Jikan no ibuki von Himitsu-chan (Der Hauch der Zeit) ================================================================================ Kapitel 3: Dämon ---------------- Ein warmer Sommerwind strich durch Rin‘s langes schwarzes Haar, als sie in ihrem kleinen Kräutergarten ein paar Blätter der Mitsuba pflückte. Diese Pflanze wird auch Dreiblätterkraut genannt und hat einen angenehmen milden und aromatischen Duft entfaltet, während sie diese in einem kleinen Steinmörser in einer Schale zerkleinert und zufrieden den Geruch einatmet. Rin liebte am meisten, bei ihrer Ausbildung zur Miko, dass sie so viele verschiedene Kräuter kennengelernt hat, von deren Existenz sie niemals gewusst hatte. Abgesehen von diesen tollen Erkenntnissen, besonders in Bezug auf Linderung von Schmerzen dank der Kräuter, kann man mit diesen auch wunderbar sonst so fades Essen würzen. Zufrieden besah sich die junge Frau die zerkleinerte Pflanze, ehe sie diese dann in eine kleine Holzschale mit dampfender Suppe unterhob und sich schließlich eilig aufrichtete. Eifrig verließ sie mit der besagten Holzschale dann die Hütte und schlug nun den Weg zu einem nahen Wald ein und versuchte auch nichts zu verschütten. Kaum betrat sie den besagten Wald, hörte sie es verdächtig über sich rascheln und die junge Frau hielt abrupt inne. Ehe sie nach oben blicken konnte, sprang bereits etwas direkt vor ihr auf den Boden und ließ sie vor Schreck aufschreien und die Holzschüssel nach oben werfen. Geschickt wurde die Schale, samt dazugehöriger Suppe, aufgefangen und kein Tropfen davon verschüttet. Zögerlich öffnete Rin wieder die Augen, die bis eben vor Schreck zugekniffen hatte, und blickte nun in die grünen Augen des Hanyou, die sie seit geraumer Zeit jeden Tag im Wald besuchte. Schnell bildete sich ein Lächeln auf ihren Lippen und sie seufzte erleichtert. „Du hast mich erschreckt, Natsume-chan“ Angesprochene schnüffelte derweil neugierig an der Suppe und zuckte leicht mit ihren schwarzen Hundeohren dabei, ehe sie kurz mit den Schultern zuckte aber ebenfalls lächelte, doch eher vor Spott. „Ich dachte du wüsstest mittlerweile, dass ich gerne von den Bäumen springe. Außerdem hättest du meine Aura doch spüren müssen, werte Miko“ Rin sah entrüstet drein. Manchmal war sie sich unsicher, ob Natsume sie verspotte, oder einfach nur Spaß machte. Diese Hanyou war bei weiten nicht so freundlich und umgänglich wie Kagome, oder Sango. Ihr verhalten erinnerte sie stark an den Mann von Kagome, der zudem ja auch ein Hanyou ist. Vielleicht legen ja alle Hanyous so ein Verhalten an den Tag? „Aber Danke, Rin-chan“, sprach Natsume ehrlich, ehe sie die Schale an ihre Lippen setzte und die Suppe mit großen schlucken ausgetrunken hatte und zufrieden seufzte. „Wirklich lecker! Du wirst immer besser!“ Erstaunt sah Rin drein. „Ernsthaft? Am Anfang meintest du noch zu mir, ich wolle dich vergiften mit meinem Essen“ Natsume grinste amüsiert, ehe sie ihre Klauenbesetzte Hand auf die Schulter der jungen Frau legte und theatralisch einmal aufseufzte. „Es diente lediglich dazu, dich darauf hinzuweißen wie desaströs deine Kochkünste sind. Das war nicht persönliches“ Nun wurde Rin neugierig. „Kannst du denn kochen?“ Die Hanyou zuckte belustigt mit ihren schwarzen Hundeohren, ehe sie amüsiert die Schale Rin erneut in die Hände drückt. „Sehe ich so aus?“ Die angehende Miko schüttelte bedächtig den Kopf und musterte das rosafarbene Haar, welches sich schwungvoll mitdrehte, als Natsume ihr gerade den Rücken zuwandte und etwas aus einer nahen Baumwurzel hervorholte. Rin fragte sich ernsthaft, wieso die Youkai und ebenso die Hanyous, meist solche sonderbaren Haarfarben besaßen. Das von Sesshoumaru-sama war silberfarbig und erinnerte sie immer wieder an den strahlenden Vollmond, während die Haarfarbe von Natsume sie eher an die Farbe von Kirchblüten erinnerte. „Hier“, sprach die Hanyou nun und hielt, der gerade eben noch verträumten Rin, ein neues Haarband entgegen. Perplex sah die junge Frau auf. „Wo hast du das her?“, fragte sie lauernd, wusste sie doch zu gut, das Natsume keine Zahlungsmittel besaß. „Gefunden“, meinte die Hanyou schulterzuckend. Rin’s Blick wurde prüfend und beinahe streng. Sie wusste mittlerweile zu gut, wenn Natsume lügt. Das tat sie nämlich immer dann, wenn ihre kleinen schwarzen Ohren aufgeregt zucken. Genau wie jetzt. Ein frustriertes knurrend drang aus Natsume’s Mund, als sie endlich unter Rin’s Blick einknickte. „Schon gut! Ich habe es…gefunden und mitgenommen. Von jemandem, der nicht wusste das ich es tue. Naja selbst schuld, dieser Mensch“ Verächtlich schnauft Natsume einmal, doch Rin schüttelt nur leicht mit ihrem Kopf. „Das kann ich nicht annehmen, nicht wenn du es gestohlen hast“ Frustriert sah die Hanyou drein. „Du willst mein Geschenk nicht, ich bin am Boden zerstört“ Ihre Worte sollten wohl ihre Trauer wiederspiegeln, doch es klang eher wie eine belanglose Erkenntnis. Rin schmunzelte kurz, auch wenn sie sich vorgenommen hatte ernst zu bleiben. „Du musst mir nichts schenken, ich bin gerne bei dir“ Es herrschte kurz schweigen, während Natsume die junge Frau vor sich musterte und dabei keine Miene verzog. Rin wurde mulmig dabei zumute, weil sie in den grünen Augen des Hanyou kurzzeitig etwas aufblitzen sehen konnte, was sie eindeutig nervös werden ließ. Rin wusste nicht genau was es war, doch kurz sah sie etwas Dämonisches in ihr. Natsume roch geradezu ihre auftretende Unruhe und wandte deswegen ihren Blick stattdessen zu den Baumkronen um einen trällernden Vogel ins Visier zu nehmen, der ihr schon seit langem mit seinem Gezwitscher auf die Nerven ging. Wenn der Vogel nicht bald den Schnabel hält, hat sein letztes Stündchen geschlagen! „Ich weiß doch das du gerne bei mir bist…ich weiß nur nicht so recht warum“, lenkte Natsume plötzlich ein und ließ Rin überrascht drein blicken. „Warum? Weil ich dich mag“, antworte die junge Frau sofort. Skeptisch sah nun die Hanyou drein und blickte Rin geradeso an, als hätte sie nicht mehr alle Sinne beisammen. Das kann sie doch nicht ernst meinen?! „Rin-chan, du bist eine angehende Miko, bist du dir dessen bewusst, was du mit Dämonen machst?“, platzte es aus der Hanyou raus. „Ich läutere sie, aber nur wenn sie böse sind!“, verteidigte sich die junge Frau sofort. Natsume lachte lauthals los, was ihr wiederum einen verständnislosen Blick von Rin bescherte. „Was ist?“ Doch die Hanyou schmunzelte nur und schüttle leicht den Kopf über Rin’s anscheinende Umnachtung. „Alle Dämonen sind böse, schon vergessen?“ Zu ihrer großen Überraschung erschien auf Rin’s sonst so strahlendendem Gesicht, ein ernster Ausdruck und ließ Natsume verwirrt drein blicken. „Nicht alle Dämonen sind böse“ In diesem einen Satz lag so viel Beharrlichkeit, dass Natsume ihr fast gewillt war zu glauben. Dennoch war die Behauptung, dass nicht alle Dämonen böse waren, einfach nur abstrus. Von ihrer Brutalität mal abgesehen, waren sie rücksichtslos und grausam. Böse war noch ein viel zu nettes Wort für die Monster gewesen. Gerade als Natsume ihr das sagen wollte, hielt sie verwirrt inne. Der Vogel der gerade eben noch sein nerviges Lied gezwitschert hatte, war mit einem Mal verstummt. Ebenso die anderen Tiere im Wald. Es herrschte eine absolute Stille. Sofort waren Natsumes Sinne geschärft und sie spürte eine starkes Youki, welches sich ihnen beiden mit enormer Geschwindigkeit nähert. Auch ihr ausgeprägter Geruchssinn verriet ihr, das sich ihnen nichts menschliches nähert, sondern ein Dämon. Ein tiefes knurren entwich Natsume, woraufhin Rin erschrocken zusammenzuckte und zu ihr blickte. Hatte sie denn irgendwas falsch gemacht? „Schnell, renne zum Dorf Rin!“, rief Natsume aufgewühlt und blickte angespannt in die Richtung, aus der dieser Dämonengestank kam. Hoffentlich war dieses Monster nur auf der Durchreise, doch bei dieser Geschwindigkeit wird er ein klares Ziel vor Augen haben. Menschen…die haben sie ja meist zum fressen gern! Als sich Rin immer noch nicht bewegt hatte, knurrte Natsume diesmal drohender und blickte sie wütend an. „Sofort!“, befahl sie barsch. Die junge Frau zuckte erschrocken zusammen und starrte gebannt zu der Hanyou, ehe sie sich in Bewegung setzte. Auch ihr war nicht entgangen, dass sich ihnen nun ein Dämon nähert. Das Youki was dieses Wesen verströmte, muss durchaus mächtig sein. So schnell sie konnte, rannte Rin Richtung Dorf um ihre Freunde zu benachrichtigen und sich Pfeil und Bogen zu holen. Dieses Monster soll es sich ja nicht erlauben, dieses friedliche Dorf anzugreifen, in welchem sie jetzt wohnt! Gerade als Rin die letzten Bäume hinter sich lassen wollte, konnte sie sich mit einem Mal nicht mehr bewegen und schrie erschrocken auf. Irgendwas hatte sich in ihrer Kleidung verfangen und hinderte sie daran sich bewegen zu können. Je mehr Rin zog und strampelte, desto steifer wurden am Ende ihre Glieder. Ehe sie völlig von der Panik übermannt wird, zwang sich Rin dazu Ruhe zu bewahren und tief einzuatmen. Und dann fühlte sie langsam aber stetig diese dämonische Aura, die sie nun umgab. Wachsam besah sie sich die Umgebung und bemerkte nun mit schrecken die feinen Fäden, die im ganzen Wald gesponnen waren und genau in diesen Fäden hatte sich Rin nun auch verfangen. Konzentriert schloss sie nun die Augen und sammelte ihre Mikokräfte in sich… Natsume derweil erschrak augenblicklich, als sie dieses Youki endlich zuordnen konnte. Dabei wurde ihr schlecht und ein Würgereiz überkam sie, ehe sie dem Dämon endlich einen Namen geben konnte. „Shugo“ Die noch herrschende Stille wurde von einem dunklen Lachen durchbrochen welches scheinbar durch den ganzen Wald hallte. Angespannt ballte die Hanyou ihre Hände zu Fäusten und sah sich aufmerksam um, während sie spürte wie sich ihre Sinne weiter schärften und ihr mehr zeigten, als es je menschliche Augen vermochten. Sofort blickte sie hoch zu den Wipfeln eines alten Baumes. Leicht wackelten sie Äste unter irgendeinem nicht erkennbaren Gewicht, doch Natsume spürte ihn. „Endlich habe ich dich wiedergefunden“ Ein Schauer jagte über ihren Rücken, doch sie verbarg es grimmig, als sie die raue Stimme des Dämons gehört hatte. Mit einem dumpfen Aufprall landete der besagte Dämon auf dem Boden. Rote, glühende Augen bohrten sich in die von Natsume, während er mit seinen acht behaarten spinnenartigen Beinen knackte und dabei grinsend seine langen Reiszähne entblößte. Ebenso wie seine Beine, war sein ganzer Körper behaart und erinnerte vom Aussehen her an eine Spinne. Dennoch war sein Gesicht Menschlich, was seinem Bezug zu seinem restlichen äußeren eher ein abstraktes Bild verlieh. „Ich hatte gehofft, ich wäre dich los“, erwiderte Natsume knurrend nach kurzem Zögern und ließ den Dämon nicht aus dem Augen. Aus seinem geöffneten Mund triefte derweil zäher, grüner Speichel und Natsume erinnerte sich nur ungern an sein verdammtes Gift zurück. Sie entkam ihn damals nur mit größter Mühe und war schwer verletzt. Als sie sich dann am nächsten Morgen auch noch in einen Menschen verwandelt hatte, war sie sich sicher, hier in diesem Wald zu sterben. Doch Rin hatte sie gefunden und geheilt… „Nein, ich war noch nicht fertig mit dir. Zudem…rieche ich weitere Köstlichkeiten, die ich mir nicht entgehen lassen will“ Sofort ging die Hanyou in Angriffstellung und knurrte noch einmal bedrohlich auf, in der Hoffnung diesem verdammten Dämon einzuschüchtern. Der schien das ganze jedoch amüsant zu finden, denn er lachte. „Was denn? Sage bloß dich interessieren die Menschen dort in diesem jämmerlichen Dorf?“, fragte er höhnisch und baute sich drohend vor ihr. Natsume wich instinktiv einen Schritt zurück, schellte sich aber gedanklich für dieses Verhalten. Shugo nutze ihre kurze Unachtsamkeit aus und griff blitzschnell an, indem er mit seinen langen Fangzähnen nach ihr schnappte und bei seinen grünlichen Geifer spuckte. Angewidert sprang die Hanyou immer wieder zurück, bis sie auf einmal bemerkte, dass sie sich nicht mehr bewegen kann. Angespannt sah sich Natsume um und erkannte wütend, die Spinnennetzähnlichen Fäden die sich überall befanden und dem Wald ein gespenstisches Aussehen verliehen. Shugo baute sich drohend vor ihr auf, ein tiefes Grollen drang dabei aus seinem Brustkorb und ließ Natsume die Ohren anlegen und verbissen drein blicken. „Seit wann interessieren mich Menschen, wie kommst du darauf?“, antworte sie angespannt. Der Spinnendämon lachte erneut belustigt auf und verspritze dabei seinen Geifer, der leise zischend auf Natsume’s Haut traf und sie zusammenzucken ließ. Tief knurrend zog sie weiter an den Spinnenfäden, bis sie sich tief in ihr Fleisch geschnitten hatten und ihr Blut heiß die Arme herunterlief. „Du rennst nicht weg, stellst dich zwischen dem Dorf und mir. Äußerst unterhaltsam“ Sein fauliger Atem blies der Hanyou ins Gesicht und ließ sie erneut würgen, als sie bereits in sein weit geöffnetes Maul blickte, welches nun nah vor ihrem Gesicht erschien. „Halt’s Maul“, kommentierte sie lediglich, ehe sie ihr Bein schwungvoll nach oben riss und gegen Shugo’s Kiefer prallen ließ. Als es einmal laut knackte schrie er erbost auf und Natsume lachte schadenfroh. Im selben Moment schlug Shugo mit einem seiner acht Beine los, um diesen verdammten Hanyou den Kopf abzuschlagen, als plötzlich ein helles Licht erschien und sich geradewegs in das behaarte Bein des Dämons bohrte. Erneut schrie er auf und sprang schnell zurück. „Lass sie in Ruhe!“, rief Rin, die auf einer nahen Lichtung stand und ihren gespannten Pfeil auf den Spinnendämon richtete und erneut abschoss. Ein zartes Licht umgab den zischenden Pfeil, ehe dieser die Spinnweben zerschnitt, die Natsume festgehalten hatten und sich erneut in Shugos Fleisch bohrte, was ihn aufjaulen ließ. Schnell sprang Natsume neben Rin und sah sie beinahe tadelnd an. „Ich hab dir doch gesagt, du sollst ins Dorf zurückgehen!“ Rin schnaufte einmal entrüstet und bemerkte mit Unmut, dass ihr wohl kein Dank entgegengebracht wird. „Ich war im Dorf und habe meine Waffen geholt. Kaede wird auch gleich kommen und diesen Dämon läutern!“ Frustriert raufte sich Natsume die Haare, bei der Vorstellung eine alte klapprige Oma auf dem Kampffeld zu sehen. „Die Alte wird nur im Weg stehen!“ Ehe die junge Frau schimpfen konnte, packte die Hanyou sie schnell an die Hüfte und sprang mit ihr davon. An der Stelle wo sie gerade eben noch gestanden hatten, bedeckte nun eine zischende Säure den Boden und Shugo schrie so erbost auf, das die Blätter in den Baumwipfeln zu zittern begannen. „Ihr verdammten Weiber! Ich werde euch zerfetzen und eure Eingeweide mit schierer Freude aus euren Leibern reißen!“ Natsume setzte Rin auf sicheren Boden ab und sah angespannt zu dem wütenden Spinnendämon, der mit Leichtigkeit einige Bäume entwurzelte und nun auf sie zustürmte. So wütenden hatte die Hanyou ihn noch nie erlebt, vermutlich wird er sie beide qualvoll krepieren lassen, wenn Shugo die beiden Frauen erst erwischt hat. Aufessen vermutlich auch, er erwähnte ja schon vorher das er Appetit hat. Die Hanyou verzog angewidert das Gesicht. „Ich greife ihn direkt an und du von der Distanz“, rief Natsume und preschte mit erhobenen Klauen vor. Rin wollte erst protestieren, sah aber gebannt dabei zu, wie die Hanyou ihre Klauen immer wieder in das Fleisch des Dämons versenkte, ehe sie kraftvoll wieder zurücksprang um Distanz zwischen den beiden zu schaffen. Doch Shugo spuckte immer wieder seinen Geifer nach ihr, welchem sie nur mit Mühe ausweichen konnte. Hastig spannte Rin einen Pfeil und richtete diesen auf den Spinnendämon, der von den Angriffen Natsume’s so abgelenkt war, dass er die junge Miko nicht bemerkte. Rin schoss den Pfeil mit zittrigen Fingern ab und verfehlte Shugo nur um Haaresbreite. Dieser sah nun fauchend zu der jungen Frau, die fieberhaft einen neuen Pfeil spannte und Abschoss. Doch sie war so aufgeregt und nervös, dass Rin ihn erneut verfehlte. Gerade als sie schon die Klauen des Dämons auf sich niederrasen sah, wurde sie erneut gepackt und zur Seite geschleudert. Kurz darauf konnte Rin ein aufjaulen hören und das laute krachen, als erneut ein Baum entwurzelt wurde und auf die Erde krachte. Erschrocken sah die junge Frau auf, als sie sich wieder aufgerappelt hatte, und erblickte Natsume, die sich mühevoll an den umgestürzten Baumstamm hochzog und angespannt atmete. Auf ihrem Yukata breiteten sich schnell rote Flecken aus, die stetig größer wurden und darauf vermuten ließen das dieser Dämon sie doch schlimm erwischt haben musste. Sein tiefes Grollen drang erneut aus seiner Kehle und ließ Rin zusammenzucken und zu ihm sehen. „Zuerst werde ich euch…alle Knochen brechen und dann fressen…“ Shugo hielt kurz inne, blickte zwischen Rin und Natsume hin und her, während sein beinahe wahnhafter Blick etwas zur Ruhe gekommen war. Dafür entblößte er jedoch, ein diabolisches Grinsen auf seinen Lippen, was Natsume dazu brachte verachtend zu knurren. „Oder ich werde euch schänden, ihr seid beide hübsch…dann werde ich euch fressen…“ Erschrocken weitete Rin die Augen und schnappte entgeistert nach Luft. Meinte das dieses Ungetüm etwa ernst? Natsume sprang bereits auf, um Shugo erneut an die Kehle zu gehen, wurde bei diesem Versuch jedoch brutal von ihm erneut zu Boden gedrückt, als er eines seiner beharrten Beine kraftvoll in ihrer Bauch Gegend vergrub und sie regelrecht festgenagelt hatte. Dabei bohrte sich sein Klaue so tief in ihren Unterkeib und sonderte dabei Gift ab, das Natsume Blut spuckte und sich kaum noch bewegen konnte. Sie kam einfach nicht mehr auf die Beine, trotz aller Bemühungen! „Angefangen bei diesem zarten Menschenmädchen, dann zu dir widerspenstiger Hanyou“, lachte er genüsslich, doch das Lachen blieb ihm geradewegs im Halse stecken, als sich ein Pfeil in seinem Hals gebohrt hatte. Röchelnd erbete sein Körper und starrte auf die Lichtung, auf der eine alte Miko stand und erneut einen Pfeil auf den Dämon abschoss. „Wage es ja nicht ihnen Leid zuzufügen!“, rief Kaede verärgert, doch Shugo sprang nochmals kraftvoll zurück. Befreite dadurch Natsume und kam mit rasender Geschwindigkeit auf die alte Frau zu, erneut drang dabei sein kehliges Lachen. „Auf dein altes, vertrocknetes Fleisch kann ich dabei verzichten, Weib!“, spie er aufgebracht und erbrach einen schwall seines Geifers über sie, ehe Keade ihren läuterten Pfeil in sein Fleisch versenkte. Panisch schrie Rin auf, denn Kaede war hinter einer Dunstwolke verschwunden, während sich der Spinnendämon nun in bläuliches Licht tauchte und auflöste. Ein Zeichen dafür, dass er nun gestorben war. Während sich die Dunstwolke nun verzogen hatte, rannte Rin voller Panik zu Kaede und auch Natsume versuchte sich aufzurappeln und zu der alten Miko zu kommen, als sie plötzlich erneut eine mächtiges Youki spürte. Um einiges mächtiger, als von diesem Shugo. Eine Präsenz, die alles in den Schatten stellte, was die Hanyou je gespürt hatte! Und es war in unmittelbarer Nähe! Hastig drehte sich Natsume herum und erkannte zwischen einigen Bäumen einen Dämon in Weiß. 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