Die Chroniken der Vier von REB ================================================================================ Kapitel 5: Eine Reise ins Unbekannte ------------------------------------ Kapitel 5. Arashi: Die Wache kam nach einer Stunde wieder. Ich lehnte mich an die Wand und beobachtete sie genau. Violetta stand neben mir und die leeren Teller vor der Tür. Ohne Vorwarnung kippte die Elfe um. Erschrocken kniete ich mich neben sie. Doch mit der panischen Reaktion der Wache hatte ich nicht gerechnet. Der Mann rannte in die Zelle, ohne auch nur die Tür wieder zu schließen. Darauf hatte ich nur gehofft. Schnell stellte ich mich hinter dem Wachmann und legte ihm meinen Arm um den Hals. „Entweder du sagst mir jetzt sofort wo die Waffen sind oder ich breche dir das Genick“, drohte ich. Um zu zeigen wie ernst ich meine Drohung meinte, verstärkte ich den Druck um den Hals des Mannes. „Die zweite Tür rechts“, keuchte er. Damit er nicht aufmucken konnte schlug ich ihn nieder. Zufrieden verließ ich die Zelle. Violetta bot dem Zwerg an ihn zu stützen, aber der Kerl war viel zu stolz dafür. Solange ich ihn nicht tragen musste sollte es mir recht sein. Das die Anderen so langsam waren machte mir zu schaffen. Ohne Waffen fühlte ich mich irgendwie schutzlos. Im Gang waren noch zwei weitere Männer. Sie stürmten auf uns zu. Mit einen Salto sprang ich über sie hinweg und schlug sie von hinten nieder. Zusammen mit Violetta schleppte ich die beiden in die Zelle und sperrte sie mit ein. Ein Feind der nicht bei Bewusstsein war, konnte sich zwar nicht wehren, aber er konnte aufwachen und Alarm schlagen. So jedoch war es egal, ob sie wach waren oder nicht. Der Zwerg schaute mich erstaunt an. Vermutlich hatte er noch nie eine Frau kämpfen gesehen. Bei denen konnten ja nur die Männer in die Armee eintreten. Was für eine bescheuerte Regelung. Tatsächlich waren am Ende des Ganges mehrere Türen, wie der eine Wachmann gesagt hatte. Hinter der rechten Tür befanden sich meine beiden Schwerter und eine Axt, die von Zwergen geschmiedet wurde. Wahrscheinlich gehörte sie dem Zwerg. Normalerweise hätte ich ihm die Axt gegeben. Jedoch konnte ich das in seinem Zustand nicht verantworten. Also reichte ich Violetta die Waffe. „Wie kannst du es wagen einer Elfe meine Axt zu geben?“, blaffte mich Peter an. „In unserer Situation ist es wichtig schnell zu sein. Wegen deinem Stolz sind wir sowieso schon zu langsam. Wenn ich dir deine Waffe gebe sind wir morgen noch nicht draußen. Wenn es dir nicht passt dann bleib halt hier“, argumentierte ich schroff. Mir fehlte die Einsicht warum ich auf die Gefühle einer einzigen Person Rücksicht nehmen sollte, wenn die Freiheit aller auf dem Spiel stand. Das Grummeln des Zwergs zeigte mir, dass er mir recht gab, auch wenn er es niemals zugegeben hätte. Es befanden sich noch mehr Waffen im Raum. Aus diesem Grund nahm ich mehrere reich verzierte Dolche mit. Bei Gelegenheit konnte ich sie verkaufen. Wir rannten so schnell es möglich war durch die nächste Tür. Hinter dieser lauerten bereits einige Wachen. Aber mit meinen Schwertern war das kein Problem für mich. Ich versuchte so viele wie möglich am Leben zu lassen. Trotzdem richtete ich ein ziemliches Blutbad an. Wir beschäftigten uns nicht groß damit zu überprüfen wer noch lebte. Zum Glück hatte ich kaum Blut abbekommen und das waren ja nicht die ersten Blutflecken auf meiner Kleidung. Vor allem der Umhang war voll mit ihnen. Deshalb wollte ich ja auch einen neuen, da man nicht alles herauswaschen konnte. „Unglaublich. Ich hätte nie gedacht dass es Menschen gibt die so gut kämpfen können“, staunte der Zwerg nicht schlecht. „Tja und ich hätte nicht gedacht dass es Zwerge gibt die in so einer Situation nicht abhauen“, entgegnete ich. Es erstaunte mich wirklich, dass Peter noch da war. Anscheinend war er nicht so feige wie die meisten von ihnen. Hoffentlich kamen wir bald zu einen Ausgang. Wir rannten durch eine neue Tür und gelangten in einen Raum mit vielen Fenstern und einer weiteren Tür, dem Ausgang. Vor der Tür stand jemand, von den ich gehofft hatte ihn nie wieder sehen zu müssen. Es war nämlich der Magier welcher uns betäubt hatte. Ich schaute zu Violetta und sah dass sie dabei war zu zaubern. Schnell packte ich Peter am Arm und sprang mit ihm rückwärts. Keinen Augenblick zu früh. In diesen Augenblick schossen Ranken aus den Boden und fesselten alle in unmittelbarer Nähe. Also den Zauberer und sein Gefolge. Violetta hatte es irgendwie geschafft sich selbst vor den Zauber zu schützen. Doch mich und Peter hätte sie fast erwischt, wenn ich nicht rechtzeitig reagiert hätte. Ich verdrehte die Augen. „Was war denn das?“, keuchte Peter erschrocken. „Violetta hat gerade gezaubert“, klärte ich die Situation auf. „Passiert das immer?“, fragte der Kleine leicht schockiert. Ein kurzes Nicken meinerseits genügte als Antwort. Es war besser den Zauberer möglichst schnell auszuschalten, aber vorher musste ich ihn noch etwas fragen. Schnell sprintete ich auf den Magier zu und packte ihn am Kragen. „Wo ist meine Schwester?“, zischte ich ihn in einen bedrohlichen Ton an. „Keine Sorge. Sie ist in Sicherheit. Wir haben sie freilassen als wir keinen Nutzen mehr von ihr hatten. Genauso wie den Halbzwerg“, kicherte mein Gegenüber. Ich schlug ihn nieder bevor er einen Zauber sprechen konnte. Wir verließen das Gebäude. Erst als ich es von außen betrachten konnte erkannte ich, dass es eine kleine Burg war. Es war also reines Glück gewesen so schnell entkommen zu sein. Leider blieb uns nun eine Frage offen. Was nun? Auch wenn es weh tat, konnte ich nicht nach Lumia zurück. Dort würden mich die Kerle sofort finden. Warum mussten solche Situationen nur so kompliziert sein? Auch Violetta und der Zwerg sahen nicht gerade glücklich aus. Bestimmt weil sie ihre Kette nicht zurück bekommen hatte. Offenbar hatte die Kette für die Elfe einen sehr großen Wert. Mein Wissen über die Elfenkultur war aber zu gering um zu sagen, warum. „Also was nun? Herumstehen und Wurzeln schlagen? Oder hauen wir ab?“, fragte Peter. „Wie wäre es wenn wir nach Osten gehen. Dort suchen sie uns nicht so schnell“, schlug ich vor. Da niemand Einwände erhob wurde der Plan in die Tat umgesetzt. Nach kurzer Zeit war die Burg außer Sichtweite. Die Landschaft war von Hügeln, ein paar Feldern und vor allem vielen Wiesen geprägt. Wie überall im Land der Menschen. Unterweg schmiedeten wir Pläne was wir zu tun gedachten. Anfangs wollte der Zwerg nach Hause, aber wir machten ihn klar, dass dies keine Option war. Dort würde man ihn schnell wieder finden. Ein bisschen ziellos erreichten wir ein kleines Dorf. Wir waren den ganzen Tag unterwegs gewesen und sehr müde. Zum Glück hatten die Läden noch offen. So konnte ich die mitgebrachten Dolche verkaufen. Dafür bekam ich mehr Geld als ich erwartet hatte. „Ach, deshalb hast du die Waffen mitgenommen. Ich habe mich schon gewundert“, stellte Violetta beim hinausgehen fest. „Na klar. Das ist nur gerecht. Immerhin haben diese Banditen sie auch geklaut und das Geld können wir gut gebrauchen. Von irgendetwas müssen wir ja leben“, erklärte ich nüchtern. In einen Gasthaus gönnten wir uns erst mal etwas zu essen. Der Zwerg griff ordentlich zu. Beruhigt stellte ich fest dass er langsam wieder zu Kräften kam. Er wäre schlecht gewesen wenn sein Zustand keine Fortschritte gemacht hätte. Nach der Mahlzeit gingen wir zur Herberge wo wir zwei Zimmer nahmen. Müde fiel ich ins Bett und schlief schnell ein. Violetta: Es waren nun drei Tage vergangen seit dem Beginn meines Abenteuers. Mein Fluchtplan funktionierte wirklich so gut wie in meinen Lieblingsroman beschrieben. Aber auch er bereitete mich nicht auf den Anblick vor wie Arashi einige Wachen ermordete. Ich musste mein Drang unterdrücken die Überlebenden zu heilen, da jede Heilerin einen Schwur geleistet hatte jeden Patienten zu heilen egal von welcher Rasse oder Seite dieser angehörte. Als wir in den Raum mit den Magier kamen klappte sogar mein Schlingzauber recht gut. Wehmütig blickte ich zurück und fragte mich ob ich je meinen Anhänger wieder zurück bekommen würde. Ich stimmte Arashi´s Vorschlag zu und folgte ihr bis zum nächsten Menschendorf. Nachdem wir Dolche verkauft und uns mithilfe des Geldes versorgt hatten schlief ich erschöpft in einer Herberge ein. Am nächsten Tag wachte ich recht früh auf. Arashi schlief noch da es ein wirklich anstrengender Tag gewesen war. Ich erkundete dieses Dorf und atmete die frische Morgenluft ein. Die Menschen hier lebten sehr einfach aber auch sehr friedlich. Am Rande des Dorfes entdeckte ich ein Zirkuszelt. Meine Neugier war nun geweckt da ich nur die Elfenzirkusse kannte. Leider hatte dieser zu, aber ein Geräusch weckte mein Interesse. Es klang wie ein Schnauben, aber nicht von einem Menschen sondern... aber das konnte nicht sein. Immerhin waren wir weit im inneren des Landes der Menschen. Ich hob die Plane von einem sehr großen Käfig hoch und meine Vermutung bestätigte sich. Hier gab es einen Drachen. „Hallo. Ich heiße Violetta Rosental und du?“, redete ich freundlich mit ihm da es noch ein Drachenjunges war. Mein Gegenüber blickte zu mir und riss erstaunt die Augen auf. „Kann es sein? Du bist eine Elfin?“, erkundigte er sich aufgeweckt „Ja, das bin ich. Erzähl mal, warum bist du in so einem Käfig?“, verlangte ich zu wissen da mir schlimmes schwante. „Ich wurde von einigen Menschen entführt als ich noch sehr klein war. Seit dem muss ich für sie arbeiten und darf nicht nach Hause“, schilderte er mir. Mitfühlend sah ich ihn an da ich wusste wie man sich fühle, wenn man nicht mehr nach Hause konnte. „Ich befreie dich und dann das verspreche ich dir, sorge ich dafür das du deine Eltern wiedersiehst“, versprach ich ihm. „Ich habe wegen der Menschen keine Eltern mehr“, antwortete er mir düster. „Aber bestimmt hast du dort Freunde welche dich richtig vermissen. Stimmt doch, oder?“, entgegnete ich betroffen vom schweren Schicksal des anderen. Der Drache schniefte traurig „Ja, die habe ich und ich vermisse es mit ihnen zu spielen oder zu jagen“, offenbarte er mir. „Wie heißt du Kleiner?“ „Ich heiße Erim“, antwortete er. Ich begann nun mit einem Zauber um ihn zu befreien. Doch ich wurde gestört. Offensichtlich hatte mich einer gesehen und die ganze Belegschaft geholt. Der Zoodirektor rief zornig zu mir: „Damit kommst du nicht durch Elfin. Ergreift sie!“ Ich erblickte nun plötzlich den Zwerg Peter der genervt sagte: „Mit euch Elfen hat man nur Ärger.“ Der Kleine besiegte mit der Axt mehrere auf einmal um mich zu beschützen. Ich unterließ es diesmal den Schlingpflanzenzauber zu benutzen, da ich keine Wiederholung wollte wie mit Arashi und den Räubern bei unserer ersten Begegnung. So konzentrierte ich mich auf die Befreiung des Drachen was mir sogar gelang. „Los, wir gehen weiter!“, brüllte Peter und hatte seinen Kampf nun auch beendet. Ich folgte ihm sowie Erim unserem allerneuesten Mitglied. Wie es aussah würde wir nun zu viert sein. „Mal sehen was Arashi darüber denkt“, dachte ich grinsend und betrachtete den schwarzen, jungen Drachen der schon um einiges heiterer wirkte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)