Complicated Like Maths von Mika-cha (Sasuke & Sakura) ================================================================================ Kapitel 7: Awkward meeting with Mr.Uchiha ----------------------------------------- AWKWARD MEETING WITH MR.UCHIHA ∞✎ Als es langsam anfing, in Sakuras Zimmer dunkel zu werden, schaltete die Rosahaarige das Lämpchen auf ihrem Schreibtisch an und seufzte auf. Vor ihr stand ihr Laptop und sie war gerade dabei, ein neues Kapitel für ihre Story zu schreiben, doch so wirklich Lust hatte sie nicht. Irgendwie fehlte ihr die notwendige Motivation und außerdem … ihr Blick flog auf ihr Handy … konnte sie sich sowieso nicht vernünftig konzentrieren. Schlagartig flog ihr Sasukes fassungsloser Gesichtsausdruck durch den Kopf, als dieser wenige Meter von ihr entfernt auf dem Bürgersteig gestanden hatte. Wenn es doch wirklich der Uchiha gewesen war … ? Doch diesen Gedanken zu verdrängen, war schwer und auch unnötig, denn die Haruno war sich ganz sicher, dass es Sasuke gewesen war. Alles hatte gestimmt … dass er im Bus auch die ganze Zeit an seinem Handy gehangen hatte … seine verspannten und entsetzten Züge, als er zu ihr in den Bus rauf geschaut hatte … und schließlich war da sein Aussehen. Sasuke hatte selbst in seiner SMS behauptet, dass sie nach einem gutaussehenden, dunkelhaarigen Jungen Ausschau halten sollte. Dass er das als Witz – oder vielleicht sogar ernst gemeint hatte – wusste sie, doch sie musste zugeben … er sah wirklich nicht schlecht aus, was automatisch seine arrogante Art erklärte. Sakura seufzte wieder auf und klappte ihren Laptop herunter. Das wird wohl heute nichts, schoss es ihr durch den Kopf. Doch gerade als sich Sakura auf ihr Bett schmiss, vibrierte ihr Handy auf dem weißen Nachttisch. Schnell krabbelte die Haruno zu ihrem heißgeliebten Gerät und schnappte es sich, um festzustellen, dass sie eine eine Nachricht bekommen hatte. Ihr Mund klappte auf, als sie sah, von wem die Nachricht stammte. Von: Sasuke Idiotischer Junge, huh? Sasuke saß an seinem Schreibtisch, als er mit einem leichten Schmunzeln die SMS an Sakura schickte. Dann legte er sein Handy auf den Tisch und schnappte sich wieder sein Buch, um weiter zu lesen. Er hatte sich die ganze Sache von heute Nachmittag im Bus durch den Kopf gehen lassen und war erstmals verwirrt und ganz klar fassungslos gewesen. Doch diese zwei Dinge hielten bei ihm nicht besonders lange an, sodass er sich schnell gefasst hatte und nun beschloss, die Angelegenheit locker anzugehen. Na gut, er musste zugeben, dass er Sakura als „das Mädchen, das mir ihren Ellenbogen in die Seite gerammt hat“ nicht besonders schätzte, aber nun zu wissen, dass es das Mädchen war, das sich ständig vor seinen Nachhilfestunden drückte, beruhigte ihn auch. Nun wusste er zumindest, wie sie aussah und kannte auch teils ihr Verhalten, wobei er Letzteres schon durch das Simsen zu spüren bekommen hatte. Sasuke sah von seinem Buch auf, als sein Handy Geräusche von sich gab. Von: Sakura Sorry … ;___; Sakura stieg der Scham hoch, als sie ihre Nachricht abschickte. Irgendwie fand sie, dass eine Entschuldigung nötig war, doch andererseits … war er selbst doch auch total unverschämt gewesen! Sie hatte sich ja auch schon bei ihm im Bus entschuldigt … und er?! Er kam ihr einfach nur blöd. Sie erinnerte sich an seine Worte. „Bleib da, wo du bist, sonst rammst du der alten Dame noch die Zahnprothese aus dem Mund.“ Mit einem grimmigen Ausdruck ergänzte sie ihre Nachricht. Sasuke musste wieder schwach schmunzeln, als er ihre Entschuldigung las. Nun, wo sie wusste, wer er war, war sie also total beschämt? Doch plötzlich bekam er wieder eine Nachricht und hob überrascht eine Braue. Von: Sakura Aber eigentlich …! Du warst auch nicht gerade nett; was sollte der Spruch mit der alten Dame?! Der Uchiha schnaubte und schrieb ihr sofort zurück. Sein Buch legte er derweil wieder in sein Bücherregal, da er wusste, dass er sich nicht weiter konzentrieren konnte. An: Sakura Das war mein ernst gewesen. Dein Ellenbogen ist wirklich hart; ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass du so knochig bist. Sakura wusste nicht, ob sie den Teil mit dem knochig als Kompliment nehmen oder beleidigt sein sollte. Sie entschied sich, den letzten Part zu ignorieren. An: Sasuke Tut mir leid, dass der Bus so plötzlich losgefahren ist … ich kann da auch nichts für und habe mich auch schon im Bus entschuldigt >.> Sasuke biss sich überlegend auf die Unterlippe. Er hatte immer noch das Ziel, die Haruno in seinen Kurs zu holen und da ihm Tsunade immer noch im Nacken lag, musste er wohl oder übel ein wenig Druck machen. An: Sakura Ich möchte deine Entschuldigung nicht. Ich möchte, dass du den Nachhilfekurs besuchst … immer noch. Sakura zog sofort eine Grimasse, als sie Sasukes Nachricht las. Dann stöhnte sie erschöpft auf und ließ den Kopf auf ihr Kissen fallen. Sie hatte, als sie alleine durch die Einkaufspassage nach der Schule gelaufen war, lange überlegt, wie sie nun weiter handeln sollte. Ihr Gewissen war nicht ganz rein – das stand schon mal fest und sie glaubte sogar langsam selbst, dass sie diesen Nachhilfekurs besuchen sollte. Für Sensei Nara und für Ino, aber auch ganz klar für sich selbst. Der Test und Inos Erfolg hatten ihr eindeutig gezeigt, dass es vielleicht doch noch ein wenig Hoffnung für Besseres gab. Sakura setzte zwar nun nicht voraus, dass sie im nächsten Test, wie Ino, achtzig Punkte erreichen würde, doch nach langer Zeit in Mathe mehr als fünf Punkte zu haben, wäre mal keine schlechte Abwechslung. Außerdem war Sakura neugierig, wie Sasuke so war. Seine leicht arrogante, aber auch sarkastische Art setzte die Latte hoch …auch wenn sie ihn schon gesehen hatte, wollte sie seine Stimme öfter hören und schauen, ob er denn auch vor ihr persönlich so arrogante Sprüche von sich geben konnte. Sakura legte die Stirn in Falten, als sie noch eine Nachricht bekam. Von: Sasuke Wie wär's, wenn wir uns morgen in der Schule persönlich kennenlernen? Vielleicht stellst du dir die Nachhilfe schlimmer vor, als sie ist, aber ich denke, wenn wir uns mal SEHEN würden, während wir uns unterhalten, ändert das eventuell deine Meinung. Die Haruno atmete tief aus und rollte sich auf den Bauch. Irgendwie klang die Idee nicht schlecht und da sie ihn sowieso schon kennenlernen wollte … warum sollte sie nicht einfach zustimmen? Etwas zögernd tippte sie in ihr Handy. An: Sasuke Na gut … wo? Und wann genau überhaupt? Sasuke riss überrascht die Augen auf, als er sah, dass sie seinem Vorschlag sofort zustimmte. Er hatte sich schon einige – etwas heftige – Überredungskünste beiseite geschoben, doch die waren wohl nicht nötig. Ein unauffälliges Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Anscheinend war sie genauso neugierig, ihn kennenzulernen. An: Sakura Aufenthaltsraum im linken Flügel der Schule. Meine Freunde werden wahrscheinlich noch bei mir sein; dir macht das nichts aus? Als Sakura las, dass er sie bat, in seinen Teil der Schule zu kommen, musste sie schlucken. Irgendwie war die Sache aufregender, als sie dachte und dass seine Freunde auch bei ihm sein würden, machte die Angelegenheit spannender. An: Sasuke Okay. Aber wenn ich mit dir über den Kurs rede, will ich nicht gezwungen werden, ihn zu besuchen … verstanden?! Sakura ließ ihr Handy auf ihre Brust fallen und starrte an ihre schneeweiße Decke. Sie spielte zwar mit den Gedanken, die Nachhilfe zu besuchen, aber sie war sich nicht hundertprozentig sicher. Ihre Brust vibrierte. Von: Sasuke Das kann ich nicht versprechen. Ohne Smiley. Ohne Emotion. Okay – Sasuke hatte bisher beim Schreiben noch keinen einzigen Emoji benutzt und sie selbst verwendete auch nicht gerade viele, doch ohne diese klang dieser Satz so ernst und sie zweifelte nicht daran, dass er es auch wirklich so meinte. Die Haruno wusste nicht, ob sie auf seine Nachricht antworten sollte und beschloss einfach, es nicht zu tun. Seine Worte rundeten die Sache eigentlich schön ab und hielten den Tag morgen spannend. Sakura legte ihr Handy wieder auf ihren Nachttisch und schlug sich nun ihre weiche Decke über den Körper. Sie wusste zwar, dass sie aufgrund des Uchihas nicht mehr vernünftig schlafen konnte, ließ den Versuch aber nicht außer Acht. ~*~ „Sasuke hat mir nicht nur in Mathe geholfen – auch in Chemie! Wir hatten so eine doofe Aufgabe aufbekommen, in der wir tausend Reaktionsgleichungen aufstellen mussten und Sasuke hat mir alles erklärt. Ich weiß nicht, wie er das schafft, er erklärt's so knapp, aber total verständlich! Oh mein Gott, und dann in Mathe hat er …“ Sakura rollte mit den Augen, als sie mit Ino an ihrem Spind stand und gerade dabei war, ihre Bücher für den nächsten Unterricht einzupacken, während die Yamanaka non-stop über den Uchiha redete … oder wohl eher schwärmte. Ihr Blick fiel auf ihre Armbanduhr und sie stellte fest, dass sie sich langsam auf den Weg in den Aufenthaltsraum des linken Flügels begeben sollte, wenn sie heute noch Sasuke kennenlernen wollte. Doch Sakura bekam ihre Freundin einfach nicht los, der sie noch nicht einmal erzählt hatte, was sie gleich vorhaben würde. Ino wusste auch noch nichts vom ständigen Simsen zwischen ihr und den Schwarzhaarigen, da die Haruno gar keine Gelegenheit gehabt hatte, ihrer Freundin davon zu berichten. Schließlich redete diese pausenlos und gab ihr nicht mal die Möglichkeit, es ihr zu erzählen. Sakura knallte ihren Spind zu und setzte zum Gehen an, während Ino ihr folgte und weiter über den Uchiha und den Kurs sprach. „Außerdem nervt Karin. Zickt zwar nicht rum, aber die durchlöchert mich voll mit ihren Blicken von hinten, ich spür das!“ Ino zog eine Grimasse und spannte ihren Körper an, ohne zu hinterfragen, wohin sie überhaupt hinliefen. „Ah ja!“, fiel ihr ein und ihre Züge wirkten wieder heller, „Sasuke sitzt immer ständig am Pult, wenn wir Aufgaben bearbeiten und ist entweder an seinem Handy oder liest ein Buch! Das ist total interessant zu beobachten: wenn er sein Buch liest, wirkt er so konzentriert und ruhig, aber wenn er an seinem Handy ist, grinst er ab und zu unfassbar süß! Zwar richtig leicht, aber ich seh's!“ Ino gestikulierte mit ihren Händen, um ihr Gesagtes besser zu unterstreichen, während Sakura nur schmunzelte. Hmh, es kann gut möglich sein, dass Sasuke zu dem Zeitpunkt mit ihr während seines Unterrichts geschrieben hatte. Na ja, ihre Nachrichten waren ja auch oft pampig und auch ironisch – da konnte sie sein Schmunzeln nicht übel nehmen. „Saku, warum sind wir bei den Älteren?“, fragte nun Ino erstaunt und unterbrach ihren Redeschwall, als sie den Schulflur des linken Flügels erreichten. Obwohl die Schüler hier nur ein bis zwei Jahre älter waren, spürte man die ernste Stimmung, da sich hier die Zwölf- und Dreizehnklässler aufhielten, die dem Abschluss recht nahe waren … Die Gesichter total müde und gestresst; die Schuluniform nicht mehr ordentlich sitzend, da sie wahrscheinlich dafür morgens keine Zeit und Lust hatten. Sakura brummte, als ihr bewusst wurde, dass sie auch hier nächstes Jahr landen würde – na ja, vielleicht zumindest. Schließlich stand sie gerade auf der Kippe und drohte sitzenzubleiben. Sie wandte sich nun ihrer Freundin zu und schaute immer noch in das fragende Gesicht dieser. „Hör zu …“, begann Sakura und blieb kurz vor dem Aufenthaltsraum stehen. Sie spürte die aufkommende Aufregung, da ihr bewusst wurde, dass sich Sasuke direkt im Raum neben ihr aufhielt, doch sie versuchte diese Tatsache erstmals zu verdrängen, um ihrer Freundin zu erzählen, was sie nun vorhatte. Die Yamanka hob überrascht eine Braue in die Höhe, da sie nicht wusste, was nun kommen würde, „der letzte Mathetest lief ja jetzt nicht besonders gut … also bei mir“, sprach die Haruno und legte die Hand in den Nacken, „ … ich weiß nicht, ich fühl mich irgendwie schlecht deswegen … du hast dich total gebessert und bei mir ist es so, dass ich irgendwie so … wie soll ich sagen … auf der Strecke geblieben bin. Deshalb wollte ich vielleicht doch diesen Nach-“ „Kyaaa!“ Ino unterbrach ihre Freundin strahlend und sprang auf sie, als ihr bewusst wurde, was Sakura ausdrücken wollte. Unbeholfen und erschrocken über diese plötzliche Reaktion, legte die Rosahaarige ihre Hand auf den Rücken ihrer Freundin und erwiderte die Umarmung. Als sich Ino wieder löste und Sakura ihr freudiges Gesicht sah, musste sie automatisch lächeln. Dass sich ihre Freundin so für sie freute, war fast schon putzig. „Oh mein Gott, Saku! Du wirst es nicht bereuen, glaub mir!“, stieß Ino erleichtert aus und schlug ihr leicht auf die Schulter. Dann wandelten sich aber ihre Züge in einen fragenden Ausdruck, „aber warum so plötzlich? Letztens erst klangst du so, als ob du nie dahin willst“, fragte sie und legte die Stirn in Falten. Sakura seufzte auf. „Wie schon gesagt, der Mathetest …“ … und Sasuke, hätte sie gerne noch hinzugefügt, doch das ließ sie lieber sein. Sollte sie Ino nicht auch nun erzählen, warum sie hier war? Schließlich war ihre Freundin endlich ruhig und schwärmte nicht mehr, was ihr endlich die Möglichkeit gab, von Sasuke und dem ganzen Simsen zu erzählen. Gerade als Sakura ansetzen wollte, Ino von den ganzen Geschehnisse der letzten Tage zu erzählen, stieß diese plötzlich wieder einen Freudenschrei aus und schaute überrascht in den Aufenthaltsraum. „Oh, hey! Naruto, Kiba, Sasuke! “, rief sie in den Raum, während Sakura nur im Flur erstarrte. Sie hatte ganz vergessen, dass Ino mit Sasukes Freunden schon Bekanntschaft gemacht hatte und dass sie den Uchiha auch schon seit einigen Wochen kannte, stellte für die aktuelle Situation eindeutig ein Problem dar. Ino wendete sich Sakura zu, die immer noch wie versteinert vor der Tür des Aufenthaltsraumes stand. „Komm, Saku! Das ist aber ein Zufall; Sasuke ist hier! Ich kann dir ihn direkt vorstellen!“ Sakura riss die Augen auf, als die Yamanaka sie einfach am Handgelenk packte und sie in den Raum schliff. Sie wollte ihren Mund aufmachen und erklären, dass das alles eben kein Zufall war und sie eigentlich mit Sasuke abgesprochen hatte, sich mit ihm zu treffen, doch Ino gab ihr gar keine Möglichkeit, die Dinge aufzuklären. Sakuras Herz fing vor Aufregung an schneller zu schlagen, als sie drei Jungen an einem Tisch hinten in der Ecke am Fenster entdeckte. Ein blonder Junge hatte auf der Fensterbank Platz genommen und seine Füße am Tisch abgestützt, vor dem ein brünetter Junge saß und die Beine auf den Tisch gekreuzt hatte. Neben dem Brünetten lehnte ein Schwarzhaariger an der Fensterbank, der seine Hände lässig in seinen Hosentaschen hielt. Das war also …? „Hey, Jungs! Darf ich euch vorstellen: Sakura!“, stolz zeigte Ino auf ihre Freundin, während die drei Angesprochenen überrascht aufsahen. Sakura spürte sofort den Blick des Uchihas auf ihr und musste schlucken, als sie in seine ruhigen, pechschwarzen Augen sah. Sie konnte nun sein Gesicht genauer betrachten und musste zugeben, dass er besser als gutaussehend aussah: er war perfekt. Zwei schwarzen Strähnen umrandeten sein blasses, makelloses Gesicht und seine Statur war gut gebaut, wirkte dennoch nicht zu extrem, sondern eher lässig. Die Haruno spürte, wie auch sein Blick über sie flog, was sie ein wenig nervös machte. Sie wollte gerade ihren Mund aufmachen, als Ino sich wieder zu Wort meldete. „Sakura, das ist der unglaubliche Nachhilfelehrer von dem ich dir immer erzählt habe: Sasuke Uchiha!“ Nun fasste die Yamanaka Sasukes Handgelenk und zog ihn näher zu der Haruno. „Also eigentlich, Ino-“, wollte sie einschreiten, doch ihre Freundin unterbrach sie wieder, „Sakura ist eigentlich total fleißig, wenn sie will. Es kann sein, dass sie manchmal ein bisschen zu stur ist, aber das kriegt man hin!“, sprach sie freudig weiter und Sasuke schien langsam zu realisieren, dass Ino gar nicht wusste, dass er die Haruno eigentlich schon etwas durch das Schreiben kannte. Er schaute mit einer hochgezogenen Braue zu Sakura, die überfordert mit den Schultern zuckte und ein „Keine Ahnung“ mit den Lippen formte. Hatte sie ihrer Freundin denn nichts vom Simsen erzählt? Tauschten sich nicht Mädchen ständig aus, wenn sie ein Thema zum Reden hatten?! Beide schauten die Yamanaka an, die aufgeregt erwartete, dass sie sich zum Kennenlernen die Hand gaben. Sasuke und Sakura schauten sich an und beschlossen beide in diesen Moment einfach mitzuspielen. Na ja, war ja auch nicht so wichtig, dass Ino nichts von ihrem vorherigen Simsen wusste. „Sasuke“, kam es knapp von dem Uchiha, während er seine Hand zu der Haruno ausstreckte und sie neutral anschaute. Die Haruno erschauderte bei seiner tiefen, aber auch ruhigen Stimme. Auch Sakura hob ihre Hand in die Höhe und umschloss diese mit Sasukes. Seine Hand war ganz kalt und sie könnte schwören, dass er durch den Händedruck ihre Nervosität spürte. „Du kannst ihn auch Sensei Uchiha nennen“, grinste plötzlich der Blonde, der an der Fensterbank lehnte, erntete von Sasuke jedoch einen tödlichen Blick, ehe er sich wieder der Haruno zu wandte. „Sakura“, gab diese ebenso knapp zurück und irgendwie hatte sie sich ihr Kennenlernen anders vorgestellt. Sasuke schien Gleiches zu denken, denn er zog seine Hand wieder zurück und legte diese etwas überfordert in den Nacken. Sakura schaute beschämt zur Seite. Die Situation war irgendwie total unangenehm … Ino jedoch schien davon nichts mitzukriegen. Freudig erzählte sie weiter. „Das hier sind Kiba und Naruto. Ich habe sie auch erst letztens kennengelernt – Kiba zumindest, Naruto ist ja auch im Nachhilfekurs“, grinste sie wie ein Honigkuchenpferd und verschränkte summend die Hände hinter dem Rücken. „Hey, endlich lernen wir dich auch kennen, echt jetzt!“, kam es von dem Blonden, der von der Fensterbank sprang und auf sie zukam, um ihr ebenfalls die Hand zugeben. „Ja Mann, wird auch mal Zeit, du Schwänzerin!“, kommentierte auch nun der Brünette, der ihr von seinem Platz aus zwei Peacezeichen zeigte. Sakura lächelte Kiba an, während sie die Hand von Naruto annahm. „Sakura, wie schon gesagt“, stellte sie sich nochmals den beiden vor. Dann breitete sich wieder Stille aus … die Ino natürlich nicht aushielt und sofort weitersprach. „Hach, das ist so schön, dass wir jetzt alle so zusammen sind! Sakura hat einfach wirklich in dieser Konstellation gefehlt“, sagte sie und stemmte erleichtert die Hände in die Hüften. „Das heißt, sie besucht absofort den Nachhilfekurs?“, erhob sich nun die Stimme des Uchihas. Die Frage war an Ino gerichtet, aber er schaute Sakura eindringlich an, die glaubte, dass er sie mit seinen Blicken durchlöcherte. Er wollte sich anscheinend sichergehen, da sie behauptet hatte, dass sie nur vielleicht zur Nachhilfe gehen würde. Ino grinste ihre Freundin an. „Na klar doch“, sagte sie und schlug der Haruno leicht auf den Rücken, während sie sie erwartungsvoll anschaute. Sakuras Augen huschten zu Sasukes Gesicht, dessen Blick immer noch auf ihr lag. Er wollte, dass sie ja sagte. Er sagte zwar kein Wort, aber sie konnte es eindeutig von seinen Augen ablesen. Aus diesen verdammt pechschwarzen Augen … „Ja … ich besuche den Kurs“, seufzte die Haruno und sah für einen Augenblick auch die Erleichterung in Sasukes Gesicht, die sich jedoch in Binnen von Sekunden wieder legte. „Yey, dann kannst du ja heute schon mit rein!“, kam es von Ino freudig, während Sasuke erschöpft aufseufzte. Er fragte sich jedes mal, woher sie diese positive Energie herbekam, verdrängte aber diesen unnötigen Gedanken sofort, als ihm etwas einfiel. „Das geht noch nicht“, kam es von dem Uchiha, was Sakura dazu veranlasste, ihre Brauen zusammen zu ziehen. „Wie?“, kam es auch von Naruto, der sich wieder auf die Fensterbank setzte. Auch Ino und Kiba schauten den Schwarzhaarigen verwirrt an. „Da Sakura die letzten Stunden nicht da war“, seine Züge verfinsterten sich etwas bei dieser Tatsache. Sakura schluckte, „liegt sie ziemlich weit hinten. Sie würde also nicht mitkommen, wenn sie heute schon den Kurs besuchen würde“, erklärte er und grub wieder die Hände in die Hosentaschen. Gerade als Ino etwas Einwänden wollte, sprach Sasuke weiter, „deshalb übernehme ich Sakura für eine gewisse Zeit und hole mit ihr einiges alleine nach“, seufzte er und lehnte sich erneut gegen die Fensterbank. „Heh, also so was wie Privatstunden“, grinste Naruto frech und beugte sich zu Sasuke vor, um vor seiner Nase mit den Augenbrauen zu wackeln. Der Uchiha ignorierte die perversen Andeutungen des Chaoten und schaute stattdessen Sakura ernst an. „Einverstanden?“ Der Vorschlag klang nicht schlecht; sie hatte anscheinend wirklich viel verpasst, zumal die Nachhilfestunden an den beiden Tagen immer doppelstündig waren. Sie scheute sich auch nicht, mit dem Uchiha alleine zu sein, weshalb sie zustimmte. Was sollte schon groß dabei sein? „Okay“, antwortete sie ruhig und bemerkte ein kaum merkliches Grinsen auf seinen Lippen. Er nickte zufrieden und der Gong, der gerade ertönte, beendete auch zeitgleich die Unterhaltung. „Wir müssen dann mal rüber“, zwinkerte Ino den Jungs zu, wobei Kiba leicht rot wurde. Sakura wollte sich gerade umdrehen und ihrer Freundin hinterher laufen, als sie plötzlich am Handgelenk zurückgehalten wurde. „Schön, dich persönlich kennengelernt zu haben, Sakura“, flüsterte Sasuke ihr von hinten leise in das Ohr, was Sakura eine Gänsehaut bescherte. Sie drehte ihren Kopf zu ihm und lächelte. „Finde ich auch, idiotischer Junge“, sprach sie zuckersüß, was Sasuke wieder unauffällig schmunzeln ließ. „Du bist also immer noch nicht über die Sache hinweg?“, fragte er mit hochgezogener Braue. Sakura grinste. „Was glaubst du denn? Deinen Spruch mit der Dame fand ich total blöd“, ging sie wieder auf das Thema ein, was Sasuke schnauben ließ. „Jetzt weißt du zumindest, wie gereizt ich werden kann. Du wirst ja noch genug Zeit mit mir verbringen“, provozierte er leicht, „ich erwarte dich morgen zur Mittagspause in der Bibliothek. Bring deine Mathesachen mit und wir gucken, ob dir noch zu helfen ist“, murmelte er wieder und schaute sie dabei aus einer Mischung von Belustigung, aber auch Ernsthaftigkeit an. „Das kann ich nicht versprechen“, wiederholte sie seine Worte von der Nachricht des gestrigen abends und löste seinen Griff sachte. Sasukes Mundwinkel zuckten wieder, doch er konnte sich diesmal fassen. „Hn.“ Mit diesem Wort schaute er Sakura das letzte mal an, ehe er seine Hände in seine Hosentaschen gleiten ließ und sich zu seinen Freunden begab. Die Haruno schaute ihm hinterher und musste grinsen. Dieser Uchiha war ihr ja mal einer … ~*~ Sasuke seufzte auf, als er Inos fertige Aufgaben in seinen Rucksack packte, da die Yamanaka darauf bestanden hatte, ihre Arbeit bei ihm kontrollieren zu lassen. Der Uchiha sammelte eigentlich nicht gerne etwas ein – erstens, weil er seinen Nachhilfeschülern nicht diesen Druck, etwas bewertet wieder zu kriegen, aufbürden wollte und zweitens, weil er selbst nicht wirklich die Lust hatte, den Kram zu überprüfen. Es hatte gerade geschellt, was bedeutete, dass seine Nachhilfestunde zu ende war und sich seine Schüler aus dem Raum begaben. Naruto blieb vor dem Pult seines Freundes stehen und stöhnte genervt auf. „Mann, echt jetzt, jetzt erst mal den Schulhof saubermachen“, beschwerte er sich und schlug mit dem Fuß lustlos gegen den Papiereimer, der umkippte und Papierkugeln herausfielen, „reicht dieser Kurs nicht als Strafe?! Mann, Tsunade, ey!“ „Das hebst du aber auf“, sagte nur Sasuke dazu, während er seinen Rucksack schulterte und sich die Hände in die Taschen schob. Der Chaot grummelte und tat das, was ihm befohlen wurde. „Ja, ja, Sensei Uchiha“, antwortete er grimmig, aber auch schwach provozierend, was ihn eine Kopfnuss erntete. „Nenn mich nicht so, Idiot.“ Sasuke schritt zur Tür und lehnte sich an den Rahmen dieser. „Aber du bist doch so was, wie ein Lehrer! Du machst das total gut; solltest vielleicht mal einer werden“, kam es von Naruto, der mit seiner kleinen Reinigung fertig war und zu seinem Freund schritt, um mit diesem den Klassenraum zu verlassen. Der Uchiha schnaubte. „Ja, klar. Mich mit pubertierenden Teenies abzugeben, passt ja auch total zu mir.“ Beide bogen um die Ecke und erreichten die Pausenhalle. Naruto überlegte. „Ja, nee, hast recht. Du magst Bücher und so … also ohne in Zusammenhang mit Schülern“, grinste er und schnappte sich aus einem kleinen Raum am anderen Ende der Pausenhalle Eimer und Zange. „Hn“, konnte nur Sasuke dazu sagen. Er mochte Literatur wirklich sehr gerne, wusste aber nicht so recht, ob er später damit etwas anfangen sollte. Zumindest war das, neben Comics und Videogames, sein kostbarstes Interesse. „Sakura scheint echt nett zu sein, he?“, wechselte nun der Uzumaki das Thema und begab sich mit Sasuke auf den Schulhof. Beide liefen zu der Bank, die unter einem leuchtend grünen Baum stand und Naruto sammelte auf den Weg einiges an Müll auf. Sasuke setzte sich derweil auf die Rückenlehne der Bank, während der Blonde um ihn herum Bistrotüten aufsammelte. „Sie ist … ganz okay“, gestand der Uchiha und musste an das Gespräch von heute morgen denken. Sie war trotzig, aber ruhig; wirkte chaotisch, aber auch gefasst. Er konnte sie noch nicht wirklich einschätzen, da er nicht genug Zeit gehabt hatte, um sie zu analysieren, aber bisher konnte er sagen, dass sie gar nicht so schlimm war, wie er es sich am Anfang vorgestellt hatte. Ganz im Gegenteil … sie war eigentlich ganz okay, wie er schon sagte. „Hmh, ich find ihre zwei kleinen Zöpfe total süß! Erinnern mich an Tentens … wie nennt man die Scheiße … Dutts? Sakura hat aber einfach nur Zöpfe und die sind auch nicht so hoch, wie bei Tenten“, überlegend legte der Chaot die Stirn in Falten, „außerdem steh ich total auf ihren Stil! Der ist fast wie meiner!“, erzählte er freudig weiter, während er eine Plastikflasche in den Eimer warf, „Uh, die hat noch Pfand“, bemerkte er beiläufig, fuhr aber mit seiner Erzählung fort, „Sakura trägt ihre Uniform gar nicht vorschriftsgemäß: ihre Schleife hängt nur lose auf ihren Schultern und ihr Rock ist auch zu weit oben! Aber nicht so weit, dass es billig, oder so, aussieht; es provoziert leicht, wirkt aber irgendwie heiß“, fing er nun mit seiner Schwärmerei an. Sakura lief wirklich etwas auffallend herum. Auch ihre schwarze Lederjacke stach in der Menge heraus, da ihre Uniformen weiß und blau waren und eine so harte Lederjacke, durften sie eigentlich auch nicht tragen, da es die Ordnung des Erscheinungsbildes störte. Der Haruno aber schien es egal zu sein … Sasuke seufzte auf. Hoffentlich hielt sie sich bei ihren Nachhilfestunden mit ihm an seine Regeln. „Ich trag ja auch meine Sachen nicht gerade ordnungsgemäß“, erklärte Naruto weiter und schaute auf sich hinab. Sasuke musterte ihn und musste wohl oder übel zustimmen – der Chaot ließ die ersten drei Knöpfe seines Hemdes offen und hatte sich die Ärmel so hochgekrämpelt, sodass das Hemd schon fast wie ein T-Shirt wirkte. Zudem trug der Uzumaki ab und zu ein Stirnband von seiner Lieblingsband, was eigentlich das Accessoire war, das sein ordentliches Erscheinungsbild völlig aus der Bahn warf – sein Erscheinungsbild in der Schule zumindest. Außerhalb der Schule wäre es völlig okay, wenn er so rumlaufen würde, aber in der Schule … Tsunade war da eigentlich streng und hatte ihn auch schon mehrmals ermahnt, vernünftig rumzulaufen, doch er hatte wieder die Karte mit dem „aber sie kennen meine Eltern, Tsunade~“ ausgespielt und sie hatte es einfach mit verdrehten Augen akzeptiert. „Und dann passen ihre grünen Haargummis auch noch zu ihren krass grünen Augen, die -“ „Willst du noch weiter schwärmen, oder mal langsam zum Ende kommen?“, unterbrach Sasuke ihn und erhob sich langsam von der Bank, „ich will heute noch Zuhause ankommen“, erklärte er sein Verhalten und seufzte auf. Naruto grinste. „Ja, ja, du bist doch nur eifersüchtig, weil ich so viel mit Sakura gemeinsam habe!“, sagte er frech und lief mit dem Uchiha zu den Mülltonnen, um seinen Eimer zu entleeren. „Ich platze gleich vor Eifersucht“, kam es tonlos von Sasuke, während sie wieder zurück zur Pausenhalle liefen, um Mülleimer und Zange zu verstauen. Naruto lachte laut. „Du Brocken, alter eh!“ Er schlug seinem Freund auf die Schulter, wobei er allerdings böse angefunkelt wurde. Beide verließen endlich die Schule und machten sich auf den Weg zur Bushaltestelle. „Wie machst du das eigentlich mit Sakura? Mit euren Privatstunden.“ Naruto wackelte wieder mit den Augenbrauen, was Sasuke nur genervt aufseufzten ließ. Er beschloss einfach wieder, nicht darauf einzugehen. „Ich gebe ihr einige Aufgaben, erkläre sie ihr und dann soll sie sie lösen. Wie ich das halt bei euch mache, aber nur mit einer Person eben“, erklärte er schulterzuckend. Narutos Züge wurden wieder frech. „Sicher, dass du mit diesen privaten Nachhilfestunden nicht andere Sachen mit ihr vorhast?“, gluckste er und kam Sasukes Gesicht ganz nahe. Sasukes Ausdruck blieb unverändert. „Wir treffen uns in der Bibliothek, du Idiot.“ Naruto hob skrupellos die Arme in die Luft. „Man weiß nie, wo der richtige Ort is-“ Noch bevor der Chaot zu ende sprechen konnte, hatte Sasuke ihm schon gegen den Hinterkopf geschlagen und funkelte ihn wieder scharf an. „Klappe jetzt.“ Naruto rieb sich grimmig über die betroffene Stelle an seinem Kopf. „War doch nur Spaß, echt jetzt!“, grummelte er. Sasuke seufzte nur und lehnte sich an das Haltestellenschild. Heute hatte er also Sakura kennengelernt. Und morgen würde er ihr schon Nachhilfe geben. Sasukes Lippen bildeten ein Grinsen. Endlich würde ihm Tsunade nicht mehr im Nacken liegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)