Survive and fight von lula-chan (Für den Wettbewerb "Leihst du mir deine Folgen/Kapitel?" von Arinna) ================================================================================ 02 Das Überleben des Stärkeren ------------------------------ Ino rennt die Straße entlang. An ihre Brust hält sie immer noch die Röhre, ihr Zielobjekt, gepresst. Nur widerwillig hat sie Naruto allein gelassen. Sie weiß zwar, dass der Blonde Recht hat, aber sie kann es nicht so einfach mit ihrem Gewissen vereinbaren. Dennoch hat sie ihn allein gelassen. Naruto hatte diesen leichten Befehlston in seiner Stimme, der keinen Widerspruch duldet, und so hat sie den stummen Befehl befolgt. Manchmal muss man Kameraden zurücklassen, damit die Mission erfüllt werden kann. Das Erfüllen der Mission steht über dem Leben der Mitglieder. Ino hat eigentlich gehofft, diese Regel Akatsukis niemals anwenden zu müssen. Schließlich geht es darum gute Freunde und Kameraden dem Tod zu überlassen. Ino grinst. Sie weiß nämlich ganz genau, dass keiner Naruto im Kampf etwas vormachen kann. Mit seinen Reflexen und seiner Kampferfahrung gelingt es ihm selbst die schwierigsten Aufgaben zu meistern. Darum glaubt sie auch ganz fest daran, dass Naruto wohlbehalten wieder zurückkommt und sein, im Grunde unausgesprochenes, Versprechen wahr macht. Ino beginnt sich wieder auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren, schließlich hat sie eine Mission zu erfüllen. Noch befindet sie sich in der Gefahrenzone, da sie sich immer noch in Nakano aufhält und sich dort so gut wie gar nicht auskennt. Außerdem gibt es sicherlich noch mehr Soldaten der Weltallianz, die sie verfolgen. Darum muss sich Ino beeilen und ihr Ziel, das Hauptquartier von Akatsuki in Nerima, erreichen. Doch um dort hinzukommen, muss die Blonde noch ein ganzes Stück laufen und erst wenn sie sich im dichten Straßengewirr von Nerima befindet, ist es ihr möglich aufatmen. In Nerima kennt sie sich bestens aus und dort haben die Schergen der Weltallianz keine Chance mehr sie, und das so heiß begehrte Objekt, in die Finger zu bekommen. Immer weiter rennt sie, doch kein Gegner nähert sich ihr. Ino ist skeptisch, was diese Ruhe angeht, aber es fehlt ihr die Zeit genauer darüber nachzudenken. Sie muss die Mission erfüllen und sicher ins Hauptquartier kommen, sonst hätte sich Naruto nur unnötig in Gefahr gebracht, als er zurückblieb. Die Blonde atmet tief durch und mobilisiert noch einmal alle Kräfte. Sie befindet sich jetzt in der Nähe zum Grenzgebiet zwischen Nakano und Nerima. Nur noch ein Katzensprung und sie kann in den verwinkelten Gassen Nerimas verschwinden. Immer noch ist es still. Etwas zu still für Inos Geschmack. Kurz bevor sie Nerima erreicht, bleibt die Blonde deshalb stehen und sieht sich aufmerksam um. Es ist weder etwas zu sehen noch etwas zu hören. Ino weiß, dass diese Stille trügerisch sein kann und auch, dass die Weltallianz alles tun würde, um den entwendeten Gegenstand zurückzubekommen. Ihr Blick schweift umher, doch kann er weiterhin nichts erfassen, was ihr gefährlich werden könnte. Ino geht weiter, da sie ja doch nichts besonderes sehen wird. Nach wenigen Schritten bleibt sie mit einem Mal ruckartig stehen. Ein Schuss hat die Luft zerrissen. Kurz darauf folgt ein weiterer und noch einer. Die Blonde läuft wieder los, diesmal schneller. Ihr Schritt beschleunigt sich immer weiter. Die Schüsse sind zwar nicht in ihrer direkten Nähe gefallen, aber man weiß ja nie. Immer schneller wird sie, rennt nun fast. Keine weiteren Schüsse dringen an ihr Ohr, was die Blondine aber nicht im Geringsten beruhigt. Sie hat Nerima jetzt zwar erreicht, muss aber erst noch in das dichte Straßengewirr dieses Stadtteils Tokios eintauchen. Ino erlaubt es sich nicht langsamer zu laufen und so hetzt sie über die breite Hauptstraße bis sie den richtigen Gang gefunden hat. Es ist ein versteckter Pfad zwischen all den Häusern, ein schmaler Gang mehr nicht. Doch dieser Gang führt Ino in ein dichtes Netz aus Nebenstraßen, Treppen und Gängen. Wer sich hier nicht auskennt, würde sich schon nach kurzer Zeit verirren. Dieses Straßennetz ist eines der wenigen Gebiete Tokios, das den Angriffen der Kaiju standgehalten hat und nur an wenigen Stellen unbegehbar geworden ist. Für die Weltallianz ist es nicht interessant, da man sich dort nur in kleinen Gruppen koordiniert bewegen kann, für größere Truppen ist es nicht geeignet. Das war auch eine der Gründe, warum Akatsuki dieses Straßensystem aktiv nutzt. Hier kann man schnell verschwinden und seine Verfolger abhängen. Ino fühlt sich sicher, kaum dass sie den versteckten Pfad gefunden hat und die verschlungenen Pfade entlang geht. Erst hier wird sie langsamer und verfällt in ein gemächliches Tempo. Die Wege sind ihr vertraut und so kommt sie dennoch schnell voran. Die Blonde lässt ihren Blick umherschweifen und längst vergessene Erinnerungen überkommen sie, glückliche Erinnerungen an eine unbeschwerte Kindheit. Hier in Nerima ist sie zusammen mit Shikamaru, Choji, Naruto und Sakura aufgewachsen. Sie waren Nachbarn gewesen, haben hier im Straßengewirr gespielt und eigene kleine Abenteuer erlebt und zusammen Kindergarten und Grundschule besucht. Auf der Mittelschule haben sie dann ihren Freundeskreis erweitert und wurden eine richtig große Clique. Schließlich gab es den ersten Kaiju-Angriff auf die Welt, dann den ersten auf Tokio. Viele ihrer Freunde und Verwandte sind dabei ums Leben gekommen, Menschen, die sie nie wiedersehen würde. Einige ihrer Freunde hat sie auch aus den Augen verloren, sie könnten jetzt sonst wo sein. Sie könnten noch leben oder aber schon längst tot sein. Ino kann es nicht sagen, weiß es einfach nicht, und das macht sie verrückt. Nur bei denjenigen, die ebenso Mitglieder bei Akatsuki geworden sind, konnte sie es sicher sagen. Natürlich kam es auch vor, dass Mitglieder auf Missionen sterben, aber dann wusste man es wenigstens und konnte ihnen gedenken. Ino schüttelt den Kopf. Warum auch immer musste sie gerade an diesen rothaarigen Psychopathen denken, der vor einigen Monaten Akatsuki verraten hat und in die Weltallianz übergelaufen ist. An ihn möchte Ino jetzt einfach nicht denken. Lieber konzentriert sie sich auf ihr Ziel, das gar nicht mehr so weit entfernt ist. Die Blonde beschleunigt ihren Schritt ein wenig, um nicht mehr allzu lange auf freiem Feld zu sein. Denn auch wenn sie sich hier sicher fühlt, heißt das noch lange nicht, dass sie hier auch sicher ist. Nach wenigen Minuten hat sie ihr Ziel endlich erreicht. Ino tritt in den Innenhof eines, zum größten Teil noch gut erhaltenen, Hauses. Mit ihren Blicken sucht sie das Gelände ab, stellt sich aber schließlich in einigen Metern Abstand vor eine der Schiebetüren. Von Außen lässt sie sich nicht von einer anderen unterscheiden. Sie ist halboffen und leicht beschädigt, doch Ino stört das nicht. Sie holt aus ihrer Manteltasche eine kleine Taschenlampe hervor und gibt ein bestimmtes Lichtsignal. Kurz darauf kommt ein Lichtsignal zurück und Ino geht zur Schiebetür. Geschickt quetscht sie sich durch den Spalt, um in das Zimmer dahinter zu gelangen. Kaum dass sie drin ist, erblickt die Blonde auch schon Tenten und Neji. Die beiden sind heute mit dem Wachdienst dran. Tenten nickt Ino kurz zu, richtet ihren Blick aber gleich wieder nach draußen, ihre Barrett M82 im Anschlag. Neji hingegen folgt Ino, als sie sich wieder in Bewegung setzt. Gemeinsam betreten sie den Nebenraum und gehen auf eine ganz besondere Tatami-Matte zu. Die beiden knien sich hin und ziehen die Matte zur Seite. Zum Vorschein kommt ein Schacht mit einer Leiter. Neji tritt an Ino heran und gibt ihr Hilfestellung beim Abstieg. Der Blonden kommt diese Hilfe sehr gelegen, da sie immer noch die Röhre in der Hand hält und sie nur ungern loslassen möchte. Vorsichtig steigt sie die Leiter herab und als sie unten angekommen ist, schließt Neji den Eingang wieder und geht zurück zu seinem Posten. Ino dagegen läuft den nur spärlich beleuchteten Gang hinab und macht sich auf den Weg zur Kommandozentrale. Immer weiter dringt sie in den Komplex vor und wundert sich, dass auf den Gängen nur so wenig los ist. Nur vereinzelt kommen ihr andere Mitglieder Akatsukis entgegen. Erst als sie fast bei der Kommandozentrale ist, wird es voller. Ino lächelt, als sie endlich ihr Ziel erreicht und in die Kommandozentrale eintritt. Madara Uchiha, der Anführer Akatsukis, befindet sich gerade in einer regen Diskussion mit seinem Berater Shikamaru Nara. Die beiden sind so vertieft in ihr Gespräch, dass sie erst bemerken, dass Ino im Raum steht, als die Blonde an sie herantritt und sich räuspert. "Huch, du bist ja wieder da", stellt Madara überflüssigerweise fest. "Ja", antwortet Ino nur und reicht ihm die Röhre, die sie nun schon die ganze Zeit mit sich rumschleppt. Madara nimmt sie entgegen und beäugt sie interessiert. "Wo ist dein Kommandeur?", will er wissen, als er mit der Musterung fertig ist und bemerkt, dass sie alleine ist. "Er blieb zurück, um unsere Verfolger aufzuhalten", antwortet die Blondine wahrheitsgemäß. Madara zuckt daraufhin mit den Schultern. "Er wird schon wissen, was er tut", meint er dann und wendet sich wieder den Unterlagen auf seinem Tisch zu. Für ihn ist das Thema damit erledigt. Ino wendet sich ab und verlässt den Raum wieder. Madara hat ihr mit seinem Verhalten zu verstehen gegeben, dass sie entlassen ist. Die Blonde macht sich auf den Weg in ihr gemeinsames Zimmer mit Tenten, um ihre Waffen abzulegen und frische Kleidung zu holen, damit sie endlich duschen gehen und sich danach etwas ausruhen kann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)