Die zweite Chance von Mestchen ================================================================================ Kapitel 1: Kinoabend -------------------- Taichi öffnete die Tür und sah verwirrt seine Tochter und Takeru an. Seine Tochter quiekte vor Vergnügen und Taichi half ihr aus dem Buggy. Er vernahm ein Räuspern und sah zu den Blonden auf. „Ah sorry. Du kannst natürlich auch rein kommen. Kari ist aber gerade in Bad.“ Taichi war bewusst, dass die Wahrscheinlichkeit sehr gering war, dass der junge Mann zu ihm wollte. Außerdem ging er davon aus, dass Takeru ihn wohl eher im Krankenhaus suchen würde, als in der Wohnung seiner Eltern. Die Schuhe stellte Takeru ordentlich neben den Schuhen von Taichi hin und richtete auch diese ordentlich an. Takeru hatte schon bemerkt, dass er gerade bei Taichi abgeschrieben war, da er sich um seine Tochter kümmerte. „Na kleine Maus? Hat T.K. gut auf dich aufgepasst? Hattet ihr Spaß?“ „Ja“, erwiderte Sakura und strahlte ihrem Vater an. „Morgen Nachmittag hole ich dich ab. Ja? Dann gehen wir Mama besuchen.“ Den traurigen Blick des Mädchens entging weder Takeru, noch Tai. Sie war so tapfer. „Bis dahin passt du gut auf T.K. auf, ja?“ „Ja!“ Takeru lachte. Wenn, dann musste er auf Sakura aufpassen und nicht umgekehrt. Dennoch sah das Mädchen wieder zufrieden aus. „Jetzt geh schon zu deiner Frau. Sie braucht dich mehr als ich.“ „Ich bin nicht wegen dir hier.“ „Ich weiß. Nun geh!“ „Kann ich mich auf dich verlassen, dass du Kari und auch Sakura beschützt?“ Ernst sah Taichi den jüngeren an. „Du hast mein Ehrenwort. Ich werde sie beschützen.“   -   Keine zehn Minuten später verließ Hikari das Badezimmer. Sie trug eine Jogginghose und dazu ein einfachen Pullover. Ihr Blick fiel auf ihre Nichte. „Oh“, entglitt es ihr. Wenn Sakura da war, war Takeru auch da. Oder hatte er keinen Nerv mehr dazu, auf das Mädchen aufzupassen? Eigentlich hätte sich Hikari ja um ihre Nichte gekümmert, aber durch einen Autounfall, indem Daisuke einen anderen Auto die Vorfahrt nahm und dieses dann in die Beifahrertür zum stehen gekommen war, hatte sich Hikari durch den Aufprall das Bein gebrochen. Sie hatte da noch richtig Glück gehabt, aber Daisuke war das ganze sehr unangenehm. So bombardierte er seiner heimlichen geliebten mit Blumen und Geschenken, was Hikari mehr als unangenehm war. Ihr Bein war gebrochen. Pech gehabt. „Sakura und ich haben Nudelsuppe mitgebracht!“, hörte sie dann die Stimme der Person, dessen Anwesenheit sie vermutet hatte. „Ich hoffe, du hast Hunger.“ Nudelsuppe. Als würde Daisuke sie verfolgen. „Warst du bei Davis im Restaurant?“ „Ja. Er würde es mir nie verzeihen, wenn ich irgendwo anders Nudelsuppe kaufen würde. Gefühlt hat er wohl eine Kamera im Restaurant installiert und durch Gesichtserkennung muss wohl irgendwo ein Alarm ausgelöst werden, wenn einer seiner Freunde hineinkommt. Er ist ja immer binnen einer Minute bei einem.“ Takeru suchte ihren Blick. Hikari sah bedrückt aus. „Er macht sich immer noch Vorwürfe. Dabei war es ja nicht mal sein Auto, dass er geschrottet hat.“ Takeru lachte und Hikari errötete. „Sind die ganzen Blumen von ihm? Soll ich mich mal beschweren, dass ich gerade kein Auto mehr habe und mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren muss? Bekomme ich dann auch Blumen?“ Takeru schüttelte den Kopf. „Nein. Ich bekomme stattdessen Nudelsuppe aufs Haus!“, beantwortete er die Frage selber. „Du sicherlich auch“, ergänzte er dann. „Das Auto ist doch nicht ganz kaputt, oder? Es ist doch noch fahrbereit?“ Mit ihren Krücken ging Hikari zum Esszimmertisch, auf dem Takeru das Abendessen vorbereitet hatte. Als Jugendlicher ist er fast täglich hier ein- und ausgegangen. Es hatte nicht lange gedauert, wo Yuuko Takeru nicht mehr als Gast ansah und er entsprechend eher als ein Sohn behandelt wurde. Das er nicht noch zwischendurch Wäsche waschen musste lag wohl eher daran, dass sie nicht mal Taichi dazu gebracht hatte, dies freiwillig zu tun. Takeru zog den Stuhl zurück, so dass sich Hikari setzen konnte. Dann setzte der ihrer Nicht in den Kinderhochstuhl. „Fahrbereit ist die Kiste schon, aber die ganze rechte Seite ist eingedrückt und verzogen. Laut Versicherung ist es ein wirtschaftlicher Totalschaden. Eine Reparatur lohnt sich entsprechend nicht. Keine Sorge. Ich werde Davis den Unfall bis zum Ende seiner Tage unter die Nase reiben.“ „Das brauchst du nicht!“, erwiderte die braunhaarige schockiert. „Das macht mein Bruder bereits“, seufzte sie. Sie sah, wie die Mundwinkel von ihren Freund nach oben zuckten und warf ihn einen kurzen, bösen Blick zu. „Als wäre Davis nicht schon genug bestraft.“ Dann sah sie wieder zu ihrer Nichte. „Was hast du eigentlich für Sakura eingeplant?“, fragte die braunhaarige Neugierig, zum einen, um das Thema zu wechseln, zum anderen, da sie für das Mädchen auf den Tisch nichts zu essen sah. „Laut Ratgeber sollen Kinder mit achtzehn Monaten auch ganz normales Essen zu sich nehmen. Also bekommt sie heute Nudelsuppe.“ „Meinst du nicht, dass wird eine Sauerei?“ „Ist doch nicht meine Wohnung“, erwiderte der Blonde achselzuckend. Er wollte nicht zugeben, dass er bei der Essensbestellung nicht an das Mädchen gedacht hatte. „Und jetzt iss. Sonst ist die Suppe gleich schon wieder kalt.“   Während des Essens beobachte Hikari Takeru und Sakura. Takeru würde später mal ein toller Vater werden, ging es ihr durch den Kopf. Er gab sich große Mühe, dass es dem kleinen Mädchen gut ging, welches Tai und Mimi ihn anvertraut hatten. Er hatte wohl eine gute Intuition und kam wirklich gut mit dem kleinen Mädchen klar. „Alles okay bei dir, Hika?“ Mit dieser Frage holte Takeru seine Freundin in die Realität zurück. „Ja. Ich habe wohl nur ein wenig geträumt.“, erwiderte sie verlegen. „Schmeckt es dir nicht? Hast du keinen Hunger?“, fragte er besorgt, als er feststellte, dass die braunhaarige die Suppe kaum angerührt hatte. „Doch. Ich habe nur ...“ „Geträumt. Das hatten wir gerade schon. Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen.“ „Keru?“ „Ja?“ Neugierig sah der blonde seine Freundin an. Hikari wich seinen Blick aus. Leichte röte färbten ihre Wangen. „Kann ich …“ Sie schüttelte den Kopf, sah dann doch in die blauen Augen ihres Gegenübers. „Kann ich heute bei dir übernachten?“ Takeru war überrascht. Er hatte mit allen gerechnet, sich sogar darauf eingestellt, heute Nacht auf der Couch im Wohnzimmer in Hikaris Wohnung zu schlafen. Bevor er etwas erwidern konnte, ergänzte Hikari ihre Aussage: „Es ist nur, weil meine Eltern mich gerade extrem bemuttern und auch Daisuke jede Gelegenheit nutzt, vorbei zu kommen. Dabei fällt mir einfach nur noch das Dach auf den Kopf.“ „Klar“, antwortete er schmunzelnd. „Es wird ein wenig eng, aber das passt schon.“ Nach dem essen räumte Takeru den Tisch ab und räumte die Spülmaschine ein. „Ich finde als Tante hast du heute mal die Allüren, deine Nichte zu wickeln.“ Hikari schüttelte den Kopf. „Das würde ich ja liebend gerne machen, aber wie dir vielleicht entgangen ist, kann ich Sakura leider nicht bis zum Wickeltisch tragen.“ „Das ist aber kein Problem. Ich trage sie hin und du machst sie sauber. Deal?“ „Deal.“ Was blieb ihr auch anderes übrig? Außerdem fand Hikari es niedlich, wie Takeru versuchte, diese Aufgabe ihr unterzujubeln. Ganz perfekt als Vater wäre er wohl doch nicht. Aber wer war das schon? Die meisten mussten so oder so in die Rolle hineinwachsen.   Während Takeru das Mädchen warm für den kalten, regnerischen Novemberabend anzog, packte Hikari ihre kleine Reisetasche. Es war schon lange her, wo sie zuletzt bei ihm geschlafen hatte. In Gegensatz zu ihr hatte er sogar eine eigene, kleine Wohnung gemietet. Gerne wollte Hikari auch ausziehen, aber sie hatte sich entschieden, etwas Geld zur Seite zu legen. „Schaffst du die Strecke zu Fuß?“, fragte Takeru dann Hikari. „Ich muss auch mal wieder längere Strecken laufen. Ich nehme ja auch nicht die Treppe, sondern den Aufzug.“ „Wenn es nicht geht oder du eine Pause brauchst, sagst du mir das dann bitte? Ich kann auch ein Taxi rufen.“ „Jetzt bemutterst du mich auch schon!“, stellte Hikari genervt fest. „Okay, okay. Ich habe nichts gesagt.“   Es war wirklich kalt draußen, stellte Hikari fest. Der Regen war leicht unangenehm. Takeru lief dicht an ihrer Seite, wohl darauf bedacht, ihre Krücken nicht aus versehen abzubekommen. Er schob mit der einen Hand den Buggy, mit der anderen Hand hielt er den Regenschirm, damit sie nicht zu nass wurden. Der Buggy hatte seinen Regenschutz übergezogen, sodass Taichis Tochter trocken und warm unterwegs war. Das laufen an den Krücken war doch deutlich anstrengender. Hikari stellte fest, dass sie ihre Arme normalerweise nicht mit solchen Gewichten belastete. Sie lies sich nichts anmerken, genauso wenig wie Takeru sich anmerken ließ, wie bescheiden sich der Buggy mit einen Arm schieben ließ. Seine Armmuskelnatur war gut angespannt, da der Buggy die ganze Zeit zur Seite hin ausbrechen wollte. Zehn Minuten später hatten sie den Eingangsbereich des Gebäudekomplexes erreicht, indem Takeru seine Single-Wohnung bewohnte.   Hikari blieb in der Wohnungstür stehen. „Soll ich dir einen Stuhl bringen, damit du deine Schuhe ...“ Der Blonde sah an ihr runter „Ich meinte deinen Schuh ausziehen kannst?“ Sie nickte, wobei sie nicht stehen geblieben war, weil sie sich Gedanken über ihrer Schuhe gemacht hatte, sondern weil die Wohnung umgeräumt war. Sie ließ sich auf den gebrachten Stuhl fallen. Die graue Stoffcouch mit der schwarzen Lederummantelung stand noch wie gewohnt an Ort und Stelle. Der Glastisch war jedoch nicht mehr da und auf den Graustufen-Teppich lag nun eine Spielmatte ausgebreitet. Den Esszimmertisch hatte Takeru an optische Raumtrennung zur Küche gestellt. Einer der Esszimmerstühle stand statt eines Bürostuhls mit Rollen nun an dem Schreibtisch. Ihr Blick wanderte zum Balkon. Die Möbel die da sonst standen hatte Takeru schon vor einen Monat im Keller gelagert um sie vor der Witterung ein wenig zu schützen. Nun stand auf den Balkon mit Folie abgedeckt der Couchtisch und auch der Schreibtischstuhl. „Ich musste ein wenig improvisieren“, entschuldigte sich Takeru. „Taichi hatte mich ein wenig überfallen.“ Hikari kicherte. „Ja. Er wollte mit seinen persönlichen Erscheinen verhindern, dass du ihn eine Abfuhr erteilst. Er hat ein wenig auf den Überraschungsmoment gesetzt.“ „Das hat auch hervorragend geklappt!“ Takeru hatte Sakura im Arm. Das Mädchen kämpfte bereits mit den Schlaf. „So kleine Maus. Zähne putzen und dann schlafen?“, fragte die Tante das Mädchen. Knitterig sah das Mädchen sie an. „Die Begeisterung von Zähne putzen hält sich in Grenzen.“ „Hast du das denn gut hinbekommen bisher?“ Neugierig sah das Mädchen mit den mahagonifarbenen Augen ihn an. „Es geht. Ich muss halt meine Zähne mit putzen und sie daran erinnern, dass die Zahnbürste kein Beißring ist. Aber nach putzen lässt sie die Zähne nicht“, meinte der blonde schulterzuckend. „Ich wollte da auch nicht weiter Druck aufbauen. Nachher bekommt sie noch ein Trauma und putzt sich gar nicht die Zähne.“   Die Reisetasche stand neben den Nachtisch. Takeru und Hikari lasen gemeinsam in den großen Bett Sakura eine Geschichte vor und bespaßten das Mädchen mit ihren Handlungen. Begeistert klatschte das Kind in die Hände und gluckste vor lachen. Beim zweiten Buch nahmen sich beide Vorleser zurück. Das hoch pushen war Kontraproduktiv gewesen, um das Kind zum schlafen zu bewegen. Beim zweiten Buch dauerte es nicht lange, bis sie endlich einschlief. Behutsam legte Takeru das Kind in das Reisebett und möglichst leise verließen die beiden das Zimmer. Takeru stütze dabei seine Freundin, denn die Gehhilfe hatten sie im Wohnzimmer gelassen. Er spürte durch seinen eigenen Körper, wie Kari vor Schmerz zusammenzuckte. „Achtung“, flüsterte er ihr ins Ohr, eher er sie ihr die Beine wegzog und dann auf den Armen trug. „So ist es doch besser, oder?“ Das Gesicht der Braunhaarigen war rosa angelaufen. Sie hatte sich trotz der Warnung total erschrocken und lag nun in den kräftigen Armen des Blonden. Die drei Meter bis zur Couch hätte sie es sogar ohne Gehhilfen geschafft. Sanft setzte Takeru sie auf die Couch, verschwand dann in die Küche und brachte Tee mit. Er biss sich auf die Unterlippe. Die Ablagefläche vor der Couch war ja verschwunden. „Einen Moment.“ Mit diesen Worten drehte es sich wieder um, stellte den Tee erst mal auf den Esstisch und holte unter dem Esstisch ein Hocker hervor, der zu der Couchgarnitur passte. Diesen stellte er neben der Spielwiese und holte dann noch ein Tablett, worauf er den Tee stellte. „Ich sollte dir einen Preis fürs Improvisieren verleihen“, lachte Hikari. „Wäre es nicht schneller gewesen, eben den Tisch wieder rein zu holen?“ „Nein“, antwortete Takeru überzeugt. „Das wäre zu einfach.“ Hikari boxte ihn in die Rippen. „Jetzt werde ich auch noch Opfer von häuslicher Gewalt.“ Er zog seine Augenbraue nach oben. „Na warte!“, rief sein Gegenüber und begann, ihn hemmungslos zu kitzeln. Dagegen war Takeru machtlos und er spürte, wie sich seine Muskeln immer wieder an- und entspannten. Tränen vor lachen stiegen in seine Augen. „Ich ergebe mich. Du hast gewonnen!“ Zufrieden grinste Hikari ihn an, wobei sie seinen Wunsch nachkam und von ihn abließ. „Und was machen wir jetzt?“ Takeru brauchte einen Moment, bis sich seine Atmung wieder beruhigt hatte. Die Tränen hatte er sich aus den Augen gewischt. Dann setzte er sich wieder normal hin. „Normalerweise hätte ich dich ja ins Kino eingeladen. Aber so spontan bekomme ich wohl keinen Babysitter“, stellte er fest. „Also bleibt uns nichts anderes übrig, den Kinoabend hier in die Wohnung stattfinden zu lassen.“ Er seufzte gespielt dramatisch. „Außer natürlich du hast eine andere Idee, die man innerhalb einer Wohnung machen kann.“ „Kinoabend klingt gut. Das haben wir auch lange nicht mehr gemacht.“ Hikaris Augen leuchteten ein wenig vor Aufregung. Takeru musste schmunzeln. Sie war einfach zu süß. „Da sind wir uns ja einig. Und da das hier meine Wohnung ist, darf ich auch den Film bestimmen.“ Entgeistert sah die braunhaarige zu den blonden. Das konnte ja sehr spannend werden. „Ich habe zur Auswahl …“ Takeru stand auf und ging zu einen DVD Regal. „‚Das clevere Auto‘, ‚Thomas die Lokomotive‘, ‘Mein Nachbar Totoro‘, ‚Mein kleiner roter Traktor‘ und ‚Der kleine Mondbär‘.“ Hikari sah entrüstet Takerus Rücken an. Ihr war klar, dass er sich mit Mühe das Lachen verkneifen musste. „Tai hat dir ja ganz schön tolle Filme ausgeliehen.“ „Er war richtig großzügig, wobei ‚Mein Nachbar Totoro‘ aus meiner Sammlung aus meiner Kindheit stamm.“ Er drehte sich zu Hikari um. „Hast du dir schon mal den Film aus anderen Augen angesehen, als damals als Kind?“, fragte er sie ernst. Hikari schüttelte den Kopf. Schließlich war dies ein Kinderfilm. „Nein. Es ging doch um einen Waldgeist, der Kinder beschützt, die in Not geraten?“ „Jaein. Lass uns den Film ansehen. Ich werde dich auf ein paar Einzelheiten dann aufmerksam machen.“ Hikari hatte sich ein wenig auf einen leicht verdaulichen Film gefreut, doch Takeru hatte sie leider wirklich aus der Illusion befreit, dass Totoro ein Waldgeist sei. „Aber wenn Saki und Mei tot sind, warum hat ihre Mutter sie dann wahrgenommen?“ „Weil sie ebenfalls kurz dem Sterben stand“, beantwortete er die Frage. „Das Krankenhaus aus dem Film gab es wirklich. Es war auf Krankheiten wie Tuberkulose und Gehirn-Tumore spezialisiert. In den Fünfziger Jahren hat Tuberkulose noch vielen Menschen das Leben gekostet.“ Hikari schwieg. „Können wir uns jetzt einen Film ansehen, wo man nicht mitdenken muss?“ „Klar. Wie wäre es mit ‚Blair Witch Project‘?“ Erneut boxte ihn Hikari in die Rippen. „Und vielleicht sollte der Film auch leicht verdaulich sein“, brummte sie. „Ach Hika. Ich ärger dich doch einfach so gerne“, lachte Takeru und schaltete den Fernseher ein. „Mal sehen, was es online so alles gibt.“ Am Ende entschieden sie sich für die Liebeskomödie ‚Blended‘ mit Drew Barrymore und Adam Sandler. Hikari hatte sich auf der Couch breit gemacht. Ihre Kopf hatte sie auf ihre Hände gebettet, diese wiederum lagen auf Takerus Schoss. Er hatte ihre sanft über die Schultern gestrichen, während er den Film mit hochrotem Kopf verfolgte. Sein Herz schlug stark gegen die Brust und von Film bekam er kaum was mit. Dafür konnte er genau den Moment datieren, indem Hikari nicht mehr auf seinen Schoß döste, sondern eingeschlafen war. Er machte den Fernseher leiser und wartete noch weitere vierzig Minuten, bis er sich traute, Hikaris Oberkörper leicht anzuheben, um aufstehen zu können. Leise bewegte er sich mit der schlafenden Schönheit in den Arm zum Schlafzimmer hin und legte das Mädchen vorsichtig ins Bett. Die Tatsache, dass Hikari noch voll bekleidet war, ignorierte er und deckte sie zu. Er gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn, dann nahm er sich Bettwäsche mit. Das Kleinkind schlief weiterhin den Schlaf des Gerechten. Das lange durchschlafen hatte sie sicherlich von ihren Vater geerbt. Leise räumte Takeru noch das Wohnzimmer auf, bevor er sich im Badezimmer umzog und es sich dann auf der Couch gemütlich machte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)