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No.

Sasuke & Sakura
von

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Prolog


 

Prolog
 


 

„Schon wieder nur 80 Punkte?!“ Sakura starrte unfassbar auf den Auswertungsbogen ihrer Klausur und konnte nicht glauben, dass ihr Lehrer Herr Orochimaru sie schon wieder zu unrecht bepunktet hatte.

„Sakura, 80 Punkte sind doch nicht übel. Ich habe nur 60“, lächelte ihre Freundin Hinata ihr zu, die neben ihr saß. Sakura schaute grimmig zu ihrem Lehrer, der weiterhin Klausuren austeilte. „Du verstehst das nicht, Hinata. Ich schneide in keinem Fach schlechter ab, ich bleibe immer über 95 Punkte. Nur bei der Oro-Schlange schneide ich beschissen ab und das mit Absicht, das weiß ich.“

Hinata schaute sie nur mitleidig an. Sie hatte natürlich recht, Hinata selbst merkte, dass Herr Orochimaru ihre Freundin schlechter bewertete; auch was die mündliche Beteiligung anging. Er nahm Sakura kaum dran und warf ihr dann vor, dass sie sich im Unterricht nicht beteiligen würde.

„Mann, echt jetzt, Sasuke, 98 Punkte!“, brüllte auf einmal ein blonder Junge in der vordersten Reihe.

„Schrei mir nicht ins Ohr“, beklagte sich der Angesprochene und schien von seiner eigenen Leistung unbeeindruckt zu sein.

Sakuras Augen weiteten sich. Nein, das konnte nicht sein. Nicht schon wieder.

„Ich fass es nicht. Sasuke, der null Ahnung von Biologie hat, schneidet wieder besser ab? Hinata, ich hab's dir gesagt, der Typ ist Orochimarus Liebling“, beschwerte sich Sakura. Sie verschränkte verbissen die Arme vor der Brust und schaute den Hinterkopf des Uchihas hasserfüllt an. Ob Sasuke wirklich keine Ahnung von Biologie hatte, wusste sie eigentlich nicht, da er sich in diesem Fach kaum meldete. Doch sie könnte schwören, dass Herr Orochimaru ihm trotzdem in Klausuren Punkte schenkte.

„Hmh, auf dem Zeugnis hatte er auch letztens eine 1, obwohl er sich kaum beteiligt“, überlegte Hinata und führte ihren Finger zum Kinn. Sakura stöhnte genervt auf. „Unglaublich.“

Der Gong der Schule beendete den Unterricht und ließ Sakura erleichtert aufseufzen. Schulschluss. Sie musste aus diesem Klassenraum raus, sie konnte das Gesicht ihres Lehrers nicht mehr ertragen. Zusammen mit Hinata lief Sakura die Treppen zur Klassentür hinunter und wollte hinaus in den Schulflur, doch sie wurde aufgehalten.

„Haruno, würden Sie die Tafel wischen?“, erhob sich die Stimme von Herrn Orochimaru. Kein Bitte und sie würde später auch kein Danke erwarten. Sakura verdrehte sofort die Augen. Das war so klar. Sie drehte sich zu Hinata um. „Hina, geh du schon nach Hause, sonst verpasst du deinen Bus“, lächelte sie ihrer Freundin zu. Diese fragte nach, ob sie nicht doch auf sie warten sollte, doch Sakura streikte ab. „Geh schon.“

Danach drehte sich die Rosahaarige zur Tafel um und begann diese zu wischen.

„Sasuke, tolle Leistung“, hörte Sakura mit halben Ohr zu, wie Orochimaru seinen Liebling lobte. Der Klassenraum hatte sich schon geleert; nur Sasuke, Orochimaru und Sakura hielten sich im Raum auf.

„Danke“, kam es von Sasuke, was Sakura nicht erwartet hätte. Sie drehte sich leicht zu den beiden um und sah, wie Sasuke seinen Lehrer anlächelte. Der Schwamm in ihren Händen wurde von ihrer Hand zerdrückt. Er wusste, dass Orochimaru ihn mochte und nutzte es schamlos aus.

Als Sakura mit Tafelwischen fertig war, legte sie den Schwamm zurück auf die Ablage und schritt mit Sasuke – der das Gespräch bedauernswerterweise gleichzeitig mit dem Fertigwerden der Tafel beendet hatte – durch die Klassentür in den Schulflur, der wie leergefegt war, da der Unterricht schon seit zehn Minuten beendet war. Sakura hörte Sasuke, der dicht hinter ihr lief. Am liebsten würde sie sich zu ihm umdrehen und ihm ihre Meinung sagen, doch sie hielt sich zurück und versuchte ihn so gut wie möglich zu ignorieren. Dies erwies sich aber anscheinend als schwierig.

„80 Punkte nur, huh?“, erhob sich die Stimme des Uchihas hinter ihr. Sakura blieb abrupt stehen und kniff vor Wut die Augen zusammen. Sie wusste zwar nicht, woher er immer von ihrer Punktzahl wusste, doch jedes mal, wenn sie schlechter als er abschnitt – besonders bei Orochimaru, was immer der Fall war – konfrontierte er sie damit provozierend.

„Ich habe jetzt keine Nerven für dich, Uchiha“, presste Sakura zwischen ihren Lippen hervor, ohne sich umzudrehen. Sie lief weiter bis zu den Parkplätzen der Schule. Sasuke holte sie ein und tappte neben ihr her. Er lachte, was Sakura nur noch mehr provozierte.

„Heute so mürrisch? An deiner Stelle würde ich sofort nach Hause, um zu lernen. Musst die 80 Punkte ja irgendwie ausgleichen.“ Okay, Sakura konnte sich nicht mehr zurück halten. Sie blieb stehen, drehte sich zu Sasuke um und bohrte ihren Finger in seine Brust. „Jetzt hör mir mal zu, Uchiha. Du brauchst mir nichts vom Lernen erzählen, ich weiß, was ich tun muss und was nicht. Du brauchst mich gar hier zu belehren, du bist derjenige, der die einsen zugeschoben kriegt, ohne dich je auf irgendeine Weise bemüht zu haben.“ Sakura atmete tief aus und war froh, endlich das ausgesprochen zu haben, was sich keiner getraut hatte. Sie schaute zu Sasuke auf, der einen Kopf größer als sie war und sie nun borstig anschaute. Dann aber schlich sich ein Grinsen auf sein Gesicht.

„Ob ich mich bemühe oder nicht, ist nicht deine Sache. Und wenn es auch ohne viel Aufwand geht; warum sollte ich mich dann für den schwierigen Weg entscheiden?“ Er zuckte seine Autoschlüssel aus seiner Hosentasche. Sakura schaute ihn grimmig an. Er hatte ja irgendwie recht und Sasuke wusste, dass sie dies wusste, doch ihm zustimmen wollte sie auf gar keinen Fall. Dazu war sie zu stolz. Als Sakura Sasuke nicht mehr sah, stöhnte sie wieder einmal genervt auf. Der Tag war miserabel …

Sakura lief weiter und kam an den Autos ihrer Lehrer vorbei. Plötzlich stolperte sie und landete auf der Motorhaube eines dunkelgrünen Wagens. Die Haruno fluchte leise, rappelte sich wieder auf und musterte das Auto, auf das sie gefallen war.

„Toll! Oro!“, rief sie fassungslos und hob die Hände in die Luft. Wie ironisch, dass sie unbedingt auf seinem Auto landen musste. Ein Glück befand sich ihr Lehrer noch im Schulgebäude. Augenblicklich kam Sakura eine Idee in den Sinn. Ihre jedes mal unterbepunkteten Klausuren … Orochimarus Verhalten ihr gegenüber im Unterricht … sein Lieblingsschüler Sasuke .

Mit einem Mal kam die ganze Wut wieder in ihr auf. Ohne groß zu überlegen – und trotzdem umschauend, ob jemand in der Nähe stand - schnappte sich Sakura ihre Schlüssel aus der Tasche und lief einmal um Orochimarus Wagen, während sie den Schlüssel am Lack des Autos streifen ließ. Ellenlange Kratzer zierten das Gefährt und die Haruno fühlte sich wohl. Ihre ganze Wut hatte sie an seinem Auto ausgelassen.

„Sieh einer an“, erhob sich plötzlich eine Stimme hinter Sakura. Sie zuckte vor Schreck zusammen.

Nein. Bitte nicht. Doch als Sakura sich umdrehte und in Sasukes Gesicht schaute, bestätigten sich ihre Ängste. Es war zwar nicht Orochimaru selbst, doch da Sasuke sein Liebling war, war dies sogar schlimmer.

Der Uchiha klatschte in die Hände. „Saubere Arbeit“, lobte er sie sarkastisch und kam ihr näher.

„Ich dachte, du bist schon weg“, war das einzige, was Sakura dazu sagen konnte. Sasuke lehnte sich an das Auto neben ihm. „Leider habe ich mein Buch in meinem Spind gelassen. Doch anscheinend war das eher ein Glücksfall“, sagte er und schaute sie besserwisserisch an. Sakura blickte zu Orochimarus zerkratztes Auto.

„Du hast gar keine Beweise“, konterte sie und entfernte sich langsam. Nicht, dass Orochimaru hier gleich aufkreuzen würde …

Sasuke löste sich vom Wagen und lief der Haruno nach. „Ich bin nicht dumm, Sakura.“ Die Angesprochene drehte sich um und sah Sasuke, der sein Handy in die Höhe hielt. „Bilder sagen mehr als tausend Worte. Doch bei mir würden auch Worte reichen, schließlich mag mich Orochimaru“, fuhr der Uchiha weiter fort und Sakura fühlte sich nicht mehr gut. Sie bereute sofort ihre Tat. „Gib mir das Ding!“, sprach sie und versuchte verzweifelt nach Sasukes Handy zu greifen, der dieses aber hoch genug hielt, damit sie nicht drankam.

„Das bringt nichts, Sakura“, lachte er und schubste sie an der Schulter leicht zur Seite. Diesmal musste Sakura zugeben, dass er recht hatte. Sie ließ die Schultern hängen und seufzte auf.

Sasuke sah ihr an, dass ihr die Sache zu schaffen machte, fuhr aber trotzdem weiter fort.

„Was wohl so eine Tat für Konsequenzen hat? Eine Musterschülerin, die mit lauter einsen um sich wirft, würde eine Schulsuspendierung drohen? Krass.“ Nun hatte er Sakura. Sie sah ihn geschockt an und Panik stieg in ihr auf.

„Sag es keinem“, sagte sie, „bitte.“ Sasuke grinste. Sobald es um ihren Ruf an der Schule ging, war sie Feuer und Flamme und warf sich sogar ihm unter. Mal gucken, wie weit er es treiben konnte …

„Na gut“, erwiderte er, sprach aber sofort weiter, als er Sakuras zu frühe Erleichterung sah, „unter einer Bedingung.“ Er sah, wie Sakura ihm zuhörte.

„Du wirst alles machen, was ich dir sage.“ Die Angesprochene dachte, sich verhört zu haben. „Wie bitte?!“ Sasuke blickte auf sein Handy. „Ah okay, wenn du nicht einverstanden bist, kann ich auch die Bilder-“ „Stopp! Ich bin einverstanden! Aber wie lange soll das gehen?“ Ohne richtig überlegt zu haben, hatte Sakura ihm zugestimmt. Doch nach ihr gab es keinen anderen vernünftigen Ausweg aus dieser Situation. Sasuke grinste wieder siegessicher. „Das entscheide ich. Du wirst alles machen, was ich dir sage und das ohne das eine Wort zu sagen.“

Sakura schaute ihn fragend an.

„Du darfst nicht Nein sagen.“

Regel 1: Schutznahme


 

Regel 1: Schutznahme
 


 

Dienstag. Sakura war früh an der Schule angekommen. Zu früh. Doch Sasuke hatte gewollt, dass sie eineinhalb Stunden früher auf dem Schulhof auf ihn warten sollte und das ohne ihr einen bestimmten Grund zu nennen. Und da Sakura nicht Nein sagen konnte, blieb ihr nichts anderes übrig, als hier in aller frühe auszuharren. Nicht mal der Hausmeister machte seine Runden … wahrscheinlich schlief er noch. Sie schrieb aus Langeweile Hinata eine SMS, dass sie in der nächsten Zeit nicht mit ihr abhängen konnte und das wegen Sasuke. Ihre Freundin zeigte Verständnis, verlangte aber, ihr die Situation zu einem passenden Zeitpunkt zu erklären.

Eine halbe Stunde verging, ohne, dass sich etwas tat. Sakura setzte sich auf die Bank neben den Eingang der Schule. Auf was hatte sie sich da nur eingelassen? Sasuke konnte mit ihr alles machen, was er wollte und das vielleicht für den Rest ihrer Schulzeit. Hätte sie sich nicht einfach stellen sollen? Doch eine Schulsuspendierung oder vielleicht sogar ein Schulwechsel würde sie nicht ertragen können. Nein, das war die beste Entscheidung gewesen.

Die restliche Stunde verging ebenfalls, ohne, dass Sasuke sich blicken ließ. Sakura hatte sich noch nicht von der Bank bewegt und war sogar fast eingeschlafen. Währenddessen hatte sich der Schulhof und auch das Schulgebäude gefüllt. Zehn Minuten vor Unterrichtsbeginn entdeckte sie dann schließlich doch Sasuke, der gemütlich Richtung Eingang lief.

„Hey!“, rief Sakura ihm gereizt zu. Er lief weiter und deutete damit an, dass sie ihm folgen sollte.

„Wo warst du?! Ich hab hier fast zwei Stunden auf dich gewartet!“ Sasuke lief weiterhin behaglich zu seinem Spind, schloss ihn auf und legte einige seiner Bücher hinein.

„Ich? Ich war Zuhause“, antwortete er lässig. Sakura starrte ihn an und begriff immer noch nicht.

„Und warum hast du mich dann eineinhalb Stunden früher zur Schule geschickt?!“ Sasuke knallte seinen Spind zu und wendete sich nun ganz zu der Haruno. „Mir war danach. Und außerdem sollst du begreifen, dass es nicht einfach mit mir ist“, sprach er und schmiss seinen Rucksack in Sakuras Arme. „Hier, trag den“, fügte er hinzu und lief voraus. Die Haruno starrte ihn währenddessen unglaublich hinterher. Er hatte sie absichtlich, ohne jeglichen Grund, früher zur Schule geschickt und sie dort fast zwei Stunden warten lassen, nur weil ihm danach war ?! Sie schaute auf Sasukes Rucksack, der auf ihren Armen lag. Und nun sollte sie auch seinen Rucksack tragen?! Wieder stieg Wut in der Haruno auf. Das konnte nicht wahr sein. Sie lief dem Uchiha nach.

„Sasuke, das ist doch nicht dein ernst?“, sprach sie, als sie ihn eingeholt hatte. Der Schwarzhaarige aber tat so, als ob es das normalste der Welt wäre. „Natürlich ist das mein ernst. Wenn es nicht mein ernst wäre, hätte ich schon längst gelacht.“ So ernst wie er diese Worte aussprach, konnte man gar nicht glauben, dass er Witze riss.

Plötzlich blieb Sasuke vor dem Englischraum stehen. „Hör zu“, begann er und schaute die Haruno an, die seinen Rucksack schulterte. Ihren trug sie auf der linken Seite, seinen auf der rechten.

„Es gibt Regeln“, fuhr er fort, doch Sakura schaute ihn nur verwirrt an. „Was für Regeln?“

Sasuke lehnte sich an den Türrahmen der Klasse. „Die Regel für heute lautet, dass du mich in Schutz nimmst. Und das vor allen Leuten, die mich heute nerven werden, okay? Du kennst ja diese Leute.“ Sakura schaute ihn mit zusammengezogenen Brauen an. Es gab Schüler auf dieser Schule, mit denen Sasuke sich gerne anlegte oder wohl eher diese sich mit Sasuke anlegten und es flogen auch manchmal Fäuste. Auch wurde Sasuke von einigen Mädchen angesprochen, die sich Haushoch in ihn verliebt hatten.

„Aber kriegst du das nicht alleine hin? Ich mein jetzt nicht die Mädchen, sondern die anderen Typen“, fragte die Haruno. Schließlich war sie selbst etwas schlaksig. Sie konnte zwar zuschlagen, wenn sie wollte, doch wenn sie sich so mit Sasuke verglich, wirkte sie schon wie eine Bohnenstange. Er war hingegen muskulös und hatte breite Schultern.

Sasuke seufzte auf. „Natürlich krieg ich das alleine hin. Aber es geht mir darum, nicht von den Typen genervt zu werden. Und das übernimmst du dann. Halt sie einfach von mir fern und du hast die erste Regel eingehalten.“ Die erste Regel? Es kamen noch mehr?!

„Und was ist, wenn ich das nicht tue?“, fragte Sakura, wusste aber schon die Antwort.

Sasuke zuckte sein Handy aus seiner Hosentasche. „Ja dann muss ich wohl-“ „Okay, schon gut, hab's kapiert“, unterbrach Sakura ihn. Sasuke zuckte mit den Schultern. „Du hast gefragt. Und jetzt kannst du mir meinen Rucksack wiedergeben, du hast nicht mir Unterricht. Komm zur Pause wieder hierher, dann kannst du ihn weiter tragen.“ Mit diesen Worten riss der Schwarzhaarige seinen Rucksack von Sakuras Schulter und schritt in den Klassenraum. Die Haruno schaute ihm verärgert hinterher. Das konnte doch nicht wahr sein! Ohne sich weiter darüber unnötig aufzuregen ging Sakura auch in ihren Unterricht.
 


 

~*~
 

Die Pause hatte begonnen und Sakura eilte zu Sasukes Klassenraum. Sie wollte nicht zu spät kommen und wer weiß, was er mit den Bildern anstellen würde, wenn sie nicht rechtzeitig bei ihm war. Als Sakura sich durch gefühlt tausende von Schülermassen geschlängelt hatte und an dem Klassenraum ankam, sah sie den Uchiha, der gelangweilt an der Wand neben der Tür lehnte. Sie blieb atemringend neben ihm stehen.

„Eine Minute länger und ich hätte Oro die Bilder gezeigt“, kam es nur abfällig von ihm. Sakura verdrehte die Augen. „Tut mir leid, dass ich nicht fliegen kann.“

Sasuke seufzte auf. „Wie dem auch sei. Hier.“ Er drückte der Haruno wieder seinen Rucksack in die Hände und lief voraus. Sie lief ihm nach.

„Muss ich ständig bei dir sein? Kannst du mich nicht einfach rufen, wenn du mich irgendwie brauchst?“, fragte Sakura, da sie keine Lust mehr hatte, ständig in seiner Nähe zu sein, obwohl nicht mal der erste Tag richtig begonnen hatte. Nun war es Sasuke, der seine Augen verdrehte. „Nein. Zu anstrengend, dich wieder zu finden.“ Mit diesen Worten war es für ihn erledigt, doch Sakura war hartnäckig. „Du kannst mich einfach anschreiben, ich kann dir-“ „Ich sagte nein. “ Die Haruno stöhnte sichtlich genervt neben ihm auf. Wie ironisch, er durfte das Wort sagen, was sie nicht in den Mund nehmen konnte. Ohne, dass Sakura wusste, wohin Sasuke hinlief, folgte sie ihm. Doch als sie die Pfeile zur Cafeteria sah, konnte sie es sich denken. Er hatte wohl Hunger.

„Hey, Uchiha!“, erhob sich plötzlich eine Stimme hinter den beiden. Die Rosahaarige drehte sich um und entdeckte einen Jungen, der zu den typischen Schülern gehörte, die sich mit Sasuke anlegten. Und obwohl der Uchiha sie jedes mal fertig machte, legten sie sich weiterhin mit ihm an. Sakura konnte irgendwie verstehen, dass er genervt war. Sie blickte kurz zu Sasuke und gab ihm ein Zeichen, dass er weitergehen solle und sie das schon hier klären würde. Schließlich hatte sie die Regel einzuhalten. Der Uchiha zuckte lässig mit den Schultern und war an der nächsten Ecke verschwunden. Sakura legte die zwei Rucksäcke ab und atmete tief ein. Mit einem vernünftigen Gespräch ließ sich der Typ bestimmt abwimmeln.

„Hey“, rief Sakura zurück und der brünette Junge wunderte sich, warum Sakura auf ihn reagierte.

„Was willst du denn?“, erwiderte er.

„Ich weiß nicht, was du ständig von Sasuke willst. Aber solltest du dich nicht etwas zurückziehen? Ich mein, schließlich hast du doch am Ende immer das blaue Auge“, versuchte die Haruno so sachlich wie möglich zu bleiben, doch als sie realisierte, dass sie ihn eigentlich provozierte, indem sie ihn indirekt als schwach bezeichnet hatte, schaute sie ihn mit großen Augen an. „Aber nicht, dass du nicht stark wärst.“

Auf der Stirn des Brünetten pochte eine Ader. „Doch, das hast du aber eben behauptet. Und warum sprichst du überhaupt für Sasuke? Oder bist du einer seiner Bettgeschichten, die immer noch an ihm hängt?“ Nun war es eine Ader auf Sakuras Stirn, die anfing zu pochen. Bettgeschichte? Von Sasuke? Sie ging einen Schritt auf ihn zu. „Nun hör mir aber mal zu. Ich mach das hier nicht freiwillig und will die Sache so schnell wie möglich beenden, also jetzt lass mich in Ruhe und kümmer dich um deinen eigenen Dreck!“ Mutig lief sie auf ihn zu und gab ihm einen kräftigen Schubs, der veranlasste, dass er auf den Rücken fiel. Sakura schaute geschockt auf ihn hinab und konnte nicht glauben, was sie da gerade getan hatte. Noch bevor sie in das grimmige Gesicht des Jungen schauen konnte, schnappte sie sich schnell die beiden Rucksäcke und sprintete davon. Als sie um die Ecke rannte, lief sie beinahe in Sasuke hinein, der an den Spinden lehnte.

„Und ich dachte, du wirst nicht mehr handgreiflich“, lachte er.

„Was, ich dachte, du bist schon in der Cafeteria?“, fragte Sakura unglaublich nach. Hatte er etwa die ganze Szene mitbekommen?

„Ich laufe sehr langsam, solltest du wissen“, antwortete er nur trocken und löste sich von der Wand. Er setzte zum Gehen an. Dass Sasuke absichtlich an der Ecke gewartet hatte, um zu schauen, ob alles beim rechten lief und er eingeschritten hätte, falls etwas passiert wäre, erwähnte er nicht. Sakura schulterte beide Rucksäcke und folgte ihm. „Und ich dachte, du bist wegen Basketball eine Sportskanone“, murmelte sie leise.
 


 

~*~
 

Sakura saß an einem der Cafeteriatische und wartete auf Sasuke. Er hatte ihr nicht erlaubt, ein Tablett zu nehmen. Stattdessen sollte sie einen Tisch frei halten und auf ihn warten. Doch da Sakura sowieso keinen Hunger hatte, sondern eher müde war, stützte sie ihre Hand an ihrer Wange ab und schloss die Augen. Die zwei Stunden Schlaf, die ihr morgens genommen wurden, machten ihr zu schaffen. Dieser Uchiha machte ihr zu schaffen. Was sollte diese Regel? Schutznahme …

Plötzlich schnippte jemand vor ihrem Gesicht mit den Fingern. „Aufwachen, Essen ist da“, sprach Sasuke, der gegenüber der Haruno platz nahm. Sakura öffnete ihre Augen und sah ein Tablett, das viel zu voll war. Ein Stapel voller Burger, Pommes und, und, und.

„Viel Spaß, das alles aufzuessen“, kommentierte Sakura nur. Auf Sasukes Lippen schlich sich sofort ein Grinsen. „Das alles ist nicht für mich. Das hier ist für mich.“ Er hielt ein belegtes Brötchen mit Käse und Salat in die Höhe, was eindeutig gesünder aussah als der Rest auf dem Tablett. „Der Rest ist deins.“ Damit schob er das Tablett vor Sakura. Diese schaute ihn mit geweiteten Augen an. „Sasuke, das ist nicht dein ernst. Es ist zehn Uhr morgens, ich kann doch nicht so viele Burger essen, das ist ungesund“, antwortete sie und schob das Tablett wieder zu ihm. Sasuke schaute sie provozierend an. „Klang das etwa nach einem umformulierten nein? Ich glaube, ich müsste …“ Noch bevor Sasuke seinen Satz zuende sprechen konnte, schob Sakura das Tablett wieder zu sich und begann einen der Burger aus der Verpackung zu holen und biss hinein. Sasuke grinste. „Gutes Mädchen. Außerdem denke ich, dass du ein bisschen zu Kräften kommen musst. Schließlich hast du heute wenig geschlafen und dich mit einem Typen angelegt.“ Sakura bemerkte, dass Sasuke Dinge aufzählte, die gar nicht typisch für sie waren. Wenig Schlaf … sich mit Mitschülern anlegen … ungesundes Essen am Morgen; alles Dinge, die anders waren. Je klarer Sakura wurde, dass sie sich durch den Uchiha veränderte, desto größer wurde ihr Frust und da tat nun der Burger gut.

„Sasuuuke~“ Plötzlich kam ein rothaariges Mädchen auf den Schwarzhaarigen zu und Sakura wusste sofort, was sie zu tun hatte. Karin schlang ihren Arm um Sasukes Hals, Sakura erhob sich und stemmte die Arme auf den Tisch, was einen lauten Knall verursachte.

„Halt dich fern von Sasuke, sonst setzt's was“, sprach sie mit vollem Mund, was Karin anekelte.

„Ihh“, kam es von der Rothaarigen angeekelt, „Ich wollte Sasuke nur fragen, wann er wieder Zeit hat, aber ich komm später glaub ich wieder.“ Sakuras Wut, die sich durch den Tag angesammelt hatte und das Frustessen, das sich in ihrem Mund befand, hatten Karin verschreckt. Sakura setzte sich mit einem Ruck wieder auf den Stuhl und begann den zweiten Burger auszupacken. Sasuke beobachtete sie dabei und musste grinsen. „Also ich hätte nicht gedacht, dass du als Musterschülerin so mit vollem Mund reden würdest; kein Wunder, dass du sie verschreckt hast, die ist ja eh so ein Hygiene-Freak.“

Die Rosahaarige biss weiter in ihren Burger und schien den Tränen nahe zu sein „Lass mich in Ruhe, mein Tag ist beschissen“, redete sie weiter mit vollem Mund und biss erneut in ihren Burger. Nummer drei war dran …

Sasuke lachte. „Ausgezeichnet.“
 


 

~*~
 

Der Gong der Schule ertönte das letzte mal an diesem Tag. Sakura trug wieder beide Rucksäcke um ihre Schultern und lief mit Sasuke in Richtung seines Autos. Im Lehrerzimmer hatte es heute Aufruhr wegen Orochimarus Wagen gegeben, da dieser fast jedem die Schuld zugeschoben hatte, was die Kratzer anging. Zuerst war es wohl Herr Hatake gewesen, dann die Direktorin Tsunade – was absoluter Schwachsinn war – und Sakura war sich sicher, dass er nun anfangen würde, seine Schüler zu beschuldigen. Doch da sie ihn heute nicht gesehen hatte, war sie froh, dass er nicht die Möglichkeit gehabt hatte, ihr Dinge vorzuwerfen. Sakuras Magen machte plötzlich Geräusche. Die sechs Burger mit den Pommes zusammen hatten ihrem Magen nicht gut getan …

Als Sasuke an seinem schwarzen Auto ankam, gab Sakura ihm seinen Rucksack.

„Hier und tschüss“, sprach sie und wollte zum Gehen ansetzen, doch der Uchiha hielt sie zurück.

„Stopp. Ich hab mein Mathebuch im Spind vergessen“, sagte er, während er in seinen Rucksack schaute, „Das nächste mal beauftrage ich dich, meine Bücher zu holen. Jede Pause wechseln. Aber für heute kannst du nur mein Mathebuch holen gehen, ich warte. Außerdem bin ich mit dir heute zufrieden, du hast gute Arbeit geleistet“, erklärte der Schwarzhaarige und Sakura verdrehte die Augen, da sie ihn endlich loswerden wollte. Sie ging nicht auf sein Lob ein.

„Wie lautet dein PIN?“ Sasuke übergab ihr einen kleinen Zettel mit Zahlen und Sakura machte sich auf den Weg zu dem Spind des Uchihas. Der erste Tag würde in weniger als zehn Minuten zuende sein und die Haruno konnte es nicht abwarten, in ihrem Bett zu liegen und einfach nur zu schlafen. Sie fürchtete sich vor dem morgigen Tag. Und den Tag danach. Und den danach. Sakura schüttelte ihren Kopf und wollte sich nicht mit diesen Gedanken beschäftigen. Besser als von der Schule geworfen zu werden. Als Sakura an Sasukes Spind ankam, öffnete sie diesen, schnappte sich Sasukes Mathebuch und knallte den Spind wieder zu. Gerade wollte sie wieder gehen, doch dann wurde sie plötzlich gegen die Wand gedrückt, sodass ihre Füße in der Luft baumelten.

„Ich hab dich nicht vergessen, Kleine“, sprach der brünette Junge von der ersten Pause, den Sakura auf den Boden geschubst hatte. Die Haruno ließ ihre Beine weiter baumeln. „Eh ja, das tut mir leid“, erwiderte sie etwas unsicher und ihr wurde klar, dass sie doch nicht zuschlagen konnte, wenn es darauf ankam.

Er lachte. „Es tut dir leid? Zuerst groß reden, mir einen kleinen Schubser geben und dann doch nicht austeilen?“ Er hielt sie an ihren Oberarmen oben und drückte fester zu. Sakuras Gesichtszüge zogen sich schmerzhaft zusammen. „Und was hast du jetzt vor? Mich schlagen?“, fragte Sakura nach, um das Gespräch in die Länge zu ziehen. Vielleicht kam ja jemand vorbei …

Der Junge schaute auf ihren Körper hinab und grinste leicht. „Nein, Mädchen schlage ich nicht.“

Okay, das war eindeutig. Sakura fuchtelte mit ihren Beinen herum und versuchte ihn zu treffen. Als sie ihn dann auch wirklich traf, ließ dieser abrupt von ihren Armen ab, was veranlasste, dass sie mit ihrem Hintern gerade-links auf dem Boden landete. „Aua“, kam es nur von ihr, während sie versuchte aufzustehen. Doch der Brünette schnappte sich wieder ihre Arme und drückte sie nun gegen die Spinde, die durch den Aufprall klirrten.

„Jetzt hör auf, hier so einen Aufstand zu machen, ich will deinen Schubser nur ausgleichen“, meinte er und kam ihren Lippen nahe. Sakura wich mit ihrem Kopf zurück. „Einen Schubser mit einem Kuss ausgleichen? Das klingt nicht gerade fair.“ Er verdrehte die Augen. „Kann sein, aber das ist mir egal.“ Wieder näherte er sich ihr und Sakura versuchte auszuweichen. Sie blickte zur Seite und sah plötzlich Sasuke, der blitzschnell um die Ecke kam. Er blieb stehen und schaute zu Sakura und dann zu den Jungen. Zuerst wirken seine Züge geschockt, dann aber wurden sie neutral wie immer.

„Sasuke!“, kam es erfreut von ihr, während der Uchiha nur aufseufzte. „Scheint wohl so, als ob ich dich zu früh gelobt hätte“, sagte er bloß und kam auf die beiden langsam, während er dabei seinen rechten Ärmel hoch schob.

„Oh, Uchiha“, kam es von den Jungen. Er ließ von Sakura ab und widmete sich dem Schwarzhaarigen. „Endlich lässt du dich blicken, wir haben noch eine offene Rechnung zu-“ Sasuke schlug dem Brünetten ins Auge und bewirkte, dass dieser umfiel. Dann schnappte er sich Sakuras Handgelenk, schulterte ihren Rucksack und lief davon. „Du hast doch mein Mathebuch?“, fragte er, während beide um die Ecke schritten. Er öffnete auf dem Weg zum Parkplatz Sakuras Rucksack und schnappte sich sein Mathebuch. Sakura schaute ihn währenddessen unglaublich an und konnte nicht glauben, dass er das alles so locker nahm. Schließlich hatte er da gerade einen Jungen umgehauen. Auf einmal wurde Sakura wieder schlecht.

Sasuke schloss seinen Wagen auf. „Das war's für heute, ich-“ Der Uchiha unterbrach sich, als er sah, dass Sakura sich an seinem Auto abstützte. „Was ist?“, fragte er mit zusammengezogenen Brauen nach.

Die Haruno lief zum Gebüsch. „Mir ist schlecht.“ Dann hörte man nur noch, wie sechs Burger und paar Pommes den Magen der Rosahaarigen verließen.

Sasuke seufzte auf. „Na super. Mit dem Typen doch nicht alleine klarkommen, mit den Burgern ebenso … hast du heute überhaupt etwas geschafft?“, beklagte er sich, während er an seinem Auto lehnte und nicht zu der Haruno sah, die nun mit leerem Magen aus dem Gebüsch kam.

„Ich habe deinen doofen Rucksack den ganzen Tag getragen, diese Karin von dir ferngehalten und den Typen auch … anfangs! Und du hast mir den Tag auch wirklich nicht einfach gemacht – wenig Schlaf, ungesundes Essen am Morgen … besser hätte ich es nicht hinbekommen können, klar?!“

Sasuke öffnete unbeeindruckt die Autotür. „Ich hoffe, morgen leistest du bessere Arbeit. Außerdem solltest du dich an das Rucksack-Tragen gewöhnen. Wir sehen uns.“ Mit diesen Worten stieg er in seinen Wagen und fuhr aus der Parklücke. Er ließ eine genervte Sakura zurück. Na toll, nicht mal anbieten, einen nach Hause zu fahren …

Regel 2: Durchfallen


 

Regel 2: Durchfallen
 


 

„Hier ist dein Rucksack – alles eingepackt für deinen letzten Unterricht. Und hier ist dein Brötchen, dein Tee und ein Gutschein für McDonalds, den du unbedingt wolltest.“ Sakura verdrehte die Augen und reichte Sasuke die Dinge, die sie eben aufgezählt hatte. Der Uchiha saß gemütlich an einem Tisch in der Pausenhalle und betrachtete das Besorgte von Sakura kritisch.

„Scheint alles so zu sein, wie ich es wirklich wollte“, kam es nur von ihm ohne sich zu bedanken.

„Ah, und der war für dich gedacht“, sprach er weiter und drückte Sakura den Gutschein in die Hand. Die Haruno schaute ihn verwirrt an. „Soll ich mir etwa noch mehr Burger holen gehen?“ Sie erinnerte sich an den gestrigen Tag und ihr wurde bei dem Gedanken allein schon wieder übel.

Sasuke grinste. „Nur eine kleine Erinnerung an gestern. Wer weiß, vielleicht hast du jetzt einen Burger-Fetisch oder so etwas in der Art.“ Sakura brummte. Sie hatte eher eine Abneigung für Burger entwickelt. Die Haruno bekam wieder Magenschmerzen und setzte sich gegenüber dem Uchiha. Komischerweise hatte er ihr heute noch keine Regel erteilt, obwohl der halbe Tag schon vorüber war – gerade hatte die Mittagspause begonnen. Doch das konnte Sakura egal sein, vielleicht hatte er es einfach vergessen, worüber sie froh sein konnte. Und da Sasuke gerade mit seinem Englischbuch beschäftigt war, holte sie ihre Notizen aus ihrem Rucksack, die sie für den gleich anstehenden Test vorbereitet hatte. Sie hatte die letzten zwei Tage dafür gelernt und kurz vor dem Test noch einmal alles durchzugehen war wie ein Ritual für sie.

„Hey, was machst du da?“, kam es plötzlich von Sasuke, der Sakuras Notizen zu sich zog.

„Mann, Sasuke, ich schreib gleich einen Test, ich will noch kurz lernen“, antwortete sie genervt, während sie sich über den Tisch zu ihm beugte, um ihre Zettel wieder an sich zu reißen. Doch der Uchiha hielt seinen Arm so weit von ihr weg, sodass sie nicht drankam.

„Ich weiß, dass du einen Test schreibst. Ich schreibe auch einen in meinem Englischkurs, er wurde als Vergleichstest angekündigt, also schreiben ihn alle“, erklärte der Schwarzhaarige und überflog schnell die Zeilen auf Sakuras Papier.

„Schön, das weiß ich auch, das wurde uns schon Montag gesagt“, stöhnte sie genervt auf und versuchte nach ihrem Blatt zu greifen, „Jetzt gib schon her, ich will in Ruhe alles durchgehen!“

Sasuke schaute sie grinsend an. „Das brauchst du nicht.“

Die Angesprochene hob eine Braue in die Höhe. „Was heißt das?“, fragte sie unsicher nach, befürchtete aber schon, dass für sie nichts Gutes dabei rauskommen würde.

„Das heißt, Sakura, dass du diesen Test nicht schreiben wirst“, erwiderte er lässig und beobachtete ihre Gesichtszüge, die immer mehr an Glanz verloren und zwischen Entsetzen und Trauer schwankten. „Oder besser gesagt; du wirst absichtlich nichts auf deinen Test schreiben. Außer deinen Namen natürlich“, fügte er Schulter zuckend hinzu und Sakura glaubte, dass er sie nicht mehr alle hatte.

„Was soll das denn?! Ich werde sicherlich nicht meine Noten wegen deinem kleinen Spiel opfern. Nein!“ Sasukes Augen weiteten sich bei dem letzten Wort ihres Satzes. „Habe ich da gerade ein nein gehört?“

Sakura biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte tausende Beleidigungen in ihrem Kopf, die sie ihm am liebsten ins Gesicht spucken würde, doch dazu hatte sie keine Kraft mehr. Verzweifelt ließ sie sich wieder auf den Stuhl fallen und starrte resigniert auf den Tisch.

„Deine Regel für heute lautet durchfallen. Na ja, so krass jetzt auch wieder nicht, es ist ja nur ein Test und keine Klausur, also wird es an deiner Note nicht viel ändern. Vielleicht rutschst du nur von deiner 1 auf eine 2+, oder so“, versuchte der Uchiha die Sache provozierend zu verharmlosen. Er betrachtete ihre monotone Mimik und grinste. Er hatte sie getroffen. Wenn es um Noten ging, war sie wie besessen; sie war diejenige, die ihren Schnitt im 1,1-1,2er Bereich hielt und eine zwei mehr bedeutete einen schlechteren Schnitt. Viele würden sich darüber nicht beklagen, doch Sakuras Traum war es, die 1,0 zu knacken, was ihr aber nie wegen Orochimaru gelang. Sasuke wäre ehrlich gesagt zufrieden, wenn er ihren Schnitt hätte. Er lag bei einem Schnitt von 2,0, was für ihn solide war. Er wäre sicherlich besser, wenn er sich mehr beteiligen würde, doch dazu hatte er nie große Lust.

„Wenn du den Test geschrieben hast …“ Er überlegte kurz, „oder besser gesagt; nicht geschrieben hast, warte in meinem Auto auf mich.“ Er warf ihr seine Schlüssel zu, „Aber ja nicht zerkratzen, okay?“, witzelte er, was Sakura ganz und gar nicht lustig fand. Sie schaute ihn nur emotionslos an. Wenn Sasuke ein völliger Arsch gewesen wäre, dann hätte er nun auch noch ihre Notizen geschnappt und selbst von ihnen profitiert. Doch so gemein wollte er nun auch nicht sein, denn er war schon fies genug. Wenn er so in das Gesicht der Haruno schaute, wirkte es beinahe schon so, als ob sie den Tränen nahe stand. „Warum machst du das?!“, fragte nun Sakura barsch und schaute ihn mit feuchten Augen an. Der Uchiha schulterte seinen Rucksack und seufzte auf. Er blickte in ihre Augen, die sie trotz Tränen fest und ernst anschauten. Sie tat ihm schon etwas leid, aber er blieb bei seiner Fassade. „Mir ist danach.“

Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand aus der Pausenhalle. Sakura fuhr sich gestresst durch die Haare. Wenig Schlaf, keine ausgewogene Ernährung, sich wie eine Bedienstete fühlen … er machte ihr echt zu schaffen.
 


 

~*~
 

Sakuras Hand zitterte als sie ihren Test vorne abgab. Sie hatte die ganze Stunde auf ihr Blatt gestarrt, ohne etwas, außer ihren Namen, aufzuschreiben. Sie hatte es auch nicht über's Herz gebracht, ihren Test früher abzugeben, was schon nach zehn Sekunden nach dem Austeilen der Blätter der Fall gewesen wäre; schließlich durfte sie ja nur ihren Namen aufschreiben. Sakura glaubte nicht, dass sie wirklich auf Sasuke hörte. War es das alles wert? Hätte sie lieber doch gestehen sollen, dass sie Orochimarus Auto zerkratzt hatte? Doch als ihr Test auf dem Stapel landete, da ein Mitschüler sie von hinten anrempelte, war es sowieso schon zu spät. Die Zeit war um, der Test war abgegeben. Niedergeschlagen verließ Sakura den Klassenraum. Das konnte doch nicht alles wahr sein; sie veränderte sich immer mehr. Und das wegen dem Uchiha. Die Haruno fasste in ihren Rucksack und zuckte seine Autoschlüssel hervor. Sie sollte im Wagen auf ihn warten? Was hatte der feine Herr denn noch vor? Wahrscheinlich schlenderte er noch gemütlich durch die Gänge und ließ sich absichtlich Zeit. In Sakura stieg Wut auf. Nein. Sie würde nicht zum Wagen gehen und auf ihn warten. Die Rosahaarige machte kehrt und lief gerade-links in Richtung des Klassenraumes des Uchihas. Er würde schon sehen, was er davon hatte, mit ihr so zu spielen. Sie schritt durch die schon leeren Schulflure und sah Sasuke in der Ferne, der lässig auf sie zukam. Sakura sah, dass er grinste und gerade zum Sprechen ansetzen wollte, doch die Haruno schnitt ihm das Wort. „Jetzt hör mir zu“, brüllte sie und Sasuke weitete erschrocken die Augen, da er nicht mit solch einer Reaktion gerechnet hatte. „Ich fühle mich seit dem Tag, indem ich dieses verdammte Auto zerkratzt habe und du mich gesehen hast, nicht mehr wie ich. Ich fühle mich seitdem einfach nur beschissen, sowohl psychisch als auch physisch und das, obwohl gerade mal drei Tage vergangen sind!“ Sakura wollte ihn gegen die Wand schubsen, bemerkte aber nicht, dass sich hinter dem Uchiha das Jungenklo befand und schubste ihn in den Raum der Toiletten. Sie folgte ihm und hörte, wie die Tür hinter sich wieder zu ging. Na so was es auch besser; obwohl sich sowieso keiner im Schulflur aufgehalten hatte, war es trotzdem sicherer, das Gespräch auf den Toiletten fortzusetzen.

„Du hast dich auf das ganze eingelassen“, konterte Sasuke und hob die Hände in die Luft, als ob er nichts getan hätte. Sakura schnaubte und glaubte durchzudrehen. „Du hast mir ja auch keine andere Wahl gelassen?! Hätte ich ablehnen sollen, damit du mich verpetzen gehen konntest?“, erwiderte sie und schaute ihn dabei fassungslos an. Dann überkam sie plötzlich ein Schmerz an ihrem Kopf. Sie hielt sich am Waschbecken fest und fasste sich an die Stirn. „Mein Kopf …“

Sasuke seufzte auf. „Jetzt beruhig dich erst mal wieder, dein Zustand ist sowieso gerade schlecht“, sagte er, während er auf sie zukam. Sakura schaute ihn bissig an. „Ach, so was merkst du? Wegen wem fühl ich mich denn gerade schlecht?“, kam es von ihr ironisch, während sie versuchte Sasuke von sich zu drücken, der sie stützen wollte. „Lass mich, Uchiha“, zischte sie. Der Angesprochene verdrehte die Augen. „Komm mit“, kommentierte er nur und schnappte sich das Handgelenk der Haruno. Diese verstand nicht, was er nun mit ihr vorhatte. „Was? Wohin? Ich will nicht mit“, sprach sie und versuchte sich von ihm loszureißen. War ihm denn nicht bewusst, wie wütend sie gerade auf ihn war? Doch Sasuke zerrte sie weiter bis nach draußen zu seinem Auto. Dann erst ließ er von ihr ab. „Steig ein“, befahl er und Sakura wunderte sich über seinen ernsten Tonfall. „Erst, wenn du mir sagst, wohin du willst. Außerdem habe ich dir gerade meine Meinung zu dem ganzen hier gesagt, ich hab jetzt echt keine Lust noch mit dir in einem Auto zu sitzen.“ Sakura drehte sich um und wollte gehen, doch Sasuke hielt sie zurück, indem er sie am Oberarm packte und sie zu sich zog.

„Morgen ist ein Feiertag. Du bleibst solange bei mir“, antwortete er kurz. Die Rosahaarige schaute ihn wieder nur entgeistert an und dachte, es mit einem Vollidioten zu tun zu haben. Hatte er ihr vorhin nicht zugehört?! Sie hatte keine Lust mehr auf die ganze Sache.

„Hast du mir gerade nicht zugehört, Sasuke?“, fragte sie ironisch nach.

„Hab ich. Du hast gesagt, sobald du weißt, wohin wir gehen, kommst du mit“, antwortete er lässig und öffnete ihr sogar die Beifahrertür. Sakura war währenddessen verwirrt und konnte nicht glauben, dass der Uchiha sie ignorierte. Ohne weiter zu diskutieren – da sie wusste, dass dies nichts mehr brachte – stieg sie einfach ein. Dabei sah sie nicht, wie Sasuke siegessicher grinste, als er die Beifahrertür wieder zuknallte. Er lief einmal um den Wagen und stieg selbst mit ein. Sasuke startete den Motor und fuhr los.

„Weißt du, ich kann dich gut Zuhause gebrauchen. Meine Schulsachen hast du auch ordentlich zusammengelegt, warum dann nicht gleich auch mein Zimmer?“, sprach er und Sakura hörte nur Provokation aus diesem Satz heraus. Und sie dachte, er würde nun aus Mitleidsgründen sanfter mit ihr umgehen. Da hatte sie sich wohl geirrt …

Regel 3: Bleiben


 

Regel 3: Bleiben
 


 

„Fang schon mal an aufzuräumen und warte nicht auf mich, ich komme spät zurück.“
 

Es waren elf Stunden nach diesen Worten von Sasuke vergangen. Sakura wusste nicht, wohin er hingegangen war, doch als sie nach der Schule zu ihm gefahren waren, hatte er sie in sein Haus gelassen, ihr kurz die Räumlichkeiten gezeigt und war dann auch schon wieder verschwunden. Nun war es eine Stunde nach Mitternacht und Sakura war schon seit Stunden mit dem Aufräumen fertig. Sie schaute sich im Raum um. Sasukes Bett stand hinten rechts in der Ecke. Direkt neben dem Bett war ein großes Fenster zusehen und links neben diesem befand sich Sasukes Schreibtisch und Kleiderschrank. Zudem war noch rechts, wenn man in den Raum reinkam, ein Sofa und gegenüber von diesem ein Fernseher mit einer Konsole. Die Haruno schritt zu seinem Bücherregal, das zwischen Kleiderschrank und Schreibtisch stand. Diese hatte sie ebenfalls sortiert. Nach Autor.

Sakura seufzte auf und nahm auf dem Bett des Uchihas platz. Das Haus war wie leergefegt. Sasuke hatte ihr unterwegs im Auto erklärt, dass seine Eltern für eine Woche geschäftlich fort waren und dass sein älterer Bruder im Ausland studiere. Also hatte er sturmfrei. Sakura wusste nicht, ob sie sich deshalb freuen oder eher fürchten sollte …

Die Rosahaarige erhob sich wieder vom Bett und ging ins Badezimmer, was Sasukes eigenes war, da es direkt an sein Zimmer grenzte. Sie stellte sich vor den großen Spiegel vor den Waschbecken und betrachtete ihr Gesicht. Sie wirkte müde. Um ihre Augen hatten sich dicke Augenringe angesammelt und ihre Haut war blass. Sakura stöhnte auf. Sie würde eigentlich am liebsten sofort schlafen, doch da sie sich nicht in ihrem eigenen Zimmer befand, konnte sie sich nicht einfach in ein fremdes Bett legen und so tun, als ob alles normal wäre. Die ganze Sache hier war nicht normal. Außerdem trug sie immer noch ihre Alltagsklamotten – eine weiße Bluse; die eigentlich nicht nötig war, doch sie als Musterschülerin kennzeichnete, und eine blaue Jeans, damit sie in der Schule nicht zu over-dressed wirkte. Mit einem Faltenrock würden die Leute anfangen, komisch zu gucken, da es an ihrer Schule keine Schuluniformen gab.

Und wie hätte sie auch wissen sollen, dass sie heute woanders übernachten würde. Ihrer Mutter hatte sie geschrieben, dass Hinata sie spontan eingeladen hätte und sie nun dort ihre Nacht verbringen würde.

Plötzlich hörte Sakura, wie in Sasukes Zimmer die Tür aufging. Sie schritt aus dem Badezimmer und sah den Uchiha, der seine Zimmertür gereizt zuknallte und zu seinem Kleiderschrank lief. Er hielt sich sein Auge fest und als Sakura Blut tröpfeln sah, weitete sie ihre smaragdgrünen Augen.

„Alles klar bei dir?“, fragte sie von der Ferne vorsichtig nach, da er nicht mehr so lässig wie immer wirkte. Der Angesprochene schaute überrascht auf, da er nicht damit gerechnet hatte, dass sie noch auf war.

„Warum bist du noch wach? Geh schlafen“, kam es nur von ihm wieder gereizt, während er aus dem Schrank ein graues T-Shirt und eine schwarze lockere Boxershorts herausholte. Er warf sie ihr zu. „Hier“, fügte er nur hinzu, schnappte sich dann ebenfalls einige Klamotten und lief an der Haruno vorbei. Sakura schaute genau auf sein Gesicht, als er an ihr vorbei schritt und bemerkte, dass ein Bluterguss sein Auge zierte. Doch so schnell wie Sasuke hinter ihr im Badezimmer verschwunden war, konnte Sakura nicht mehr erkennen. Er verriegelte die Tür und einige Sekunden danach hörte sie das Prasseln des Wassers der Dusche. Für einen Augenblick verharrte die Haruno in ihrer Position. Dann aber hob sie stöhnend die Hände in die Luft und seufzte gleichzeitig dabei auf.

Was ist jetzt schon wieder los …, schoss es ihr durch den Kopf. Dann aber schüttelte sie ihre Gedanken ab und nutzte die Zeit, in der Sasuke in der Dusche war, um sich umzuziehen.
 


 

~*~
 


 

Sakura musste zugeben, dass ihr die Sachen zu groß waren. Die Boxershorts passten zwar etwas – sie rutschten wenigstens nicht herunter - , doch das graue T-Shirt wirkte fast schon wie ein Nachtkleid. Die Haruno musste sich aber eingestehen, dass die Klamotten bequem waren – sonst trug sie zum Schlafengehen immer ein enges T-Shirt und eine Pyjama-Hotpants. Die Hotpants konnte sie beibehalten, doch ihre engen T-Shirts würde sie gegen weite austauschen müssen …

Sakura blickte zu Sasuke, der auf seinem Bett lag und in der Nacht durch sein Handy scrollte. Das Display beleuchtete sein Gesicht und nun konnte sie seine Verletzungen besser erkennen, obwohl sie einige Meter entfernt auf dem Sofa saß – er hatte tatsächlich ein blaues Auge und eine Platzwunde an der Lippe. Er war nun schon seit einer halben Stunde aus der Dusche raus und hatte kein Wort mit ihr gesprochen. Und Sakura war auch nicht daran interessiert, ihn unbedingt anzusprechen. Es kam oft vor, dass sich Sasuke mit irgendwelchen Leuten prügelte. Doch interessiert war sie eigentlich schon … er wirkte schon sehr angespannt und Sakura hatte lange nicht mehr blaue Flecken mehr an ihm gesehen; sonst beendete er eine Prügelei immer makellos.

Sie hielt es nicht aus, die Neugier packte sie trotzdem. Die Haruno erhob sich und ging auf Sasuke zu, der immer noch auf dem Rücken lag und mit seinem Handy beschäftigt war, jedoch eine Braue in die Höhe hob, als er sah, dass Sakura sich neben ihn auf das Bett setzte.

„Hab echt lange kein blaues Auge mehr an dir gesehen“, fing sie locker an und beugte sich etwas vor, um sein Auge genauer betrachten zu können, „sieht echt fies aus; von wem hast du die?“, fügte sie hinzu. Sasuke seufzte genervt auf und legte sein Handy auf die Fensterbank. „Nicht jetzt, Sakura. Lass mich“, antwortete er und drehte sich auf die Seite und wendete ihr damit den Rücken zu. Doch Sakura blieb hartnäckig. Sie kniete sich auf die Matratze und beugte sich wieder so vor ihn, sodass sie sein Gesicht sehen konnte.

„Du bist nicht der einzige, der einen schlechten Tag hatte“, sprach sie und deutete damit sein Verhalten ihr gegenüber an. Sasuke stöhnte in sein Kissen. „Geh einfach“, hörte Sakura ihn dämpfend durch den Stoff des Kissens. Sie verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust und pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Hey, ich fühl mich auch nicht gerade gut und bin dafür immer noch recht fröhlich. Warum hast du so schlechte Laune?“

Nun ließ Sasuke von dem Kissen ab und richtete etwas seinen Oberkörper auf, um in Sakuras Gesicht zu sehen. „Ich habe ein blaues Auge und du fragst mich, warum ich schlechte Laune habe?“, hakte er mit ironischer Stimme nach. Sakura verdrehte die Augen. „Ja, hast wahrscheinlich Streit gehabt, ich weiß“, brummte sie.

„Ja“, kam es nur genervt von dem Uchiha, „mit paar Idioten eben“, fügte er hinzu und ließ seinen Hals knacken. Sakura nickte verstehend. Also waren es keine bestimmten Typen gewesen; wie sie es sich schon gedacht hatte.

„Lass mich mal sehen“, sagte sie und führte ihre Hand zu Sasukes Auge. Doch dieser schlug ihre Hand zur Seite. „Nein“, zischte er. Nun wurde Sakura aber wütend. Da zeigte sie trotz seiner Taten Sorge um ihn und er lehnte es so barsch ab? „Lass mich doch mal kurz sehen, Mann. Das sollte man nicht so offen stehen lassen.“ Wieder führte sie ihre Hand zu seinem Gesicht und diesmal schob Sasuke sie nun etwas zu grob von sich weg, sodass sie vom Bett aus hart auf den Boden fiel. Sie fasste sich an die Stirn und schaute Sasuke entsetzt an, da sie nicht mit solch einer Kraft gerechnet hatte. Sie zog ihre Brauen zusammen. Wo war sein übliches Grinsen? Seine Provokationen? Seine leicht kindliche Art, sie zu ärgern? Nun war er viel zu ernst und ließ seinen Frust an ihr aus.

Auch der Uchiha selbst schien sich im klaren zu sein, dass er ein wenig zu viel Kraft gegen sie angewendet hatte. „Sakura …“ „Also am Tag gefällst du mir deutlich besser; und das muss was heißen“, sprach sie und erhob sich, als ob nichts gewesen wäre. Sasuke seufzte auf. „Tut mir leid … ich … hast du dir wehgetan?“, fragte er und zog die Haruno am Handgelenk wieder zu sich auf das Bett. „Nein“, brummte Sakura und ihr wurde mit einem mal bewusst, dass es viele Varianten von einem Nein. gab. Das Nein, das sie gerade verwendete, fiel nicht unter Sasukes Defintion von dem Begriff Nein. Die Stimmung änderte sich und ließ Sakura eine andere Seite von Sasuke sehen. Er seufzte wieder auf; eine Angewohnheit von ihm.

„Ich bin noch ein bisschen geladen von vorhin“, sprach er und deutete wohl auf die Prügelei der heutigen Nacht an, „und ich bin frustriert“, fügte er leise hinzu.

„Ja. Ich auch“, murmelte Sakura ebenso still vor sich hin und starrte dabei auf die Bettdecke. Die Müdigkeit, der Typ … Karin … der Test; alles Dinge, die an ihren Kräften zerrten. Ihre Augen wanderten zu Sasuke, der ebenfalls zu ihr schaute. Er war frustriert. Sie war frustriert. Und zwischen ihnen lag sowieso eine Spannung, die sich nicht erklären ließ. Eine gefährliche Spannung.

Mit einem mal nahm Sakura Sasukes Gesicht in ihre Hände und drückte ihre Lippen auf seine. Der Uchiha schien nicht überrascht zu sein, sondern erwiderte den Kuss leidenschaftlich. Ihre Hände fuhren durch die Haare des Uchihas und ihre Lippen wanderten zu seinem Hals. Sasuke schob Sakura auf seinen Schoß und streifte mit seinen Händen über ihre Seiten. Dann machte er sich an ihrem Nacken zu schaffen und hinterließ lila-bläuliche Flecken auf ihrer blassen Haut. Die Finger der Haruno fuhren unter das schwarze Shirt des Uchihas und Sakura spürte seine trainierten Bauchmuskeln. Sie schob das Oberteil immer höher, bis Sasuke bemerkte, dass es sie störte. Sofort zog er sich das Stück Stoff über den Kopf und warf es wahllos in die Ecke seines Zimmers. Langsam küsste sich Sakura runter bis zu seinem Schlüsselbein und spürte, wie Sasukes Hand unter ihr – oder besser gesagt – unter sein ausgeliehenes graues T-Shirt glitt und sich ihrem BH näherte. Ohne Sakura eine Vorwarnung zugeben zog er ihr das Shirt über den Kopf und warf es ebenfalls auf den Boden.

„Deine Regel für heute Nacht lautet, hier bei mir zu bleiben“, flüsterte Sasuke keuchend in ihr Ohr. „Liebend gern“, antwortete Sakura Luft ringend und ließ sich von ihm führen.

Der Frust, der sich bei Sakura eigentlich durch den Uchiha angesammelt hatte, ließ sie an der gleichen Person wieder aus, was ein wenig paradox klang. Und auch Sasuke ließ seinen Frust aus, der durch die Prügelei entstanden war. Er musste zugeben, dass er immer frustriert nach Hause kam, wenn es eine wirklich harte Nacht gewesen war und irgendwie musste er ja etwas gegen dieses Gefühl unternehmen. Entweder spielte er Basketball oder tat das, was er nun mit Sakura machte.

Für Sakura schien es eigentlich nicht üblich zu sein, was sie da gerade tat. Doch Sasuke war ein gutaussehender Junge und spielte in der Schulmannschaft mit. Sie selbst war auch nur ein Mädchen mit Lust und Laune und hatte auch manchmal das Bedürfnis, ihre Frustration auf eine andere Weise auszulassen. Auch wenn sie dabei nie vorher groß überlegte, was eigentlich fatal war, doch im Moment war es ihr egal.

Beide fielen in einen Strom von Leidenschaft und kapselten sich von den Geschehnissen der letzten Tage ab.

Doch was würde passieren, wenn beide am nächsten Morgen ihren Frust ausgeschlafen hatten?

Regel 4: Autowäsche


 

Regel 4: Autowäsche
 


 

Draußen zwitscherten die Vögel fröhlich ihre Lieder und die Bäume wehten im Rhythmus des Windes. Ein Sonnenstrahl fiel zwischen den Vorhängen in das stille Zimmer. Ein Gähnen war zu hören, dann ein wohliges Aufseufzen. Dann eine Weile wieder nichts mehr …

Sasuke lag in seinem Bett und streckte sich ausgiebig. Er drehte sich auf die Seite und versuchte weiter zu schlafen, doch irgendetwas störte ihn. Etwas lag auf seinem Bein. Der Uchiha bewegte seine Beine im Halbschlaf und versuchte das Gewicht, das auf seinen Waden lag, loszuwerden. Fühlte sich wie ein anderes Bein an ….

Mit einem mal schlug Sasuke die Augen auf. Blitzartig fielen ihm die Ereignisse der letzten Nacht ein und als er auch noch direkt in das Gesicht der schlafenden Haruno blickte, fuhr er auf und hielt sich die Stirn. Durch den Ruck wurde auch Sakura wach und ihr Ausdruck wandelte sich vom Verwirrten ins Entsetzte. „Was zum …“, brachte sie nur über die Lippen und deckte sich weiter zu, da die Decke von ihrem Oberkörper herunter rutschte. Auch sie realisierte so langsam, was letzte Nacht nochmal geschehen war und schaute perplex auf Sasukes nackten Rücken, der sich nun auf die Bettkante gesetzt hatte. Sakura konnte nicht glauben, was sie getan hatte. Sie kannte Sasuke zwar schon seit der Mittelstufe, doch außer Provokationen aufgrund der Noten oder kleinen Sticheleien hatte sie nichts mit ihm zu tun. Und außer der Sache mit Orochimarus Wagen. Sakura schaute weiter auf Sasukes freie Schultern und sofort fielen ihr heiße Küsse und weiteres ein …

Sie schüttelte den Kopf.

„Findest du es auch besser, wenn wir das hier alles vergessen?“, erhob sich endlich Sasukes Stimme, während er auf die Boden liegenden Klamotten schaute. Sakura nickte nur resigniert, antwortete aber, als ihr klar wurde, dass Sasuke ihr Nicken gar nicht sah. „Ja … irgendwie schon.“ Die Rosahaarige hatte zwar einen Ruf als Musterschülerin und war auch meistens Zuhause fleißig am Lernen, doch auch sie hatte den einen oder anderen Freund gehabt. Also hatte sie schon Erfahrung, was Dinge im Bett angingen …

Der Uchiha fasste sich wieder an die Stirn und fluchte innerlich auf. „Oh man …“ So hatte er die ganze Sache nicht geplant, „möchtest du zuerst ins Bad?“, fragte er dann aber und die Haruno nickte wieder. Sie schlang sich die Decke um den Körper und verschwand hinter der Tür des Badezimmers. Sasuke ließ sich erschöpft rücklings auf das Bett fallen.
 


 

~*~
 

„Die JugHeads schaffen's in die nächste Runde der …“
 

Die Nachrichten liefen und Sasuke und Sakura saßen nur auf dem Sofa seines Zimmers, während sie auf den großen Flachbildschirm schauten, ohne etwas zu sagen. Die Haruno trug wieder ihre weiße Bluse und ihre Jeans, Sasuke hingegen hatte sich heute für einen grauen Hoodie und eine schwarze Hose entschieden. Gefrühstückt hatte keiner der beiden – sie hatten keinen großen Appetit gehabt, was kein Wunder war, wenn man an das Geschehene zurück dachte. Der Uchiha wendete sich nun Sakura zu.

„Du kannst auch für heute schon gehen“, sprach er, während er die Fernbedienung in die Hand nahm und umschaltete. Sakura schaute ihn verwirrt an. „Aber ich hab noch gar nichts gemacht“, antwortete sie sofort ohne nachzudenken.

„Ich glaube, du hast genug getan“, stellte Sasuke fest und nun wurde auch Sakura klar, wie man ihr Gesagtes noch interpretieren konnte. Ihre Wangen färbten sich etwas Rot, während sie zur Seite blickte. Eine unangenehme Stille breitete sich aus …

Dann seufzte Sasuke auf und schaltete den Fernseher aus.

„Okay“, fing er an und drehte sich zu Sakura. Sie schaute ihn an und hatte schon fast sein blaues Auge vergessen, das er schon seit gestern Nacht hatte, „du musst wirklich nicht hier bleiben. Also das sind jetzt keine fiesen Tricks, ich werde auch nichts machen. Ich glaube, -“, „Nein, ist schon gut“, unterbrach plötzlich Sakura ihn. Sasuke schaute sie verwirrt an, doch die Haruno fuhr fort, „es macht mir nichts aus. Wir hatten beiden schlechte Laune … es war ja … nichts.“ Nun zog der Uchiha eine Braue in die Höhe. „Es war nichts?“, kam es von ihm lachend, „sag mal, machst du öfters so was, oder warum bist du so locker drauf? Außerdem biete ich dir gerade einen freien Tag. Warum nimmst du ihn nicht einfach an?“, fragte er nun neugierig, aber auch kritisch nach. Durch Sasukes Lachen war die Stimmung augenblicklich angenehmer und Sakura spürte, dass er gleich wieder in alte Provokationen zurückfallen würde.

„Ich habe meiner Mutter geschrieben, dass ich bei Hinata bin. Es ist noch recht früh, sie würde sich wundern, warum ich schon zurück bin“, erklärte Sakura sachlich und konnte selbst nicht glauben, dass sie nicht einfach Sasukes Angebot annahm. Irgendetwas in ihr wollte noch nicht gehen … nur wusste sie nicht, was es war.

Sasuke schaute sie etwas skeptisch an, hakte aber nicht weiter nach. „Na schön“, zuckte er mit den Schultern, „dann kannst du ja meinen Wagen sauber machen.“ Und schon bereute sie es, nicht einfach gegangen zu sein. Beide fielen wieder in alte Muster zurück. Sakura lächelte zuckersüß. „Und warum nicht gleich auch noch das ganze Haus? Jetzt mal im ernst, warum gibst du mir immer Aufgaben, die auch Putzfrauen machen?“, fragte sie, erhob sich aber trotzdem schon mal, um sich bereit zu machen. Sasuke legte den Arm auf die Lehne des Sofas und blickte die Haruno an.

„Du wolltest doch bleiben. Oder warte, ich korrigiere mich: du willst gehen, aber kannst noch nicht“, sagte er und betonte den letzten Teil des Satzes so scharf, dass Sakura glaubte, er könnte etwas davon ahnen, dass sie eigentlich von sich aus bleiben wollte. Sie zog die Augen zu Schlitzen zusammen. „Ich bin in der Garage“, kam es nur von ihr abfällig, während sie das Zimmer verließ. Sasuke schaute ihr grinsend hinterher. Sie war wieder im Spiel.
 


 

~*~
 

Sakura hatte sich ihre Bluse ausgezogen und diese um ihre Hüfte gebunden und wischte nun in Top und Jeans bekleidet die Windschutzscheibe des Uchihas, der auf einem Gartenstuhl gegenüber seinem Auto in der Garage platz genommen hatte und die Haruno bei ihrer Arbeit beobachtete. Er hatte es sich gemütlich gemacht; neben ihm auf einem kleinen Tisch stand sein Getränk und er hatte sich die Sonnenbrille auf die Nase gesetzt, während er nebenbei mit seinem Handy spielte.

„Und das ist jetzt die Regel für heute? Dein Auto waschen?!“, kam es von Sakura, die sich hinunter kniete, um über das Kennzeichen des Wagens zu wischen.

„Ja, warum nicht mal was entspanntes?“, gab Sasuke zurück und schlürfte an seinem Limonadensaft. Ob das eine entspannte Aufgabe war, wollte Sakura nicht weiter hinterfragen … im Gegensatz zu den letzten beiden Regeln, in denen sie sich mit einem Typen anlegen und in ihrem Test versagen musste, war diese Regel wirklich angenehmer.

„Warum bist du eigentlich hier und lässt mich dein Auto nicht alleine sauber machen?“ Nun fuhr sie mit dem Lappen über den linken Seitenspiegel.

„Ich will ja nicht, dass du Kratzer rein machst“, zwinkerte er und Sakura verdrehte die Augen. Dieser Witz wurde nie alt. Dass er überhaupt noch so rumwitzeln konnte, obwohl sie so nah an seinem Wagen stand … Sakura brummte.

„Hey, pass auf mit dem rechten Seitenspiegel“, mischte sich nun Sasuke wieder in ihre Arbeit ein, „der ist empfindlich“, fügte er hinzu und die Rosahaarige konnte nicht anders als ihre Augen zu verdrehen. Sie warf den Lappen auf die Windschutzscheibe. „Könntest du aufhören, meine Arbeit zu behindern? Ich bin doch vorsichtig!“, sagte sie und verschränke die Arme vor der Brust, während sie ihn bissig anschaute. Nun erhob sich Sasuke und steckte die Sonnenbrille in seine Brusttasche. Er kam auf die Haruno zu. „Deine Arbeit genügt mir aber nicht.“ Sie hob verächtlich eine Augenbraue in die Höhe. Dann sagte sie wieder etwas Unüberlegtes.

„Was? Soll ich etwa einen Striptease einlegen, während ich deinen Wagen putze?“

Sofort schaute Sakura Sasuke mit geweiteten Augen an als sie sich ihrer Worte bewusst wurde und auch seine Augen waren größer geworden.

„Ehm … so war das nicht gemeint“, sagte sie dann und legte verlegen die Hand in den Nacken. Flashbacks der letzten Nacht jagten ihr durch den Kopf. Sasuke schien nicht anders zu denken.

„Nein … schon gut“, antwortete er nur entgeistert. Eine unangenehme Stille setzte ein …
 

„Hey“, hörten die beiden plötzlich eine Stimme vor der Einfahrt, die sie aus der peinlichen Situation befreite. Sasuke und Sakura drehten sich um und schauten in drei grinsende Gesichter, „Lust, mit uns was essen zu gehen?“, fragte Naruto und schritt in die Garage neben den Wagen des Uchihas, „Heiliger … was zur Hölle ist mit deinem Auge passiert?“, fuhr Neji fort und betrachtete das Gesicht seines Freundes erstaunt. Sasuke verdrehte die Augen. Mit denen hatte er nun wirklich nicht gerechnet.

„Ich hab euch doch gesagt, dass ihr heute nicht vorbeikommen sollt und ich beschäftigt bin“, erklärte er, ohne auf sein blaues Auge einzugehen und lehnte sich an sein Auto. Neji schaute nun verschmitzt. „Ich seh schon, womit du beschäftigt bist“, sprach er und grinste die Haruno an, die nur ihre Augenbrauen irritiert zusammen zog.

„Sie kann ja mitkommen“, sagte nun Shikamaru, während er ebenfalls in die Garage schritt. Sasuke seufzte auf. Wenn selbst Shikamaru, den, den nichts interessiert, seine Meinung dazu gab, wusste er, dass die drei nicht verschwinden würden, ehe er mitkommen würde. Er blickte zu Sakura. „Willst du mit?“, fragte er, doch als er das Knurren ihres Magens hörte, konnte er sich denken, wie ihre Antwort lautete. Schließlich hatte sie – und auch er selbst – noch nichts gegessen und da kamen seine Freunde eigentlich passend. Sakuras Blick fiel währenddessen auf Naruto. Ihre Züge verfinsterten sich und auch er bemerkte ihren giftigen Ausdruck. Er schluckte.

„Gut. Fahrt ihr schon mal vor, wir kommen nach“, sprach Sasuke. „Ihr könnt auch mit uns mitfahren, wir warten“, erwiderte Neji sofort, der seine Autoschlüssel hochhielt, „du kannst auch vorne sitzen“, sagte nun Naruto, da er wusste, dass es der Uchiha nicht mochte, hinten eingequetscht zu sitzen. Sasuke seufzte erneut auf. Was für aufdringliche Freunde er doch hatte …

„Na gut, gibt uns ne Minute.“
 


 

~*~
 

Sasuke, Neji, Naruto und Shikamaru lehnten an dem Wagen des Hyugas und warteten auf Sakura, die nochmal ins Badezimmer vor der Fahrt wollte.

„Mädchen …“, brummte Shikamaru und seufzte auf.

„Was du nicht sagst“, erwiderte Neji. Sasuke erwartete noch einen Spruch von Naruto, doch dieser war ungewöhnlicher Weise still und starrte ohne jegliche Emotion auf den Asphalt.

„Dobe, was ist“, hakte nun der Uchiha nach, da sein Freund wirklich nur bei Ausnahmen ruhiger wurde. Naruto schaute erschrocken auf und wollte zu einer Antwort ansetzen, doch dann hörten sie Sakura kommen.

„Wir können los“, sagte diese und Neji öffnete seinen Wagen, sodass die Antwort von Naruto nicht mehr so wichtig schien. Sasuke aber hielt es noch im Hinterkopf und würde später vielleicht darauf eingehen. Er nahm vorne auf dem Beifahrersitz neben Neji platz. Hinten stieg Shikamaru zuerst ein, dann folgte Naruto, der die Mitte abbekam und als es darum ging, dass Sakura rechts neben Naruto platz neben sollte, zögerte sie.

„Was ist los? Steig ein“, kam es von Neji, der sie aus seiner Scheibe aus anschaute. Naruto blickte sie unsicher an und Sakura warf ihm wieder einen bissigen Blick zu. Dann aber fasste sie sich und nahm neben dem Uzumaki platz. Den Freunden war die Szene nicht entgangen und auch Sasuke schaute skeptisch zu ihnen. Warum zum Teufel benahmen sich die zwei so seltsam?

„Es wäre von Vorteil gewesen, wenn Sakura in der Mitte platz genommen hätte“, kommentierte der Uchiha, ohne weiter auf das Thema einzugehen, da er sah, wie eingequetscht sich Naruto zwischen Shikamaru und Sakura fühlte und Sakura gegen ihre Scheibe gedrückt wurde. Neji seufzte auf. „Ist nun auch egal, ich hab Hunger.“ Mit diesen Worten startete er den Motor und fuhr los. Naruto fühlte sich wirklich etwas unwohl; besonders sein linker Arm war eingequetscht. Er beschloss diesen auf die Lehne hinter Sakuras Kopf abzulegen, erntete aber sofort einen bösen Blick der Haruno als sie Narutos Arm an ihrem Hinterkopf spürte.

„Sorry“, murmelte der Blonde und schaute nur unsicher zur Seite. Sasuke wandte seinen Kopf leicht zu ihnen und beobachtete die beiden, „und mit dem sorry mein ich auch das, was passiert ist“, flüsterte er nun leiser. Sakura schaute ihn unfassbar an. „Denkst du, das hier ist der richtige Ort, um darüber zu reden?“, murmelte sie ebenso still zurück, wusste aber nicht, dass jeder einzelne im Wagen davon Wind bekam.

„Was faselt ihr denn da hinten so heimlich?“, grinste Neji und warf einen Blick in den Rückspiegel. Naruto und Sakura schauten gleichzeitig nach vorn. „Nichts“, kam es dann von der Haruno und sie schien nicht weiter darauf eingehen zu wollen, da sie grimmig aus der Scheibe schaute. Naruto seufzte nur auf.

Währenddessen sank Sasukes Stimmung erheblich; irgendwie gefiel ihm die Sache nicht.
 


 

~*~
 

Neji schlürfte an seinem Milchshake, während er sich gleichzeitig eine Waffel in den Mund schob. Shikamaru hingegen aß mit Messer und Gabel und beförderte ein etwas kleineres Stück seiner Waffel in seinen Mund; genau wie es auch Sasuke, Sakura und Naruto taten – oder letzterer ausgenommen; dieser schlürfte nur an seinem Schokoladenshake, was Sasuke wieder irritierte. Sonst aß der Uzumaki die meisten Waffeln von ihnen und konnte sich nicht satt essen. Und nun sollte er an einem Shake schlürfen, das nicht mal Vanille war? Schließlich bestellte er sonst immer den Vanilledrink. Noch bevor Sasuke auf seinen Freund eingehen konnte, erhob Neji das Wort.

„Also was läuft da zwischen euch?“, fragte er neugierig und schaute zwischen Sasuke und Sakura hin und her.

„Wir sind nur Freunde“, antwortete Sakura ein wenig zu schnell und biss sich deshalb auf die Unterlippe. Neji lachte. „Freunde? Freunde mit gewissen Vorzügen vielleicht“, witzelte er und die Haruno schaute etwas beschämt zur Seite, da wirklich etwas an der Sache dran war.

„Ihr könnt euch doch nicht leiden oder habe ich da was falsch verstanden“, setzte nun auch Shikamaru zu einer Frage an. Sasuke seufzte auf als er zur Haruno schaute und sie ein wenig überfragt wirkte.

„Reicht jetzt, Jungs. Ich bin hier, um zu essen und nicht um eurer Gelaber anzuhören.“

Neji und Shikamaru zuckten lässig mit den Schultern. „Alles cool“, sagte Neji und die Freunde ließen vom Thema ab. Wenn Sasuke über etwas nicht sprechen wollte, dann war es eben so und sie bohrten auch nicht weiter nach; war dann eben seine Angelegenheit.

Eine Weile verging und die Freunde fingen an, sich locker zu unterhalten. Sakura integrierte sich trotz ihrer schlechten Laune ebenfalls in das Gespräch, nur Naruto blieb weiterhin still.

„Komm, Sakura, eine Mini-Regel: hol mir einen Milchshake“, sagte Sasuke und tippte ein wenig zu aufdringlich auf Sakuras Schulter, die daraufhin nur die Augen verdrehte, sich aber trotzdem kommentarlos erhob, um sich zur Theke zu begeben.

„Regel? Mann, Sasuke, keine Ahnung, was gerade bei dir abgeht, aber du hast sie echt im Griff. Hat sie nicht auch vorhin dein Auto gewaschen?“, fragte Neji und schaute den Uchiha mit großen Augen an, während er an seinem dritten Erdbeershake schlürfte. Sasuke winkte ab. „Zu lang, die Geschichte“, sprach er und die Freunde verstanden; er hatte wieder keine Lust, etwas von sich Preis zugeben. Der Uchiha bemerkte, wie Naruto zu Sakura blickte, die immer noch an der Theke auf das Getränk wartete. Er zog skeptisch eine Braue in die Höhe.

„Was starrst du denn so, Dobe?“ Sofort drehte sich der Uzumaki zu seinem Freund und lächelte unsicher. „Ich hol mir glaube ich noch einen Drink“, sagte er plötzlich und erhob sich. Sasuke schaute ihm verdutzt hinterher. Was zur Hölle …?
 

Naruto nahm neben Sakura an der Theke platz und schaute sie panisch an. „Mann, warum benimmst du dich so auffällig? Die anderen kriegen noch was mit“, sagte er. Sakura lachte auf.

„Wer tut denn so als ob er sich gleich in die Hosen scheißt. Du bist auch nicht gerade unauffällig“, kommentierte sie und nahm ihr Getränk entgegen, das endlich fertig war.

„Sakura, es tut mir wirklich leid, ich wollte das nicht“, sprach er und wendete sich wieder einem Thema zu über das Sakura keine Lust hatte zu sprechen. Sie erhob sich.

„Naruto. Du brauchst dich nicht bei mir zu entschuldigen und ich bin auch nicht diejenige, die irgendetwas zu verzeihen hat. Wenn du wirklich wieder Hinata zurück haben willst, dann lass dir was einfallen und sprich mit ihr; nicht mit mir. Aber ich weiß nicht, ob das einfach wird; du hast ganz schön viel Mist gebaut“, sagte sie und wollte sich wieder zum Tisch begeben, doch Naruto hielt sie am Arm zurück. „Bitte sag keinem etwas davon. Und damit mein ich ganz besonders Neji“, kam es von ihm fast schon verzweifelt. Doch was würde der Hyuga wohl mit ihm anrichten, wenn er erfuhr, dass er seine kleine Cousine verletzt hatte? Oder wenn er von der heimlichen Beziehung zwischen ihm und Hinata, die sie geführt hatten, wusste? Sakura seufzte auf. „Na gut. Aber bieg die Sache gerade, ich kann nicht versprechen, dass es so lange geheim bleibt“, antwortete sie und blickte unauffällig zu Sasuke, der sie und Naruto vom Tisch aus beobachtete.
 

„Du, Sasuke“, kam es von Shikamaru, der zu seinem Freund blickte, „war das Sai; mit deinem Auge?“, fragte er und nahm einen Schluck von seinem Vanilleshake. Er wollte nochmal auf das Thema eingehen, schließlich hatte er seinen Freund lange nicht mehr mit einem blauen Auge gesehen und wenn er sich mal eine verpassen ließ, dann konnte sie nur von Sai kommen – einen Typen, den Sasuke nicht gerade leiden konnte und umgekehrt genauso. Sasuke schaute weiterhin in die Ferne zu Sakura und Naruto, während er antwortete. „Ja. Hab mich nachts bisschen rumgetrieben und da ist er mir begegnet. Kleine Angelegenheit“, antwortete er. Neji weitete die Augen. „Hast du ihm auch eine verpasst?“ Nun schaute der Uchiha zu seinen beiden Freunden. Dann grinste er. „Ihr werdet seine Visage ja morgen in der Schule sehen.“
 

Naruto atmete währenddessen erleichtert aus und konnte endlich grinsen. „Danke, Sakura.“

Beide schritten wieder zu dem Tisch zurück; Sakura nahm wieder neben Sasuke platz und der Uzumaki gegenüber von ihnen neben Neji. „Naruto, du glaubst es nicht; Sasuke hat Sai eine verpasst“, sagte er aufgeregt und schlug seinem Freund auf die Schulter. Naruto konnte wieder lachen. „Mann, krass, echt jetzt!“ Der Uchiha nahm nur seinen Milchshake entgegen.

„Hat ja lang genug gedauert“, kommentierte er nur monoton und ging auf den Jubel seiner Freunde nicht ein. Sakura schluckte. Sie spürte, dass er etwas gegen die Geheimtuerei mit Naruto und ihr hatte.

„Wo ist dein Milchshake, Mann?“, fiel Neji als einziger auf und er schaute den Uzumaki fragend an. Er hatte ganz vergessen, sein Alibi-Shake zu besorgen, als er vorhin einen Vorwand gebraucht hatte, um mit Sakura zu sprechen. Er zuckte mit den Schultern.

Regel 5: keine Jungs


 

Regel 5: keine Jungs
 


 

Sakura stand genervt vor dem Spind des Uchihas und lehnte erschöpft ihren Kopf gegen das kalte Metall. Es war Schulschluss und Sakura musste schon längst bei ihrem Cheerleader-Training im Gymnastikraum sein, wäre da nicht Sasuke gewesen, der ihr gesimst hatte, dass sie vor seinem Spind warten sollte, während sie gerade dabei gewesen war, sich für das Training umzuziehen. Nun wartete sie in ihrem Trainingsoutfit auf ihn – in Rock und langärmligem Oberteil mit den Farben Gelb und Blau. Auf ihrer Brust waren die Initialen der Schule zusehen und ihre Haare hatte sie sich zu einem hohen Zopf zusammen gebunden. Die Haruno dachte an den gestrigen Tag und ihr stieg alles wieder zu Kopf – der schreckliche Morgen, als ihr bewusst wurde, dass sie die Nacht mit Sasuke verbracht hatte, dann das gemeinsame Frühstück mit ihm und seinen Freunden – was eigentlich ganz lustig gewesen war – und dann Naruto, der sie die ganze Zeit mit seinen Beziehungsproblemen gestört hatte. Sakura wollte ihm wirklich helfen mit Hinata wieder zusammen zu kommen, - denn sie gaben de facto ein gutes Paar ab; auch wenn keiner von ihrer Beziehung gewusst hatte, da sich Hinata vor Nejis Reaktion fürchtete - doch ein anderes Mädchen auf einer Feier zu küssen, war nun wirklich unverzeihbar. Auch wenn Naruto immer abstritt, dass es nicht so gewesen war, sich aber trotzdem entschuldigte, was wiederum sinnlos war. Sakura schüttelte ihren rosa Haarschopf. War nun auch egal; sie wollte sich in die Sache nicht zu sehr einmischen; darum hatte Hinata sie gebeten. Trotz all den Ereignissen war Sakura froh gewesen, dass die Jungs sie nach dem Frühstück nach Hause gefahren hatten und sie sich erst mal eine Runde hingelegt hatte, um das Geschehene zu verarbeiten.

„Da bist du ja“, erhob sich plötzlich eine monotone Stimme neben der Haruno. Sie schaute zur Seite und erblickte Sasuke in einem eher anderen Style – er trug sein rotes Basketballtrikot mit der passenden ebenso roten Hose. Auch auf seiner Brust waren die Initialen der Schule abgebildet.

Sakura bemerkte, dass er ihr Trainingsoutfit ebenso kritisch musterte.

„Ich habe schon den ganzen Tag das gemacht, was du willst. Kann ich jetzt bitte in Ruhe trainieren gehen?“, fragte sie höflich und unterbrach damit die Stille, in der sie die Outfits des jeweils anderen abgecheckt hatten. Sakura musste zugeben, dass seine trainierten Arme in seinem Trikot wirklich zur Geltung kamen …Doch verwarf sie diesen Gedanken sofort. Ihr kam die eine Nacht wieder in den Sinn und daran wollte sie nicht mehr denken – zudem trübte Sasukes Schein: Er hatte sie heute wieder einmal wie immer herumkommandiert; sein Rucksack hier, sein Rucksack da, sein Tee, den er nicht zu kalt, aber auch nicht zu warm serviert haben wollte, dann sein Spind, den sie ordnen und auf seinem Stundenplan schauen musste, was er denn alles für den nächsten Unterricht brauchte, und, und, und …

Sasuke seufzte auf, doch diesmal auf eine sarkastische Weise. „Das tut mir leid, aber ich habe eine Menge Hausaufgaben aufbekommen, die ich leider nicht machen kann, da ich auch trainieren muss“, sprach er gespielt theatralisch, was Sakura genervt aufstöhnen ließ.

„Sasuke“, presste sie zwischen ihren Lippen hervor und hob die Hände in die Luft, „ich kann mein Training nicht einfach schwänzen; bedenke, dass wir euch Basketballer repräsentieren“, fuhr sie fort und zeigte mit dem Finger auf ihn. Nun verdrehte Sasuke die Augen. „Eine Cheeleaderin weniger wird schon nicht auffallen.“ Sakura schaute ihn verzweifelt an und konnte nicht glauben, wie schnell sie sich unterkriegen ließ. „Kann ich die Hausaufgaben nicht Zuhause machen?!“ Der Uchiha lehnte sich an seinen Spind. „Geht nicht. Habe ich alle über die Tage aufbekommen und heute ist der Abgabetag. Nachdem du sie gemacht hast, leg Mathe in Frau Ankos Fach und Englisch in das von Herr Asuma“, sprach er und hielt es für selbstverständlich, dass Sakura seiner Aufforderung nachging. Er drehte sich um und dachte anscheinend, dass er ihr folgen würde. Doch sie sträubte sich. Er konnte ihr ihren Test nehmen – den sie übrigens schon mit einem Referat ausgeglichen hatte -, er konnte ihr ihre Freizeit nehmen, doch ihr Cheerleader-Training; das, was sie zur vollkommenen Musterschülerin machte, konnte er ihr wahrhaftig nicht nehmen.

„Nein. Ich sage mein Training nicht ab“, antwortete sie ernst und verschränkte die Arme vor der Brust. Sasuke blieb in seiner Bewegung stehen und war mit dem Rücken zu der Haruno gekehrt. Hatte er da gerade ein nein gehört? Er drehte sich langsam zu ihr um.

„Seit wann diskutieren wir das, was ich bestimme? Mach das, was ich dir sage“, sprach er nun gereizter und Sakura prustete ihre Wangen auf. „Ich gehe“, sagte sie dann und drehte sich um, was Sasuke nicht erwartet hatte. Schließlich hatte er einen ganz schön strengen Ton angeschlagen …

Er lief ihr nach. „Du weißt schon, was passiert, wenn du dich mir widersetzt?“, kam es von ihm, während er gemütlich neben ihr her schlenderte. Oh ja. Sakura war sich dessen so was von bewusst, doch ihr reichte es für heute. Sie hatte keine Lust mehr, sich ihm unter zu werfen und auf seine Bedürfnisse einzugehen – was sollte das ganze denn?!

Auch Sasuke merkte langsam, dass er es heute etwas zu sehr auf die Spitze getrieben hatte. Mit den Sachen der letzten Tage zusammen hatte sich echt viel angesammelt … zudem anscheinend auch Wut, die in der Haruno brodelte. Doch er wollte nicht, dass es jetzt schon aus war. So sollte das ganze nicht enden; nicht aufgrund eines blöden Cheerleader-Trainings. Mit einem mal packte Sasuke die Rosahaarige an ihrem rechten Arm und ihren Beinen und beförderte sie auf seine linke Schulter.

„So weit wollen wir's doch nicht kommen lassen“, sprach er und lief mit ihr wieder in die entgegengesetzte Richtung zur Sporthalle. Sakura konnte währenddessen nicht glauben, auf welche Weise der Uchiha sie gerade davon abhielt, zum Training zu gehen.

„Mann, Sasuke!“, kreischte sie und krallte sich mit ihren Händen in sein Trikot. Sasuke konnte derweil wieder grinsen. „Alles nur zu deinem Besten.“
 


 

~*~
 

Sakura schrieb die letzten Zeilen des Englischaufsatzes über Globalisierung zu ende und konnte nicht glauben, dass sie das wirklich gerade machte. Sie saß auf der Tribüne der Sporthalle und war gerade mit Sasukes Hausaufgaben fertig geworden. Der Herr persönlich trieb sich unten auf dem Spielfeld rum und traf ein Korb nach dem anderen. Die Haruno seufzte auf. Warum hatte er sie abgehalten? Ihm hätte es auch vollkommen egal sein können; er hätte sie einfach bei Orochimaru verpetzen können. Oder wollte er sein fieses Spiel einfach nur weiter spielen? Sakura stöhnte auf. Irgendwie betrachtete sie gerade ihre Situation gespalten: zum einen war Sasuke einfach nur ein Arsch, der sie für seine Gunsten missbrauchte, doch zum einen war er auch auf irgendeine Weise … nett?! Sakura wusste nicht, ob das das richtige Wort war, aber im Endeffekt war sie doch froh, dass Sasuke sie in die Sporthalle geschleppt hatte statt sie einfach bei Orochimaru zu melden. Die Haruno erinnerte sich, ohne, dass sie es eigentlich wollte, an die eine Nacht zurück. Seine Zärtlichkeiten … wie sanft er mit ihr umgegangen war; gar nicht grob und schroff wie in der Schule. Sakura wurde von ihren Gedanken gerissen als sie plötzlich einen lauten Pfiff hörte.

„Pause“, rief der Trainer und sie sah, wie Sasuke zu ihr prüfend rauf schaute; ob sie denn auch wirklich noch da war, während er sich mit dem Trikot den Schweiß aus dem Gesicht wischte. Dabei hatte man einen freien Blick auf seinen Sixpack, was Sakura schaudern ließ. Doch dann schlug sich die Haruno gedanklich selbst eine rein. Was zum Teufel dachte sie da?! Die Gedanken an die eine Nacht waren ihr wohl nicht genug gewesen …

Wieder bemerkte sie, dass Sasuke auf sie zu kommen wollte, doch auf einmal traten zwei Mädchen in die Halle und liefen auf den Schwarzhaarigen zu. Sakura zog eine Braue in die Höhe. Nanu, was wollten die denn von Sasuke? Der Uchiha schien sich auf ein Gespräch mit den beiden einzulassen und lachte sogar. Sakura riss empört ihren Mund auf. Er wirkte wirklich amüsiert und die Haruno spürte einen leichten Stich in ihrer Brust, wenn sie so sah, wie locker er ein Gespräch mit anderen Mädchen führen konnte. Dann aber räusperte sie sich und schnappte sich die Hausaufgaben, die sie für ihn gemacht hatte. Ein guter Zeitpunkt, um das Gespräch zwischen den dreien zu stören. Und das natürlich nicht mit Absicht; schließlich wollte sie wirklich Sasuke sagen, dass sie mit seinen Aufgaben fertig war. Auch wenn sich die Haruno etwas vormachte, schlenderte sie die Tribüne herunter zu dem Uchiha und den zwei Mädchen.

„Ich bin fertig, Sasuke“, begann sie zu sprechen als sie direkt neben den dreien stand und absichtlich den Namen des Uchihas betonte. Sasuke wandte sich überrascht zu der Rosahaarigen als er ihre gespielt süße Stimme vernahm. Als sie dann auch noch ihre Hand auf seinen Arm legte, hob er eine Braue in die Höhe.

„Oh, wir müssen sowieso gehen. Bis dann, Sasuke“, sprach das blonde Mädchen der beiden. Sasuke lächelte. „Bis dann“, antwortete er freundlich zurück, blickte dann aber Sakura grinsend an und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was sollte denn diese Stimme? Und die Berührung?“, hakte er nach und schaute auf ihre Hand, die immer noch auf seinem Arm ruhte. Sofort nahm Sakura diese wieder zurück. „Nichts. Ich habe nur keine Lust mehr gehabt, auf dich zu warten. Und ich soll doch Mädchen von dir fernhalten – war doch einer deiner Regeln, oder nicht?“, erklärte sie sachlich und hielt ihm seine Hausaufgaben hin. „Ja. Nervige Mädchen solltest du von mir fernhalten. Die eben waren nett; haben mich nur gefragt, ob ich ihnen Kibas Nummer geben kann“, erwiderte er und nahm die Hausaufgaben entgegen. Er schaute prüfend über die Zeilen und schien zufrieden zu sein. Sakura brummte. Dass er mit Mädchen, die nichts von ihm wollten, klarkam, war ihr neu. Sie dachte, er hielt alle für nervig. Sasuke schaute in das Gesicht der Haruno und bemerkte, dass sie etwas gegen seinen Umgang mit Mädchen hatte.

„Was? Etwa eifersüchtig?“, lachte er unglaublich, doch sein Lachen verstarb, als er kurz ihren ernsten Ausdruck sah. Sakura fiel dies auf und sie versuchte sich schnell rauszureden. Mann, sie musste echt aufpassen, wie sie auf seine Worte reagierte.

Sie lachte ebenso unglaublich, wie Sasuke vorhin. „Ich? Eifersüchtig? Auf dich? Träum weiter“, versuchte sie so abfällig wie möglich zu klingen und sie glaubte, dass es ihr ansatzweise sogar gelang. Sie war nicht wirklich eifersüchtig gewesen … glaubte sie.

Gerade als Sasuke antworten wollte, hörte man plötzlich einen lauten Knall – die Tür der Sporthalle wurde aufgeschlagen und drei Personen betraten das Spielfeld. Drei Personen, die Sasuke zu gut kannte. Besonders einen von den dreien, dessen Gesicht ebenso ein blaues Auge zierte.

„Entschuldige mich für eine Sekunde, Sakura“, sprach Sasuke resigniert, während er zu den Neuankömmlingen starrte und seine Hausaufgaben wieder in Sakuras Hände drückte. Sie war etwas verwirrt, nahm die Papiere aber an und beobachtete die Szene vor ihr.

„Wieder einmal zu spät“, brüllte der Trainer von der Ferne, doch die drei schien das nicht weiter zu stören. Der Schwarzhaarige bemerkte Sasuke und ging auf ihn zu. „Und ich dachte, du kommst gar nicht mehr, Sai “, kam es von Sasuke provozierend. Auf Sais Gesicht schlich sich ein Grinsen. „Keine Sorge, ich lass mich von kleinen Kratzern nicht unterkriegen“, antwortete dieser und deutete auf sein ebenso blaues Auge. Beide schauten sich herausfordernd an und Sakura glaubte, dass sie ein spannendes Training erwarten würde.
 


 

~*~
 

Sakuras Erwartungen hatten sich bestätigt – Sai und Sasuke waren Feuer und Flamme auf dem Spielfeld; auch wenn sie nicht immer fair spielten. Mal faulte Sai Sasuke und umgekehrt genauso, wobei Ersteres öfters zutraf. Sakura war selbstverständlich auch Sais Verletzung aufgefallen und sie konnte eins und eins zusammen zählen – Sasuke hatte sich in dieser einen Nacht sein blaues Auge von ihm geholt. Ob es einen bestimmten Grund dafür gab, glaubte sie nicht – die beiden schienen sich einfach nicht leiden zu können.

Nach einer Weile langweilte Sakura jedoch das Spiel und sie schnappte sich Sasukes Englischbuch, um darin herumzublättern. Vielleicht konnte sie etwas vorlernen; etwas anderes, außer auf der Tribüne zu sitzen, konnte sie nämlich nicht tun.

Auf einmal war wieder ein Pfiff zu hören. „Sai! Das war schon das vierte Faul; Auszeit. Beruhig dich erst mal wieder“, kam es von dem Trainer, der den Schwarzhaarigen scharf anschaute. Sasuke grinste gefällig, da dies wohl sein Sieg bedeutete. Sai entfernte sich genervt vom Spielfeld, während der Trainer wieder pfiff und das Spiel fortsetzte. Sakura merkte gar nicht, dass er auf sie zukam.

„Hey“, erhob sich plötzlich seine Stimme direkt neben ihr. Die Haruno schaute von ihrem Buch auf und beobachtete, wie Sai sich neben sie setzte. Er wirkte etwas aus der Puste. Sakura wunderte sich etwas, warum er unbedingt neben ihr platz nahm. Doch dann schaute sie sich um und stellte fest, dass sich kein anderer auf der Tribüne befand und er anscheinend nur während seiner kleinen Auszeit Gesellschaft suchte, „was machst du da? Lernen?“, fuhr er mit einer Frage fort, als sein Atem wieder regelmäßig ging. „Ja, ich guck mir nur die nächsten Themen an“, lächelte sie und wusste gar nicht, was Sasuke gegen den Schwarzhaarigen hatte. Er wirkte eigentlich ganz nett.

Sai grinste. „Fleißig, fleißig“, kommentierte er und beide fingen an sich freundlich zu unterhalten.
 

Sasuke stand währenddessen weiter auf dem Feld und war gerade dabei einen Korb zu werfen als sein Blick auf Sakura und Sai fiel, die sich auf der Tribüne nett unterhielten; der Ball landete nicht im Korb.

„Etwas mehr Konzentration, Uchiha“, rief der Trainer ihm zu und Sasuke nickte nur. Er joggte wieder zu seiner Position und blickte dabei wieder zu den beiden hinauf. Ihm gefiel das ganze nicht. Plötzlich lachten die beiden lauthals. Nein; es gefiel ihm ganz und gar nicht.
 

Der Trainer pfiff dreimal in seine Pfeife und somit war das Training für heute beendet. Sakura atmete erleichtert auf. Sie streckte sich ausgiebig und schaute auf den platz neben ihr auf den vor knapp fünfzehn Minuten noch Sai gesessen hatte. Er hatte sich gar nicht mehr bemüht, wieder ins Spiel zukommen – er war einfach abgehauen. Das Gespräch mit ihm war sehr unterhaltsam gewesen; er hatte über Orochimaru abgelästert und darüber spekuliert, dass er wahrscheinlich selbst sein Auto zerkratzt hatte, um es ihm anzuhängen, da er Sai genauso wenig wie sie leiden konnte. Auch wenn Sakura bei dem Thema scharf die Luft eingezogen hatte, da sie der eigentliche Übeltäter gewesen war, hatte Sai sie doch locker unterhalten können.

Als die Halle sich geleert hatte und Sasuke auf sie zukam, erhob sie sich und streckte sich nochmals. „Kommst du mit, die Hausaufgaben abgeben oder soll ich alleine gehen?“, fragte sie, doch der Uchiha schaute sie nur streng an, was auch ihr auffiel, „was ist?“, fügte sie dann hinzu. Sasuke legte seinen Basketball auf die Bank der Tribüne und kam einen Schritt auf die Haruno zu. „Über was habt ihr euch so fröhlich unterhalten?“, kam es scharf von ihm. Sakura schaute ihn währenddessen nur unglaublich an. „Was? Über Orochimaru, aber warum ist das jetzt wichtig?“

Sasuke biss sich auf die Unterlippe. Er erinnerte sich an die Sache mit Naruto am gestrigen Tag: das gleiche Gefühl stieg in ihm auf; es passte ihm nicht, dass Sakura sich mit anderen Jungs abgab oder etwas mit ihnen zu tun hatte.

„Ich verbiete dir hiermit, dich mit einem anderen Jungen zu treffen oder dich wie eben so locker zu unterhalten“, sprach er gereizt und Sakura konnte nicht glauben, dass er es ernst meinte. Warum wurde die Stimmung auf einmal so unangenehm? Woher kam diese Wut?

„Was?!“, entfuhr es ihr, während sie ihre Hände in die Hüften stemmte, „die Regel lautet keine Jungs? Darf ich etwa nicht mal mehr im Unterricht Gaara nach einem Stift fragen?!“

Sasuke schloss genervt seine Augen und konnte seine Wut nicht mehr drosseln. Warum gab sie denn auch immer so zickige Antworten von sich? „Was für ein Mädchen bist du eigentlich?“, fing er an und er wunderte sich selbst, dass er ihr nun seine Meinung sagte, „ich dachte, du wärst die perfekte Musterschülerin“, sprach er und Sakura hob gespannt eine Braue in die Höhe, „gute Noten, unschuldiges Aussehen, im Cheerleaderteam … “, fuhr er fort. Sie schaute ihn nun etwas unsicher an, „aber du bist gar nicht so unschuldig, wie du immer vorgibst – du zerkratzt irgendwelche Autos, nur weil ein einziger Lehrer dich nicht leiden kann“, Sakura wurde nun unwohler; sie wollte, dass er aufhörte, zu sprechen, doch er machte weiter, „dann hast du irgendetwas mit Naruto am laufen, flirtest jetzt auch noch mit Sai …“ Die Haruno zog ihre Brauen zusammen. Nein, das tat sie doch gar nicht. Und was sollte die Sache mit Naruto? Da lief nichts.

„... und schläfst mit mir“, fügte er hinzu und ab hier konnte Sakura nicht mehr. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie konnte nicht glauben, wie Sasuke sie betrachtete. Er stellte sie scheinheilig und wie eine Schlampe dar, was alles gar nicht stimmte. Der Uchiha schaute in das Gesicht der Haruno und weitete seine Augen als er sah, dass er sie zum weinen gebracht hatte.

„Das denkst du also von mir“, presste sie zwischen ihren Lippen hervor, während einige Tränen ihre Wangen herunter kullerten, „ich habe alles gemacht, was du wolltest“, sprach sie weiter, „von deinem Essen bis zu deinen Hausaufgaben“, sagte sie und hielt die Zettel hoch, die sie vorhin für ihn bearbeitet hatte, „aber weißt du was? Mach es doch alleine.“ Sie warf die vielen Papiere in die Luft, sodass die Hausaufgaben sich in der ganzen Sporthalle verteilten. Sasuke schaute sie schockiert an, da er nicht mit so einer heftigen Reaktion gerechnet hatte. Er musste aber auch eingestehen, dass er heftige Worte gesagt hatte.

„Ich steig aus, mach, was du willst“, kam es dann von Sakura, die ihre Tränen weg wischte und versuchte am Uchiha vorbeizugehen, doch dieser hielt sie am Arm zurück. „Warte.“

Er hatte es gar nicht so gemeint. Doch diese Eifersucht hatte ihn zu sehr gepackt – er war nicht mehr in der Lage gewesen, sich in Kontrolle zu halten und hatte es an ihr ausgelassen, was nicht fair war.

Sakura riss nur ihren Arm los und rannte die Tribüne herunter. „Sakura!“, rief Sasuke ihr streng nach und folgte ihr, indem er ebenfalls die Treppen herunter stürmte. Er war eindeutig zu weit gegangen …

Regel 6: kein Uchiha


 

Regel 6: kein Uchiha
 


 

„Lass mich in Ruhe, Uchiha“, zischte Sakura und setzte sich auf die Bank in der Umkleide der Sporthalle. Zwischen ihr waren zwei große Spindblöcke, in denen man seine Alltagskleidung reinlegte, wenn man sich für den Sportunterricht oder für das Training umzog. Direkt gegenüber der Haruno befand sich auch schon die Dusche, die mit der Umkleide an sich einen Raum bildete. Der Uchiha war zu weit gegangen; sie mit irgendwelchen Sachen zu beschuldigen und dann auch noch die eine Nacht mit ihm darin verwickeln.

Sasuke seufzte auf und kniete sich vor sie als er ebenfalls die Umkleide erreicht hatte. Er schaute rauf in ihr Gesicht und irgendwie hatte er ein schlechtes Gewissen als er ihre noch feuchten Augen sah. „Es tut mir leid, okay?“, kam es nun von ihm sanfter, doch Sakura wandte sich von ihm ab. „Schon gut. Du hast das gesagt, was du von mir hältst, alles gut“, antwortete sie nur abfällig und Sasuke stöhnte auf. „Sakura, so war das nicht gemeint. Ich war nur – oder bin es eigentlich immer noch – wütend und habe das an dir ausgelassen“, erklärte er. Die Haruno schaute ihn von der Seite aus an und schien es ihm nicht ganz abzukaufen. Sie erhob sich. „Dann erklär mir mal, wie du das mit Naruto und Sai meintest“, ging sie nun auf seine Erklärung ein, doch diesmal schien Sasuke nicht ganz antworten zu wollen. Er seufzte nur auf, was Sakura nur noch mehr provozierte, „Sasuke, ich warte“, betonte sie.

„Ich weiß es selbst nicht“, sprach er nun und sie zog die Brauen zusammen. Die Haruno war zwar mit dieser Antwort nicht zufrieden, doch eine Sache beschäftigte sie mehr, „und wie meintest du das mit, dass ich mit dir schlafe? Hatten wir das nicht schon geklärt? Dass es von uns beiden aus kam, weil wir frustriert waren und wir die ganze Sache vergessen?!“ „Sakura, das war nur so eben gesagt, es ist mir so rausgerutscht.“ Sakura verschränkte wieder die Arme vor der Brust, „Ach, es ist dir zufällig bei der Aufzählung mit Naruto und Sai rausgerutscht; als ob ich die ganze Schule durchnehme. Deshalb auch die Regel mit den Jungs, oder wie soll ich das verstehen?“

Sasuke stöhnte laut auf. Sie drehte alles ins Falsche um und er bereute es, den Mund aufgemacht zu haben.

„So mein ich das doch gar nicht!“, rief er und kam auf Sakura zu. Diese aber war fest von ihrer Ansicht überzeugt. „Wie solltest du es denn sonst meinen?!“

Plötzlich drückte Sasuke seine Lippen auf ihre; Sakura, die damit nicht gerechnet hatte, hielt sich an seinen Oberarmen fest, da sie sonst drohte zu fallen. Die Haruno wusste nicht wieso, aber sie hatte seine vollen Lippen vermisst und erwiderte den Kuss leidenschaftlich. Sasuke dachte anscheinend gerade dasselbe – er schlang seine Arme um ihre Taille und drückte sie gegen die nächstliegende Wand, die die Duschwand war und achtete nicht darauf, dass er die Rosahaarige gegen den Knopf drückte, sodass die Dusche ansprang. Das Wasser prasselte auf die beiden hinab, doch sie schien das nicht zu stören. Sasukes Trainingsoutfit färbte sich durch das Wasser dunkelrot und Sakuras dunkelblau; die Hand des Uchihas wanderte zu ihrem Rock und er konnte nicht glauben, wie viel Sehnsucht er nach diesen Kurven gehabt hatte. Er hatte sich zwar nichts anmerken gelassen, doch die Nacht mit der Haruno hatte er vollstens genossen und ihre Lippen nicht mehr aus seinem Kopf bekommen. Als Sasuke das Wasser zu lästig wurde, schob er Sakura auf seinen Schoß und lief mit ihr zu den Spinden, gegen die er sie auch gleich wieder drückte. Die Hände der Haruno fuhren währenddessen über seine starken Oberarme, die sie wirklich vermisste hatte zu berühren. Mit einem mal vergaß sie die Wut, die sie auf den Uchiha hatte, fragte sich aber dennoch, was sie da gerade tat. Sasuke konnte anscheinend ihre Gedanken lesen, denn auch er schien dasselbe zu denken – er brach den Kuss ab und schaute sie keuchend an. „Wir müssen damit aufhören“, sagte er dann und ließ von ihr ab. Sakura rappelte sich auf und strich ihren Rock wieder zurecht, was jedoch nichts nutzte, da sie pitschnass war. Sie war auch etwas außer Atem, runzelte dann aber die Stirn. Noch bevor sie etwas erwidern konnte, fuhr der Uchiha fort, „das läuft nicht nach Plan“, flüsterte er plötzlich und Sakura fragte sich, was er damit meinte. „Was läuft nicht nach Plan?“, fragte sie dann auch verdutzt nach, doch plötzlich drehte sich Sasuke wieder zu ihr um und schob sie erneut gegen die Spinde; den einen Arm neben ihrem Kopf abgestützt. „Du triffst dich mit keinem anderen Jungen; die Regel gilt immer noch, verstanden?“, kam es ernst von ihm, während er konzentriert in ihre Augen schaute, um jegliche Regung in ihrem Gesicht wahrzunehmen. Sakura schluckte. Der Streit, dann die Annäherung … sie wusste nicht mehr, was sie denken sollte. Seine Züge wirkten vollkommen ernst und trotzdem musste Sakura zugeben, dass er im Moment total heiß aussah, da nasse Haarsträhnen an seinem Gesicht klebten. Sasuke fuhr fort, „und das zwischen uns wird nicht nochmal vorkommen; nicht in nächster Zeit, okay?“ Die Haruno runzelte wieder die Stirn. Der letzte Teil des Satzes irritierte sie etwas: nicht in nächster Zeit. Hieß das, dass es später wieder passieren durfte? Im Allgemeinen war die Rosahaarige von Sasukes Verhalten irritiert. Was sollte das ganze? Trotzdem hielt sie es für klug, dem Uchiha für's erste zu folgen; sie wollte nicht noch einen Streit anfangen; dazu hatte sie nun wirklich keine Kraft mehr. „Okay“, kam es von ihr leise, während sie ihn nur anschaute. Auf Sasukes Lippen schlich sich wieder ein Grinsen. Er blickte ihr noch einige Sekunden in die Augen, drehte sich dann aber um und verließ die Umkleide. Sakura atmete erleichtert aus und ließ sich langsam auf den Boden sinken. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie wusste nicht, ob sie das ganze noch verkraften konnte.
 


 

~*~
 

Montag. Der Beginn einer neuen Woche; für viele eine Freude, eine schlechte Woche hinter sich gelassen zu haben, für andere jedoch eine ermüdende Woche, die Tage bis Freitag über sich ergehen zu lassen. Sasuke stand an seinem Spind und war gerade dabei, seine Bücher für den nächsten Unterricht einzupacken. Eigentlich war das Sakuras Aufgabe, doch er hatte sich seit dem Ereignis in der Umkleide nicht mehr bei ihr gemeldet – er musste erstmals seine Gedanken ordnen und das Geschehene verarbeiten. Sie hatten sich wieder geküsst. Zwar waren sie nicht so weit gegangen, wie in der einen Nacht, doch Sasuke befürchtete, dass es vielleicht dazu gekommen wäre, wenn er nicht abgebrochen hätte – obwohl es nicht ganz sein Stil war es in der Umkleide der Sporthalle zu machen. Doch die Haruno brachte ihn aus seiner Rolle; er konnte sich nicht in ihrer Gegenwart kontrollieren und das war seines Erachtens fatal, da Kontrolle ihn kennzeichnete. Ohne diese Kontrolle konnte Sasuke nicht seinen Plan ausführen und das würde das ganze Projekt zerstören. Er schüttelte seinen schwarzen Haarschopf und knallte seinen Spind zu.

Sein Plan hatte eigentlich schon längst eingeschlagen, doch Sasuke hatte sich die ganze Sache anders vorgestellt; er wollte sich mit diesen ganzen Regeln langsam der Haruno annähern und sie aus der Rolle der perfekten Musterschülerin herausholen; doch was machte er? Mit ihr schlafen. „So viel zu langsam“, murmelte er vor sich hin.

Plötzlich hörte Sasuke eine laute Stimme hinter der nächsten Ecke des Schulflures – die Gänge waren fast wie leergefegt, da wohl nur der Kurs des Uchihas ausgefallen war und er somit eine Freistunde hatte, doch auch jemand anderes, dessen Stimme der Uchiha sofort erkannte, schien ebenfalls frei zu haben. Er rückte näher zur Ecke und weitete die Augen als sich seine Vermutung bestätigt hatte.

„Es tut mir leid, es war nicht so gewesen!“, kam es von Naruto verzweifelt, der auf eine Person einsprach, doch Sasuke konnte nicht erkennen, wer es war, da sich der Uzumaki vor diese Person gestellt hatte.

„Aber warum entschuldigst du dich dann andauernd?“, erhob sich nun eine zärtliche Stimme und nun wusste Sasuke, wer diese Person war. Naruto rückte ein wenig zur Seite, sodass sich die Sicht auf seine Gesprächspartnerin bot und sich seine Annahme wieder bestätigte – Hinata. Sasuke zog die Brauen zusammen. Was hatte sein Freund Naruto mit der schüchternen Cousine von Neji zu tun?

„Ich weiß auch nicht; weil dich die ganze Sache so traurig gemacht hat vielleicht. Aber du musst mir glauben, dass ich nichts mit diesem Mädchen angestellt habe! Sie wollte zu einem Kuss ausholen, aber ich hab abgeblockt und genau in diesem Augenblick bist du dann mit Sakura in den Raum gekommen. Ich hab's Sakura auch schon versucht zu erklären, aber keiner glaubt mir!“

Moment. Wow, wow, wow, ganz langsam. Soweit Sasuke eins und eins zusammen zählen konnte, hatte Naruto etwas mit Nejis Cousine am Laufen. Er grinste. Na da steckte sein Freund tief im Schlamassel; Sasuke wusste, welchen Beschützerinstinkt Neji gegenüber Hinata hatte. Kein Wunder, dass keiner von der Beziehung der beiden wusste – wahrscheinlich fürchteten sie sich eben wegen Neji.

Gleichzeitig erklärte es, warum sich Naruto und Sakura letztens im Lokal so seltsam benommen hatten – sie war auf den Chaoten wütend, da er ihre Freundin verletzt hatte und er hatte die ganze Zeit versucht, ihr seine Sicht der Dinge zu erklären. Sasukes Grinsen vertiefte sich. Und er Idiot hatte gedacht, dass die beiden etwas am Laufen hatten – wenn er sich da mal nicht gewaltig geirrt hatte. Irgendwie breitete sich Erleichterung im Körper des Uchihas aus. Trotzdem störte es ihn, dass Naruto ihm nichts erzählt hatte – schließlich war er sein bester Freund und man hätte die Sache mit Neji vielleicht zusammen lösen können. Plötzlich erhob sich der Gong der Schule.

„Ich muss gehen“, nutzte Hinata die Ankündigung der nächsten Stunde, um vor dem Gespräch zu fliehen.

„Warte, Hinata, nein!“, rief der Blonde ihr noch nach, doch die Hyuga war schon im nächsten Gang verschwunden. Naruto stöhnte laut auf, drehte sich dann um, um mit seinem Fuß gegen die Spinde zu schlagen, hielt aber in seiner Bewegung inne als er plötzlich Sasuke direkt vor ihm stehen sah.

„Mann, du steckst aber in Schwierigkeiten“, kam es monoton von ihm, während Naruto seine Augen aufriss. „Du hast …?“ „Jedes einzelne Wort und den Rest kann ich mir zusammen reimen“, unterbrach Sasuke ihn. Der Uzumaki seufzte auf. Irgendwie war ihm klar gewesen, dass das ganze nicht immer geheim bleiben konnte und dass unbedingt sein bester Freund von der Sache Wind bekam, beruhigte ihn etwas – besser als wenn es Neji gewesen wäre, wobei Naruto nicht ganz einschätzen konnte, ob der Hyuga denn wirklich streng reagieren würde, wenn er von ihm und Hinata wusste. Er wollte ihm schon von Anfang an von der Beziehung erzählen, doch Hinata hatte es nicht gewollt.

„Hilfst du mir?“, bat nun Naruto seinen Freund, was meistens der Fall war, wenn er in Schwierigkeiten steckte. Sasuke seufzte auf. Auch wenn er sich nicht wirklich einmischen wollte, konnte er wohl seinem Freund einen kleinen Schubser in die richtige Richtung geben. „Von mir aus.“
 


 

~*~
 

Sakura saß in der Schulbibliothek und konnte endlich wieder nach einer langen Zeit ihr Leben selbst bestimmen – kein Befehl, kein Herumkommandieren, kein gar nichts. Ruhig schrieb sie ihren Aufsatz zu ende, fragte sich dennoch im Hinterkopf, warum Sasuke in den letzten Tagen so ruhig gewesen war. Am Wochenende hatte er sie nicht einmal angeschrieben und auch hatte sie heute in der Schule keinen Ton von ihm gehört; ihn nicht mal zur Augen bekommen. Auch wenn sie sich darüber nicht beschweren wollte, war ihr diese Stille dennoch unheimlich … war das etwa die Ruhe vor dem Sturm? Sakura schüttelte ihren Kopf als sie realisierte, dass sie an zu viel dachte. Sie sollte einfach den Moment genießen und froh darüber sein, sich nicht dem Uchiha unterwerfen zu müssen. Warum stellte sie nicht gleich eine eigene Regel auf? Die Regel lautete für heute, kein Uchiha. Ganz einfach.

Mit einem mal viel ihr doch noch das Ereignis in der Umkleidekabine ein. Ihre Wangen nahmen einen leichten Rotton an. Oh man, sie konnte einfach nicht aufhören, über ihn nachzudenken – er schlich sich in jeder ihrer Gehirnzellen und nistete sich dort ein. Sakura wollte sich selbst eine Ohrfeigen als sie an seine Zärtlichkeiten zurück dachte – er war immer noch die Person, die sie erpresste und herumkommandierte - auch wenn das aktuell ein wenig pausierte. Nichtsdestotrotz hatte sie sich an seine letzte Regel, dass sie sich mit keinem anderen Jungen treffen sollte, gehalten … warum auch immer.

„Miss Haruno“, erhob sich plötzlich ein strenge Stimme hinter der Rosahaarigen. Die Angesprochene fuhr verwirrt herum und blickte in das Gesicht einer strengen Sekretärin. Nanu? Was wollte die denn von ihr?

„Sie suchen mich?“, fragte sie verdutzt nach und die blonde Frau nickte genervt. „Ja. Sie werden von der Direktorin in ihr Büro gebeten. Kommen Sie bitte mit“, kam es wieder streng von ihr und Sakura konnte sich nichts aus der Sache zusammen reimen. Trotzdem packte sie ihre Bücher in ihre Tasche und folgte der etwas üppigen Frau. Auf dem Weg ins Büro versuchte Sakura immer noch herauszufinden, was der Grund für die Einladung zu der Direktorin zu bedeuten hatte. Vielleicht wollte man sie auf den Test ansprechen, den so verhauen hatte? Schließlich war sie eine Musterschülerin und da fragte man sich schon als Pädagoge, warum eine Schülerin, von der sonst lauter einsen kamen, ein leeres Papier abgibt. Doch andererseits war es nur ein Test gewesen; keine wichtige Prüfung und deshalb kein großer Grund, zu der Direktorin geschickt zu werden. Mit einem mal setzte Sakuras Atem aus. Moment mal … die Ruhe … Sasuke, von dem nichts mehr kam … hatte er es etwa aufgegeben und sie verpetzt?! Sakuras Herzschlag beschleunigte sich. Nein, das konnte es doch nicht gewesen sein. Doch weiter konnte die Haruno nicht mehr denken; die Tür des Büros wurde aufgeschlagen und sie sah in die drei Gesichter: in das der Direktorin Tsunade, die an ihrem Tisch saß, in Orochimarus, der vor diesem stand und nun zu ihr grimmig schaute und in das von … Sai?!

„Uns ist durch Sai zu Ohren gekommen, dass Sie etwas zu den Kratzern des Autos von Herr Orochimaru wissen, Miss Haruno?“ , erhob sich Tsunades Stimme und Sakura glaubte, gleich umzufallen. Schnell blickte sie in Sais Gesicht, der sie schelmisch angrinste. Was zur Hölle ging hier ab?

Regelverstoß


 

Regelverstoß
 


 

„Uns ist durch Sai zu Ohren gekommen, dass Sie etwas zu den Kratzern des Autos von Herr Orochimaru wissen, Miss Haruno?“
 

Worte, die Sakura zu Tode erschreckt hatten. Nun stand sie mit Sai vor der Tür des Büros und wartete darauf, dass die Pädagogen endlich zu dem Entschluss kamen, dass Sais Meldung eine Fehlmeldung gewesen war. Bissig schaute die Haruno zu ihm herüber, der gegenüber ihr auf dem Boden hockte. „Was sollte das?“, kam es barsch von ihr, „ich weiß nicht, wer die Kratzer in sein verdammtes Auto geritzt hat; wie kommst du unbedingt auf mich?“, fügte sie lügend hinzu. Der Schwarzhaarige war zur Direktorin gegangen und hatte ernsthaft behauptet, dass Sakura den Übeltäter des zerkratzen Autos gesehen hatte; und das war auch der einzige Grund gewesen, warum man sie in das Büro gebeten hatte.

Sakura hatte natürlich abgestritten, dass sie den Täter gesehen und Sai sich vermutlich geirrt hatte – das war auch das, was die Pädagogen im Büro der Direktorin gerade ausdiskutieren. Und sie hatte schon befürchtet, dass man sie als Übeltäter entlarvt hatte …

Sai fing an zu grinsen und wartete wohl schon die ganze Zeit darauf, dass sie ihn auf dieses Thema ansprach. Er erhob sich und kam auf die Haruno zu. „Bist du dir sicher, dass du nicht weißt, wer das Auto zerkratzt hat?“, stellte er scharf eine Gegenfrage und Sakura zog bei seinem Tonfall die Luft ein. So freundlich, wie sie Sai in der Sporthalle kennengelernt hatte, wirkte er nicht mehr und Sakura fing langsam an zu verstehen, was Sasuke gegen den Schwarzhaarigen hatte. Dieses dreckige, schelmische Grinsen …

„Nein“, antwortete Sakura streng, doch trotzdem vernahm man eine Spur von Unsicherheit aus ihrer Stimme – die Unsicherheit, auf die Sai wohl gewartet hatte. „Weißt du, Sakura, ich dachte eigentlich, dass du ein nettes Mädchen bist“, begann er pfeifend zu erzählen. Die Haruno runzelte die Stirn, „die kurze Unterhaltung in der Sporthalle war wirklich nett gewesen“, fuhr er fort und es wirkte so, als ob er seine Worte auch wirklich so meinte, „doch als ich wieder kam, um dich doch auf ein Getränk einzuladen – weil mir erst auf dem Weg aus der Sporthalle eingefallen ist, dass du eigentlich ganz nett bist -, habe ich eine ganz andere Seite von dir kennengelernt“, sprach er nun mit zusammengezogenen Augen und Sakura schaute ihn entgeistert an. Moment … als er wieder kam?! Hieß das etwa, dass er das Gespräch zwischen ihr und Sasuke in der Sporthalle mitgekriegt hatte? Sie bereute es, sich mit Sasuke so laut gestritten zu haben …

Sais Blick wurde auf einmal kalt. „Nur zu schade, dass du Sasukes Freundin bist … oder so etwas in der Art – keine Ahnung, was für eine kranke Beziehung ihr da führt“, kommentierte er und Sakura versuchte immer noch zu verarbeiten, dass Sai von allem Bescheid wusste. Sie hoffte nur, dass er ihnen nicht bis zur Umkleide gefolgt war …

„Ich weiß nicht, was du willst“, konnte Sakura nur darauf antworten und das Grinsen des Schwarzhaarigen vertiefte sich wieder.

„Gute Überleitung – ich will Sasuke etwas zurück zahlen und dafür brauche ich dich“, antwortete er, während die Haruno nur die Brauen zusammen zog. Dann trat Sai etwas näher, „und falls du dich weigern solltest, wird die Direktorin von deiner kleinen Tat an Orochimarus Wagen erfahren. Die kleine Aktion jetzt sollte dich nur ein wenig erschrecken – du hast sicherlich gedacht, dass du erwischt wurdest.“

Sakura konnte das nicht glauben: schon die zweite Person, die von dem Vorfall wusste und immer waren es gefährliche Typen, die sie wahrscheinlich noch zur Tode erpressten. Doch wie genau wollte Sai sich an Sasuke rächen? Und inwiefern sollte sie sich da drunter mischen?

Schon wieder konnte sie nicht nein sagen … Sakura atmete tief ein und wieder aus.

„Okay, na gut. Was soll ich machen?“
 


 

~*~
 

Nein. Das konnte Sakura auf gar keinen Fall machen. Nicht auch noch nach Sasukes Regel, in der sie sich von Jungs fernhalten sollte. Die Haruno lief zu ihrem Spind und knallte ihren Kopf gegen diesen. Sie konnte einfach nicht mehr … da tat sie einmal etwas unüberlegtes und schon rächte sich die ganze Welt an ihr. Zum Glück hatte sie Direktorin Tsunade und Orochimaru überzeugen können, dass Sais Meldung wirklich eine Falschmeldung gewesen war – wobei Letzterer weiterhin skeptisch blieb. Sakura stöhnte genervt auf.

„Schlechter Tag?“, erhob sich plötzlich eine bekannte Stimme hinter ihr, die ihr nun wirklich nicht in den Kram passte. Die Haruno drehte sich um und entdeckte den Uchiha, der mit den Händen in den Hosentaschen vor ihr stand. Was machte er denn jetzt hier? Sonst hatte sie ihn den ganzen Tag nicht gesehen und nun, wo es am wenigsten passend war, tauchte er auf einmal auf? Wenn er nur wüsste …

„Nicht so schlecht, wenn ich mit dir unterwegs bin“, antwortete sie gereizt, wie immer. Sie hoffte nur, dass sie ihm nichts anmerken ließ …

Sasuke lachte auf. „Das habe ich auch nicht erwartet“, erwiderte er und strich sich durch die Haare, „wie dem auch sei. Ich bin eigentlich hier, um mich nochmal für die Sache in der Sporthalle zu entschuldigen“, fuhr er fort und Sakura riss unglaublich die Augen auf. Sasuke Uchiha entschuldigte sich bei ihr? Das hatte er schon in der Umkleidekabine getan, soweit Sakura zurückdachte – und dabei die anderen Geschehnisse in der Kabine ausblendete.

„Wofür genau?“, hakte die Haruno nochmals nach, was Sasuke bedauerte. Er biss sich auf die Unterlippe und hatte eigentlich gehofft, dass sie sich nicht weiter in seine Entschuldigung vertiefte. „Die Sache mit Naruto und der Rest eben. Ich weiß übrigens Bescheid, was Hinata angeht“, fügte er hinzu, um nicht weiter auf das Thema eingehen zu müssen. Er war sich etwas zu fein, um seine Eifersucht zuzugeben.

Nun zog Sakura ihre Brauen in die Höhe. „Du weißt, was zwischen Naruto und Hinata passiert ist?“, fragte sie unglaublich nach, während Sasuke sie mit einem Nicken aufforderte, den Gang entlang zu laufen. Sie begab sich neben ihn. „Na, nicht ganz freiwillig; wurde Augenzeuge bei einen ihrer Unterhaltungen und habe dann Naruto angesprochen“, erklärte er, während er mit Sakura um die nächste Ecke bog, „habe auch einige Bogen zwischen ihnen geglättet“, sagte er dann und die Haruno hielt in ihrer Bewegung inne. Moment. Hatte sie da gerade richtig gehört? Sasuke hatte es geschafft, Naruto und Hinata wieder zu vereinen? Sie zog ihre Augen zu Schlitzen. „Aber hat nicht Naruto ein anderes Mäd-“ „Er hat seine Hand zwischen seinen und ihren Mund gehalten und sie hatte sich für einen Kuss vorgebeugt, nicht er“, unterbrach Sasuke sie schnell, da er wusste, was sie Naruto vorwerfen wollte. Sakura schaute ihn nur verwirrt an. Sie musste unbedingt später Hinata anschreiben …

„Ich wusste gar nicht, dass du dich für die Beziehung anderer interessierst“, kommentierte die Haruno dann unbeeindruckt, während sie mit Sasuke die Treppen hinunter schritt. Sasuke zuckte mit den Schultern. „Naruto hat mich gebeten. Aber den Rest mit Neji kann er selber klären, mir egal“, antwortete er monoton. Er hatte nun wirklich keine Lust, sich weiter in die Beziehung seines Freundes einzumischen - er musste selber zusehen, wie er dem Hyuga schilderte, dass er mit seiner Cousine zusammen war.

Beide hatten den Parkplatz der Schule erreicht und ab hier wäre der Zeitpunkt gewesen, sich zu trennen, doch da Sasuke, Sakura immer noch unter Kontrolle hatte, dachte er gar nicht daran, sie einfach nach Hause gehen zu lassen.

„Du kommst übrigens mit mir mit“, sagte er und Sakura schluckte, da sie absagen musste. Und das aus einem ganz bestimmten Grund, den sie Sasuke jedoch nicht mitteilen konnte.

„Eigentlich, Sasuke …“, fing sie an, was den Uchiha aufhorchen ließ, da er eher mit einem pampigen „Wohin?!“ gerechnet hatte, „ich hab noch was zu tun …“ Auch ihr unsicheres Verhalten irritierte ihn. „Was hast du zu tun?“, fragte er nun scharf nach, was Sakura eine Gänsehaut bescherte. Konnte er es nicht einmal gut sein lassen? Sie mal nicht kontrollieren? Plötzlich legte sich eine Hand auf ihre Taille.

„Tut mir leid, Uchiha, aber Sakura und ich haben schon etwas vor“, erhob sich eine schelmische Stimme direkt neben ihr. Sakura zog die Luft ein, da sie nicht so schnell mit Sais Erscheinen gerechnet hatte. Hatten sie nicht abgemacht, dass sie ab morgen damit anfangen würden? Sasuke schaute die Haruno nur entsetzt an und diese bekam daraufhin sofort ein schlechtes Gewissen. Es fühlte sich so an, als ob sie Sasuke hintergehen würde …

„Das ist die Sache, die ich zu tun habe …“, spielte sie kleinlaut mit, was Sasuke unglaublich gucken ließ. „Das ist nicht dein ernst“, kam es nur von ihm weiterhin entsetzt. Der Uchiha hatte zwar schon in der Sporthalle gesehen, dass sich der Schwarzhaarige und sie gut verstanden, doch dass es zu Dates kommen würde, hatte er nicht erwartet. Zumal er ja auch eine Regel aufgestellt hatte. Sofort bereute er es, sich bei ihr entschuldigt zu haben. Sein Entsetzen wandelte sich in Wut. Kaum ließ er sie einen Tag aus den Augen und sie schnappte sich direkt Sai?! „Komm mal für ne Sekunde mit“, sprach er und schnappte sich auch schon Sakuras Handgelenk, um sie von Sai loszureißen. Sechs Schritte weiter ließ er von ihr wütend ab und schaute sie mit funkelnden Augen an.

„Sag mal, was soll das? Hatten wir nicht eine Abmachung?“, kam es auch schon von ihm gereizt. Irgendwie kränkte es ihn, dass sie sich nach all den Annäherungen zu einem anderen Jungen hingezogen fühlte.

Sakura schaute ihn verzweifelt an und hoffte, dass er nicht zu Orochimaru gehen würde. Schließlich hatte er sie letztens auch lieber zur Sporthalle getragen, als sie sich geweigert hatte mit ihm zu kommen, statt sie ihrem Lehrer auszuliefern. Doch das waren zwei ganz verschiedene Situationen. „Bitte lass mich gehen, Sasuke. Ich weiß, ich breche damit deine Regel, aber ist das nicht absurd? Warum darf ich mich nicht mit einem anderen Jungen treffen?!“, fing sie nun an, seine Regeln in Frage zu stellen, doch eigentlich war sie wirklich an dem Grund dieser Vorschrift interessiert. Sasuke stöhnte genervt auf, da er nicht mehr wusste, wohin er seine Wut stecken sollte. Am liebsten in Sais Gesicht, der einige Meter weiter stand und sie mit seinem schelmischen Grinsen beobachtete. „Seit wann stellen wir die Regeln in Frage?“, kam er mit seiner üblichen Ausrede an, was Sakura nun wirklich reizte. Nie nannte er ihr einen Grund. „Ich gehe“, warnte die Haruno, fürchtete aber innerlich, dass Sasuke dann Konsequenzen aus ihrem Tun zog. Sie steckte wirklich in einem Dilemma – würde sie nicht zu Sai gehen, dann wusste sie sofort, dass er sie verpetzen würde – doch wenn sie nicht zu Sasuke gehen würde, dann würde dieser nicht direkt zu Orochimaru laufen; Sakura wusste nicht wieso, aber durch die ganzen Annäherungen glaubte sie, dass Sasuke mit ihr ein wenig besser umging; fast schon so, als ob er weich geworden wäre.

Doch mit der ganzen Aktion nun verbaute sie sich die Sache mit ihm, was sie ein wenig frustrierte. Auch wenn er manchmal nervte, war Sasuke dennoch ein guter Junge; besser als Sai zumindest.

Sakura merkte, wie sich der Uchiha wütend in die Unterlippe biss. „Na gut. Geh, aber sei dir bewusst, dass dieser Regelverstoß nicht ohne Konsequenzen bleibt“, zischte er und konnte selbst nicht glauben, wie schnell er die Haruno gehen ließ. Doch seine Wut, die sich zusätzlich mit etwas Enttäuschung vermischte, war einfach zu groß. Sakura schluckte und betete einfach nur, dass er so handelte, wie sie es vorhergesehen hatte.

Sasuke entfernte sich von ihr und stieg in seinen Wagen, um mit einer etwas zu hohen Geschwindigkeit davon zu fahren. Sakura stöhnte erschöpft auf. Wenn Sasuke nur wüsste, dass Sai sie ebenfalls erpresste …

„Na das nenn ich mal ne Reaktion“, erhob sich auch schon die Stimme des Schwarzhaarigen, während er sich an das Auto neben ihm lehnte. Sakura schaute ihn genervt an. „Hatten wir nicht gesagt, dass wir nach der Schule alles besprechen und morgen damit anfangen?“, sagte sie nur. Sai grinste wieder. „Sorry, aber die Gelegenheit war einfach zu perfekt. Außerdem hast du ne gute Vorlage mit dem 'ich hab schon was zu tun' gegeben und als auch noch Sasuke gefragt hat, was, konnte ich einfach nicht widerstehen“, säuselte er, während er sein Handy aus seiner Hosentasche zuckte. Sai hatte ihr ernsthaft vorgeschrieben, seine Freundin zu spielen und Sakura fragte sich, was für Vorteile er aus dieser Sache zog. Schließlich war sie nicht Sasukes Freundin.

„Warum soll ich überhaupt deine Freundin spielen? Was bringt dir das?“, teilte sie auch schon direkt ihre Gedanken den Schwarzhaarigen mit, der daraufhin nur genervt aufseufzte.

„Süße, du merkst es vielleicht nicht“, fing Sai an und ließ seinen Nacken knacken, „die Blicke in der Sporthalle … euer Streit … seine Reaktion jetzt eben … “, er richtete sein Oberteil, „Sasuke steht auf dich.“

Eiskalte Konsequenzen


 

Eiskalte Konsequenzen
 


 

„Sasuke steht auf dich.“
 

Worte, die immer noch in ihrem Kopf brannten. Sakura wusste nicht, ob sie blind war, doch wenn selbst Sai, ein eigentlich Außenstehender, so eine Behauptung äußerte, konnte doch nichts an der Sache faul sein. Zumal Sai sie auch noch als Eifersuchtsmittel gegenüber Sasuke benutzte, da er genau wusste, wie wütend der Uchiha darauf reagieren würde. Sakura fragte sich, warum Sai unbedingt die Eifersuchtskarte ins Spiel setzte und vor allem Dingen, weshalb Sasuke und Sai so zerstritten waren – vielleicht ein Mädchenproblem, das sie mal gehabt hatten?

Die letzten Tage hatte Sakura ausschließlich bei Sai verbracht; und damit meinte sie die Tage in der Schule und ab und zu in einem Café, um zu besprechen, wie genau sie sich vor Sasuke präsentierten. Sakura musste jeden Tag mit der Furcht leben, dass Sasuke sie bei Orochimaru meldete, doch irgendwie tat er das nicht, was sie teils beruhigte, aber auch Kopfzerbrechen bereitete – trotzdem besänftigte es sie, dass sie vorausgesehen hatte, dass er nicht anders handeln würde. Doch was hatte Sasuke vor? Zwischen ihnen herrschte in letzter Zeit Funkstille und er schien immer noch nicht seine Konsequenz aus dem Regelverstoß gezogen zu haben. Sie seufzte auf. Etwas anderes, als zu warten, konnte sie nicht tun …

Plötzlich schlich sich jemand von hinten an die Haruno heran und bewirkte, dass sich Sakura erschrocken an ihren Spind klammerte.

„Sasuke kommt“, war auch schon die bekannte Stimme zu hören, die die Haruno genervt aufstöhnen ließ. Jedes mal, wenn Sai bemerkte, dass Sasuke in der Nähe von ihnen war, sollte sie ihm so nahe wie möglich kommen. Dabei hatten sie aber ausgemacht, dass kein Kuss ins Spiel kommen sollte – das war Sakuras einzige Bitte an dem Plan gewesen, was Sai nur mit verdrehten Augen akzeptiert hatte. Sie hätte nicht gedacht, dass er sofort zustimmen würde, doch ihre verzweifelte und auch teils nervige Stimme hatten ihn wohl umstimmen können.

Sie drehte sich zu ihm um und der Schwarzhaarige stützte automatisch seine linke Hand neben ihrem Kopf an dem Spind ab.

„Wie lange sollen wir dieses Spiel noch treiben?“, flüsterte die Haruno, was Sai aufgrinsen ließ.

„Glaub mir, nicht mehr lange. Sasuke wird das ganze hier, was zwischen uns abgeht, nicht mehr lange ertragen“, voraus deutete er, während er sich so nah zu ihr beugte, dass Sakura glaubte, dass sie seine Lippen spüren würde, was jedoch gegen die Abmachung sprach. Deshalb lehnte sich Sai Einstückchen zurück, war ihrem Gesicht aber dennoch so nahe, dass sie seinen Atem spürte.

Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Sasuke gerade um die Ecke bog, aber abrupt stehen blieb, als sein Blick auf sie und Sai fiel. Sakura merkte, wie er sich sofort anspannte und sich gereizt auf die Unterlippe biss. So langsam glaubte auch Sakura, dass Sasuke mehr für sie empfand und er sie für sich selbst beanspruchte. Als der Uchiha kehrt machte und aus der Sichtweite war, ließ Sai wieder von ihr ab. „Ha, so amüsant“, lachte er nur, während die Haruno nur ihre Brauen zusammen ziehen konnte. Die ganze Aktion hier war keinesfalls witzig. Sie konnte auch nicht wirklich nachvollziehen, warum Sai nach so einem kindischen Mittel griff – er hätte auch etwas krasseres bei Sasuke durchziehen können, doch anscheinend hatten sie sich schon so oft geprügelt, dass es nun zu normal war, um den jeweils anderen auf die Palme zu bringen.

Plötzlich wurden Sais Züge ernster. „Ich glaube, wir sollten morgen Abend schon zum Showdown kommen“, sagte er dann, was Sakura nur verwirrte. Was für ein Showdown? Er blickte zu ihr. „Sei morgen Nacht im Stadtpark. Ich schreib dir, wann genau“, sagte er nur noch und war schon verschwunden. Sakura schaute ihm nur verdutzt hinterher. Was zur Hölle sollten sie nachts im Stadtpark treiben …
 


 

~*~
 

Der Gong der Schule ertönte. Schulschluss. Sakura lief den Schulflur entlang und war froh, dass ein weiterer Tag vorüber ging, indem Sasuke sie nicht gemeldet hatte. Doch trotzdem war der Uchiha wie eine tickende Bombe und könnte jeden Augenblick explodieren. Sakura hoffte, dass sie bei dieser Explosion ums Leben kam, denn sie hatte keinen Nerv mehr auf das ganze. Die Haruno spürte plötzlich einen Ruck und ohne, dass sie es wirklich merkte, wurde sie am Handgelenk in eine Richtung gezerrt. Sie schaute auf und erblickte den Rücken des Uchihas. Nanu, wo kam er denn auf einmal her? In den letzten Tagen hatte er ihr kaum eines Blickes gewürdigt und nun zog er sie einfach mit sich?

„Sasuke?“, kam es nur von ihr perplex, während der andere sie noch weiter zog. Er antwortete nicht, sondern lief zielorientiert Richtung Cafeteria.

„Sasuke!“, sagte Sakura erneut, doch diesmal mit Nachdruck in der Stimme, da sie nicht wusste, was er mit ihr nach Schulschluss in der Cafeteria wollte. Der Uchiha jedoch blieb bei seiner Fassade und zerrte Sakura Richtung der Küche, in der sich keiner mehr aufhielt. Dann öffnete er das Kühllager und riss die Haruno in dieses hinein, während er selbst den kühlen Raum betrat und die Tür hinter sich schloss.

Sakura schaute ihn entsetzt an. „Was zur Hölle machen wir hier?“, fragte sie, während sie sich über die Arme rieb, da sie die Kälte sofort spürte. Hier lagerte man Lebensmittel und Getränke für das Essen in der Cafeteria, was alles tiefgefroren war.

Sasuke war zwar gereizt, antwortete aber gefasst. „Ich ziehe die Konsequenzen aus deinem Regelverstoß“, erwiderte er, während er sich lässig gegen die Kühltür lehnte. An ihm würde die Haruno nicht vorbeikommen, falls sie versuchen würde zu entkommen.

Sakura schaute ihn entsetzt an. „Bist wahnsinnig? Das ist ein Kühllager. Es ist kalt!“ Sie rieb sich erneut über die Arme, doch Sasuke schien ihr Aufreger nicht wirklich zu interessieren. „Das hast du gut erfasst. Und ich werde dich solange nicht rauslassen, bis du jede einzelne Frage von mir beantwortet hast“, drohte er nun und schaute die Haruno mit einem so kalten Blick an, dass sie glaubte, er könnte mit den gefrorenen Gurken konkurrieren.

„Ist dir selbst nicht kalt?“, warf Sakura nun ein und blickte zu dem Uchiha, der heute einen schwarzen Hoodie an hatte. Sie realisierte langsam, dass sie nach Tagen wieder mit ihm alleine war und das mit der Erkenntnis, dass er vermutlich Gefühle für sie hegte. Ihr Herz fing an Augenblick schneller zu schlagen.

Er zuckte mit den Schultern. „Dann muss ich eben selbst bei dieser Konsequenz leiden“, kam es lässig von ihm, doch Sakura konnte spüren, dass ihm die Kälte nichts ausmachte. Schließlich lehnte er lässig an der Wand und hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben; er sah nicht danach aus, als ob er gleich erfrieren würde. Im Gegensatz zu Sakura: heute hatte sie sich bedauerlicherweise für einen schwarzen Rock entschieden und dazu trug sie ein lockeres Oberteil, da ihre gute Bluse an dieser Stelle zu viel vom Guten gewesen wäre – entweder Rock oder Bluse; beides zusammen wirkte zu spießig. Trotzdem wäre eine Hose in dieser Situation angebrachter gewesen …

„Du sollst begreifen, dass jede Regel, die ich dir stelle, ernst genommen werden muss. Und bei einem Verstoß passiert dir eben das hier“, erklärte er sachlich, was die Haruno still werden ließ.

„Sicher, dass dir nicht kalt ist?“, fragte sie nach einer Zeit nochmals nach, um vom Thema abzulenken. Sie wollte nicht von ihm ausgefragt werden, da sie wusste, welche Fragen folgen würden. Sasuke aber durchschaute ihren Plan und legte seinen Kopf schief. „Na, na. Wir wollen mal nicht vom Thema abkommen“, sagte er und atmete dann tief aus. Dann setzte er zu seiner ersten Frage an. „Bist du Sai, nachdem du ihn in der Sporthalle damals gesehen hast, nochmals alleine begegnet?“

Sakura schluckte. Sie hatte es gewusst. „Nein“, log sie, doch als sie in Sasukes eiskalte Augen sah, wusste sie, dass er sich mit dieser Antwort nicht zufrieden gab. „Sakura“, grummelte er und wirkte nicht erfreut. Sie seufzte auf. „Na gut. Ja, bin ich“, erwiderte sie genauso genervt. Sie erwartete, dass Sasuke ihre Antwort hinterfragte, doch überraschenderweise fuhr er mit seinen Fragen fort.

„Wo seid ihr zusammen hingegangen, als ich dir an dem einen Tag gesagt habe, dass du mit mir kommen sollst, du aber gegen die Regel verstoßen hast und mit Sai mitgegangen bist?“

Sakura zögerte. Was sollte das? Auf was wollte der Uchiha hinaus? „In ein Café“, antwortete sie und log nicht; sie waren wirklich in ein Café gegangen, doch nicht um sich nett zu unterhalten, sondern um zu planen, wie sie Sasuke am besten zur Weißglut treiben konnten. Sasukes Hand fuhr gereizt über seine Nase. Anscheinend dachte er, dass sie sich über sonst was unterhalten hatten …

„Ist er dein Freund?“ Sasuke versuchte bei dieser Frage beherrscht zu klingen, doch Sakura glaubte, dass er gleich schon seine Grenze erreicht hatte. In seiner Stimme lag einfach nur noch Zorn. Wieder spürte die Rosahaarige die Kälte und langsam fing sie an zu brennen.

„Ich bin nicht mit ihm zusammen“, gestand Sakura und Sasuke riss die Augen auf, da er nicht mit so einer Antwort gerechnet hatte.

„Aber ihr geht aus?“, stellte er prompt seine nächste Frage. Sakura verzog ihr Gesicht.

„Sozusagen …“

Nun schaute der Schwarzhaarige sie mit gerunzelter Stirn an. Dann aber seufzte er auf und kam auf die Haruno zu. „Sakura …könntest du mir jetzt bitte erklären, was zwischen dir und Sai abgeht?“, versuchte er es ohne sie unter Druck zusetzen.

Sakura stöhnte genervt auf und konnte durch die Kälte ihren warmen Atem sehen, der aus ihrem Mund kam.

„Ich kann's dir nicht erklären, Uchiha“, antwortete sie dann und sobald sie sie ihn Uchiha nannte, wusste Sasuke, dass es ihr vollkommener Ernst war, „kannst du nicht noch ein bisschen warten?“, fügte sie bittend hinzu und dachte dabei an Sais sogenannten Showdown; denn nach ihm klang es so, als ob die Erpressungsnummer nach dieser Sache vorüber sein würde.

„Habe ich nicht schon lang genug gewartet?“, stellte nun Sasuke eine Gegenfrage und sprach wahrscheinlich damit auch ein anderes Thema an. Sakura seufzte auf, als ihr bewusst wurde, dass er Orochimaru meinte. „Ja, danke, dass du noch nicht bei ihm warst“, gab sie teils mürrisch, teils wirklich dankend von sich, doch der Uchiha schaute sie weiterhin unbeeindruckt an, „warum hast du eigentlich gewartet?“, fragte nun Sakura skeptisch nach, während sie ein wenig auf und ab lief, da ihr die Kälte langsam zu schaffen machte. Auch für Sasuke schien es langsam unangenehm zu werden, denn er löste sich von der Kühltür und musste etwas Kraft dabei einsetzen, da sein Hoodie an dem Metall klebte. Er schaute sie neutral an und Sakura konnte keine Emotion von seinem Gesicht ablesen. Irgendwie wurde der Haruno in mitten der ganzen Kälte heiß. Ihr fielen wieder Sais Worte ein und da Sasuke ihr keine Antwort gab, machte alles für sie Sinn. Ihr Herz fing wieder an schneller zu schlagen, als der Schwarzhaarige einige Schritte auf sie zukam. Sakura ging automatisch einen Schritt zurück je näher er ihr kam. Irgendwann erreichte sie die eiskalte Wand des Lagers. Sasuke blieb wenige Millimeter vor ihr stehen und betrachtete ihr blasses Gesicht. Der Blick der Haruno fiel auf seine Lippen, die durch die Kälte einen leichten Blauton angenommen hatten. Sasukes Hand bewegte sich langsam zu ihrem Nacken und als sie seine Finger an ihrem Hals spürte, glaubte sie, dass jede seiner Berührungen sie zum Brennen brachten. Der Uchiha beugte sich zu ihr herunter und umfasste mit seiner freien Hand die von Sakura, die entweder vor Kälte oder vor Aufregung zitterte – er zweifelte nicht daran, dass es Letzteres war. Die Rosahaarige zog scharf den Atem ein, als Sasuke ihren Lippen immer näher kam. Sie wollte schon fast die Augen schließen, um sich für den Kuss vorzubereiten, doch dann stoppte der Uchiha plötzlich kurz vor ihren Lippen. Sein Blick wandelte sich in Binnen von Sekunden von weich zu eiskalt. „Solange du mir nicht die Sache mit Sai erklärst, wird daraus nichts.“

Sakura schaute ihn verwirrt an. Sasuke aber löste sich von ihr und drehte sich um. Sie schaute perplex auf seinen Rücken und ließ sich seine Worte nochmals durch den Kopf gehen. Wird daraus nicht - hieß das etwa, das aus ihn beiden nichts werden würde, wenn Sai ihnen im Weg stand. Verwirrt stand Sakura immer noch an der Wand und versuchte seine Worte auf einer logischen Ebene zu interpretieren.

„Sasuke!“, rief sie ihm dann zu, da er Anstalten machte, das Lager zu verlassen. Er drehte sich nicht um, sondern blieb kurz vor der Tür stehen, „kannst du mir erklären, wie du das meinst?“, fragte sie dann fast schon bittend, während sie sich nun von der Wand löste und auf ihn zu lief – oder besser gesagt; versuchte, auf ihn zu zu laufen, da sich ihre nackten Beine durch die Kälte wie Steine anfühlten. Bei ihm angekommen legte sie etwas zitternd ihre Hand auf seinen Arm, was ihr wieder Wärme verschaffte. Sasuke drehte sich nun zu ihr um und realisierte erst jetzt, dass sie unheimlich fror. Er selbst hatte vor einigen Minuten angefangen zu frieren, doch wenn er ihr Outfit betrachtete, schien die Kälte bei ihr schon früher eingeschlagen zu haben. Als der Uchiha realisierte, dass er sie wieder etwas zu lange angeschaut hatte, wandte er sein Gesicht von ihr ab und ging nicht auf ihre Frage ein.

„Erklär's dir selbst“, sprach er, was Sakura eine Grimasse ziehen ließ. Sie stellte sich vor ihn und versperrte ihm somit den Weg. „Du gehst erst, wenn du mir das eben Gesagte erklärst“, sprach sie hochnäsig, während sie ihre Arme vor der Brust verschränkte. Sasuke verdrehte die Augen, da er sie nicht ernst nehmen konnte.

„Das ist meine Konsequenz, du hast hier nichts zu sagen“, antwortete er nur, während er die Haruno an den Achseln packte und sie wie ein Kind neben der Tür absetzte. Dann wollte er seine Hand zu der Türklinke bewegen, wenn sich nicht schon wieder die Rosahaarige vor ihn geschoben hätte. Er biss sich wütend auf die Unterlippe, da er nun langsam anfing gereizt zu werden.

„Halt! Du gehst hier nicht vor mir raus. Wenn schon, verlass ich wütend das Lager, nicht du“, sprach Sakura und gab wohl anscheinend auf, weiter nach einer Erklärung zu verlangen. Dann zog sie demonstrativ an der Klinke und wollte hinausschreiten, doch die Tür ließ sich nicht öffnen. Sakura schaute verwirrt auf ihre Hand, die immer noch die Türklinke umfasste und zog nochmals kräftig an dieser; aber es tat sich nichts. „Sasuke, die Tür geht nicht auf!“, sagte sie dann entsetzt. Nun zog der Uchiha eine Braue in die Höhe und stieß Sakura leicht zur Seite. „Lass mich mal.“ Er zog ebenfalls kräftig an der Tür – kräftiger als Sakura – doch es tat sich wieder nichts. „Oh mein Gott, wir werden sterben“, kam es von der Haruno, während sie sich panisch durch die Haare fuhr, „die Schule ist aus; keiner ist hier und die Putzfrauen putzen nicht die Küche, das machen die Cafeteria-Frauen, aber die sind auch schon längst weg!“, breitete sie weitere Panik aus, was Sasuke genervt aufstöhnen ließ. Er zog weiterhin an der Türklinke. „Die Tür ist nur ein bisschen fest gefroren; kein Grund, deine Beerdigung zu planen“, seufzte er und gab es auf, an der Tür weiter zu zerren. Stattdessen schaute er sich im Lager nach etwas Nützlichem um, was ihm helfen könnte, die Tür zu öffnen. Sakura rieb sich weiterhin über die Arme und schaute ihm grimmig dabei zu, wie er die Regale aus Metall, auf denen Kisten voller Lebensmittel standen, durchsuchte.

„Du meinst wohl unsere Beerdigung. Wir befinden uns hier in einem Kühllager! Und das wegen dir … “ Dafür, dass ihr arschkalt war, konnte sie sich noch gut beschweren. Als Sasuke eine Stange gefunden hatte, drehte er sich zu der Rosahaarigen um und schaute sie gereizt an. „Jetzt hör auf, hier rumzumeckern, du siehst doch, dass ich etwas dagegen tue“, beschwerte er sich nun, was Sakura still werden ließ. Sie stellte sich hinter Sasuke neben die Wand und beobachtete, wie der Uchiha versuchte, die Tür mit der Stange aufzubrechen. Selbst sie sah, wie seine Muskeln dabei zitterten, doch bei der Kraft, die er gegen die Tür aufwand, brachte ihn wieder Wärme, sodass ihm nicht so kalt war, wie Sakura im Moment, die sich kaum bewegte.

Sasuke bemerkte nach einer Zeit, dass von der Haruno seit längerem kein Ton über die Lippen kam, was ihn ein wenig wunderte. „Schon fest gefroren, oder was?“, fragte er ironisch, während er weiterhin die Stange nach unten drückte, um die Tür aufzubrechen. Als Sakura nicht antwortete, drehte er sich verwundert um und weitete die Augen: die Haruno stand zitternd an der Wand und schaute resigniert auf den Boden. Ihre Arme hatte sie fest um ihren Oberkörper geschlungen. Er war sich nicht mal sicher, ob sie ihn gehört hatte. Sasuke betrachtete nochmals ihr Outfit und seufzte dann auf. „Mann, vom ganzen Herumstochern an der Tür ist mir warm geworden“, log er und zog sich seinen Hoodie über den Kopf, während er auf die Rosahaarige zulief. Unter diesem trug er ein normales graues T-Shirt, was er anbehielt. Sakura zog skeptisch eine Braue in die Höhe. „Dir ist nicht im ernst warm geworden?“, sprach sie, während sie kritisch sein graues T-Shirt musterte. „Mir ist zumindest wärmer als dir“, warf Sasuke ein und hielt der Haruno seinen Hoodie hin, „sieht ja so aus, als ob du gleich vor Kälte umkippst.“ Die Angesprochene schaute ihn grimmig an und wandte sich von ihm ab. „Ich will ihn nicht. Schließlich willst du doch, dass ich friere? Ist ja deine Konsequenz, oder nicht?“ Nun verdrehte Sasuke seine Augen und konnte nicht glauben, wie zickig sie wieder wurde. „Hör auf zu nerven“, sprach er dann, kam der Haruno näher und zog ihr den Pullover über den Kopf. Dann drehte er sich um und widmete sich wieder der Tür. Sakura schaute ihm nur unglaublich hinterher, ließ es dann aber bleiben und schob ihre Arme in die Ärmel des Hoodies. Dann kuschelte sie sich in den warmen Stoff ein und ihr fiel sofort Sasukes Geruch in die Nase. Sie schloss die Augen und inhalierte den Duft. Frisch …

Nach gefühlten Jahren hörte man plötzlich ein Knacken und die Tür öffnete sich mit einem ebenso lautem Knall. Sasuke, der wirklich ins Schwitzen gekommen war, schaute die Haruno siegessicher an.

„Ich habe doch gesagt, dass ich es schaffen werde“, sagte er und deutete mit einem Nicken an, dass Sakura vorausschreiten sollte. Diese sah ihn nur vorwurfsvoll an und verließ endlich den eiskalten Raum. Endlich spürte sie Wärme, was sie erleichtert ausatmen ließ. Dann aber blickte sie den Uchiha wütend an und bohrte ihren Finger in seine Brust. „Das war eine abscheuliche Konsequenz“, sprach sie, während sich Sasuke nur unbeeindruckt an die Küchentheke lehnte. „So bin ich eben“, erwiderte er lässig, was in der Haruno Empörung aufrief. „Ja, das bist du. Du bist abscheulich “, konnte sie darauf nur antworten, während sie sich umdrehte und davonlief, „wag es ja nicht, dich wieder bei mir zu entschuldigen“, provozierte sie ihn, was Sasuke nun grimmig gucken ließ. Er hatte sich schon mal bei ihr entschuldigt und das würde sich auf gar keinen Fall wiederholen – und dass sie ihn gerade auf diese Entschuldigung erinnert hatte, ließ ihn brodeln. Dann aber beruhigte er sich wieder und musste grinsen.

Sasuke hatte sich total zusammenreißen müssen, um Sakura vorhin doch nicht zu küssen. Doch sie sollte nicht das bekommen, was sie wollte – er hatte es ihr angesehen, dass es ihr gefallen hatte. So auch wie die letzten Male. Auch Sasuke gefielen die Annäherungen, doch sie konnte nicht zweigleisig fahren – was, verdammt nochmal, war nun zwischen ihr und Sai?! Frustriert darüber, dass seine Konsequenz teilweise erfolglos gewesen war, stutzte sich der Uchiha von der Küchentheke ab und lief Richtung des Ausgangs. Doch so erfolglos war er nun auch nicht gewesen. Sein Plan war zwar gewesen, so viel wie möglich über die Sache mit Sai herauszufinden, aber irgendwie spürte Sasuke, dass er die Haruno ganz schön verwirrt hatte. Sasukes Grinsen vertiefte sich. Sakura hatte noch seinen Hoodie an …

Showdown - Nein?!


 

Showdown - Nein?!
 


 

Die Sonne schien in das rosafarbene Zimmer und die weißen Vorhänge wehten im Rhythmus des Windes. Ein guter Samstagnachmittag, den Sakura damit verbrachte, auf ihrem großen weichem Bett zu liegen und mit einer gewissen Hyuga zu telefonieren.

„Ihr seid also wirklich wieder zusammen?“, lächelte Sakura, während sie sich auf den Bauch drehte und sich von Hinata angehört hatte, dass sie mit Naruto im Kino gewesen war. Sie hörte am anderen Ende der Leitung ein wohliges Aufseufzen. „Ja. Irgendwie habe ich mich auch schlecht gefühlt, ihm nicht geglaubt zu haben und habe ihm deshalb auch Schokolade mitgebracht“, sagte Hinata schüchtern und Sakura könnte schwören, dass sie rot geworden war. Sie zog eine Grimasse. „Aber man kann dir's nicht verübeln, ich hab's auch geglaubt und wir haben ja auch die beiden sozusagen erwischt.“ Sie erinnerte sich an das Bild zurück, als sie auf einer Feier, die vor einigen Wochen von einem Mitschüler veranstaltet worden war, Naruto und ein Mädchen ganz nah einander gesehen hatten. Von ihrer Sicht aus hatte es so ausgesehen, als ob sie die Lippen aufeinander gepresst hatten, doch Naruto hatte ja erklärt, dass seine Hand dazwischen gewesen war und er sich auch gegen den Kuss gewehrt hatte. Sakura hob überrascht eine Braue in die Höhe, als ihr einfiel, dass Sasuke derjenige gewesen war, der Hinata und Naruto wieder zusammen gebracht hatte.

„Hinata, eine Frage …“, fing sie an und hörte, wie die Hyuga ihre Ohren am anderen Ende der Leitung spitzte, „Du sagtest mir, dass Naruto dich mit in die Abstellkammer der Schule geschliffen hat und du dann keine andere Möglichkeit hattest, dich vor dem Gespräch zu drücken und du ihm dann zuhören musstest …“ Sie legte den Kopf in den Nacken und formte die Augen zu Schlitzen. Klang ganz nach einer Sasuke-Methode, „hat Naruto schon mal so etwas gemacht?“, fügte sie hinzu, da sie sich das kaum bei dem Chaoten vorstellen konnte. Er war nicht der Typ, der so ein schüchternes Mädchen, wie Hinata, zwang, sich mit ihm in eine enge Abstellkammer einzusperren und sie erst frei ließ, wenn sie ihm zuhörte. Hinata seufzte auf. „Eigentlich nicht, ich war selber überrascht, wie gefasst er auch war. Er wollte unbedingt, dass ich ihm zuhöre und hat mich auch solange nicht da raus gelassen, bis ich es getan habe. Aber dafür hat er sich im Nachhinein auch entschuldigt, er meinte selber, dass er sonst nicht zu solchen Mitteln greift, es aber nötig gewesen war …“, erklärte sie ruhig, wirkte aber auch erleichtert, dass er mit ihr gesprochen hatte. Schließlich hatte Hinata den Uzumaki vermisst und war auch oft traurig gewesen, als sie so zerstritten auseinander gegangen waren. Doch nun konnte er wieder grinsen und brachte sie zum Lachen, was die Hyuga wirklich glücklich machte. Sakura fasste sich an die Stirn, da ihr klar wurde, wie genau der Uchiha den beiden geholfen hatte. Naruto einfach den Ratschlag geben, sich mit Hinata in einen Raum einzusperren und sie zum Zuhören zu zwingen, konnte ja nur von ihm kommen. Sie verdrehte die Augen. „Und was ist mit Neji?“, fuhr Sakura mit einer weiteren Frage fort, was Hinata nicht gerade erfreute. Die Haruno merkte, wie die Stimmung kippte. „Ich weiß nicht …“, sprach sie leise in den Hörer. Sakura seufzte auf. Ihrem Cousin von der Beziehung mit Naruto zu erzählen, der einer zu den engsten Freunden von ihm gehörte, war ja auch nicht leicht. „Wie dem auch sei. Ihr kriegt das schon hin“, erwiderte Sakura nur, da sie wusste, dass sie bei dem Thema nicht weiterkamen. „Was ist eigentlich mit Sasuke?“, warf Hinata nun ein. Sie fragte Sakura zwischendurch immer mal, wie es so mit dem Uchiha lief. Sakura hatte ihr an einem Tag die ganze Geschichte mit Sasuke erzählt und somit auch die Kratzer an Orochimarus Auto. Sie wusste, wie riskant es war, dass nun drei Personen von ihrer Tat Bescheid wussten, doch Hinata konnte sie vollstens Vertrauen, da sie nicht auf Ideen, wie Sasuke oder Sai kam, sie zu erpressen. Sakura verdrehte bei diesem Gedanken wieder die Augen. Von Sai hatte sie ihrer Freundin ebenso erzählt und dass er auf eine Weise schlimmer als Sasuke war. Hinata konnte selbst sogar bestätigen, dass der Uchiha menschlichere Züge als Sai hatte, obwohl es meist nicht so wirkte - Sakura erinnerte sich an den gestrigen Tag in dem Kühllager, der alles andere als menschlich gewesen war. Ihr Blick flog automatisch zu seinem schwarzen Hoodie, den sie über ihrem Schreibtischstuhl gehängt hatte; sie war gestern so fertig gewesen, dass sie mit diesem eingeschlafen war und vergessen hatte, ihn zu waschen. Dass sie aufgrund des Pullis besonders gut geschlafen hatte, versuchte sie zu verdrängen.

Naruto erzählte Hinata oft von seinem besten Freund und dass er gar nicht so kalt war, wie er immer vorgab. Die Haruno erinnerte sich an die vielen Annäherungen und auch an einige weiche Worte von ihm … er war wirklich nicht immer so ein Arsch. Sakura hatte dennoch die Zärtlichkeiten, die sie mit ihm ausgetauscht hatte, und auch die eine Nacht vor Hinata noch nicht erwähnt. Sie wusste nicht, wieso, aber irgendwie schämte sie sich dafür …

„Wie immer. Grausam“, antwortete sie nur knapp und seufzte nochmals auf, „freut mich nochmal, dass du wieder deinen Naruto zurück hast und ich wünsche euch noch viel Spaß. Ihr wolltet noch in die Mall, oder nicht?“, wollte sie nun zum Auflegen ansetzen, da sie sah, wie ihr Akku langsam aufgab.

Hinata wirkte wieder fröhlicher. „Ja, wir wollten etwas essen gehen“, lächelte sie in das Telefon. Sakura musste nun auch grinsen. „Viel Spaß nochmal, ich leg jetzt auf“, sprach sie und verabschiedete sich von ihrer Freundin. Als auch sie hörte, wie Hinata Adieu sagte, legte Sakura auf und drehte sich erschöpft auf den Rücken, um die schneeweiße Decke anzustarren.

Heute Abend sollte sie in den Stadtpark kommen. Sie wusste wirklich nicht, was Sai vor hatte, doch sie konnte voraussehen, dass er wieder an ihren Kräften zerren würde. Dabei wollte sie doch nur weiterhin in ihrem geliebten und weichem Bett liegen. Bei dem Gedanken kuschelte sich Sakura mehr in ihre Tagesdecke ein und schloss die Augen. Warum Sasuke sich wohl noch nicht bei ihr gemeldet hatte? Heute war zwar Samstag, doch sie dachte, dass er nach seiner gestrigen Konsequenz, sie sofort wieder mit seinen Regeln und Befehlen herumkommandieren würde. Überlegend schaute Sakura auf ihr Handy und spielte mit dem Gedanken ihn anzuschreiben. Als ihr bewusst wurde, was sie da gerade dachte, schüttelte sie sofort ihren Kopf. Nein … warum sollte sie sich freiwillig bei ihm melden, wenn er sie in Ruhe ließ? Aber er hatte sich vor der Konsequenz auch nicht bei ihr gemeldet, da er wütend auf Sai gewesen war …

Seufzend griff Sakura nach Handy und Akkukabel und konnte nicht glauben, was sie da gerade tat. Doch sie wollte nicht schon wieder, dass zwischen ihr und Sasuke Funkstille herrschte – sie gab es nicht gerne zu, aber sie vermisste seine leicht kindische Art sie zu ärgern. Deshalb suchte sie ihre Kontaktliste nach ihm und als sie auf ihrem Display den Namen Bastard erblickte, klickte sie auf diesen und fing ohne groß zu überlegen an, eine Nachricht zu tippen. Doch bevor sie auf absenden klickte, bekam sie auf einmal selbst eine Message.
 

Bring mir Kopfschmerztabletten. Sofort.
 

Sakura lachte auf, als sie die zwei Sätze von Sasuke las. Der Bastard hatte ihr wirklich geschrieben. Teils freudig, teils grimmig, da er wieder alle Höflichkeiten außer Acht ließ, tippte die Haruno eifrig einige Zeilen in ihr Handy.
 

Ist der Herr etwa krank geworden?
 

Sakura musste lachen. Wenn er sich nun aufgrund seiner eigenen Konsequenz eine Erkältung eingeholt hatte, dann hatte er sich selbst damit eine verpasst. Sie spürte ihr Handy vibrieren.
 

Sakura …
 

Ein Wort, das die Haruno sofort zum Schweigen gebracht hatte. Die drei Punkte sollten wohl eine Drohung darstellen und dass er es ernst meinte. Trotzdem konnte die Rosahaarige nicht anders als zu grinsen.
 

Na gut. Gib mir ne Stunde.
 

Mit diesen Worten schmiss Sakura ihr Handy auf das Bett und erhob sich, um sich gleich auch vor ihren großen Kleiderschrank zu begeben. Obwohl Sakura wusste, dass Sasuke sie nicht sofort bei Orochimaru melden würde, kam sie dennoch seinen Befehlen nach. Sie wusste nicht wieso, aber es gefiel ihr, sich in der Nähe des Uchihas aufzuhalten – auch wenn er oft anstrengend war und sich arrogant aufführte.

Nachdem die Haruno sich für ein rotes Sweatshirt und eine schwarze Hose entschieden hatte, blickte sie auf Sasukes Hoodie, der immer noch auf ihrem Stuhl ruhte. Sollte sie ihn noch waschen, bevor sie ihn zurückgab …? Mit einem Mal kamen ihr alle Grausamkeiten in den Sinn, die sie wegen des Uchihas hatte durchmachen müssen. Grinsend griff sie nach dem Stoff und stopfte ihn in ihre Tasche. Er hatte es nicht verdient, sie gewaschen zurück zu kriegen …
 


 

~*~
 

„Du bist spät“, bemerkte Sasuke, als er grimmig die Haustür öffnete und Sakura erblickte, die total durchnässt war. Das schöne Wetter hatte sich auf dem Weg schlagartig verändert und Gewitterwolken hatten sich gebildet. Genervt war Sakura aus der Apotheke geschritten und hatte den ersten Bus verpasst und war die letzten Meter zu ihm nach Hause gerannt. Bei Regen, versteht sich …

Dass sie sich nun wieder vor seinem Haus aufhielt, weckte zudem auch noch Erinnerungen an die eine Nacht, die sie hier verbracht hatte. Sofort stellten sich ihre Nackenhaare in die Höhe, legten sich aber wieder, als sie das grimmige Gesicht des Uchihas sah.

„Tut mir leid“, presste sie nur zwischen ihren Lippen hervor und drückte Sasuke die Kopfschmerztabletten in die Hände, während sie ohne hineingebeten zu werden, einfach das Haus betrat. Sasuke ließ es zu und folgte ihr bis ins Wohnzimmer. „Keiner da?“, fragte Sakura und betrachtete sich im großen Spiegel vor der Kommode. Ihr Mascara, das sie sich immer leicht auftrug, war völlig verschmiert und ihre nassen Haare klebten ihr teilweise im Gesicht. Der Uchiha zuckte mit den Achseln. „Arbeiten“, war das einzige, was er sagte und meinte wohl damit seine Eltern. Er betrachtete die Haruno eindringlich und musste fast schon glucksen, als er sah, wie entsetzt sie sich im Spiegel musterte.

„Das wird so nichts“, sprach Sakura, während sie schon die ganze Zeit versucht hatte, ihre Haare wieder ordentlich zu legen. Die verwischte Schminke hatte sie sich schnell mit einem Tuch, das sie in der Hosentasche gehabt hatte, weggewischt. Doch als dann auch noch ihr rotes Oberteil an ihr klebte, stöhnte sie auf. Sie zog sich das gute Stück über den Kopf.

„Ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass du so schnell zustimmst und mir wirklich die Tabletten besorgst, nachdem du gestern zu mir meintest, wie abscheulich ich sei“, warf Sasuke ein, während er musterte, wie Sakura ihr Oberteil über den Kopf zog und nun oben rum mit einem schwarzen Top bekleidet war. Die Haruno fing an zu grinsen und lief auf ihre Tasche zu. „Ich wollte mir deinen kranken Anblick nicht entgehen lassen. Scheint wohl so, als ob dir das Lager zu schaffen gemacht hat?“, provozierte sie und betrachtete seine leicht rötliche Nase. Zudem war es schon fast Nachmittag und der Uchiha schien nicht raus gegangen zu sein, was seine karierte Pyjamahose und sein graues Oberteil andeuteten. Sasuke verengte die Augen und hielt sich leicht die Hand vor die Nase. „Ich habe auch in der Kälte geschwitzt, als ich versucht habe, uns da rauszuholen. Du hingegen standest da wie ein Brett und hast dich keinen Zentimeter bewegt“, antwortete er genervt, während er in die angrenzende Küche lief, um sich ein Glaswasser zu füllen. Er legte sich die Kopfschmerztablette auf die Zunge und nahm dann einen kräftigen Schluck von dem Wasser.

Sakura lachte, während sie in ihrer Tasche nach etwas kramte. „Trotzdem finde ich es ironisch, dass du die Folgen aus deiner eigenen Konsequenz ziehen musst. Du hättest sicherlich gewollt, dass ich krank werde.“ Sasuke drehte sich zu ihr um und betrachtete ihre nackten Arme und ihre immer noch nassen Haare. „Wenn du weiter so rumläufst, wirst du wirklich krank“, kommentierte er nur und ging nicht auf ihre Provokation ein. Sakuras Grinsen vertiefte sich, als sie endlich das gefunden, hatte, was sie gesucht hatte. Sie hielt seinen Hoodie in die Höhe.

„Deshalb habe ich ja noch den hier“, sprach sie und zog sich den schwarzen Stoff über, während Sasuke überrascht eine Braue in die Höhe hob. „Oh? Noch nicht verbrannt?“, witzelte er, was Sakura ärgerlicherweise zum Lachen brachte. Sie schnappte sich ein Haargummi aus ihrer Hosentasche und band ihre nassen Haare zu einem hohen lockeren Dutt. „Eigentlich war ich so nett und wollte dir ihn heute wieder geben, aber sieht so aus, als ob ich ihn später wirklich noch verbrenne“, sagte sie hochnäsig und kam auf ihn zu - nachdem sie ihr rotes Oberteil auf die Heizung gelegt hatte -, um sich gegenüber ihm an dem Tresen der Küche auf einen der drehbaren Barhocker platz zu nehmen, „ich wollte ihn dir übrigens auch ungewaschen zurückgeben – das hast du verdient“, fügte sie bissig hinzu.

Sasuke stand hinter der Kücheninsel vor ihr und fing an verschmitzt zu grinsen, während er die übrigen Kopfschmerztabletten in eine Schublade legte. „Du hast ihn bestimmt noch nicht gewaschen, weil du meinen Geruch vermisst hast. Sicherlich hast du Perverse sogar mit dem Ding geschlafen und an mich gedacht“, stichelte er, was Sakura sofort einen Rotschimmer auf die Wangen legte. Sie war wirklich mit seinem Pulli eingeschlafen, aber doch nur, weil sie zu müde gewesen war, um sich umzuziehen. Also hatte sie nicht absichtlich seinen Geruch inhaliert …

„Idiot“, zischte nur Sakura, während sie ihr Handy aus ihrer Hosentasche zuckte und frustriert ihren Akkustand betrachtete. Sie hatte vorhin nicht wirklich die Möglichkeit gehabt, ihr Handy genug aufzuladen, da der Uchiha sie ja sofort losgeschickt hatte.

„Wer hat dir eigentlich erlaubt, dich hier so gemütlich zu machen?“, kam es nun von Sasuke, der sich von hinten an sie gelehnt hatte und neugierig auf ihr Handy schaute, da er sich fragte, warum sie betrübt auf dieses blickte. Sakura verdrehte die Augen und drehte ihren Stuhl zu ihm, sodass er nun direkt über ihr lehnte, „Ich will nicht gleich schon wieder in den Regen raus. Ich dachte, das wäre so selbstverständlich, dass ich es nicht erwähnen muss?“, wurde sie schon wieder zickig. Sakura wusste nicht wieso, aber wenn sie mit Sasuke eine Zeit lang nicht sprach, vermisste sie seine Art, sie zu ärgern, doch wenn sie dann dabei war mit ihm zu diskutieren, würde sie am liebsten seinen Hals umdrehen.

Sasuke seufzte auf. „Lange kannst du aber nicht bleiben. Ich hab abends was vor“, erklärte er und ließ von ihr ab, um sich wieder in den Wohnzimmerteil des großen Raumes zu begeben. Sakura folgte ihm. „Wir haben gleich erst fünf, keine Sorge, ich bleib schon nicht bis Mitternacht“, stöhnte sie genervt auf, während sie neben ihm auf dem Sofa platz nahm. Wenn Sasuke meinte, dass er abends etwas vorhatte, dann hieß das, dass er sich wahrscheinlich wieder nachts mit Freunden rumtreiben wollte. Plötzlich hustete er, was Sakura nur wieder ein Grinsen bescherte. „Sicher, dass du abends noch raus willst?“, stichelte sie ihn nun an, womit sie sich einen zornigen Blick erntete.

„Du bist in meinem Haus, pass auf, was du sagst“, antwortete er dann monoton, während er sich leicht mit dem Handrücken über die Nase rieb. Doch Sakura konnte nicht anders, als diese Situation auszunutzen. „Tut mir ja leid, aber ich finde, das Karma hat zurückgeschlagen“, lachte sie, während sie freudig in die Hände klatschte. Sie wusste selbst nicht, warum die Sache sie immer noch so erfreute, wahrscheinlich deshalb, weil das ganze so ironisch war. Plötzlich spürte sie, wie Sasuke näher an sie heranrückte und seinen Oberkörper auf sie verlagerte. Sie schaute in sein Gesicht und sie musste zugeben, dass er mit der leicht rötlichen Nase und dem etwas müde wirkendem Gesicht süß aussah.

„Ich kann dich ja auch anstecken“, raunte er, was Sakura eine Gänsehaut bescherte. Nein, nicht schon wieder. Sie schluckte und konnte nicht glauben, was für einen Effekt er auf sie hatte. Ihr Herz fing an augenblicklich schneller zu schlagen, je näher Sasukes Gesicht ihrem kam. Mit einem Mal sprang Sakura auf und drückte den Uchiha von sich weg. „Ich muss doch jetzt schon abhauen, ich habe abends auch noch was vor“, warf sie panisch ein und log nicht mal dabei, da sie ja wirklich zu Sai musste. Sasuke hob nur grinsend eine Braue in die Höhe, da er wusste, dass er sie aus der Bahn geworfen hatte. Beeindruckend, dass sie diesmal von selbst abgebrochen hatte; er selbst hätte natürlich kurz vor ihren Lippen gestoppt, da er wirklich nicht die Absicht pflegte, sie anzustecken.

Sakura schnappte sich ihre Tasche und lief Richtung Ausgang, nachdem sie etwas zu eifrig ihr rotes Oberteil, das auf der Heizung gelegen hatte, in ihre Tasche stopfte.

„Sicher, dass du nicht warten willst, bis sich der Regen gelegt hat?“, fragte nun der Uchiha nach, der an dem Türrahmen des Salons lehnte und beobachtete, wie Sakura sich ihre roten Chucks anzog.

„Nein, schon gut, ist ja nur Regen“, lächelte sie unsicher und wollte die Tür öffnen, wenn Sasuke sie nicht hinter ihr stehend wieder zu geknallt hätte. Sie drehte sich zu ihm um und bemerkte, wie er sie anschaute. „Habe ich dich wirklich so nervös gemacht?“, fragte er dann und beobachtete jede Regung in ihrem Gesicht. Sakura spürte, wie Hitze in ihr aufstieg. Oh verdammt, er machte sie so was von nervös … Ohne etwas zu sagen blickte sie in seine pechschwarzen Augen, die sie eindringlich anschauten und musste wieder mal schlucken. Diese Augen, in denen sie sich immer verlor … seine Aura; er machte sie einfach fertig. Sakura wandte schnell ihren Blick von ihm ab und schaute sich im Salon um. Dann bemerkte sie neben sich einen Ständer mit vielen Regenschirmen und schnappte sich einen von ihnen. „Ich muss jetzt wirklich gehen. Ich leih mir den mal aus“, sprach sie schnell, öffnete die Tür und knallte dann diese auch schon wieder zu. Sasuke schaute ohne Emotion auf die Tür und schob sich die Hände in die Hosentaschen. Dann breitete sich wie üblich sein Grinsen auf die Lippen. Er freute sich jedes mal, wenn er sie verwirren konnte …
 


 

~*~
 

23 Uhr im Stadtpark auf der großen Wiese – Sai.
 

Sakura lief durch die beleuchteten Straßen und konnte nicht glauben, dass sie wieder mal auf eine Person mit pechschwarzem Haar gehorchte – damit meinte sie nicht Sasuke, sondern Sai. Immer noch frustriert, dass sie von zwei Muskelprotzen beherrscht wurde, lief Sakura die kleine Straße bis zum Stadtpark herunter, was wieder eindeutig nicht zu ihrem Bild als Musterschülerin passte. Sie hatte sich noch nie davor nachts aus dem Haus geschlichen.

Trotzdem war sie auf Sais sogenannten „Showdown“ gespannt … was auch immer das heißen sollte. Kaum war Sakura angekommen, erblickte sie den Schwarzhaarigen auch – er war natürlich nicht alleine. Seine üblichen Freunde, die sich wohl nachts mit ihm rumtrieben waren ebenfalls zusehen. Auf dem nassen Rasen des Stadtparks, neben Sai und seinen Freunden, stand noch ein Motorrad, das sie Sai zuordnete, da sie ihn oft mit diesem Gefährt in der Schule gesehen hatte. Eigentlich durften keine Fahrzeuge auf dem schönen, ordentlichen Rasen des Stadtparks stehen, doch Sai schien das nicht wirklich zu stören.

Als Sakura in seiner Sichtweite war schlich sich sofort sein schelmisches Grinsen auf sein Gesicht.

Er legte seine Hände auf ihre Taille, was die Augenbraue der Haruno in die Höhe wandern ließ. Seit wann näherte er sich ihr an, wenn Sasuke nicht in in der Nähe war?

„Schön, dass du kommen konntest“, begann er, während er seine Freunde mit einem Nicken aufforderte, sich etwas zu entfernen. Sakura irritierte das nur noch mehr. Trotzdem ließ sie sich nicht beirren. „Was soll ich hier?“, fragte sie dann genervt, was Sai auflachen ließ. Irgendwie fing er an, Gefallen an ihrer mürrischen Art zu finden …

„Warum denn gleich wieder schon so pampig?“, sagte er, während er sich an sein Motorrad lehnte und Sakura an der Hüfte zu sich zog. Sakura verzog ihr Gesicht, „weißt du, langsam weiß ich, warum Sasuke dich so interessant findet.“ Was sollte das? Sai hatte sich ihr zwar in den letzten Tagen auch genährt und genauso nerviges Zeug geredet, doch heute war die Atmosphäre anders. Obwohl diesmal kein Kühllager im Spiel war, wurde der Haruno ganz kalt. Schlagartig musste sie an Sasukes Berührungen im Lager zurück denken und sehnte sich wieder nach seinen Händen – nicht nach Sais.

Er kam ihr etwas näher und Sakura erwartete, dass er den gesunden Sicherheitsabstand wie in den letzten Tagen annahm, doch er kam ihr so nah, dass sie seinen heißen Atem auf ihren Lippen spürte.

Der Blick des Schwarzhaarigen wanderte kurz hinter Sakura und diese fragte sich, was in diesem Moment hinter ihr so spannend war. Gerade als sie ihre Augen ebenfalls nach hinten neigen wollte, kamen von Sai plötzlich Worte über den Mund, mit denen sie nicht gerechnet hatte. „Sorry, Sakura.“ Danach drückte er seine Lippen auf ihre und schlang seine Arme fester um sie. Sakura weitete nur die Augen, als sein Kuss immer intensiver wurde, versuchte sich aber von ihm loszureißen, als sie so langsam realisierte, was er da gerade tat. Was …? Hatten sie nicht abgemacht, dass kein Kuss ins Spiel kommen sollte? Und außerdem war Sasuke- noch bevor Sakura weiter denken konnte, unterbrach Sai den Kuss und blickte grinsend an der Haruno vorbei.

„Hmh, ich hab vergessen, dass du dich auch nachts rumtreibst, Uchiha“, sagte er dann plötzlich. Sakura weitete die Augen und drehte sich um. Sie erblickte Sasuke, der die ganze Szene - mit den Händen in den Hosentaschen begraben - beobachtet hatte. Seine Haltung wirkte lässig, doch sein Gesicht sprach Bände. Er wirkte immer noch ein wenig von der Erkältung angeschlagen, was man an seinen zornigen Zügen jedoch kaum erkennen konnte. Natürlich. Sai wusste, dass Sasuke sich nachts auf den Straßen rumtrieb. Er wusste, dass er sie küssend erwischen würde.

„Sai“, zischte er nur und ihm schien wohl langsam klar zu werden, dass der Schwarzhaarige ihn absichtlich zur Weißglut trieb. Ständig hatte er in den letzten Tagen Sakura und Sai zusammen im Schulflur, in der Cafeteria und auf dem Parkplatz gesehen – sie war fast nie alleine anzutreffen gewesen, was nicht echt wirkte. Kein Paar hing an dem einen 24/7. In Sasuke leuchtete so langsam auf, was für ein Spielchen Sai spielte.

Sasuke kam auf die Haruno zu und schaute sie ebenso wütend wie den Schwarzhaarigen an. Ihn hatte der Anblick sie und Sai küssend zusehen schlecht gemacht, doch er hatte gemerkt, dass sie sich gewehrt hatte. Auch war ihm aufgefallen, dass Sakura Sai nicht mit dem Blick anschaute, mit dem sie ihn jedes mal anguckte – ihre verträumten Augen glänzten nie bei Sai auf, soweit Sasuke das in der Schule meistens beobachten konnte.

„Ich weiß nicht, was du Sakura gesagt hast“, begann Sasuke und krempelte die Ärmel seines grauen Hoodies hoch – Sakura fragte sich echt, wie viele er hatte. Ihren „ausgeliehen“ von ihm hatte sie auf ihrem Bett gelassen, nachdem sie von ihm aus wieder Zuhause angekommen war. Sie hatte sich zwar seinen Regenschirm geschnappt, doch durch den Wind, der heute Nachmittag noch geherrscht hatte, war ihre Kleidung trotzdem nass geworden, „aber ich glaube nicht, dass sie sich so ganz freiwillig mit dir abgibt.“ Einige Millimeter vor Sai kam er zum Stehen. Er war sich nochmal Sakuras Worte in dem Kühllager durchgegangen und ihr Verhalten hatte für ihn zwingend gewirkt – so als ob sie eine Strafe bekommen würde, falls sie Sai nicht gehorchte. Das gleiche eigentlich, was er auch mit Sakura trieb. „Du kannst nicht anders, als mir nachzumachen, oder?“, fragte nun Sasuke provozierend und hoffte damit, dass Sai gestand, was für ein Druckmittel er gegen Sakura anwandte. Sai lachte auf.

„Ich? Dir nachmachen? Du wohl eher mir, so wie du mir meine Freundin weggeschnappt hast“, kam es nun von dem Schwarzhaarigen. Der Uchiha riss unglaublich seine Augen auf. Ihm ging es also darum …? Um die vergangene Zeit also. Sasuke schnaubte und wusste, dass Sai nicht so ganz über die Sache hinweg war.

„Ich habe dir nicht Ino weggeschnappt. Sie -“ Noch bevor Sasuke seinen Satz zuende sprechen konnte, war schon eine Faust in seinem Gesicht gelandet. Er stolperte einige Schritte nach hinten, während Sai ihn zornig anschaute. Sais Freunde näherten sich wieder, als sie sahen, dass es zu einer Prügelei kam, doch Sai schickte sie mit einem leichten Nicken wieder weg. Er wollte das alleine regeln.

„Wag es ja nicht, ihren Namen in deinen Mund zu nehmen“, zischte er und versuchte erneut dem Uchiha eine zu verpassen. Dieser aber konnte diesmal rechtzeitig reagieren und duckte sich, während er sein Knie in den Bauch des Schwarzhaarigen beförderte. „Kannst du nicht einmal zuhören?! Wenn du das tun würdest, würden wir uns auch nicht immer so unnötig prügeln“, sprach Sasuke, während er einer weiteren Faust auswich. Er war zwar etwas angeschlagen, hatte aber dennoch genug Wut, um den Schwarzhaarigen eine zu verpassen.

„Ich brauche dir nicht zuzuhören. Ich habe schon genug gehört!“ Mit diesen Worten schlug Sai mit seinem Fuß gegen Sasukes Kniekehlen, was ihn automatisch auf den Boden beförderte. „Aber nicht von mir; würdest du auch mal mich anhören?“, sagte Sasuke, während er Sais Ellbogen auswich.

Der Schwarzhaarige nutzte die Chance, in der Sasuke auf dem Boden lag, um sich auf den Becken des Uchihas zu setzen. Dann schaute er auf ihn hinab. „Warum versuchst du immer noch zu reden statt mich einfach nur zu verprügeln? Ich habe deine Freundin erpresst und sie gerade eben geküsst. Macht dich das nicht wütend?!“

Nun zischte Sasuke und akzeptierte einfach, dass er Sakura als seine Freundin bezeichnet hatte. Seine Hand umklammerte Sais Hals. „Eigentlich finde ich deine kleine Racheaktion schwach, aber ich muss zugeben, dass mich der Anblick gestört hat“, begann er und schaute kurz zu Sakura, die die ganze Szene entsetzt beobachtete, „aber mit was zum Teufel erpresst du sie?!“, presste Sasuke zwischen seinen Lippen hervor und drehte den Schwarzhaarigen nun so, sodass er auf ihm saß. Er wollte immer noch wissen, welches Druckmittel er gegen Sakura verwendete.

Sais Züge wirkten schmerzhaft, trotzdem bildete sich sein schelmisches Grinsen auf seinem Gesicht. „Na damit, womit du sie auch erpresst: Kratz, kratz.“ Das waren genug provozierende Worte gewesen: Sasuke schlug ihm das Grinsen aus dem Gesicht und holte zu einem erneuten Schlag aus. Er wusste zwar nicht, woher er die Sache mit Orochimaru wusste, doch so oft, wie sich er und Sakura in der Schule über dieses Thema unterhalten hatten, war Sai dieses Thema wohl nicht entgangen.

Sakura konnte sich das ganze nicht mehr ansehen. Sie konnte nicht glauben, zu was ihre kleine Aktion an Orochimarus Auto geführt hatte. Nein. Sie musste diese Sache beenden.

„Nein!“, rief sie laut und ging auf die beiden zu. Sie drückte Sasuke von Sai weg und als Sai zu einem Schlag ausholte, schubste sie ihn leicht. „Nein!“, schrie sie nochmals. Sasuke und Sai realisierten, dass sich die Haruno in ihren Konflikt eingebracht hatte und musterten sie verwirrt.

„Nein, nein, nein!“, sprach sie wieder laut und hatte vergessen, wie erleichternd es war, diese Worte auszusprechen. „Ich kann nicht glauben, was wegen einem Fehler, den ich je in meinem Leben getan habe, alles passiert“, sagte sie fassungslos, während sie die beiden unglaublich anstarrte, „Zuerst kommst du mit deinen blöden Regeln,“ Sie zeigte mit dem nackten Finger auf Sasuke, „und dann du mit deinem Eifersuchts-Fetisch!“ Nun wurde der Finger auf Sai gerichtet, „aber wisst ihr was?“, fuhr Sakura fort, „ich gehe zu Orochimaru! Gleich morgen früh. Ich habe es satt, mich von zwei Idioten herumkommandieren zu lassen und mein Leben nicht mehr leben zu können!“ Sakura atmete schwer ein und wieder aus und ihr stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Sie hatte endlich das ausgesprochen, was schon seit Wochen auf ihrer Zunge gebrannt hatte und ihr war es egal, dass sie einige Male die Zeit mit Sasuke genossen hatte – die ganzen Streitereien, die ganzen Annäherungen; alles Dinge, die sie verwirrt hatten und die sie sich hätte ersparen können, wenn sie einfach zu Orochimaru gegangen wäre.

Noch bevor Sasuke oder Sai etwas dazu sagen konnten, drehte sich die Haruno um und rannte davon.

Sasuke versuchte gerade zu begreifen, was Sakura da gerade gesagt hatte. Und Sai schien nicht anders zu denken. Beide Jungs schauten sich an und stellten fest, dass sie etwas falsch gemacht hatten ….

Epilog


 

Epilog
 


 

Sakura schluckte als sie sich dem Schulgebäude nährte. Heute war der Tag angekommen, der eigentlich schon viel früher hätte kommen sollen – was Sakura so einiges erspart hätte. Doch sie war selbst Schuld. Sie hätte einfach dieses verfluchte Auto nicht zerkratzen sollen. Die Haruno atmete aus und begab sich in das Schulgebäude. Je näher sie dem Lehrerzimmer kam, desto unsicherer wurde sie, obwohl ihr Entschluss feststand: sie würde sich selbst melden. Sakura fürchtete sich vor den Konsequenzen – den Ruf als Musterschülerin konnte sie zumindest aufgeben. Sie würde wahrscheinlich die Schule wechseln müssen; eine Suspendierung wäre noch zu nett gewesen, besonders weil sie sich mit Orochimaru angelegt hatte. Selbst wenn sie eine Suspendierung bekommen und sich nach dieser wieder in der Schule aufhalten würde, konnte sie sich auf Tuscheleien der Schüler und den Todesanstoß von Orochimaru freuen – er würde ihr nicht mehr 80 Punkte in Klausuren geben, sondern null. Außerdem hatte sie beschlossen sofort zu Orochimaru zugehen und nicht zuerst zu der Direktorin. Sie hatte Orochimarus Erstreaktion einfach verdient.

Doch als Sakura vor dem Lehrerzimmer ankam weitete sie überrascht ihre smaragdgrünen Augen. Sasuke und Sai lehnten neben diesem – Sasuke links von der Lehrerzimmertür aus und Sai rechts. Beide hielten die Arme verschränkt und schauten sie gefasst an.

„Was macht ihr denn hier?“, fragte Sakura wütend und wollte an den beiden vorbei ins Lehrerzimmer, da ihr wieder bewusst wurde, dass sie von den zwei Muskelprotzen die letzten Tage und Wochen unter Druck gesetzt worden war. Die beiden hielten sie von den Seiten am Arm zurück, als sie an ihnen vorbei wollte.

„Du wirst dich nicht melden“, sagte dann Sasuke ernst. Die Haruno riss sich von den beiden los und schaute diese teils genervt, teils verwirrt an. „Was ist das? Schon wieder ein Befehl?“, kam es von ihr abfällig, während Sai aufseufzte.

„Hör zu, wir hören auf damit“, sprach er plötzlich und Sakura fragte sich so langsam, warum die beiden so ruhig nebeneinander stehen konnten. Schließlich hatten sie sich gestern erst geprügelt, wovon man übrigens die Folgen sehen konnte – Sasukes blaue Auge war wieder da und Sais Lippe war aufgeplatzt. Sakura war trotzdem skeptisch und ließ sich nicht beirren.

„Warum der plötzliche Sinneswandel?“, fragte sie kritisch nach und beäugte die beiden scharf.

„Wir wollen einfach nicht, dass du von der Schule fliegst“, erklärte Sai, „das zwischen mir und Sasuke ist eine andere Sache, die etwas weiter her liegt. Ich wollte dich eigentlich nicht zu sehr in die Sache mit reinziehen, aber irgendwie …“ Sai lächelte nervös, während er seine Hand zu seinem Nacken führte, „außerdem kannst du es als Wiedergutmachung sehen, weil wir ja abgemacht hatten, dass kein Kuss mit ins Spiel kommt, aber ich dann doch …“ Wieder beendete der Schwarzhaarige seinen Satz nicht, doch diesmal, weil er merkte, wie sich Sasuke neben ihm anspannte. Er blickte Sai von der Seite aus an und kann nicht glauben, dass er sich mit ihm gestern – direkt nach Sakuras Abgang – ausgesprochen hatte und Sai anfing, ihm langsam zu glauben. Dem Uchiha wurde in der Mittelstufe vorgeworfen, etwas mit einem Mädchen namens Ino gehabt zu haben – so ähnlich wie es bei Naruto gewesen war, nur krasser – Ino hatte es irgendwie nicht abgestritten und war damals Sais Freundin gewesen, was den Schwarzhaarigen natürlich wütend gemacht hatte. Keiner wusste, warum Ino nicht zugegeben hatte, dass da nichts zwischen ihnen gelaufen war – wahrscheinlich, weil sie selbst auf den Uchiha gestanden hatte. Jedenfalls war Sakuras Ausraster in der letzten Nacht der Auslöser gewesen, sich auszusprechen.

Sakura schloss für einen Moment ihre Augen und ließ sich das Gesagte der beiden nochmals durch den Kopf gehen. Sie kam also doch aus der Nummer ohne (weitere) Konsequenzen raus? Sie blickte die beiden unsicher an. „Na gut. Aber falls ihr wieder mit euren Befehlen anfängt, gehe ich“, sprach sie nun fest und konnte nicht glauben, dass sie den beiden endlich drohen konnte. Die zwei Jungs nickten und atmeten dann erleichtert aus.
 


 

~*~
 

Schulschluss. Sakura konnte nicht glauben, dass der Tag noch so gut geendet hatte. Keiner hatte ihr heute etwas vorgeschrieben und das war einfach ein gutes Gefühl. Mit Sasuke und Sai hatte sie nach dem Gespräch am Morgen nicht mehr gesprochen und sie wusste nun auch nicht, was mit ihr und Sasuke war – er hatte zumindest keine Annäherungen gemacht, doch wahrscheinlich nur, weil er ihr wieder etwas Abstand geben wollte. Insgeheim musste Sakura aber zugeben, dass sie seine Berührungen vermisste – auch wenn sie erst gestern gewesen waren.

Plötzlich spürte Sakura eine Vibration in ihrer linken Jackentasche. Sie zuckte ihr Handy heraus und stellte fest, dass sie eine Nachricht bekommen hatte. Ihre Augen weiteten sich als sie sah, von wem diese Nachricht stammte. Bastard.
 

Könntest du bitte in die Cafeteria kommen?
 

Kein Befehl. Eine Bitte. Sakura schaute verwirrt auf ihr Display und konnte sich aus dieser Nachricht nichts zusammenreimen. Sie sollte in die Cafeteria? Verwirrt folgte sie seiner Bitte und lief die Schulflure entlang bis hin zum gewünschtem Ort. Doch als sie keine Menschenseele erblickte, hob sie eine Braue in die Höhe.

„Sasuke?“, rief sie fragend in die Leere. Es kam keine Antwort, was Sakura stutzig machte. Der große Raum erinnerte sie an gestern, als sie schon mal hier her gezerrt wurde. Schlagartig schaute die Haruno in Richtung der Küche. Natürlich … langsam bewegten sich ihre Beine in die besagte Richtung und je näher Sakura dem Kühllager kam, desto heißer wurde ihr. Ohne zu zögern öffnete sie die Kühllagertür und begab sich in den Raum, vor dem jedoch diesmal ein Holzklotz lehnte, sodass sich die Tür nicht ganz schloss. Allgemein konnte man die Tür nicht mehr richtig schließen, da Sasuke sie ja letztens erst aufgebrochen hatte.

Sie schaute sich in dem kalten Lager um - keiner zusehen. Doch plötzlich hörte Sakura feste Schritte hinter ihr und sie spürte einen warmen Körper an ihrem Rücken. Hände umfassten ihre Taille.

„Sollen wir da weiter machen, wo wir gestern stehen geblieben sind?“, hauchte Sasukes Stimme ihr in den Nacken, was ihr eine Gänsehaut bereitete. Sakura riss die Augen auf und verstand, dass er auf den beinahe Kuss im Kühllager hinwies. Sie hatte sich wirklich zusammenreißen müssen, um nicht einfach ihre Lippen auf seine zu drücken und war enttäuscht gewesen, als er seine Annäherung abgebrochen hatte. Doch nun war alles vorbei. Die Sache mit Sai war vorüber und auch Sasuke setzte kein Druckmittel mehr gegen sie ein. Sie sehnte sich einfach nur noch nach den Lippen des Uchihas – auch wenn sie nicht all seine Taten sofort verzeihen konnte.

Die Hände der Haruno umfassten sofort die starken Arme des Schwarzhaarigen, die sich um ihre Taille schlangen. Ohne zu antworten, drehte sie ihren Kopf zu ihm und versiegelte ihre Lippen mit seinen. Sasuke war das Antwort genug: er ließ von ihrer Taille ab, drehte Sakura zu sich, fasste ihre Handgelenke und drückte sie gegen die nächstliegende Wand. Die Roshaarige keuchte auf, als sie das kalte Metall an ihrem Rücken spürte. Sasuke machte sich an ihrem Hals zu schaffen. „All die Regeln“, flüsterte er und Sakura spitzte die Ohren, „waren dazu da, um dich aus deiner perfekten Rolle als Musterschülerin zu holen.“ Seine Lippen wanderten zu ihrem Ohrläppchen, „ich habe immer gesehen, wie du dich angestrengt hast“, murmelte er weiter, „nur auf's Lernen fokussiert … Pausen in der Bibliothek verbracht …“ Sakura wusste nicht wieso, aber die Tatsache, dass er sie schon vor der ganzen Sache mit Orochimaru beobachtet hatte, brachte ihr mehr Herzklopfen als seine Lippen an ihrem Ohr, „ich wollte dich etwas auflockern“, gestand nun Sasuke, was er mit seinen Regeln beabsichtigt hatte. Sakura verstand seine Absichten, konnte sich aber nicht weiter auf seine Worte konzentrieren, als seine Lippen wieder zu ihrem Hals wanderten.

„Du tust mir nicht gut, Uchiha“, erwiderte sie nun und wusste selbst nicht, in welcher Hinsicht sie dies meinte.

„Das glaube ich nicht“, antwortete er, während er zu ihren Lippen überging und in den Kuss hineingrinste.
 

.

.

.
 


 

~*~
 


 

Das Klirren der Teller und das Schmatzen hunderter Schüler war zuhören, während Sonnenstrahlen durch die bodenlangen Fenster in den großen Saal schienen.

Sakura saß mit Sasuke und seinem Freundeskreis in der Cafeteria; sie führten eine unterhaltsame Konversation, während Hinata nur neben der Haruno nervös auf und ab blickte. Ihre Freundin bemerkte die panische Art der Hyuga und legte sanft ihre Hand auf ihren Oberschenkel. „Keine Sorge“, flüsterte sie, „es wird nicht schlimm werden, glaub mir.“ Die Blauhaarige nickte zaghaft, man konnte aber sehen, dass die Worte ihrer Freundin sie nicht wirklich besänftigten. Sakura blickte zu Naruto herüber, der wie immer freudig grinste, aber ebenfalls leicht panisch und nervös wirkte.

„Sollen wir's einleiten?“, flüsterte die Haruno leise zu Sasuke, der sich zu ihr herunterbeugte, um sie unter dem ganzen Lärm zu verstehen. Er winkte ab. „Nein, sie sollen's selber machen“, antwortete er und betrachtete seinen blonden Freund grinsend, während er sich eine Pommes in den Mund schob.

„Leute …“, begann auch so gleich dieser und erhob sich plötzlich; den Blick besonders zu Neji gewandt.

„Oh Gott, jetzt kommt's“, kam es monoton von Shikamaru, da er sich denken konnte, was nun folgen würde. Er hatte schon längst Narutos und Hinatas Verhalten analysiert und jeder Volltrottel konnte darauf kommen, dass zwischen ihnen etwas lief. Besonders, da sich beide in der letzten Zeit ungewöhnlich nervös verhielten. Doch Neji schien von dem Ganzen nichts mitbekommen zu haben, so gedankenlos er doch war.

„Hau raus, Mann“, lachte Neji, was den Uzumaki schlucken ließ. Hoffentlich würde er nach seinem Gesagten weiterhin so glücklich lachen …

„Ähm …“, fing Naruto nervös an und gab Hinata einen unauffälligen Seitenblick. Diese lächelte ihn ebenso unsicher an. Er versuchte sich wirklich zusammen zu reißen und wollte sich am liebsten selbst eine Ohrfeigen, dass er so aufgewühlt war. Mann, er wollte doch schon so lange Neji von seiner Beziehung mit Hinata erzählen und jetzt, wo die Hyuga selbst dazu bereit war und ihm endliche ihre Zustimmung gegeben hatte, Neji von der ganzen Sache zu erzählen, zog er den Schwanz ein?! Er atmete tief aus und versuchte gefasst zu klingen.

„Also … ich mag ein ganz besonderes Mädchen“, begann er und alle außer Neji zogen scharf die Luft ein. Der Hyuga schaute den Uzumaki nur mit einem fragenden Ausdruck an, „und das Mädchen ist … na ja …“ Er schluckte, „Neji, es ist …“ „Meine Cousine?“, fragte der Angesprochene dann nach und Narutos Kloß im Hals wurde größer. Alle schauten zu dem Hyuga, der den blonden Chaoten ohne jegliche Emotion ansah. Eine unangenehme Stille breitete sich an dem Tisch aus; Hinata stocherte peinlich berührt in ihrem Salat herum und glaubte gleichzeitig, dass ihr das Herz aus der Brust pochte. Dass Neji durch Narutos nervösem Verhalten ihm gegenüber schlussfolgern konnte, dass sie die Geliebte des Chaoten war, ließ sie schwer schlucken.

Neji seufzte laut auf. „Mann, endlich sagt ihr es mir“, kam es von ihm erleichtert, was alle am Tisch überrascht aufschauen ließ. „Du wusstest davon?!“, sprach Sakura teils entsetzt, teils verdutzt und schaute den Hyuga fassungslos an. „Nicht dein ernst“, kommentierte nun auch Sasuke. Neji schaute Naruto ausdruckslos an. „Ich weiß es schon seit Wochen“, fing er an und schob auf seinem Tablett eine Pommes zur Seite, „ich habe ein Gespräch zwischen dir und Hinata mitbekommen; das war, als ihr gerade ausdiskutiert habt, ob ihr mir nun von der Beziehung erzählt oder nicht“, sprach er weiter, während sein Blick kurz über das geschockte, aber auch gerötete Gesicht seiner Cousine flog. Er zuckte mit den Schultern, „na ja, ich habe gesehen, wie wichtig euch die Entscheidung fiel, mir von eurer Beziehung zu erzählen und das habe ich erst mal als große Ehre gesehen“, er nahm einen Schluck von seiner Cola, „deshalb habe ich euch ein wenig Zeit gelassen, war aber schon fast dazu bereit, euch zur Rede zustellen, weil Wochen lang nichts kam“, beschwerte er sich nun leicht und funkelte den Uzumaki böse an. Narutos Augen waren nur geweitet, da er gerade versuchte, das ganze Gesagte des Hyugas zu verarbeiten. Er wusste davon … seit Wochen … und er wirkte nicht gerade wütend?!

„Das heißt, du hast nichts gegen unsere Beziehung?!“, fragte er nun verwirrt nach und schaute Neji weiterhin mit kugelrunden Augen an. Der Angesprochene stutzte seine Hand an seiner Wange ab und schaute den Blonden gelangweilt an. „Nicht wirklich. Ich weiß zwar, dass du ein wenig chaotisch bist und … na ja … dumm“, er sah, wie Naruto eine Grimasse zog, „aber trotzdem bist du der treuste und aufrichtigste Junge, den ich kenne und ich glaube, dass du Hinata glücklich machen kannst.“

Alle am Tisch blickten den Hyuga fast schon zu Tränen gerührt an und konnten nicht glauben, dass seine Reaktion so gelassen und trotzdem ernst war.

„Und Hinata“, fiel Neji noch ein. Er blickte zu seiner Cousine, die erschrocken zusammen zuckte, als der Brünette nach ihr rief, „du brauchst wirklich keine Angst vor mir zu haben, ich bin zwar dein Cousin, aber du kannst immer zu mir kommen, wenn dir was auf dem Herzen liegt.“ Auf den Lippen der Hyuga bildete sich ein schüchternes, aber aufrichtiges Lächeln. „Danke, Neji.“

Nun konnte Naruto seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Vor Freude klatschte er laut in die Hände und nahm Neji in den Schwitzkasten. „Echt jetzt, das ist so toll von dir, Mann!“, sprach er, während der Langhaarige ihn gereizt anfunkelte. „Übertreib's nicht.“ Naruto ließ sofort von ihm ab und lief auf Hinata zu, um ihre Hände in seine zu nehmen. Auf den Wangen der Hyuga war ein leichter Rotschimmer zusehen. „Hinata, ich habe dir doch gesagt, dass wir nichts zu befürchten haben; jetzt brauchen wir uns nicht mehr zu verstecken!“, rief er freudig und wollte schon seine Lippen auf ihre drücken, wenn nicht Neji dem Uzumaki seine schon leere Coladose gegen den Kopf geworfen hätte. „Ich sagte, übertreib's nicht “, wiederholte er zähneknirschend.

„Dieser Idiot“, kam es nur kopfschüttelnd von Shikamaru, der sich ein Brotstück in den Mund schob.
 

Sakura lachte laut auf, während sie unbewusst ihre Hand auf Sasukes Oberschenkel legte. „Endlich ist die Sache nun auch geklärt“, grinste sie und atmete erleichtert aus. Sasuke nahm ihre Hand und schien ebenso erleichtert zu sein. Sakura war nun schon seit geschlagenen zwei Wochen mit dem Uchiha zusammen und bisher lief alles ganz glatt. Natürlich provozierte er sie weiterhin, doch seine leicht kindliche Art sie zu ärgern, gehörte eben zu ihm und daran konnte sie nichts ändern, was sie auch gar nicht wollte – sie musste zugeben, dass es schon manchmal witzig war, wenn er sie etwas aufzog.

„Und zwischen dir und Sai ist alles wieder gut?“, fragte sie ihren Freund leise, von dem jedoch ein brummen kam. „Nah“, fing er an und legte den Kopf in den Nacken, „nicht ganz. Wir gehen uns weiterhin aus dem Weg, aber prügeln uns nicht mehr.“ Er wirkte etwas bedrückt, versuchte sich es aber nicht anmerken zu lassen. Sakura schaute ihn schief an. „Hmh, wenigstens ein Anfang. Zumindest kommst du nachts nicht mehr mit einem blauen Auge zurück“, sagte sie dann und bemerkte, wie sich langsam ein Grinsen auf den Lippen des Uchihas schlich. „Du brauchst nichts leugnen – du findest es doch geil, wenn ich ein blaues Auge habe. Turnt dich an, oder nicht?“, grinste er nun frech, was Sakura zum Schnauben brachte. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Ganz sicher nicht. Ich mag die Blässe deines Gesichtes; ohne irgendwelche Flecken“, erklärte sie und nahm einen Schluck ihres Erdbeershakes. Sasuke hob eine Braue in die Höhe. „So, so, du magst also meine Blässe? Ich dachte, ihr Mädels steht auf braungebrannte Sixpacks“, stichelte er und legte einen Arm auf die Schulter der Haruno, um sie näher an sich zu ziehen. „Nicht so mein Ding“, erwiderte sie und schaute auf seine wohlgeformten Lippen, „aber ich mag auch deine Lippen. Ich weiß nicht, aber die wirken voller als meine und ich benutze ab und zu Lippenstift“, sprach sie weiter und blickte wie hypnotisiert auf seinen Mund, auf den sich schlagartig wieder ein Grinsen bildete. „Ich fass das mal als Kompliment auf“, sagte er leise und beugte sich zu ihr herunter, um seine „vollen Lippen“ auf ihre zu drücken. Sakura schloss automatisch ihre Augen und genoss es, den Uchiha für sich beansprucht zu haben. Keine nervige Karin und keine nervigen Mädchen, die ihm während des Basketballtrainings ansprachen, hatten das Recht, Sasuke hinterherzulaufen. Sakura grinste in den Kuss hinein – nein. Sasuke gehörte ganz allein ihr und das war nun ihre Regel.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo :D

Da melde ich mich seit gefühlten Jahren (oder wirklich nach Jahren O.o) wieder mit einer Mini-Fanfic :D
Wie immer klischeehaft, doch die vielen Klischees versüßen uns doch den Alltag, oder nicht? ;)

Danke, für's lesen!

Liebe Grüße
Mika-cha♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey :D

Und das war's schon mit diesem Kapitel!

Danke, für's Lesen und für die letzten Kommis :3

Liebe Grüße
Mika-cha♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Überraschung! Ein Tag früher ;)


Liebe Grüße
Mika-cha♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ob das jemand erwartet hätte? ;)
Und ich bedanke mich für die letzten lieben Kommentare! :D

Liebe Grüße
Mika-cha♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Die Regel kam heute kurz, aber dafür vertiefen wir uns ein bisschen in der Story ;)

Liebe Grüße
Mika-cha♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Tadaaa und damit wäre auch das 5.Kapitel online :3

Ich hoffe, es hat euch gefallen und ich bedanke mich für die letzten lieben Kommentare♥

Liebe Grüße
Mika-cha♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hmh, was hat Sai denn jetzt mit der ganzen Sache zu tun? ;)


Vielen Dank für die letzten Kommis und ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen! :D

Liebe Grüße
Mika-cha♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Mann, mann, da muss Sakura für Sai eine Regel brechen ... was das wohl für Konsequenzen haben wird ;)?

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen und vielen Dank für die letzten Kommentare! :D

Liebe Grüße
Mika-cha♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hehe, bestimmt schläft Sakura mit seinem Hoodie lol xD
Danke, für's Lesen!

Und an dieser Stelle muss ich sagen, dass sich die Fanfic laaaangsam dem Ende nähert ;D (erinnert euch an Sais Showdown o.o)

Liebe Grüße
Mika-cha♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Oh man - Sai! Sasuke! Was habt ihr mit dem Mädchen nur angerichtet xD!
Und ja, das Kapitel ist etwaaaas lang geworden, aber was soll's, es war das letzte :D Also jetzt folgt nur noch ein Epilog, aber ich sagte ja, dass die Fanfic langsam ihr Ende nimmt, also solltet ihr nicht zu überrascht sein @.@

Ich sollte mir übrigens echt mal nen Beta-Leser dazuholen - schrecklich, was für Fehler ich beim letzten Kapitel entdeckt habe :O Aber beim Tippen merk's ich halt nicht so, weil ich dann ... on fire bin xD Na ja, falls ihr hier paar Tippfehler entdeckt habt - beachtet sie einfach nicht :D
Aber keine Sorge, ich habe schon ein neues Projekt im Kopf, das nicht mehr so klischeehaft ist ;) Und die Idee ist auch etwas ausgefallen ;D

Vielen Dank für's Lesen!

Liebe Grüße
Mika-cha♥ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Und schon wieder beende ich eines meiner Babies ;____; Ich werde immer so gefühlsvoll, wenn ich eins meiner Projekte beende, weil ich immer so an den Charakteren hänge >.<
Aber es hat mir auch Spaß gemacht, diese FF zu schreiben und eure Meinung dazu zu hören! (besonders den hate auf Sai xD)

Wie gesagt arbeite ich schon fleißig an dem nächsten Projekt, weiß aber allerdings noch nicht, wann ich es online stelle o.o Lasst euch einfach überraschen ;P

Ich bedanke mich hier herzlichst nochmal bei euch für die netten Kommentare und hoffe, dass ich euch wieder sehen (bzw. lesen xD) werde :D


Liebe Grüße
Mika-cha♥ Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (89)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Talyia92
2022-03-31T18:56:10+00:00 31.03.2022 20:56
Mega schön 💕
Von:  CharlieBlade1901
2018-10-06T23:34:38+00:00 07.10.2018 01:34
Charlie: „Und was lernen wir aus der Geschichte?“
Sakura: „Wenn du schon den Wagen deines Lehrers zerstören musst, lass dich nicht von deinem größten wiedersacher dabei erwischen.“
Charlie: „Gut ok das auch. Sasuke war in diesem Punkt echt ein arsch. Srry bro aber isso. Aber der eigentliche Punkt ist auch wenn du mit deinem Lehrer im Klinsch liegst mach es nicht noch schlimmer. Das gibt dann niemanden die Chance sowas mit dir zu machen.“
Antwort von:  Mika-cha
12.10.2018 14:05
So ist es, womit in dieser Fanfic eine tiefgründige Moral steckt xD!
Ich danke dir!♡
Von:  LolytaVanita
2017-09-17T19:38:09+00:00 17.09.2017 21:38
Super Story *-*
Die FF ließ sich wirklich flüssig durchlesen, auch wenn sich hin und wieder Rechtschreibfehler eingeschlichen haben :)
Oder dass du anstatt "ungläubig" das Wort "unglaublich" eingesetzt hast :0
Aber ich will hier nicht rummeckern >___<"
Ich mag deinen Schreibstil, er es wirklich angenehm zu lesen und macht Hunger auf mehr <3
Die Story ist gut durchdacht und du hast sie wunderbar durch die Kapitel gebracht. Es wurde alles aufgeklärt und zu einem schönen Ende gebracht.
Ich drücke dir für deiner zukünftigen Projekte beide Daumen und werde mir sicher mal wieder eine deiner FFs vornehmen :3

Liebe Grüße
Lolyta <3
Antwort von:  Mika-cha
18.09.2017 18:51
Ja, die Fehler, hehe >.> xD
Aber vielen Dank für die Kritik, die motiviert nur, um besser zu werden! :D

Aber Lob hör ich natürlich auch gerne ;) Auch dafür ein dickes Dankeschön :)!

Das freut mich und wieder dankee >.<!!♥♥ (wobei du auf das Datum achten solltest, wann ich meine alten FFs reingestellt habe xD - es gibt ja immer die Anfängerphase und dann die, in der man sich verbessert hat xD)
Antwort von:  LolytaVanita
18.09.2017 20:56
Es freut mich zu hören, dass ich dir irgendwie helfen konnte, und sei es durch eine Kritik :)
Fehler schleichen sich bei jedem ein, das ist vollkommen natürlich :3

Danke für den Hinweis, ich werde dann beim Kommi schreiben darauf achten ^^
Antwort von:  Mika-cha
19.09.2017 09:59
Ja :D

Okay, danke😂♡
Von:  flllunicorn
2017-09-07T15:11:37+00:00 07.09.2017 17:11
Tolle Geschichte. Hat mir sehr gefallen! :)
Antwort von:  Mika-cha
07.09.2017 22:43
Dankeschön :D♡
Von:  Apple_tree
2017-08-27T12:25:51+00:00 27.08.2017 14:25
Ästhetik😫👌
Antwort von:  Mika-cha
27.08.2017 17:23
Danke😣👌
Von:  BijouOMG
2017-08-27T09:19:47+00:00 27.08.2017 11:19
Haha~ ich kann mir richtig gut die Szene vor dem Lehrerzimmer vorstellen xD. Zwei geile Typen die Sakura aufhalten xD.
Schön das jeder sein Happyend gefunden hat. Auch wenn ich sehr traurig bin das die Geschichte nun vorbei ist. T.T Aber du bist ja schon an einem nächsten Projekt dran! *-* was ich mir auf jeden Fall anschauen werde! :3
Mach weiter so und viel Erfolg für deine nächste FF ♡

Liebe Grüße
Bijou :333
Antwort von:  Mika-cha
27.08.2017 14:22
Ja man, so war auch meine Vorstellung😂😂
Tut mir leid, aber ja .___. Das nächste Projekt, hihi, freue mich auch schon darauf, es euch zu zeigen :D

Vielen lieben Dank! :3♡♡
Von:  Tini1996
2017-08-26T18:51:19+00:00 26.08.2017 20:51
Ein schönes Ende, das alles abgerundet hat. Ich frage mich warum Ino, nicht die Wahrheit gesagt hat? Aber ich finde es gut das die zwei zur Besinnung gekommen sind und ihr versprochen haben, sie damit nicht mehr zu erpressen! Sasuke hat es geschafft, ihr die Wahrheit zu sagen und ich hatte recht, er hatte es genau so beabsichtigt wie ich dachte, nur halt auf die falsche Weise! Jetzt sind die zwei zusammen und die Puderquasten nerven Sasuke nicht mehr. Hinata und Naruto haben es jetzt auch endlich mal gesagt, Neji ist ein toller Cousin und Hinata kann froh sein ihn zu haben! Mach weiter so, ich freue mich auf deine nächste Projekte.
Bis dahin, liebe Grüße
sasusaku2
Antwort von:  Mika-cha
26.08.2017 22:20
Sie war wohl selbst in Sasuke verliebt und na ja, man kann es auf viele Arten interpretieren :D
Jaa, du hattest in dem Punkt recht ;) Puderquatschen xD Jep, Sasuke gehört nun ganz allein Sakura ;D

Neji ist wirklich ein guter Cousin, loveee *Q*

Ich danke dir vieeeelmaaals :3!♡♡ Hat Spaß gemacht, deine Kommentare zu lesen :)
Antwort von:  Tini1996
26.08.2017 22:44
Ja das sowieso, sie wollte es nur nicht zugeben. Jetzt gehört er ja ihr, hehe ;)
Es freut mich auch immer deine Storys zu lesen:D 💕
Antwort von:  Mika-cha
27.08.2017 01:15
;))
Uy danke >.<♡!!
Antwort von:  Tini1996
27.08.2017 03:07
Gerne💕
Antwort von:  Mika-cha
27.08.2017 17:23
♥♥
Von:  Youshino-chan
2017-08-26T18:44:12+00:00 26.08.2017 20:44
Was für ein schönes Ende ;)
Ich konnte mir Sai und Sasuke richtig gut vorstellen, wie sie rechts und links ganz cool an der Wand stehen und Sakura aufhalten. Da musste ich so schmunzeln XD Immerhin hat der Verstand ja wieder angefangen zu arbeiten ^^

Und das Treffen von Sakura und Sasuke im Kühlhaus. So toll!! Fand ich richtig gut gemacht. Jetzt können sie endlich ein Paar sein, wobei ich glaube, dass Sakura doch recht hat. So einen kleinen schlechten Einfluss hat Sasuke schon.... aber hey, niemand ist perfekt und anders wäre es auch langweilig ^^

Und Naruto und Hinata haben auch ihr happy end ;) Wirklich süß.
Freue mich schon auf weitere Geschichten von dir!
Liebe Grüße
Youshino-chan.
Antwort von:  Mika-cha
26.08.2017 22:13
Haha ja, die beiden :'D

Da hast du allerdings recht! Sasuke tut ihr eigentlich doch ganz gut ;)

Ich danke dir!!! >.<♡♡ Freut mich, dass dir die Story gefallen hat :D
Von:  fubukiuchiha
2017-08-26T14:29:37+00:00 26.08.2017 16:29
Hi
Schönes Ende, das war richtig erwachsen von Sasuke und Sai, aber es war ja auch langsam Zeit.
Da hat es ja für alle ein gutes Ende genommen, auch wenn Naruto Neji wohl irgendwann auf die Palme bringen wird.
Schafe dass es zu Ende ist, aber ich freue mich schon auf die nächste Fanfiction von dir 😁
Lg fubukiuchiha
Antwort von:  Mika-cha
26.08.2017 16:32
Was sein muss, muss sein - auch für Sasuke und Sai ;D
Hehe, das wird er ganz sicher xD

Ja, ich bin auch etwas traurig ;___; Aber freue mich schon auf eure Meinungen zu meinem nächsten Projekt :D

Vielen lieben Dank!♥
Von:  Sakura2100
2017-08-26T14:25:48+00:00 26.08.2017 16:25
Schade dass die ff schon zu ende ist aber ich finde du hast alles echt gut geschrieben. Es war immer spannend und erschreckend zugleich :)
Würde mich freuen wenn du wieder mal ne ff schreiben würdest :D
Antwort von:  Mika-cha
26.08.2017 16:30
Spannend und erschreckend - mein Ding :D xD
Jaa, ich bin dabei, keine Sorge! ;D

Ich danke dir vielmals!♥


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