Verliebt aber zwangsverheiratet von Elefantastisch ================================================================================ Kapitel 7: Neue Freunde und Feinde ---------------------------------- Der nächste Morgen brach freundlich, aber kühl an. Ich war schon lange wach, als mich der Hauself der Zabinis um 9 Uhr wecken wollte. Ein Strahl der aufgehenden Sonne war durch die immer noch geöffnete Balkontür gefallen und hatte mich sanft wach gekitzelt. Lächelnd war ich aus dem Bett geschlüpft und hinaus ins Morgenrot getreten. Der kreisrunde See zu meinen Füßen funkelte bereits mit dem taubedecktem Gras um die Wette und Bienen summten gemächlich an mir vorbei während ich den Sonnenaufgang genoss. Als ich mich nach dem Weckruf des Hauselfen gewaschen und angekleidet hatte ging ich hinunter um mit Blaise und seiner Mutter auf der Terrasse im Sonnenschein zu frühstücken. Blaise lächelte als er mich gut gelaunt neben ihm Platz nehmen sah. Der Frühstückstisch vor mir war von Marmelade über Käse bis hin zu importiertem Nutella mit allerlei Leckereien bedeckt und ein Krug frisch gepresster Orangensaft verströmte sein süßen Aroma. ‚So lässt’s sich leben‘, dachte ich, während ich herzhaft in ein Honigbrötchen biss. „Was ist los mit dir? Du bist heute so unglaublich gut gelaunt.“ Blaise packte mich am Arm und zog zur Seite, als ich Nahemi aus dem Haus folgen wollte, um nach London zum Bahnhof Kings Cross zu fahren. „Ich weiß nicht. Sag du’s mir. Kurz blitzte in meinen Augen die Erinnerung an gestern Nacht auf, bevor ich mich umdrehte, ihm meine Mähne ins Gesicht warf und die wenigen Eingangsstufen hinunter zu dem weißen Rolls Royce sprang, der vor der Villa auf uns wartete. Unsere Koffer waren bereits verstaut, Nahemi wartete mit einem blasierten Gesichtsausdruck neben dem Chauffeur im vorderen Teil des Wagens und ich glitt auf die Rückbank. Die ganze Fahrt über spürte ich Blaise‘ glühenden Blick auf mir ruhen, aber ich beschied mich damit abgewendet von ihm aus dem Fenster zu grinsen und zu beobachten wie der Himmel immer trüber und regnerischer wurde. Was mein Banknachbar wohl gerade dachte? Am Bahnhof wimmelte es nur so vor Leuten. Suchend ließ ich meinen Blick über das Gelände schweifen, doch ich fand nicht wonach ich suchte. „Ich dachte wir sollten auf den Bahnsteig 9 ¾, aber den gibt’s hier nirgends.“ Blaise lächelte verschmitzt, als er mir voran in Richtung der Gleise 9 und 10 ging. „Doch den gibt’s. Aber nur, wenn du weißt wie du dorthin kommst. Folg‘ mir einfach unauffällig.“ Ich hatte sein grinsendes Gesicht fragend fixiert und ohne dass ich es merkte waren wir mit unseren Gepäckwagen immer schneller geworden. Jetzt hielten wir direkt auf die Absperrung zwischen den zwei Gleisen zu. Mein Wagen war außer Kontrolle geraten, ich konnte ihn nicht mehr lenken, geschweige denn bremsen. „Keine Panik, Anjali. Vertrau mir einfach.“ Ich wandte meine Blick von der Wand vor mir ab um Blaise darauf hinzuweisen, dass Panik durchaus erlaubt war, wenn man mit einem wildgewordenen Gepäckwagen auf eine sehr solide Bahnhofabsperrung zuraste, als mir klar wurde was ich da tat und meine Augen schnell wieder nach vorne richtete. Ich hatte die Hoffnung gehegt, dass ich noch die Chance hatte den Karren an der Seite vorbei schrammen zu können, doch der entscheidende Moment war vorüber gegangen, als ich zu Blaise geblickt hatte und die Mauer war keine zwei Meter mehr von mir entfernt, eine Kollision war unausweichlich. Ich schloss die Augen, bereit zum Aufprall – doch nichts geschah. Ich spürte wie ich langsamer wurde, schließlich ganz zum Stillstand kam und linste unter meine Lider hindurch zu der Wand vor mir, an der ich eigentlich schon längst kleben müsste. Aber vor mir war keine Absperrung mehr! Eine karminsimsrote Dampflok stand an ihrer Stelle. Neben ihr wuselten weit aus weniger Leute als gerade noch vorhin umher, dafür waren außergewöhnlich viele Teenager unter ihnen. Eulen kreischten mürrisch um die Wette, Katzen strichen am Bahnhof entlang und ein blau-schwarzer Rabe saß auf einem Messingschild mit der Aufschrift ‚Bahnsteig 9 ¾‘. „Das ist doch fast wie Zauberei, oder?“ Meinte eine sarkastische Stimme hinter mit und ich wirbelte herum. Blaise stand mit seinem Gepäckkarren lässig vor einem gusseisernen Tor, das ebenfalls ein Schild mit der Bahnsteignummer zierte. Ich versetzte ihm einen Klaps auf den Arm und lachte. „Das hättest du mir ruhig auch früher sagen können. Ich hab gedacht ich knall‘ direkt in diese Absperrung rein!“ Hinter uns schritt Nahemi anmutig durch das Tor und gemeinsam machten wir uns auf den Weg den Zug entlang, um ein freies Abteil zu suchen. Etwa in der Mitte des Zuges stieg Blaise in einen Waggon. Er führte mich zu einem Abteil in dem lediglich ein grobschlächtiger, plumper Junge mit einer Puddingschüsselfrisur saß. „Hallo Crabbe.“ Blaise schien den Jungen nicht sonderlich gut leiden zu können, was deutlich aus seinem desinteressierten Blick zu schließen war. Ich reichte dem dicken Jungen lächelnd die Hand, als er sich verstellte und lehnte mich dann neben Blaise aus dem Fenster, um mich von seiner Mutter zu verabschieden und mich höflich zu bedanken. Als Nahemi vom Bahnsteig disapparierte zog ich mich ins Abteil zurück und ließ mich neben Blaise auf einen freien Platz fallen. Eine Weile waren wir drei die einzigen im Abteil, bis die Tür von einem hässlichen Mädchen mit einem Mopsgesicht aufgeschoben wurde. „Hallo Jungs.“ Sie stutzte kurz als sie mich sah, beschloss dann so zu tun als ob ich nicht hier wäre und räumte ihren Koffer auf die Gepäckablage. Mit einem Seufzer ließ sie sich neben dem Fenster nieder und blickte suchend auf den Bahnsteig hinaus. Ich zuckte die Achseln und ignorierte das Mädchen ebenfalls. Wenn sie es nicht mal fertig brachte mich in ihre Begrüßung mit einzubeziehen würde ich mich bestimmt nicht bei ihr vorstellen. Wiederum herrschte eine Weile Stille, nur durchbrochen vom leisen Geraschel, wenn Crabbe eine Seite in seinem Comic umblätterte. Erst als das andere Mädchen in unserem Abteil breit zu strahlen anfing wurde die Ruhe unterbrochen. „Hast du’s eigentlich immer noch nicht kapiert, Pansy?“ fragte Blaise gehässig an das Mädchen gewandt. Pansy, achso. Die personifizierte Unfreundlichkeit hatte also einen Namen. „Nein. Und was heißt hier ‚ich hab’s nicht kapiert‘? Er liebt mich. Er hat’s nur noch nicht bemerkt.“ Ich kicherte. Die Augen vom Mopsgesicht wanderten kurz zu mir und sie öffnet den Mund, um offenbar etwas zu erwidern, doch ihre Wort blieben ihr offenbar im Hals stecken, als Draco Malfoy die Abteiltür öffnete. „Draco! Schön dich zu sehen.“ Sie strahlte ihn an und scheuchte Crabbe einen Sitz weiter, damit sich Draco neben sie setzt konnte. Dieser schien aber nicht ansatzweise daran zu denken sich neben sie ihr nieder zu lassen. Stattdessen lächelte er mich an und räumte seinen Koffer zu meinem und Blaise‘ ins Gepäckfach über uns. „Hallo Pansy.“ Noch abweisender, genervter und verachtender schien seine Stimme nicht mehr werden zu können, doch als er die beiden Jungs begrüßte klang sie wieder normal. Anscheinend konnte er das Mopsgesicht nicht ausstehen. Dann waren wir also schon zwei. „Anjali. Wie ich sehe hast du dich ja schon im richtigen Abteil eingefunden.“ Er lächelte mich abermals an und hauchte mir ein Küsschen auf jede Wange, bevor er sich auf den freien Sitz neben mir gleiten ließ. Die Stellen an der seine Lippen meine Wangen berührt hatten brannten und ich spürte abermals dieses Prickeln zwischen uns wie schon bei der Quidditch-WM. Pansy sah von der anderen Seite empört zu uns herüber und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Was meint ihr wann die Schüler aus Durmstrang und Beauxbaton dieses Jahr zum Turnier kommen? Draco, weißt du was? Dein Vater weiß doch bestimmt etwas darüber, er hat doch so glänzende Beziehungen zum Minister.“ Die Stimme des Mopsgesichts war mit einem Mal schmeichlerisch und weich als sie versuchte Dracos Aufmerksamkeit wieder auf sich zu ziehen. „Keine Ahnung“, war Dracos einziger Kommentar auf ihre Frage und sie machte ein enttäuschtes Gesicht. „Sie kommen am 31. Oktober.“ Vier Augenpaare wandten sich mir zu und ich zuckte die Schultern. „Mein Cousine Fleur ist eine der Kandidaten, die hierher kommen um sich zu bewerben. Sie hat mir in den Ferien geschrieben, dass sie zu Halloween anreisen.“ „Ich bin gespannt wie die Schüler so sind. Ich meine, die werden doch bestimmt alle völlig anders erzogen sein, vor allem die Durmstrangs. Ich hab gehört dass die alle bis zum Hals in den Dunklen Künsten stecken sollen.“ Kaum hatte Blaise seinen Satz beendet, ging die Abteiltür auf und ein weiterer Junge schneite in unser Abteil, das jetzt vollbesetzt war. Es war ein hünenhafter Bursche mit Armen so dick wie meine Beine, der sich aber äußerst freundlich als Goyle vorstellte. Er ließ sich mir gegenüber auf dem freien Platz zwischen Crabbe und dem Mopsgesicht nieder. Draco setzte das Gespräch unbeirrt vor, als ob wir gar nicht unterbrochen worden wären. „Vater hat tatsächlich überlegt ob er mich nach Durmstrang schicken soll und nicht nach Hogwarts. Er kennt nämlich den Schulleiter dort. Tja, ihr wisst ja was er über Dumbledore denkt – der Kerl ist ein unglaublicher Liebhaber von Schlammblütern – und Durmstrang nimmt solches Gesindel gar nicht erst auf. Aber Mutter wollte nicht, dass ich so weit weg in die Schule gehe. Vater sagt in Durmstrang haben sie eine viel vernünftigere Einstellung zu den Dunklen Künsten als in Hogwarts. Durmstrangschüler lernen sie sogar und uns bringen sie nur diesen Verteidigungskram bei.“ Mit einem Ruck schubste er die Abteiltür zu, die Goyle offen gelassen hatte. Ohne, dass ich es bemerkt hatte war der Zug angefahren und am Fenster rasten Häuser, Autos und Menschen vorbei. Ob den Muggeln eine altertümliche rote Dampflok die mitten durch London tuckerte nicht auffiel? „Mein Vater kennt Karkaroff ebenfalls. Doch soweit ich gehört hab ist die Ausbildung in Hogwarts einfach besser als in Durmstrang, drum wollten meine Eltern, dass ich hier zur Schule gehe.“ Goyle blinzelte dumpf und ich fragte mich willkürlich ob sich bei ihm eine gute Ausbildung wirklich lohnte. Sonderlich intelligent wirkte er ja nicht und es schien bei seiner Größe auch durchaus möglich, dass er schon einige Male die Klasse hatte wiederholen müssen. „Was mich am meisten interessiert“, warf das Mopsgesicht ein und alle im Abteil schienen entnervt aufzuseufzen, „ist der Weihnachtball. Ich frag mich wer mich wohl einladen wird.“ Ihr Blick schoss hinüber zu Draco, der am entgegengesetzten Ende des Abteils saß und Blaise ließ ein falsche Hüsteln vernehmen, dass sich verdächtig nach ‚niemand‘ anhörte. „Mich für meinen Teil spannt eher die Frage wer wohl Champion werden wird auf die Folter“, warf ich ein. „Ich mein, ich hab keinen Dunst von den Leuten in Hogwarts, aber die Abgeordneten aus Beauxbaton kenn ich alle persönlich.“ „Solang jemand aus Slytherin Schulchampion wird ist’s mir mehr oder weniger egal wer es ist. Hauptsache es ist kein Gryffindor.“ „Uhh, Draco, warum bewirbst du dich nicht als Champion?“ „Weil man dieses Jahr volljährig sein um teilnehmen zu können.“ Quittierte der Blonde Pansys gekreischte Frage und alle lachten ob seines kühlen Tons und des genervten Blicks. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)