Jikan no ibuki von Himitsu-chan (Der Hauch der Zeit) ================================================================================ Kapitel 6: Rausch ----------------- Die Hanyou blinzelte mit ihren Augen, denn so richtig glauben konnte sie es nicht, was sie dort sah. Niemand anderes, als dieser mächtige Youkai stand dort und blickte sie beide kühl an. Masaru, welcher über sie gebeugt war, ließ ein raues kehliges Geräusch erklingen. Er klang geradezu frustriert. Ehe Natsume es sich versah, wurde sie erneut an den Haaren gepackt und nach oben gezerrt, begleitet von ihrem entsetzten Aufschrei. Der erhitzte Atem des Schwarzhaarigen Youkais streifte die Wange von Natsume, die daraufhin nur würgen musste. Lag jedoch auch zum Teil daran, das sich immer mehr Blut in ihrer Mundhöhle ansammelte und sie es endlich loswerden wollte. Doch sich vor diesen starken Youkais zu übergeben, war nicht wirklich die beste Wahl. Dann stände sie ja noch erbärmlicher da, als sie eh schon war. Also beschloss die Hanyou die Augen zuzukneifen und an etwas anderes zu denken. Vielleicht eine wunderschöne Blumenwiese mit brummenden Bienen? Klang zumindest erträglicher, als das brummen von Masaru. Denn das mauserte sich immer mehr zu einem beängstigenden Knurren, welches unwohl in ihren Ohren vibrierte und sie erneut erzittern ließ. „Ich teile nicht“, zischte der schwarzhaarige aufgebracht, bohrte seine Klauen nun tief in ihre Schultern. Natsume keuchte und versuchte verzweifelt nicht zu wimmern. Sesshoumaru besah sich kühl die Situation. Der süße Geruch von Verwesung wehte ihm entgegen, ebenso der Blutgeruch des Hanyou, welches ihm unwohl in die Nase zog. Er verabscheute beide Gerüche abgrundtief, einerseits mochte er den allgemeinen Geruch von Menschen nicht sonderlich, doch ihre Fäulnis war eine reine Folter für seine empfindliche Nase. Von dem Hanyou ganz zu schweigen, ob sie nun schwitzen, oder bluteten. Sie stanken allgemein schon zum Himmel. Es würde Zeit, dass er sich diesem Problem schnell entledigte und diesen Ort verlässt. Masaru knurrte erneut grollend, ließ seine Youkai Aura aufflammen, die dafür sorgte, das Natsume kurz vor dem Kollabieren war. Ihr ganz innerstes war zum Bersten gespannt und in ihrem Schädel gab es nur noch einen einzigen Gedanken… „Verschwinde“, kam es kühl von Sesshoumaru, der überraschenderweise ihren Gedanke unbeabsichtigt ausgesprochen hatte und dabei Masaru fixierte. Der wiederum wirkte nicht sonderlich beeindruckt, stattdessen drang ein belustigtes lachen aus seinem Munde. „Nein“, meinte er schlicht, bohrte seine Klauen tiefer in das nachgebende Hanyou Fleisch, deren Wimmern nun doch zu hören war. Natume verfluchte sämtliche Youkais, besonders diejenigen die sich einen Spaß daraus machten, schwächere abzuschlachten und sich an ihrem Leid zu ergötzen. Doch leider war es ja so, dass alle Youkais diese Veranlagung innehatten. Und der hinter ihr, wahrscheinlich besonders. Ehe die Hanyou aber weiter darüber nachdenken konnte, spürte sie einen leichten Lufthauch, der ihren Wange entlang strich, dann ging jedoch ein Ruck durch ihren Körper und ihre Schulter fühlte sich an, wie ausgekugelt. Flugs lag sie schon auf dem Boden, mit dem Gesicht im Dreck und einer doch nicht ausgekugelten Schulter, wie zunächst dachte. Masaru lag ebenfalls im Dreck, jedoch zierte sein Unterleib eine klaffende Fleischwunde. Sein roter Lebenssaft durchtränkte den Boden, während sein Knurren erneut in Natsume’s Ohren wiederhallte und sie verschreckt aufspringen ließ. Doch was Natsume da erblickte, ließ sie verblüfft drein blicken. Dieser Sesshoumaru, stand bereits über den schwarzhaarigen und hatte seine Klauen hörbar knacken lassen. Ein seltsames, grünes Sekret tropfte seine Fingerspitzen hinunter, in die Wunde von Masaru, der daraufhin gepeinigt aufschrie und sich anscheinend unter Schmerzen wand. „V-verdammt nochmal! Warum hast…nicht gleich gesagt, das ein verdammter Dai-Youkai bist!“, spie der schwarzhaarige und rollte sich zur Seite, ehe weiteres Sekret in seine Wunde tropfen konnte. Natsume blickte überrascht zu Sesshoumaru, der jedoch keinerlei Regung in seinem Gesicht offenbarte. Der Hanyou war in ihrem ganzen Leben noch nie ein einziger Dai-Youkai begegnet, worüber sie auch sehr froh war. Schon allein auf einen normalen Youkai zu treffen, bedeutete eine minimale Überlebenschance…aber auf einen Dai-Youkai treffen und es überleben? Lächerlich. Aber woran hatte Masaru erkannt, dass dieser Sesshoumaru ein Dai-Youkai ist? Ohne ihr Zutun, bewegten sich die Füße von Natsume rückwärts, Sesshoumaru dabei unsicher anstarrend, der nun mehr als abfällig Masaru musterte, der immer weiter zurück wich. Wenn sie ehrlich war, wollte sie es eigentlich auch gar nicht wissen. Das einzige was sie wollte, war von hier zu verschwinden! „Dann nimm sie dir doch!“, knurrte Masaru nicht weniger abfällig, jedoch war seine Furcht deutlich herauszuhören. Sein Blut tropfte weiterhin zu Boden, während sein knurren deutlich gefährlicher wurde…wie bei einem bedrohtem Raubtier. Masarus Augen weiten sich plötzlich, kleine Blitze zuckten um ihn herum. Auch sein Gesicht verzerrte sich nun unmenschlich und wurde geradezu animalisch. Hastig wich Natsume zurück, als sich sein Geruch plötzlich stark intensiver wurde. Seine Youkai Aura stieg ins Unermessliche und ließ die Hanyou fast wieder zu Boden fallen. Plötzlich jedoch veränderte sich sein komplettes Aussehen. Aus seiner weißen Haut sprossen schwarze, glänzende Federn, ein dunkler Schnabel wuchs aus seinem Gesicht und in binnen kurzer Zeit stand vor dem beiden eine große Krähe. Natsume stand beinhae der Mund offen, als die das Wesen vor sich betrachtete. Die Federn wunderschön glänzend, seine Augen schwärzer, als jede Mondlose Nacht und sein Gekrähe ließ sie zusammen zucken und erneut schlucken. Ehe sie es sich versah, erhob sich die große Krähe mit kräftigen Flügelschlägen in die Luft und flog hinauf in die Lüfte. Natsume kniff leicht die Augen zu, als der aufgewirbelte Dreck ihr entgegenfegte. Erst als sie zögerlich wieder die Augen öffnete, erkannte sie voller Schreck, dass sie völlig allein war. Kein Dai-Youkai Sesshoumaru mehr, nur noch die dutzenden Leichen überall. Unsicher schnüffelte sie wieder, konnte Sesshoumaru aber auch nicht riechen. Der penetrante Fäulnisgeruch der Menschen, benebelte ihre Sinne eh schon bis zum äußersten. Aber solange er nicht da war, war das gut…denn dann wären ihre Überlebenschancen um einiges größer. Die Hanyou hielt mit zusammengebissen Zähnen ihren gebrochenen Arm und schritt langsam los. Es würde Zeit, das sie zu Rin aufschloss…hoffentlich ging es ihr gut. „Ich hasse Youkai“, murmelte die rosahaarige frustriert, jedoch ohne zu wissen, dass es ein Youkai sehr wohl gehört hatte. Rin lenkte mit zitternden Händen Ah-Uhn nun geradewegs auf das Dorf zu. Ihre Gedanken überschlugen sich, während sie sich selbst zu beruhigen versuchte. Doch Jakens ständiges Gemurmel im Hintergrund, machte sie nur noch nervöser. Ständig sprach er von irgendwelchen unnützen Menschen und Hanyous die keiner bräuchte. Rin hielt nun so krampfhaft die Zügel fest, dass bereits ihre Knöchel weiß hervor traten. Würde Kaede überleben? Würde Natsume zurückkommen? Hat Sesshoumaru ihr geholfen und auf Rin’s Bitte hin gehandelt? Sie betete dafür zu den Göttern, dass keiner mehr leiden müsste, ehe Ah-Uhn dann mit einem lauten Schnaufen auf dem weichen Gras landete. Die anderen Dorfbewohner sahen etwas überrascht drein, als Rin hektisch zu Kaede’s Hütte lief und ihr ein scheinbar wütender quakender Frosch folgte. Hastig betrat die junge Miko nun die Hütte und erblickte augenblicklich ihre Freunde, die sich allesamt um Kaede versammelt hatten. Unheimliche Stille lag drückend auf allen und Rin wurde nur allzu deutlich bewusst, dass es wohl sehr schlecht um die alte Frau lag. Kagome sah besorgt zu Rin, als sie einen kühlen Lappen auf die Stirn der alten Frau legte, die daraufhin nur ein hörbares Röcheln verklingen ließ. „Hast du die Medizin?“, fragte Kagome unsicher, doch Rin nickte sofort und eilte zu den beiden. „Jinenji hat sie mir gegeben!“ Eilig fing Rin damit an, die Heilpflanze in einem Mörtel zu zerreiben, während nun auch endlich Jaken angelaufen kam. Etwas skeptisch sah er sich um, als alle Blicke auf ihn lagen. „Wo ist denn dein Meister?“, fragte Sango argwöhnisch, während sie ihren Sohn schützend an sich drückte und den Kappa nicht eine Sekunde aus den Augen ließ. Jaken jedoch schnaubte nur aufgebracht, wollte eigentlich gerade antworten, als es bereits Rin für ihn tat. „Ich hoffe, er hilft Natsume“, sprach sie leise, ehe sie die zerkleinerten Kräuter in warmes Wasser auflöste und es einmal umrührte. Augenblicklich füllte ein angenehmer, beruhigender Kräutergeruch die Hütte aus und ließ Rin erneut hoffen. Kagome sah nun erneut zu dem Mädchen auf, jedoch mehr als verunsichert. „Was meinst du damit?“ Erst antwortete Rin nicht, denn sie setzte sich nun zu ihrer alten Lehrmeisterin und hob sie sachte etwas an. Vorsichtig flößte sie der alten Frau das Kräutergemisch ein, die es zum Glück auch nicht wieder ausspuckte. Es dauerte einige Zeit, dann war die kleine Schale endlich leer und Kaede atmete deutlich ruhiger. Traurig besah sich Rin die alte Frau und strich ihr eine wirre Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe sie traurig seufzte. „Natsume und Ich…wir wurden angegriffen, als wir einigen Dorfbewohnern zu Hilfe eilen wollten. Es stellte sich jedoch heraus, dass bereits alle Dorfbewohner von diesem Youkai umgebracht wurden. Um mir Zeit zu geben, ließ sich Natsume auf einen Kampf mit diesem Youkai ein…unterwegs traf ich auf Sesshoumaru-sama und bat ihn, ihr zu helfen, weil ich Angst hatte, sie würde sterben.“ „Was kein großer Verlust wäre“, warf Jaken schulterzuckend ein. Sofort erntete der Gnom einen vernichteten Blick von Kagome, der ihn zusammenzucken ließ. Rin setzte sich nun neben Kaede und sah unglücklich zu Boden, ihre Augen glitzerten verräterisch. Nur mit Mühe, konnte sie ihre Tränen zurückhalten. „Das ist alles meine Schuld“, sprach sie leise mit bebender Stimme. Sofort ergriff Kagome sie bei der Schulter und sah sie eindringlich an. „Sag so etwas nicht, Rin-chan!“ Die junge Frau nahm sie in den Arm um sie zu trösten, sofort flossen bei Rin die Tränen und sie schmiegte sich an die ältere. Traurig sah nun Sango zu den beiden, während ihr Sohn nun ebenfalls anfing zu quengeln. Jaken jedoch schnaubte nur aufgebracht und verschränkte die Arme vor der Brust. Er konnte nur schwer hoffen, das Sesshoumaru ihn bald wieder abholen würde aus dieser Weiberhölle. Später am Abend saß Rin nachdenklich am Feuer und blickte hinein. Sango und Kagome hatten sich bereits mit ihren Kindern schlafen gelegt, Jaken schlief nun ebenfalls an der Wand gelehnt, und schnarche dabei so laut, das es Rin unmöglich war, auch nur ein Auge zuzutun. Zudem ließen ihr ihre Gedanken kaum eine Ruhe. Kaede’s Zustand hatte sich zum Glück weiter verbessert, sie schlief ruhig und hatte wieder eine gesunde Hautfarbe bekommen. Jedoch sorgte sie sich um Natsume und Sesshoumaru. Hoffentlich hatte er ihr geholfen… Dennoch bereitete ihr etwas anderes auch noch Bauchschmerzen. Die Gefühle für Sesshoumaru. Von Jahr zu Jahr, wurden diese stärker. Zuerst war Rin auch nicht sonderlich davon begeistert gewesen, in einem Menschendorf zu leben. Doch Sesshoumaru hatte ihr versprochen, er würde sie oft besuchen kommen. Das tat er auch und brachte ihr zudem auch oft Geschenke mit, wie zum Beispiel einen neuen Kimono, oder einen neuen Kamm. Doch seit dem sie sich in ihrer Miko Ausbildung befand, brachte er ihr kaum noch Geschenke mit, besuchte sie jedoch weiterhin oft. Sie war meist diejenige die erzählte. Sprach von ihren neuen Aufgaben, was alles im Dorf passiert war, oder was sie schon alles Neues gelernt hatte. Er hörte ihr immer aufmerksam zu, sprach jedoch kaum mit ihr. Dennoch fühlte sich Rin so glücklich, ihn wiederzusehen und mit ihm zu reden. Und je älter sie wurde, desto größer wurde auch die Sehnsucht. Jedoch nicht nur die Sehnsucht nach seiner Anwesenheit, sondern auch nach seinen Berührungen. Diese gingen jedoch nie von ihm aus, sondern von ihr, auch wenn diese eher flüchtig und zufällig waren. Doch es reichte um ihr Herz in Aufregung zu versetzen. Als Rin plötzlich an seine goldenen Augen zurückdachte, die sie durchdringend musterten, schreckte sie aus ihren Gedanken hoch und schüttelte heftig den Kopf. Wie konnte sie nur solche abstrusen Gedanken haben? Sesshoumaru war ein Youkai, ein sehr mächtiger sogar. Es war mehr als offensichtlich, dass er Menschen nicht wirklich zugetan war. Trotzdem gab er sich weiterhin mit ihr ab…was sie manchmal doch etwas stutzig machte. Warum kam er nur immer wieder zu ihr zurück? Es hatte angefangen zu Regnen und das bereits vor Stunden. Schlurfend ging Natsume weiter, wischte sich das störende nasse Haar aus dem Gesicht und knurrte leise, als der kalte Wind ihr wie kleine Nadelstiche, in die Haut stach. Der Waldboden war weitestgehend matschig geworden, sodass sie immer wieder einsank und sich mühsam aus dem Schlick kämpfen musste. Ihr gebrochener Arm bereite ihr dabei die größten Schwierigkeiten, aber immerhin würde der Regen ihren Blutgeruch abwaschen. Sie musste ja nicht unbedingt noch eine Spur ihrer momentan Schwäche hinterlassen, die andere Jäger spielend leicht folgen konnten nur um sie dann als leichte Beute niederzustrecken. Leise knurrend lehnte sich Natsume gegen einen Baum und lauschte dem Regen, der unnachgiebig gegen das Blätterdach über ihr hämmerte. Sie fühlte sich müde und erschöpft, wie schon lange nicht mehr. Sie ging Problemen ja immer aus dem Weg, um etwaige Verletzungen zu entgehen. Doch seit dem sie bei Rin war, waren Verletzungen keine Seltenheit gewesen. Probleme kamen ja auch Unmengen dazu….und dennoch, fühlte sie sich glücklich wie schon lange nicht mehr. Seit Jahren, oder waren es schon Jahrhunderte? Sie wusste es nicht, definitiv schon seit sehr langer Zeit, hatte sie so etwas wie eine Freundin. Eine Freundin, die sie jederzeit beschützen würde, weil Rin sie so annahm wie sie war. „Rin…“, flüsterte die Hanyou leise und richtete sich mühsam wieder auf. Verbissen versuchte sie ihren Weg fortzusetzen durch das dichte Gebüsch. Kurz zuckten ihre Ohren, als sie etwas hörte. Sofort drehte sich die Hanyou alarmiert herum und versuchte im Regen etwas zu erkennen. Ihre Nase hingegen war kaum zu gebrauchen, der Regen verwischte alle Gerüche in ihrer Nähe und machte sie geradezu blind. Sie krallte sich in die Rinde, bis das Holz splitterte und sie hörbar warnend knurrte. Wurde sie etwa doch verfolgt? Aufgeregt sah sich Natsume um, versuchte irgendwas im Dunklen zu erkennen, doch es war zwecklos. „Verschwinde!“, zischte sie aufgebracht und versuchte eiligst ihren Weg fortzusetzen und nicht daran zu denken, was sie gerade verfolgte. Oder wer… Natsume schluckte hart, hielt krampfhaft ihren schmerzenden Arm, der im Kampfesfall ebenfalls nicht zu gebrauchen wäre. Im Grunde genommen, war sie ein gefundenes Fressen! Das dachte sich wohl auch der Oni, der sie nun fauchend von der Seite angriff. In letzter Sekunde konnte die Hanyou zur Seite springen, mitten auf einen umgefallenen Baum, der jedoch so glitschig war, dass sie prompt ausrutschte und zu Boden krachte. Mitten auf ihren gebrochenen Arm, woraufhin sie schmerzvoll aufschrie und sich vor Schmerz krümmte, während ihr beinahe die Luft wegblieb. Um sie herum hörte sie erneut leises zischen und eine Art grunzen, welches sie zusammenzucken ließ. Etwas schellte auf sie zu, zischend und schnell. Natsume schlug den niederen Schlangen Oni mit ihren Klauen an den nächsten Baum, ehe sie keuchend aufstand und erneut knurrte. Der Schmerz hämmerte wild in ihrem Kopf und ließ ihr kaum noch einen klaren Gedanken, als bereits der nächste Angriff kam, diesmal jedoch von einem übergroßen Wildschwein, welches aus dem Gehölz mit wildem Grunzen und großen Hauern auf sie zustürmte. „Verschwindet!“, schrie Natsume wütend, versuchte dem Oni Wildschwein mit ihren Klauen zu verletzten, doch es war zu schnell. Das Wildschwein nahm sie auf die Hörner und warf sie über sich und schleuderte sie donnernd gegen einen nahen Felsen. Es folgte ein dumpfer Aufprall und Natsume fiel zu Boden, bewegte sich nicht mehr. Das zischen in der Umgebung wurde lauter, gefährlicher und unheilbringender, während der Regen weiterhin unnachgiebig zu Boden prasselte. Etwas beugte sich über den Hanyou, wollte mit den Reißzähnen gerade in das weiche Fleisch versinken, als es gepackt wurde. Zischend wand sich der Schlangen Oni, als der Druck höher wurde. Es wurde entzwei gerissen, woraufhin die anderen Oni sofort knurrten, zischten, oder sich gleich davon machten. Natsume sah zu den Überresten in ihren Klauen, ehe sie sich erhob und erneut knurrte. Ihre Augen blitzen gefährlich in der Dunkelheit auf, doch wo vorher noch grün war, hatte sich nun ein wildes Rot ausgebreitet. Auf ihren Wangen war jeweils ein blauer Streifen erschienen, ihr knurren wurde bedrohlicher und unheimlicher, während sie ihr Blut durch ihre Adern rauschen hörte. Alles war plötzlich rot für sie…und klar. Ohne zu zögern preschte sie vor und zerfetzte den ersten Oni, der ihr im Wege stand. Ihr gebrochener Arm hing weiterhin kraftlos herab, doch das störte sie nicht weiterhin. Sofort waren um sie herum, viele leuchtende Augenpaare, die sie anzischten und fauchten. Natsume knurrte unbeeindruckt und sprang mitten in das Gehölz, woraufhin sich dutzende von Oni auf sie stürzten und sie angriffen. Natsume verspürte keine Angst, keine Schmerzen…nur den Drang alles und jeden auszumerzen, der sich ihr in den Weg stellte. Kurz darauf knurrte die rosahaarige grollend auf, atmete schwer und sah zu ihren Blutverschmierten Klauen. Alle Oni die ihr aufgelauert hatten, lagen nun zerfetzt am Boden. Allerdings hatten sie sich deutlich zur Wehr gesetzt, ihr Kimono hing nur noch in Fetzen an ihr, ihr Haar war nun offen und nass, während ihre Dämonische Seite weiterhin krampfhaft versuchte sie erneut in Wallung zu bringen. Natsume ging in die Knie, grub ihre Krallen in den blutgetränkten Matsch und knurrte erneut zornig auf. Sie wollte mehr, noch mehr Blut welches ihr entgegenspritzen würde, und sie erneut in Euphorie versetzen würde. Sofort sprang sie auf, als sie etwas vernahm. Etwas mächtiges, etwas gewaltiges…und es stand direkt vor ihr! Augenblicklich übernahm ihr Dämon Blut die Kontrolle über ihren Körper und griff denjenigen erbarmungslos an. Alles was sie wahrnahm und sah, war etwas Weißes. Weiß und mächtig…sie muss es vernichten! Der Drang danach war allgegenwärtig! Ihre Klaue schlug erbarmungslos, wurde jedoch prompt zurück geschleudert. Ohne zu zögern griff Natsume erneut an, ihre Klaue schlug mit ungeheurer Geschwindigkeit immer wieder zu, wurde jedoch immer wieder problemlos abgewehrt. Sofort wurde ihr Knurren lauter und frustrierter, alles in ihr schrie danach, diesen neuen Gegner endlich zur Strecke zu bringen! Der stechende Schmerz auf ihrem Rücken interessiert sie dabei nicht sonderlich, ebenso wenig das warme Nass, welches sich nun mit dem Regen vermischte, der ihren Körper hinabfloss. Sie würde erst ruhen, wenn der Gegner vernichtet war! Ein abfälliges knurren schlug ihr entgegen, doch es interessierte sie nicht sonderlich. Erneut preschte sie vor, rammte mit ihrem gesamten Körper gegen den Feind, der sogar kurz taumelte, jedoch erbost auf knurrte. Der Schmerz auf ihren Rücken nahm erneut an Intensität zu, als sie zu Boden geschleudert wurde und den matschigen Boden auf ihrer Zunge kostete. Sofort sprang sie wieder auf, stürzte sich voller Tatendrang erneut auf ihren Gegner. Sie war fast bei ihm, kurz davor ihn endlich in Fetzten zu reißen, als sie etwas in der Bauchgegend traf. Es war so brachial und plötzlich, das ihre Organe aufschrien und ihre Lunge qualvoll alle Luft herausschleuderte die gerade noch in ihrem inneren war. Ohne ihr Zutun, war die Welt nun nicht mehr Rot, sondern schwarz. Schwarz und still. Die Hanyou fiel erneut zu Boden, diesmal waren die Streifen auf ihren Wangen verschwunden und die dämonische Aura ebenso. Sesshoumaru sah voller Abscheu zu Boden, dort wo sie lag und knurrte unheilbringend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)