libido.exe von Anemia (Installieren in Proband #449s Hirn) ================================================================================ Kapitel 1: Sündenlast.doc ------------------------- ___   Egal, ob du auf Dornen stehst Oder mehr auf Rosen Lass dich nicht umkrempeln Ob ficken oder kosen! (Santa Hates You - Sexuelle Unordnung)   ___     Ich konnte meinen Augen schlichtweg nicht trauen. Im ersten Moment fühlte ich mich geradewegs verarscht, vermischt mit der Mutmaßung, nur ein Halluzinierender im Drogenwahn zu sein. Doch Fakt war, dass ich mir nicht den geringsten Aufputscher eingeworfen hatte. Demzufolge mussten die ganzen Scheinchen also real existierend sein. Und mein Boss für eine Nacht ein Typ, der sich einen Spaß daraus machte, seine Angestellten hinters Licht zu führen, nur um mit sadistischer Freude ihre großen Augen mit den blühenden Dollarzeichen darin zu sehen zu bekommen. Ich fühlte mich wie ein Idiot für mein sicher äußerst offensichtliches Staunen, aber vor mir auf dem Tisch lagen vierhundert Euro. Vierhundert Euro, die nur darauf warteten, dass ich sie mir einsteckte mit einem schlichten Wort des Dankes. Aber selbst dieses kam mir partout nicht über die Lippen. Vierhundert Euro für eine einzige Nacht. Ein einziges DJ Set á drei verdammten Stunden. Ich hatte mich wahrlich nicht totgemacht. Das war schlichtweg... "Das ist viel zu viel", bestritt ich also und war versucht, die verlockenden Scheinchen von mir zu schieben, wovon mich nur meine Gier abhielt. "Meinen Sie nicht, sich verzählt zu haben?" Insgeheim hatte ich bereits damit gerechnet, dass Herr Sowotny mich für meine Zweifel verlachen würde, und genau dieser Fall trat nun ein. Aber es war kein heimtückisches, fieses Grinsen, das auf seinem Gesicht Einzug hielt. Er bekam zahlreiche Lachfältchen in den Winkeln seiner Augen, welche mich wohlwollend musterten. Fast schon väterlich. Und mit einem gewissen Hauch Bewunderung gar. "Die Gage ist für deine Show gerade angemessen", erklärte er mir und legte bekräftigend seine sonnengegerbte Hand auf die Scheine, allerdings nicht, um sie wieder einzukassieren, sondern sie mir eindrücklicher hinzuschieben, damit ich schlichtweg nicht mehr widerstehen konnte und sie einstrich. "Du hast eine Unmenge von Publikum in den Club gelockt, und mich haben mehrere lobende Stimmen bezüglich deines Gigs erreicht." Ich rechnete fast damit, dass er seine Hand nun gar auf meine legte, aber diese Mutmaßung erwies sich zum Glück als nicht wahr. Er hielt Abstand zu mir, und das war auch gut so. "Die Jungs waren hellauf begeistert und haben mich schon gefragt, wann du wieder auflegst." Er legte den Kopf schief und schmunzelte auf eine Weise, die bei jungen Männern wahrscheinlich äußerst spitzbübisch gewirkt hätte, doch Herr Sowotny war alles andere als ein junger Mann. "Und das ganz bestimmt nicht nur wegen deiner hervorragenden Songauswahl, Yoshiki." Ich konnte mir an allen zehn Fingern abzählen, auf was er hiermit anspielte. Die Jungs, das waren seine männlichen, homosexuellen Clubgäste, von denen mir der ein oder andere an jenem Abend eindeutige Angebote unterbreitet hatte. Die eher zurückhaltenden hatten es damit bewenden lassen, wenn ich ihnen zuliebe einen perversen, deutschen Aggrotechsong spielte, aber der Großteil der Kerle war auf nichts anderes als auf einen direkten Quickie auf dem Klo aus gewesen. Nun, ich wusste natürlich, wie Männer tickten. Man musste mir keine beschönigenden Wahrheiten vorhalten, von wegen, nicht alle Männer wollten nur das Eine. Selbstverständlich tummelten sich auch scheue Seelen und Monogamisten in der Schwulenszene, aber der Großteil war schlichtweg auf der Suche nach schnellem Spaß und dem besonderen Kick. Kein Wunder, dass sie sich deshalb förmlich um einen Asiaten wie mich rissen. Man hielt mich für so etwas wie eine exotische Blume, und dies schlicht und ergreifend nur wegen meiner Mandelaugen. Dabei unterschied ich mich im Inneren nicht im Geringsten von ihnen. Zumindest hatte ich dies in meiner Vergangenheit nicht getan. Aber mein jetziges Leben war nicht mehr zu vergleichen mit jenem, welches ich vor ein paar Jahren mein eigen genannt hatte. "Ich versteh schon." Trotz der Tatsache, dass ich allen Avancen widerstanden hatte, kam ich nicht umhin, selbstgefällig zu lächeln. Wer wurde schließlich nicht gern begehrt? "Und Sie meinen, weil die Jungs geil auf mich waren, gebührt mir die ganze Kohle?" "In der Tat." Herr Sowotny verschränkte zufrieden die Finger ineinander und wirkte nicht im Geringsten, als würde er an seinen Worten zweifeln. "Du bist der Publikumsmagnet schlechthin, so einen Anheizer wie dich könnte ich auch in Zukunft gut gebrauchen." "Okay." Ich nickte, während ich gleichgültig mit den Schultern zuckte. "Wenn Sie wollen, kann ich nächsten Monat wieder auftreten. Sagen Sie mir einfach, an welchem Wochenende es Ihnen passen würde." Ich konnte die Kohle gebrauchen. Wer sagte zu Geld schon Nein? Insbesondere dann, wenn man als Gratiszugabe noch das Gefühl geliefert bekam, eine scharfe Sau zu sein? Ein paar Egostreicheleinheiten taten selbst mir gut, und ich gab einen Scheiß darauf, wer seine Griffelchen nach mir ausstreckte und meinen Stolz kraulte. Ich rechnete bereits fest damit, dass Herr Sowotny sich aufgrund meines Angebotes begeistert zeigen würde, doch zu meiner Überraschung wirkte er ein wenig nachdenklich. Wollte er mich jetzt doch nicht? Hatte ich den Mund zu voll genommen? In Deutschland war es nicht schwer, seine japanische Höflichkeit zu verlernen. Eine große Klappe zog zwar in den meisten Fällen Konsequenzen mit sich, aber trotzdem ließ sich diese kaum einer verbieten. Ich hatte viel gelernt von den Leuten, die mir von ihrer Mentalität her im Grunde nicht viel gaben. Viel Negatives höchstens. Und das, obwohl ich noch nie ein Waisenknabe gewesen war. Vielleicht passte ich ja doch hierher und besaß lediglich Probleme damit, mein wahres Ich zu entfalten. Obwohl ich doch genau dies vorgehabt hatte, als es mich endgültig hierher verschlagen hatte. "Ich bin an einer weiteren Zusammenarbeit durchaus interessiert", äußerte Herr Sowotny, und ich konnte das Aber, das in diesen Worten mitklang, förmlich hören. "Allerdings in etwas anderer Form. Dein DJ Set war freilich allererste Sahne, aber ich glaubte, du hast weitaus mehr Potenzial." Er beäugte mich, als wäre er ein Künstler und ich die Statue, die er soeben erschaffen hatte. "Du hast es nicht nötig, dich hinter einem DJ Pult zu verstecken. Ich finde, du solltest im Mittelpunkt stehen und nicht die Musik." "Und das heißt?" Ich blinzelte ihn unverstehend an. So recht gefielen mir seine Andeutungen nicht. Bei solchen Männern musste man vorsichtig sein. Bosse kamen mitunter auf kreative, aber ziemlich krude Ideen, um ihr Unternehmen am Laufen zu halten. Das väterliche Schmunzeln Herr Sowotnys hatte sich zu einem der fast schon als raubtierhaft zu bezeichnenden Art gewandelt. Dass er etwas im Schilde führte, das mir nicht gefallen würde, war nun so sicher wie das Amen in der Kirche. "Wie wärs, wenn du den Jungs eine kleine Stripshow bietest?", schlug Herr Sowotny vor, allerdings klang es nicht danach, als ließe er mir gern eine Wahl. "Ich habe mir in den letzten Tagen bereits mit einem meiner Mitarbeiter ein hübsches Konzept überlegt, welches perfekt zu dir passen würde und das die Jungs nur so in den Club schwemmen würde." Offenbar rechnete er bereits fest damit, dass ich von der Idee begeistert sein würde. Aber in meinem Gesicht zeichnete sich lediglich Missmut ab. Ratlosigkeit. Weshalb er nachzubohren begann. "Und, was sagst du?" Sein Mundwinkel zuckte verschwörerisch. "Selbstverständlich bekommst du dafür eine noch etwas höhere Gage, vorausgesetzt, du schaffst es, den Jungs richtig den Kopf zu verdrehen." Ja, Geld stellte ein überzeugendes Argument dar. Doch ich besaß nichtsdestotrotz noch meine Prinzipien. Durfte ich diese einfach so in den Wind schießen? Eine solche Nummer würde einen Schritt zurück in die Vergangenheit bedeuten, und mit dieser hatte ich abgerechnet und abgeschlossen. Es gab ihr nichts mehr hinzuzufügen, denn sie hatte mich auf der Stelle treten lassen. Mir das Herz selbstständig unter Qualen herausgerissen zu haben, um einen Weg einzuschlagen, der mich irgendwann zu einem Ziel führen würde - namentlich eine Familie und einen guten Posten in meinem Traumjob als Programmierer - war eine Entscheidung, die ich nicht bereute. Denn mein Kopf besaß nach wie vor mehr Mitspracherecht als mein Bauch. "Ich weiß nicht, ob ich der Richtige für den Job bin", gestand ich ihm also, während ich nervös an der Nagelhaut an einem meiner Finger herumzupfte. "Sie müssen wissen, dass ich selbst nichts von Typen will und sie dementsprechend auch nicht heiß machen möchte. Das wäre nicht fair." Ich versuchte mich an einem Lächeln, das die Situation ein wenig auflockern sollte, aber ich ahnte, dass es mir kläglich misslang. Noch immer fühlte es sich an, als würde ich ihm eine Lüge auftischen, obwohl es keine Lüge mehr darstellte. Bislang war mir in Berlin noch nie ein Mann begegnet, der mich hätte in Versuchung führen können. Die Deutschen besaßen kantige, lange Gesichter und entsprachen nicht wirklich meinem Typ. Mein schwules Herz hatte ich mir herausgerissen, und wahrscheinlich geisterte es immer noch irgendwo in Japan herum, wo man an so ziemlich jeder Ecke irgendeiner wahnsinnig appetitlichen Schnitte begegnete. In Deutschland hingegen konnte ich in aller Ruhe die Hete spielen, ohne irgendwelche Schwierigkeiten zu bekommen. Natürlich gab es noch die asiatische Pornografie, aber ein kleines Geheimnis durfte ja wohl jeder hüten, oder nicht? "Du bist offiziell nicht geoutet, stimmts?" Herr Sowotny maß mich forschend mit den Augen, und dieses Mal schaute er mich alsbald verständnisvoll, ja beinahe einfühlsam an. "Aber du brauchst keine Angst zu haben. Du besitzt keinerlei Verpflichtungen gegenüber den Jungs. Wenn du deine Sexualität gern für dich behalten möchtest, ist das dein gutes Recht. Du musst mit niemandem ins Bett gehen, du musst dich von niemandem anfassen lassen. Sie sollen dich nur von der Ferne aus bewundern dürfen. Die feuchten Träume wirst du ihnen ja wohl trotzdem erlauben, die sie anschließend von dir haben werden, mh?" Sicherlich stimmte es tatsächlich, dass ein Schwuler andere Schwule erkannte, wenn er sie nur anschaute. Mein Gaydar funktionierte um ehrlich zu sein nicht immer astrein, aber dies war wohl der Tatsache geschuldet, dass er schon seit Ewigkeiten ungenutzt in mir ruhte. Man konnte seine Instinkte zum Schweigen bringen, wenn man es nur darauf anlegte. Selbstbeherrschung war etwas, das ich mir in den letzten Jahren beigebracht hatte. Ich hatte mich auf eine Weise erzogen, wie es meinem Herrn nie gelungen wäre. Impulsartig wollte ich Herrn Sowotny widersprechen und ihm erklären, dass ich wirklich nicht auf Männer stand, auch nicht im Geheimen, aber dann begriff ich, dass ich ihm nichts vorzumachen brauchte. Auch er war wahrscheinlich irgendwann einmal ein verunsicherter Junge gewesen, der vermutet hatte, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Deshalb bestritt ich seine Theorie nicht. Denn im Grunde stimmte sie auch. In diesem Leben war ich ein Ungeouteter. "Na schön", seufzte ich anstelle und sah, wie sich der Blick meines Gegenübers prompt freudig aufklarte. "Solange ich mich nicht ganz ausziehen muss." "Du darfst deinen Lackslip selbstverständlich anbehalten", schmunzelte Herr Sowotny. "Die Jungs sollen schließlich noch ein bisschen fantasieren, anstatt nackte Tatsachen präsentiert zu bekommen." Ich hörte ihm schon gar nicht mehr richtig zu. Anstelle überlegte ich, ob ich mich richtig entschieden hatte. Hatte mein Bauch oder mein Kopf das Zepter bei dieser Entscheidung in der Hand gehalten? Selbst diese Frage vermochte ich mir nicht zu beantworten. Denn ich wusste noch nicht einmal mehr, weshalb ich überhaupt eingewilligt hatte. Aus Geldgeilheit oder aus dem Wunsch heraus, von männlichen Blicken endlich wieder begehrend angesehen zu werden und mich attraktiv zu fühlen? Wahrscheinlich aber sehnte ich mich nur nach meiner Sippe. Denn die Schwulenszene war noch immer mein Metier, ganz egal, für welches Leben ich mich in der Vergangenheit entschieden hatte.     *     Immerhin hatte ich ein Mitspracherecht bezüglich der Musik besessen, wenn ich mir schon quasi ein Kostüm hatte auf den Leib schneidern lassen müssen. Bald schon hatte ich erfahren dürfen, dass der alte Herr Sowotny genauso eine perverse Sau war wie all die anderen Typen auch. Dass er in gewissen Belangen mit dem Schwanz Entscheidungen traf und nicht mit dem Kopf. Nun gut, in solch einem Establishment war ihm dies gestattet. Ich hätte wahrscheinlich auch aus den Vollen geschöpft, wenn es darum gegangen wäre, einen knackigen Typen sexy einzukleiden. Obwohl 'einkleiden' freilich übertrieben war. Da ich der Meinung war, die Sache entweder ganz oder gar nicht durchzuziehen, hatte ich ein paar Songs ausgesucht, welche ich persönlich als äußerst erotisch und striptauglich empfand. Harte Beats würden meine Bewegungen untermalen, falls ich es denn schaffte, mich einfach fallen zu lassen. Vorsorglich hatte ich mir deswegen ein Biere genehmigt und mir sogar einen Analplug eingesetzt, der bei so ziemlich jeder Hüftbewegungen gegen meine Prostata rieb. So würde es mir leicht fallen, meinen Kopf zum Schweigen und meine Instinkte zum Sprechen zu bringen. Man behauptete immer, dass Sex im Kopf begann, und natürlich stimmte dies auch, aber genau dieser Kopf konnte einem ungemein hinderlich sein, wenn es darauf ankam. Dann musste man auf körperliche Stimulation zurückgreifen, um die Synapsen zu entspannen.   Die Lichter da draußen gingen bereits aus und gaben mir das Zeichen dafür, dass mein großer Auftritt gekommen war. Im Reflex zog ich meine lange, schwarze Kutte, die perfiderweise denselben Kragen besaß, wie sie ein Pfarrer ihr eigen nannten, enger um meinen Körper, in dem Wunsch, mich vor meinem Publikum zu verhüllen und mich gleichzeitig vor mir selbst zu verstecken, dabei jedoch wissend, dass es kein Zurück mehr für mich gab. Ich hatte keinen blassen Schimmer davon, wie viele hungrige Augen mich erwarten und sich an mir laben würden, und ich hoffte insgeheim, dass kaum eine Menschenseele erschienen war, um mich zu sehen, doch so wie ich den Vorhang lüftete und auf das verlängerte Podest trat, sollte ich präsentiert bekommen, dass meine Hoffnungen nicht erhört worden waren. Das Stroboskoplicht blitzte auf und ließ mich in die Gesichter unzähliger Männer jeder Altersstufe blicken; der Großteil gehörte in etwa Herrn Sowotnys Jahrgang an, doch natürlich starrten mir auch junge Gesichter erwartungsvoll entgegen. Nein, ich durfte mich von diesen gierigen Raubtieren nicht einschüchtern lassen. In einem Anflug von prickelndem Selbstbewusstsein hob ich das Kinn, setzte einen ernsten, aber ungemein kühnen Blick auf und stolzierte in meinen fetten, schweren Lederstiefeln über die Plattform. Früher, in meinem alten Leben, war ich eine Rampensau gewesen, der es nichts ausgemacht hatte, sich vor unzähligen verzückten Mädchen oben ohne zu zeigen und mit ihren Hormonen zu spielen, aber das war lange her, und außerdem unterschieden sich solche Situationen ganz und gar von der derzeitigen. Mädchen zeigten ihre Verzückung auf ganz andere Weise. Sie gerieten außer sich und kreischten vielleicht sogar, aber Männer warteten zuerst ab, mit Lüsternheit im Blick und schmutzigen Gedanken im Kopf. Ehe sie angriffen, verging einiges an Zeit, aber wenn sie es dann taten, musste man sich in Sicherheit bringen, denn sie nahmen keine Rücksicht auf Verluste. Ich war mir dessen bewusst, und ich wollte Risiko spielen. Ich war noch immer heiß und begehrenswert, insbesondere durch das dramatische, schwarz-silberne Make Up, welches mir einen futuristischen Look eingehaucht hatte. Ich sah gut aus, ja, ich hätte mich wahrscheinlich selbst gefickt, wäre dies möglich gewesen. Was es aber leider nicht war. Mit einem verführerischen, kühlen Augenaufschlag machten sich meine Finger an der schwarzen Kutte zu schaffen, allerdings ohne sie zu öffnen. Die Augen der Männer hingen an meinen Händen. Sie lechzten danach, zu erfahren, was sich darunter befand, und ich konnte ihnen dies nicht verübeln. Die Überraschung würde mir gelingen, falls ich denn genügend Mumm besaß, um sie ihnen zu präsentieren. Ich war zwar relativ erregt dank meines kleinen Hilfsmittels, das mir gute Dienste erwies, aber wollte ich tatsächlich von hunderten Augen aufgefressen werden? Noch nicht einmal mein Bauch wollte sein Okay zu dieser Aktion geben... ...bis mein Blick sich schließlich durch reinen Zufall auf ihn fokussierte. Es war eines der jungen Gesichter, welches mir nun auffiel, weil es sich gewissermaßen von denen der anderen unterschied. Dunkle Mandelaugen blitzten mich an, während ein spitzbübisches Lächeln seine Züge zierte, so wie sich unsere Blicke trafen. Doch selbst ohne dieses hätte er wahrscheinlich die süßeste Versuchung dargestellt, die mir seit Jahren untergekommen war. Ein Kribbeln jagte über meinen Rücken aufgrund dieses vielsagenden Zwiegespräches, während welchem wir uns mit bloßen Blicken so viel flüsterten. Allerdings verflog der Moment so rasch, wie er gekommen war, um meine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken. Oder besser gesagt, auf jemanden. Direkt neben dem hübschen, jungen Teufel nämlich entdeckte ich ein Gesicht der etwas älteren Natur, das jedoch nicht minder attraktiv anmutete. Und vor allen Dingen kannte ich es. Ich hatte jahrelang täglich in diese Augen geschaut, die mich so prüfend zu mustern gepflegt hatten wie die keines anderen. Auch jetzt ruhten sie kritisch dreinblickend auf mir, auch wenn sich die gleißende Gier in ihnen spiegelte wie in einem finsteren, dunklen Meer. Um ehrlich zu sein hätte ich es nicht für möglich gehalten, Andro jemals wieder zu sehen. Für mich war es ein Abschied für immer gewesen, als ich mich von ihm abgewandt und ihm meinen Sklavenring zurückgegeben hatte. Dieser Schritt war der Wichtigste für mich gewesen. Der bedeutendste Schritt in Richtung Freiheit. Irgendwann hatte ich mir eingeredet, in den Ketten, die ich mir selbst auferlegt hatte aus Zuneigung zu ihm, für immer ein Gefangener sein zu müssen, ohne ein eigenes Leben und ohne eigene Entscheidungen. Die Gewissheit, dass ich ihn selbst Jahre später noch immer gewissermaßen geliebt hatte, hatte ich unterdrückt, ganz der Herr über mich selbst, der ich geworden war. Doch wie atmete es sich mit einer versklavten Seele, die ich an ein Leben gekettet hatte, in dem sie sich nicht zu entfalten vermochte? Jahrelang hatte ich keine Luft mehr bekommen. Doch jetzt atmete ich sie in meine Lungen, die Freiheit, von der ich so lang geglaubt hatte, sie wäre mein Gefängnis. Es war nur ein kleiner, dünner Strohhalm, den er mir hinhielt und an den ich mich klammerte. Ich wusste nicht, was er hier machte und wieso er sich dazu entschieden hatte, mir zuzuschauen, geschweige denn wusste ich, wer der anbetungswürdige Junge an seiner Seite war. Doch all diese Fragen verschwammen in meinem Kopf, so wie ich begann, mich langsam zu entblättern. Das Gewand glitt über meine Schultern und gab nach und nach meinen Oberkörper frei, begleitet von dem ausufernden Jubel und Geklatsche der testosterongeschwängerten Männer, die gekommen waren, um meine Blöße zu sehen zu bekommen. Doch ich nahm sie nur am Rande war; meine Nummer zog ich längst nur noch für Andro und den Knaben ab, der mich so unendlich scharf machte, als er sich bei meinem Anblick gierig über die Lippen leckte. Diese Lust wurde im Kopf entfacht, und sie brannte in meinen Synapsen wie Zunder, um sich dann auf meinen Körper auszuweiten. Ein Blick, eine Suggestion, eine Mutmaßung meinerseits, wie es wohl in seinen Gedanken aussah, so wie mein Gewand vollständig von mir glitt und ich in nichts mehr als einem Lackslip dastand. Über meiner Brust spannte sich nichts weiter als ein ledernder Harness, und auf meinen Oberschenkeln prangten satanische Kreuze, ebenfalls aus einem Ledergeflecht gesponnen. Der Teufel, der sich unter dem Gewand eines Heiligen verborgen hatte. Nun hatte ich ihn freigelassen, und ich hob mit geschmeidigen Bewegungen meine Arme über den Kopf, um mich zu aller Faszination zu räkeln wie ein Geschöpf der Hölle, dem kein Einhalt mehr geboten werden konnte. Unter den Blicken des verruchten Dämons an Andros Seite erwachte meine Libido wie ein wildes Tier und begann an seiner stählernen Kette zu reißen. Und genauso floss mir das Testosteron in Strömen, so wie ich in die Augen meines ehemaligen Meisters höchstpersönlich schaute. Im Gegensatz zu seiner reizenden Begleitung wusste er wesentlich besser, wie man selbst ausufernde Gefühle der Lust im Zaum hielt, aber der Funken, der in seinem Blick glühte, schwelte hell und heiß, und er loderte noch heftiger, so wie ich auf ihn zuschritt und in meinem geilen Überschwang seine Hand nahm und sie an meine Hüften legte. Die knackigen Beats verschluckten mein Stöhnen, welches er mit dieser Berührung heraufbeschwor, denn er strich mir tatsächlich über den Schenkel, als gehörte ich noch immer ihm. Er bewunderte eindeutig sein Eigentum mit einem wissenden Lächeln im Gesicht, das ich in meiner Rolle der kühlen Schönheit jedoch nicht erwiderte. Anstelle wandte ich mich selbstbewusst ab, ihm signalisierend, dass er nicht der einzige Mann für mich war. Es gab immerhin noch einen, der mir genauso viel gab wie Andro. Die Blicke des Jungen klebten nach wie vor hingerissen an mir, und als ich mich zu ihm herabbeugte, wusste er instinktiv, was ich mir von ihm zu holen versuchte. Seine geöffneten Lippen trafen auf die meinen, unsere Zungen fanden sich für einen prickelnden Augenblick lang zum verheißungsvollen Spiel, als würden sie eine Absprache miteinander treffen. Die Männer um uns herum grölten vor Wonne aufgrund dieses heißen Spektakels. Auch in mir schrie die Lust förmlich nach dem körperlichen Exzess, in dem sie sich aalen wollte in der Suche nach Erfüllung, doch dies hatte ganz allein die Zunge des süßen Mistkerls zu verantworten. Gespalten wie die einer Schlange hatte sie sich um die meine gewunden, und ich fragte mich, ob er ahnte, wie heftig ich auf diese Tatsache abfuhr. Ich liebte Tätowierungen und Piercings an den Körpern meiner Partner seit ich denken konnte, weshalb der Typ haargenau in mein Beuteschema fiel mit seinen optischen Verschönerungen. Seine Arme waren über und über tätowiert, und es gelüstete mir danach, auch den Rest seines Körpers zu sehen, jeden einzelnen Zentimeter.   Aber mein Verstand kehrte allmählich zurück, als ich mich nach der Show zum Rauchen nach draußen verkrümelt hatte. Ich kam nicht umhin, das Geschehen Revue passieren zu lassen, kreisten meine Gedanken doch um all die verruchten Eindrucke und wilden Gelüste. Da sie dies nun allerdings mit einer gewissen Distanz taten, war es mir möglich, mich selbst für meine Ausrutscher zu maßregeln. Wie hatte ich mich nur so gehen lassen können? Bedeuteten mir meine Ziele denn gar nichts mehr? Wollte ich sie tatsächlich über meinen schändlichen Gelüsten aus den Augen verlieren? Nein, natürlich nicht. Aber der Junge war schön gewesen. Wirklich schön. Wie eine fleischgewordene Sünde, der man verfiel, wenn man nicht auf sich Acht gab. Andro wiederum hatte mich wahrscheinlich lediglich sentimental werden lassen. Die alten Zeiten waren intensiv gewesen, wie ein Rausch. Nacht für Nacht hatten wir das Glück in Reinform in unseren Körpern aufwallen lassen, vereint in einer Symbiose aus dem lustvollen Schmerz und der schmerzvollen Lust. Jahrelang hatte dies meine Erfüllung dargestellt. So etwas hakte man nicht einfach ab. Auch wenn es so vieles vereinfacht hätte.   Allmählich fröstelnd hüllte ich mich tiefer in meine Kutte, wie, um den Teufel in mir wieder zu verbergen. So wie ich die Zigarette jedoch mit zitternden Fingern wieder zu meinem Mund führte und an ihr sog, bis sie glühte, vernahm ich Schritte hinter mir. Ich nahm mir vor, meine Maske des Desinteresses aufrecht zu erhalten und keinen potenziellen Verehrer, der mich, angemacht von meiner Pornoshow, abschleppen wollte, auch nur eines Blickes zu würdigen, aber dann sah ich doch hin und schaute geradewegs in das Gesicht der personifizierten Sünde, die ein schiefes Grinsen für mich bereithielt. Im Schlepptau hatte sie Andro, der sich apart im Hintergrund hielt. Allerdings nur solange ich ihn nicht direkt ansprach. "Wer ist er?", wollte ich ohne Umschweife wissen und deutete mit dem Kinn auf den reizenden Jungen, als wäre er nur ein Gegenstand, über den man sprach anstatt mit ihm zu sprechen. "Ist das dein neues Spielzeug?" "Ich bin Rena", erwiderte der Junge, ehe Andro antworten konnte und deutete eine Verbeugung an, die allerdings eher sarkastisch anmutete. Arschloch. Mein Mundwinkel zuckte abfällig. "Wenn du fragst, ob ich Andros neues Spielzeug bin, muss er ja mal ein altes gehabt haben." Er schmunzelte durchtrieben. "Eines, das er irgendwann abgelegt hat, weil es ihm zu langweilig geworden ist." Er nestelte an meiner Kutte herum, und ich ließ ihn gewähren, schenkte ihm jedoch einen missbilligenden Blick. "Nein, Rena-chan, da irrst du dich", widersprach Andro ihm nun und lenkte meinen Aufmerksamkeit auf sich, indem ich rasch, ja schon beinahe verschreckt, den Blick hob. "Yoshiki hat viel mehr mich abgestreift wie eine Jacke, die ihm nicht mehr gefiel." Etwas Anklagendes dominierte seine geduldigen, aber strengen Augen, und ich konnte ihm schlichtweg nicht standhalten. Hatte es noch nie gekonnt. Und die Tatsache, dass heute offenbar der Tag der Abrechnung gekommen war, machte es nicht einfacher. "Was?" Rena legte den Kopf schief und musterte mich irritiert. "So behandelt man aber nicht seinen Herrn." "Stimmt", gab Andro ihm Recht. Er trat nun näher zu uns heran und stützte einen Arm gegen die Mauer hinter mir. Sein Blick schwelte auf mir wie eine Bedrohung. Lauernd. Abschätzend. "Aber das ist Schnee von gestern. Es ist mir scheißegal, was du jetzt tust und wen du jetzt fickst, Yoshiki." "Weil du einen Ersatz gefunden hast", schlussfolgerte ich ungeahnt forsch und schielte in Renas Richtung. "Weißt du, mir ist es auch egal, was du tust und wen du fickst. Ich habe mit dir nichts mehr zu tun." Sollte ich eifersüchtig auf Rena sein? Vielleicht klang ich tatsächlich wie einer, der sich verraten fühlte, aber ich spürte tatsächlich weder Neid noch Missgunst in mir aufsteigen. Nicht einmal der Gedanke daran, dass Andro Rena jede Nacht fesselte und jene irren Spielchen mit ihm vollführte, die vor Jahren noch nur mit zuteil geworden waren, verursachte ein Engegefühl in meiner Brust. Anstelle quälten mich ganz andere Dinge. Fragen. Jene der neugierigen, lüsternen Natur. Eine Weile schwieg Andro, ehe er mit einem beinahe mitleidigen Lächeln auf mich herabblickte. "Vorhin hat das aber ganz anders ausgesehen", urteilte er. "Du scheinst mir noch immer sehr an seiner schmutzigen Vergangenheit zu hängen, so, wie du uns angemacht hast." "Das war nur Show", verteidigte ich mich kühl. "Nicht mehr und nicht weniger." Damit warf ich meine Zigarette zu Boden und zermalmte sie unter meiner dicken Stiefelsohle. Rena beäugte mich dabei skeptisch mit vor der Brust verschränkten Armen. Oder doch eher herausfordernd? "Wenn du solche Shows abziehst, musst du aber auch damit rechnen, dass du eindeutige Angebote bekommst", bemerkte Rena beflissen. "Mit bloßem Gucken geben sich nicht alle Typen zufrieden, das solltest du eigentlich wissen." "Er sollte es sogar am besten wissen", präzisierte Andro breit schmunzelnd. "Er selbst wäre früher sehr ungehalten geworden, hätte man ihn scharf gemacht, um ihn dann fallen zu lassen wie eine heiße Kartoffel." "Ja, früher, früher." Ich rollte mit den Augen und spürte nun doch ein unbändiges Schwelen in meinem Magen, dessen Stärke mich förmlich erschaudern ließ. Dieses hörte allerdings nicht auf den Namen Eifersucht sondern auf den Namen Wut. "Ich bin nicht mehr der, den du damals unter deiner Fuchtel hattest. Ich lebe nicht mehr nur für Sex." Meine Augen wurden schmaler. "Ich bin erwachsen geworden, Andro." Ich spuckte seinen Namen aus, als handelte es sich dabei um etwas Ekelhaftes. Dabei handelte es sich bei dem einzigen Ekelhaften, mit dem ich gerade konfrontiert wurde, um mich selbst. Wie widerlich Selbstverleumdung schmeckte. Wie bitter. "Erwachsen, so so." Andro ließ sich zu einem tiefen Seufzen hinreißen, ehe er nach Renas Arm griff und ihn mit sich zog, weg von mir. "Komm, Süßer, lassen wir den Erwachsenen in Ruhe weiter seinen Erwachsentätigkeiten nachgehen. Nicht, dass er wieder in alte Verhaltensmuster wegen uns zurückfällt und sein Mönchsorden ihn verstößt, weil wir ihn in Versuchung geführt haben." Rena kicherte aufgrund seiner sarkastischen Worte, während ich gereizt meinen Kiefer vorschob. Ich wollte die Wahrheit nicht hören. Ich wollte weiterhin die Augen vor ihr verschließen und so tun, als existierte sie nicht, während ich der hässlichen Lüge ihr hübsches Angesicht verlieh. Es hatte eine halbe Ewigkeit lang funktioniert, und es würde auch in Zukunft funktionieren. Heute Nacht würde ich mir auf das rattenscharfe Rena-Luder einen runterholen und damit würde meine Gier ebenfalls gestillt sein. Ich war anspruchslos geworden, weil ich keine andere Wahl gehabt hatte. Dieses Leben ließ einem nicht viele Möglichkeiten. "Eine Frage noch", machte ich mich jedoch bemerkbar, da die beiden sich nach wie vor in meiner Nähe herumdrückten, als würden sie darauf warten, dass ich es mir aufgrund ihrer Provokationen doch noch anders überlegte. Sie drehten sich fast synchron zu mir um und sahen mich gespannt an. "Fickt sich der kleine Mistkerl eigentlich besser als ich?" Ein genüssliches Schmunzeln erwuchs auf den beiden Gesichtern, aber jenes Andros war das, was die vielsagendsten Ausmaße annahm. "Du wirst schon selbst herausfinden müssen, wie er sich fickt", raunte er und strich seinem Goldjungen zufrieden über die Wange. "Komm mit uns und hol dir deine Antwort." Ich stand näher an der Klippe, unter der das Verderben lauerte, als jemals zuvor. Natürlich verbat mir mein Verstand, einfach schwach zu werden und mich aufzugeben, all das, was ich mir in den letzten Jahren aufgebaut hatte, aber ich war leider nur zu kleinen Teilen eine Maschine, sondern viel mehr ein Mensch mit Gefühlen, Trieben und Sehnsüchten, und wenn ich mir mein herausgerissenes Herz nicht früher oder später zurückholte, würde ich an der Wunde verbluten, die dieser Gewaltakt zurückgelassen hatte. Renas einladender Blick schließlich war der Auslöser dafür, dass ich mich von der Wand abstieß und mich wortlos in Bewegung setzte. Es war bereits der Kuss gewesen, der diesen fatalen Schritt eingeleitet hatte, und nun führte ich ihn aus, ohne nachzudenken, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Denn ich eroberte mich lediglich das zurück, was mir schon immer gehörte und mir auf ewig gehören würde.   Andro und Rena wohnten in einem Hotel gar nicht weit entfernt von dem Club, was erklärte, wieso es sie an diesem Abend ausgerechnet in den Schuppen verschlagen hatte, in dem ich meine Show ablieferte. Dennoch hielt ich das Ganze für einen mehr als seltsamen Zufall, sondern fast schon für ein abgefucktes Schicksal. Die Götter mochten mich ganz bestimmt nicht, dafür aber vielleicht die Dämonen, die mich nun in die Arme dieser wollüstigen Männer trieben. Unser Pakt war mit dem Zufallen der Tür hinter uns besiegelt. Alles, was ich tun wollte, war, mein Gewand abermals abzuwerfen und den Teufel zu enthüllen, der ich war, und so fiel der schwarze Stoff achtlos zu Boden und gab meine Haut frei, über die Renas wunderbare Hände sofort begehrlich zu wandern begannen. Bereits diese simplen Berührungen fachten das Feuer in mir an, mit welchem ich den Jungen in einen ungestümen Kuss verwickelte, brennend vor Verlangen und ungehalten vor Sehnsucht. Er war gewissermaßen der Engel, der mich errettet hatte, auch wenn er wie ein kleiner Satansbraten aussah und mich auch wie einer anpackte. Nicht sehr feinfühlig, zwar auch nicht grob, aber doch bestimmt, so, wie eine Frau mich nie würde anfassen. Es dauerte nicht lange, ehe Andro Renas Kinn packte und dieses von mir wegzog, um selbst seinen Mund in Anspruch zu nehmen, kurz nur, aber besitzergreifend. "Vielleicht sollten wir Yoshi-chan erst einmal zeigen, wie das unter Männern überhaupt geht", wisperte er ihm anschließend gegen die Lippen, allerdings so laut, dass ich es hören konnte. "Bestimmt hat er es über die Jahre in seinem Zölibat vergessen." Er wartete gar nicht erst darauf, dass ich etwas zu dieser Behauptung beitrug. Er schob seine Hand in Renas Nacken und führte den Jungen mit sich, ehe er ihm flüsternd bedeutete, sich auf das Bett zu begeben. Dort kniete er schließlich in seiner vollen Pracht, die jedoch noch weiter ausgeschmückt werden sollte, indem Andro ihm die Weste von den Schultern streifte. Sein kompletter Rücken war mit Tätowierungen versehen, weshalb ich nicht umhin kam, mir auf die Unterlippe zu beißen. Andro hatte den wahrscheinlich schönsten Jungen ganz Japans eingefangen und gezähmt, und nun durfte ich tatsächlich ebenfalls davon profitieren. Auch ich würde ihn haben dürfen, ganz, mit Haut und Haar, da war ich mir sicher. Nicht nur, weil ich wusste, dass Andro nach wie vor alles mit mir teilen würde, was ihm gehörte, sondern vor allen Dingen, weil Rena danach lechzte. Immer wieder huschten seine Blicke an mir auf und ab, selbst dann noch, als Andro sich ebenfalls entblößt hatte und anschließend an Renas Hose herumzerrte. "Na, Yoshi, wie viel Saft hat sich in deinen Eiern in all den Jahren angestaut?", neckte Andro mich mit einem Seitenblick aus schmalen Augen. "Genug, um Renas hübsches, kleines Loch aufzufüllen?" Die Frage war rein rhetorischer Natur, denn natürlich wusste er, wie viel Geilheit bereits jetzt in mir pulsierte und mit was für einem Hunger ich den beiden Männern dabei zuschaute, wie sie sich alsbald miteinander verlustierten. So wie Rena seine Unterhose vom Bein schüttelte, hockte er sich auf Andros Schoß und rieb dessen Schwanz mit einer Ladung Gleitgel ein, das sie in ihrem Nachtschränkchen aufbewahrten. Nicht lange und er führte ihn sich ein wie jemand, der dies offensichtlich nicht zum ersten Mal machte. Noch immer beschlich mich nicht das leiseste Gefühl von Eifersucht. Natürlich war der Platz auf Andros Schoß lange der meine gewesen, aber ich überließ ihn Rena nur zu gerne, wenn er ihn so schön und wonnevoll ritt. Verzückt ließ Andro seine Hände über seinen traumhaften Körper gleiten, und ich kam nicht umhin, mir vorzustellen, dass ich es war, der ihn so anfasste. So begehrend und lüstern. Und vielleicht erging es Rena nicht anders, denn obwohl Andro es war, der ihm Lust spendete, so sah er doch immer wieder zu mir hinüber und stöhnte nur für mich, immer wieder und so sehnsüchtig. "Kannst du es mir auch so geil machen, Yoshi?", japste er irgendwann inmitten seiner heißen Bewegungen, die unter anderem dafür sorgten, dass mein verdammter Lederslip höllisch spannte und seine Zwecke kaum mehr verrichtete. Eine Regung, und ich riskierte, dass mein Schwanz heraussprang. Doch wäre das schlimm gewesen? "Er kann es sogar noch geiler", haspelte Andro an seiner Brust und sah mich herausfordernd an. "Er hat ein Prinz-Albert-Piercing, und wenn er damit deine Prostata rammelt, dauert es nicht lange, bis er dir den Orgasmus nur so aus dem Körper jagt." "Oh, verdammt...wie geilgeilgeil!" Rena geriet fast in Ekstase aufgrund dieser Verheißungen und bog ächzend den Rücken durch. "Dann will ich ihn jetzt sofort!" All diese Worte jedoch sorgten dafür, dass ich mir verlegen den Nacken rieb. "Ähm...ich hab das gar nicht mehr", nuschelte ich entschuldigend. "Ich hab es rausgemacht, als ich beschloss, keine hübschen Jungs mehr zu vögeln, die davon profitieren könnten." Andro blinzelte mir vorwurfsvoll an, während Rena offenbar einen Scheiß auf dieses Geständnis gab. Er zog sich Andros Schwanz heraus und krabbelte entschlossen an das Ende des Bettes, um mich beim Saum meines Slips zu packen. Prompts stolperte ich vorwärts und fiel auf die Matratze. "Das ändert nichts daran, dass ich dich will", schnurrte er begehrlich und legte sich rücklings vor mich, die Beine an die Brust gezogen, da er wusste, dass ich diesem Anblick unmöglich wiederstehen konnte. Und ich konnte tatsächlich nicht. Ich konnte seinen bereits eingerittenen Anus sehen, vorfreudig zuckend und bereit, durchdrungen und gefickt zu werden. Ohne irgendwelche Sperenzchen. "Machs mir, Yoshi. Scheiß auf dein Zölibat. Das hier brauchen wir jetzt beide." Andro derweil kniete nun hinter mir und berührte mich an der Schulter. "Du bist doch gesund, oder?", wisperte er nahe meinem Ohr. "Andernfalls lass ich dich Rena nicht barebacken, und dich barebacke ich dann ebenfalls nicht." Seine Worte rasten wie ein Blitz durch mich hindurch. Andro wollte was? Er wollte mich nehmen, während ich mich in Rena vergaß? Das Paradies breitete seine Arme für mich aus, und ich wäre ein Idiot gewesen, hätte ich mich nicht gedankenlos in sie geworfen. Mein Blick war sicher verhangen und verriet genauso viel von meiner Lust wie mein steifes Glied und meine fahrigen Bewegungen, als ich über meine Schulter hinweg in die Augen meines früheren Herrn sah. Und irgendwie war er immer noch mein Herr, zumindest fühlte es sich so an. "Ich bin gesund", behauptete ich. "Ich hatte in den letzten Jahren kaum Sex, und wenn dann mit nur einer Person..." "Ich erkenne dich wirklich kaum wieder", gestand mir Andro und streichelte mich im Nacken, als wollte er mich trösten. "Das ist nicht mein Yoshi. Zeit, den Yoshi, den ich so begehrt habe, zurückzuholen." Oh ja, das war es. Ich gab ihm uneingeschränkt Recht. Der alte Yoshi existierte noch, irgendwo tief in mir, und ich fühlte, wie er immer mehr an die Oberfläche driftete und sich bald nicht mehr vertreiben ließ. Spätestens, als ich meinen Slip loswurde und mich auf Rena legte, um ihm nah sein zu können, während ich mit ihm schlief, kam ich gegen das entfesselte Biest nicht mehr an. Es war stärker als die Vernunft und nahm meinen ganzen Körper ein, ließ ihn sich gegen den Jungen bewegen, bis dieser heiser schrie und Mal um Mal erschauderte. Er ließ mich wissen, dass er es liebte und mich genauso heiß begehrte wie ich ihn. Doch da war noch jemand anderes, der mich heiß begehrte. Dieses eine, kehlige Stöhnen, das mir irgendwann im Eifer des Gefechts entwich, galt nicht Renas heißer Enge, sondern Andros Fingern, die mir den Plug herauszogen, um Platz für sich selbst zu verschaffen. "Der alte Yoshi war offenbar doch nie ganz weg", hörte ich ihn urteilen, und ich wusste, dass er damit auf den Plug anspielte. Nur der alte Yoshi hätte sich etwas in den After eingeführt. Der neue Yoshi war keine Schwuchtel gewesen, weil dieser Yoshi nur ein Konstrukt dargestellt hatte. Eine verlogene Identität, die der Sündenlast endlich zum Opfer gefallen war. Als er in mich eindrang, vergrub ich mein Gesicht in Renas Halsbeuge und kniff die Augen zusammen, während ein stummer Schrei in meiner Kehle verharrte. Ich erkannte ihn wieder, meinen Herrn, wusste wieder, wie er sich anfühlte, wenn er mich penetrierte. Ich erwachte eingekesselt von diesen beiden heißen Männern zum Leben und ließ mich von Andro alsbald fest in Rena stoßen, welchen ich küsste, immer wieder küsste, bis sein Stöhnen nach seinem Höhepunkt schmeckte und sich mit dem meinen vermischte. Es handelte sich bei unserer Vereinigung um keine Nummer von langer Dauer, denn wir alle hielten dieses intensive, hemmungslose Spiel nicht lange durch, nicht einmal Andro konnte meiner so lange undurchdrungen gebliebenen Enge nicht minutenlang widerstehen. Wir verströmten uns ineinander, und so wie die Lust wie eine Explosion der Wonne aus mir wich, so wich auch meine Bereitschaft, noch länger dieses verdammte Lügenkonstrukt aufrechtzuerhalten. Nein, ich würde nicht in mein neues Leben zurückkehren, jetzt, wo mein Herz so heftig schlug und ich wieder wusste, wer ich war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)