Art of Drama von ReikaRegenbogen ================================================================================ Kapitel 3: Der Morgen danach ---------------------------- Nach dem Song, den grade Sasuke und Kiba erfolgreich gesungen haben, wurden die beiden Namen der neu dazu gekommenen präsentiert. Shino am DJ-Pult und Sasuke an der Gitarre und Gesang. Bei Sasukes Namen kreischten die Mädels alle ganz laut und ich war von der Stimmung und dem Alkohol so im Rausch, dass ich mit kreischen musste. Verrückt. Ich griff wieder zu meinem Drink. Ino räusperte sich und alle wenden ihren Blick zu ihr. Sie erhob das Glas und alle die grade an der Bar standen machten es ihr gleich. „Auf die Konoha School of Arts! Mögen hier all unsere Träume wahr werden!“, rief sie stark erheitert. „Cheers!“, rief ich und die anderen taten es mir nach. Ich war echt fertig, trank aber weiterhin meinen Cocktail. Manchmal verlor ich echt die Kontrolle, wenns um Alkohol ging. Auf der Bühne standen nun andere. Davon waren auch Leute aus dem zweiten oder drittem Semester da. Jetzt war wohl offene Bühne für alle. Sie spielten andere Songs, aber so professionell wie es von den Schülern hier zu erwarten ist. Ich mischte mich unter die Menge und tanzte wild und hemmungslos. Meine Sorgen waren wie gelöscht und ich vergaß all meine Aufgaben die ich morgen eigentlich erledigen sollte. Ich trank weiter, doch irgendwann viel mir auf, dass mir richtig schwindelig wurde. Mein Magen fing auch an zu rebellieren, aber ich halte den Inhalt gekonnt drinnen. Ich verabschiedete mich überschwänglich und mit Umarmungen für alle. Montag würden wir uns alle wiedersehen und ich war im totalen Rausch. Ich stolperte nach draußen auf den Hof und meine Sicht wurde immer verschwommener. Als ich draußen war, schlug mir die kühle Frühherbstliche Luft ins Gesicht. Doch anstatt das sie mir gut tut, wird mir immer schlechter. Ich versuchte mich zu orientieren, doch ich war ziemlich verloren. Wie gings nochmal ins Hostel? Es war bestimmt schon zwei Uhr nachts. Ob noch Busse fahren? Ich bemerkte Sasuke, der sich an der Wand anlehnte und eine rauchte. „Rauchen ist schlecht für deine Stimme“, lallte ich und mir war das ganze nicht mal peinlich. Mir wurde immer schwindliger und übler. „Kümmer dich um deinen eigenen Kram.“ meinte er kühl und nahm demonstrativ einen großen Zug von seiner Zigarette. „Du bist …“, mir fiel nicht ein was ich sagen wollte „Verdammt unhöflich“, sagte ich nach einer langen Denkpause. „Und du bist betrunken. Geh nach Hause“, war alles was er dazu zusagen hatte. „Mach ich!“, lallte ich ihm zu und stolperte weg von ihm, ohne zu wissen was mein eigentliches Ziel ist. Ich hab das Schulgelände endlich verlassen und nun fühlte ich mich sicher genug um mich in die Büsche an der Straße übergeben zu können. „Da hat wohl jemand zu viel getrunken, was?“ hörte ich eine mir nicht fremde Stimme. Jemand packte mich am Arm und ich schaute in sein Gesicht. Es war aber so verschwommen und unklar, dass ich es beim ersten Blick nicht erkennen konnte. Nach einer Weile erkannte ich es. Es war der Barkeeper von vorhin! Ich kotze nochmal. Langsam überkam mich das Gefühl von Angst. Nach drei Cocktail war ich noch nie so besoffen wie jetzt.. mir wurde langsam schwarz vor Augen. Doch dann fiel es mir schlagartig wieder ein. Ich hab doch tatsächlich meine Cocktail unbeaufsichtigt an der Bar gelassen! Ich sackte auf meine Knie zusammen und ich spürte wie mich die Arme von dem Barkeeper festhielten. Er grinste dreckig und mir wurde wieder schlecht. Ich wünschte mir so sehr, ich könnte mich wehren aber ich war kraftlos. „L-lass mich.“ lallte ich schwach. „Alles wird gut. Ich nehm dich mit nach Hause und dann kannst du deinen Rausch bei mir ausschlafen“, versuchte mich der Barkeeper zu überreden. Er zog mich mit sich mit und meine Beine gehorchten ihm. In meinem Kopf schrie ich. Ich will nicht zu diesem Creep nach Hause! Das war mein einziger Gedanke, danach war alles schwarz. - Der Morgen danach - Ich erwachte mit den schlimmsten Kopfschmerzen meines Lebens. Noch nie hab ich mich so erbärmlich gefühlt und konnte keine einzigen klaren Gedanken fassen. Meine Glieder schmerzten und ich lag flach auf dem Bauch. Unter mir spürte ich weiche Bettwäsche und mein Kopf lag auf einem Kissen, welches feucht war von meinem Schweiß. Meine Haare klebten an mir, so wie meine Klamotten. Plötzlich war ich hellwach und stand ruckartig auf. Gute Idee Sakura. Mein Kopf tat noch mehr weh. Ich setzte mich auf das riesige King-Size-Bett und fühlte an meinem Oberkörper. Mein T-Shirt und BH vom Vortag hatte ich noch an. Ich fühlte an meinen Beinen und erwartete eine Jeans doch die war nicht mehr da! Panik brachte sich in mir aus, doch dann merke ich erleichtert, dass ich noch mein Unterhöschen anhatte. Ich stöhnte erleichtert. Kein Vergewaltiger würde seinem Opfer noch die Unterhose anziehen. Oder doch? Oh mein Gott, was ist gestern Nacht noch passiert? Ich spürte wie mir Tränen vor Scham und Angst in die Augen kommen. Meine Atmung wurde immer hektischer und panischer. Ich versuchte ruhig zu bleiben, aber es war vergebens. Ich bin nach einer Party in einem fremden Bett auf gewacht und wusst nicht mehr wo ich war und wie ich dahin gekommen bin. Verdammt, was hab ich bloß getrunken?! Getrunken? Der Barkeeper! Plötzlich erinnerte ich mich an fast alles. Ich hab mich von den anderen verabschiedet, Sasuke draußen beim Rauchen getroffen, mich in Büsche übergeben, vom Barkeeper mitgeschleift worden. Das wars. Fuck. Tränen begannen an meinem Gesicht runterzukullern. Wie konnte es soweit kommen? Wurde mir was ins Getränk gemischt? Ich fing an leise zu weinen, als plötzlich sich die Tür vom Zimmer öffnete. Ich erschrak heftig und schrie vor Schreck. Doch an der Tür stand nicht der dubiose Barkeeper, sondern Sasuke! „Du bist endlich wach“, bemerkte er kühl und schien mein verzweifeltes Gesicht nicht zu bemerken. Ich war sichtlich verwirrt. Alles macht keinen Sinn. Warum bin ich bei Sasuke? Bin ich nicht mit dem Barkeeper mitgegangen? Und wo zum Teufel war meine Hose? „Was ist passiert?“ fragte ich mit zitternder Stimme. „Du warst ziemlich fertig. Zu fertig für nur drei Cocktails. Ich bin dir sicherheitshalber gefolgt und hab dann gesehen, dass der Barkeeper dir aufgelauert ist. Er wollte dich mitnehmen.“ Ich war verwirrt. „Was dann?“ „Ist es nicht offensichtlich? Ich hab ihn verjagt und dich mit zu mir genommen“ „Was?“ Ich klang grade sehr schwer von Begriff. Ich versuchte die Szene aufzurufen in dem Sasuke mich von dem Kerl rettete, aber alles war schwarz. „Man bist du langsam. Offensichtlich wurde dir was in den Drink geschüttet. Offensichtlich war es der Barkeeper. Offensichtlich hab ich dich hier zu mir genommen, damit du deinen Rausch ausschlafen kannst.“ meinte Sasuke nur genervt. „Ähm.. danke,“ stotterte ich. Mir war das ganze ziemlich peinlich. Ich wollte einfach nur verschwinden und Sasuke will wahrscheinlich auch das ich bald die Fliege mache. „Ähm.. Sorry wegen gestern. Ich hätte dich draußen nicht so anschnauzen sollen“, meinte ich nur beschämt. Wie konnte ich nur so fies zu ihm gewesen sein? Naja, eigentlich entsprach alles der Wahrheit. „Mach dir keinen Kopf.“ meinte er, etwas sanfter. Peinliches Schweigen. „Wo ist meine Hose?“ „Wie bitte?“ „Meine Hose. Ich hab grade keine Hose an“, stotterte ich wieder. Er konnte es nicht sehen, weil eine Decke über meinen Beinen lag. „Achso.“ Er begann zu lachen. „Was ist daran jetzt so komisch?“ fragte ich, sichtlich aufgebracht. „Also ich dich ins Bett legen wollte hast du gequengelt wie unbequem deine Hose doch sei. Also hab ich sie dir ausgezogen und du bist direkt eingeschlafen“ Ich spürte, dass ich so rot wurde wie Hinata gestern. „Süße Unterhose übriges.“ Wie bitte? Das war nun wirklich nicht der richtige Augenblick mir das zu sagen. Wie dreist kann man eigentlich sein? Ich hob aus Reflex die Decke um zu checken, welche ich überhaupt anhatte. Es war doch tatsächlich mein pinkes Glücksunterhöschen mit dem Pinguin drauf. Sasuke schmunzelte kurz bei diesem Anblick und das brachte das Fass zum überlaufen! „Sag mal geht’s noch? Weißt wie es mir grade geht?? Dreckig geht’s mir grade und ich hab keine Hose an. Sonst würde ich jetzt aufstehen und dir eine knallen. Gib mir sofort meine verdammte Hose wieder, damit ich von hier verschwinden kann du scheiß Perversling!“ „Schon gut, schon gut. Sie liegt übrigens auf dem Stuhl neben dir.“ „Danke.“ Peinliches Schweigen. Sasuke stand einfach weiterhin am Türrahmen. „Verschwindest du auch endlich oder willst du mir beim anziehen zusehen??“ Sasuke hob eine Augenbraue. Er überlegte viel zu lange. Ich nahm das Kissen und schleuderte es Richtung Sasuke. Er fing es lässig in der Luft auf, schnaubte verächtlich, warf es mir wieder zu und verschwand endlich. Ich schwang mich so schnell wie möglich aus dem Bett und sprang förmlich in meine Jeans. Ich war vorhin etwas harsch. Schließlich hat er mich aus einer echt misslichen Lage gerettet. Ich sollte mich also bei ihm bedanken. Ich ging aus dem Schlafzimmer in den Flur hinaus. Jetzt wo ich komplett wach war, fiel mir auf wie schön die Wohnung eigentlich ist. Das Schlafzimmer in dem ich vorher war, war relativ groß mit einem Schreibtisch am Fenster, einem großen elegantem Kleiderschrank und etlichen kleinen Bücherregalen aus dunklem Holz ausgestattet. Eine Akustikgitarre stand neben einem Buchregal. Der Flur war auch sehr geschmackvoll eingerichtet. Ich blicke in den nächsten Raum, welcher sich als die Küche entpuppt. Sie war elegant schwarz eingerichtet, was zu Sasukes Stil passte. Mitten drinnen stand ein kleiner Tisch aus ebenfalls dunklem Holz mit zwei passenden Stühlen. Sasuke saß auf einem von beiden, trank Kaffee und las ein Buch. Er bemerkte mich am Türrahmen stehen und sah mich fragend an. „Ähm.. Danke wegen gestern. Ich will mir nicht ausmalen was passiert wäre, wenn du mir nicht geholfen hättest. Tut mir leid, dass ich solche Umstände gemacht habe,“ entschuldigte ich mich höflich und aufrichtig. Er trank weiter seinen Kaffee und erwiderte darauf nichts. Aber ich glaube mein Dank ist bei ihm angekommen. „Ich geh dann mal nach Hause. Wir sehen uns dann in der Schule wieder.“ Ich wollte mich grade entfernen, als Sasuke sein Buch weglegte. „Magst du einen Kaffee? Hilft gegen deinen Kater,“ meinte er gelassen und ich konnte überhaupt nicht seine Intentionen erschließen. Das Angebot kann ich nicht ablehnen. Schließlich war ich wahnsinnig durstig und hatte Kopfschmerzen ohne Ende. Also nickte ich kurz. Sasuke stand auf und holte eine Tasse. Er schüttete Kaffee aus einer Kanne und stellte sie auf den Tisch vor den anderen Stuhl. Zögernd setze ich mich. Sasuke saß auch wieder auf seinem Stuhl und las das Buch weiter, welches er weggelegt hatte. Ich nahm ein Schluck und musste gleich darauf husten. Sasuke blickte von seinem Buch auf und sah mich wieder fragend an. Wörter sind wohl nicht seine Stärke. „Sorry, er war noch heiß. Hast du vielleicht Milch da? Und Zucker?“ „Man bist du anstrengend.“ Ich wurde wieder rot. Ich wollte mich jetzt nicht aufdrängen. Er stand wortlos auf und holte Milch aus dem Kühlschrank und Zucker aus einem Regal. Dazu gab er mir einen silbernen Löffel zum umrühren. „Danke,“ stammelte ich wieder verlegen und rührte Milch und Zucker in den Kaffee. Sasuke trinkt seinen Kaffee wohl schwarz. Er war wieder damit beschäftigt sein Buch zu lesen, während ich langsam meinen Kaffee weitertrank. Die Stille zwischen uns war unerträglich, also fragte ich welches Buch er ließt. „`Das Spiel ist aus´ von Satre.“ „Das kenn ich nicht. Hab aber viel Gutes über den Autor gehört“, versuchte ich ein Gespräch anzufangen, aber er zuckte nur mit den Schultern. Na gut. Dann wird wohl schweigend Kaffee getrunken. Da mir die Stille unangenehm war, trank ich etwas schneller. Als ich fertig und wieder gestärkt war, stellte ich Zucker und Milch an seinen Platz zurück, damit Sasuke nicht nochmal aufstehen muss. Ich spülte auch die Tasse und ließ sie auf der Ablage trocknen. „So. Ich geh dann jetzt. Danke nochmal.“ Als Sasuke nur nickte und ein einfaches „Bye“ von sich gab, ging ich endgültig. Am Ende des Flures standen meine Schuhe. Ich zog sie zügig an und verschwand durch die Haustüre. Er wohnte ziemlich weit oben im Gebäude und ich musste ziemlich viele Treppenstufen runter steigen. Endlich draußen angekommen blickte ich mich um und entdeckte auf der anderen Seite der Straße eine Bushaltestelle. Ich verstand schnell wohin ich musste, weil ich wieder bei Verstand war und mein Hostel gar nicht mal so weit von seiner Wohnung liegt. Mein Hostel lag etwas außerhalb vom Stadtzentrum von Konoha. Ich ging direkt rein und verlängerte meinen Aufenthalt für weitere drei Tage. Ich brauchte dringend eine eigene Wohnung. Heute Nachmittag werde ich eine Wohnungsvermittlungsagentur besuchen. Ich ging in mein Zimmer welches ich mir mit drei weiteren Mitbewohnern teilen musste, welche aber glücklicherweise tagsüber bisher nie da waren. Ich nahm mein Duschzeug und saubere Klamotten mit in die eklige Gemeinschaftsdusche und richtete mich wieder her. Mittlerweile war ich wieder vollständig erholt und sauber. Ich ging also wieder zurück in mein Zimmer und schmiss die dreckigen Klamotten in eine Tüte mit Dreckwäsche. Ich nahm meinen Laptop und schrieb fix zwei Emails an meine Arbeitgeber, in denen ich fristlos meine beiden Kellnerjobs in meinem Heimatdorf kündige. Ich machte vom freien W-Lan Gebrauch und googelte einige Nebenjobs hier in der Nähe und schrieb einige Bewerbungen per E-Mail. Ein neuer Job ist jetzt essentiell. Ich hab zwar eine Menge gespart und könne einige Monate vielleicht mit dem Geld überleben, dennoch schaffe ich es damit nicht drei Jahre Ausbildung zu finanzieren. Nach zwei Stunden Organisationsarbeit, seufzte ich erleichtert. Ich verstecke meinen Laptop wieder unter der Matratze und ging raus aus dem schäbigen Hostel um Konoha zu erkunden. Schließlich ist das jetzt meine neue Heimatstadt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)