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Hana ga hiraku

(Niou & Yagyuu)
von

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Prolog

Es war ein anstrengender Tag in der Rikkai Dai Fuzoku gewesen. Ihm kam es fast so vor, als hätten sich die Schüler untereinander abgesprochen gehabt, dass sie heute alle ein wenig durchdrehen wollten. So viele Schüler wie heute hatte er noch nie vor die Tür setzen oder Strafarbeiten machen lassen müssen. Auch beim Tennis war es nicht besser geworden. Er hatte die Spieler schlussendlich 50 Extrarunden laufen lassen und ein altes Trainingsmenü von seinem ehemaligen Vizekapitän durchlaufen lassen. Danach hörten sie besser zu, nicht nur ihm, sondern auch dem Kapitän.

„Oder es liegt daran, dass so langsam Frühling wird“, murmelte er zu sich. Es war ein sehr angenehmes Wetter, wie Niou Masaharu feststellen musste, als er sich ausgiebig streckte und die Abendluft einatmete. Er hätte gerne behauptet, dass sie frisch war, aber es wäre gelogen. Er fuhr sich durch die grauen Haare, ehe er die längeren Strähnen locker nach hinten zu einem Zopf band. Seine Haare waren nicht mehr ganz so wild wie zu seinen Schulzeiten, aber den kleinen Zopf hatte er behalten. Eines der wenigen Dinge.

Sein Handy brummte und hielt ihn davon ab, hinein in seine Wohnung zu gehen. Es war nicht die erste Nachricht, wie er amüsiert feststellte.
 

Jackal, 01.März 19:45 Uhr

„Denk dran, wir treffen uns nicht im Rabbit, sondern in der Bar des Ouji Shin Hotels.“
 

Marui, 01. März 19:48 Uhr

„Sollen wir dich abholen?“
 

Marui, 01. März 19:49 Uhr

„Es ist kein Umweg für uns.“
 

Marui, 01. März 19:51 Uhr

„Bist du daheim?“
 

Niou grinste und steckte sein Handy, ohne zu antworten, zurück. Wie penibel sie doch darauf achteten, dass er heute nicht zu spät kam. Sie sollten ihn besser kennen! Er würde genau pünktlich eintreffen. Auf die Sekunde und keine Minute früher. So war es schon immer bei ihm gewesen und so würde es auch bleiben.

„Um länger barfuß auf dem Balkon zu stehen, ist es eindeutig noch zu kalt, Hiro“, rief er in die Wohnung, bekam aber keine Antwort. Er zuckte mit den Schultern. Auch wenn seine Füße kalt waren, trank er seinen grünen Tee noch aus, ehe er die Wohnung betrat. Der Boden war wärmer, als die Steine auf dem Balkon. Er schauderte kurz. Das Radio spielte den neuen Hit von Blackpink. Einer koreanischen Girlband, die es nun auch in Japan versuchte. Er fand sie gar nicht schlecht und summte leise mit. Sein Handy brummte wieder. Wahrscheinlich war es wieder Marui, der eine Antwort von ihm haben wollte. Seelenruhig ging er durch das spärlich eingerichtete Schlafzimmer in seinen begehbaren Kleiderschrank, der fast aus allen Nähten platzte. Kurz überlegte er, was er anziehen sollte. Es klingelte, doch er reagierte wieder nicht. Schmunzelnd zog er sich die graue Stoffhose aus und holte eine neue schwarze Röhrenjeans hervor. Er konnte sich bildlich vorstellen, wie Marui, der wegen ihm schimpfte, und Jackal, der stumm zur Tür sah, als wenn sie sich dadurch öffnen würde, was sie nicht tat. Später würde er Marui beruhigend die Hand auf die Schulter legen und sie würden gehen. So war es immer.

Wann waren sie eigentlich zu seinen Aufpassern geworden? Sie konnten dies ruhig weiter bei Kirihara machen. Nur weil er bald vor den Traualter trat, hieß dies nicht, dass er nun keinen Ärger mehr anrichtete. Niou knöpfte sich sein dunkelblaues Hemd zu und steckte nur die eine Seite in seine Hose. Danach verließ er unter Sturmklingeln den Raum. Noch immer dachte er nicht daran, die Tür zu öffnen, stattdessen ging er zum Schuhschrank im Flur und überlegte, welche Schuhe er anziehen sollte. Die schwarzen Lederstiefel würden gut zu seinem Outfit passen oder war er dann zu rebellisch angezogen? Er zuckte mit den Schultern und entschied sich stattdessen für blaue Sportschuhe. Bis er fertig war, verstummte die Klingel.

„Es dauert bis ich wieder nach Hause komme, Hiro-chan!“, rief er, als er seine Schlüssel nahm. Er hörte ein Rascheln und nach wenigen Sekunden schob sich eine weiß-braune Pfote durch den Türspalt zum Wohnzimmer. Die Katze öffne die Türe und gab dann ein schläfriges Mauzen von sich, ehe sie sich ausgiebig streckte. „Du hast mich schon verstanden. Du hütest die Wohnung.“

Niou ging in die Knie und kraulte den Kopf von Hiroko. Sie war jene Katze, die er schon in der Mittelschulzeit heimlich gefüttert hatte. Sobald er eine eigene Wohnung hatte, war sie bei ihm eingezogen.

„Jetzt muss ich aber wirklich los“, verabschiedete er sich von ihr.
 

Der Fahrstuhl spielte leise Musik, während er in den 42. Stock hochfuhr. Zwischenzeitlich hielten sie zweimal an. Beim ersten Mal stieg ein älteres Ehepaar aus, welches gerade angereist war, wie die Koffer deutlich machten, die sie bei sich hatten. Sie hatten während der Fahrt leise miteinander getuschelt und immer wieder zu Niou geschaut. Er hatte ihnen ein Lächeln geschenkt und ihnen einen schönen Urlaub gewünscht. Die Dame hatte scharf Luft geholt. Es ließ ihn nur noch mehr grinsen. Beim zweiten Mal war eine junge Frau mit orangenen Haaren hinzugestiegen. Sie hatte ihn ebenfalls gemustert, allerdings dann ein Lächeln geschenkt. Er hatte es erwidert, mehr aber auch nicht. Sie war nicht sein Typ. Kurz überlegte er. Sie war im 40. Stockwerk hinzu gestiegen und wenn ihn nicht alles täuschte, dann lagen dort die Suiten. Sie spielte mit ihrer goldenen Uhr und öffnete den Mund, als der Fahrstuhl anhielt.

„Wir sind da. Nach Ihnen“, bat er und verbeugte sich mit einem verschmitzten Grinsen, damit hatte sie wohl nicht gerechnet. Sie schien Europäerin zu sein, wenn er nach dem Hautton und den vielen Sommersprossen gehen durfte. Sie beeilte sich ein eiliges Danke zu nuscheln und huschte dann auch schon aus dem Fahrstuhl. Er folgte langsam und sah sich nach seinen Freunden um. Er entdeckte Sanada zuerst, da er immer noch der größte in der ganzen Truppe war, neben ihm saßen Yanagi und Yukimura. Fast wie in alten Zeiten. Niou wollte seine Hand zum Gruß heben, als er eine weitere Person entdeckte, die er dort nicht erwartet hätte. Yagyuu wurde von Sanada und Yanagi halb verdeckt.

„Wärst du mit uns gekommen, dann hätten wir dich schonend darauf vorbereitet, dass Yagyuu wieder hier ist“, meldete sich Jackal von der rechten Seite. Niou brauchte nicht nach links zu sehen. Dort stand 100 % Marui.

„Aber du musstest ja mal wieder deine Show abziehen“, schelte ihn der Rotschopf. Niou verdrehte die Augen und zwang sich dazu nicht noch einmal zu dem Tisch zu sehen. Wenn er weiterhin so ein Glück hatte, dann würden die Anderen mitbekommen, dass er stehen geblieben war und mit seiner Fassung rang.

„Wer hat euch eigentlich als meine Aufpasser abgestellt?“, wechselte er das Thema und blieb dabei erstaunlich ruhig, was aber an seinem jahrelangen Training lag. Er war ein Trickster und das nicht nur im Tennis gewesen. Jackal und Marui kannten ihn dennoch zu gut, was er an ihren Blicken erkannte.

„Niemand. Wir sind auch so für unsere Freunde da“, antwortete Jackal und legte seine Hand auf den Rücken von Niou.

„Und weil wir so gute Freunde sind, bringen wir dich auch zum Tisch“, grinste Marui und tat es Jackal gleich. „Nicht, dass du es dir anders überlegst. Wie lange habt ihr nicht miteinander gesprochen?“

Wie gerne hätte er sich wirklich umgedreht, aber sein Stolz verbot es ihm. Zudem war er auch neugierig. Wie würde Yagyuu reagieren? Konnten sie sich in die Augen sehen und normal miteinander umgehen?

„Ich kann gut alleine laufen!“ Die Hände an seinem Rücken entfernten sich. Sein Fluchtwunsch hatte sich aber noch nicht ganz gelegt. „Gesehen haben wir uns nicht mehr seit dem Schulabschluss und geskypt oder geschrieben seit vier oder fünf Jahren“, gab er ohne groß nachzudenken zurück.

„Zeit es zu ändern!“, entschied Marui und lachte.

„Mal daran gedacht, dass er auch weglaufen könnte?“, warf Niou ein.

„Hat er nicht vor.“ Bei dieser Nachricht schlug Nious Magen übelkeitserregende Purzelbäume.
 

„Wir sind komplett. Setzt euch!“ Yukimura begrüßte sie und schenkte ihnen ein sanftes Lächeln. Auch die anderen Drei drehten sich zu ihnen. Niou grüßte sie mit einem lockeren Händegruß. Er musterte Yagyuu. Viel verändert hatte er sich nicht, seine Gesichtszüge waren nur etwas erwachsener geworden, doch einen Bart schien er nicht zu haben. Seine Haut war glatt. Er war elegant gekleidet, aber etwas anderes hatte er auch nicht von ihm erwartet.

„Lange nicht mehr gesehen“, nickte Yagyuu ihm zu. Niou nickte und musste dann feststellen, dass Jackal und Marui ihre Zeit genutzt hatten, um sich zu setzen. Nun war nur noch der Platz neben seinem ehemals besten Freund frei.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Jeon_Jungkook
2017-08-18T20:23:07+00:00 18.08.2017 22:23
Ich liebe es!
<3
Ich bin auch schon ganz gespannt wie es sich nun weiter entwickelt und wie sich die Beiden bei einem ersten Gespräch schlagen. Außerdem finde ich es sehr niedlich, dass sich Marui und Jackal nun um Niou kümmern. Wer ist dran, wenn sie nicht mehr auf ihn aufpassen müssen?
Yanagi?
Sanada?
Mura? XD
 
Hab ich schon gesagt, dass ich es liebe?
>///<
Antwort von:  Kim_Seokjin
19.08.2017 14:41
Ich bin froh, dass dir der Anfang gefällt. Wie du weißt, war ich etwas unsicher. Jetzt hoffe ich, dass mir die Charaktere keinen Strich durch die Rechnung machen werden und sie schön meinen Plot mitmachen. x'D
Das Marui und Jackal sich um Niou kümmern, kam erst im Prolog. Das hatte ich so gar nicht geplant, aber ich mag es auch sehr gern.
Gute Frage, vielleicht schauen sie sich ja schon nach einem potenziellen nächsten Opfer um. Ich verrate dir nicht, wer schon alles vergeben ist und welche Pairings sich noch entwickeln. :P

<3


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