No. von Mika-cha (Sasuke & Sakura) ================================================================================ Kapitel 2: Regel 2: Durchfallen ------------------------------- Regel 2: Durchfallen „Hier ist dein Rucksack – alles eingepackt für deinen letzten Unterricht. Und hier ist dein Brötchen, dein Tee und ein Gutschein für McDonalds, den du unbedingt wolltest.“ Sakura verdrehte die Augen und reichte Sasuke die Dinge, die sie eben aufgezählt hatte. Der Uchiha saß gemütlich an einem Tisch in der Pausenhalle und betrachtete das Besorgte von Sakura kritisch. „Scheint alles so zu sein, wie ich es wirklich wollte“, kam es nur von ihm ohne sich zu bedanken. „Ah, und der war für dich gedacht“, sprach er weiter und drückte Sakura den Gutschein in die Hand. Die Haruno schaute ihn verwirrt an. „Soll ich mir etwa noch mehr Burger holen gehen?“ Sie erinnerte sich an den gestrigen Tag und ihr wurde bei dem Gedanken allein schon wieder übel. Sasuke grinste. „Nur eine kleine Erinnerung an gestern. Wer weiß, vielleicht hast du jetzt einen Burger-Fetisch oder so etwas in der Art.“ Sakura brummte. Sie hatte eher eine Abneigung für Burger entwickelt. Die Haruno bekam wieder Magenschmerzen und setzte sich gegenüber dem Uchiha. Komischerweise hatte er ihr heute noch keine Regel erteilt, obwohl der halbe Tag schon vorüber war – gerade hatte die Mittagspause begonnen. Doch das konnte Sakura egal sein, vielleicht hatte er es einfach vergessen, worüber sie froh sein konnte. Und da Sasuke gerade mit seinem Englischbuch beschäftigt war, holte sie ihre Notizen aus ihrem Rucksack, die sie für den gleich anstehenden Test vorbereitet hatte. Sie hatte die letzten zwei Tage dafür gelernt und kurz vor dem Test noch einmal alles durchzugehen war wie ein Ritual für sie. „Hey, was machst du da?“, kam es plötzlich von Sasuke, der Sakuras Notizen zu sich zog. „Mann, Sasuke, ich schreib gleich einen Test, ich will noch kurz lernen“, antwortete sie genervt, während sie sich über den Tisch zu ihm beugte, um ihre Zettel wieder an sich zu reißen. Doch der Uchiha hielt seinen Arm so weit von ihr weg, sodass sie nicht drankam. „Ich weiß, dass du einen Test schreibst. Ich schreibe auch einen in meinem Englischkurs, er wurde als Vergleichstest angekündigt, also schreiben ihn alle“, erklärte der Schwarzhaarige und überflog schnell die Zeilen auf Sakuras Papier. „Schön, das weiß ich auch, das wurde uns schon Montag gesagt“, stöhnte sie genervt auf und versuchte nach ihrem Blatt zu greifen, „Jetzt gib schon her, ich will in Ruhe alles durchgehen!“ Sasuke schaute sie grinsend an. „Das brauchst du nicht.“ Die Angesprochene hob eine Braue in die Höhe. „Was heißt das?“, fragte sie unsicher nach, befürchtete aber schon, dass für sie nichts Gutes dabei rauskommen würde. „Das heißt, Sakura, dass du diesen Test nicht schreiben wirst“, erwiderte er lässig und beobachtete ihre Gesichtszüge, die immer mehr an Glanz verloren und zwischen Entsetzen und Trauer schwankten. „Oder besser gesagt; du wirst absichtlich nichts auf deinen Test schreiben. Außer deinen Namen natürlich“, fügte er Schulter zuckend hinzu und Sakura glaubte, dass er sie nicht mehr alle hatte. „Was soll das denn?! Ich werde sicherlich nicht meine Noten wegen deinem kleinen Spiel opfern. Nein!“ Sasukes Augen weiteten sich bei dem letzten Wort ihres Satzes. „Habe ich da gerade ein nein gehört?“ Sakura biss sich auf die Unterlippe. Sie hatte tausende Beleidigungen in ihrem Kopf, die sie ihm am liebsten ins Gesicht spucken würde, doch dazu hatte sie keine Kraft mehr. Verzweifelt ließ sie sich wieder auf den Stuhl fallen und starrte resigniert auf den Tisch. „Deine Regel für heute lautet durchfallen. Na ja, so krass jetzt auch wieder nicht, es ist ja nur ein Test und keine Klausur, also wird es an deiner Note nicht viel ändern. Vielleicht rutschst du nur von deiner 1 auf eine 2+, oder so“, versuchte der Uchiha die Sache provozierend zu verharmlosen. Er betrachtete ihre monotone Mimik und grinste. Er hatte sie getroffen. Wenn es um Noten ging, war sie wie besessen; sie war diejenige, die ihren Schnitt im 1,1-1,2er Bereich hielt und eine zwei mehr bedeutete einen schlechteren Schnitt. Viele würden sich darüber nicht beklagen, doch Sakuras Traum war es, die 1,0 zu knacken, was ihr aber nie wegen Orochimaru gelang. Sasuke wäre ehrlich gesagt zufrieden, wenn er ihren Schnitt hätte. Er lag bei einem Schnitt von 2,0, was für ihn solide war. Er wäre sicherlich besser, wenn er sich mehr beteiligen würde, doch dazu hatte er nie große Lust. „Wenn du den Test geschrieben hast …“ Er überlegte kurz, „oder besser gesagt; nicht geschrieben hast, warte in meinem Auto auf mich.“ Er warf ihr seine Schlüssel zu, „Aber ja nicht zerkratzen, okay?“, witzelte er, was Sakura ganz und gar nicht lustig fand. Sie schaute ihn nur emotionslos an. Wenn Sasuke ein völliger Arsch gewesen wäre, dann hätte er nun auch noch ihre Notizen geschnappt und selbst von ihnen profitiert. Doch so gemein wollte er nun auch nicht sein, denn er war schon fies genug. Wenn er so in das Gesicht der Haruno schaute, wirkte es beinahe schon so, als ob sie den Tränen nahe stand. „Warum machst du das?!“, fragte nun Sakura barsch und schaute ihn mit feuchten Augen an. Der Uchiha schulterte seinen Rucksack und seufzte auf. Er blickte in ihre Augen, die sie trotz Tränen fest und ernst anschauten. Sie tat ihm schon etwas leid, aber er blieb bei seiner Fassade. „Mir ist danach.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand aus der Pausenhalle. Sakura fuhr sich gestresst durch die Haare. Wenig Schlaf, keine ausgewogene Ernährung, sich wie eine Bedienstete fühlen … er machte ihr echt zu schaffen. ~*~ Sakuras Hand zitterte als sie ihren Test vorne abgab. Sie hatte die ganze Stunde auf ihr Blatt gestarrt, ohne etwas, außer ihren Namen, aufzuschreiben. Sie hatte es auch nicht über's Herz gebracht, ihren Test früher abzugeben, was schon nach zehn Sekunden nach dem Austeilen der Blätter der Fall gewesen wäre; schließlich durfte sie ja nur ihren Namen aufschreiben. Sakura glaubte nicht, dass sie wirklich auf Sasuke hörte. War es das alles wert? Hätte sie lieber doch gestehen sollen, dass sie Orochimarus Auto zerkratzt hatte? Doch als ihr Test auf dem Stapel landete, da ein Mitschüler sie von hinten anrempelte, war es sowieso schon zu spät. Die Zeit war um, der Test war abgegeben. Niedergeschlagen verließ Sakura den Klassenraum. Das konnte doch nicht alles wahr sein; sie veränderte sich immer mehr. Und das wegen dem Uchiha. Die Haruno fasste in ihren Rucksack und zuckte seine Autoschlüssel hervor. Sie sollte im Wagen auf ihn warten? Was hatte der feine Herr denn noch vor? Wahrscheinlich schlenderte er noch gemütlich durch die Gänge und ließ sich absichtlich Zeit. In Sakura stieg Wut auf. Nein. Sie würde nicht zum Wagen gehen und auf ihn warten. Die Rosahaarige machte kehrt und lief gerade-links in Richtung des Klassenraumes des Uchihas. Er würde schon sehen, was er davon hatte, mit ihr so zu spielen. Sie schritt durch die schon leeren Schulflure und sah Sasuke in der Ferne, der lässig auf sie zukam. Sakura sah, dass er grinste und gerade zum Sprechen ansetzen wollte, doch die Haruno schnitt ihm das Wort. „Jetzt hör mir zu“, brüllte sie und Sasuke weitete erschrocken die Augen, da er nicht mit solch einer Reaktion gerechnet hatte. „Ich fühle mich seit dem Tag, indem ich dieses verdammte Auto zerkratzt habe und du mich gesehen hast, nicht mehr wie ich. Ich fühle mich seitdem einfach nur beschissen, sowohl psychisch als auch physisch und das, obwohl gerade mal drei Tage vergangen sind!“ Sakura wollte ihn gegen die Wand schubsen, bemerkte aber nicht, dass sich hinter dem Uchiha das Jungenklo befand und schubste ihn in den Raum der Toiletten. Sie folgte ihm und hörte, wie die Tür hinter sich wieder zu ging. Na so was es auch besser; obwohl sich sowieso keiner im Schulflur aufgehalten hatte, war es trotzdem sicherer, das Gespräch auf den Toiletten fortzusetzen. „Du hast dich auf das ganze eingelassen“, konterte Sasuke und hob die Hände in die Luft, als ob er nichts getan hätte. Sakura schnaubte und glaubte durchzudrehen. „Du hast mir ja auch keine andere Wahl gelassen?! Hätte ich ablehnen sollen, damit du mich verpetzen gehen konntest?“, erwiderte sie und schaute ihn dabei fassungslos an. Dann überkam sie plötzlich ein Schmerz an ihrem Kopf. Sie hielt sich am Waschbecken fest und fasste sich an die Stirn. „Mein Kopf …“ Sasuke seufzte auf. „Jetzt beruhig dich erst mal wieder, dein Zustand ist sowieso gerade schlecht“, sagte er, während er auf sie zukam. Sakura schaute ihn bissig an. „Ach, so was merkst du? Wegen wem fühl ich mich denn gerade schlecht?“, kam es von ihr ironisch, während sie versuchte Sasuke von sich zu drücken, der sie stützen wollte. „Lass mich, Uchiha“, zischte sie. Der Angesprochene verdrehte die Augen. „Komm mit“, kommentierte er nur und schnappte sich das Handgelenk der Haruno. Diese verstand nicht, was er nun mit ihr vorhatte. „Was? Wohin? Ich will nicht mit“, sprach sie und versuchte sich von ihm loszureißen. War ihm denn nicht bewusst, wie wütend sie gerade auf ihn war? Doch Sasuke zerrte sie weiter bis nach draußen zu seinem Auto. Dann erst ließ er von ihr ab. „Steig ein“, befahl er und Sakura wunderte sich über seinen ernsten Tonfall. „Erst, wenn du mir sagst, wohin du willst. Außerdem habe ich dir gerade meine Meinung zu dem ganzen hier gesagt, ich hab jetzt echt keine Lust noch mit dir in einem Auto zu sitzen.“ Sakura drehte sich um und wollte gehen, doch Sasuke hielt sie zurück, indem er sie am Oberarm packte und sie zu sich zog. „Morgen ist ein Feiertag. Du bleibst solange bei mir“, antwortete er kurz. Die Rosahaarige schaute ihn wieder nur entgeistert an und dachte, es mit einem Vollidioten zu tun zu haben. Hatte er ihr vorhin nicht zugehört?! Sie hatte keine Lust mehr auf die ganze Sache. „Hast du mir gerade nicht zugehört, Sasuke?“, fragte sie ironisch nach. „Hab ich. Du hast gesagt, sobald du weißt, wohin wir gehen, kommst du mit“, antwortete er lässig und öffnete ihr sogar die Beifahrertür. Sakura war währenddessen verwirrt und konnte nicht glauben, dass der Uchiha sie ignorierte. Ohne weiter zu diskutieren – da sie wusste, dass dies nichts mehr brachte – stieg sie einfach ein. Dabei sah sie nicht, wie Sasuke siegessicher grinste, als er die Beifahrertür wieder zuknallte. Er lief einmal um den Wagen und stieg selbst mit ein. Sasuke startete den Motor und fuhr los. „Weißt du, ich kann dich gut Zuhause gebrauchen. Meine Schulsachen hast du auch ordentlich zusammengelegt, warum dann nicht gleich auch mein Zimmer?“, sprach er und Sakura hörte nur Provokation aus diesem Satz heraus. Und sie dachte, er würde nun aus Mitleidsgründen sanfter mit ihr umgehen. Da hatte sie sich wohl geirrt … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)