Freundschaft für immer von -A-i-k-a- ================================================================================ Kapitel 4: In die Irre geführt ------------------------------ Sanne war in neuer persönlicher Bestzeit beim Verwaltungsgebäude angekommen und entdeckte Anrah auf ihrer Position, in der Krone eines alten, großen Baumes. Gerade als sie oben angekommen war, sah sie auch Vanni von der anderen Seite her auf den Baum zusteuern. „ Gibt es etwas Neues?“ Anrah setzte ihr Fernglas ab und schüttelte den Kopf: „ Leider nicht. Ich habe sie hineingehen sehen und nach dem Stapel Akten zu urteilen kommt sie da so schnell auch nicht wieder raus. Es heißt also entweder warten oder sich einschleichen.“ Vanni nickte: „ Ja. Einschleichen wäre nicht schlecht, aber die Gefahr ist groß, entdeckt zu werden. Aber vielleicht arbeitet der geheimnisvolle Jonin da drin! Was machen wir nur?“ Da fiel Sanne wieder ein,was ihr Demeter erzählt hatte: „ Mädels, ich muss euch unbedingt was erzählen! Vorhin habe ich Demeter getroffen und..“ „ .. er hat dir diesmal einen Heiratsantrag gemacht.“ „ Was? Nein, den würde ich niemals heiraten!“, Sanne wurde puderrot, während ihre Freundinnen schmunzeln mussten. Anrah musste kichern: „ Dabei seid ihr so ein süßes Paar! Aber man soll bekanntlich niemals nie sagen..“ „ Niemals! Und noch tausend mal..niemals!! Aber eigentlich wollte ich sagen, dass er den silberhaarigen Jonin kennt.“ Und so berichtete sie den Beiden von Kakashi Hatake, dem ehemaligen Sensei von Sakura Haruno. Als sie das gehört hatten, wurden sie schnell wieder ernst. Vanni versuchte, alles noch einmal zusammenzufassen: „ Moment mal.. das heißt der Jonin, der Sakura-sama unterrichtet hat, ist der Gleiche mit dem Sensei Cherry.. also das haut mich jetzt um!“ Anrah freute sich: „ Aber das ist doch super! Das heißt, wir finden nicht nur etwas über Sensei Cherry heraus, sondern auch über Sakura! Vielleicht verbindet die Beiden ja auch etwas!“ Gerade als sie sich dazu entschlossen hatten, sich doch vorsichtig in das Gebäude einzuschleichen, sahen sie ihren Sensei heraus kommen. Leider war sie allein. Sanne seufzte: „ Schade, so wie es aussieht werden wir heute wohl kein geheimes Rendevouz mehr beobachten.“ „ Wer weiß wo sie noch hin will! Kommt, lasst uns ihr in einigem Abstand folgen.“ Cherry ging in die Richtung, aus der Sanne vorhin gekommen war. Dabei wirkte sie ruhig und gelassen, hatte es nicht eilig oder wirkte irgendwie gestresst. Das tat sie eigentlich nie. Nicht einmal die ausgefuchste Vanni wäre auf die Idee gekommen, dass Cherry ihre drei Verfolgerinnen schon längst bemerkt hatte. Richtig erklären konnte sie sich zwar nicht, warum ihre Schülerinnen ihr folgten, eine Ahnung hatte sie jedoch. Sie waren jung und ziemlich grün hinter den Ohren, sicher war es die Neugier. Besonders viel hatte sie in ihrer Gegenwart ja nicht von sich preisgegeben, Um ehrlich zu sein nichts. Schon zu lange hatte sie sich davor verschlossen, eine Bindung zu anderen Menschen aufzubauen. Seit dieser dunklen Nacht. Als sie so viel verlor.. seitdem wollte sie nie mehr einen geliebten Menschen verlieren. Energisch schüttelte Cherry diesen Gedanken ab und überlegte, ob sie irgendwo etwas Langweiliges tun sollte, einen Kaffee trinken oder etwas Anderes, was die Mädchen irgendwann so müde machen würde, dass sie die Lust an ihrer kleinen Spionage verloren. Nach einer kurzen Überlegung entschied sie sich jedoch dafür, ihren Weg fortzusetzen. Es würde noch genug Gelegenheiten geben, den Dreien zu entkommen. Die Mädchen folgten ihr zum Konoha-Krankenhaus. Dort erblickte Sanne einen blonden jungen mit strahlend blauen Augen, der über und über mit Verbänden übersät war. Von weitem hätte man ihn für eine Mumie halten können. „ Also echt Naruto, du darfst dich beim Training nicht so verausgaben, sonst liegst du irgendwann mal richtig flach,ey!“, das war Konohamaru von Team 3, der da gerade neben dem Jungen herlief. Trotz der vielen Verbände grinste der blonde Junge bis über beide Ohren: „ Ich weiß, aber ich habe doch Sakura und Oma Tsunade. Außerdem bin ich heute schon ein ganzes Stück besser geworden und auch Sensei Yamato meint, ich lerne viel schneller als gedacht.“ Sanne war kurz stehen geblieben und blickte zu den Beiden. Der Junge schien sehr ehrgeizig und zielstrebig. Irgendwie cool.. „ Was sie wohl hier im Krankenhaus will?“, Anrah´s Frage durchbrach ihre Gedanken. „ Diesmal finden wir es heraus und warten nicht nur ab! Auf geht’s!“, zielstrebig steuerte Sanne auf den Haupteingang zu. Anrah und Vanni folgten ihr. Cherry war bereits an der Aufnahme vorbei, sie sahen sie gerade noch um eine Ecke biegen. „ Schnell! Sonst verlieren wir sie!“ An der Aufnahme konnte sie sich unerkannt vorbei schleichen, alle waren zu beschäftigt um die drei kleinen Genin wahr zu nehmen. Auch den darauf folgenden Gang meisterten sie ohne Probleme. Doch das Hindernis wartete an der nächsten Ecke. Gerade wollten sie in einen weiteren Gang einbiegen, als sich ihnen eine braunhaarige Frau in den Weg stellte. Sie trug einen schlichten, schwarz-weißen Kimono und blickte die Drei streng an: „ Darf ich vielleicht erfahren, was ihr hier zu suchen habt?“ Obwohl ihre Stimme nicht unfreundlich klang, hatte Sanne das Gefühl, das es für sie ziemlich Übel ausgehen könnte, wenn sie jetzt etwas Falsches sagten. Im Augenwinkel konnte sie erkennen, dass auch Anrah und Vanni bereits fieberhaft nach einer passenden Antwort suchten. Anrah versuchte es schließlich mit einem Funken Wahrheit: „ Wir suchen jemanden.“ „ Ach wirklich? Wenn ihr hier jemanden besuchen wollt, müsst ihr an der Anmeldung fragen, auf welcher Station der Patient liegt! Ihr könnt hier nicht einfach in den Gängen herum schleichen!“, ein bekräftigendes Schnaufen hinter ihr war zu hören und dann trat ein kleines Schwein hinter ihren Füßen hervor. Normalerweise hätte Sanne das sehr süß gefunden, doch das Schweinchen hatte den selben strengen Blick wie seine Besitzerin. Wenn sie hier wirklich Ärztin war, würde Sanne es sich wohl zweimal überlegen, als Patient ihre Anweisungen zu missachten. Moment, Ärztin.. das war die Idee! Sie blickte kurz zu ihren Freundinnen und sprudelte dann los: „ Entschuldigung, das wussten wir nicht, aber wir möchten auch niemanden besuchen, sondern uns hier für ein Praktikum anmelden!“ Die Braunhaarige stutzte: „ Ein Praktikum?“ „ Ja, für die Chunin-Auswahlprüfung! Seit letztem Jahr ist es doch neu, das man fernab der üblichen Missionen und Trainingseinheiten auch einen Nachweis in einer anderen Kategorie erbringen muss! Da wir bisher, bis auf Kräuter sammeln, noch nicht so viel mit medizinischen Jutsus und Heilmethoden zu tun hatte, wollten wir uns gerne geschlossen als Team anmelden, damit wir uns auf unseren künftigen Missionen besser helfen können! Schließlich kann es doch auch mal sein, dass der Medic-Nin in einem Hinterhalt angegriffen wird..“ Vanni machte sofort mit: „ Ja, und dann ist es gut, wenn man sich gegenseitig unterstützen kann oder denken Sie etwa nicht?“ Ihre Rede hatte war so überzeugend,dass die braunhaarige Kunoichi und Anrah sie verblüfft anblickten. Anrah, weil sie sich eigentlich schon längst für ein Praktikum bewerben wollte, aber nie den Mut aufgebracht hatte, wirklich zu fragen und die Braunhaarige, weil sie von der Rede der Beiden ziemlich perplex war. Grinsend blickte Sanne zu dem Schweinchen, dass nun nicht mehr wusste, ob es seinen strengen Blick beibehalten sollte oder nicht. „ Das ist ja interessant, aber..“ „ Nanu? Hallo ihr Drei!“, die Kunoichi hätte bestimmt wieder ein ordentliche Predigt gehalten, wäre in diesem Moment nicht Sakura erschienen. Freudestrahlend blickten die Mädchen sie an. Sakura kam wirklich immer im richtigen Augenblick. Sie lief auf die kleine Gruppe zu: „ Ich habe dich schon gesucht, Shizune. Was ist denn hier los?“ „ Diese Drei haben sich in den Gängen herum getrieben! Sie meinten, sie wollen sich hier für ein Praktikum bewerben, wegen der Chunin-Auswahlprüfung, Du kennst sie?“ Sanne protestierte im Stillen. Von wegen herumgetrieben! Sakura lächelte: „ Natürlich kenne ich sie, das sind meine Nachfolger, das neue Team 7! Und ihr wollt euer Praktikum hier machen?“ Die Mädchen platzten fast vor Stolz. Anrah´s Stimme war fast nur ein Flüstern: „ Ja.. sehr gerne sogar!“ Sakura grinste: „ Ok, ich lege mal ein gutes Wort bei Meisterin Hokage ein, aber ich denke das kriegen wir schon hin. Ab nächsten Monat soll es mit den Praktika losgehen,oder? Bis dahin haben wir alles Nötige vorbereitet. Jetzt muss ich aber los, Shizune,würdest du mich begleiten? Ich bräuchte deine Hilfe.“ „ Dürfen wir uns vielleicht schon etwas umsehen? Damit wir schon ein bisschen das Krankenhaus kennen lernen?“, Sanne hatte ihr eigentliches Ziel, Cherry weiter zu verfolgen, nicht vergessen. Vielleicht könnten sie sich ja aufteilen und sie suchen, irgendwo im Krankenhaus musste sie ja noch sein! Shizune wollte gerade wieder zu einer Standpauke ansetzen, doch Sakura schüttelte verständnisvoll den Kopf: „ Tut mir leid, ohne Begleitung kann ich euch leider nicht gehen lassen, das ist die Vorschrift. Aber ich bin bald wieder hier und dann nehme ich euch ein bisschen mit durch die Stationen,ok? Wartet doch hier in der Zwischenzeit, TonTon wird euch etwas Gesellschaft leisten.“ Dann ging sie mit Shizune davon, die ihrem Schweinchen TonTon auftrug, die Drei nicht aus den Augen zu lassen. Nun hatten sie Cherry verloren, und Sakura war auch wieder weg. Seufzend hatten sie sich auf einer Bank am Fenster niedergelassen und schauten trübselig zu Boden. „ Vielen Dank für gerade eben..“, Anrah blickte ihre Freundinnen an. Sie war sehr froh, ihr Praktikum hier machen zu dürfen, fühlte sich aber auch schuldig: „ .. aber ihr Beiden wolltet doch etwas Anderes machen! Sanne, du wolltest doch zu den Waffenschmieden gehen..“ „ Ach, halb so wild, hier kann ich Waffen aus irgendwelchen Körperteilen rausziehen, das ist auch cool!“ „ und Vanni, du wolltest doch so gern zur Deschifrierungsabteilung , wo die geheimen Schriften entschlüsselt werden..“ „ Hier gibt es auch genug Geheimnisse zu lüften. Außerdem werden wir jeden Tag Sakura-sama sehen können!“ „ Habt ihr das vorhin gehört? Sie sagte Nachfolger..“ „ Ja,echt cool.“, eine Weile schwiegen die Mädchen, dann seufzten sie wieder schwer. „ Wäre auch cool gewesen, wenn wir Sensei Cherry nicht verloren hätten.“ „ Ja, wer weiß wo sie jetzt schon wieder hin ist.“, Sanne sah aus dem Fenster. Man konnte den Krankenflügel auf der anderen Seite sehen. Die Sonne hatte bereits ihren Höchststand erreicht, es würde heute wieder ein schöner Tag werden. Vielleicht hatten sie ja beim nächsten Mal mehr Glück. Sie hätte sich fast wieder abgewandt, als sie auf der anderen Seite plötzlich einen pinken Haarschopf erblickte. Die Frisur war lässig hochgesteckt. Das konnte nur Cherry sein! „ Ich hab sie!“, Anrah und Vanni drehten sich ebenfalls um und entdeckten Cherry. „ Wie kommen wir da hin? Sakura-sama kann jeden Moment zurück kommen und außerdem werden wir beobachtet!“, Anrah deutete auf TonTon, das sie immernoch beäugte. „ Wenn wir zu Dritt losstürmen, fällt das auf.“ In dem Moment kam eine Krankenschwester vorbei. Sanne rannte auf sie zu: „ Entschuldigen Sie bitte, aber ich müsste wirklich ganz,ganz dringend auf Toilette..“, sie trat unruhig von einem Bein auf´s Andere. „ Oh, da gehst du am besten links den Gang entlang und dann..“ „ Super,danke!“, und schon war sie verschwunden. TonTon sah nur noch eine Staubwolke und auch die Schwester schaute verdutzt. Anrah und Vanni blickten weiter aus dem Fenster: „ Ob das was wird?“ Noch war Cherry zu sehen. Sanne hatten inzwischen den halben Gang hinter sich gelassen und rauschte an einigen Untersuchungsräumen vorbei, ehe sie endlich die Toilette fand. Dort angekommen, überprüfte sie erst einmal ob die Luft rein war, ehe sie aus einem der kleinen Fenster kletterte und dann im Innenhof landete. Als sie Stimmen hinter sich hörte, sprang sie schnell auf den nächstgelegenen Baum und ließ die zwei Ärzte passieren, ehe sie sich auf den Weg quer über den Innenhof zum anderen Krankenflügel begab. Mit dieser Abkürzung würde sie es schaffen! „ Anrah, Vanni.. ist sie noch da?“, zum Glück war ihr Headset noch in Betrieb. Ein Knacken aus der Leitung ließ Anrah´s Stimme blechern klingen: „ Ja, ich glaube sie ist nicht allein! Da ist jemand bei ihr,aber wir können es nicht genau erkennen, derjenige muss neben dem Fenster stehen..“ Das konnte doch nur Kakashi Hatake sein, da war sich Sanne sicher! Sie beschleunigte ihre Schritte und lief auf eine Tür zu, direkt durch das Treppenhaus und bog dann in den Gang ein, indem sie sich sicher war, ihren Sensei gesehen zu haben. Anrah´s Stimme war völlig verzerrt: „ Sanne, sie..“, dann war die Leitung tot. Sanne lief vorsichtig weiter, blieb an der Wand stehen und lauschte. Dann spähte sie vorsichtig um die Ecke. Und sie sah niemanden. Der Gang war völlig leer. Keine Spur von Cherry oder jemand Anderem. Sie ging noch ein Stück zu dem Fenster und sah dort auf der anderen Seite Anrah und Vanni. Anrah sprach etwas ins Walkie Talkie, das nur als Knacken bei Sanne ankam, doch sie konnte sich auch so denken, was ihre Freundin sagen wollte. Sie hatten Cherry schon wieder verloren! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)