No. von Mika-cha (Sasuke & Sakura) ================================================================================ Kapitel 7: Regelverstoß ----------------------- Regelverstoß „Uns ist durch Sai zu Ohren gekommen, dass Sie etwas zu den Kratzern des Autos von Herr Orochimaru wissen, Miss Haruno?“ Worte, die Sakura zu Tode erschreckt hatten. Nun stand sie mit Sai vor der Tür des Büros und wartete darauf, dass die Pädagogen endlich zu dem Entschluss kamen, dass Sais Meldung eine Fehlmeldung gewesen war. Bissig schaute die Haruno zu ihm herüber, der gegenüber ihr auf dem Boden hockte. „Was sollte das?“, kam es barsch von ihr, „ich weiß nicht, wer die Kratzer in sein verdammtes Auto geritzt hat; wie kommst du unbedingt auf mich?“, fügte sie lügend hinzu. Der Schwarzhaarige war zur Direktorin gegangen und hatte ernsthaft behauptet, dass Sakura den Übeltäter des zerkratzen Autos gesehen hatte; und das war auch der einzige Grund gewesen, warum man sie in das Büro gebeten hatte. Sakura hatte natürlich abgestritten, dass sie den Täter gesehen und Sai sich vermutlich geirrt hatte – das war auch das, was die Pädagogen im Büro der Direktorin gerade ausdiskutieren. Und sie hatte schon befürchtet, dass man sie als Übeltäter entlarvt hatte … Sai fing an zu grinsen und wartete wohl schon die ganze Zeit darauf, dass sie ihn auf dieses Thema ansprach. Er erhob sich und kam auf die Haruno zu. „Bist du dir sicher, dass du nicht weißt, wer das Auto zerkratzt hat?“, stellte er scharf eine Gegenfrage und Sakura zog bei seinem Tonfall die Luft ein. So freundlich, wie sie Sai in der Sporthalle kennengelernt hatte, wirkte er nicht mehr und Sakura fing langsam an zu verstehen, was Sasuke gegen den Schwarzhaarigen hatte. Dieses dreckige, schelmische Grinsen … „Nein“, antwortete Sakura streng, doch trotzdem vernahm man eine Spur von Unsicherheit aus ihrer Stimme – die Unsicherheit, auf die Sai wohl gewartet hatte. „Weißt du, Sakura, ich dachte eigentlich, dass du ein nettes Mädchen bist“, begann er pfeifend zu erzählen. Die Haruno runzelte die Stirn, „die kurze Unterhaltung in der Sporthalle war wirklich nett gewesen“, fuhr er fort und es wirkte so, als ob er seine Worte auch wirklich so meinte, „doch als ich wieder kam, um dich doch auf ein Getränk einzuladen – weil mir erst auf dem Weg aus der Sporthalle eingefallen ist, dass du eigentlich ganz nett bist -, habe ich eine ganz andere Seite von dir kennengelernt“, sprach er nun mit zusammengezogenen Augen und Sakura schaute ihn entgeistert an. Moment … als er wieder kam?! Hieß das etwa, dass er das Gespräch zwischen ihr und Sasuke in der Sporthalle mitgekriegt hatte? Sie bereute es, sich mit Sasuke so laut gestritten zu haben … Sais Blick wurde auf einmal kalt. „Nur zu schade, dass du Sasukes Freundin bist … oder so etwas in der Art – keine Ahnung, was für eine kranke Beziehung ihr da führt“, kommentierte er und Sakura versuchte immer noch zu verarbeiten, dass Sai von allem Bescheid wusste. Sie hoffte nur, dass er ihnen nicht bis zur Umkleide gefolgt war … „Ich weiß nicht, was du willst“, konnte Sakura nur darauf antworten und das Grinsen des Schwarzhaarigen vertiefte sich wieder. „Gute Überleitung – ich will Sasuke etwas zurück zahlen und dafür brauche ich dich“, antwortete er, während die Haruno nur die Brauen zusammen zog. Dann trat Sai etwas näher, „und falls du dich weigern solltest, wird die Direktorin von deiner kleinen Tat an Orochimarus Wagen erfahren. Die kleine Aktion jetzt sollte dich nur ein wenig erschrecken – du hast sicherlich gedacht, dass du erwischt wurdest.“ Sakura konnte das nicht glauben: schon die zweite Person, die von dem Vorfall wusste und immer waren es gefährliche Typen, die sie wahrscheinlich noch zur Tode erpressten. Doch wie genau wollte Sai sich an Sasuke rächen? Und inwiefern sollte sie sich da drunter mischen? Schon wieder konnte sie nicht nein sagen … Sakura atmete tief ein und wieder aus. „Okay, na gut. Was soll ich machen?“ ~*~ Nein. Das konnte Sakura auf gar keinen Fall machen. Nicht auch noch nach Sasukes Regel, in der sie sich von Jungs fernhalten sollte. Die Haruno lief zu ihrem Spind und knallte ihren Kopf gegen diesen. Sie konnte einfach nicht mehr … da tat sie einmal etwas unüberlegtes und schon rächte sich die ganze Welt an ihr. Zum Glück hatte sie Direktorin Tsunade und Orochimaru überzeugen können, dass Sais Meldung wirklich eine Falschmeldung gewesen war – wobei Letzterer weiterhin skeptisch blieb. Sakura stöhnte genervt auf. „Schlechter Tag?“, erhob sich plötzlich eine bekannte Stimme hinter ihr, die ihr nun wirklich nicht in den Kram passte. Die Haruno drehte sich um und entdeckte den Uchiha, der mit den Händen in den Hosentaschen vor ihr stand. Was machte er denn jetzt hier? Sonst hatte sie ihn den ganzen Tag nicht gesehen und nun, wo es am wenigsten passend war, tauchte er auf einmal auf? Wenn er nur wüsste … „Nicht so schlecht, wenn ich mit dir unterwegs bin“, antwortete sie gereizt, wie immer. Sie hoffte nur, dass sie ihm nichts anmerken ließ … Sasuke lachte auf. „Das habe ich auch nicht erwartet“, erwiderte er und strich sich durch die Haare, „wie dem auch sei. Ich bin eigentlich hier, um mich nochmal für die Sache in der Sporthalle zu entschuldigen“, fuhr er fort und Sakura riss unglaublich die Augen auf. Sasuke Uchiha entschuldigte sich bei ihr? Das hatte er schon in der Umkleidekabine getan, soweit Sakura zurückdachte – und dabei die anderen Geschehnisse in der Kabine ausblendete. „Wofür genau?“, hakte die Haruno nochmals nach, was Sasuke bedauerte. Er biss sich auf die Unterlippe und hatte eigentlich gehofft, dass sie sich nicht weiter in seine Entschuldigung vertiefte. „Die Sache mit Naruto und der Rest eben. Ich weiß übrigens Bescheid, was Hinata angeht“, fügte er hinzu, um nicht weiter auf das Thema eingehen zu müssen. Er war sich etwas zu fein, um seine Eifersucht zuzugeben. Nun zog Sakura ihre Brauen in die Höhe. „Du weißt, was zwischen Naruto und Hinata passiert ist?“, fragte sie unglaublich nach, während Sasuke sie mit einem Nicken aufforderte, den Gang entlang zu laufen. Sie begab sich neben ihn. „Na, nicht ganz freiwillig; wurde Augenzeuge bei einen ihrer Unterhaltungen und habe dann Naruto angesprochen“, erklärte er, während er mit Sakura um die nächste Ecke bog, „habe auch einige Bogen zwischen ihnen geglättet“, sagte er dann und die Haruno hielt in ihrer Bewegung inne. Moment. Hatte sie da gerade richtig gehört? Sasuke hatte es geschafft, Naruto und Hinata wieder zu vereinen? Sie zog ihre Augen zu Schlitzen. „Aber hat nicht Naruto ein anderes Mäd-“ „Er hat seine Hand zwischen seinen und ihren Mund gehalten und sie hatte sich für einen Kuss vorgebeugt, nicht er“, unterbrach Sasuke sie schnell, da er wusste, was sie Naruto vorwerfen wollte. Sakura schaute ihn nur verwirrt an. Sie musste unbedingt später Hinata anschreiben … „Ich wusste gar nicht, dass du dich für die Beziehung anderer interessierst“, kommentierte die Haruno dann unbeeindruckt, während sie mit Sasuke die Treppen hinunter schritt. Sasuke zuckte mit den Schultern. „Naruto hat mich gebeten. Aber den Rest mit Neji kann er selber klären, mir egal“, antwortete er monoton. Er hatte nun wirklich keine Lust, sich weiter in die Beziehung seines Freundes einzumischen - er musste selber zusehen, wie er dem Hyuga schilderte, dass er mit seiner Cousine zusammen war. Beide hatten den Parkplatz der Schule erreicht und ab hier wäre der Zeitpunkt gewesen, sich zu trennen, doch da Sasuke, Sakura immer noch unter Kontrolle hatte, dachte er gar nicht daran, sie einfach nach Hause gehen zu lassen. „Du kommst übrigens mit mir mit“, sagte er und Sakura schluckte, da sie absagen musste. Und das aus einem ganz bestimmten Grund, den sie Sasuke jedoch nicht mitteilen konnte. „Eigentlich, Sasuke …“, fing sie an, was den Uchiha aufhorchen ließ, da er eher mit einem pampigen „Wohin?!“ gerechnet hatte, „ich hab noch was zu tun …“ Auch ihr unsicheres Verhalten irritierte ihn. „Was hast du zu tun?“, fragte er nun scharf nach, was Sakura eine Gänsehaut bescherte. Konnte er es nicht einmal gut sein lassen? Sie mal nicht kontrollieren? Plötzlich legte sich eine Hand auf ihre Taille. „Tut mir leid, Uchiha, aber Sakura und ich haben schon etwas vor“, erhob sich eine schelmische Stimme direkt neben ihr. Sakura zog die Luft ein, da sie nicht so schnell mit Sais Erscheinen gerechnet hatte. Hatten sie nicht abgemacht, dass sie ab morgen damit anfangen würden? Sasuke schaute die Haruno nur entsetzt an und diese bekam daraufhin sofort ein schlechtes Gewissen. Es fühlte sich so an, als ob sie Sasuke hintergehen würde … „Das ist die Sache, die ich zu tun habe …“, spielte sie kleinlaut mit, was Sasuke unglaublich gucken ließ. „Das ist nicht dein ernst“, kam es nur von ihm weiterhin entsetzt. Der Uchiha hatte zwar schon in der Sporthalle gesehen, dass sich der Schwarzhaarige und sie gut verstanden, doch dass es zu Dates kommen würde, hatte er nicht erwartet. Zumal er ja auch eine Regel aufgestellt hatte. Sofort bereute er es, sich bei ihr entschuldigt zu haben. Sein Entsetzen wandelte sich in Wut. Kaum ließ er sie einen Tag aus den Augen und sie schnappte sich direkt Sai?! „Komm mal für ne Sekunde mit“, sprach er und schnappte sich auch schon Sakuras Handgelenk, um sie von Sai loszureißen. Sechs Schritte weiter ließ er von ihr wütend ab und schaute sie mit funkelnden Augen an. „Sag mal, was soll das? Hatten wir nicht eine Abmachung?“, kam es auch schon von ihm gereizt. Irgendwie kränkte es ihn, dass sie sich nach all den Annäherungen zu einem anderen Jungen hingezogen fühlte. Sakura schaute ihn verzweifelt an und hoffte, dass er nicht zu Orochimaru gehen würde. Schließlich hatte er sie letztens auch lieber zur Sporthalle getragen, als sie sich geweigert hatte mit ihm zu kommen, statt sie ihrem Lehrer auszuliefern. Doch das waren zwei ganz verschiedene Situationen. „Bitte lass mich gehen, Sasuke. Ich weiß, ich breche damit deine Regel, aber ist das nicht absurd? Warum darf ich mich nicht mit einem anderen Jungen treffen?!“, fing sie nun an, seine Regeln in Frage zu stellen, doch eigentlich war sie wirklich an dem Grund dieser Vorschrift interessiert. Sasuke stöhnte genervt auf, da er nicht mehr wusste, wohin er seine Wut stecken sollte. Am liebsten in Sais Gesicht, der einige Meter weiter stand und sie mit seinem schelmischen Grinsen beobachtete. „Seit wann stellen wir die Regeln in Frage?“, kam er mit seiner üblichen Ausrede an, was Sakura nun wirklich reizte. Nie nannte er ihr einen Grund. „Ich gehe“, warnte die Haruno, fürchtete aber innerlich, dass Sasuke dann Konsequenzen aus ihrem Tun zog. Sie steckte wirklich in einem Dilemma – würde sie nicht zu Sai gehen, dann wusste sie sofort, dass er sie verpetzen würde – doch wenn sie nicht zu Sasuke gehen würde, dann würde dieser nicht direkt zu Orochimaru laufen; Sakura wusste nicht wieso, aber durch die ganzen Annäherungen glaubte sie, dass Sasuke mit ihr ein wenig besser umging; fast schon so, als ob er weich geworden wäre. Doch mit der ganzen Aktion nun verbaute sie sich die Sache mit ihm, was sie ein wenig frustrierte. Auch wenn er manchmal nervte, war Sasuke dennoch ein guter Junge; besser als Sai zumindest. Sakura merkte, wie sich der Uchiha wütend in die Unterlippe biss. „Na gut. Geh, aber sei dir bewusst, dass dieser Regelverstoß nicht ohne Konsequenzen bleibt“, zischte er und konnte selbst nicht glauben, wie schnell er die Haruno gehen ließ. Doch seine Wut, die sich zusätzlich mit etwas Enttäuschung vermischte, war einfach zu groß. Sakura schluckte und betete einfach nur, dass er so handelte, wie sie es vorhergesehen hatte. Sasuke entfernte sich von ihr und stieg in seinen Wagen, um mit einer etwas zu hohen Geschwindigkeit davon zu fahren. Sakura stöhnte erschöpft auf. Wenn Sasuke nur wüsste, dass Sai sie ebenfalls erpresste … „Na das nenn ich mal ne Reaktion“, erhob sich auch schon die Stimme des Schwarzhaarigen, während er sich an das Auto neben ihm lehnte. Sakura schaute ihn genervt an. „Hatten wir nicht gesagt, dass wir nach der Schule alles besprechen und morgen damit anfangen?“, sagte sie nur. Sai grinste wieder. „Sorry, aber die Gelegenheit war einfach zu perfekt. Außerdem hast du ne gute Vorlage mit dem 'ich hab schon was zu tun' gegeben und als auch noch Sasuke gefragt hat, was, konnte ich einfach nicht widerstehen“, säuselte er, während er sein Handy aus seiner Hosentasche zuckte. Sai hatte ihr ernsthaft vorgeschrieben, seine Freundin zu spielen und Sakura fragte sich, was für Vorteile er aus dieser Sache zog. Schließlich war sie nicht Sasukes Freundin. „Warum soll ich überhaupt deine Freundin spielen? Was bringt dir das?“, teilte sie auch schon direkt ihre Gedanken den Schwarzhaarigen mit, der daraufhin nur genervt aufseufzte. „Süße, du merkst es vielleicht nicht“, fing Sai an und ließ seinen Nacken knacken, „die Blicke in der Sporthalle … euer Streit … seine Reaktion jetzt eben … “, er richtete sein Oberteil, „Sasuke steht auf dich.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)