Love² von Cillybelle (Liebe auf Umwegen) ================================================================================ Kapitel 1: Nichts wird mehr sein, wie es einmal war --------------------------------------------------- Es war ein ganz normaler Abend in Konoha gewesen. Yoshino Nara und Akemi Yamanaka hatten sich verabredet. Die beiden Witwen trafen sich nun regelmäßig um so über den Tod ihrer beiden Männer hinweg zu kommen. Und so kam es, dass Shikamaru Nara an diesem Abend seine Freundin Ino Yamanaka aufgesucht hatte, um in ihrem Zimmer auf ihren Bett zu liegen und zu knutschen. Doch irgendwas war anders... "Was ist los?" Ino hat bis dato zärtlich seinen Hals entlang geküsst. Sie wusste, dass sie ihn damit aus der Reverse locken konnte und sein Hals war noch von verblassten Knutschfleckten übersät. Doch irgendwie wirkte Shikamaru gerade etwas gedanklich abwesend. "Ich habe in letzter Zeit über einiges nachgedacht..." gab Shikamaru und Ino seufzte leich auf: "Du denkst grundsätzlich zu viel über alles nach..." Sie wollte ihn küssen, doch Shikamaru ließ sie nicht. "Was meinst du?" er sah sie ernst an. "Glaubst, dass unsere Väter uns ihren Segen geben gegeben hätten?" Ino lachte leise auf: "Na klar! Du weißt doch, dass mein Vater mich doch mal gefragt, für wen ich mich denn entschieden habe. Und jetzt habe ich mich halt für dich entschieden..." "Mein Vater und Chouza haben deinen Vater damit aufgezogen, weil du ein Mädchen bist." gab Shikamaru zurück. "Wir sind die erste Generation mit einem weiblichen Mitglied im Trio, vergiss das nicht." "Liebling..." begann Ino. "... warum glaubst du, dass irgendwer etwas gegen unsere Bindung haben könnte? Alle freuen sich über uns! Sogar Chouza sagt, dass wir ein schönes Paar abgeben. Ich bin mir sicher, dass unsere Väter uns ihren Segen gegeben hätten. Und weiß du auch warum? Weil sie wollen, dass wir glücklich sind, Shikamaru!" So langsam konnte sie es nicht fassen. Warum machte sich ihr Liebster bloß so viele Gedanken? Muss wohl der Fluch des Genies sein, dass man sich ständig den Kopf wegen irgendwelcher unnützen Sachen zerbrach oder wie sollte sie das jetzt verstehen. "Aber das ist doch der springende Punkt, Ino!" warf er abermals ein. "Ich kann dich nicht glücklich machen!" Ino lachte schnippisch auf: "Jetzt hör mir mal zu, du hast mich in den letzten Wochen wirklich glücklicher als jemals zuvor gemacht. Aber jetzt gerade bist du an einem Punkt angekommen, wo ich dir nicht mehr folgen kann, Shikamaru Nara!" "Ino... ich will doch nur, dass du glücklich bist." entgegnete er ihr sanft. "Dass du jemanden hast, der dich glücklich macht und der dich auf Händen trägt..." Sie schüttelte verzweifelt den Kopf: "Aber das bin ich doch bereits mit dir! Auf wen soll ich denn warten? Auf einen Märchenprinzen? Hälst du mich wirklich für ein verzogenes Prinzesschen?" Doch Shikamaru küsste einfach nur ihre Stirn. "Ich kann nicht, Ino. Bitte verzeih..." hauchte er. "Ich bin einfach noch nicht so weit für eine Beziehung. Bitte versteh' mich. Ich will auch weiterhin dein bester Freund bleiben..." "VERSCHWINDE! GEH MIR SOFORT AUS DEN AUGEN!" schrie Ino, während Shikamaru fluchtartig die Treppen hinunter stürmte. "ICH WILL DICH NIE WIEDER SEHEN!" "Aua!" jetzt hatte sie ihm doch natürlich seine Schuhe hinterher geworfen und ihn dabei am Kopf getroffen. "Ino, es tut mir leid! Bitte lass uns..." Doch mit einem lauten Knall warf sie die Haustür zu. "Mendukuse..." murmelte er leise. Er hätte es wissen müssen. Ino war wie ein Vulkan und sehr emontional. Wie hätte er ernsthaft von ihr erwarten können, dass sie eine solche Trennung mit Fassung nahm. Wo sie beide doch ihre Väter verloren hatten. "Mendukuse!" wiederholte er erneut denn. "Ino? Ino! Meine Schlüssel sind noch oben!" Wie wild klopfte er noch einmal seine Hosen ab. Doch die Schlüssel waren tatsächlich nicht mehr da. "INO! BITTE! Meine Schlüssel!" er klopft laut an der Haustür und es war ihm scheißegal, ob er damit die ganze Nachbarschaft wecken würde – schließlich würde seine Mutter die Hölle heiß machen. "Jetzt sei nicht so! INO!" Er ging einen Schritt zurück und starrte auf das dunkle Haus der Yamanakas. Doch tatsächlich, da oben im Fenster konnte man sehen, wie das Licht anging. Das Fenster ging auf und Ino warf wortlos seine Schlüssel nach unten. Erleichtert griff er danach. "Danke!" rief er zurück, denn das Fenster war noch offen. Doch plötzlich wurde von ihr ein weiterer Gegenstand geworfen und dieser landete klirrend direkt neben ihn. Dann wurde das Fenster wieder geschlossen und das Licht wieder gelöscht. Shikamaru entdeckte den Gegenstand: ein kleiner zerbrochener Bilderrahmen, darin war ein Foto welches Choji von den beiden im Yami-Q mal gemacht hatte. Er fischte das Foto aus den Scherben und nahm es an sich. Eine tiefe Traurigkeit ergriff ihn und er wusste ganz genau, dass Ino nunmehr alleine in ihrem Zimmer, oben im zweiten Stock über dem Blumenladen, saß und bitterlich weinte. "Was habe ich nur getan?!" Schließlich hatte er sich wieder aufgerafft und seine Schuhe angezogen. Betreten ging er durch die dunklen Straßen. Normalerweise würde er jetzt seinen besten Freund aufsuchen. Oder, wie sein Vater, einfach eine Bar aufsuchen und sich betrinken. Doch er steuerte das Gasthaus an, in dem Temari vorrübergehend ein Zimmer hatte. Bevor er an ihrer Tür klopfte, steckte er sich noch eine Zigarette an und atmete noch einmal tief durch. Da ging auch schon die Tür auf. "Na, das ist aber ne Überraschung..." "Wann geht es denn wieder zurück nach Suna?" er kam sofort zur Sache. "Ich wollte dein Angebot nun doch annehmen und mitkommen – sofern ich noch erwünscht bin." Kapitel 2: Temari's Angebot --------------------------- "Also Ino, bei aller Liebe. Aber ich muss mit dir mal ein ernstes Wörtchen reden!" "Was ist denn mit dir?" Nachdem Temari erfahren hatte, dass Shikamaru ein Berater des neuen Hokagen werden soll, kontaktierte sie sofort Kakashi. Sie schlug vor, dass Shikamaru für ungefähr drei bis sechs Monate ja in Suna leben könnte. Dort könnte die täglichen Aufgaben und Pflichten des Kazekagen und deren Berater studieren. Sowohl Kakashi als auch Gaara und Kankuro waren von dieser Idee völlig angetan gewesen. Doch Shikamaru lehnte einfach ab! Temari hatte einen Verdacht. Nämlich seine Freundin... "Hör mal, ich kann ja dich ja verstehen. Ihr seid jetzt zusammen und ich verstehe ja, dass du nicht über Monate ohne ihn sein willst." redete Temari einfach auf Ino ein. "Aber findest du nicht, dass der Aufenthalt in Suna für Shikamaru total wertvoll für seine Zukunft sein wird? Und ich mir sicher, dass wir organisieren können, dass du auch mal in Suna bleiben kannst..." "Temari, wovon redest du eigentlich?" unterbrach Ino sie verwundert. Jetzt war Temari baff. Wie sich heraus stellte hatte Shikamaru seiner Freundin nichts erzählt. Er hatte einfach das Angebot abgelehnt. Als Ino ihn zur Rede stellte, blockte er einfach ab. Denn selbstverständlich fand sie Temari's Angebot super. Sie war sich sicher gewesen, dass es kein Problem sein wird, ihn dort zu besuchen. Doch Shikamaru blieb einfach stur... "Woher kommt dein plötzlicher Sinneswandel?" fragte Temari Shikamaru, nachdem sie ihn in ihre Gast-Wohnung reingelassen hatte. "Ich habe mich von Ino getrennt..." sagte er trocken und Temari's Augen weiteten sich. "Ich verstehe nicht, warum er so stur ist..." berichtete Ino Sakura und Temari von ihrem Streitgespräch mit Shikamaru. Sie war ziemlich ratlos. "Du kennst ihn doch!" versuchte Temari Ino aufzumuntern. "Ich bin mir sicher, dass er es sich noch anders überlegen wird. Vermutlich ist er gerade nur ein wenig überfordert, weil er Hokage-Berater werden soll. Er ist bestimmt deshalb so abweisend..." Jetzt tat ihr Ino ein wenig leid. "Warum? Ist dir jetzt auf einmal eine Beziehung zu anstrengend?" fragte sie ihn schnippisch. "Halt deinen Mund, Temari!" fuhr er sie an. Doch Temari blieb ruhig. "Ich kann dich gerne wieder vor die Tür setzen, Shikamaru..." Stille. Shikamaru ging durch den Raum und schien so ziemlich durch den wind zu sein. "Die ganze Situation überfordert mich einfach, Temari. Und außerdem..." fügt er noch hinzu. "... fühlt es sich einfach falsch an." "Was fühlt sich falsch an?" Er seufzte. "Einfach alles. Wenn sie küsse, wenn ich sie im Arm halte – ich meine sie war doch bisher wie meine kleine Schwester gewesen." versuchte er seine wirren Gefühle zu beschreiben. "Davon abgesehen, quält mich schon seit längerem die Frage, ob unsere Väter es so gewollt hätten. Ob die uns wirklich ihren Segen gegeben hätten?" "Hmm... brauchst du wirklich dafür einen Segen, nur um jemanden lieben zu können?" Temari verstand nicht. "Na ja, es geht mich nichts an. Ich persönlich habe jedenfalls keinen Nerv für eine Beziehung..." "Da sind wir ja schon zu zweit..." "Also, du möchtest definitiv mit mir nach Suna kommen?" hakte sie vorsichtshalber nach, auch um das Thema zu wechseln. "Definitiv! Ich muss einfach weg... Weg von Konoha!" "Fein! Eigentlich wollte ich bereits morgen früh losgehen." Shikamaru sah sie mit großen Augen an. "Üblicherweise übernachte ich nämlich in einen Gasthaus, bevor ich am nächsten Tag bis nach Suna durchmarschiere. Aber mir ist natürlich klar, dass du noch packen und alles regeln musst. Also gebe ich dir Zeit, morgen um zwei, fertig gepackt vor dem Tor zu stehen. Nimm einen guten Schlafsack mit. Wir werden draußen, kurz vor dem Eingang der Wüste übernachten. Ich hoffe, dass wir dann am Abend Suna erreichen werden." "Mendukuse..." murmelte er plötzlich. "Was ist jetzt schon wieder?" "Meine Mutter..." fiel es ihm plötzlich ein. "Ich bin mir sicher, dass sie alles andere als begeistert sein wird." Shikamaru seufzte, Temari wurde ungeduldig: "Nicht dein Ernst, oder? Sie wird es wohl verkraften!" "Temari, sie hat ihren Mann verloren! Und wenn ich jetzt auch noch gehe..." "Denk an deine Zukunft! Sie wird es verstehen..." murrte sie und fügte noch hinzu. "Um punkt zwei gehe ich los!" Shikamaru stand schließlich auf, brummte leise "Mendukuse" und verließ ihre Wohnung. Doch Temari war sich sicher: Er wird morgen um punkt zwei am Tor stehen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)