiff“, meinte der Dunkelhäutige und sah zu Bardock. „Eine gute Idee, die Reise zur Erde wird noch fünf Tage dauern. Wir sollten los und dann erklären wir euch alles in Ruhe“, stimmte Bardock zu. „Ihr habt sicherlich viele Fragen“ Kapitel 55: Schwierige Gespräche -------------------------------- Gine schwieg eine Weile nachdem, sie und Radditz von Bardock erfahren hatten, wie Kakarotts Leben auf der Erde verlief. Was genau es mit den Dragonballs auf sich hatte und was passiert war, seit er selbst wieder lebte. Bardock hatte ihr jedoch verschwiegen, dass Tales auch einige Monate tot gewesen war und nur angedeutet, dass etwas zwischen den beiden vorgefallen war. Ebenfalls hatte er erzählt, dass dies der Grund für seine Wiederbelebung war und dass er dann, nach einer Weile auf Tales getroffen war. Gine und Radditz fragten zwar näher nach, doch Bardock wehrte die Fragen bestimmend ab. Das war eine Sache zwischen seinem Bruder und Kakarott. Die beiden mussten seine Entscheidung akzeptieren, so war es unter den Saiyajin üblich. Tales hatte die meiste Zeit geschwiegen und nur hin und wieder etwas gesagt. Inzwischen waren sie seit gut vier Stunden unterwegs und saßen in der kleinen Wohnküche des Raumschiffs. „Und was ist mit dir und Kakarott gewesen, Radditz? Wie ist es dir ergangen?“, fragte sie leise. Ihr Kopf war voll von den neuen Informationen, die sie alle erst einmal verdauen musste. Auch Radditz, erging es nicht anders und er verspannte sich bei der Frage. Seine Mutter würde bestimmt enttäuscht sein, wenn sie wüsste, wie das Treffen zwischen ihm und seinen Bruder abgelaufen war. „Prinz Vegeta verweigerte den Befehl, nach Hause zu fliegen. Das hatte ihm, Nappa, mir und ein paar anderen Saiyajins das Leben gerettet“, sagte Radditz und lehnte sich etwas zurück. Gine, Bardock und auch Tales hörten ihm aufmerksam zu. „Die anderen Saiyajins gingen sehr schnell bei irgendwelchen Missionen drauf. Freezer meinte es nicht gut mit uns. Er behielt den Prinzen, als eine Art Trophäe, die letzten Saiyajins im Weltall und deren Prinz gehörten ihm! Es war nicht immer einfach, aber man gewöhnte sich an das Leben auf dem Raumschiff. Wir trainierten viel und blieben unter uns, bis wir regelmäßig Missionen bekamen. Planeten erobern, Soldaten rekrutieren, all so etwas…“, nachdenklich hielt Radditz kurz inne und zögerte, ehe er weitersprach. Gine legte eine Hand auf die ihres Sohnes. Sie wollte es sich gar nicht vorstellen, wie es für ihn damals gewesen sein musste. Tales und Bardock, hatten beide das Gefühl, dass Radditz es herunterspielte, doch sie ließen ihn, da sie dabei an Gine dachten. „Ich dachte, ich sollte ihm seine Kindheit lassen, bevor ich den anderen von Kakarott erzählte und irgendwie habe ich es immer wieder rausgeschoben. Wir wollten uns gegen Freezer auflehnen und ein Saiyajin mehr, bedeutete mehr Kraft. So kam es, dass ich Vegeta und Nappa doch von Kakarott erzählte. Also wurde ich losgeschickt, um meinen Bruder zu holen. Auf der Erde musste ich feststellen, dass er seinen Auftrag nicht erfüllt hat. Er erkannte mich nicht, wusste nicht einmal, dass er ein Saiyajin war. Geschweige denn, was für ein Volk wir waren… er hielt sich wirklich für einen schwachen Erdling! Sein Schwanz fehlte und er hatte ein Kind mit einer Erdenfrau gezeugt“, erzählte Radditz und sein Blick verfinsterte sich etwas. „Ich war schwer enttäuscht von ihm und wollte ihn irgendwie zum mitkommen überreden… die Sache eskalierte und schließlich kämpften wir bis zum Tod. Kakarott hat mich feige festgehalten, während dieser Namekianer uns mit seiner Attacke frontal getroffen hatte. Ich dachte wir würden beide sterben, aber er hat sich wohl mit den Dragonballs wiederbeleben lassen“, endete der Langhaarige und schloss einen Moment die Augen. „Oh, Radditz“, wisperte Gine und legte eine Hand auf die ihres Sohnes. Tränen traten in ihre Augen und es tat weh, zu hören, dass ihr jüngster Sohn verantwortlich war, für Radditz‘ Tod. Ihre Kinder sollten zusammenhalten und sich nicht gegenseitig töten! Sie würde höchstpersönlich dafür sorgen, dass sich die zwei vertrugen! „Deswegen denke ich auch, dass Kakarott nicht erfreut sein wird, mich zu sehen“, sagte Radditz gelassen und blickte zu seinem Vater. Wütend war er auf seinen Bruder nicht wirklich. Die Jahrzehnte in der Hölle ließen ihn über so einige Dinge nachdenken. Wäre er das Ganze damals anders angegangen, wäre es vielleicht nie so weit gekommen. „Kakarott sagte, dass er dich damals töten musste. Ihr beide hattet einen schlechten Start und du solltest euch eine Chance geben“, antwortete Bardock und strich Gine die Tränen mit dem Daumen aus dem Gesicht. Sanft zog er sie zu sich und legte einen Arm um sie. „Von mir aus, gern“, erwiderte Radditz und ein freches Grinsen schlich sich auf seine Lippen. „Aber sag mal, wieso lebt Vegeta eigentlich jetzt mit Kakarott auf dem Planeten?“, fragte der Langhaarige dann neugierig. „Das habe ich dir doch erzählt… nachdem sie auf Namek auf Freezer gestoßen waren…“, fing Bardock an, erneut zu erzählen. „Ich weiß, aber wieso hat er ihn verschont? Ausgerechnet ihn? Mich hat er getötet“, murmelte Radditz, schüttelte dann aber den Kopf. Liebevoll strich er Gine, über die Wange. Es war immer noch merkwürdig seine Eltern vor sich zu sehen, mal davon abgesehen, dass er selbst wieder lebte. „Mach dir keine Gedanken, Mutter“, lächelte Radditz. „Wir sind Brüder, wir sollten uns zusammenraufen können“. Bardock nickte, als er das hörte. Er war froh, dass sein Ältester so ruhig reagierte. Doch er wollte später nochmal mit ihm alleine reden. Nicht nur wegen Kakarott, sondern auch wegen seiner Vergangenheit. „Ist es in Ordnung, wenn ich mich ein wenig zurückziehe? Mir brummt der Schädel“, fragte Radditz. Bardock hatte ihm sein Zimmer gezeigt, als sie die Raumkapsel betreten hatten. Gine würde sowieso bei Bardock bleiben. „Nein, mach ruhig“, antwortete Bardock, denn er hatte eine ungefähre Ahnung wie sich sein Ältester fühlte. Radditz erhob sich und Gine sah ihm nach, ehe sie ihren Kopf auf Bardocks Schulter ablegte. Sie hatte noch so viele Fragen an ihn. Doch ihr Kopf schmerzte von den neuen Informationen. Im Moment reichte es ihr mit den Fragen. *** „Son Goku! Du musst uns auch verstehen“, rief Bulma ihm nach und rannte, um mit ihm Schritt zu halten. Sie schaffte es, ihn zu überholen und blieb vor ihm stehen. Bestimmend legte sie eine Hand auf seinen Brustkorb und blickte ernst zu ihm auf. Vegeta holte die beiden ein und blieb neben der Wissenschaftlerin stehen. „Ich verstehe eure Bedenken, aber ihr müsst mir einfach vertrauen! Ich weiß was ich tue“, antwortete Son Goku verletzt. „Wir vertrauen dir ja!“, sagte Bulma ernst und seufzte schwer. „Aber was ist, wenn du dich dieses Mal irrst? Wenn Tales dir oder einem uns etwas antut? Es ging dir seinetwegen solange schlecht“ „Das wird nicht passieren“, beharrte Goku und schloss einen Moment die Augen. „Das weißt du nicht, Kakarott“, mischte sich nun auch Vegeta ein. „Tales mag zwar friedlich mit Bardock zusammenleben. Aber was ist, wenn er dir etwas antun will?“. Verletzt blickte Goku zu dem Prinzen und schüttelte den Kopf. „Wieso sollte er mir etwas antun wollen oder euch? Außerdem was schlagt ihr vor, sollen wir ihn töten, sobald er auf der Erde ankommt?“, fragte Son Goku mit Nachdruck. „Ja!“, antwortete Bulma. Geschockt weiteten sich Gokus Augen und entsetzt starrte er in das ernste Gesicht seiner Jugendfreundin. „D…das kann nicht dein Ernst sein!“, wisperte er. „Meinetwegen soll er auf diesem Planeten bleiben und sein Leben genießen. Aber wenn er auf die Erde kommt… dann wäre es mir am liebsten, wenn Vegeta ihn direkt ins Jenseits pustet“, sprach Bulma ernst. Kakarott schüttelte den Kopf und sah zu dem Prinzen, der ernst zu seiner ehemaligen Gefährtin blickte. „Das werde ich nicht tun, Bulma. Nicht solange Kakarott dagegen ist“, sagte der Prinz ruhig. So gerne er es immer noch tun würde. Die Monate hatten nichts an seinem Groll gegen den Dunkelhäutigen geändert. „Dann…“, begann sie. „Soll das heißen, dass meine größte Sorge sein wird, wenn Tales hier landet, dass einer von euch ihn tötet?“, fragte Goku leise. Bulma schwieg, denn sie wusste, dass ihrem Freund die Antwort nicht gefallen würde. Sie war niemals für Mord, aber in diesem Fall… Sie wusste immer noch nicht was Tales getan hatte, aber es musste wirklich sehr schlimm gewesen sein, wenn es Son Goku so zerstörte. Bulma hatte Angst um ihre Familie und Freunde. Gerne würde sie Son Goku vertrauen, aber wenn er falsch lag? Musste wirklich erst etwas passieren, damit etwas geschah?! „Vielleicht sollte ich nach Clemat gehen!“, sagte Goku plötzlich bitter und schloss die Augen. Grob schüttelte er ihre Hand weg und ging weiter. „Das ist doch wohl nicht dein Ernst?“, schrie Bulma und lief ihm nach. „Wenn es soweit inzwischen ist, dann ja. Denn ich will, dass mein Vater zurückkommt!“, sagte Goku etwas lauter als gewollt. „Bardock darf auch gerne kommen, aber…“, erwiderte die Wissenschaftlerin. „Er lässt Tales nicht zurück!“, rief Goku wütend. „Also verlässt du uns?“, fragte sie nun doch etwas panisch. „Würdest du mich wirklich verlassen?“, fragte Vegeta und schlagartig blieb Kakarott stehen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und verzweifelt drehte er sich um. Er wollte Vegeta nicht verlassen, nie! Aber… „Du weißt, ich würde dich niemals verlassen“, sagte Son Goku mit zittriger Stimme und blickte ihm direkt in die Augen. Fest biss er sich auf die Unterlippe und kämpfte mit den Tränen. „Wenn ein Mord an einem Saiyajin, der jetzt ungefährlich ist, geduldet wird, weiß ich nicht, ob die Erde noch der unschuldige Planet ist, für den ich ihn gehalten habe… oder ob ihr euch einfach zu sehr verändert habt“, wisperte Goku und verließ die Capsule Corp. Draußen hob er ab und flog einfach los. Bulma sah ihm erschrocken hinterher, ehe ihr Blick zu Vegeta ging. „Ich fliege ihm hinterher“, murmelte der Prinz. Bulma nickte nur und kehrte zurück zu dem geräumigen Saal. Ein Kreisrunder Tisch, war mit allen möglichen Leckereien gedeckt und all ihre Freunde waren da. Krillin, Muten Roshi, C18, Yamchu, Tenshinhan, Chaouzu, Piccolo, Trunks, Son Gohan, Videl, Son Goten und sogar Chichi. Diese verstand sich inzwischen wieder gut mit Son Goku. Es war immer noch etwas angespannt, doch die Streitereien hatten aufgehört. Son Gohan und sein Bruder, nahmen ihre Entschuldigung an und der Jüngste wohnte seit einigen Monaten wieder bei ihr. Bulma setzte sich auf ihren Platz und hörte den anderen zu. Ihre Gedanken kreisten dabei, um die Worte ihres Jugendfreundes. Lag sie wirklich falsch? Sie empfand nicht so! „Du findest es also in Ordnung, wenn dieses Monster bei uns auf der Erde lebt?“, fragte Yamchu ernst und warf Son Gohan einen verständnislosen Blick zu. „Mir wäre es auch lieber, wenn Tales da bleibt wo er jetzt ist. Aber ich vertraue meinem Vater und ihr solltet das auch tun!“, antwortete Gohan ernst und schlug mit den Fäusten leicht auf den Tisch. Videl legte eine Hand auf seinen Unterarm und die kleine Pan, die in ihrem Arm lag, fing an leise zu wimmern. Son Goten sah zwischen Yamchu und seinem Bruder hin und her. Er stimmte Yamchu zu, wollte aber auch seinem Vater vertrauen. Bisher hatte er es niemals enttäuscht. „Das bringt doch nichts, Leute!“, rief Krillin genervt. „Wir zerfleischen uns nur gegenseitig“ „Son Goku hat sich entschieden und wir sollten seine Entscheidung respektieren“, meinte Muten Roshi ernst. „Das sagt Ihr jedes Mal!“, meinte Tenshinhan kopfschüttelnd. „Weil es so ist“, beharrte der Alte auf seinem Standpunkt. „Er hat Recht. Son Goku weiß, was er tut“, stimmte Chichi zu und für einen Moment war es still. „Mama“, hauchte Son Goten überrascht. „Seht mich nicht so an!“, rief die Schwarzhaarige ernst und holte tief Luft. „Son Goku hat mir erzählt, was passiert ist… und ich sage, vertraut seinem Urteil“ „Du weißt was passiert ist?!“, rief Bulma aufgebracht. Sie war immer für ihren Freund da und nie hatte er ihr gesagt, was passiert war. Aber Chichi schon?! Das verletzte sie ziemlich. „Warum hast du nie was gesagt, Mama?“, fragte Son Goten vorwurfsvoll. „Ich habe Son Goku versprochen, es für mich zu behalten und das werde ich auch“, erklärte Chichi ernst. Sie sah der bevorstehenden Ankunft dieses Saiyajin auch kritisch entgegen, aber sie vertraute ihrem Exmann. „Das darf doch wohl nicht wahr sein!“, fauchte Bulma und erhob sich ruckartig. Ohne ein weiteres Wort verließ sie den Raum. „Mama!“, rief Trunks und rannte ihr nach. Kapitel 56: Familienbande ------------------------- „Kakarott, jetzt warte doch mal!“, schrie der Prinz und holte den Größeren ein. Fest packte er ihn an den Schultern und holte tief Luft. Langsam legte er zwei Finger unter sein Kinn und zwang ihn, den Kopf zu heben. Vegeta stockte, als er die Tränen bemerkte und zog ihn einfach in seine Arme. „Ich will… dich nicht… verlassen, Vegeta!“, wisperte Son Goku stockend und erwiderte die Umarmung. „Ich weiß“, murmelte der Prinz. „Aber ich will nicht, dass sie so reden… ich will nicht, dass er stirbt, kannst du das nicht verstehen?“, fragte Goku verzweifelt. Vegeta schüttelte den Kopf. „Ich kann es nicht verstehen, aber ich weiß, dass es dir ernst ist. Ich kann dir das wohl wirklich nicht ausreden?“, fragte er ruhig, aber wenig hoffnungsvoll. „Nein, es ist das einzig richtige, Vegeta!“, antwortete Son Goku ernst und schloss die Augen. „Du bist viel zu gutherzig, Kakarott“, hauchte der Prinz und küsste ihn auf die Stirn. „Vielleicht…“, murmelte Goku. „Ich weiß, dass es deine Art ist, an das Gute zu glauben. Du willst nicht grundlos töten und das akzeptiere ich. Aber ich bin mir nicht sicher, ob Tales jemand ist, den ausgerechnet du so in Schutz nehmen musst“, sagte Vegeta ruhig. „Er hat sich verändert… bereut seine Tat. Natürlich ist es für mich auch merkwürdig, ihn in meiner Nähe zu haben, aber er ist auch meine Familie! Kúsa!“, sagte Goku mit Nachdruck. Vegeta staunte nicht schlecht, als Kakarott das saiyanische Wort für Onkel benutzte. Kakarott hatte ihn vor ein paar Monaten gebeten, ihm etwas mehr über die Sayajins zu erzählen und ihm die Sprache beizubringen. Er lernte wirklich schnell. „Familie, sollte so etwas nicht tun!“, wisperte Vegeta. „Trotzdem, will ich nicht, dass Bulma oder die anderen ihn umbringen! Und einsperren kommt gar nicht in Frage! Wir foltern und töten nicht, Vegeta!“, sagte Goku ernst und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Er spielte damit auf die Tat des Prinzen an, als sie das erste Mal auf Clemat waren. Vegeta hatte es ihm irgendwann erzählt und Son Goku war nicht glücklich darüber, dass er Tales gefoltert hatte. Auch wenn es nur kurz war… „Okay“, sagte der Prinz schlicht und seufzte schwer. „Okay?“ „Tales und Bardock sind ohnehin, schon auf dem Weg, also okay“, antwortete Vegeta und legte eine Hand an seine Wange. „Und was machen wir mit den anderen?“, fragte Goku leise. „Ich werde nochmal mit ihnen reden, damit sie ihn in Ruhe lassen“ „Du willst mit ihnen reden?“, fragte Goku überrascht. Vegetas Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln, ehe er genervt aufseufzte. „Du weißt, das eine ausgesprochene Drohung meinerseits hilft, dass sie die Füße stillhalten. Außerdem will ich nicht, dass dich das Ganze noch mehr belastet. Dir ging es in den letzten Wochen so gut!“, brummte der Prinz. „Danke, Vegeta“, antwortete Son Goku erfreut und seine Stimmung hob sich merklich. Zu der Drohung, sagte er nichts, da er genau wusste, wie Vegeta es meinte. Liebevoll legte er seine Arme um den Älteren und zog ihn zu sich. Sanft strich er mit der Nase über die des Prinzen und küsste ihn auf die Lippen. Ein warmes Kribbeln breitete sich in seiner Magengegend aus und er genoss dieses süße Gefühl, konnte einfach nicht genug davon bekommen. „Ich liebe dich, Vegeta“, sprach Goku leise und lehnte seine Stirn, gegen die von Vegeta. Der Prinz konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen, als er die liebevollen Worte hörte. Er konnte immer noch nichts, mit der Gefühlsduselei anfangen, aber er hörte es wirklich gerne von Kakarott. Ihre Beziehung hatte sich in den vergangenen Monaten immer mehr verändert. Fast konnte man sie in den Augen der Erdlinge, als Paar bezeichnen, doch als Sayajins, waren sie ungebundene Gefährten. Es war keine Sache, über die sie gesprochen hatten. Im Laufe der Zeit wurde ihnen beiden immer mehr klar, was das zwischen ihnen war. Vegeta hatte es schon länger gespürt, war es doch erst der Grund, wieso er Kakarott unbedingt helfen wollte. Aber er versteckte dieses Gefühl nicht mehr oder ignorierte es. Es war unsinnig zu leugnen, dass er diesen Saiyajin liebte. Kakarott sprach die Worte zuerst aus und Vegeta brauchte lange, bis er sie erwidern konnte. Doch dem Jüngeren reichten die Gesten, mit denen er ihm zu verstehen gab, wie er fühlte. Bisher waren sie nie über Küssen oder kleine Streicheleinheiten hinaus gegangen. Doch das war für Vegeta okay. Obwohl ihre Rasse, als sehr leidenschaftlich galt, würde er Kakarott niemals drängen oder gar zwingen. Der Jüngere sollte das Tempo alleine bestimmen und wenn es irgendwann soweit sein würde, dass sie auch nur einen kleinen Schritt weiter gingen dann nur, wenn Kakarott bereit war. Bis dahin reichte ihnen beiden, die Nähe des anderen vollkommen. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet dieser Saiyajin einmal dafür sorgte, dass er sich richtig Zuhause fühlte. Willkommen und geborgen. „Kann ich dich alleine nach Hause fliegen lassen?“, fragte Vegeta, ohne etwas zu erwidern, doch das sanfte Lächeln, sagte Goku alles was er wissen musste. Lächelnd nickte er. Zuhause. Das war nicht mehr die Capsule Corp.! Die kleine Hütte im Wald war nun ihr dauerhaftes Heim geworden. Mit ein paar Modifizierungen von Bulma, war es sogar komfortabler als früher. Obwohl ihnen das nicht besonders wichtig war. Doch Vegeta gefiel die Ruhe, genauso sehr wie ihm. Zwar hatte der Prinz sich von Bulma einen GR mitgeben lassen, den er hin und wieder auf eine der freien Flächen stellte. Doch die meiste Zeit trainierten sie außerhalb. Für Bardock hatte Goku ein geräumiges Kapselhaus bekommen, dass er und Tales in einiger Entfernung aufstellen konnten. Dann waren die Brüder auch unter sich und trotzdem nicht allzu weit von ihnen entfernt. „Dann flieg ich nochmal zurück und kläre das!“, meinte Vegeta und küsste Kakarott, ehe er sich umdrehte und losflog. Dankbar sah Kakarott ihm nach, ehe er schließlich nach Hause flog. *** Regungslos saß Tales da und starrte auf die kahle Wand vor ihm. Seine Gedanken kreisten, um die Geschehnisse des vergangenen Tags. Es fühlte sich falsch an, Gine und Radditz wegen seiner Vergangenheit anzulügen. Wobei es kein direktes Lügen war, die beiden wussten von Drall, Germa, Guso und Kennar. Nur nicht, was für Monster sie gewesen waren oder was sie vorhatten. Ebenso wenig wie sie wussten, welche grausame Tat, er begannen hatte. Es belastete ihn und ließ ihn automatisch auf Abstand zu den beiden gehen. Doch das fiel ihm wirklich sehr schwer. Gine war so herzlich und liebevoll. Sie hatte immer einen Platz für ihn gehabt oder eine warme Mahlzeit. Tales war stets willkommen gewesen. Und Radditz, war ein anderes Kapitel. Tales fragte sich, was er alles ertragen musste, in seinem Leben. Denn unter Freezer zu leben, war sicherlich alles andere als angenehm. „Ich dachte dieser Bereich ist zum trainieren?“, ertönte eine tiefe Stimme und ließ Tales zusammenzucken. Überrascht drehte er sich um und bemerkte Radditz in der Tür stehen. Gelassen trat der Langhaarige ein und setzte sich neben ihm auf den Boden. Ihre Augen trafen sich für einen Augenblick. „Wie waren die Saiyajins, bei denen du nach deiner Verbannung warst?“, fragte Radditz neugierig. Tales seufzte schwer und zuckte mit den Schultern. „Sie waren Ausgestoßene, Verbrecher. Das sagt wohl so einiges über sie aus“, meinte der Dunkelhäutige schlicht. „Nein, nicht wirklich. Ich sehe es nicht als unverzeihlich an, mit der Geliebten des Königs zu schlafen“, sagte Radditz schnaubend. Überrascht sah Tales zu ihm rüber. „Bardock hatte es dir erzählt?“, wollte er wissen. „Nein, er dachte wohl es wäre einfacher für mich. Wenn er mir erzählt, dass du bei der Mission umgekommen bist“, erzählte Radditz und hielt einen Augenblick inne. „Doch die Arena und deine Strafe, war in aller Munde. Ein dämlicher Eliteclown, einer meiner Ausbilder in der Kaserne, prahlte damit, dich in der Arena vermöbelt zu haben. Also bin ich auf ihn losgegangen und habe solange auf ihn eingeschlagen, bis er mir erzählte, dass du verbannt wurdest“, sagte Radditz und sein Blick verfinsterte sich. Tales weitete die Augen voller Unglauben, als er hörte das Radditz sich seinetwegen mit einem aus der Elite angelegt hatte. „Ich bin abgehauen und nach Hause. Habe Vater zur Rede gestellt und wollte die Wahrheit wissen. Also erzählte er mir die Geschichte von dir und Okara… ich war stinkwütend auf den König und war drauf und dran, zu ihm zu fliegen und ihn aufzufordern, dich zurück zu holen…“, wieder stockte Radditz und er wurde ernst. „Vater musste lange auf mich einreden, um mich davon abzubringen. Er sagte mir, dass ich den König trotzdem respektieren müsse, auch wenn mir nicht gefiel, was er mit dir getan hat. Mein Handeln würde Konsequenzen haben und das nicht nur für mich, sondern auch für ihn, Mutter und das Baby… mir blieb also nichts anderes übrig, als nichts zu tun…“ „Es war gut, dass du dich nicht meinetwegen mit dem König angelegt hast… ich hätte nicht gewollt, dass einer von euch wegen meinem Fehler leidet“, sprach Tales ruhig. „Aber danke, dass du versucht hast für mich zu kämpfen…“ „Ich hatte vor, dich zu suchen, sobald ich meine eigenen Missionen annehmen konnte. Dann ist der Planet zerstört worden und mir waren die Hände gebunden. Außerdem wusste ich nicht, wo ich mit meiner Suche anfangen sollte“, meinte der Langhaarige nachdenklich und schwieg eine Weile. „Lagoon Txarrak. Auf diesem Planeten wurden alle verbannten Saiyajins geschickt. Ich war dort einige Jahre, bis ein paar von uns gestorben sind. Wir restlichen haben uns ein Haus auf Clemat gekauft. Der Planet war ruhig, zwar voll von Verbrechern, die aber alle für sich blieben. Außerdem war er im Gegensatz zu der hässlichen Wüstenlandschaft, einfach nur wunderschön“, erzählte Tales nachdenklich. „Sie waren keine guten Saiyajins, Radditz. Du hast Recht, mein Verbrechen war geradezu lächerlich, im Vergleich zu ihren. Aber trotzdem bin ich bei ihnen geblieben“ Radditz nickte nur und überlegte, Tales zu fragen, was diese Saiyajins getan hatten. Doch dann ließ er es sein. Das konnte er ihn immer noch fragen, jetzt da sie alle wieder zusammen waren. Es fehlte nur noch Kakarott und seine Familie war endlich wieder komplett. „Erzählst du mir, was zwischen dir und Kakarott vorgefallen ist?“, wollte Radditz wissen und hob eine Augenbraue, als er sein Onkel zusammenzuckte. Deutlich spürte er seine Anspannung und legte fragend den Kopf zur Seite, als er nur ein Kopfschütteln als Antwort bekam. „Wieso nicht? Ich habe Kakarotts Sohn entführt und mit ihm gekämpft. Mein Verhältnis zu ihm, ist auch sehr angespannt. Der Prinz wird sich auch nicht freuen, mich zu sehen. Er kann mich nicht leiden“, sprach Radditz. „Glaub mir, ich habe viel Schlimmeres getan, als du“, antwortete Tales schlicht und versuchte das Thema zu wechseln. „Wieso kann dich der Prinz nicht leiden? Ihr seid doch quasi zusammen aufgewachsen“ Ein freches Grinsen umspielte Radditz‘ Lippen, bei der Frage. Er wusste genau, dass Tales das Thema wechseln wollte, ließ es aber für den Moment zu. „Vater sagte, ich müsse das Könighaus trotzdem respektieren. Doch als unser Planet unterging, bekam nur noch ich die Konsequenzen für mein Handeln zu spüren. Ich habe den Prinzen so oft ich nur konnte, spüren lassen, was ich von ihm und seinem Vater hielt. Auch wenn ich seinen Befehlen folgen musste. Der Prinz hat mich meistens mit Training versucht, mundtot zu machen. Aber das hat nie funktioniert, also hat er mich ignoriert“, grinste Radditz, verschwieg aber ein kleines Detail, was die Wut des Thronfolgers, erstrecht auf ihn gelenkt hatte. „Wie du siehst, werde ich auf der Erde auch nicht unbedingt willkommen sein… also was ist zwischen euch vorgefallen? Was ist schlimmer, als ein Kampf bis zum Tot?“ Tales schüttelte den Kopf und schwieg, als er die erneute Frage hörte. Doch Radditz‘ Erzählung ließ ihn grinsen. Diese freche Art, kannte er gar nicht an Radditz. Früher war er so gewesen, aber Radditz? Da hatte er wohl auf ihn abgefärbt. „Wenn dein Bruder, es dir erzählen will, ist das für mich in Ordnung. Aber ich werde es dir nicht sagen, Radditz“, antwortete er schließlich ruhig und erhob sich. Doch kurz bevor er die Tür erreicht hatte, hielt Radditz‘ Stimme ihn auf. „Ich würde nicht zu deinem Zimmer gehen“, meinte der Langhaarige gelassen, aber auch enttäuscht über das fehlende Vertrauen seines Onkels. „Wieso?“ „Vater und Mutter, feiern ihre Zusammenkunft“, sagte Radditz mit einem schiefen Lächeln. Die eindeutigen Geräusche hatten ihn aus seinem Zimmer vertrieben. „Ich freue mich für die beiden, aber dass wollte ich mir dann nicht anhören“ Tales‘ Augen weiteten sich ungläubig, ehe sich ein mildes Lächeln auf seine Lippen legte. „Lass uns doch ein wenig trainieren, so wie früher“, schlug Radditz vor und stand langsam auf. „Na gut“, stimmte Tales zu. Er brannte darauf, zu sehen wie stark Radditz inzwischen geworden war. Auch wenn sie sich an Bord des Raumschiffes zurücknehmen mussten. Außerdem wer wusste, wie lange er es noch konnte… Langsam schritt er zurück in den Raum und begab sich in Kampfposition, ebenso wie Radditz. „Aber eine Frage habe ich noch, Kúsa“, sagte der Langhaarige. „Wieso hast du Okara nicht zurückgeholt?“ „Früher dachte ich, sie würde etwas für mich empfinden. Aber jetzt da ich weiß, dass sie bereit war, mich zu verraten um ihre Haut und die unseres ungeborenen Kindes zu retten, bin ich mir da nicht mehr so sicher…“, antwortete Tales langsam. Bardock hatte ihm angeboten, sie zurückzubringen, aber er hatte sich dagegen entschieden. „Wenn sie hier wäre, würden wir wahrscheinlich nur streiten und das bringt niemanden etwas. Auch nicht dem Kind. Es ist besser so, wie es jetzt ist…“, antwortete der Dunkelhäutige ernst. Radditz nickte verstehend und seufzte schwer. Er wusste, dass sein Onkel es nicht leicht gehabt hatte und er würde nicht aufgeben, bis er wusste, was dieser ihm verschwieg. Denn er spürte, dass da mehr war… *** Etwas später hallte ein lautes Piepsen durch das Raumschiff. Bardock sprang eiligst aus dem Bett und zog sich seine Shorts über. „Ich bin gleich zurück, Schatz. Das ist Kakarott!“, sagte Bardock zu seiner Gefährtin und rannte auf die Brücke. Dort angekommen, nahm er das Gespräch an und lächelte leicht, als er Kakarott und Vegeta vor sich sitzen sah. „Oh Vater, stören wir gerade?“, fragte Son Goku verwundert, über die Aufmachung seines Vaters. Bardock blickte an sich hinab und blinzelte verlegen. „Ich wollte gerade Duschen gehen“, redete er sich schnell heraus und grinste. „Dann stören wir dich nicht lange. Ich wollte nur wissen, ob die Reise nach Plan läuft“, sagte Goku schmunzelnd. Bardock nickte und warf einen Blick, auf einen anderen Bildschirm. „Wir werden in vier Tagen und Neunzehn Stunden auf der Erde ankommen“, las er ab. „Schön, ich freue mich schon“, lachte Son Goku. „Ich mich auch, mein Sohn“, grinste Bardock und seufzte leise. Er war gespannt, wie sein Jüngster auf Gine und Radditz reagierte. Hoffentlich gelang ihm die Überraschung! „Noch etwas, Bardock. Bevor Tales auch nur einen Schritt auf die Erde setzt, trägt er diese Ki-Fesseln wieder“, meinte der Prinz ernst. Kakarotts Lächeln verblasste und nachdenklich blickte er zu Vegeta. Bardock wurde ernst und seufzte schwer. „Ist das wirklich notwendig, mein Prinz?“, fragte er vorsichtig. Dass Kakarott das nicht verlangte, wusste er aus vorherigen Gesprächen mit ihm. „Ihr beide seid stärker als er und ich schwöre, bei meinem Leben, dass er nichts versuchen wird“ „Vegeta“, murmelte Son Goku bittend. Er fand diese Maßnahme unnötig, eben weil sie beide viel stärker waren, als der Dunkelhäutige. Sie kannten seine miesen Tricks und dieses Mal, würde er sie nicht damit in die Finger bekommen. Zumal er nichts versuchen würde. „Nein, Kakarott. Diese Bedingung ist nicht verhandelbar“, widersprach Vegeta bestimmend. Was keiner der drei wusste war, dass Radditz und Tales direkt vor der Brücke standen und jedes einzelne Wort hörten. Entsetzt blicke Radditz zu dem Dunkelhäutigen. Ki-Fesseln?! Tales verzog nicht eine Miene, denn so etwas hatte er schon geahnt. Kurz sah er Radditz in die Augen. „Ich habe dir gesagt, dass ich viel schlimmer war, als du“, wisperte er leise und ging. Verwirrt sah Radditz ihm nach, unschlüssig ob er ihm nachnachlaufen sollte. Entschied sich dann aber dagegen. Doch was immer passiert war, er wollte es wissen. Kapitel 57: Zurück auf der Erde ------------------------------- Beinahe regungslos saß Tales da und starrte auf die Ki-Fesseln, die direkt vor ihm lagen. Er wusste, dass er sie tragen musste, doch er wollte es einfach nicht. Was wenn er sie dieses Mal wirklich für immer tragen musste? Das war etwas, dass er nicht wollte. Seufzend sah er zur Seite, auf den kleinen Topf, in dem er vor seiner Abreise einen Kern vom Baum der Macht gepflanzt hatte. Jeden Tag, hatte er ihn mit seinem Ki gestärkt und der Spross war schon etwa vierzig Centimeter hoch. In einer passenden Erde, würde er sicherlich schnell wachsen und vielleicht genauso groß, wie der Baum auf Clemat werden. Aber mit den Ki-Fesseln konnte er dem Baum nicht mehr helfen… Doch hatte er eine Wahl? Eigentlich nicht… In wenigen Minuten würden sie auf der Erde landen und wenn er dann nicht diese Fesseln trug, würde es sicher Ärger geben. Radditz stand die ganze Zeit in der Tür und beobachtete seinen Onkel. Seine Rute schwang gereizt durch die Luft. Es störte ihn, dass man ihm immer noch nicht erzählt hatte, was zwischen Tales und Kakarott vorgefallen war. Dabei hatten sie alle soviel in den letzten Tagen geredet. Ja, sogar sein Vater war bei ihm gewesen und hatte ihn, nach der Zeit auf Freezers Raumschiff gefragt. Doch was sollte er dazu sagen? Sie alle hatten schreckliches erlebt. Jetzt waren sie hier, alle. Mehr interessierte Radditz im Moment nicht, abgesehen von dem was Tales und Kakarott betraf. Als Tales die Fessel aufhob, setzte er sich ruckartig in Bewegung und riss sie ihm aus der Hand. Blitzschnell ließ er soviel Ki, wie nur möglich in seine Hände fließen und verformte die Fessel zu einem unförmigen Klumpen. Er kannte diese Dinger und wusste, dass sie vom Träger kaum zerstört werden konnte. Aber so war es einfach, wenn man wusste wie. Mit einem Schnauben ließ er die Fessel vor Tales auf das Bett fallen, der ihn ziemlich verdattert ansah. „Keine Ki-Fesseln, Kúsa!“, brummte Radditz und verschränkte die Arme vor der Brust. „Radditz!“, rief Tales mahnend und schüttelte den Kopf. „Du kannst doch nicht einfach…“ „Ist mir egal, was du angeblich so Schlimmes gemacht hast. Aber Ki-Fesseln?! Wo die beiden sowieso stärker sind, als wir? Das ist übertrieben und unnötig!“, erklärte der Langhaarige seinen Standpunkt. „Du weißt nicht, was ich getan habe!“, brummte Tales und schüttelte den Kopf. „Natürlich nicht! Du sagst es mir ja nicht“, entgegnete Radditz enttäuscht, drehte sich um und ging. „Radditz!“, rief Tales und sah ihm seufzend nach. Fragend blickte Bardock zu seinem Ältesten, als dieser an ihm vorbeischritt und ging anschließend in Tales‘ Zimmer. „Was ist los?“, fragte Bardock seinen Bruder und blickte auf die zerstörte Ki-Fessel. „Wir müssen es ihm sagen, Bardock“, murmelte Tales und fasste sich an die Stirn. „Nein, müssen wir nicht. Nicht solange Kakarott es wünscht“, antwortete Bardock ernst und legte eine Hand auf die Schulter seines Bruders. „Tales, ich merke wie du dich immer mehr zurückziehst, je näher wir der Erde kommen. Bitte, lass nicht zu, dass es wieder so wird wie vor einem Jahr“ „Das wird es nicht… aber es ist nicht einfach. Das was ich getan habe steht zwischen mir, Radditz, Gine und Kakarott…“, murmelte Tales und erhob sich langsam. Nachdenklich sah er nach draußen, wo man allmählich den Planeten immer näherkommen sah. „Nur, weil du es zulässt, Bruder!“, meinte Bardock. „Ich habe mit Gine gesprochen und ihr gesagt, dass sie sich keine Gedanken wegen dir und Kakarott machen soll. Sie weiß von den Vorsichtsmaßnahmen, die der Prinz wünscht, aber sie weiß, dass es dir leid tut…“ „Und das findest du richtig? Ihr nicht zu sagen was passiert ist und einfach so tun, als ob alles in Ordnung ist?“, fragte Tales bitter. Das fühlte sich einfach falsch an. „Ja, weil ich weiß wie sie reagieren würde. Es würde Gine das Herz brechen! Sie sollte es nicht wissen, Tales und das werde ich auch Kakarott sagen“, erklärte Bardock ernst. Dabei ging es ihm nicht unbedingt darum, Tales zu schützen, sondern eher seine Gefährtin! Gine würde damit nicht klarkommen… „Wie du meinst“, brummte Tales bitter und warf die Fesseln vom Bett. „Ich werde an Bord des Raumschiffes bleiben, bis du mit Kakarott geredet hast. Nicht das es noch Ärger gibt, weil ich keine Ki-Fesseln trage…“ „Ja, das ist wohl das beste“, stimmte Bardock zu und seufzte leise. Kurz legte er Tales eine Hand auf die Schulter und verließ dann den Raum. Sein Weg führte ihn zurück auf die Brücke. Sie begannen jeden Moment mit dem Landeanflug. *** Zur gleichen Zeit schritt Son Goku nervös auf und ab. Allmählich trieb er den Prinzen damit in den Wahnsinn. „Kakarott, entspann dich, ich kann seine Energie…“, begann Vegeta zu sprechen. Doch plötzlich erstarrte er, als er neben Bardocks und Tales‘ Energie noch zwei weitere spüren konnte. Und eine davon, war ihm nur allzu bekannt. Fassungslos starrte Vegeta in den Himmel. Verwirrt blieb Goku stehen und blickte den Prinzen fragend an. Dann suchte er auch nach der Energie seines Vaters und… „Radditz?!“, rief Son Goku verblüfft und blinzelte kurz. „Dein Vater hat wohl einen kurzen Zwischenstopp gemacht“, meinte Vegeta kopfschüttelnd. Er konnte nicht sagen, dass er sich freute die kleine Nervensäge bald wiederzusehen. Überfordert sah Son Goku in den Himmel und schüttelte den Kopf. Kurz fragte er sich, wem die andere Energie gehörte… war das vielleicht? Er traute sich kaum, daran zu denken. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er wurde nur noch nervöser. Er erinnerte sich an das letzte Treffen mit Radditz und war sich unsicher, wie sein großer Bruder auf ihn reagieren würde. Doch andererseits, dass was sein Vater ihm über Radditz erzählt hatte, klang toll. Vielleicht endete das doch nicht in einem Streit. „Was denkst du, wie er reagiert?“, fragte Goku leise. Der Prinz holte tief Luft und sprang von dem Felsen, auf dem er eben noch gesessen hatte. „Radditz? Keine Ahnung, wahrscheinlich nicht sauer. Immerhin wird er von Bardock schon alles erzählt bekommen haben“, brummte Vegeta und trat neben dem Größeren und zog ihn an der Hüfte zu sich, damit er endlich aufhörte hin und her zu laufen. „Hm, du hast wohl recht“, murmelte Son Goku und seufzte. Er war wirklich froh, dass er seine Freunde gebeten hatte, der Ankunft seines Vaters fernzubleiben. Er freute sich so sehr auf Bardock und wollte nicht, dass dies von der Feindseligkeit seiner Freunde gegenüber Tales überschattet wurde. Seine Freunde waren sehr enttäuscht und beinahe empört, aber dank Vegetas beherzten Eingreifen, gaben sie doch nach. Son Goten und sein Ältester wollten am nächsten Tag vorbeikommen. Die Raumkapsel erschien am Himmel und Goku ertappte sich dabei, wie er die Luft anhielt. Seine Hand suchte nach der Vegetas und hielt sie fest in seinem Griff. Kurz blickte er dem Prinzen in die Augen, ehe er der Kapsel dabei zusah, wie sie langsam größer wurde. Schließlich landete sie unter einem ohrenbetäubenden Lärm, nur wenige Meter vor ihnen. Vegetas Körper spannte sich an und er scannte nochmals die Energien. Fast wäre ihm ein leises Knurren entflohen, als er bemerkte, dass Tales' Ki normal war. Er trug also keine Fesseln! Fast hatte er mit so etwas gerechnet und sich deswegen eine kleine Erfindung bei Bulma abgeholt. Das würde Tales‘ Begrüßungsgeschenk werden. Irgendwie war es merkwürdig, Radditz nun nach all den Jahren wiederzusehen. Es wäre gelogen, wenn er sagte, dass er sich darüber freute… Der Langhaarige hatte in regelmäßig in den Wahnsinn getrieben! Das Raumschiff öffnete sich und die Rampe fuhr langsam aus. Drei Saiyajins kamen heraus und ein freudiges Lächeln schlich sich auf Son Gokus Lippen, als er seinen Vater erblickte. Die Frau an seiner Seite, hielt seine Hand und ihre Augen lagen sofort auf ihm. Bevor er überhaupt reagieren konnte, riss sie sich von Bardock los und rannte die letzten Meter zu ihm. Weinend sah sie zu ihm auf und nahm seine Hände in die ihre. „Kakarott“, wisperte sie leise und lachte vor Freude, während immer mehr Tränen über ihre Wangen liefen. Überfordert blickte Kakarott in das liebliche Gesicht und ein tiefes Gefühl der Verbundenheit breitete sich in seinem Inneren aus. „Kakarott darf ich vorstellen, deine Mutter Gine“, sagte Bardock mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen, als er und Radditz die drei erreichten. „Mutter?“, wisperte er leise und sein Herz setzte für einen Moment aus. „Ja, mein Kleiner“, kicherte Gine. Stürmisch umarmte Goku seine Mutter und hielt sie einen Moment bei sich. Gine schloss ihn ebenfalls in die Arme und genoss es, ihren Jüngsten endlich wieder bei sich zu haben. Es war damals schrecklich für sie gewesen, als man Kakarott auf diesen fremden Planeten schickte. Doch am Ende, hatte ihm genau das, dass Leben gerettet. Langsam löste sich Son Goku von seiner Mutter und sah sie immer noch ungläubig an. Völlig überfordert mit der Situation, reagierte er gar nicht, als sein Vater ihn in die Arme nahm. „Ich hoffe die Überraschung ist mir gelungen“, wisperte Bardock in sein Ohr. Goku nickte nur und sah zu seinem großen Bruder auf, der neben seiner Mutter stand. „Hallo, kleiner Bruder“, sagte Radditz und grinste leicht. „Hallo… Radditz“, antwortete Goku etwas unbeholfen und wurde von seinem Vater losgelassen. Vegeta hatte dem Familientreffen mit einem minimalen Lächeln zugeschaut und stand etwas hinter Kakarott. Doch als seine Augen auf die von Radditz trafen, seufzte er. „Hallo, Nervensäge“, brummte Vegeta. „Hallo Prinz“, lachte Radditz frech und entlockte dem Älteren ein Augenverdrehen. Goku sah fragend zwischen den beiden hin und her, doch Vegeta winkte ab. „Wie geht es dir, Kakarott?“, fragte Gine neugierig und betrachtete die Gestalt ihres Sohnes. Die Ähnlichkeit zu Bardock, war wirklich verblüffend. Sie sahen sich immer noch so ähnlich, doch seine Augen verrieten ihn. Sie erinnerten sie, an sich selbst. Goku blickte kurz zu seiner Mutter und dann zu seinem Vater, der minimal den Kopf schüttelte. Sie wussten also nicht Bescheid, aber das war ihm nur recht. „Mir geht es gut, Mutter“, antwortete Son Goku lächelnd. „Und dir?“ „Oh, uns geht es gut! Radditz und ich mussten nur erst einmal damit zurechtkommen, plötzlich wieder am Leben zu sein“, kicherte Gine und schlug ihrem Ältesten sacht gegen den Oberarm. „Und das ist die Erde?“, fragte sie schließlich neugierig und wandte sich um. „Ja, ein sehr schöner Planet. Ein echtes Zuhause, er wird euch gefallen“, antwortete Goku und grinste, doch dann kam ihm ein Gedanke. „Ihr bleibt doch hier?“, fragte er besorgt. „Natürlich“, meinte Gine sofort und Radditz, sah sich die Landschaft an. Das der Planet sehr schön war, war ihm schon damals aufgefallen, doch da hatte er noch andere Prioritäten. Jetzt wo er hier leben sollte, hoffte er, dass dieser Planet hielt was er versprach. Aber er zog dies auf jeden Fall einem Leben im Raumschiff vor. Freezers Blechdose, hatte er immer gehasst! Vegeta nutzte den Moment um an Bord des Raumschiffes zu gehen. Radditz bemerkte das und wollte ihm nachgehen. Nachdem was er gehört hatte, mochte der Prinz seinen Onkel nicht wirklich. Bardock bemerkte das und hielt ihn mit einem Kopfschütteln auf, ehe er auch hinein ging. Radditz verschränkte die Arme vor der Brust und blieb stehen. Auch Goku war das Verhalten der beiden nicht entgangen und ein tiefes Seufzen entfloh ihm. Doch dann stellte seine Mutter die nächste Frage und er konzentrierte sich wieder darauf. Vegeta würde Tales nichts tun, das wusste er. *** Tales saß immer noch auf dem Bett und beobachtete die Energien um sich herum. Er spürte das Vegeta auf dem Weg zu ihm war, doch das war nichts, womit er nicht gerechnet hatte. Kurz schloss er die Augen und ließ sein Ki in den kleinen Baum wandern. Zu spüren, wie der Spross stärker wurde, ließ ihn leicht lächeln. Die Tür öffnete sich und der Prinz trat ein. Tales hörte auf und öffnete seine Augen. „Die Ki-Fesseln sind kaputt“, meinte er nur und deutete darauf. „Egal, ich habe was anderes für dich“, meinte Vegeta und holte das kleine Gerät hervor. Er hatte Bulma darum gebeten, es anzufertigen, da er einfach Ki-Blocker wollte, die nicht alle öffnen konnten. Jetzt konnte es nur er. Bardock erschien in der Tür und blieb stehen. Er beobachtete den Prinzen dabei, wie er langsam auf Tales zukam. Der Dunkelhäutige blieb ruhig sitzen und blickte in die kalten Augen des Thronfolgers. Vegeta drückte das kleine Metallplättchen auf Tales‘ Hals und betätigte einen Knopf, an dem dünnen Metallarmband an seiner linken Hand. Tales keuchte, als sich das Ding auf seinem Hals vergrößerte und zu einem etwa zwei Zentimeter großen Kreis wurde. Dünne spitze Nadeln stachen in seine Haut und ein brennender Schmerz, ließ ihn zusammenzucken. Ein dünnes Rinnsal an Blut, lief über seinen Hals hinab und vorsichtig berührte Tales es. Es schien, als wäre dieses Gerät mit seiner Haut verschmolzen und wenn er es abbekommen wollte, musste er es rausschneiden. Bardocks Blick verfinsterte sich, als er sah was der Prinz mit seinem Bruder tat. Es gefiel ihm überhaupt nicht und er ahnte, dass dieses Teil um einiges schlimmer war, wie normale Ki-Fesseln. Kaum, dass er das gedacht hatte, sank Tales‘ Ki schlagartig bis auf ein Minimum. Vegeta tippte gerade auf dem Armband herum. Tales keuchte und kniff die Augen zusammen, als sein Ki schlagartig schwand. Ihm wurde schwindelig und beinahe wäre er nach vorne gekippt, hätte Bardock nicht einen Sprung nach vorne gemacht und ihn gestützt. „Mein Prinz, das ist schon etwas übertrieben“, knurrte Bardock. Vegeta grinste und zuckte mit den Schultern. „Tut mir leid, es war falsch eingestellt“, meinte er leichthin und veränderte die Einstellung. Langsam fühlte Tales sich wieder besser und konnte sich alleine aufrecht halten. „Was soll der Scheiß, Vegeta? Du bist doch ohnehin stärker“, ertönte eine laute, verärgerte Stimme. Radditz hatte das Zimmer betreten und blickte besorgt zu seiner Familie. Sein Vater und Tales hatten ihm beigebracht, Auren zu erfühlen und er hatte es sehr schnell gelernt, zumindest bei seiner Familie. Als das Ki seines Onkels sank, hatte er sich heimlich auf den Weg gemacht. „Das geht dich nichts an, Radditz!“, meinte Vegeta kühl. „Hey, Tales gehört zu meiner Familie!“, knurrte Radditz und trat langsam auf seinen Vater und Tales zu. Deutlich konnte er das blasse Gesicht seines Onkels sehen und bemerkte das Blut und das kleine Gerät an seinem Hals. „Weißt du was er getan hat?“, fragte Vegeta nur. „Nein…“ „Dann misch dich nicht ein!“, knurrte der Prinz und verließ die drei. „Radditz…“, begann Tales schwach und versuchte auf ihn zuzugehen. Doch von den massiven Schwankungen, war ihm immer noch etwas schwindelig und so taumelte er ein wenig. Besorgt hielt Radditz ihn fest und blickte seinem Vater tief in die Augen. „Was ist hier los, Vater?“, fragte er ernst. Doch dieser schüttelte nur den Kopf. „Das ist eine Sache zwischen Kakarott und Tales“, meinte Bardock schlicht. „Und warum mischt sich Vegeta dann ein? Dann frage ich eben Kakarott, warum er seine eigene Familie so quält!“, knurrte der Langhaarige finster. „Nein, lass es“, brummte Tales. „Nicht jetzt, Radditz! Lass es sein, deine Mutter und dein Bruder verstehen sich gerade so gut“, sprach Bardock ernst und sah ihn aufmerksam an. Ein tiefes Grollen entfloh Radditz‘ Lippen und nur widerstrebend folgte er der Forderung seines Vaters. Auch wenn er inzwischen erwachsen war, so galt immer noch das Wort seines Vaters. „Es wird auch schon besser… ich gewöhne mich langsam daran“, murmelte Tales und stellte sich wieder aufrecht hin. Sein Ki war niedrig und er fühlte sich ziemlich schwach, aber wenigstens konnte er wieder aufrecht stehen und gehen. „Und jetzt ist alles gut oder wie?“, fragte Radditz wütend und verließ das Zimmer. Bardock blickte ihm seufzend nach, ehe er sich um Tales kümmerte. „Geht es dir wirklich gut? Dein Ki ist sehr niedrig“, meinte er besorgt. „Ich gewöhn mich dran“, nuschelte Tales und nahm den Topf mit seinem Baum. Bardock blickte ihn kritisch an. „Wir wissen beide, dass Vegeta darauf bestehen wird. Entweder das oder du schickst mich gleich zurück nach Clemat“, murmelte der Dunkelhäutige. „Ich lass dich sicher nicht mehr alleine!“, sagte Bardock ernst, legte eine Hand unter sein Kinn und zwang ihm in die Augen zu sehen. „Wir wussten auch, dass es schwer werden würde. Aber vielleicht, wird es besser, wenn du erst einmal länger hier bist“ Tales nickte schlicht und wusste nicht was er dazu sagen sollte. Also schwieg er. Bardock seufzte und legte eine Hand an seine Stirn. „Lass uns rausgehen“, schlug er schließlich vor und zog Tales vorsichtig mit sich. Vorerst würde er ihn nicht aus den Augen lassen. Draußen angekommen, fanden sie Gine und Kakarott immer noch eifrig miteinander redend vor. Radditz und Vegeta hielten sich beide etwas zurück. Als Gokus Blick auf Tales fiel, wurde er ernst. „Hallo Tales“, sagte er ruhig und betrachtete ihn ganz genau. Er hatte ihn nun Monatelang nicht mehr gesehen. Es war merkwürdig ihn zu sehen, doch nicht mehr annähernd so schlimm wie früher. Er bemerkte das blasse Gesicht und überprüfte Tales‘ Ki, dass viel zu niedrig war, um einen Saiyajin sich gut fühlen zu lassen. „Hallo Kakarott“, antwortete Tales schlicht und wagte es nicht, ihm lange in die Augen zu sehen. Gine sah fragend zwischen den beiden hin und her, ehe sie eine Hand auf Kakarotts Oberarm legte. Dieser zuckte kurz zusammen und lächelte seine Mutter liebevoll an. „Es wird Zeit, euch euer neues Zuhause zu zeigen“, schlug Son Goku dann vor. „Es liegt nur einen kurzen Flug von dem von mir und Vegeta entfernt. Wie gut das Bulma uns, ein viel zu großes Haus mitgegeben hat“ „Oh ja, sehr gerne Kakarott“, antwortete Gine begeistert. „Eine gute Idee, ich würde gerne erst einmal in Ruhe ankommen“, meinte Radditz ruhig. Er war immer noch wütend, wegen der Sache mit Tales. Sagte aber nichts dazu. Kakarott blickte ihm in die Augen und ahnte was ihn störte. Ein kurzer Blick zu Vegeta, ließ diesen die Augen verdrehen und schnell drückte er auf seinem Armband herum. Tales‘ Ki stieg weiter an, es war immer noch schwach, aber zumindest nicht mehr auf einen ungesunden Niveau. Radditz schritt zu seinem Onkel und sah zu seinem Vater. „Hilf du Mutter, ich helfe Kúsa“, meinte er nur. Bardock nickte und ging zu seiner Gefährtin und hob sie hoch. Gine schlang sofort ihre Arme um seinen Nacken und lächelte ihn vergnügt an. „Dann los“, meinte Bardock zu Kakarott und hob langsam ab. Gine konnte zwar fliegen, jedoch schaffte sie keine weiten Strecken und flog deutlich langsamer, als er selbst. Radditz legte einen Arm um seinen Onkel und hob mit ihm ebenfalls ab. Son Goku und Vegeta taten es ihnen gleich und flogen langsam voraus. Kapitel 58: Familienzusammenkunft --------------------------------- Nach nur zehn Minuten Flugzeit, landeten Son Goku und der Prinz vor einem großen Holzhaus. Bulma wollte ihnen zuerst ein modernes Haus mitgeben, aber Goku hatte sie dann um ein Holzhaus gebeten, da er wusste, dass sein Vater auch in einem auf Vegeta-Sei gelebt hatte. „Wow, ist das alles für uns?“, fragte Gine verblüfft, nachdem Bardock mit ihr gelandet war und sie von seinen Armen sprang. Das Haus war riesig, im Vergleich zu dem, was sie früher besaßen. „Ja, das ist alles für euch“, antwortete Son Goku fröhlich. Anfangs war er skeptisch gewesen, als er das Haus aufstellte. Für zwei Saiyajins viel zu groß, selbst für vier war der Platz fast zu viel. „Habt ihr etwa geahnt, dass Vater mit uns zurückkommen würde?“, fragte Radditz neugierig und wich nicht von Tales‘ Seite. „Nein, Bulma neigt nur gerne dazu, zu übertreiben“, grinste Son Goku und legte eine Hand in den Nacken. „Radditz, sieh dir das Haus mit Gine schon einmal an“, schlug Bardock vor und blickte zu seinem Ältesten. Radditz hob eine Augenbraue und seufzte leise, er wusste genau, dass man sie beide nur loswerden wollte, damit sie etwas nicht zu hören bekamen. Widerwillig ließ er seinen Onkel los, nachdem er sicher war, dass er alleine stehen konnte und ging zu seiner Mutter. Gine lächelte milde und hakte sich bei ihm ein. Sie wusste, dass Radditz die Geheimnisse störten, aber für sie war es in Ordnung. Ihr Gefährte, wusste was er tat. „Na komm, mein Großer. Schauen wir uns einmal um“, sagte sie mit einem liebevollen Lächeln und strich ihm mit der Rute über die Wange. Radditz lächelte milde und nickte zustimmend. Auch wenn er immer noch nicht gerade glücklich war, mit der Situation so wollte er es nicht an seiner Mutter auslassen. Nachdem die beiden das Haus betreten hatten, drehte sich Bardock zu seinem Sohn um. Liebevoll nahm er sein Gesicht in beide Hände, betrachtete ihn genau und lächelte. „Du siehst gut aus, Kakarott“, sagte er stolz, ehe er dem Prinzen einen dankbaren Blick zuwarf. Bardock wusste genau, welch große Stütze Vegeta in der Vergangenheit für Kakarott gewesen war. Dafür war er ihm sehr dankbar. Er wusste auch, wie es um die beiden stand und freute sich für sie. Solange Kakarott glücklich war, war er es auch. „Danke, Vater“, schmunzelte Son Goku und nahm seine Hände in die seinen. „Ich bin froh, dass du Radditz und Mutter mitgebracht hast“ „Dann ist die Überraschung also gelungen?“, fragte Bardock, denn er war sich nicht sicher gewesen. Sein Plan, die beiden wiederzuerwecken stand schon vor Monaten fest. Anfangs war er unsicher gewesen, doch Tales hatte ihn dazu ermutigt. Bardock war besorgt, dass Kakarott dagegen sein könnte, dass er die Kugeln erneut benutzte. Aber der Gedanke, seine restliche Familie wieder um sich zu haben, ließ ihn einfach nicht mehr los. Mit Radditz und Gine an seiner Seite, war er so glücklich, wie schon lange nicht mehr. Er war sich sicher, dass Radditz und Kakarott sich mit der Zeit besser kennenlernen würden. Sein Ältester war dem ja nicht abgeneigt. Das einzige, was sein Glück trübte, war Tales. Wie der Prinz ihn behandelt hatte und Tales sich benahm. Ob es jemals besser werden würde? Auch sorgte er sich, dass Kakarott ihn doch noch wegschicken würde. Das könnte er ihm nicht zum Vorwurf machen, aber die Situation war nicht einfach. „Und wie! Ich freu mich so sehr, sie endlich kennenzulernen“, lachte Goku unbeschwert. „Nur mit Radditz ist es etwas schwierig, ich weiß nicht so Recht, wie ich mit ihm reden soll. Das Ganze scheint irgendwie zwischen uns zu stehen“, fügte er dann doch etwas unsicher an. „Radditz weiß, dass auch er Schuld daran trägt, wie es damals gelaufen ist. Rede einfach mit ihm und ihr zwei werdet euch sicher vertragen“, schlug Bardock vor und warf einen kurzen Blick zu Tales, der etwas verloren dastand und die ganze Zeit auf den Baum in seinen Händen starrte. „Ich habe ihnen nichts erzählt nur, dass etwas zwischen euch vorgefallen ist“, sagte Bardock leise, obwohl er die Auren von Gine und Radditz im zweiten Stockwerk wahrnehmen konnte. „Das ist in Ordnung, Vater. Ich glaube wir sollten es ihnen auch nicht sagen. Ich habe damit abgeschlossen und möchte nicht mehr darüber reden“, antwortete Son Goku ernst. Inzwischen dachte er kaum noch an die Grausamkeiten, die ihm widerfahren waren. Er träumte auch nicht mehr davon, das letzte Mal lag mehrere Monate zurück. Es würde immer ein Teil von ihm bleiben, aber er hatte endgültig gelernt damit zu leben. Tales hob den Kopf, als er das hörte und sah zu den dreien rüber. Einerseits freute er sich, dass Kakarott damit abgeschlossen hatte und es ihm wieder gut ging. Aber es fühlte sich einfach so falsch an, es einfach zu verschweigen. Zögernd öffnete er den Mund um seine Bedenken auszusprechen, als sein Blick auf Vegeta fiel. Drohend hob der Prinz seinen Arm und legte einen Finger auf das Halsband. Seine Mimik sagte mehr als tausend Worte. So ließ Tales es sein, drehte sich ohne ein Wort um und ging nach drinnen. Verwirrt blickte Bardock ihm nach, er hatte es nicht mitbekommen, doch Kakarott hatte es bemerkt. Sanft, aber bestimmend legte er eine Hand auf Vegetas Handgelenk und sah ihm kurz in die Augen. Eigentlich wollte er auch etwas zu Tales sagen, aber Vegeta ließ nicht einmal zu, dass dieser mit ihm sprach und das störte ihn. „Vater?“, verwirrt hob Son Goku den Kopf, als er die Stimme seines Ältesten über sich hörte. Überrascht blickte er zu ihm und Son Goten. „Hey ihr zwei, was macht ihr denn hier? Wolltet ihr nicht morgen kommen?“, fragte Goku verwundert. „Ja, schon aber…“, sagte Son Goten und landete neben Bardock. Verlegen, fasste er sich an den Hinterkopf und erinnerte Goku sehr an sich selbst. „Ist das Radditz?“, fragte Son Gohan und landete neben seinem Bruder. Sein Blick ging zu dem Gebäude. „Ja, Vater hat ihn und Gine, meine Mutter wiederbelebt“, antwortete Son Goku glücklich, doch dann wurde er etwas ernst, als er sich daran erinnerte, wie sein Bruder Son Gohan damals entführt hatte. „Keine Sorge, er macht keinen Ärger“, meinte Bardock schnell, da er spürte, was seinen Enkel beschäftigte. „Gebt ihm einfach eine Chance“ „Du musst Bardock sein, mein Vater hat mir schon so viel von dir erzählt“, antwortete Son Gohan und hielt ihm die Hand hin. Kurz blinzelte Bardock verwirrt, ehe er die Geste erwiderte. „Warte? Deine Mutter? Unsere Großmutter?!“, rief Son Goten plötzlich und sah zwischen seinem Vater und Bardock hin und her. Der Krieger nickte und das Grinsen auf Son Gotens Gesicht, wurde noch breiter. „Wow, dürfen wir sie kennenlernen?“, fragte Goten sofort begeistert. Bardock grinste und nickte leicht. „Ich hole sie“, antwortete er und wollte sich gerade in Bewegung setzen, als sein Sohn ihn zurückhielt. „Schau dir erst einmal, dass Haus an. Wir wollten anschließend, sowieso zu uns und etwas Essen. Es ist genug für alle da, also…“, schlug Goku vor und sah zu seinen Söhnen. Son Gohan nickte nur und sein Bruder war hellauf begeistert. Einerseits freute Gohan sich auch darauf, die Mutter seines Vaters kennenzulernen. Aber Radditz? Da war er noch skeptisch. „Dann fliegen wir schonmal vor“, sagte Son Gohan und erhob sich in die Lüfte. Goten folgte ihm und hob die Hand zum Abschied, ehe sie sich auf den Weg machten. Bardock sah ihnen nach, bevor er sich zu Kakarott umdrehte. „Ich hoffe das ist nicht zu viel“, meinte Son Goku besorgt. „Nein, deine Mutter wird sich freuen“, winkte der Ältere ab, ehe er auf die Hütte zuging. Neugierig öffnete er die Tür und staunte nicht schlecht, als er sofort in einem riesigen Wohnbereich stand. Eine offene Küche, eine großzügige Couch mit einem Fernseher, wie er ihn einmal in der Capsule Corp. gesehen hatte. Ein Esstisch, an dem locker zwölf Personen sitzen konnten, stand in der Mitte des Raumes. Und das sollte ursprünglich alles nur für ihn und Tales sein?! Viel zu groß! Doch wenigstens war die Aussicht ähnlich schön, wie auf Clemat. Die Sitzgruppe, war umgeben von Fenster, die einen schönen Blick auf den Wald um sie herum preisgaben. Langsam schritt Bardock zur Couch und beugte sich darüber. Seine Augen trafen auf die von Tales und ein kleines Seufzen entkam ihm. „Alles in Ordnung?“, fragte er leise, da er nicht wollte das Radditz ihn hörte. „Etwas erschöpft durch dieses Ding“, antwortete Tales und deutete auf das Gerät an seinem Hals. „Wir wollen gleich zu Kakarott und Vegeta. Meine Enkel kennenlernen und etwas Essen… kommst du mit?“, fragte Bardock vorsichtig. Tales schüttelte den Kopf. Doch Bardock hatte damit schon gerechnet. Er konnte seinen Bruder verstehen, bisher war es nicht wirklich gut verlaufen. „Ich bleibe hier und lege mich etwas hin“, sagte Tales und drehte den Kopf zur Seite. Nachdenklich blickte er zu seinem Baum und schloss die Augen. „Es ist einfach schwierig, Bardock!“ „Ich weiß“, nuschelte der Ältere und strich ihm über die Wange, bevor er ihn alleine ließ. Langsam schritt er die hölzerne Treppe nach oben. Alles war so schön hell. Oben angekommen, fand er sich in einem breiten Gang wieder, von dem aus, sich rechts und links mehrere Türen befanden. Etwas überfordert blickte Bardock auf die Bilder an der Wand und schüttelte den Kopf. Ohne sich weiter umzusehen, folgte er den Auren seiner Familie. Gine und Radditz befanden sich in dem zweiten Zimmer, rechts. Langsam trat Bardock ein und grinste, als er seine Gefährtin über das Zimmer schwärmen hörte. Radditz sah sich eher skeptisch um. Für ihn war das alles noch ziemlich fremd, aber nicht unbedingt negativ. „Oh Liebling, ich glaube das wird unser Zimmer“, sagte Gine fröhlich, als sie ihn bemerkte. Liebevoll legte sie ihre Arme um seinen Oberkörper und sah ihn bittend an. Bardock sah sich um, ein großes Bett, ein Schrank und eine große Fensterfront. „Wenn es dir gefällt, wieso nicht“, grinste der Ältere. Für ihn war das mehr als ausreichend. Gine grinste glücklich und küsste ihn auf die Lippen. „Kakarotts Söhne waren da, wir wollen uns gleich treffen und zusammen essen“, sagte Bardock. „Oh, wie schön! Ich freue mich schon darauf, sie kennenzulernen“, sagte Gine erfreut. Radditz seufzte nur schwer, er erinnerte sich an den kleinen Son Gohan und er war sicherlich nicht gut auf ihn zu sprechen. Das würde interessant werden. „Dann lass uns gleich losfliegen“, schlug Gine vor, packte die Hand ihres Gefährten und zog ihn sanft zur Tür. Radditz folgte ihnen nach unten und schmunzelte ein wenig. Seine Mutter glücklich zu sehen, hob seine Stimmung deutlich an. Es war schön sie wieder zu haben! Doch die Sache mit Tales machte ihm einfach Sorgen. Kurz warf er einen Blick zum Dunkelhäutigen, der auf der Couch lag und seufzte. Er ahnte, dass sein Onkel nicht mitkommen würde und schwieg fürs erste. Radditz wollte seiner Mutter nicht die Laune verderben, war es so schön sie lächeln zu sehen. Gemeinsam gingen die drei nach draußen und kurze Zeit später hoben die Saiyajins ab. Kapitel 59: Radditz & Tales --------------------------- Zügig flog der Langhaarige zurück zu ihrem neuen Heim. Die schwache Energie seines Onkels zeigte ihm den Weg. Das Essen, war entgegen seiner Vermutung, sehr gut gelaufen. Als er auf Son Gohan getroffen war, hatte er sich bei diesem entschuldigt. Sein Vater, Kakarott und auch Vegeta hatten ihn beinahe ungläubig angeschaut. Doch er wusste, dass es damals nicht richtig gewesen war, was er getan hatte. Zwar entschuldigte er sich sonst nie, doch wenn er sich mit seiner gesamten Familie versöhnen wollte, war dieser Schritt unvermeidlich. Danach war die erste Anspannung ein wenig verschwunden, so empfand er es zumindest. Es war zwar sehr merkwürdig, aber nicht schlecht. Gine hatte sich sofort bei ihren Enkeln vorgestellt und sie beide und auch Kakarott ausgequetscht. Sie wollte am liebsten alles wissen. Als sie von Pan erfuhr war sie verzückt und wollte die Kleine unbedingt kennenlernen. Radditz war auch neugierig, wie das Kind eines Halbsaiyajin wohl sein würde. So ganz konnte er sich an diesen neuen Teil seiner Familie noch nicht gewöhnen. Aber nun, da sie wohl hierbleiben würden, kam das sicherlich mit der Zeit. Nach dem kennenlernen, war das Essen nahezu harmonisch verlaufen. Alle hatten sich unterhalten. Er selbst hatte sogar ein paar Worte mit Kakarott gewechselt. Doch eine Sache hielt ihn ab, sich ganz auf diesen Abend einzulassen. Sein Onkel, der alleine und schutzlos in diesem riesigen Haus, auf diesem fremden Planeten saß. Deshalb hatte er sich vorhin verabschiedet und war losgeflogen. Behutsam landete Radditz auf der Erde und betrat das Haus. Seine Augen waren inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt und sofort konnte er die sitzende Gestalt seines Onkels wahrnehmen. „Alles in Ordnung, Kúsa?“, fragte Radditz und setzte sich neben ihn. Tales öffnete die Augen und sah müde zu ihm auf. Den Topf mit dem Spross hielt er in seinen Händen und er hatte die ganze Zeit versucht, ihm etwas Ki abzugeben. Doch es war vergebens, so niedrig wie es jetzt war, konnte er nicht einmal ein kleines bisschen entbehren. „Wo sind Bardock und Gine?“, wollte der Dunkelhäutige wissen und stellte den Topf zurück auf den Tisch. „Sie sind noch bei Kakarott und Vegeta“, antwortete Radditz. „Was machst du dann hier, Radditz?“, fragte Tales leise. „Nach dir sehen! Dir geht es nicht gut, wegen diesem Ding“, erklärte der Langhaarige und berührte mit den Fingern das kühle Metall an Tales‘ Hals. „Schon in Ordnung, das wird besser“, winkte der Ältere ab. Radditz knurrte und schüttelte den Kopf. So kannte er seinen Onkel nicht, was war passiert, dass er sich so verändert hatte? Wo war der lebensfrohe Saiyajin geblieben? Wieso nahm er das alles einfach so hin?! „Was ist los mit dir, Kúsa? Wieso nimmst du alles hin, was Vegeta mit dir macht?“, fragte Radditz enttäuscht und erhob sich. „Willst du wissen, was ich getan habe?“, fragte Tales leise. Er hatte lange darüber nachgedacht und konnte nicht weiter so tun, als wäre alles in Ordnung. Radditz war nicht dumm und er wollte nicht, dass er seinen Bruder für all das verantwortlich machte, was eigentlich seine Schuld war. Radditz blieb stehen und drehte sich um. „Natürlich, will ich es wissen“, antwortete er ernst und kam zurück zur Couch. Langsam setzte er sich hin und ließ ein paar Ki-Kugeln erscheinen, damit der Raum wenigstens etwas erhellt wurde. Tales holte tief Luft und fasste sich an die Stirn. Es war zwar fast so, als würde er Kakarott damit verraten, aber er konnte nicht anders. „Hör mir einfach zu und unterbrich mich nicht… ich weiß nicht, ob ich es schaffe nochmal anzufangen“, murmelte Tales und blickte Radditz direkt in die Augen. Der Langhaarige überlegte einen Augenblick, ehe er nickte. „Was weißt du über die ausgestoßenen Saiyajins?“, fragte Tales ruhig. „Nichts, ich war noch zu jung. Du warst der Erste von dem ich gehört hatte“, antwortete Radditz ehrlich. „Ausgestoßen wurde man nur, wenn man etwas richtig Schlimmes getan hatte. Viele Saiyajins wurden auch zum Tode verurteilt oder starben bei ihren Strafen. Doch ab und an, verbannte der König jemanden, so wie mich…“, erklärte der Dunkelhäutige und lehnte sich zurück. Die Spitze seiner Rute zuckte unruhig, als er wieder diese unangenehmen Bilder in sein Gedächtnis rief. „Die Strafe wird immer vor der Öffentlichkeit vollzogen. Die ganze Arena ist voll mit Saiyajins, die nur darauf warten, dass es endlich losgeht. Es ist ein widerliches Spiel. Sie brachten mich fast um, doch das ist nur der Teil für die Öffentlichkeit. Danach beginnt der Spaß erst richtig. Der König lässt den Wachen freie Hand… lässt zu das sie dich…“, kurz stockte Tales. Das Wort kam ihm nur sehr schwer über die Lippen. „Vier Soldaten ver… vergewaltigten mich mehrfach. Danach wurde ich in meine Raumkapsel geworfen und nach Lagon Txarrak geschickt“, sagte Tales mit zittriger Stimme. Es war weniger die Erinnerung, als die Tatsache, dass es Radditz war, dem er die Geschichte gerade erzählte. Radditz sog scharf Luft ein, als er das hörte und erstarrte einen Augenblick. Das Fell seiner Rute sträubte sich bei der Vorstellung, was man seinem Onkel angetan hatte. Fast war er versucht, etwas zu sagen, doch dann ließ er es sein. Er wollte ihn nicht unterbrechen. „Auf Lagon Txarrak begegnete ich den anderen Saiyajins und wollte zuerst weg. Wir hatten einen schlechten Start und ich traute ihnen nicht. Doch Drall, der Anführer erzählte mir von ihrem Plan… sie wollten sich an den Saiyajins rächen, denen sie die Verbannung verdankten. Oder auch an den Saiyajins, die sie ebenfalls missbrauchten. Ich blieb bei ihnen, da ich hoffte mit ihrer Hilfe deinen Vater treffen zu können. Es ging mir nicht um Rache, sondern ich wollte einfach nur verstehen, wieso er mich verraten hatte. Damals kannte ich die wahre Geschichte nicht…“, murmelte der Dunkelhäutige bedrückt und holte tief Luft. „Sie schafften es, eine Raumkapsel abzufangen in der ein Saiyajin saß. Der Saiyajin war verantwortlich für Kennars Verbannung und sogar einer seiner Peiniger. Kennar folterte ihn und wir alle durften zusehen… ich muss zugeben, mein Mitleid hielt sich in Grenzen, doch dann…“, wieder stockte Tales und sah zu Radditz rüber, der ihn mit einer Mischung aus Entsetzen und Schock ansah. In Radditz‘ Kopf ratterte es, bisher ergab das alles wenig Sinn. Was hatte das mit Kakarott zu tun? Tales‘ Vergangenheit war einfach schrecklich und er hätte niemals damit gerechnet, dass er noch schlimmere Qualen, als die Arena erleiden musste. Doch wieso erzählte er es ihm jetzt? „Kennar wollte Olve vergewaltigen und ich wollte eingreifen… ich fand es nicht richtig. Drall nutze den Moment und packte mich. Er redete von Stärke, Wut und davon mir helfen zu wollen, während er mich vor den Augen der anderen missbrauchte… danach hatte sich etwas verändert. Drall dachte, wir wären immer noch Freunde und alles wäre wie bisher. Doch an dem Tag habe ich einen Teil von mir verloren. Er wollte das ich wütend werde und das war ich! Ich verstand nicht, wieso ich wieder durch diese Hölle musste und wollte es nie wieder. Germa, Guso und ich wollten Drall loswerden. Wir trainierten, doch gegen ihn und Kennar hatten wir keine Chance. Doch als Kennar starb, kämpften wir mit Drall und ich sperrte ihn vierzig Jahre ein… erst letztes Jahr habe ich ihn getötet…“, erzählte Tales und seine Stimme zitterte immer wieder. Radditz ballte seine Hände zu Fäusten, während er sich jedes grausame Detail anhörte und für einen Moment wollte er seinen Onkel in den Arm nehmen. Doch er hatte Angst, damit genau das Falsche zu tun, also ließ er es sein. „Ich habe es nicht einmal gemerkt, wie sehr ich mich verändert habe. Das mit Drall, hat mich zerstört, ich habe mich selbst total verloren. Zerfressen von Hass und Wut, wollte ich nicht mehr der liebe Saiyajin sein, der am Ende gequält wird. Nur noch ein Gedanke hielt mich am Leben… Rache. Ich wollte mich an Bardock rächen für seinen Verrat, stellte es mir immer wieder vor… selbst nachdem der Planet explodierte. Es war einfacher, als sich weiter damit auseinander zu setzten, was mir passiert war, dass weiß ich jetzt. Ich bin davongelaufen und habe mich lieber verloren, als für mich selbst zu kämpfen…“ „Kúsa“, wisperte Radditz und streckte eine Hand nach ihm aus. Er wollte ihm etwas Trost spenden oder irgendetwas tun. Er konnte nicht einfach still dasitzen, bei dem was er zu hören bekam. Doch Tales schüttelte nur den Kopf und rückte etwas ab. Seine Hände zitterten, jetzt wo er an dem Punkt angelangt war. Was würde Radditz dazu sagen? Wie reagierte er? Was wenn er ihn hasste? Auch wenn er es sicher verdient hatte, fürchtete er sich davor… „Vor knapp zwei Jahren, hörte ich das erste Mal von deinem Bruder und auch von dir… irgendein Typ auf Clemat kannte dich wohl. Er war einer von Freezers Handlangern gewesen…“, erzählte der Dunkelhäutige leise. „Anfangs wusste ich nicht, was ich davon halten sollte, dass Kakarott noch am Leben war. Doch je länger ich darüber nachdachte, desto mehr nahm mein Plan Gestalt an. Ich war wütend darüber, dass er dich getötet hat… aber ich will mich gar nicht rausreden… wahrscheinlich wäre es so oder so passiert…“, sagte Tales und schloss die Augen. Eine Zeitlang schwieg er, unfähig weiter zu sprechen. „Was ist passiert, Tales?“, fragte Radditz leise, unfähig die liebevolle Bezeichnung seines Onkels auszusprechen. Er spürte das es schrecklich gewesen sein musste. „Ich kam auf die Erde und wir kämpften. Ich besiegte Kakarott mit einer Ki-Kette und nahm ihn mit mir… ich quälte ihn und warf ihn anschließend in den Medi-Tank. Als nächstes ließ ich zu, dass Germa und Guso ihn vor meinen Augen vergewaltigten… es störte mich nicht. Ich empfand kein Mitleid, war einfach abgestumpft und kalt. Als sie mit ihm fertig waren… nahm ich ihn mir…“ Radditz stockte der Atem und angewidert schloss er die Augen. Ihm wurde schlecht bei dem Gedanken, wie Tales seinem Bruder so etwas schreckliches angetan hatte. Niemals hatte er erwartet, dass sein Onkel in der Lage war, so etwas grausames zu tun. Er erinnerte sich noch genau, wie Tales damals zu ihm war und dachte daran, wie er jetzt war. Kaum vorstellbar, dass er das getan hatte! Und doch war es wahr… „Vegeta rettete ihn, als ich gerade… er tötete mich und nahm Kakarott mit nach Hause. Bardock belebte mich vor knapp über einem Jahr wieder… er wollte sich rächen. Doch ich nutzte die Chance und wünschte uns nach Clemat. Ich war der festen Überzeugung, das Richtige zu tun. Ich wollte ihm wehtun, genau so sehr, wie man mir weh getan hatte. Aber Bardock sagte mir die Wahrheit… er hat mir die Augen geöffnet. Kakarott teleportierte sich zu uns und griff mich an, doch ich wäre auch so nicht mehr in der Lage gewesen, an meinem Plan festzuhalten… er tötete mich fast, doch Bardock wollte mich nicht sterben lassen. Trotz dessen, was aus mir geworden war, wollte er mich nicht verlieren. Ich akzeptierte meinen bevorstehenden Tod und entschuldigte mich bei Kakarott. Und er rettete mich…“ „Kakarott hat dich gerettet?“, fragte Radditz mit schwacher Stimme und sah ihn überrascht an. „Ja, sie nahmen mich mit auf die Erde und hielten mich mit Ki-Fesseln klein. Doch ich wollte ihnen nichts tun… Bardock erzählte mir alles und ich begriff, was ich getan hatte. Der Teil, den ich verloren habe… ich fand ihn wieder. Doch die Tat, die ich begangen habe… ich kann sie mir niemals verzeihen. Also wollte ich sterben… habe aufgehört zu Essen und beinahe hätte ich es geschafft. Es war dein Bruder, der mich dazu brachte, weiter zu machen. Er verlangte es, als Wiedergutmachung. Kakarott schickte Bardock und mich für ein Jahr fort. Er wollte das wir beide mit unserer Vergangenheit abschließen. In gewisser Weise, sieht er mich als Opfer, doch das stimmt nicht. Ich kann das nicht wiedergutmachen. Niemals! Kakarott will trotz allem, dass wir hier friedlich leben. Er wollte noch nicht einmal, dass du es erfährst. Aber ich kann es nicht für mich behalten… ihm darfst du keinen Vorwurf machen, Radditz“, erzählte Tales weiter und krallte seine Hände fest in den Polsterbezug. Kurz sah er dem Langhaarigen in die Augen, ehe er wieder nach vorne blickte. „Ich verdiene, diese Strafe und auch Vegetas rohe Behandlung. Ich habe schlimmes getan und wurde nicht einmal bestraft. Deswegen wehre ich mich nicht, verstehst du? Wenn ich stärker wäre, dann wäre ich abgehauen, damit Kakarott nicht meine Anwesenheit ertragen muss. Doch ich konnte deinen Vater nicht mehr verlassen, nachdem ich es zugelassen habe, dass er mir wieder etwas bedeutet. Ich habe sonst nichts mehr und kann nicht mehr alleine sein, Radditz… also bin ich hier und wann immer Kakarott entscheidet, mich doch zu bestrafen. So werde ich ihm nicht widersprechen“, sprach Tales zu Ende und nahm den Topf mit dem Baum der Macht in seine Hände. Langsam senkte er den Kopf und atmete den Geruch ein, ehe er es wagte und zu Radditz aufsah. Radditz saß da und starrte ihn einfach an, unfähig irgendwie zu reagieren. Das alles konnte er in dem Moment gar nicht begreifen. Es war zu viel. Langsam erhob er sich und vermied es, seinen Onkel direkt anzusehen. Seine Vergangenheit, die schreckliche Tat und die Tatsache, dass er sich beinahe Selbst umgebracht hatte, dass alles war ihm zuviel. „Ich… muss das erst einmal verarbeiten“, sagte Radditz mit zittriger Stimme. Tales nickte, er verstand Radditz. Auch wenn er ehrlich gesagt mit einer heftigeren Reaktion gerechnet hätte. Doch vielleicht kam das später. Radditz drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort. Tales hielt ihn nicht auf und sah ihm nur nach. Erschöpft ließ er sich auf die Seite sinken und drückte die Pflanze fest an sich, ehe er sie zurück auf den Tisch stellte. Radditz ging nach oben und nahm sich das erste Zimmer zu seiner Linken. Die Zimmer waren alle recht ähnlich und es war ihm egal. Er brauchte nur einen Rückzugsort, um darüber nachzudenken, was Tales ihm gerade erzählt hatte. Langsam trat er ein und schloss die Tür, ehe er sich seiner Rüstung, Armstulpen und Stiefel entledigte und sich auf das Bett legte. Nachdenklich sah er an die Decke und ging das Gespräch noch einmal durch… *** Bardock und Gine waren noch etwas länger geblieben, als Radditz. Der Tag war für beide wirklich sehr schön gewesen. Gine war verzückt von ihren Enkelkindern und auch von ihrem Sohn. Sie wollte einfach alles wissen und freute sich über jedes Detail aus ihrem Leben. Bardock hatte ihnen auch sehr gerne zugehört und sich eine ganze Weile mit Son Goten unterhalten. Dieser wollte bald mit ihm trainieren, was den Krieger wirklich freute. Vegeta hielt sich anfangs noch sehr zurück, doch als die Brüder aufbrachen, Son Goten wegen seiner Mutter und Gohan, wegen seiner kleinen Familie, taute der Prinz auf. Seine eiserne Maske fiel und zeigte auch hin und wieder etwas Zuneigung zu Kakarott. Radditz und er hatten sich gegenseitig immer wieder etwas angestachelt. Die beiden schienen sich nicht wirklich leiden zu können. Sein Sohn war sogar äußerst frech, zum Prinzen. Das war etwas, auf das Bardock ihn noch bei Gelegenheit ansprechen wollte. Kakarott fand es eher amüsant den beiden zuzuhören. Er schien nicht mehr sauer auf seinen älteren Bruder zu sein und hatte sogar das Gespräch mit ihm gesucht. Etwas, was Bardock wirklich unheimlich freute. Trotzdem wunderte sich der Krieger nicht, als Radditz sich kurz nach Son Gohan verabschiedete. Radditz hatte schon als Kind sehr an Tales gehangen und er konnte sich gut vorstellen, dass er sich sehr um ihn sorgte. Ihm selbst erging es auch nicht anders. Behutsam landete Bardock vor der Hütte und öffnete die Tür mit seinem Schweif. Leise schloss er sie hinter sich und warf einen kurzen Blick auf Gine, welche in seinen Armen eingeschlafen war. Es war ein sehr aufregender Tag, so konnte er es seiner Gefährtin nicht verübeln. Er selbst freute sich auch auf eine erholsame Nacht in einem Bett. Kurz schritt er jedoch zur Couch und fand Tales dort schlafend vor. Seufzend schüttelte er den Kopf, ab morgen sollte sein Bruder eines der Zimmer beziehen. Doch jetzt wollte er ihn nicht mehr wecken. Um keinen unnötigen Lärm zu machen, schwebte er die Treppe nach oben und brachte Gine in ihr Zimmer. Sanft zog er ihr den Brustpanzer und die Stiefel aus, ehe er sie bequem hinlegte und zudeckte. Gine hatte einen tiefen Schlaf und bewegte sich nur minimal. Lächelnd strich Bardock ihr über die Wange und überprüfte Radditz‘ Energie. Erstaunt bemerkte er, dass dieser noch wach war und verließ den Raum, um an dessen Tür zu klopfen. „Komm herein“, murmelte Radditz und drehte den Kopf, um zu seinem Vater zu sehen. „Ist alles in Ordnung?“, fragte Bardock und setzte sich neben seinem Ältesten. Dieser holte tief Luft und blickte ihn eine Weile stumm an. „Radditz?“ „Tales, hat mir erzählt was er getan hat“, sprach Radditz schließlich leise und blickte ihm direkt in die Augen. Bardock erstarrte, als er das hörte. Damit hatte er nicht gerechnet… „Hast du gewusst, was die Soldaten mit ihm gemacht haben?“, fragte Radditz leise. Bardock zögerte einen Augenblick, doch ihm war klar, dass dies nicht mehr sein fünfjähriger Sohn war, den er beschützen musste. Radditz war schon lange erwachsen. „Ich habe alles mit angehört“, antwortete Bardock schließlich ehrlich. Entsetzt sah sein Ältester zu ihm. „Ich war nach der Arena bei ihm und auch als die Soldaten kamen, um sich mit ihm zu vergnügen. Ich konnte sie nicht davon abhalten und saß die ganze Zeit vor der Tür. Ohne etwas tun zu können, sah ich zu wie sie Tales schwer verletzt in diese Raumkapsel warfen“, erzählte Bardock und wurde immer leiser. Leicht schüttelte er den Kopf, um die Erinnerungen an diesen Tag zu verdrängen. Radditz schwieg, da er nicht wusste, was er sagen sollte. Es musste schrecklich für seinen Vater gewesen sein, aber auch für Tales… „Wie gehst du damit um, was er Kakarott angetan hat?“, fragte Radditz zögernd und legte eine Hand an seine Stirn. Er setzte sich auf und sah seinem Vater in die Augen. Im Moment wusste er immer noch nicht, was er dazu sagen sollte. „Als ich von Vegeta wiedererweckt wurde… da war ich geschockt, enttäuscht und überaus wütend auf ihn. Ich hatte ihn wiederbelebt, um mich zu rächen, für das was er Kakarott angetan hatte. Es ging Kakarott lange Zeit schlecht und fast gab ich die Hoffnung auf, dass es ihm jemals besser gehen würde. Dafür hasste ich Tales“, erzählte Bardock. Radditz nickte nur, er mochte sich gar nicht vorstellen, wie es Kakarott ergangen war. Kein Saiyajin, steckte so etwas leicht weg. „Als ich ihm erzählt habe, was wirklich passiert ist, veränderte sich etwas. Tales sagte einmal, er hatte das Gefühl lange geschlafen zu haben und plötzlich aufgewacht zu sein… so sehe ich das auch in gewisser Weise. Plötzlich wollte ich ihn nicht mehr sterben sehen und versuchte ihm zu helfen. Doch ich war zerrissen von Wut, Enttäuschung und Sorge… So konnte ich ihm nicht helfen, doch das wurde mir erst klar, als Kakarott es mir sagte. Tales quälte sich selbst, hungerte sich fast zu Tode, bis Kakarott ihn zwang weiterzuleben. Er ignorierte seine Váris, aus Furcht sich auch nur ein einziges Mal an Kakarott zu erinnern. Also vergab ich ihm und versuchte ihm endlich zu helfen. Ich sah es jeden Tag in seinen Augen, dass er seine Tat bereut. Er wird sich selbst für den Rest seines Lebens dafür hassen und auch quälen. Daher weiß ich, dass es richtig war, ihm zu verzeihen…“, sprach Bardock und hoffte, Radditz würde ihn verstehen. „Vielleicht hätte ich ihn auf Clemat zurücklassen müssen… ich weiß, dass Vegeta ihn hasst und am liebsten tot sehen würde. Aber ich weiß, dass Tales es nicht alleine schafft. Er war so lange alleine, Radditz. Das kann ich ihm nicht antun und auch mir selbst nicht…“ „Danke, Bókra“, sagte Radditz leise und seufzte tief. Es half ihm, die Sicht seines Vaters zu hören, doch jetzt wollte er nachdenken. „Lässt du mich bitte alleine?“, fragte er vorsichtig. Bardock stand auf und sah noch einmal auf das nachdenkliche Gesicht seines Sohnes. Liebevoll strich er ihm durch die lange Mähne und lächelte leicht. Radditz erwiderte das Lächeln und wickelte seine Rute für einen Moment um Bardocks Arm. „Tales wusste nicht, dass du noch lebst. Er liebt dich, Radditz. Schon seit deiner Geburt, liebt er dich wie seinen eigenen Sohn. Er sagte zu mir, dass du seine Rettung gewesen wärst…“, erzählte Bardock und verließ den Raum. Seufzend sah Radditz ihm nach und legte sich wieder auf das Bett. Ein kleines Lächeln legte sich auf seine Lippen. Müde schloss er die Augen und beschloss morgen weiter darüber nachzudenken. Für heute reichte es ihm! Doch eines war klar… Tales wäre auch seine Rettung gewesen. Kapitel 60: Die Strafe ---------------------- Stundenlang lag Tales da und versuchte einzuschlafen. Trotz dessen, dass er sich durch sein geringes Ki immer noch geschwächt fühlte, schaffte er es nicht. In seinem Kopf drehte sich alles um Radditz. Aber auch um Kakarott und Vegeta. Selbst als Bardock nach Hause gekommen war, war er noch wach gewesen und hatte sich nur schlafend gestellt. Er wollte seinen Bruder nicht damit belasten oder ihm andauernd Sorgen bereiten. Außerdem konnte Bardock ihm dabei nicht helfen. Als es schließlich dämmerte, stand Tales auf und schnappte sich seinen Baum. Leise verließ er das Haus und ging eine Weile durch den Wald, bis er auf eine große Lichtung kam. Kurz sah er sich um und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Dieser Ort war perfekt und bot dem Baum der Macht, genug Platz um zu wachsen. Genau in der Mitte der Lichtung, ließ er sich nieder und tastete mit der bloßen Hand die Erde ab. Sein Lächeln verschwand, als ihm klar wurde, dass er nichts dabei hatte, um ein Loch zu graben. Normalerwiese wäre das eine Kleinigkeit, selbst ohne Werkzeug, doch in seinem jetzigen Zustand… Tief holte der Dunkelhäutige Luft und betrachtete den Topf eine Weile. Er wollte nicht wieder zurückgehen und um Hilfe bitten. Entschlossen sah er sich um und fand einen etwas größeren Stein. Sofort stellte er seinen Baum zur Seite und nahm den Stein an sich. Fest schlug er damit auf den Boden und versuchte die Erde etwas aufzulockern. Es tat sich nicht wirklich viel, doch er war nicht bereit, jetzt aufzugeben. Selbst wenn er den ganzen Tag hier saß. Er brauchte das jetzt! Sein Baum sollte wachsen. *** Müde öffnete Son Goku die Augen und sah zu Vegeta, der nah bei ihm lag. Ein liebevolles Lächeln erschien auf seinen Lippen und mit einem wohligen Seufzen kuschelte er sich an ihn. Es war noch dunkel und normalerweise schlief er viel länger. Doch irgendetwas hatte ihn geweckt. Er war sehr aufgedreht und voller Tatendrang, weswegen er schließlich aus dem Bett sprang und sich anzog. Leise ging er nach draußen und schloss die Augen. Eine Weile hörte er den Geräuschen der Natur zu und genoss die sanfte Brise in seinem Gesicht. Ganz automatisch suchte er nach der Energie seiner Familie. Allein dieser Gedanke ließ sein Herz höher schlagen. Zwar waren Son Goten und Son Gohan seine Familie. Doch Bardock und Gine, waren auch seine Familie und er war sehr glücklich darüber, sie beide um sich zu haben. Sein Vater hatte ihm in den letzten Monaten gefehlt und er hatte seine Ankunft so sehr herbei gesehnt. Die Gespräche und kleinen Besuche, waren nicht ausreichend. Er wollte ihn in seiner Nähe haben. Nun auch noch seine Mutter kennenzulernen und sie bei sich zu wissen, war mehr als er erträumt hatte. Zugegeben, Son Goku hatte selbst darüber nachgedacht, ob er sie mit den Dragonballs zurückholen sollte. Aber er wollte mit seinem Vater darüber reden und hatte sich nicht getraut, dass Thema anzuschneiden, solange er nicht da war. Auch wegen der Sache mit Tales. Zuerst war er erschrocken, als er die vertraute Energie seines großen Bruders spürte, doch nun musste er zugeben, dass er sich doch freute. Radditz wirkte anders auf ihn, deutlich ruhiger und er hatte sich sogar bei Son Gohan entschuldigt! Damit hatte Goku nun wirklich nicht gerechnet, aber es war schön. Immer wieder rief er sich ins Gedächtnis, was sein Vater ihm damals über Radditz erzählt hatte und glaubte, dass sie doch miteinander auskommen könnten. Auch wenn der Gedanke sehr merkwürdig war, dass er nun einen großen Bruder hatte! Schlagartig öffnete Son Goku die Augen und schnappte nach Luft, als eine Energie im Haus seiner Eltern fehlte. Sofort bekam er ein schlechtes Gefühl und streckte seine Sinne weiter aus. Erleichtert atmete er auf, als er Tales‘ Energie schließlich nur ein stückweit entfernt von der Hütte fühlte. Für einen Moment hatte er wirklich gedacht… Kurz drehte Goku den Kopf und dachte einen Moment nach, ehe er losflog. Vegeta würde toben, wenn er wüsste was er vorhatte. Aber genau deswegen war dieser Moment so günstig. Jetzt konnte er mit Tales reden, etwas, dass Vegeta nicht zuließ. Dabei war es ihm wichtig, mit ihm einmal alleine zu reden. Die Flugzeit dauerte nur wenige Minuten und beinahe lautlos landete er hinter dem Dunkelhäutigen, der am Boden saß und auf die Erde einschlug. Kurz besah er diese Szene, ehe er sich vorsichtig näherte. „Tales?“, fragte er leise. Der Angesprochene zuckte zusammen und drehte den Kopf um. Seine Augen weiteten sich und sprachlos sah er den Saiyajin, der nur ein stückweit von ihm entfernt stand an. Goku näherte sich, blieb direkt neben ihm stehen und legte den Kopf schief. Seine Augen ruhten auf dem Stein in Tales‘ Händen. Der Dunkelhäutige starrte ihn an und schwieg eine Weile. Es überforderte ihn mit Kakarott alleine zu sein. Die freundlichen Augen, die auf ihm ruhten… „Ich wollte… meinen Baum einpflanzen“, sagte Tales dann doch und legte den Stein beiseite. Das Loch war noch nicht annähernd tief genug, er hatte gerade mal knapp die Hälfte geschafft. Zögernd nahm er den Topf in die Hand und hielt ihn in Kakarotts Richtung. Dieser ließ sich neben ihm nieder und besah sich die kleine Pflanze neugierig. „Vater, hat mir von deinem Baum erzählt. Es hörte sich nach einem wundervollen Ort an“, meinte Son Goku ehrlich und lächelte minimal. Er hätte ihn zu gerne gesehen, doch das war leider nicht möglich. „Soll ich dir helfen?“, fragte Goku unschuldig. Wieder erstarrte Tales, ehe er zögernd nickte. Goku ließ ein wenig von seinem Ki in seine rechte Hand fließen und durchbrach die Erde spielend. Schnell lockerte er sie auf und grub ein kleines Loch. Anschließend nahm er Tales vorsichtig die Pflanze ab und pflanzte den Baum behutsam ein. Tales beobachtete ihn stumm und schüttelte den Kopf. Diese Situation war so merkwürdig und befremdlich. Wieso nur, war Kakarott so zu ihm? „Es tut mir leid, Kakarott“, sagte Tales ernst und schloss einen Moment die Augen, ehe er ihn direkt ansah. Seine Rute löste sich von seiner Hüfte und schwang unruhig durch die Luft, während sich sein gesamter Körper anspannte. „Auch wenn ich mich schon damals auf Clemat entschuldigt habe… ich will, dass du weißt, das es nicht nur so daher gesagt war. Das was ich dir angetan habe, ist schrecklich. Ich wünschte mir jeden Tag, ich könnte es rückgängig machen“ „Ich weiß, Tales“, antwortete Son Goku und seufzte schwer. Kurz blickte er seinem Onkel in die Augen, ehe er sich wieder seiner Arbeit widmete und die Erde sorgsam um die Wurzeln herum verteilte. Diese Entschuldigung, klang aufrichtig und er spürte, dass es der Ältere ernst meinte. Es fühlte sich gut an, das zu hören. Zu wissen, dass er sich nicht in Tales getäuscht hat. „Wieso lässt du mich am Leben?“, fragte Tales leise und sein Blick nahm etwas Trauriges an. „Ich versteh dich nicht, Kakarott. Drall… ihn habe ich Vierzig Jahre eingesperrt und alleine gelassen, weil ich wusste, dass ich ihm damit am meisten weh tat. Ich bin kein Saiyajin, den du beschützen solltest“ „Vater hat mir das von Drall erzählt“, meinte Son Goku ohne von seiner Arbeit aufzusehen. „Ich konnte dich nicht sterben lassen, weil ich spürte, dass du nicht nur schlecht bist. Vater hat mir so viele Geschichten über euch beide erzählt. Du bist lebensfroh, naturverbunden… du bist mir so ähnlich, Tales“ Humorlos lachte Tales und schüttelte den Kopf. Es klang in seinen Ohren absurd, dass er Kakarott ähnlich sein sollte. „Wir sind beide durch diese Hölle gegangen und sieh wohin es mich gebracht hat… ich habe dir schreckliches angetan und du? Du hast mich sogar noch gerettet“, sagte Tales eindringlich. Nein, sie waren sich nicht ähnlich… „Weil ich nicht alleine war, so wie du Tales. Ich hatte meine Familie, meine Freunde, Vegeta und meinen Vater. Sie haben mir geholfen und mir jeden Tag ihre Kraft geschenkt…. du warst umgeben von diesen Monstern und besonders von Drall! Es war richtig ihn einzusperren, denn er hatte es niemals bereut, aber du schon! Er hätte es jederzeit wieder versuchen können. Ich weiß, dass ich vor dir nichts mehr zu befürchten habe…“, antwortete Kakarott eindringlich und sah ihn direkt an. Tales erwiderte den Blickkontakt und dachte über die Worte nach. „Auch wenn ich alleine war, gab es mir nicht das Recht…“, entgegnete Tales ernst. „Nein, das gab es dir nicht! Aber soll ich dir was sagen? Mir geht es gut! Und das Monster, dass mir das angetan hat, der Teil von dir, der mich so sehr verletzt hat, ist tot! Ich kann dich ansehen, ohne schlechte Erinnerungen zu haben oder Angst zu bekommen. Ich weiß, dass du dich selbst wiedergefunden hast, Onkel. Du bist Teil dieser Familie und ich werde dich nicht ausschließen“, sagte Son Goku und wurde mit jedem Wort etwas lauter und eindringlicher. Tales stockte der Atem und fassungslos, sah er in die freundlichen Irden seines Gegenübers. „Ich vergebe dir, Tales!“ „Kakarott…“ „Nein, ich weiß, dass du dir selbst nicht vergeben kannst. Aber ich werde nicht weiter an der Vergangenheit festhalten. Ich lasse nicht zu, dass mich das alles noch weiter belastet. Ich möchte nach vorne sehen, in eine Zukunft mit meiner Familie!“, unterbrach ihn Goku sofort und eine Weile war es still. „Da…nke“ Überrascht öffnete Son Goku den Mund über die beinahe brüchige Erwiderung und blickte in die Augen des Älteren. Dort konnte er so viele verschiedene Emotionen lesen, die ihn für einen Augenblick sprachlos machten. „Wenn ich dir vergeben kann… vielleicht kannst du das dir irgendwann auch“, murmelte Goku und bekam sofort ein Kopfschütteln als Antwort. „Niemals“, nuschelte Tales und senkte den Blick auf den Baum. Seine Hände zitterten, als er sachte über die Blätter strich. Goku schwieg über die Antwort, wusste er nicht was er noch sagen sollte. „Willst du mir nochmal helfen?“, fragte Tales zögernd. Er akzeptierte Kakarotts Entscheidung und würde versuchen, nach vorne zu sehen. Mehr konnte er nicht für ihn tun. „Ja“, antwortete Son Goku. „Der Baum der Macht ist etwas besonders und ich habe dem auf Clemat immer wieder etwas von meinem Ki abgegeben. Es hat ihn stärker gemacht und weiter wachsen lassen“, erzählte der Dunkelhäutige und ein verträumtes Lächeln erschien für einen Moment auf seinen Lippen. „Ich kann ihm gerade, nichts von meinem Ki abgeben, also möchtest du ihm helfen?“ „Aber… dann werde ich…“, begann Goku stockend. „Der Baum und ich werden immer eine Verbindung zueinander haben. Ich habe ihn stark gemacht und diesen Samen eingepflanzt. Es ist also schon in Ordnung“, sagte Tales leise. Kakarott nickte und legte eine Hand an den dünnen Baum. Er schloss die Augen und ließ einen wenig von seinem Ki in ihn hineinfließen. Sofort fing er an zu wachsen und erreichte innerhalb weniger Sekunden, die doppelte Größe. „Wow!“, sagte er beeindruckt und lächelte leicht. „Wenn du das hin und wieder machst, wird er in ein paar Monaten alle anderen Bäume überragen“ Kakarott nickte und warf einen Blick auf das kleine Gerät an Tales‘ Hals. Er fand, dass sein Onkel das selbst tun sollte. Irgendwie musste er Vegeta davon überzeugen, dieses Gerät endlich abzunehmen… Nachdenklich betrachtete er den Baum und überlegte, wie er das anstellen sollte, als er bemerkte das Vegetas Energiesignatur, sich veränderte. Seufzend schüttelte er den Kopf. Der Prinz würde ausrasten, wenn er ihn hier vorfand. Also sollte er vielleicht zu seinem Vater, der inzwischen auch aufgewacht zu sein schien und nicht unmittelbar bei seiner Mutter war. „Ich werde jetzt Vater besuchen… soll ich dich mitnehmen?“, fragte er vorsichtig. Zwar würde das Vegeta auch nicht passen, aber dann wäre er zumindest nicht alleine mit ihm. Doch Tales schüttelte nur den Kopf, er wollte noch nicht zurück und sich mit der Situation mit Radditz auseinander setzen. Das Gespräch mit Kakarott, reichte ihm. Er brauchte noch etwas Zeit. „Sag Bardock, dass er sich keine Sorgen machen soll. Mir geht es gut“, bat er Kakarott. Dieser nickte, erhob sich und legte zwei Finger an seine Stirn. Sekunden später stand er bei Bardock in der Küche. „Guten Morgen“, flötete Son Goku mit einem breiten Grinsen. Bardock zuckte etwas zusammen, grinste dann aber. „Guten Morgen mein Sohn“, begrüßte er seinen Jüngsten. „Na, hast du gut geschlafen?“ „Sehr gut, es ist schön wieder hier auf der Erde zu sein. Der Abend gestern, war schön. So etwas sollten wir öfters machen“, schlug Bardock vor und wuschelte seinem Sohn durch die Haare. „Morgen“, brummte eine tiefe Stimme und ließ die beiden aufsehen. Radditz kam die Treppen hinab und streckte sich einmal. Sofort wanderten seine Augen zu der Couch und schnell hatte er die Energie seines Onkels ausfindig gemacht. „Morgen, Bruder“, sagte Son Goku etwas verlegen. Doch Radditz lächelte und kam langsam näher. Sanft legte er ihm eine Hand auf die Schulter. „Guten Morgen, kleiner Bruder“, antwortete er beinahe liebevoll. „Ich hoffe, ihr seid mir nicht böse, wenn ich euch alleine lasse. Ich muss mit Tales sprechen“ „Nein, geh ruhig. Wir sehen uns ja bald wieder“, kicherte Son Goku. Es gefiel ihm, wie sein Bruder mit ihm umging. Es fühlte sich richtig an. Bardock nickte seinem Ältesten zu, der sich sofort auf den Weg machte. Radditz wusste immer noch nicht so ganz, wie er mit all dem umgehen sollte, aber er hatte das nachdenken satt! Er musste mit Tales reden. Doch bevor er aus der Tür rausging, drehte er sich noch einmal um. „Wir können ja mal zusammen trainieren, Kakarott. Ich kann zwar nicht mit dir mithalten, aber…“, schlug er vor, wurde aber sogleich von seinem Bruder unterbrochen. „Sehr gerne, Radditz!“, lächelte Son Goku glücklich. *** Bulma war schon früh aufgebrochen. Es war ein leichtes für sie, festzustellen wo Tales sich befand. In dem Chip, der sein Ki regulierte, war auch ein Peilsender verbaut. Ebenfalls, zeigt es ihr an, ob noch andere Energien in seiner Nähe waren. Als sie losflog, war er noch alleine. Doch vor kurzem war noch jemand bei ihm. Zum Glück hatte sie sich dazu entschieden, etwas weiter weg zu landen und den Rest zu Fuß zu gehen. Zitternd zog sie ihre Jacke enger um ihren Körper. So früh am Morgen, war es doch noch recht frisch und ihr Bett wäre ihr lieber gewesen. Doch das Wissen, dass dieses Monster auf der Erde lebte, hatte sie nicht schlafen lassen und als sie ihn alleine aufspürte, packte Bulma die Gelegenheit sofort am Schopf. Nun stand sie hier und beobachtete den Saiyajin eine ganze Weile. Angewidert rümpfte sie die Nase und seine bloße Anwesenheit widerte sie an. Fest presste sie ihre Lippen aufeinander und tippte auf dem kleinen Gerät herum, dass sie eisern in ihrer Hand hielt. Nur langsam trat sie näher und erst als sie wenige Meter vor ihm stand und er den Kopf hob, bestätigte sie ihre Eingabe. Tales keuchte, als sein Ki noch ein gutes Stück absank. Kurz schloss er die Augen und ihm wurde schwindelig. Als er sie wieder öffnete, blickte er direkt in das ernste Gesicht der Frau, die Kakarotts Freundin war. „Nur weil Son Goku so ein weiches Herz hat, lasse ich dich nicht damit davonkommen!“, rief Bulma schrill. Ihre Finger krallten sich in das Gerät, sodass ihre Knöchel weiß hervortraten. Sie hatte noch niemals über Mord nachgedacht. Es machte ihr Angst und auch fühlte es sich nicht gut an. Aber sie hatte den Chip so programmiert, dass es für Tales schnell und schmerzlos gehen würde. Tot, innerhalb einer Sekunde. „Du… willst mich töten“, keuchte Tales und sackte etwas zusammen. Seine Arme zitterten und hielten ihm kaum noch aufrecht. „Ja!“, antwortete sie leise, aber bestimmt. Tränen traten in ihre Augen und wieder tippte sie auf das Gerät ein. „Dieser Planet ist nur sicher, wenn du endlich tot bist! Ich will, dass du bestraft wirst, für das was du meinem Freund angetan hast!“, schrie Bulma ihn an. Ihr Finger ruhte auf dem Knopf, mit dem sie Tales‘ Leben beenden konnte. Sie war im Recht, er war ein Monster. Das redete sie sich immer wieder ein, doch trotzdem zögerte sie. Warum war es nur so schwer? „Willst du nicht um dein Leben betteln?“, fragte Bulma wütend und blickte ihm direkt in die Augen. Gerade in dem Moment landete Radditz neben seinem Onkel. „Was ist hier los?“, fragte er leise, aber bedrohlich. Seine Augen wanderten zu Tales und dann zu dieser Frau, die er erkannte. Sie war Kakarotts Freundin. „Bleib weg!“, schrie Bulma erschrocken und stolperte ein paar Schritte zurück. Die imposante Gestalt des Saiyajins, verunsicherte sie und deutlich erinnerte sie sich noch, an die damalige Begegnung mit ihm. „Wenn ich diesen Knopf drücke, stirbt er, hörst du?! Also bleib mir bloß vom Hals!“ Drohend knurrte Radditz und bleckte die Zähne. Sein Schwanz schwang wild durch die Luft. Eine Berührung ließ ihn kurz nach unten sehen und ohne die Augen von der Blauhaarigen zu nehmen, sank er auf die Knie. Sanft zog er Tales an seine Brust und legte seinen Schweif um seine Hüfte. „Lass ihn in Ruhe!“, forderte er finster. Ihm war klar, dass er diesen Erdling nicht angreifen durfte, doch keinesfalls ließ er seinen Onkel hier sterben. Drohend hob er eine Hand und zielte damit direkt auf Bulma. *** Zur gleichen Zeit, drang Vegetas Stimme in Son Gokus Geist ein. Der Prinz war gerade auf dem Weg zu ihm, als er Bulmas Energie bemerkte. Er behielt Tales gerne im Auge und war entsetzt, als er sie dort spürte. „Kakarott, Bulma ist bei Tales und Radditz!“, sagte er ihm. Son Goku erstarrte und weitete die Augen voller Entsetzen. Fragend sah Bardock zu ihm, doch Goku zögerte nicht eine Sekunde, packte seinen Vater am Handgelenk und teleportierte sie zu Bulma, Radditz und Tales. Hektisch sah er sich um und versuchte die Situation zu erfassen. Radditz kniete am Boden und hielt Tales an sich gedrückt. Eine Hand hatte er erhoben und ließ sie langsam sinken. Bulma stand da und starrte auf das zerstörte Gerät vor ihren Füßen. Radditz hatte es ihr mit einem gezielten Ki-Stoß aus der Hand geschossen und mit einem weiteren zerstört. Entsetzt sah Goku auf die Szene und versuchte zu begreifen, was hier passiert war. Bardock jedoch reagierte als erstes und rannte sofort zu seinem Ältesten und Tales. Besorgt strich er seinem Bruder über das blasse Gesicht. Sein Ki war so niedrig, dass es kaum mehr vorhanden war. „Bulma… was hast du getan?“ fragte Son Goku geschockt. „Sie wollte ihn töten, Kakarott“, sprach Radditz und sah wütend zu dem Menschen auf. Goku schloss seine Augen und schüttelte den Kopf. „Bulma…“ „Er hat es doch nicht anders verdient, Kakarott!“, schrie Bulma und weinte. Wieso war ihr Plan nur gescheitert? Es sollte niemand erfahren, was sie vorhatte… Sie wollte doch nur Son Goku und auch ihre Familie und Freunde schützen! Vegeta landete bei der kleinen Gruppe und blickte wütend zu seiner Exfrau. „Sag mal, geht es dir noch gut?!“, fauchte er wutentbrannt. „Vegeta“, wisperte sie eingeschüchtert. „Sie wollte ihn Töten“, sagte Kakarott und schüttelte erneut den Kopf. Es war einfach schwer zu begreifen, dass seine Jugendfreundin soweit gehen wollte. Vegeta erstarrte, als er das hörte und warf einen Blick auf Tales. „Nimm ihm dieses Ding ab, Vegeta“, forderte Son Goku. „Kakarott…“ „Nein, ihr beide hört jetzt zu! Ich weiß, dass ihr mir nur helfen wollt und mich beschützen… aber das ist nicht mehr notwendig! Das was passiert ist, ist eine Sache zwischen mir und Tales und ich habe mich entschieden ihm zu vergeben!“, sprach Son Goku ernst und sah beiden fest in die Augen. „Das kann nicht dein Ernst sein!“, sagte Bulma schwach und Vegetas Gesichtsausdruck verfinsterte sich. Radditz und Bardock hörten ihm überrascht zu. Beide waren beeindruckt von Kakarotts Stärke, die er in diesem Moment ausstrahlte. „Das ist mein voller ernst! Ich habe heute Morgen mit Tales geredet, allein“ „Alleine? Kakarott…“, fing der Prinz sofort an und sah finster zu dem Dunkelhäutigen, der halb weggetreten war. „Vegeta, ich liebe dich! Ich verdanke dir so vieles, aber in diesem Punkt, brauche ich dein Vertrauen! Keine Ki-Dämpfer, kein Misstrauen oder Streiten mehr. Ich will in eine schöne Zukunft blicken, mit dir an meiner Seite. Aber auch mit meiner Familie und Tales gehört dazu!“, sprach Son Goku mit fester Stimme und sah Vegeta direkt in die Augen. Vegeta erwiderte den Blick und sah ihm tief in die Augen. Es widerstrebte ihm zutiefst auf diese Forderung einzugehen, aber er spürte, dass er das für Kakarott tun musste. Er vertraute ihm, auch wenn das bedeutete das er Tales von nun an, immer wieder in seiner Nähe hatte. „Okay, Kakarott“, stimmte Vegeta zu. „Vegeta“, wisperte Bulma schockiert, hatte sie doch gedacht, dass der Prinz ihrer Meinung war. Vegeta tippte auf das Armband und nach kurzer Zeit, fiel der Chip von Tales‘ Hals ab. Sein Ki erholte sich und wurde immer stärker. Son Goku trat an seinen Gefährten heran, der das Armband abnahm und mit der bloßen Hand zerdrückte. Liebevoll lehnte Goku seine Stirn an die, des Älteren. „Danke“, wisperte er leise. „Das war es einfach, Son Goku? Vergeben und vergessen?“, fragte Bulma verständnislos. „Ja, Bulma und ich möchte das du das akzeptierst. Ich will nicht mehr in der Vergangenheit leben“, murmelte Son Goku, ehe er den Prinzen sanft küsste. Radditz schmunzelte, als er den früher so kalten Prinzen so mit seinem kleinen Bruder sah. Das war keine Überraschung, ihr Vater hatte es ihm bereits erzählt gehabt. Lächelnd blickte er zu Bardock, der auch grinste. Blinzelnd öffnete Tales die Augen und sah in die Gesichter beiden. „Geht’s dir besser, Kúsa?“, fragte Radditz und legte eine Hand an seine Stirn. Tales nickte und setzte sich auf. Sein Blick glitt zu Kakarott und Vegeta, während er mit den Fingern seinen Hals abtastete. „Mir geht es gut“, antwortete Tales leise. Epilog: -------- Vier Monate später flog Radditz mit Kakarott zum Baum der Macht. Beide staunten nicht schlecht, als sie den großen Baum schon von der Ferne sehen konnten. Es erstaunte sie immer wieder, wie schnell er gewachsen war. Tales hatte sie hierher gebeten und Son Goku musste zugeben, dass er wirklich neugierig war, auf das Innere des Baumes. Vor dem mächtigen Stamm hielten die Brüder und umrundeten ihn einmal. Doch es war kein Eingang zu sehen. „Kúsa?“, rief Radditz laut. Ein knackendes Geräusch durschnitt die Stille und neugierig flogen die beiden in die Richtung. Sie konnten beobachten, wie sich langsam eine Öffnung in dem Stamm bildete. Tales stand mit erhobener Hand im Innern und lächelte sie freundlich an. „Kommt rein“, sagte der Dunkelhäutige und trat zur Seite, als sie beide landeten. „Wow“, entfloh Kakarott dieses einzelne Wort, als er nach oben durch das dichte Blattwerk sah. Der Boden war überzogen von einer weichen Moosschicht und federte jeden Schritt leicht ab. Eine kleine Wasserstelle befand sich in der Mitte, der Höhle und er konnte viele Früchte an den dicken Ästen sehen. „Er ist ein Ebenbild von dem Baum auf Clemat… was nicht zuletzt an meinem Einfluss liegt“, erzählte Tales und blickte kurz zu Radditz, der sich ebenfalls staunend umsah. Vorsichtig ergriff er Kakarotts Hand und führte sie zu der dicken Rinde. „Schließ deine Augen“, sagte der Dunkelhäutige und Kakarott tat es. „Konzentrier dich… was fühlst du Kakarott? Spürst du es? Diese Verbundenheit? Du hast dem Baum am Anfang geholfen und ein Teil von dir ist jetzt in ihm“, meinte Tales mit einem tiefen Seufzen. Er ließ Kakarotts Hand los und trat einige Schritte zurück, ehe er eine Hand auf Radditz‘ Schulter legte. Sie beide hatten in den vergangenen Monaten viel Zeit mitaneinander verbracht. Radditz akzeptierte die Tat seines Onkels und ließ es auf sich beruhen. Kakarott hatte deutlich gemacht, dass es ihm gut ging und dass alles hinter sich lassen wollte. Also hatte Radditz, dasselbe getan. Auch hatte er nie mit seinem Bruder darüber geredet, dass er es wusste. „Ich spüre es!“, sagte Son Goku plötzlich und lächelte erfreut. Tales nickte schmunzelnd und schwebte etwas nach oben, um zwei Früchte zu pflücken. „Dieser Ort ist wirklich wundervoll!“, meinte Goku und setzte sich an die Wasserstelle. „Ja, das finde ich auch“, lächelte Radditz. Obwohl er nicht so naturverbunden war, wie die beiden, gefiel es ihm hier. „Hier, probiert die Früchte“, meinte Tales und drückte ihnen jeweils eine Frucht in die Hand. Nachdenklich trat er an den Ausgang heran und betrachtete die atemberaubende Aussicht. Doch plötzlich grinste er, als er Bardock und Gines nahe Energie wahrnehmen konnte. Kaum eine Minute später landeten die beiden neben ihm und Gine sprang von den Armen ihres Gefährten. „Entschuldige Bruder, sie war einfach so neugierig“, sagte Bardock und grinste frech. Gine schlug ihm gegen die Schulter, ehe sie sich ehrfürchtig umsah. „Das ist umwerfend, Tales“, sagte Gine verzückt. Neugierig trat sie näher an eine wunderschöne blaue Blüte und wollte sie mit den Fingern berühren. „Pass auf, Gine! Diese Blüten sind giftig“, warnte Tales sie sofort und enttäuscht zog sie ihre Hand zurück. Lächelnd trat sie zu ihren Söhnen, die beide nahe der Wasserstelle saßen und setzte sich zwischen sie. „Na, ihr zwei! Habt ihr zusammen trainiert?“, fragte Gine neugierig. „Oh ja, Radditz wird immer stärker“, kicherte Son Goku und blickte anerkennend zu seinem großen Bruder. „Ich bin noch weit von dir entfernt“, winkte der Langhaarige ab. Doch ihm gefiel das Training mit seinem Bruder. Es brachte sie einander näher. Bardock legte eine Hand auf Tales‘ Schulter und lächelte ihn leicht an. „Alles gut?“, fragte er leise. Tales holte tief Luft und verschränkte die Arme vor der Brust. Es war manchmal noch schwierig für ihn und nein, er hatte sich selbst seine Tat nicht verziehen. Aber er genoss es, seine Familie um sich zu haben und freute sich über jedes Lächeln, dass auf Kakarotts Lippen erschien. Solange es ihm gut ging und er seine Familie hatte, war er glücklich. „Mach dir nicht immer Sorgen, großer Bruder. Mir geht es gut“, antwortete Tales schmunzelnd. „Wenn du so weiter machst, alterst du tatsächlich noch vor mir“, neckte er ihn. Bardock schüttelte den Kopf und schlug ihm mit der Rute leicht gegen den Hinterkopf, für den frechen Satz. Er hätte niemals erwartet, dass das zusammenleben so gut klappen würde. Als Bulma versucht hatte, Tales zu töten, dachte er wirklich, der Versuch wäre endgültig gescheitert. Doch dann hatte sich sein Sohn wieder einmal für Tales stark gemacht und es funktionierte. Vegeta mochte seinen Bruder immer noch nicht, doch mehr als einen finsteren Blick bekam er nicht mehr von ihm. Nachdem was Bulma getan hatte, sprach sein Sohn mit seinen Freunden und machte seinen Standpunkt noch einmal klar. Seither, war nichts mehr in der Art passiert. Sie lebten friedlich auf diesen Planeten. Gut, eine Kleinigkeit war da noch. Schmunzelnd ging Bardock auf seinen Jüngsten zu und nahm seine Rute sanft in die Hand. Son Goku zuckte und lächelte seinen Vater fröhlich an, ehe er ihm sein Anhängsel spielerisch entzog. Dass war sein erster Wunsch an den Drachen gewesen. Bardock wünschte sich Kakarotts und Vegetas Anhängsel zurück. Doch der Wunsch sollte erst drei Tage nach seiner Ankunft in Erfüllung gehen, damit er Kakarott noch darauf vorbereiten konnte. Sein Jüngster und auch der Prinz waren sehr glücklich, diesen Teil ihrer selbst wieder zurückbekommen zu haben. Auch diese Überraschung war gelungen. Plötzlich erstarrte Son Goku und grinste. „Ich bin gleich zurück“, kicherte er und teleportierte sich zum Prinzen. Eine Sekunde später, standen sie beide wieder im Baum der Macht. Kakarott nahm die Hand des Älteren und zog ihn an die Wasserstelle wo sie sich gemeinsam hinsetzten. Liebevoll sah Goku ihm in die Augen und lächelte, ehe er ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte. „Ich liebe dich“, wisperte Son Goku mit einem glücklichen Grinsen. Er war seinem Prinzen so unendlich dankbar für sein Vertrauen. Verliebt lehnte er sich an Vegeta, der einen Arm um ihn legte und ihre Anhängsel ineinander verkordelte. „Wer hätte gedacht, dass unser Prinz so verschmust sein konnte?“, neckte Radditz ihn frech. „Halt die Klappe, Nervensäge“, brummte Vegeta und drehte die Augen. Kakarott lachte. Die Welt war wieder in Ordnung. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)