Nacht des Kristalls von DarkRapsody ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Langsam richtet sie sich auf und realisiert die Nachricht auf dem Papier. Die Nachricht ist echt und die Aufforderung zum Kristall zu kommen. Noctis ist seitdem er dort zurückgelassen wurde von seinen Freunden im Kristall verschwunden, und dieses Arsch von einem Anführer Ardyn will sie als Preis für ihren Mann. Es ist es auf jeden Fall wert, da ist sie sich sicher. Am besten erzählt sie niemanden etwas und verschwindet kurz und schmerzlos. dort hinfahren geht nur mit einen der älteren Autos, die hier auf dem Hof stehen und sie selbst ist noch nicht oft selbst am Steuer gesessen. Es ist nicht weiter als eine halbe Überquerung über Eos, das entspricht vielleicht einer halben Stunde Fahrzeit. Das sollte machbar sein mit ihrer wenigen Fahrerfahrung wenn sie die stark befahrenen Straßen meidet. Schnell schlüpft sie in ihre neuen Kleidungsstücke und geht nach draußen. Die meisten sind am Schlafen, da ihr normaler Schlafrhythmus sagt dass es tief nachts ist. In der Garage brennen noch einzelne Lichter. An eine der Wände hängen die vielen Schlüssel zu den Autos. Wenigstens ist Cid ein ordentlicher Mensch der alle seine Schlüssel und Werkzeugschubladen beschriftet. Vorsichtig angelt sie sich einen Schlüssel und verschwindet schnell wieder. Es ist niemand hier, doch in der Dunkelheit kann der Blick einen trügen. Die Finger fest um die klappernden Schlüssel schleicht sie sich zu den stehenden Fahrzeugen. Nummer 23 steht auf dem Schlüssel, also muss sie bloß das Nummernschild mit der 23 ausfindig machen. Ein blauer älter Wagen mit einer Beule in der Stoßstange passt genau mit dem Schlüssel überein. Gerade als sie einsteigen will, spricht sie eine junge Frau von hinten an. “Was wird das werden?” erschrocken dreht sie sich um und wird ein wenig rot. Vor ihr steht die überaus elegante Aranea, ihre Arme in die schmalen Hüften gestemmt. Ihr Blick ist verwirrt aber auch zornig. “Ich möchte bloß zu Noctis, ich habe eine Aufgabe dort zu erledigen.” erklärt sie knapp und öffnet die Türe. “Kann eure Hoheit überhaupt Autofahren?” hakt sie nach und hebt ihre Augenbrauen. “Na-natürlich! Ich bin nur ein wenig aus der Übung.” feste umkrallt sie den Autoschlüssel und versteckt sich halb hinter der Tür. “Geh beiseite.” meint Aranea schließlich. “Ich fahre dich.” Luna gibt ihr die Schlüssel und setzt sich auf den Beifahrersitz. Sie vermeiden Blicke und Gespräche über alles, Aranea fährt zügig die dunklen Straßen entlang und lässt ihre Begleitung in Ruhe. “Wir sind da.” meint Aranea auf einmal und lässt das Auto ausgehen. Vor ihnen ist die Mauer vor der Stadt und die Lampen die den Eingang beleuchten. Luna holt tief Luft bevor sie aus dem Auto steigt. Vor ihr liegt eine große Entscheidung und ihr Prinz. Aber der Preis wird sie dafür zahlen müssen. “Vielen Dank, von hier komme ich alleine zurecht.” Aranea nickt und winkt ihr. Luna dreht sich nicht mehr um und geht geradeaus auf das Tor zu. Langsam öffnet es sich und die Lichter blenden sie. Mit vorgehaltener Hand geht sie durch das Tor und versucht, so würdevoll und unverletzt wie möglich auszusehen. “Ihr seit tatsächlich gekommen, wie erfreulich.” spottet Ardyn durch die Lautsprecher. Luna verzieht keine Miene und wandert weiter über die metallene Brücke. Es ist wie im Traum, der Gang endet dort in dem Kreis und dem erleuchteten Fahrstuhl. Der Knopf leuchtet und zeigt,dass er in Betrieb ist. Mutig drückt sie den Schalter und lässt den Aufzug nach oben rauschen. “Noch ein kleines Stück, dann seit ihr da.” tönt es im Aufzug. Als die Türen aufgehen geht es weiter den Gang entlang durch ewig lange Metallgänge und Säulen, die das Gebäude stützen. Die Tür vor ihr fährt auf und gibt einen langen Gang frei, der zu einem breiten Stein führt. Eine helle blaue Aura umgibt ihn, die Magie ist jedoch so sehr zu spüren, dass die Luft leicht flimmert. Das hier ist der lucische Kristall, das einstige Zentrum und ein Machtpunkt. Er beinhaltet Noctis und tut wer weiß was mit ihm… Luna schüttelt sich um den schauderhaften Gedanken loszuwerden. “Es ist ihr ihr denkt, Prinzessin. Dort ist euer Prinz.” Die Stimme ist auf einmal direkt hinter ihr. Ardyn trägt seinen typischen Mantel und die zerzauste rote Frisur mit dem leichten Bart. “Ich bin hier, so wie ihr wolltet.” Das Licht des Kristalls leuchtet in seinem Gesicht wieder. “Gehe in den Kristall und erst dann kann ich dafür garantieren, dass dein Prinz ohne Schaden freikommen wird.” Sie muss ihm glauben was komme, also nickt sie. “Gut. Opfer gegen Preis.” Luna hebt ihre Schultern und geht hoch aufgerichtet auf den Stein zu. Aus dem Spalt kommt das funkelnde Licht und lädt sie ein in das unbekannte. Vorsichtig berührt sie den Fels und spürt die Vibration durch die Finger. Es öffnet sich und nimmt sie auf in ein endloses Blau zwischen Realität und einer anderen Welt. Es verschlingt sie und taucht sie in ein endloses nichts ohne Zeit und Raum. Auf Einmal löst sich die Welt auf, es rauscht in ihren Ohren als ob sie aus dem Wasser auftauchte und die Blase platzt. Lunas Augen sind träge und hören kann sie nichts. Verschwommen erkennt sie eine Gestalt vor sich, wie sie winkt und immer wieder etwas sagt, aber es kommt nicht zu ihr durch. Ihr Gefühl für ihren Körper ist taub, bloß ihre Beine spürt sie ein wenig. Langsam fügt sich das Bild zum ganzen. Dunkles Haar, das markante Gesicht und die immerzu ein wenig traurigen Augen. Mit ihren spröden Lippen versucht die blonde Frau nur ein einziges Wort über die Lippe zu bekommen, aber es kommt nur ein Keuchen über ihre Lippen. “Luna!” endlich hört sie seine Stimme, es ist so lange her als sie ihn das letzte Mal hörte. Noctis ist ein Bart gewachsen und das Haar länger und zerzauster. Er ist so viel älter geworden… traurig erinnert sie sich an die Zweisamkeit, die sie pflegten als sie jünger waren. Mit Kraft schafft sie es, ihre Hand zu erheben und seine Wange zu berühren. Die Bartstoppeln kratzen auf ihrer Handfläche. “Was ist...passiert?” schafft sie zu fragen. “Ich weiß nicht, es ist eine sehr lange Zeit vergangen. Seit ich im Kristall war, bin ich um eine Ewigkeit gealtert…” Das Gefühl kommt zurück und sie kann ihre Finger und den Oberkörper bewegen. “Ich dachte dass…” Noctis nimmt sie am Rücken und hilft ihr auf. “Vorsichtig, überanstrenge dich nicht zu sehr.” Luna reibt ihre Augen und bemerkt die längeren Haare auf ihren Schultern. Wie lange war sie im Schlaf? So lange dass sie beide....gealtert sind? Zitternd richtet sie sich auf und sieht in Noctis Augen, die wieder so traurig und tief aussehen wie schon immer. “Der Kristall hat mir eine neue Kraft gegeben, um Ardyn zu bannen. Aber was hast du dort drin zu suchen?” Luna seufzt und versucht die Erinnerungen zu sortieren. “Ein Vertrag mit Ardyn zu deinem Willen… er meinte er lässt dich gehen für mich.aber der Kristall nahm mich auf und … jetzt bin ich hier.” Luna sieht auf ihren Unterkörper. Das Kleid ist enger und kleiner geworden, sie ist ein wenig größer geworden. Noctis sieht schrecklich besorgt aus. “Das ist nicht gut…”er hilft ihr auf und setzt sich auf einen Trümmer neben sich. “Wir sind beide älter, oder?” fragt sie vorsichtig. Noctis nickt langsam. Draußen hinter den großen felsigen Trümmern liegt eine unendliche Fläche von Dunkelheit. “Du bist wunderschön.” erwidert Noctis und nickt aufmunternd. “Jetzt erzähle mir, was ist passiert?” Einzelne Erinnerungsbruchstücke kommen ihr in den Sinn. “Ardyn hat meinen Bruder, nein das habe ich nur im Traum gesehen… da war etwas mit dich retten und dass ich für dich in den Kristall gehen soll!” Traurigkeit steigt in ihr auf. Der Wind kühlt ihr Gesicht und hält ihre Tränen zurück. “Ich habe deinen Bruder besiegt. Ardyn hat aus ihm ein Projekt mit Dämonen gemacht, es war scheußlich. Eigentlich wollte ich dir die Einzelheiten nicht erzählen, aber er ist schon lange tot. Gestorben für uns.” Noctis nimmt ihre zitternde Hand. Ihr geliebter Bruder, manchmal ein wenig übervorsichtig und immer für sie und ihr Wohl da gewesen. “Es schmertzt, aber noch schlimmer ist es, zu wissen dass Ardyn an seinem Tod schuld ist.” Gemeinsam sehen sie in das Nichts. “Wir sollten gehen und schauen, was wir machen können.”meint ihr Prinz und geht auf den Ausgang zu. Ihre Hand lässt er nicht los. Verändern, das wollte sie schon immer. Aber gebessert hat sich nichts. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)