Naruto Namikaze von suugakusan (Ein Shinobi, der die Macht des Sharingan besaß) ================================================================================ III: Teamarbeit --------------- -- Guten Tag, Leute! Nach einer zweistündigen Verspätung kam Kakashi endlich an. -- WARUM BIST DU ZU SPÄT?! - die drei Genin waren sauer auf ihren Sensei. -- Weil ich mein Wecker nicht gehört habe, - Kakashi schien zu grinsen, - kann doch jedem passieren, oder? -- WAAAAS?! Was ist das für eine lahme Begründung?! Wie kann jemand wie du überhaupt ein Jounin sein?! - die drei waren sehr aufgebracht. -- Tja, passiert manchmal, - Kakashi lächelte ein letztes Mal und fuhr dann ernst fort, - kommt, wir gehen jetzt zum Hokage. Auf dem Weg zum Hokages Büro erklärte Kakashi, wie das Missionsbetrieb generell funktioniert. Die drei erfuhren über den Auftraggeber, die Belohnung, den Missionsrang und für welche Missionen welche Shinobi-Klasse zuständig ist. Außerdem erzählte Kakashi, was sie ab jetzt vorhaben: -- Ihr werdet erstmal nur mit Missionen vom Rang D konfrontiert. Die könnt ihr grundsätzlich ohne meine Hilfe schaffen. Es handelt sich meistens um niedere Tätigkeiten wie Haustiere suchen, Gartenarbeiten durchführen und ähnliches. Natürlich sind diese Missionen unspannend. Aber für euch heißt das, dass ihr eine Gelegenheit habt rauszufinden, wie ihr als Team am besten funktioniert. Ich werfe natürlich ab und zu Blick auf euch um euren Fortschritt einzuschätzen. Zweimal pro Woche wird es zusätzlich Training geben, damit ihr neue Jutsus lernen könnt. Erstmal werdet ihr nochmal die Standardsachen üben wie Shuriken- und Kunaiwurf bis ihr das perfekt könnt. Dann üben wir die Chakra-Kontrolltechniken. Und ab da geht es zum individuellen Training. Ich sehe schon, dass ihr drei nicht unterschiedlicher vom Typ her sein könnten, also muss ich mir was diesbezüglich überlegen. Oh, schaut mal, wir sind schon da. Alle vier betraten das Büro. Am großen Tisch saß der dritte Hokage und hatte einen riesigen Papierstapel vor sich liegen. Kakashi begrüßte ihn formell und dann bekamen die Genin ihre erste offizielle Mission. Es ging um eine Haustiersuche. Naruto dachte nur daran, dass er auf solchen Missionen nur Zeit vergeuden würde. Schließlich hat er ein Ziel und die Haustiersuche bringt ihn sicherlich nicht näher dazu. Nichtsdestotrotz behielt er seine Unzufriedenheit für sich. Schließlich kann er nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass solche Missionen tatsächlich nur nutzlos sind. Kakashi ließ sie mit diesem Auftrag alleine und sie machten sich selbstständig auf die Suche nach dem Hund. Sie verbrachten fast drei Tage damit, den Hund ausfindig zu machen. Naruto stellte fest, dass es gar nicht so einfach ist. Am dritten Tag ereignete sich eine Hundejagd, bloß ohne Opfer. Das war der Part, der die ganze Aufgabe schwer machte. Man durfte das Tier nicht verletzen. Naruto ärgerte sich darüber gedanklich und Sasuke ärgerte sich darüber verbal. Naruto überraschte die Tatsache, dass Sasuke die gesamte Mission fast genauso sah wie er, nämlich ziemlich nutzlos und zeitverschwenderisch. Sie beide dachten, dass man diese drei Tage viel besser nutzen könnte. Das Einzige, was Sasuke noch antrieb, war das Versprechen, das er der jungen Hundebesitzerin gab. Naruto wurde eher aus Pflichtgefühlen angetrieben. Und beide waren kurz dabei alles hinzuschmeißen und trainieren zu gehen. Sakura war die nötige Schnittstelle, die die Arbeitsmoral am Leben erhielt und die beiden Jungs ab und zu aufmunterte. Am Ende des dritten Tages wurde der Hund endlich eingefangen und Naruto verspürte eine enorme Erlösung. Gott sei dank war es vorbei! Und so oder so ähnlich vergingen die nächsten Monate von Narutos Leben: sie drei bekamen den Auftrag, Kakashi ließ sie damit allein und sie mussten hauptsächlich durch Konoha rennen und Tiere suchen. Oder älteren Leuten helfen von A nach B zu kommen. Oder Babysitter spielen. Oder Gartenarbeiten durchführen. Kakashi hatte recht, die Missionen vom Rang D waren niedere Tätigkeiten. Naruto spürte, dass er sich gar nicht seit der Akademie verbesserte. Und diese Tatsache ärgerte ihn ungemein. Andererseits könnte man fast sagen, dass die Zwei ihm ans Herz wuchsen. Er würde sogar behaupten, er fand in seinen Teammitgliedern gute Freunde. Eigentlich machten ihm diese dummen Missionen ab und zu Spaß, obwohl sie nicht zielführend waren. Naruto lernte die beiden viel besser kennen und er musste feststellen, dass er bei seiner anfänglichen Einschätzung total falsch lag. Sakura war sehr intelligent und Naruto war der Meinung, sie hat viel Potenzial, den sie nicht ausnutzt. Naruto hatte das Gefühl, sie machte sich unnötigerweise abhängig von ihm und von Sasuke und mied die etwas dreckigere Arbeit. Trotzdem glaubte Naruto, dass sie ihren Platz im Team fand, und sie war an ihrer eher unterstütztenden Stelle unersetzlich. Sie war eben diese Schnittstelle, die das gesamte Team an die Pflichten erinnerte und die beiden Jungs aufmunterte. Sie verfügte außerdem über fundierte Kenntnisse bezüglich Chakra und alles, was mit Chakra zu tun hatte. Sie konnte außerdem ihren eigenen Chakra-Fluss ziemlich genau steuern. Kakashi fand diese Fähigkeit erstaunlich und Naruto bekam mit, dass Kakashi sie zum medizinischen Ninja ausbilden will. Naruto dachte, dass diese Ausbildung ihre Unersetzlichkeit im Team noch spürbarer machen wird. Und Sasuke war eine komplette Geschichte für sich. Naruto war über die ganzen Akademiejahre fest davon überzeugt, dass Sasuke ein kompletter Schwachkopf ist, und diese Überzeugung war nun fast vollständig zerstört. Über die Monate, die sie zu dritt verbrachten, bekam Naruto mit, dass er eine ziemlich komplexe Persönlichkeit besitzt. Sasuke zeigte sich sehr ungern von seiner "geheimen" Seite. Meistens kam es eher ungewollt und zufällig raus. In diesen Momenten wirkte Sasuke zerbrechlich und verletzbar. Und vor allem, wollte er diese Seite von der ganzen Welt geheim halten. Wenn jemand, und meistens war es Naruto, ihn doch so mitbekam, wurde Sasuke zur komplett anderen Person. Er wurde ziemlich finster und gewaltbereit und Naruto sah in diesen Momenten einen blutdurstigen Blick und eine mörderische Intension in seinen Augen. Das wunderte ihn und machte ihm manchmal sogar ein wenig Angst. Nichtsdestotrotz musste Naruto immer und immer wieder feststellen, dass sie sich ähnlicher waren, als er sich jemals vorstellen konnte. Und wenn Sasuke gerade er selbst war, nämlich laut und leicht schwachsinnig, musste Naruto sehr ungern zugeben, dass er ihn eigentlich ganz gut leiden konnte. Naruto hatte manchmal das Gefühl, Sasuke wäre sein jüngerer Zwillingsbruder: laut, lästig und etwas dümmlich, aber trotzdem sehr liebenswert. Sasuke entfachte etwas in Naruto, was er während dieser Nacht zu verlieren glaubte: Seine kindische Seite. Er konnte wieder den einfachen kindischen Spaß am Leben haben und sogar gelegentlich das Leben genießen. Sasuke teilte plötzlich Narutos Liebe zu Ramen und Sakura schien auch nicht abgeneigt zu sein, also trieben sie sich oft zu dritt bei Ichiraku rum. Manchmal war er sogar für Sasukes dumme Streiche zu haben, und manchmal war Sakura auch dabei. Sie versuchten zum Beispiel rauszufinden, wie Kakashi ohne seine Maske aussieht. Sasuke nahm Naruto zudem erstaunlich genau wahr und war oft der Einzige zu bemerken, dass es Naruto nicht so gut ging. Einmal sagte er sogar, dass Naruto der wichtigste Teil vom Team 7 ist, und wenn Naruto nicht funktioniert, dann funktioniert das ganze Team nicht, und bat ihm sogar sowas wie moralische Unterstützung an, damit es nicht passiert. Naruto kam noch nicht dazu, diese Hilfe anzunehmen, aber er war froh zu wissen, dass Sasuke es wirklich ernst meinte. Die zwei bauten außerdem eine leicht skurrile Rivalität auf. Naruto bekam meistens alles auf Anhieb, wodurch Sasuke sehr geärgert und aufgeheizt wurde. Naruto wurde sehr schnell richtig schadenfroh darüber, machte sich gern über Sasukes Misserfolge lustig und wies absichtlich auf seine Unfähigkeit hin. Und komischerweise erlaubte Sasuke es ihm. Naruto war die einzige Person, die ihn so brutal auslachen und so explizit auf seine Fehler hinweisen durfte, er erlaubte es sonst keinem in solchem Ausmaß, nichtmal Kakashi. Es schien sogar, dass Sasuke dies zu seinem Vorteil ausnutzte, um schneller beim Trainig voranzuschreiten. Und er hörte sogar Narutos Tipps und Trainigsvorschlägen zu. Wenn Naruto doch etwas nicht auf Anhieb hinbekam, wurde er natürlich sofort von Sasuke ausgelacht und dann hatte Sasuke seine lang ersehnte Gelegenheit schadenfroh zu sein. Und Naruto erlaubte es ihm auch. Und natürlich kam sofort eine Herausforderung auf Naruto zu, die er immer annahm. Naruto wurde infolgedessen vom Sasukes feurigem kämpferischen Geist vollständig eingesaugt. Er hatte praktisch keine andere Wahl, als um die Wette ein neues Jutsu zu lernen. Naruto mochte dieses Gefühl und das Training um die Wette trieb ihn jedes Mal in die geistigen Höhen. Sasuke war ein sehr leidenschaftlicher Kämpfer, besonders wenn er einen würdigen Opponenten fand. Dann stürzte er kopfüber in die jeweilige Sache ein und war plötzlich in der Lage einen immensen Aufwand zu betreiben, um um alle Kosten ein Gewinner zu werden. Naruto selbst war genauso und er fühlte sich deswegen in solchen Momenten sehr lebendig. Endlich fand er etwas, was starke Gefühle in ihm auslöste, und es hatte nichts mit dem Hass zu seinem älteren Bruder zu tun. In seinen Augen fehlte vielen dieses Gefühl "aus tiefster Überzeugung", zum Beispiel Sakura besaß sowas nicht. Naruto freute sich also, dass er jemanden fand, der dieses "aus tiefster Überzeugung" instinktiv nachvollzieht und vor allem auslebt. Naruto stellte außerdem überraschenderweise fest, dass er selbst vieles von Sasuke lernen kann, zum Beispiel seine Hartnäckigkeit und seine Kreativität. Er hatte eine originelle Sicht auf das Training und auf die Dinge insgesamt und er fand häufig einen anderen Ansatz, der ihm persönlich besser passte. Aus all diesen Gründen wurde die Beziehung zu Sasuke, ganz unbemerkt für Naruto selbst, zu etwas Einzigartigem und etwas ganz Besonderem. Und Sasuke selbst wurde auch jemand ganz Besonderes und Einzigartiges für ihn. Sie teilten ähnliche Schicksale, ähnliche Charakterzüge und sie konnten einander meistens ganz ohne Worte verstehen. Man konnte sogar sagen, dass sie seelenverwandt waren. Und plötzlich musste Naruto gegen seinen Willen feststellen, dass dieser laute Schwachkopf ihm sehr wichtig ist. Und dass er sehr an ihm hängt. Und so bekam Naruto das Gefühl, dass er dazugehört. Sakura, Kakashi und Sasuke… Neben ihnen erinnerte sich Naruto oft an seine Familie und wie schön sich dieses Dazugehören anfühlte. Naruto gestand sich, dass das Team 7 das Beste ist, was ihm in den letzten Jahren passierte: er fand die Leute, denen er tatsächlich nicht egal war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)