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Hana Kotoba

von

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Give My Love

Als Kouyou vor Kaoris Wohnkomplex stand, war es schon dunkel und nur das Licht an der Eingangstür erleuchtete schwach die Umgebung. Der Gitarrist drückte auf den Klingelknopf mit dem Namen Itō und wartete ungeduldig auf die Reaktion seiner Freundin. Als diese endlich den Summer betätigte, damit er die Türe öffnen konnte, beeilte sich der junge Mann, wollte er doch so schnell wie möglich zu Kaori, um sein Gefühlschaos wieder zu ordnen.
 

Die Flure des Wohnblocks hatten schon einmal bessere Tage gesehen, war die Farbe an den Wänden und teilweise auch schon von den Türen abgeblättert. Selbst der Fahrstuhl war wieder einmal defekt. Uruha konnte nicht verstehen, warum die junge Studentin hier hauste, auch wenn der Komplex in einem Stadtteil lag, in der die Verbrechensrate sehr niedrig war. Dennoch störte ihn das Bild, dass der Block hinterließ. Die viele Graffiti an den Wänden machten es nicht besser, auch wenn einige wirklich gut waren, was Kou zugeben musste.
 

Kaori stand schon an ihrer Eingangstür, als Kouyou die letzten Stufen nahm und ihr entgegen eilte, als er sie sah. Stürmisch nahm er sie in den Arm, wusste nicht ob er Glück, Wut oder etwas anderes fühlen sollte. Die Situation mit Reita konnte er nicht einordnen, so konnte die junge Frau in seinem Arm ein Wechselbad der Gefühle in Kouyous Gesicht ablesen.
 

„Kao es... er ist unglaublich. Wahnsinnig, verrückt. Ich weiß nicht... aber so was von heiß. Verdammt ich weiß bei ihm einfach nicht weiter“, sprudelte es aus dem Gitarristen, wobei er wütend, glücklich und von seinen Erinnerung schon wieder leicht erregt war. Diese Mischung verwirrte ihn, machten ihn aber auch trunken vor Glück, wobei er noch nicht einmal wusste, ob er wirklich einen Grund hatte glücklich zu sein. Aber auf der anderen Seite, hatte Reita nicht gesagt, dass er ihn wählen würde? War das nicht DER Grund überhaupt um glücklich sein zu können? Kou musste lachen. Das Alles war doch einfach nicht mehr normal.
 

Kaori konnte man ansehen, dass sie völlig überfordert mit den Reaktionen Uruhas war. Sie sah ihn kurz verwirrt an, bis ihr klar wurde, um wen es hier eigentlich ging. „Reita?“, fragte sie nach auch wenn sie schon die Antwort kannte. Als Kou heftig nickte, lächelte sie nur und schob ihn in ihre kleine Studentenwohnung, die nur aus einem Zimmer, Kochnische und einem noch viel kleinerem Bad bestand. Kou ließ sich auf das Bett fallen, dass Kaori auch als Sofa diente, aus Ermangelung eines größeren Raums. Der Gitarrist ließ sich auf seinen Rücken fallen, starrte die Decke an und begann zu lachen, als die Bilder ihn einholten, als er mit Reita unter der Dusche stand. Kaori, die in ihre Kochnische gegangen war, um ihnen erst einmal einen Tee aufzubrühen, zog ihre Augenbrauen zusammen und sah ihren Freund kurz irritiert an, bevor sie sich wieder um den Tee kümmerte.
 

„Er trug sein Nasenband“, fiel Kouyou ein und zum ersten Mal war er wegen dieser Tatsache verwirrt, hatte er in der Situation ganz andere Gedanken. „Reita? Er trägt doch fast immer das Band. Jedenfalls kann ich mich nicht erinnern ihn jemals ohne gesehen zu haben, seitdem er damals begonnen hatte dieses Accessoire zu tragen“, warf die junge Frau ein und Uruha nickte. „Aber ich dachte, unter der Dusche...“, der Gitarrist verstummte, setzte sich wieder auf und beobachtete Kaori, wie sie mit zwei Tassen des immer noch dampfenden Tees ihm entgegen kam. „Machst du bitte mal den Tisch frei“, bat sie ihren alten Freund, während sie mit ihren Kopf Richtung Tisch deutete. Kou nickte, stapelte schnell alle Bücher, Zettel und Blöcke aufeinander, um sie schließlich neben sich auf das Bett legte.
 

Kaori stellte die Tassen ab und setzte sich neben Uruha. „Ich weiß auch nicht. Vielleicht hatte er es nur vergessen?“, kam Kaori noch einmal auf das Band zu sprechen. Kou zuckte nur mit seinen Schultern. Das war wohl ein Mysterium, dass sie nicht knacken würden können. Die Wärme die Kaori ausstrahlte hatte etwas beruhigendes für den Gitarristen. So zog er sie in seinen Arm, um sich dann erneut nach hinten fallen zu lassen, ohne sie dabei los zu lassen. Uruha drehte sich so, dass er Kaori ansehen konnte. Zärtlich strich er über ihre Wange, den Hals herunter um dann immer wieder über ihr Schlüsselbein zu streicheln. Glücklich sah er in ihre braunen Augen, bis ihm die Begegnung mit dem SID Bassisten einfiel. Sofort verfinsterte sich sein Blick. „Er ist so ein Arschloch. Warum hat er das zugelassen. Es hat ihm offensichtlich gefallen. Dieses Schwein. Der Wichser hat bestimmt auch schon Aki...“, wütend biss er seine Zähne zusammen. Dieser Gedankte schmeckte ihm gar nicht, auch wenn er davon ausgehen musste, dass zwischen dem SID Member und Reita mehr als nur Oralverkehr statt gefunden hatte.
 

Lächelnd strich Kaori über Uruhas Haar. „Onii-chan, wenn du nicht der Reihe nach erzählst, verstehe ich nicht, was du mir eigentlich erzählen willst.“ Hauchzart streiften ihre Lippen die Wange des Musiker, der wohlig seufzte, seine Augen schloss und sich auf seinen Rücken legte, wobei er die junge Frau zu sich zog. Kaori legte ihren Kopf auf Kous Brust und begann sanft über den Bauch ihres Freundes zu streicheln. Kouyou hielt die junge Frau immer noch in seinem Arm und hatte auch nicht vor sie heute noch einmal los zu lassen. Sein anderer Arm legte er unter seinen Kopf, um diesen zu stützen. Tief seufzte er, bevor er nickte.
 

„Okay.“ Erneut machte der Musiker eine Pause, bevor er sich straffte und zu erzählen begann. „Wir hatte heute, wie du weißt die Aufnahme für das Tribut Album. Wir waren auf den Weg zu dem Aufenthaltsraum, wo wir warten wollten, bis wir beginnen könnten. Als uns Aki entgegen kam.“ „Aki von SID?“, wollte Kaori wissen, die sich noch etwas enger an Uruha schmiegte, worauf dieser zustimmend nickte. „Ich mag Aki. Wirklich Kao, ich mag den Jungen, aber.... er hat sich an Reita geschmissen, als wollte er es sofort mit Akira treiben und das obwohl wir dabei waren. Obwohl ICH dabei war und Reita dieser Arsch hat es auch noch gefallen, wie Aki sich benahm. Ich war so wütend. Am liebsten hätte ich Aki zu Boden geschlagen. Aber ich hab es nicht getan. Dennoch konnte ich es nicht ertragen die Beiden so zu sehen. Deshalb hab ich Akira hinter mir hergezogen und sobald ich die Möglichkeit hatte... Ich habe ihn geküsst. Kao, er kann so verdammt gut küssen und ich wollte mehr. So viel mehr. Aber Akira hat es nur amüsiert und dann ist er einfach gegangen. Er meinte es war nett. NETT, kannst du dir das vorstellen?“ Erneut stieg die Wut auf den Bassisten in Kou auf, die allerdings sofort wieder in sich zusammen fiel. „Er will mehr, als nur küssen, meinte er. Hat er den gar nicht gemerkt, dass er alles hätte haben können? Aber er ließ mich einfach stehen.“ Traurig und verletzt sah er seine Freundin an. „Du hättest mich nicht so stehen lassen, oder? Ich meine, du würdest doch nicht einfach so gehen? Es tat so verdammt weh und es machte mich wütend. Wie konnte er es wagen?“ Uruha verstummte, wollte er irgendwas positives hören, dass das Gefühl von ihm nahm, dass er daran Schuld war, dass Reita nicht weiter gegangen war.
 

„Kou, sieh mich an. Du bist ein wundervoller Mann und die Person, die einmal mit dir zusammen sein darf, wird die glücklichste Person sein, die es geben kann und lass dir niemals etwas anderes einreden, egal von wem.“ Kaoris Lächeln, veranlasste Kou nun auch zu lächeln. Sanft stupste er mit seinem Finger auf ihre Nase. „Du bist so süß. Aber Akira scheint das nicht so zu sehen. Den als ich in den Bandraum kam, sagte er... sagte er zu den Anderen. Also er sagte... er meinte, dass ich. Also dass ich wollte, dass er meinen Arsch, also... wund.. hmm... du weißt schon“, stotterte er, worauf Kao nur verstehend nickte. „Es war so peinlich. Alle wissen nun, dass ich auf ihn stehe und... ja ich will den Sex mit ihm. Genauso wie er es gesagt hat. Nur musste er das den Anderen so ins Gesicht schleudern? Ich hätte ihn am liebsten gekillt.“ „So ein Arschloch“, knurrte die junge Frau.
 

„Aber das war noch nicht das Schlimmste. Nach der Aufnahme, als ich unter der Dusche war, kam er zu mir, hat mich geküsst, gestreichelt, verdammt ich bin geschmolzen wie eine Jungfrau unter ihm. Aber als ich soweit war, dass ich, also dass wir... wie auch immer. Er hat sich von mir gelöst, meinte, dass er einen Blow Job wollte und da ich ihn nicht anfassen würde, würde er zu Aki gehen. Ich hab ihn nicht gehen lassen. Ich hab ihm das gegeben was er wollte, weil ich wollte dass er nie wieder zu Aki geht, sondern dass er zu mir kommt. Er soll zu mir kommen wenn er Sex will, auch wenn es das Einzige wäre, was er von mir wollte. Es würde mir reichen, wirklich. Ich liebe ihn Kao und wenn dies das Einzige ist was ich von ihm bekommen kann, dann nehme ich es dankbar an. Ich brauche ihn, ich will ihn und er hat gesagt, dass er mich gewählt hat. Ich war so glücklich. Doch dann ist er gegangen und meinte auch noch gönnerhaft, dass ich mir einen runter holen darf. Wie großzügig“, ereiferte sich der Gitarrist, wobei er am Schluss verächtlich wurde. „Er hat mich vor die Wahl gestellt. Entweder ich mache alles was er will, ohne Widerrede, oder ich sollte ihn vergessen...“ „... und du hast zugestimmt“, seufzte die junge Japanerin, die sich nun so eng an den Musiker schmiegte wie sie konnte, während ihre Hand, mit der sie eben noch Kouyou gestreichelt hatte, sich in dessen Shirt krallte. „Natürlich habe ich ja gesagt. Das ist doch die einzige Möglichkeit ihm nahe zu sein. Ich hatte keine Wahl Kao“, verteidigte sich der Gitarrist, worauf Kaori nichts mehr sagte. Aber Kouyou hatte auch keine Reaktion von ihr erwartet.
 

Eine Zeitlang lagen sie schweigend nur da, bis der Gitarrist die Stille unterbrach. „Warum lebst du hier Kao? Du weißt ich unterstütze dich wenn es am Geld liegt...“, wollte Kouyou wissen, konnte er nicht verstehen, warum sie sich nicht schon längst eine andere Wohnung gesucht hatte. Eine die größer war, wo es schöner war. Aber Kaori schüttelte den Kopf. „Das reicht mir. Ich bin allein. Ich brauche nicht mehr. Aber es stimmt, auch ich will ein Haus mit Garten und einen weißen Lattenzaun, einen Hund. Ich will alles was dazu gehört, aber erst, wenn ich den Mann habe, mit dem ich eine Familien gründen will. Ist es bei dir nicht auch so, oder warum hast du deine Wohnung noch nicht aufgegeben“, antwortete Kaori. Uruha musste lächeln, bevor er nickte. „Ähnlich Süße. Ich will auch nicht alleine in einem Haus wohnen“, gab er zu. Sanft streichelte er über den Rücken der jungen Frau.
 

Kouyou hatte keine Lust aufzustehen und sich von Kaori zu lösen um nach Hause zu gehen. Er wollte hier bleiben, wie er es schon einige Male getan hatte. Allerdings hatte er dann immer auf den Boden geschlafen. Aber heute suchte er die Nähe seiner Freundin. „Darf ich heute Nacht bei dir bleiben und dich festhalten?“, wollte er von ihr wissen, worauf sie einfach nur nickte. Kaori löste sich von ihm, stand auf und zog sich ihre Hose aus, um sich dann wieder in ihr Bett zu legen. „Komm Kou“, war es leise von ihr zu hören, als auch der Gitarrist sich seiner Hose entledigte und sich nur in seinen Boxer und seinem Shirt sich wieder zu ihr legte und sie fest in seinen Arm nahm. Kaori deckte sie zu und seufzte leise. „Was macht er nur mit dir? Wenn er es zu weit treibt wird er mich kennen lernen“, flüsterte sie, was Kouyou schon nicht mehr wirklich mitbekam, war er doch schon kurz danach eingeschlafen, da der Tag wirklich anstrengend gewesen war.
 

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Endlich hatten die Members von the GazettE die letzte Besprechung hinter sich gebracht, die sich um die Veröffentlichung von ihrem Best Album und der DVD der Nameless Liberty Tour drehte. Ruki erhob sich von seinem Stuhl und ließ sich erschöpft auf dem kleinen Sofa fallen, dass sich ebenfalls im Raum befand. Er hatte keine Lust sich jetzt schon auf den Heimweg zu machen, wollte er sich doch einen Moment regenerieren. Müde strich er sich mit seiner Hand über sein Gesicht und legte seinen Kopf in seinen Nacken. Sofort stand Reita auf, nahm sich sein Nasenband ab, steckte dieses in seine Tasche und musterte den Sänger mit einem besorgten Gesichtsausdruck. „Müde? Möchtest du einen Kaffee?“, wollte der Bassist wissen. Dankbar nickte der Kleinste der Band und der Blonde beeilte sich das gewünschte Getränk Takanori zu besorgen. So schnell er konnte drückte er dem Sänger eine Tasse mit der fast schwarzen Flüssigkeit in die Hand und ließ sich neben ihn auf das Sofa fallen. Reita legte seinen Arm um Rukis Schulter und begann ihn wie so oft sanft über dessen Schlüsselbein zu streicheln, wobei er ein Lächeln auf seinen Lippen hatte, dass so sanft war, dass Kouyou darunter erschauderte, obwohl es nicht für ihn bestimmt war.
 

Eifersucht regte sich in dem hübschen Gitarristen, hatte Reita ihm bisher noch nie ein solches Lächeln geschenkt, so sanft, ehrlich und scheinbar aus tiefsten Herzen heraus. Kou bekam immer nur ein Grinsen zu sehen, dass anstößig, verrucht, dreckig und absolut arrogant war. Es war ja nicht so, dass Kouyou dieses Grinsen nicht liebte, auch wenn ihn dieses gleichzeitig immer zur Weißglut brachte. Aber ein Lächeln, dass ein wenig Gefühl zeigte, dass ihm zeigte, dass Reita etwas für ihn empfand, wünschte sich Uruha dann doch. Tief seufzte er leise, damit seine Bandkollegen und Freunde nichts davon mitbekamen, was sich in seinem Inneren abspielte.
 

Kouyou hatte sich zwar in den letzten Wochen öfter mit dem Blonden getroffen, aber wirklich weiter sind sie nicht gekommen. Reita ließ ihn zappeln. Kou durfte ihn küssen, ihn berühren und ihn oral befriedigen, aber der Blonde gab fast nichts zurück. Küsse, die leidenschaftlicher nicht sein konnten und ein paar fahrige Berührungen, das war alles was er bekam. Am Ende war er immer nackt und hatte einen Ständer, wären Reitas Hose zwar in dessen Kniekehlen hing, aber er sonst vollkommen bekleidet war. Noch nie hatte er seine Erlösung bekommen, denn der Blonde ist immer vorher verschwunden. Kou hatte es so satt. Er wollte endlich dass der Bassist ihm gab wonach er so lechzte. Er wollte Sex. Richtigen Sex. Er wollte unter Reita stöhnen und keuchen und endlich wegen ihm kommen. Wie lange sollte er noch warten? Wann durfte er endlich die weiche Haut des Blonden auf seiner spüren? Wann würde er endlich seinen Schwanz in sich haben? Die Ungeduld fraß ihn auf und das Bild, dass der Blonde ihm bot, wann immer er in Rukis Nähe war machte ihn wahnsinnig. Reita sollte ihm und nicht dem Sänger diese Zuwendung schenken. Waren sie denn nicht zusammen? Aber waren sie das wirklich? Mit einem sicheren ja, konnte Kouyou dies gar nicht beantworten, denn was sie bisher teilten, zeugte nicht unbedingt von einer Beziehung.
 

Noch immer war Kouyou in seiner Gedankenwelt gefangen, als die Tür aufging und Saga den Raum betrat. Der alice nine Bassist hatte es wohl eilig gehabt, da er leicht außer Atem war und ein dünner Schweißfilm seiner Stirn lag. Suchend sah sich Saga um, bis sein Blick sich auf Reita legte und ein anzügliches Grinsen seine Lippen zierte. Schnell strich er mit seiner Zunge über seine Lippen. In diesem Moment verkörperte Saga die pure Lust, die völlig auf den Gazebassist fokussiert war. „Hast du einen Moment Zeit Reita? Ich bräuchte dich kurz“, fragte er den Blonden, der sich schnell sein Band wieder um seine Nase legte und ein so dreckiges Grinsen auf den Lippen hatte, dass selbst Kouyou nicht von ihm kannte.
 

„Nein, er hat keine Zeit dich jetzt zu ficken Saga. Wir sind noch immer in einer Bandbesprechung und wenn du jetzt hier nicht sofort verschwindest, dann rede ich später mit Nao“, drohte Kai verärgert. Dem Drummer ging es gewaltig auf die Nerven, dass Reitas Eroberungen jetzt auch noch ihr Studio stürmten, nur weil sie notgeil waren. Was Reita in seiner Freizeit tat, war Kai eigentlich egal, solange er GazettE damit nicht schadete, aber das hier ging ihm zu weit. Kai war immer der ruhige Pol der Band gewesen, deshalb überraschte es Kou, dass er so laut wurde und Saga die Tür wies.
 

„Schon gut, schon gut“, Saga hob abwehrend seine Hände, denn mit seinem Leader wollte er sich nicht anlegen. Kurz sah er Reita noch einmal an. „Ich warte auf dich“, waren seine letzten Worte, bevor er den Raum verließ. „Und genau aus dem Grund, wirst du nie bei mir landen“, konnte man es von Ruki leise, aber fest vernehmen. Reita, der gerade dabei war sein Band wieder abzunehmen, zog dieses stattdessen etwas fester und zuckte nur mit seinen Schultern, bevor er den Arm von den Schultern des Sängers nahm. Für einen Moment hatte Kou geglaubt etwas in Reitas Augen aufblitzen sehen, bevor er kalt und unnahbar wirkte. Der Gitarrist war sich nicht sicher, ob er sich vielleicht nur getäuscht hatte, oder ob dem wirklich so war. Nachdenklich besah sich Kou den Mann den er so liebte. „Gomen Kai. Ich wusste ja, dass Saga hungrig nach mir ist, aber so...? Irgendwie ist das amüsierend“, lachte Reita, der auf die Äußerung des Sängers aber nicht einging.
 

„Es ist mir scheißegal Reita, wen du fickst. Solange GazettE nicht darunter zu leiden hat, kannst du dir die Krätze oder Syphilis holen, das ist dann dein Problem.“ Immer noch wütend stand der Drummer auf und sammelte seine Zettel zusammen, die noch immer auf dem Tisch lagen, an dem sie ihre Besprechung abgehalten hatten. „Schluss für heute. Ich habe die Schnauze voll.“ Kai hob seine Hand zum Abschied und rauschte aus dem Raum. Dass der Leader der Band immer noch wütend war, war nicht zu übersehen. Zudem waren seine Worte absolut ungewöhnlich für den jungen Mann, der immer als Vermittler der Band galt. Jedem der Members war es klar, dass er seine Worte nicht ernst gemeint hatte. Obwohl sie unter die Gürtellinie gegangen waren, sah man Reita nicht an, was er darüber dachte.
 

Eine kleine Weile saßen die vier übrige Männer schweigend auf ihren Plätzen, bis Reita aufstand und zu Kouyou ging, sich zu ihm beugte und seine Zunge über das Ohr des Gitarristen gleiten ließ. „Warte auf mich. Ich komme später zu dir“, flüsterte er ihm so leise und anrüchig ins Ohr, dass nur er verstand, was der Blonde sagte. Kous Augen wurden größer, war dies das erste Mal, dass Reita aus diesem einem besonderen Grund zu ihm kommen wollte. Bisher waren die Orte, an denen sie sich getroffen hatten, eher für einen Quickie geeignet, aber seine Wohnung...? Sollte das heißen...? Zärtlich strich der Bassist mit seinem Handrücken über die Wange Uruhas, bevor er einen ungewöhnlich sanft Kuss auf dieser platzierte. Kou wollte dem Blonden antworten, der sich aber schon längst wieder aufgerichtet hatte und mit einem „man sieht sich“, den Raum verließ ohne sich noch einmal umzusehen.
 

„Was war das denn?“, wollte Aoi wissen. „Ich dachte Rei will was von Takanori.“ Verwirrt sah er von dem Gitarristen zu ihrem Sänger und dann wieder zurück. Takanori zuckte nur mit seinen Schultern, während Kouyou aufstand, da er nichts dazu sagen wollte. Was hätte er auch sagen sollen? Er wusste doch selbst nicht was in dem Kopf des Blonden vor sich ging. Er wusste nur eins, dass er Reita sehen wollte und das so schnell wie möglich. In Gedanken war er schon mit Reita alleine in seine Wohnung, als sein Blick auf den Sänger fiel und er mehr als nur nachdenklich wurde. Wenn selbst Aoi merkte, dass Reita wohl auf Ruki stand, hatte er sich nicht geirrt. Er musste es einsehen, so schwer es ihm auch fiel. Plötzlich fiel ihm noch etwas auf. Reita wollte erst jetzt zu ihm. Jetzt nachdem er einen Korb von Ruki bekommen hatte. War das der Grund? War er nur ein billiger Ersatz? Dieser Gedanke tat so unendlich weh, dass Kou hart schlucken und das salzige Nass krampfhaft zurück halten musste. Er wollte nicht weinen, schon gar nicht vor seinen Freunden. Aber vielleicht täuschte er sich auch. Bei Reita wusste niemand wirklich woran er war. So beschloss er dem Blonden eine Chance zu geben, bevor er über ihn urteilen würde. Er musste nur den Bassisten zur Rede stellen und das sobald er ihn sehen würde, damit er endlich Gewissheit hatte. Mit einem kurzen Abschiedsgruß verließ er den Raum, um nach Hause zu eilen, da er nicht wusste, wann Reita vor seiner Tür stehen würde.
 


 


 

Kouyou war nervös. Mehr als nur nervös. Immer wieder sah er in den Spiegel, strich sich eine Strähne zurecht, korrigierte sein Make up, das eigentlich schon makellos war, zupfte an seinem Shirt, damit es noch besser lag oder räumte etwas von einer Ecke in die andere, nur um die Zeit zu überbrücken. Noch immer ließ Reita auf sich warten, was Kou nur noch unruhiger werden ließ. Er wollte mit den Blonden reden. Er sollte ihm die Zweifel nehmen und dann wollte er endlich in dessen Armen glücklich sein.
 

Wie lange er durch seine Wohnung gelaufen war, spielte keine Rolle mehr, als letztendlich den erlösende Klang seiner Türglocke hörte. So schnell der junge Mann konnte, öffnete Kouyou die Tür und wie vermutete stand Reita vor dieser. Noch bevor der Gitarrist irgendetwas sagen oder tun konnte, legte der Blonde seine Hand auf dessen Brust und drückte ihn an die Wand, nur um ihn dann mit seinem Körper an dieser zu fixieren. Hart legte der Blonde seine Lippen auf die Gegenstücke des Gitarristen und forderte einen Kuss ein, voller Leidenschaft und Lust. Seine Hände legte er an die Hüfte des Größeren und zog ihn näher an sein Becken, um dann mit seinen Fuß die Beine Kouyous etwas auseinander zu drücken. Dabei unterbrach er nicht den Kuss, den der Blonde lieber noch etwas intensivierte. Kou der gar nicht so schnell reagieren konnte, wie er schon an die Wand gedrückt und geküsst wurde, stöhnte heißer in die Vereinigung ihrer Lippen, als Reita auch noch mit seinem Knie seine Körpermitte zu reizen begann. Vergessen war, dass er mit dem Bassisten hatte sprechen wollen, genoss er viel zu sehr was Reita mit ihm machte. Schnell schob er seine Hände unter das Shirt des Blonden, musste Kou doch die weiche und verführerische Haut des Mannes spüren. Verlangend strich er über den Rücken des Kleineren während er versuchte im Kampf ihrer Zungen einmal den anderen Mann zu dominieren, was ihm aber wie immer nicht gelang. Das Band, dass Reita wie gewöhnlich trug schabte leicht über seine Haut, was ihn noch mehr erregte.
 

Reita löste den Kuss und leckte einmal über die Ohrmuschel des Gitarristen. „Ich werde dich heute ficken Kou. Ich werde dich so hart ficken, dass du nur noch nach mehr verlangen wirst. Ich will hören wie du keuchst und stöhnst und ich will meinen Namen aus deinem Mund hören wenn mein Schwanz in dir ist und wenn du lieb bist, werde ich dich vielleicht auch kommen lassen.“ Der Blonde zog einen Ledercockring an dem drei Ringe befestigt waren aus seiner Hosentasche und hielt diesen vor Kous Augen. Wieder einmal legte sich dieses Grinsen auf die Lippen des Bassisten, dass Kouyou schwach machte. Kurz zuckte es in seiner Hose, als der Blonde schon weiter sprach. „Du wirst erst kommen können, wenn ich es will. Bereit für ein bisschen Spaß?“
 

Spaß? War es das? Sicher Kouyou wollte genauso den Sex wie der Ältere, aber nicht aus diesem Grund. Kou wollte mit Reita schlafen, weil er ihn liebte und sich nach ihm sehnte. Das sollte auch bei dem Blonden der Grund sein, warum er hier bei ihm war.
 

In diesem Moment fiel ihm wieder ein, dass er mit Reita reden wollte, fiel ihm Ruki doch wieder ein und wie der Bassist mit ihm immer umging. In dem jungen Mann brannten so viele Fragen und bevor er diese nicht zu seiner Befriedigung beantwortet bekommen hätte, konnte er sich nicht dem Spiel hingeben und es genießen. Kouyou schob den Bassisten etwas von sich und versuchte dessen Blick einzufangen. „Akira ich muss zuerst mit dir reden“, kam es leise aber bestimmt von dem Gitarristen. „Reden? Du willst reden? Was gibt es da noch zu reden? Warst du es nicht der zu mir kam? Bist du es nicht, der seit Wochen darauf wartet, dass ich ihn nehme und jetzt wo du das bekommen kannst, was du willst, willst du reden? Kou ich bin nicht zum reden hier. Ich will deinen Arsch und das jetzt sofort“, erwiderte der Blonde, wobei er sich immer mehr ereiferte. Man sah ihn an, dass seine Geduld zur Neige ging und wenn Kouyou nicht aufpasste, wäre nicht abzusehen, wie der Bassist darauf reagieren würde.
 

Auch wenn dieses Gespräch dazu führen konnte, dass er die Erfahrung einer gemeinsamen Nacht für heute nicht machen würde, musste sich Kou sicher sein. „Bitte Akira. Lass uns erst reden. Danach kannst du alles mit mir machen, was du dir wünscht“, versprach Uruha, der keine Ahnung hatte, was er da eigentlich versprach. „Alles?“ Reita zog eine Augenbraue nach oben, lehnte sich dann aber an die gegenüberliegende Wand, waren sie doch noch immer im Flur und verschränkte seine Arme vor seine Brust. „Dann schieß mal los“, fügte der Blonde hinzu, als er das Nicken des Jüngeren sah.
 

Kou schluckte hart, bevor alles aus ihm heraus sprudelte und er dem Redefluss keinen Einhalt mehr gebieten konnte. Alle seine Wünsche, Hoffnungen und Zweifel warf er den Bassisten an den Kopf, der reglos dem Gitarristen zuhörte. „Akira ich... was ist mit Ruki? Du willst ihn, stimmt es? Ich habe Recht, nicht wahr? Das sieht doch ein Blinder mit Krückstock. Und was ist mit Saga? Fickst du noch andere? Wie viele? Wen? Aki ich liebe dich. Ich will dich. Nur dich und ich will, dass du mich genauso willst. Ich will dass du zu mir kommst, wenn du Sex willst. Ich mach alles was du willst, aber hör auf andere zu ficken. Das macht mich wahnsinnig.“ Uruha griff sich in seine Haare, strich sie nach hinten, wobei er seinen Kopf in seinen Nacken legte und die Augen für einen Moment schloss. Ja, er wollte Reita, aber nicht um jeden Preis. Als Rukis Gesicht vor seinem geistigen Augen auftauchte, seufzte er tief.
 

Kouyou wusste, dass er mit den Worten, die er jetzt aussprechen musste, zwang ihn doch etwas in seinem Inneren dazu, alles zerstören könnte, bevor es überhaupt richtig begonnen hatte. Aber für den jungen Mann gab es kein zurück mehr. So fest wie er nur konnte sah er den Blonden an, der noch völlig ungerührt an der Wand angelehnt stand. „Ich weiß, dass du in Wirklichkeit Ruki willst und nicht mich. Selbst wenn ich dir anbiete dass du mich haben kannst, überall, zu jeder Zeit und wie du es willst, selbst dann wäre ich nur ein billiger Ersatz für Takanori. Aber ich will kein Spielball sein, kein billiger Ersatz. Ich will dass du Sex mit mir hast, weil du mich willst und du dir nicht dabei vorstellst, wie es wäre wenn nicht ich es wäre, sondern Ruki, denn du an die Wand vögelst.“
 

Erneut schluckt der Gitarrist hart, bevor er die letzten Sätze aussprach, die wohl das Ende bedeuten würde. „Geh Reita“, Kouyou benutzte bewusst den Künstlername seines Freundes, um etwas Abstand zu bekommen und er bei dem bleiben konnte was er sagen wollte. „Geh bitte. So sehr ich dich auch will, so wenig käme ich damit zurecht. Wenn du mich willst, dann komm zu mir, vorher hat es keinen Zweck, weder für dich noch für mich. Jetzt geh und hol dir Ruki, denn das ist was du willst. Aber eins kann ich dir versprechen. Ich werde dennoch auf dich warten... und hoffen, auch wenn die Hoffnung wohl für immer vergebens sein wird.“ Kou legte seine Arme um sich und sah zu Boden, wusste er doch, dass der Blonde nun gehen würde.
 

Reita stieß sich von der Wand ab und sah Kouyou ungerührt an. „Das glaubst du also? Gut zu wissen. Warum glaubst du stehe ich hier? Ich wollte DICH ficken. Aber du scheinst ja besser zu wissen als ich was ich will. Nun gut. Ich werde gehen. Aber glaube nicht dass ich zu dir an gekrochen komme. Ich hätte dich genommen, wie du es noch nie erlebt hättest. Ich hätte dir Dinge gezeigt, von denen du nicht einmal zu träumen gewagt hättest. Du hättest mich haben können, aber du willst es ja anders. Kou, ich will dich immer noch. Wenn du dich anders entscheidest, dann komme zu mir. Aber ich gebe keine Garantie mehr, dass ich dich dann noch nehme.“ Reita sah den Gitarristen noch einmal vollkommen emotionslos an, bevor er auf seinem Absatz kehrt machte um die Wohnung des Gaze Gitarristen zu verlassen.
 

Kaum hatte der Bassist die Tür hinter sich zugezogen, als Kouyou sich auf den Boden sinken ließ, sein Smartphone aus seiner Tasche zog und Kaori eine Mitteilung schickte. „Ich habe ihn raus schmissen“, leuchteten de weniger Wörter auf seinem Display, bevor er sie seiner Freundin schickte.



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