No. von Mika-cha (Sasuke & Sakura) ================================================================================ Kapitel 3: Regel 3: Bleiben --------------------------- Regel 3: Bleiben „Fang schon mal an aufzuräumen und warte nicht auf mich, ich komme spät zurück.“ Es waren elf Stunden nach diesen Worten von Sasuke vergangen. Sakura wusste nicht, wohin er hingegangen war, doch als sie nach der Schule zu ihm gefahren waren, hatte er sie in sein Haus gelassen, ihr kurz die Räumlichkeiten gezeigt und war dann auch schon wieder verschwunden. Nun war es eine Stunde nach Mitternacht und Sakura war schon seit Stunden mit dem Aufräumen fertig. Sie schaute sich im Raum um. Sasukes Bett stand hinten rechts in der Ecke. Direkt neben dem Bett war ein großes Fenster zusehen und links neben diesem befand sich Sasukes Schreibtisch und Kleiderschrank. Zudem war noch rechts, wenn man in den Raum reinkam, ein Sofa und gegenüber von diesem ein Fernseher mit einer Konsole. Die Haruno schritt zu seinem Bücherregal, das zwischen Kleiderschrank und Schreibtisch stand. Diese hatte sie ebenfalls sortiert. Nach Autor. Sakura seufzte auf und nahm auf dem Bett des Uchihas platz. Das Haus war wie leergefegt. Sasuke hatte ihr unterwegs im Auto erklärt, dass seine Eltern für eine Woche geschäftlich fort waren und dass sein älterer Bruder im Ausland studiere. Also hatte er sturmfrei. Sakura wusste nicht, ob sie sich deshalb freuen oder eher fürchten sollte … Die Rosahaarige erhob sich wieder vom Bett und ging ins Badezimmer, was Sasukes eigenes war, da es direkt an sein Zimmer grenzte. Sie stellte sich vor den großen Spiegel vor den Waschbecken und betrachtete ihr Gesicht. Sie wirkte müde. Um ihre Augen hatten sich dicke Augenringe angesammelt und ihre Haut war blass. Sakura stöhnte auf. Sie würde eigentlich am liebsten sofort schlafen, doch da sie sich nicht in ihrem eigenen Zimmer befand, konnte sie sich nicht einfach in ein fremdes Bett legen und so tun, als ob alles normal wäre. Die ganze Sache hier war nicht normal. Außerdem trug sie immer noch ihre Alltagsklamotten – eine weiße Bluse; die eigentlich nicht nötig war, doch sie als Musterschülerin kennzeichnete, und eine blaue Jeans, damit sie in der Schule nicht zu over-dressed wirkte. Mit einem Faltenrock würden die Leute anfangen, komisch zu gucken, da es an ihrer Schule keine Schuluniformen gab. Und wie hätte sie auch wissen sollen, dass sie heute woanders übernachten würde. Ihrer Mutter hatte sie geschrieben, dass Hinata sie spontan eingeladen hätte und sie nun dort ihre Nacht verbringen würde. Plötzlich hörte Sakura, wie in Sasukes Zimmer die Tür aufging. Sie schritt aus dem Badezimmer und sah den Uchiha, der seine Zimmertür gereizt zuknallte und zu seinem Kleiderschrank lief. Er hielt sich sein Auge fest und als Sakura Blut tröpfeln sah, weitete sie ihre smaragdgrünen Augen. „Alles klar bei dir?“, fragte sie von der Ferne vorsichtig nach, da er nicht mehr so lässig wie immer wirkte. Der Angesprochene schaute überrascht auf, da er nicht damit gerechnet hatte, dass sie noch auf war. „Warum bist du noch wach? Geh schlafen“, kam es nur von ihm wieder gereizt, während er aus dem Schrank ein graues T-Shirt und eine schwarze lockere Boxershorts herausholte. Er warf sie ihr zu. „Hier“, fügte er nur hinzu, schnappte sich dann ebenfalls einige Klamotten und lief an der Haruno vorbei. Sakura schaute genau auf sein Gesicht, als er an ihr vorbei schritt und bemerkte, dass ein Bluterguss sein Auge zierte. Doch so schnell wie Sasuke hinter ihr im Badezimmer verschwunden war, konnte Sakura nicht mehr erkennen. Er verriegelte die Tür und einige Sekunden danach hörte sie das Prasseln des Wassers der Dusche. Für einen Augenblick verharrte die Haruno in ihrer Position. Dann aber hob sie stöhnend die Hände in die Luft und seufzte gleichzeitig dabei auf. Was ist jetzt schon wieder los …, schoss es ihr durch den Kopf. Dann aber schüttelte sie ihre Gedanken ab und nutzte die Zeit, in der Sasuke in der Dusche war, um sich umzuziehen. ~*~ Sakura musste zugeben, dass ihr die Sachen zu groß waren. Die Boxershorts passten zwar etwas – sie rutschten wenigstens nicht herunter - , doch das graue T-Shirt wirkte fast schon wie ein Nachtkleid. Die Haruno musste sich aber eingestehen, dass die Klamotten bequem waren – sonst trug sie zum Schlafengehen immer ein enges T-Shirt und eine Pyjama-Hotpants. Die Hotpants konnte sie beibehalten, doch ihre engen T-Shirts würde sie gegen weite austauschen müssen … Sakura blickte zu Sasuke, der auf seinem Bett lag und in der Nacht durch sein Handy scrollte. Das Display beleuchtete sein Gesicht und nun konnte sie seine Verletzungen besser erkennen, obwohl sie einige Meter entfernt auf dem Sofa saß – er hatte tatsächlich ein blaues Auge und eine Platzwunde an der Lippe. Er war nun schon seit einer halben Stunde aus der Dusche raus und hatte kein Wort mit ihr gesprochen. Und Sakura war auch nicht daran interessiert, ihn unbedingt anzusprechen. Es kam oft vor, dass sich Sasuke mit irgendwelchen Leuten prügelte. Doch interessiert war sie eigentlich schon … er wirkte schon sehr angespannt und Sakura hatte lange nicht mehr blaue Flecken mehr an ihm gesehen; sonst beendete er eine Prügelei immer makellos. Sie hielt es nicht aus, die Neugier packte sie trotzdem. Die Haruno erhob sich und ging auf Sasuke zu, der immer noch auf dem Rücken lag und mit seinem Handy beschäftigt war, jedoch eine Braue in die Höhe hob, als er sah, dass Sakura sich neben ihn auf das Bett setzte. „Hab echt lange kein blaues Auge mehr an dir gesehen“, fing sie locker an und beugte sich etwas vor, um sein Auge genauer betrachten zu können, „sieht echt fies aus; von wem hast du die?“, fügte sie hinzu. Sasuke seufzte genervt auf und legte sein Handy auf die Fensterbank. „Nicht jetzt, Sakura. Lass mich“, antwortete er und drehte sich auf die Seite und wendete ihr damit den Rücken zu. Doch Sakura blieb hartnäckig. Sie kniete sich auf die Matratze und beugte sich wieder so vor ihn, sodass sie sein Gesicht sehen konnte. „Du bist nicht der einzige, der einen schlechten Tag hatte“, sprach sie und deutete damit sein Verhalten ihr gegenüber an. Sasuke stöhnte in sein Kissen. „Geh einfach“, hörte Sakura ihn dämpfend durch den Stoff des Kissens. Sie verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust und pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Hey, ich fühl mich auch nicht gerade gut und bin dafür immer noch recht fröhlich. Warum hast du so schlechte Laune?“ Nun ließ Sasuke von dem Kissen ab und richtete etwas seinen Oberkörper auf, um in Sakuras Gesicht zu sehen. „Ich habe ein blaues Auge und du fragst mich, warum ich schlechte Laune habe?“, hakte er mit ironischer Stimme nach. Sakura verdrehte die Augen. „Ja, hast wahrscheinlich Streit gehabt, ich weiß“, brummte sie. „Ja“, kam es nur genervt von dem Uchiha, „mit paar Idioten eben“, fügte er hinzu und ließ seinen Hals knacken. Sakura nickte verstehend. Also waren es keine bestimmten Typen gewesen; wie sie es sich schon gedacht hatte. „Lass mich mal sehen“, sagte sie und führte ihre Hand zu Sasukes Auge. Doch dieser schlug ihre Hand zur Seite. „Nein“, zischte er. Nun wurde Sakura aber wütend. Da zeigte sie trotz seiner Taten Sorge um ihn und er lehnte es so barsch ab? „Lass mich doch mal kurz sehen, Mann. Das sollte man nicht so offen stehen lassen.“ Wieder führte sie ihre Hand zu seinem Gesicht und diesmal schob Sasuke sie nun etwas zu grob von sich weg, sodass sie vom Bett aus hart auf den Boden fiel. Sie fasste sich an die Stirn und schaute Sasuke entsetzt an, da sie nicht mit solch einer Kraft gerechnet hatte. Sie zog ihre Brauen zusammen. Wo war sein übliches Grinsen? Seine Provokationen? Seine leicht kindliche Art, sie zu ärgern? Nun war er viel zu ernst und ließ seinen Frust an ihr aus. Auch der Uchiha selbst schien sich im klaren zu sein, dass er ein wenig zu viel Kraft gegen sie angewendet hatte. „Sakura …“ „Also am Tag gefällst du mir deutlich besser; und das muss was heißen“, sprach sie und erhob sich, als ob nichts gewesen wäre. Sasuke seufzte auf. „Tut mir leid … ich … hast du dir wehgetan?“, fragte er und zog die Haruno am Handgelenk wieder zu sich auf das Bett. „Nein“, brummte Sakura und ihr wurde mit einem mal bewusst, dass es viele Varianten von einem Nein. gab. Das Nein, das sie gerade verwendete, fiel nicht unter Sasukes Defintion von dem Begriff Nein. Die Stimmung änderte sich und ließ Sakura eine andere Seite von Sasuke sehen. Er seufzte wieder auf; eine Angewohnheit von ihm. „Ich bin noch ein bisschen geladen von vorhin“, sprach er und deutete wohl auf die Prügelei der heutigen Nacht an, „und ich bin frustriert“, fügte er leise hinzu. „Ja. Ich auch“, murmelte Sakura ebenso still vor sich hin und starrte dabei auf die Bettdecke. Die Müdigkeit, der Typ … Karin … der Test; alles Dinge, die an ihren Kräften zerrten. Ihre Augen wanderten zu Sasuke, der ebenfalls zu ihr schaute. Er war frustriert. Sie war frustriert. Und zwischen ihnen lag sowieso eine Spannung, die sich nicht erklären ließ. Eine gefährliche Spannung. Mit einem mal nahm Sakura Sasukes Gesicht in ihre Hände und drückte ihre Lippen auf seine. Der Uchiha schien nicht überrascht zu sein, sondern erwiderte den Kuss leidenschaftlich. Ihre Hände fuhren durch die Haare des Uchihas und ihre Lippen wanderten zu seinem Hals. Sasuke schob Sakura auf seinen Schoß und streifte mit seinen Händen über ihre Seiten. Dann machte er sich an ihrem Nacken zu schaffen und hinterließ lila-bläuliche Flecken auf ihrer blassen Haut. Die Finger der Haruno fuhren unter das schwarze Shirt des Uchihas und Sakura spürte seine trainierten Bauchmuskeln. Sie schob das Oberteil immer höher, bis Sasuke bemerkte, dass es sie störte. Sofort zog er sich das Stück Stoff über den Kopf und warf es wahllos in die Ecke seines Zimmers. Langsam küsste sich Sakura runter bis zu seinem Schlüsselbein und spürte, wie Sasukes Hand unter ihr – oder besser gesagt – unter sein ausgeliehenes graues T-Shirt glitt und sich ihrem BH näherte. Ohne Sakura eine Vorwarnung zugeben zog er ihr das Shirt über den Kopf und warf es ebenfalls auf den Boden. „Deine Regel für heute Nacht lautet, hier bei mir zu bleiben“, flüsterte Sasuke keuchend in ihr Ohr. „Liebend gern“, antwortete Sakura Luft ringend und ließ sich von ihm führen. Der Frust, der sich bei Sakura eigentlich durch den Uchiha angesammelt hatte, ließ sie an der gleichen Person wieder aus, was ein wenig paradox klang. Und auch Sasuke ließ seinen Frust aus, der durch die Prügelei entstanden war. Er musste zugeben, dass er immer frustriert nach Hause kam, wenn es eine wirklich harte Nacht gewesen war und irgendwie musste er ja etwas gegen dieses Gefühl unternehmen. Entweder spielte er Basketball oder tat das, was er nun mit Sakura machte. Für Sakura schien es eigentlich nicht üblich zu sein, was sie da gerade tat. Doch Sasuke war ein gutaussehender Junge und spielte in der Schulmannschaft mit. Sie selbst war auch nur ein Mädchen mit Lust und Laune und hatte auch manchmal das Bedürfnis, ihre Frustration auf eine andere Weise auszulassen. Auch wenn sie dabei nie vorher groß überlegte, was eigentlich fatal war, doch im Moment war es ihr egal. Beide fielen in einen Strom von Leidenschaft und kapselten sich von den Geschehnissen der letzten Tage ab. Doch was würde passieren, wenn beide am nächsten Morgen ihren Frust ausgeschlafen hatten? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)