Sailor Moon Crystal - Blutfürst von Laito-Sakamaki ================================================================================ Kapitel 13: ------------ Michiru zerrte an Haruka´s Fingern, konnte sie jedoch nicht auch nur minimal lockern. Langsam hob dieser wieder den Kopf nach vorn und funkelte Miraii mit leuchtenden Augen an. Er lehnt sich zu ihr vor, sog hörbar ihren Duft ein und ließ seine Lippen dabei hauchzart über deren linke Halsseite gleiten. Miraii schloss mit einem leisen Seufzer die Augen und hielt nicht dagegen, als Haruka ihren Kopf zur Seite drehte. "Du bist wirklich eine Meisterin der Täuschung", raunte er, "Verrate mir, welcher Körper dein wahrer ist. Der von Mihara oder der von Miraii?" "Mihara ist nichts weiter, als eine Erfindung", seufzte Miraii leise, "Ich kann jede Gestalt annehmen, die ich will - solange sie nur menschlich ist..." "Klingt gut...", schnurrte Haruka und strich langsam mit der Zunge über ihren Hals, "Und trotzdem wirst du nicht bekommen, was du willst!" Geschockt riss Miraii den Kopf wieder herum und starrte Haruka fassungslos an. "Das kann nicht sein", wurde sie sichtbar zornig, "Ich kann fühlen, dass du mich willst! Das kannst du nicht leugnen!" "Ich gebe zu, mein Fleisch ist schwach", schnurrte er, "Dafür ist mein Geist umso stärker. Du bekommst nicht, wonach dir verlangt. Nichts davon! Nicht mich, nicht sie und auch nicht das, zu dem du mich gemacht hast!" "Das glaubst du", knurrte Miraii, "Und ich sage dir, ich bekomme alles, was ich will!" Sie zog ihre Hand zurück, schlang stattdessen ein Bein um Haruka und fesselte ihn damit regelrecht an sich. Sie schlang ihre Arme um seinen Körper, soweit Haruka´s Griff ihr das erlaubte, fuhr sich lasziv mit der Zunge über die Lippen und wisperte: "Ich werde dir alles geben, wonach es dich je verlangt hat. Wirklich...alles...!" "Welch überaus verkockendes Angebot", gurrte Haruka direkt in ihr Ohr, "Ich bin geneigt, meine Entscheidung zu überdenken..." Er küsste ihren Hals, was sie ergeben die Augen schließen - und hörbar atmen ließ. Ein leicher Biss in die Schulter entlockte ihr ein kurzes Stöhnen und ihre Finger krallten sich seitlich in Haruka´s Shirt. Der schmiegte sich an sie, drehte dabei den Kopf so, Michiru einen Blick zuwerfen zu können und als sie diesem Blick begegnete, ließ er sie los. »Geh!« befahl sein Gesichtsausdruck ihr und Michiru schüttelte leicht den Kopf. Sie wollte nicht fortlaufen und Haruka hier bei dieser Bestie lassen. »Bitte«, konnte Michiru Haruka´s Flehen beinahe in Worten hören, »Ich will nicht, dass ihr das mit anseht...« Michiru schluckte leicht und nickte. Als sie die Mädchen zum weiter gehen anhielt, lehnte Haruka sich so weit zu Miraii, dass seine Lippen schon leicht ihr Ohr berührten. Seine Hand ließ deren Hals los und zog stattdessen das Bein, welches sie um ihn geschlungen hatte weiter hoch. Die Mädchen wußten kaum, wohin sie sehen sollten, so peinlich war es ihnen, was sie da sahen. Und das Michiru jetzt einfach von hier flüchten wollte, konnte selbst Ami nicht begreifen. "Willst du Haruka etwa einfach so aufgeben?" fragte sie an Michiru gerichtet, "Das glaube ich einfach nicht. Wir beenden dieses Schauspiel und..." "Wir müssen in die Höhlen", unterbrach Michiru sie, "Haruka will es so!" Sie erntete skeptische Blicke, doch keine getraute sich, nochmals zu widersprechen. "Schnell jetzt", trieb Michiru sie zur Eile, "Wir müssen an ihnen vorbei, solange Miraii abgelenkt ist!" Welchem der Mädchen es nun am peinlichsten war, als sie sich an den Beiden vorbei schlichen, war wirklich nicht zu sagen. Bis auf Michiru schämten sich alle gleichermaßen, versuchten, nur nicht hin zu sehen und wurden knallrot, allein von der Geräuschkulisse der Beiden. Michiru schaute nochmals kurz zurück und obwohl das, was sie sah, eindeutig schien, wusste sie in diesem Moment, sie konnte Haruka vertrauen. Dennoch widerwillig lief sie mit den anderen los, während Haruka begann fordernd Miraii´s Hals zu küssen. Die seufzte wohlig, räkelte sich direkt an Haruka´s Körper und drückte sich ihm entgegen. "Tu es endlich", bettelte sie erregt, "Es braucht nur noch diesen einen Biss..." "Du sollst ihn haben", schnurrte Haruka gefährlich und in der nächsten Sekunden packte er Miraii´s Oberarme und knallte sie hart gegen die Wand. Für die jedoch war das keinesfalls ein Grund für Angst. Im Gegenteil. Sie biss sich kurz auf die Lippe und sah Haruka tief in die Augen. "Du bist wahrhaft animalisch", gurrte sie ergegeben, "Einen besseren Wirt als dich, hätten wir auf der ganzen Welt nicht gefunden..." "Du hast etwas geschaffen, dass du nicht einmal im Ansatz verstehst...", klang Haruka gefährlich, "Du hast einen Mythos zum Leben erweckt, einem gefährlichem Raubtier Verstand verliehen und es zur Krone der Schöpfung erhoben..." "Genau so war es geplant", grinste Miraii unbeeindruckt. "War es auch geplant, dass wir für immer zusammen sind und jede Nacht das Bett teilen?" drückte Haruka sie mit seinem ganzen Körper fest an die Wand. "Ja", seufzte Miraii, "Das war es." "So wie es dein Plan war, dass die anderen in den Höhlen durch meine Hand sterben, nicht wahr?" biss Haruka leicht in ihre Schulter. Miraii nickte nur nur ergeben. "Du hast dabei nur eines übersehen...", strichen seine Lippen von ihrer Schulter zu ihrem Hals hinauf, "Du sollst diesen besonderen Biss bekommen", hauchte er gefährlich in ihr Ohr, "Jedoch ohne dein ersehntes Vorspiel!" Blitzschnell biss er zu und Miraii zuckte heftig zusammen. Weder hatte sie sofort mit diesem Biss gerechnet, noch mit diesem irren Schmerz. "Du hast mir genau in die Karten gespielt", gestand Haruka atemlos, während er Miraii´s Blut trank, "Ich wusste, meine Erschöpfung rührte von deiner Infektion. So wie ich wusste, ich würde diese Flucht niemals bewältigen, wenn ich kein Blut bekomme..." Er spürte, wie Miraii anfing, sich leicht zu wehren, da sie sowohl begriff, alsauch spürte, was Haruka dabei war mit ihr zu tun. "Ich weiss, ich hätte nicht lange genug durchgehalten. Oder besser sie hätte nicht lange genug durchgehalten... Deine Nähe, Usagi...die den Virus nun auch trägt..." Er war wie berauscht, verdrehte die Augen und biss ein weiteres Mal schmerzhaft zu. "Haruka!" stöhnte Miraii gequält, "Tu das nicht!" Ihre Gegenwehr war deutlich, jedoch viel zu schwach. "Nicht du hast mich vorhin in meinem Zimmer durch diesen lächerlichen Kuss zurück gedrängt", flüsterte er, "Ich selbst habe ihr die Führung überlassen, um dich in Sicherheit zu wiegen, denn ich habe den Geruch deines Blutes sofort erkannt! Du hättest nicht als Mihara vor mir auftauchen dürfen - das war ein großer Fehler! Und dein letzter..." Wieder bohrten seine Zähne sich tief in Miraii´s Fleisch und deren Körper erschlaffte deutlich in Haruka´s Griff. Hätte er ihre Arme los gelassen und wäre ein winziges Stück zurück gewichen, wäre diese sofort in sich zusammen gesackt. "Ich...hatte doch keine Wahl...", hauchte Miraii schwach, "Es war nicht geplant, dass du ohne meinen Befehl freigelassen wurdest. Du solltest sie sein zu diesem Zeitpunkt, damit Mihara..." Ihre Stimme versagte. "Damit sie uns lange genug durch das Labyrinth aus Gängen und Höhlen führt, bis mein wahres ich am Rande seiner Kraft gewesen wäre", genoß Haruka deutlich seinen Sieg, "Und sich nicht mehr gegen mich erwehren hätte können, damit du mich hervor locken und so ausgehundert direkt auf meine Freunde gehetzt hättest... Du wolltest, das ich Michiru vor aller Augen töte... Wolltest deine absolute Macht demonstrieren... Deinen Sieg in vollen Zügen auskosten..." Er hob den Kopf und sah ihr in die Augen. Sie hatte kaum noch Kraft, die ihren offen zu halten. "Du mußt...aufhören...", presste sie kaum hörbar hervor, "Du tötest mich..." "So ist der Plan", grinste Haruka kühl, "Dachtest du wirklich, ich würde diese Macht mit dir teilen? Selbst wenn dein Plan aufgegangen wäre, mein weibliches Ich in Mihara´s Erscheinung zu verführen, hätte dir das nicht das geringste gebracht! Sie hofft, dass dein Flucht mit dir stirbt und ich...", er leckte demonstrativ das Blut von ihrer Haut, "...ich hoffe dass, wenn ich dich bis auf den letzten Tropfen deines Blutes beraube, ich stark genug bin, sie engültig zu übernehmen..." "Es konnte also nur so enden", murmelte Miraii sterbend. "So ist es", schnurrte er grinsend, "Du warst nichts weiter, als ein ahnungsloser Zwischenwirt, aber ich... Ich bin das Endprodukt!" Ein erneuter Biss, ein kurzes Zucken und langsam schlossen sich Miraii´s Augen. Nur Sekunden später war sie tot. Haruka ließ sie einfach los und wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. Wirklich weniger Blut haftete dadurch danach dort nicht. Eher hatte er es noch verschmiert und alles unterhalb des Mundes ebenfalls tiefrot gefärbt. Kurz schüttelte er sich, fuhr sich mit der Hand durchs Haar und war in der nächsten Sekunde wieder eine Frau. Sie warf noch einen verachtenden Blick auf Miraii´s Leiche. "Du hattest nicht annähernd genug Klasse, es mit mir aufzunehmen", murrte sie und sah in die Richtung, in welche die anderen verschwunden waren, "Und du hast den Fehler gemacht, Michiru mit da hinein zu ziehen, denn ich liebe sie als Mann genau so sehr, wie als Frau!" Dann machte sie sich daran, den anderen zu folgen. Sehr weit hatten Michiru und die anderen nicht mehr gehen müssen. Kaum 50 Meter weiter endete der Gang, in welchem sie sich befanden, in einer breiten Treppe, die in eine große Höhle hinab führte. Rechts und links am Fuß der Treppe brannte zwei Fackeln, doch weiter hinten hüllte sich alles in Finsternis. "Wollen wir uns da wirklich hinein wagen?" fragte Ami zweifelnd, "Selbst wenn wir den Weg kennen würden - wer weiß, was sich in diesen Höhlen verbirgt." "Wir haben keine Wahl", entgegnete Michiru, "Den Weg zurück durch die Geheimgänge würden wir niemals finden. Außerdem..." Sie brach ab und sah zurück die Treppe hinauf. "Ich bin sicher, sie findet uns", legte sich eine Hand tröstend auf ihren Arm. Es war Makoto, die ihr auch ein zuversichtliches Lächeln schenkte. "Sie liebt dich über alles und sie wird Miraii besiegen!" Michiru nickte, doch wirklich beruhigt war sie nicht. Trotzdem nahm sie eine der beiden Fackeln und sah die Mädchen auffordernd an. "Also gehen wir." Sie blieben nahe beisammen und wagten sich langsam immer weiter vor. Als im Schein der Fackel endlich ein Ausgang aus dieser Höhle sichtbar wurde, blieb Michiru plötzlich stehen. "Was ist?" fragte Minako erschrocken und auch die anderen sahen sie fragend an. "Habt ihr das nicht gehört?" fragte sie. Alle schüttelten den Kopf und als Michiru nur Sekunden später meinte, es erneut gehört zu haben, wurden ihre Blicke unsicher. "Chiru", vernahm Michiru es da nochmals und dieses Mal ganz deutlich. "Ruka!" rief sie und sah sich hektisch um. Die anderen schauten sich fragend an, während Michiru in die Dunkelheit spähte. "Habt ihr irgendetwas gehört?" fragte Rei leise und alle schüttelten einheitlich ihre Köpfe, "Und wenn das eine Falle von Miraii ist?" Sie blickten zu ihrer Freundin, die nach wie vor die Höhle absuchte und hoffte, im Schein der weit hinter ihnen, am Fuß der Treppe brennenden Fackel, ihre Haruka zu entdecken. "Was machen wir?" wollte Makoto besorgt wissen, doch die Frage erübrigte sich. "Chiru!" hörten sie es jetzt alle klar und deutlich und es klang recht nahe. Sofort ließ Michiru die Fackel fallen und ließ los. "Michiru nicht!" rief Rei, "Wenn das nun eine Falle ist?!" Ihre Freundin jedoch war längst in der Dunkelheit verschwunden. Kurz lauschten die Mädchen angespannt, doch alles blieb still. Bis auf den Hall von Wasser, das irgendwo von den Wänden tropfte, war absolut nichts zu hören. "Wir müssen nachsehen", brachte Makoto entschieden hervor und nach einem Nicken von Rei ging sie langsam voran. Nach ein paar Schritten hatten sie die Stelle erreicht, an welcher Michiru verschwunden war. Makoto ging vorsichtig in die Knie und hob die Fackel auf, die zum Glück nicht erloschen war, als Michiru sie hatte fallen lassen. Sie richte sie vor sich in die Dunkelheit, um etwas weiter sehen zu können. Gerade wollten sie sich weiter vor wagen, als sie ein Geräusch hörten und erstarrten. "Was war das?" piepste Minako ängstlich. "Still", mahnte Makoto. "Michiru?" rief sie dann zaghaft in die Dunkelheit, "Ist alles ok? Sag bitte was!" Keine Antwort. Stattdessen hörten die deutlich, wie jemand oder etwas aus der Dunkelheit genau auf sie zukam. Michiru vergaß jede Vorsicht. Ganz deutlich hatte sie Haruka nach ihr rufen gehört. Irgendwo in der Dunkelheit zwischen ihnen und der Treppe war sie und suchte nach ihnen. "Ruka", rief sie und lief einfach weiter in die Dunkelheit hinein, vage zurück Richtung Treppe. Und dann lief sie gegen etwas. "Chiru", schlossen Haruka´s Arme sich um sie, "Endlich." "Ich hatte solche Angst", klammerte Michiru sich an sie. Auch wenn es absolut finster war wußte sie sicher, dass es ihre Haruka war, die sie fest im Arm hielt. Nicht er und auch nicht der Dämon, in den Miraii ihn verwandelt hatte. Es war einzig und allein ihre Haruka, bei der sie sich immer so unendlich geborgen fühlte, wie in diesem Moment. "Hast du sie getötet?" fragte sie dann zaghaft, "Ist es endlich vorbei?" "Ob es wirklich vorbei ist, kann ich leider nicht sagen", strich Haruka über ihr Haar, "Ich habe sie getötet und es fühlt sich so an, als habe ich ihn wieder ganz unter Kontrolle." "Dann ist es vorbei", seufzte Michiru erleichtert, "Wir können alles endlich hinter uns lassen." "Hoffen wir das Beste", sagte Haruka und nahm ihre Hand. "Lass uns gehen. Die anderen machen sich sicher schon Sorgen." Sie steuerte den schwachen Schein der Fackel an und vorsichtig, mit Michiru an der Hand, durch die Dunkelheit darauf zu. Als der Abstand zu der Lichtquelle sich ungefähr halbiert hatte, hörten sie Makoto rufen. "Michiru? Ist alles ok? Sag bitte was!" Sofort wurden ihre Schritte schneller und nach wenigen Metern erkannten sie die Mädchen im Schein des Feuers. Je näher sie kamen, desto deutlicher erkannten sie jede einzelne von ihnen und in welch angespannter Haltung sie in ihre Richtung schauten. Doch erst nach einigen weiteren Schritten erkannten die Mädchen auch sie. "Michiru! Haruka!" jubelte Usagi beinahe, "Zum Glück geht es euch beiden gut!" Sie sprang auf sie zu und hing in der nächsten Sekunde an Haruka´s Hals. "Du bist meine Heldin", brabbelte sie, "Du hast uns alle gerettet!" Haruka schielte hilfesuchend zu Michiru. Diese grinste schulterzuckend und auch die anderen konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Sieht aus, als wäre wieder alles wie immer", bemerkte Ami schmunzelnd und Rei fügte lachend hinzu: "Wirklich Alles!" Es war sogar wieder alles so normal, dass sie für kurze Zeit allesamt vergaßen, wo sie waren und sich einfach nur freuten, alle wieder heil bei einander zu sein. Erst Minuten später konzentrierten sie sich wieder auf die letzte Hürde zwischen dem Schloß und ihrer Freiheit. Tatsächlich waren die Höhlen ähnlich verzweigt, wie die Geheimgänge und so markierten sie bei jeder Gabelung mit einem Stein die Höhlenwand und nummerierten die vielen kleineren Höhlen, durch die ihr Weg sie führte. Das war zwar keine Garantie dafür, dass sie einen Ausgang fanden, aber es verhinderte zumindest, dass sie anfingen im Kreis oder sogar zurück zum Schloß zu laufen. Irgendwann würden sie auf diese Weise auch ganz sicher einen Ausgang finden, nur hatten sie weder zu essen, noch zu trinken bei sich und so war ihre Zeit recht begrenzt. Nach einer ganzen Weile schmiss Usagi sich an eine Wand in ihrem Rücken und rutschte daran hinunter. "Ich kann nicht mehr", hockte sie erschöpft auf dem Boden, "Wie sollen wir hier nur jemals hinaus finden? Selbst wenn wir in die richtige Richtung gehen - wer weiß, wie weit es noch ist bis zum Ausgang." "Willst du etwa aufgeben?" fragte Rei gereizt, "Einfach hier sitzen bleiben und sterben - ist es das, was du willst?" "Ich kann einfach nicht mehr", jammerte Usagi, "Ich bin müde und hab solchen Hunger!" "Und genau darum müssen wir weiter", hockte Michiru sich zu ihr und lächelte sie aufmunternd an, "Wenn wir erst den Ausgang gefunden haben, dann kannst du dich ausruhen, essen und schlafen so viel und so lange du willst. Glaub mir - weder verhungern, noch verdursten ist ein angenehmer Tod. Wir haben alles das doch nicht umsonst zusammen durchgestanden." Usagi blickte ihr scheu in die Augen. "Du hast Recht", murmelte sie, "Besonders du und Haruka habt hier so viel erdulden müssen. Wir können so kurz vor dem Ziel nicht aufgeben." Michiru nickte und erhob sich, um ihr auffordernd die Hand hin zu halten. Usagi ergriff sie und Michiru zog sie vom Boden hoch. "Ist dann alles geklärt?" fragte Rei leicht genervt, "Können wir weiter?" Michiru nickte und sie setzten sich wieder in Bewegung. Usagi blieb nun nahe bei Haruka und Michiru. Sie wollte nicht so dicht bei Rei laufen, da dies wohl sowieso nur wieder in einer Diskussion geendet hätte. Bei den beiden äußeren Kriegerinnen fühlte sie sich augenblicklich wesentlich wohler. Auch, weil sie in jedem Schatten etwas erwartete, dass hervorsprang und wo konnte man sich sicherer fühlen bei einem Angriff, als in der Nähe von Haruka und Michiru? "Wir finden den Ausgang", sagte Michiru, der nicht entgangen war, wie sehr Usagi in Gedanken hing, "Ganz sicher finden wir ihn!" Usagi nickte und sah dann Haruka kurz an. "Wie geht es weiter, wenn wir diesem Horror entkommen sind?" fragte sie, an beide gerichtet, "Glaubt ihr, alles wird wirklich wieder gut? Ich meine..." Sie sprach nicht weiter. Sowohl Haruka, alsauch Michiru wußten dennoch genau, wovon Usagi sprach. "Das wird uns nur die Zeit zeigen", gab Haruka ehrlich zu, "Je länger und je weiter weg von hier, desto größer die Chance, dass uns die Vergangenheit nicht wieder einholt." Usagi nickte verständig. "Und...wenn sie uns doch einholt...?" wollte sie zögerlich wissen, "Egal, wohin wir gehen oder wie lange wir davon laufen..?" Haruka und Michiru tauschten vielsagende Blicke aus. Keine von ihnen wollte es zugeben, doch genau das war ihre schlimmste Befürchtung. Was, wenn Miraii´s Tod absolut nichts am Lauf der Dinge, welche diese ins Rollen gebracht hatte, geändert hatte? Wenn mit ihr zwar die Ursache verschwunden war, jedoch ihr Vermächtnis sich unbeeinflusst weiter entwickelte? "Das wird nicht passieren", versuchte Haruka so zuversichtlich wie möglich zu klingen, "Alles wird wieder, wie es vor diesem Horrortrip war. Das verspreche ich dir, Koneko-chan." Usagi schienen diese Worte wirklich zu beruhigen, Michiru jedoch warf ihrer Geliebten dafür einen tadelnden Blick zu. »Wie kannst du ihr ein Versprechen geben, von dem du nicht weißt, ob du es halten kannst?« schienen ihre Augen zu fragen und Haruka verstand es. In diesem Moment jedoch hörten sie Minako laut rufen. "Da ist Licht. Leute, da hinten ist Licht!" Damit hatte die stille Diskussion zwischen Haruka und Michiru zunächst ihr Ende gefunden. Sofort schlossen sie zu den Mädchen auf und sahen, was sie gesehen hatten. "Das sieht wirklich aus wie Tageslicht", murmelte Haruka. "Bist du sicher?" kam es von Usagi und Minako im Chor. "Das ist auf jeden Fall Tageslicht", bekundete auch Ami, "Fragt sich nur, ob wir da auch raus kommen." "Das sehen wir nur, wenn wir hier nicht stehen bleiben", trieb Haruka sie an, "Worauf wartet ihr? Immer auf das Licht zu!" Sie gingen weiter und nach etwa fünf Minuten erreichten sie eine riesige Höhle, an deren Rückwand sich ein goßer Ausgang befand. Man konnte deutlich die Wellen Rauschen hören und die salzige Luft schmecken. "Wir haben es geschafft", wurde selbst Usagi immer schneller. Sie liefen so schnell, wie ihre angeschlagenen Körper es noch zu ließen und standen kurz darauf auf einem kleinen Sandstrand. Erschöpft und glücklich ließen sie sich in den weichen Sand sinken und genossen die wärmenden Sonnenstrahlen auf ihrer Haut. Sie hatten es wirklich geschafft und waren endlich frei. 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