Brighter von Tariana ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- And oh I scream for you Come please I'm callin' And all I need from you   Es brannte - überall war das Feuer zu sehen, welches sich in rasender Geschwindigkeit ausbreitete. Er konnte kaum noch atmen, doch blieb er standhaft und lief durch das verqualmte Haus, auf der Suche nach seiner Familie. Er wusste nicht mehr genau, wie es geschah, aber nun war es zu spät. Er konnte einfach nichts sehen. Das Feuer war beißend; er hatte das Gefühl immer weiter zu verbrennen, doch hinderte es ihn nicht daran, weiter zu suchen. „Rylee...?“, rief er, immer wieder vom neuen, doch wurde seine Stimme immer heiserer und seine Hoffnung starb langsam aber sicher, sie je wieder zu sehen. Seine kleine Schwester war noch im Haus, als das Feuer plötzlich ausbrach und auch von seinen Eltern sah und hörte er nichts mehr. Es war so, als würde er ganz alleine hier sein, doch dachte er nicht im Traum daran, aufzugeben. Er hoffte das zumindest dass seine Schwester noch lebte - sie war noch viel zu jung, um auf so einer Art und Weise umzukommen. Gerade mal fünf Jahre war sie, während er mit seinen 10 Jahren schon als recht erwachsen gelten konnte - zumindest sagte er es immer wieder. Doch was brachte es ihn jetzt, wenn er sich nicht einmal um seine jüngere Schwester kümmern konnte? Hustend und langsam immer weniger sehend, wich er den immer größer werdenden Feuer so gut es ging aus und versuchte zum nächsten Raum zu gelangen. Da er noch relativ klein war, konnte er sich noch durch die vom Feuer immer enger werdenden Räume schlängeln. Er hatte kaum noch Zeit mehr, denn das Haus würde vermutlich nicht mehr lange stehen, Noch einmal rief er den Namen seiner Schwester, als er plötzlich ein wimmerndes „Zain“ hörte, welches von der hintersten Ecke kam. Doch als er sie sah, blieb er erschrocken stehen. Er schaute geradewegs in die dunkelgraue, von Angst geweiteten Augen, die nicht mehr ihre Tränen zurückhalten konnten. Nur langsam ging er auf sie zu - besorgt darüber, was geschehen war, als er die nächsten Worte aus ihren Mund vernahm. „Mum... Dad.... tot...“ Mehr konnte sie nicht sagen, ehe ihre Tränen ihre Stimme erstickten und sie anfing zu weinen. Erst in dem Moment begriff Zain, was geschehen war und er lief zu seiner kleinen Schwester, um sie tröstend in die Arme zu nehmen. „Ry ... ich bin da...“ konnte er nur sagen, hustete aber in den Moment. Einen Moment lang war das Feuer vergessen, doch dann schaute er zurück zur Richtung, aus der er gekommen ist. Die Flammen zischten um sie herum, breiteten sich weiter aus, doch er war plötzlich viel zu kraftlos, als das er es schaffen würde, ihn und seine kleine Schwester raus zu hauen. Außerdem musste er ständig husten, was es ihm noch unmöglicher machte, sich weg zu bewegen. Deswegen ließ er Rylee los und schaute sie direkt an. „Du musst hier raus Ry - der Rauch schwächt mich zu sehr ...“ sagte er mit leiser werdender Stimme, doch Rylee schüttelte heftig den Kopf. „Nein. Wir müssen beide hier raus ...“ doch ihre Stimme brach ab, als sie merkte, dass sein Husten nur noch schlimmer wurde und er langsam aber sicher seine Sinne verlor. Noch ein letztes Mal hörte er seinen Namen „Zain!“     „Zain ... hey Zain, wach auf.“ Etwas schüttelte ihn durch und langsam aber sicher wurde ihm bewusst, dass es nur ein Traum war. Oder besser gesagt eine Erinnerung, die nun 16 Jahre zurück lag. Doch diese Erinnerung kam jedes Jahr immer wieder - an den Tag, an dem das Unglück geschah, als er und seine Schwester Rylee ihre ganze Existenz verloren hatten. Er wusste selber nicht, wie er heile daraus gekommen ist, doch laut seiner Schwester gab es jemanden, der den beiden im letzten Moment noch helfen konnte. Doch hatte sie nie einen Namen genannt, doch das brauchte er nicht wissen. Es reichte ihm, überhaupt am Leben zu sein, auch wenn es beinahe schon zu spät war. Nur leider gab es ein paar Nebenwirkungen, die er seitdem sein Leben lang davon tragen musste. Unter anderem war es dieser Albtraum, der ihn jedes Jahr vom neuen begleitete. „Es ist wieder soweit, oder?“, hörte er die Frage seiner jüngeren Schwester, die ihn besorgt musterte. Ihre dunkelgrauen Augen wirkten in dem Dämmerlicht fast schwarz und ihre schwarzen Haare waren vom Aufstehen zerzaust. Sie standen von allen Seiten ab, doch war es nichts Außergewöhnliches. Wie ihre Persönlichkeit waren ihre Haare nicht zu bändigen. „Ja ...“ Weiter reden konnte er nicht, da ihn schon ein Hustenreiz in die Quere kam. Die nächste Begleiterscheinung, die er davon getragen hatte, aber das war nichts zu den Albträumen, die ihn und seine Schwester jedes Jahr an diese Nacht erinnerten. Es war sowieso schon ein Rätsel, warum dieser Traum immer dann kam, wenn es der Tag war, wo ihre Eltern gestorben sind. Wortlos gab Rylee ihn ein Glas Wasser. Sie kannte es schon - der Husten schien ihn tatsächlich sein Leben lang zu begleiten, was nicht immer einfach war. Gerade dann nicht, wenn man, wie die beiden, durch einen etwas ungewöhnlichen Job durchs Leben kam. Wobei Rylee diejenige war, die die meiste Arbeit machte, was das anging. „Wir müssen bald weiter“, sagte Zain schließlich nach einer Weile und stand auf. Er wollte nicht mehr daran denken, sondern nach vorne blicken. „Nur noch ein Tag, dann sind wir in Tieron“, fügte er noch hinzu und Rylee nickte. „Ja, ich weiß. Deswegen hätte ich dich sowieso geweckt“, sagte sie dann mit einem frechen Grinsen und ihre Augen wurden wieder heller und fröhlicher. Man merkte ihr sehr schnell an, wie sie sich fühlte, auch wenn sie es versuchen sollte zu verbergen. Die grauen Augen verrieten eben alles. Das wusste sie aber auch selbst genau, weswegen sie auch nie wirklich versuchte, ihre Persönlichkeit zu verstecken. Genau das schätzte er an seiner Schwester sehr - sie war eben, so wie sie ist. Die Jüngere ging schließlich aus dem Zimmer, damit sich Zain in Ruhe umziehen konnte, damit sie weiter ziehen konnten.   Als Zain nach einer Weile aus dem Zimmer ging, hörte er schon laute Stimmen. Sie sind in einer Kneipe in einem kleinen Dorf untergekommen. Doch innerhalb der letzten beiden Tage, wo sie hier erst einmal bleiben konnten, war ihn schon aufgefallen, dass es hier schon sehr lebhaft zuging. Als er die Stimme seiner Schwester hörte, musste er lächeln. Trotz dessen, dass in den letzten Jahren viel passiert war und ihre wohl jüngste Erinnerung nicht die Beste war, konnte sie offen auf andere zugehen und sich mit ihnen unterhalten. Zain hingegen war da schon etwas ruhiger, doch fiel es ihn auch nicht gerade schwer. Das lag wohl aber auch daran, dass die beiden viel am Reisen waren und so sehr schnell unter Menschen kamen.   „Neo Conaire?“, hörte er seine Schwester fragen, als sich das Gespräch schlagartig änderte. Die Mienen wurden ernst, als sie den Namen genannt hatte, den es vorher noch keiner gewagt hatte, zu nennen. Immerhin war der Name kein Unbekannter und oft wird dieser mit Angst genannt, Doch auch wenn die beiden Geschwister den Namen schon sehr oft gehört hatten, sagte Rylee ihn so einfach nebenbei, als würde sie ihn zum ersten Mal hören. Zain ging zur Bar, wo sich alle hingesetzt hatten und lauschte dem Gespräch. Er nickte den Barkeeper nur zu, der ihm gleich etwas Wasser einschenkte. Was anderes trank Zain nicht, weswegen man es schon wusste, wenn man selbst nur zwei Tage am selben Standort verweilte. „Ja“, fing einer von den Männern an, mit denen sich Rylee unterhielt und der wohl schon ein paar Bier intus hatte. So früh am Morgen, verstand sich. „Angeblich sollte er nun sein Unwesen in der Hauptstadt treiben. Also passt auf, wenn ihr tatsächlich dort hinkommen solltet“, sagte er leicht lallend und verlangte in nächsten Moment das nächste Bier. Der Barkeeper schüttelte nur seufzend den Kopf, doch konnte er diese Bitte einem auch nicht abschlagen. Immerhin verdiente er damit gutes Geld. „Die Alkoholiker hier sind am schlimmsten“, sagte er so leise, dass es nur Zain hörte. Doch dieser erwiderte nichts dazu - immerhin musste er sich ja nicht jeden Tag damit herumschlagen. „Eigentlich ist es unser nächstes Ziel“, sagte Rylee nachdenklich, zuckte dann aber mit den Schultern, als wäre es ihr auch egal. Zain würde es nicht wundern, wenn es wirklich so war - immerhin kannten die beiden nur Geschichten - mehr aber auch nicht. Noch nie sind sie diesem Neo Conaire persönlich begegnet und wenn man den Geschichten Glauben schenken sollte, war es wohl auch ganz gut so. „Aber was anderes …“, fing dann der Mann an und grinste. „Wie wäre es, wenn ihr mir noch eines von euren Kunststücken zeigt!“ Es klang mehr wie ein Befehl, als eine Bitte und auch Rylee schien es zu bemerken.   [LEFT]„Nein, danke. Wir müssen weiter“, sagte sie und stand auf. Dann ging sie zum Barkeeper rüber und gab ihn etwas Geld. „Am besten, Sie schmeißen diese Männer raus, ehe sie es noch weiter übertreiben“, sagte sie und deutete auf die Herren, von denen nur einer mit ihr geredet hatte. Sie sagte es so leise, dass man es nur aus nächster Nähe hören konnte. Dann griff sie nach dem Arm ihres Bruders und zog ihn zu ihren Zimmern, um ihre Sachen zu holen. Anschließend verabschiedeten sie sich beim Barkeeper und gingen weiter - in Richtung Hauptstadt.[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)