Jikan no ibuki von Himitsu-chan (Der Hauch der Zeit) ================================================================================ Kapitel 4: Vergangenheit ------------------------ Rin beugte sich ängstlich über Kaede, deren Gesicht sich schmerzvoll verzogen hatte und angestrengt keuchte. Auf ihrem Oberkörper hatte sich eine grünliche Substanz auf ihrem Miko Gewand abgesetzt und sich zum Teil tief eingefressen. Ein scharfer Gestank drang in Rin’s Nase und ließ sie beinahe würgen. „Kaede! Spricht mit mir!“, rief sie furchtsam und versuchte die Flüssigkeit von Kaede herunter zu wischen, doch bemerkte just das starke brennen auf ihrer Hand. Natsume blickte währenddessen zu dem neuen Dämon, der sich zwischen den Bäumen aufhielt und geradewegs zu Rin blickte, die aber verzweifelt damit beschäftigt war, Kaede zu helfen und somit nichts von diesem fremden Dämon mitbekam. Dieser Dämon erscheint in humanoider Form als ein recht großgewachsener und eleganter junger Mann. Er hat eine helle Haut, sowie lange silberweiße Haare und goldene Augen. Äußerst markant sind zudem seine Youkai-Zeichen, ein blauvioletter Halbmond auf der Stirn und zwei magentafarbene Streifen auf den Wangen und Handgelenken. Weitere Merkmale sind seine spitzen Youkai-Ohren und sein magentafarbener Lidstrich. Seine Kleidung besteht aus einem weißen Kimono mit langen Ärmeln und rotem Blumenmuster, sowie einem weitem Hakama und schwarzen Schuhen. Sein Oberkörper wird von einer Art Rüstung geschützt, die bis über die Hüften reicht und mit einem gelben, Violett gemustertem Obi umgürtet ist. Am markantesten ist jedoch der große, weiße Pelz. Dieser Pelz hängt ihm von der rechten Schulter herab und reicht bis zum Boden. Natsume fragte sich, ob dies ein Kleidungsstück oder ein Teil seines Körpers ist. Ehe die Hanyou weiter darüber nachdenken konnte, hörte sie aus der Ferne besorgte Rufe, die wohl Rin galten, denn ihr Name wurde wiederholt gerufen. Natsume warf dem fremden Dämon ungewollt ein böses knurren entgegen, ehe sie sich zu Rin bewegte, die nach wie vor verzweifelt Kaede zum Aufwachen zu bewegen, doch die alte Frau rührte sich nicht. Auch wenn ihr der Dämon nicht geheuer war, so war ihr Rin’s Wohl gerade wichtiger. Unsicher sah sie deswegen auf Rin hinab, die verzweifelt zu Natsume aufsah und schluchzte. „Natsume-chan! Kaede wacht nicht auf!“ Just in diesem Augenblick kamen Kagome und Sango zu ihnen geeilt, beide trugen ihre üblichen Waffen. Pfeil und Bogen und einen gewaltigen Bumerang, der Hiraikotsu genannt wurde. Als die beiden die verletzte Kaede entdeckten und die aufgewühlte Rin dazu, lagen sämtliche Blicke auf die Hanyou. Sango’s Blick wurde sogar kurzzeitig regelrecht feindselig, sodass Natsume sofort zurückwich. „Was hast du ihnen angetan, Hanyou?!“, rief die ehemalige Dämoninjägerin scharf und ließ Natsume ungewollt zusammenzucken. „Nichts! Es war ein Spinnendämon, der mich angegriffen und-!“, verteidigte Rin sofort ihre Freundin, hielt aber abrupt inne, als sie eine bekanntes Youki spürte. Ihr Kopf schellte nach hinten, als sie erschrocken nach der dazugehörigen Person suchte. Als sie diese auch fand, bekam ihr Gesicht einen erleichternd geradezu glücklichen Ausdruck. „Sesshoumaru-sama!“ Sämtliche Blicke folgten ihr, was wiederum mit kurzem erschrockenem Keuchen kommentiert wurde. Natsume sah jedoch nur skeptisch drein. Woher kennt Rin einen, anscheint so mächtigen, Dämon überhaupt? Und lebt allen Ernstes dazu noch? Kagome fing als erstes an zu sprechen, als sie anscheinend ersten Schock überwunden hatte, und blickte zu besagtem Sesshoumaru, der nun auf die Frauen zuging. „Sesshoumaru, was ist hier passiert?“ Doch der angesprochene reagierte überhaupt nicht, während er grazil zu den Frauen ging. Natsume wich instinktiv einige Schritte zurück, als sie sein immenses Youki erneut spürte und sie das Gefühl hatte, davon zerdrückt zu werden. Nur mit Mühe konnte sie ihr knurren unterdrücken, doch als sie kurz in seine goldenen Augen blickte, die kälter wirkten als jeder Winter. Schon hatte sie fast ein Kloß im Hals und ihre Nackenhärchen hatten sich demonstrativ aufgestellt. „Rin“, sprach er schließlich monoton, woraufhin das junge Mädchen flehentlich zu ihm aufblickte und einmal schniefte. „Ich muss ihr helfen“ Wie aufs Sprichwort erklang Kaede’s röcheln und ließ sämtliche Blicke auf sie ziehen. Die alte Frau hatte es schwer erwischt. Kagome untersuchte die Miko vorsichtig, ehe sie scharf die Luft einzog. „Sie wurde schwer vergiftet! Dieser Dämon hat ein schlimmes Gift benutzt, bevor er starb!“ Natsume murrte leise und strich nachdenklich über ihre Bauchwunde. Ein kurzer Schmerz durchzog sie, doch es war nicht weiter schlimm. Vermutlich war ihr Körper längst damit beschäftigt, die Vergiftung von diesem Dämon zu neutralisieren, während die alte Miko elendig daran zugrunde gehen würde. Menschen waren viel zerbrechlicher Wesen, ein Wunder das sie bis jetzt überlebt haben. Die Hanyou sah zu Rin. Bei liefen erneut Tränen die Wange hinab, während sie Kaede hilflos an sich drückte. „Kaede-sama, bitte wach wieder auf!“ Kagome besah sich die Wunde Kaede’s noch einmal genauer. Das Gift hatte sich säuregleich, in ihre Haut gebrannt und schien sie beinahe zu verbrennen. Dennoch atmete sie zudem auch schwer, ihr Kreislauf war beeinträchtigt, infolge einer schweren Sepsis. „Jinenji“, sprach Kagome plötzlich überrascht, als sie einen Geistesblitz hatte. Rin sah verwirrt drein, wusste erst nicht was sie meinte, ehe auch sie große Augen bekam. „Dieser Hanyou, mit seinen vielen Kräutern?“ Der jungen Frau fiel sofort ihre erste Begegnung mit diesem Hanyou wieder ein. Damals war sie auf der Suche nach einem Gegengift für Jaken, weil er von Narakus Giftinsekten gestochen wurde und fast dabei zugrunde gegangen wäre. Nur mit größter Mühe konnte sie damals die Pflanze von einem hohen Berg retten, doch sie fiel dabei hinunter und war sich sicher zu sterben. Danach wusste Rin nur noch, dass sie neben Ah-Uhn erwachte und es Jaken besser ging. Sesshoumaru setzte danach unbeirrt seinen Weg fort. „Ich werde zu ihm gehen!“, rief Rin entschlossen und erhob sich sogleich. Sango sah erschrocken drein, Kagome ging es da nicht anders. „Das wird eine lange Reise, Rin-chan! Und vor allem Gefährlich“, sprach die ehemalige Dämoninjägerin zögerlich. „Ich beschütze sie“, mischte sich nun auch Natsume ein und nickte der jungen Frau zu, deren Dankbarkeit geradezu in ihren Augen zu glänzen schien. „Hab vielen Dank“, flüsterte sie erleichtert. Dann wandte sie sich dem anderen Dämon zu, der nach wie vor von den anderen nicht angegriffen wurde, was Natsume ziemlich wurmte. Das dieser Youkai gefährlich war, stand außer Frage! Allerdings schien das keinen der Anwesenden hier zu interessieren?! „Sesshoumaru-sama, ich benötige Ah-Uhn um schnell zu Jinenji zu gelangen. Darf ich mir den Drachen ausleihen?“ Es herrschte Stille, während Rin hoffnungsvoll, ja geradezu bittend zu diesem gefährlichen Dämon aufsah. Ehe es Natsume sich mich versah, drehte sich der Youkai um und ging grazil wie bereits zuvor, los. „Folge mir“, wies er Rin ruhig an, die sich daraufhin sofort strahlend in Bewegung setzte und loslief. Natsume sah perplex drein. Hat dieser Youkai ernsthaft…und Rin geht mit ihm...mit?! Warum?! „Beeil dich lieber, sonst ist Sesshoumaru weg“, meinte Sango eindringlich an die Hanyou gerichtet, die daraufhin aus ihrer Starre erwachte. Kurz zögerte sie, dann folgte sie ihrer menschlichen Freundin geschwind, um ihr helfen zu können. Allerdings fragte sie sich gerade, wer ihr helfen würde, wenn der Youkai durchdreht. Das wird ohne Zweifel ein wahres Gemetzel werden, auf welches die Hanyou gut verzichten konnte. Ein paar Jahrhunderte wollte sie schon noch leben, bevor sie stirbt. Mit zusammengebissen Zähnen war sie nun neben Rin, die sich mühevoll ihren Weg durch das Geäst bahnte, während der Youkai nicht im Geringsten eingeschränkt zu sein scheint und sein Tempo ihr zuliebe aber auch nicht drosselte. Leise fluchte Rin kurz, als sie sich ihr Miko Gewand kurz an einem Dornenbusch aufgerissen hatte. Natsume seufzte innerlich frustriert und blieb stehen, während sie in weiter Entfernung bereits eine kleine Lichtung sehen konnte. Vermutlich war dies das Ziel dieses Youkais, aber wenn die beiden weiter so trödeln, kommen sie nicht vor der Abenddämmerung an. Kurzerhand packte Natsume die zuerst überraschte Rin und befahl ihr auf ihren Rücken zu klettern. Die junge Miko zögerte kurz, doch ließ sich schließlich überreden. Die Hanyou hielt Rin gut fest, ehe sie kurz zu ihr schielte. „Halt dich fest, Rin-chan“ Dann eilte Natsume so schnell sie konnte los, hörte Rin’s erschrocken Laut und spürte ihre Hände, die sich fester in ihre Kleidung krallten. In Windeseile hatten sie den Youkai überholt, der davon jedoch nicht sonderlich viel Notiz zu nehmen schien und waren nun auf der Lichtung angekommen. Leicht mitgenommen stieg Rin wieder ab und sah überrascht um. „Eh… wir sind schon da?“ „Sesshoumauru-samaaaaaaa!“, quakte es freudig in ihrer unmittelbaren Nähe, sodass beide Frauen ihren Kopf erhoben und sich umsahen. Nicht weit von ihnen entfernt, lag ein Drache mit zwei Köpfen und hinter diesem tauchte plötzlich ein kleiner Kappa auf, anscheint freudestrahlend. Doch als er die beiden weiblichen Wesen entdeckt hatte, war die Freude wieder dahin. „Kusch, kusch weg mit euch Weibern!“, rief er aufgebracht und versuchte die beiden zu verscheuchen wie zwei besonders hartnäckige Fliegen. „Jaken-sama“, sprach Rin lächelnd und ging langsam auf den kleinen Youkai zu, während Natsume wieder überrascht ihre Ohren zucken ließ. Rin kannte auch diesen Youkai? Selbst der Drache schien sie zu kennen, denn seine beiden Köpfe schnaubten einmal, wahrscheinlich um Rin zu begrüßen. „R-rin-chan?“, fragte er kleine Kappa völlig verdattert und starrte sie aus seinen Tellergroßen gelben Augen ungläubig von oben bis unten an. „Erkennst du mich nicht wieder? Ich bin es wirklich“, sprach sie schmunzelnd und hockte sich vor ihm hin um ihn anzulächeln. Und als Jaken das Lächeln der jungen Frau sah, fiel es ihn wie Schuppen von den Augen. Natürlich war das Rin, das war die kleine Rin! Obwohl der Kappa zugeben musste, das an ihr nichts mehr klein war…rein gar nichts. „Rin“, stammelte er unsicher, zuckte jedoch überrascht zusammen, als Rin ihn vergnügt an sich drückte und dabei lachte. „Ich hab dich so vermisst, Jaken-sama!“ Natsume sah nach wie vor unschlüssig drein, als sie sich die versammelten Dämonen besah, die zu allem Übel, Rin wohl auch noch kannten. Die junge Frau schien nicht die geringste Furcht zu spüren, was sich bei Natsume kurzzeitig änderte, als sie erneut dieses starke Youki spürte. Hastig drehte sie sich herum und erblickte prompt Sesshoumaru, der sie nur abfällig musterte, ehe er sich wieder Rin zuwandte, die sich bereits auf den Drachen gesetzt hatte. „Stell nichts dummes an“, sprach er ruhig, dennoch schwang in diesem Satz die leichte Spur eines Befehls mit. Rin lächelte ihn warm an. „Keine Sorge, Sesshoumaru-sama! Ich passe auf und Natsume-chan ist auch dabei“ Die Hanyou biss sich auf die Lippen, um nicht zu knurren, da der Youkai sie erneut fixierte. Auch sein Blick zeigte ihr: Stell nichts Dummes an…oder dein Ableben wird ziemlich schmerzvoll sein. Hastig stieg Natsume auf den Drachen und besah sich das Wesen kurz unsicher. Was passiert, wenn der Drache plötzlich Heißhunger auf die beiden bekommen sollte? „Komm wir müssen uns beeilen! Ah-Uhn, flieg uns zu Jinenji, schnell!“, rief Rin aufgeregt, da erhob sich der Drache bereits in die Lüfte und flog davon. Begleitet von Natsumes erschrockenem Aufschrei. Als der Drache hinter einer Bergkette verschwunden war, wandte Sesshoumaru seinen Blick ab und schritt in dieselbe Richtung los, in welcher der Drache geflogen war. Jaken folgte ihm hastig, als Sesshoumaru bereits weit vorausgegangen war. „Wartet auf mich, Sesshoumaru-sama!“, rief der Kappa flehend. Als er dann endlich neben ihn lief, sah er fragend zu dem Daiyoukai auf. „Sesshoumaru-sama, wohin gehen wir?“ Doch der angesprochene reagierte nicht, folgte jedoch Rin’s Geruch, ehe er innerlich seufzte. Rin war inzwischen eine erwachsene Frau geworden und er hatte sich eigentlich vorgenommen, Abstand zwischen den beiden zu schaffen. Doch das bekannte strahlen in ihren Augen, hatte wieder etwas in ihn geweckt. Etwas was er zugleich verabscheute, ihn schwach und unüberlegt werden ließ. Besorgnis über einen einfachen Menschen. Einen Menschen… Er lächelte kurz abfällig, woraufhin Jaken erschrocken ein paar Schritte zurückwich. Er hatte das Gefühl, dass es ihm gleich an den Kragen ging, wenn er jetzt auch nur irgendwas Falsches sagt. Dem Kappa entging nicht, das sie dieselbe Richtung eingeschlagen hatten, wie Rin. Aber es Sesshoumaru zu erzählen, war ihm dann doch zu riskant. Als Ah-Uhn schon eine ganze Weile schon geflogen war, lehnte sich Natsume relativ entspannt zurück. Der starke Geruch des Daiyoukais war endlich aus ihrer Nase verschwunden und sie konnte einmal tief durchatmen. Auch der Flug auf dem Drachen war weniger holprig, als die Hanyou zunächst dachte. Nur Rin war weiterhin angepannt, als sie stur geradeaus sah. Kurz musterte sie Natsume noch, doch etwas brannte ihr auf der Zunge. Etwas das für sie unbegreiflich war und wissen musste, wie das alles zustande gekommen war. „Rin-chan, du musst mir einiges erzählen“, fing sie deswegen ruhig an, woraufhin Rin etwas verwirrt zu ihr sah. „Was meinst du?“ Natsume’s Augen wurden zu schlitzen, ehe sie sich leicht vorbeugte und die drohende Tiefe dabei ignorierte. „Wie bist du zu Dämonen gekommen und hast das zudem Überlebt?“ Von dem Kappa und dem Drachen mal abgesehen, von denen nicht wirkliche Gefahr ausging, war dieser Daiyoukai eine ganz andere Liga. Die Hanyou konnte sein Youki schon regelrecht in der Luft knistern hören. Ihr war klar, dass Rin seine Kraft niemals so wahrnehmen würde, wie sie es täte und trotzdem war sie beunruhigt. Alles an ihm strahlte kälte, Brutalität und absolute stärke aus. Ein typischer, mächtiger und gefährlicher Youkai eben. Nun war die Frage groß, wie dieser Youkai sich um Rin zu kümmern schien…auf seine Art eben. „Ich kenne Sesshoumaru-sama, Jaken und Ah-Uhn schon mein halbes Leben.“, fing Rin nach kurzem Zögern an, als sie ihren Blick zum Horizont richtete. „Er hat mir mein Leben gerettet…mehrmals“, fügte sie leise hinzu. Skeptisch sah die Hanyou drein, verzog aber keine Miene. „Warum?“ Rin rutschte unsicher hin- und her, während sie sich nachdenklich auf die Unterlippe biss. Manchmal wüsste sie das auch zu gern…sie wusste schon lange, dass er als Dämon anders empfand, als sie. Dennoch wusste Rin immer, wenn sie in Gefahr schwebte würde er kommen und sie retten. Sesshoumaru hat sie nie umarmt, an die Hand genommen, ihr durch das Haar gestrichen oder ähnliches. Dennoch wusste die junge Frau auch, dass von Sesshoumaru nie Gewalt ausgehen würde. Niemals würde er sie schlagen, oder sie gar töten. Mit seinen Feinden wiederum war er gnadenlos. Dessen war sie sich so sicher, dass sie sogar ihr eigenes Leben darauf wetten würde, nie wegen Sesshoumaru körperliche Schmerzen zu haben. Trotz alledem wusste sie nicht, warum er sie mehrmals gerettet hat, oder weiterhin Kontakt mit ihr hielt. „Vielleicht…brauchen wir jeweils den anderen?“, sinnierte Rin unbewusst, ehe Natsume kurz lachte. „Ein Daiyoukai wie der, braucht nur mehr Macht. Zumindest streben die Dämonen immer danach, er wird nichts anderes brauchen als den Kampf“ Die junge Frau sah unsicher drein, hielt beinahe krampfhaft die Zügel von Ah-Uhn, als sie an die vergangenen Jahre zurück dachte. „Ich war alleine, meine Eltern starben als ich noch sehr klein war.“, sprach Rin nun auf einmal traurig und brachte Natsume so wieder dazu, zu ihr zu blicken. „Mutter sagte kurz vor ihrem Tod, dass ich bei demjenigen bleiben soll, der gut zu mir ist und denjenigen nie verlassen soll. Ich soll immer freundlich bleiben, dann werde ich schon so jemanden finden. Als die Räuber meine Eltern und meinen Bruder umgebracht haben, war ich allein in einem Dorf und wurde von den anderen Dorfbewohnern gemieden, weil ich nicht sprach und meist mein Essen von ihnen gestohlen habe. Häufig wurde ich auch verprügelt.“ Natsume zuckte kurz mit ihren Ohren, sah aber gespannt zu der jungen Frau. „Erzähl weiter“ „Und eines Tages, als ich gerade in den Wald geflüchtet war, weil ich mir Eier gestohlen hatte, sah ich dort diesen verletzten Mann unter einem Baum liegen. Seine schöne Kleidung zum Teil zerrissen und blutgetränkt und als ich näher kam, fauchte er plötzlich und bekam rote Augen. Das war schon seltsam“ „Seltsam?!“, rief Natsume beinahe hysterisch, als sie sich die Szene bildlich vorstellte. „Der hätte dich umbringen können, war dir das nicht klar?“ Rin schüttelte sachte den Kopf. „Ich brachte ihn essen, doch er wollte nichts. Als ich am nächsten Tag Fische aus dem nahen Teich fing, verprügelten mich die Dorfbewohner schlimmer, als je zuvor. Sesshoumaru-sama hatte mich gefragt, was passiert ist. Doch als ich nichts sagte, gab er sich auch damit zufrieden. Seit Jahren war nie jemand so freundlich gewesen, wie Sesshoumaru-sama“ Natsume schnaufte einmal laut durch ihre Nase, biss sich aber auf die Lippen. Bis jetzt ist diese Geschichte mehr als abenteuerlich. Das dieser Dämon verletzt im Wald liegt, ist schon alleine unglaublich. Aber das er Rin nicht tötete, als sie ihn belästigte noch unglaublicher. „Und dann kamen Wölfe in das Dorf und haben alle getötet…ich wollte zu Sesshoumaru-sama. Doch sie haben mich gebissen und ich fiel um, während alles um mich herum schwarz wurde. Das nächste was ich sah, war Sesshoumaru-sama als dieser mich geradezu anstarrte. Seit dem folge ich ihm und habe dank ihm auch wieder gesprochen“ „Rin-chan“, sprach die Hanyou leise und blickte in Rin’s lächelndes Gesicht. Doch in ihren Augen glänzte es verdächtig, ebenso hing ein leichter Duft von Salzwasser in der Luft. „Er hat mich gerettet…mehrmals“ Auch Natsume rang sich nun zu einem Lächeln durch. „Na schön, er ist dein Held. Ich habe es schon verstanden!“ Rin sah kurz überrascht drein, dann musste sie auch kurz vergnügt lachen. „Oh, war das so offensichtlich?“ Ehe die Hanyou jedoch antworten konnte, rief Rin überrascht auf, als sie auf einer Wiese eine einsame Hütte entdeckte. „Jinenji’s Haus!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)