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Hana Kotoba

von

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Tell me

Uruha war den ganzen Tag aufgeregt durch seine Wohnung fast schon gerannt, denn obwohl es bei ihm sauber war, konnte er es nicht unterlassen diese noch einmal auf Hochglanz zu bringen. Selbst sein Bett hatte er neu bezogen, auch wenn er nicht wusste warum. Schließlich würde sich darin heute sicherlich nichts abspielen, war außer Reita auch Ruki anwesend. Nicht dass er sich den Bassisten an den Hals geworfen hätte, aber man konnte ja nie wissen. Schnell wischte der Musiker den Gedanken mit einer Handbewegung zur Seite und schalte sich stumm einen Narren, war er doch verärgert über sich selbst. Dennoch gefiel ihm der Gedanke eines sauberen Bettes. Für das obligatorische Essen, der Jahreswechsel Soba hatte er schon Kombu und Shitake-Pilze am Abend davor in Wasser eingelegt, wobei er später die Suppe frisch zubereiten wollte, während seine Bandkollegen fernsehen würden. Ein Stich fuhr in sein Herz, als er daran dachte, dass er Reita und Ruki für die Zeit der Zubereitung alleine lassen müsste. Viel lieber hätte der junge Mann den Blonden bei sich in der Küche, damit er wusste was dieser tat und vielleicht....
 

Der Gitarrist gab vor sich selbst zu, dass ein Teil von ihm wollte, dass der Kleiner ihn wieder ein wenig um seinen Verstand brachte, zeigte ihm dies wenigstens, dass er dem anderen Mann nicht gleichgültig war. Zudem würde er gern einmal durch die Hand Akiras seine Erlösung finden. Auch wenn es nur ein einziges mal wäre, wäre der Gazegitarristen glücklich, brannte die Sehnsucht schon so lange in ihm. War das wirklich zu viel verlangt? Natürlich war ihm klar, das Reita erneut nur mit ihm spielen würde, aber der Gedanke, dass der andere Mann über ihm wäre, ihn sich zu eigen machte, erregte den Musiker so dass sein Blut sich in seiner Körpermitte sammelte. In diesem Moment war Kou froh, dass er noch einmal unter die Dusche konnte, bevor seine Freunde kamen. Uruha nahm sich vor heiß wie die Sünde auszusehen, wollte er den Bassisten etwas reizen und zeigen, dass er eine Menge zu bieten hatte.
 

Noch ein letztes mal ging er durch seine Wohnung um zu kontrollieren, ob alles bereit war. Erst am Tag zuvor hatte Kouyou die Zeit die Neujahrsdekoration anzubringen. Das Kadomatsu, ein Gesteck aus Bambusrohren, stand im Eingangsbereich um den Glücksgott Tohsigami den Weg in sein Heim zu zeigen und auf seinem Hausaltar hatte er eine Kagami-Mochi aufgebaut. Der Spiegel-Reiskuchen, der das vergangene und das kommende Jahr repräsentiert, diente als Opfergabe für die Jahresgötter. Normalerweise würde er am zweiten Samstag oder Sonntag des neuen Jahres mit einem Holzhammer zerschlagen und gemeinsam mit der Familie gegessen werden. Dieses Jahr würde er den Kagami-Mochi wohl alleine essen, dennoch war ihm diese Tradition wichtig, sollte sie doch Glück bringen. Im Hintergrund lief schon der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender NHK, auf dem später Kōhaku Uta Gassen, der rot-weiße Gesangswettstreit gesendet werden würde. Der Wettbewerb bestand aus zwei Teams (Rot und Weiß), bei dem die gegenwärtig beliebtesten Sängerinnen und Sängern des Landes, gegeneinander antraten. Das rote Team setzte sich ausschließlich aus weiblichen und das weiße Team ausschließlich aus männlichen Sängern und Gruppen zusammen. Entschieden wurde schließlich der „Kampf“ der Geschlechter kurz vor Mitternacht, durch eine Bewertung von Jury und Zuschauern. Kouyou sah die Sendung seit dem er denken konnte und auch heute würde die Show über den Bildschirm flimmern. Der Tisch quoll vor Snacks und Knabbereien über und der Kühlschrank beherbergte eine Menge Getränke. Zufrieden mit seiner Vorbereitung ging der Gitarrist in sein Badezimmer um sich her zu richten. Bekleiden würde er sich zwar nur mit einem Shirt und einer Jeans, doch hatte er die Kleidungsstücke sorgfältig ausgewählt, in der er einfach nur sexy aussehen wollte. Dementsprechend würde er sein Haar frisieren und ein dezentes Make up auflegen, dass aber seine Vorzüge unterstreichen sollte.
 

Wie lange der J-Musiker unter dem warmen Nass stand hätte er nicht sagen können, da er in seinen Tagträumen abgerutscht war, in denen er mit Reita in einer glücklichen Beziehung war. Aber schließlich stand er vor seinem Spiegel, prüfte noch einmal sein Make up und zog eine Strähne zurecht, die widerborstig nicht so liegen wollte, wie es der Gitarrist es für sie vorgesehen hatte. Schließlich war er mit dem Ergebnis zufrieden, als seine Türglocke läutete. Noch ein letzter Blick in die silbrige Fläche und Kou ging zu seiner Wohnungstür, um diese zu öffnen. Das Lächeln, dass eben noch auf seinen Lippen gelegen hatte, wollte erlöschen, aber der Gitarrist zwang sich dieses aufrecht zu erhalten, hinterließ der Anblick der sich ihm bot doch einen Stich in seinem Herzen. Reita hatte leger seinen Arm um die Hüfte des GazettE Sängers gelegt und grinste ihn so breit an, dass Kouyou das Gefühl bekam, dass er dies nur machte, um ihn aus den Konzept zu bringen. Vielleicht war dem so, aber genauso gut konnte dem nicht so sein. Das konnte man dem Blonden nie so genau sagen, auch wenn der Gitarrist ihm eine Menge zutraute.
 

Während er Ruki nur kurz musterte, kam Kouyou nicht umhin wieder einmal zu bemerken, wie heiß der Bassist aussah, obwohl er nur ein einfaches Shirt und eine Jeans trug, so wie er selbst. Dennoch umschmeichelten ihn diese Kleidungsstücke und ließen die Vorzüge von Reitas Körper erahnen. Zudem hatte er wieder seinen Iro gestylt und das dezente Make up ließ ihn trotzdem leicht verrucht wirken. Aber auf eine angenehme Art, die ein Kribbeln bei dem Gitarristen erzeugte. Das Nasenband das Reita trug war das I-Tüpfelchen für den Gitarristen, hatte dieses einen besonderen Reiz für den jungen Mann. Nur mühsam konnte der Musiker ein Stöhnen in seiner Kehle unterdrücken, war der Bassist doch alles was er wollte.
 

„Ossu“, begrüßte er salopp die beiden Männer, als er zur Seite trat um diese einzulassen. „Geht schon mal vor ins Wohnzimmer. Ich hole etwas zu trinken“, gab er sich ganz als Gastgeber, aber der Hauptgrund warum er dies sagte, war, dass er den Bassisten auch von hinten sehen wollte, konnte er auf diese Weise die Lust zu dem anderen Mann noch etwas frönen, ohne das es auffiel. Als Ruki und Reita schon ein paar Schritte an ihm vorbei waren, drehte der Bassist seinen Kopf noch ein mal zu Kou und grinste ihn unverschämt an. Kurz ließ er seine Zunge über seine Lippen wandern, drehte sich dann aber wieder und tat so als wäre nichts gewesen und dies alles, ohne den Sänger aus seinen Arm zu entlassen. Verwirrt sah der Gitarrist seinen Freund nach. Hatte dieser etwa bemerkt wie er ihn mit Blicken fast ausgezogen hatte, als er die Rückseite von ihm gesehen hatte? Hatte er ihm etwa wieder die Spielkarten in die Hand gedrückt, oder war es immer nur sein Spiel und er reizte dies erbarmungslos aus? Kou hätte zu gern gewusst, was in dem Kopf des hübschen Blonden vor sich ging, da dieser Ruki einfach nicht los ließ und ihn dennoch eindeutige Signale sendete. Oder machte er sich nur etwas vor? War der Bassist gar nicht an ihm interessiert, sondern genoss es nur mit ihm zu spielen und ihn zu verwirren. Kouyou konnte sich keinen Reim aus dem Verhalten des Kleineren machen.
 

Kou schüttelte leicht seinen Kopf, wollte er seine Gedanken verlassen und wieder im hier und jetzt sein. Schließlich war der Abend noch jung und er wollte nicht die ganze Zeit verwirrt sein. Der Gitarrist ging lieber in seine Küche, um ein paar Getränke zu holen. Kou mochte seine Küche, die eigentlich eher eine Kochnische war. Der Boden war der selbe Holzboden, wie in seinem Wohnzimmer und die halbrunde Theke, in der sowohl die Herdplatte, als auch das Spülbecken eingelassen war, glänzte in einem satten Schwarzton, wobei die Arbeitsfläche auf der Theke aus weißen Marmor bestand. Vor der Theke hatte er vier Barhocker mit schwarzen Bezug gestellt, so dass er nicht immer in den Essbereich gehen musste, wenn er etwas zu sich nehmen wollte. Der Backofen und die Mikrowelle hatte er in den Schränken die in dem selben Schwarzton wie die Theke war, einbauen lassen. Die Wände waren in Terrakotta gehalten, die aber um die Schränke durch weiße Backsteine aufgelockert wurden. Das Einzige was groß war, war der riesige Kühlschrank mit Eiswürfelfach. Allerdings nutzte der Gitarrist diesen mehr um Getränke kalt zu stellen, als Lebensmittel darin zu verstauen. Es stimmte, dass die Küche klein war, aber er war Single und da reichte sie allemal aus. Drei kleine Lampen mit weißen Schirmen machten die Ausstattung komplett.
 

In diesem Moment war Kouyou froh über seinen Kühlschrank, aus dem er für Ruki ein Kirin Kowi pure water appel, für Reita sein heißgeliebter Bionicdrink Lifeguard und für sich ein Wasser nahm. Später war noch genug Zeit für etwas Stärkeres, hatte er seiner Meinung nach genug Auswahl für sie besorgt. Gerade wollte Kouyou den Kühlschrank schließen und zu seinen Freunden gehen, als er plötzlich eng an seinem eigenen Körper einen anderen Mann spürte, der seine Arme um ihn legte. „Brauchst du meine Hilfe?“, fragte der Bassist so rau, dass Kou wieder einmal eine Gänsehaut bekam. Der heiße Atem an seinem Hals machte es nicht leichter und als der Blonde auch noch eine Stoßbewegung mit seinem Becken machte, konnte der Gitarrist ein leises Keuchen nicht unterdrücken. Viel mehr versuchte er seine aufkeimende Erregung zu unterdrücken. Reita wartete gar nicht auf eine Antwort, nahm stattdessen sein Getränk aus der Hand des anderen Mannes, löste sich von ihm um dann einen Schluck von dem Bionicdrink zu nehmen. Grinsend sah er Kou an, der sich zu ihm gewandt hatte, als er sich mit seinem Handrücken über seinen Mund wischte, wobei er ein hoch erotisches Bild abgab. Zumindest für Kouyou. Mit einem noch breiteren Grinsen drehte sich Reita schließlich, um zurück zu Ruki zu gehen.
 

Hilfe? Auf diese Hilfe konnte der Gitarrist verzichten, versuchte er sich selbst einzureden, aber sein Körper sagte etwas ganz anderes. Wild war er entschlossen Reitas Reize nicht zu erliegen, zumindest solange dieser Ruki solche Aufmerksamkeit gewährte. Kou wollte den Blonden für sich alleine und der Sänger störte ihn dabei nur. Aber Reita schien an diesen regelrecht zu kleben, was ein Stachel bei Uruha hinterließ. Kou war eifersüchtig auf den Sänger. Das Gefühl verstärkte sich, als er zurück in seinem Wohnzimmer war und der GazettEbassist sich neben Takanori auf dem Sofa nieder gelassen hatte. Sein Arm lag auf der Rückenlehne, doch konnte er mit seinen Fingerspitzen zart Rukis Schlüsselbein streicheln. Was dieser auch ausgiebig tat. Zorn machte sich in Uruha breit. Wie unverfroren konnte man eigentlich sein? Machte ihn in der Küche an, nur um dann Kontakt mit Takanori zu suchen. Diesem Arsch würde er bestimmt nicht nachlaufen. Sollte er doch denken was er wollte, aber mit dieser Aktion hatte er es geschafft die Gefühle des Gitarristen wieder auf einen Normalstand zu bekommen. Wenn nur nicht dieses Grinsen an dem Blonden wäre.....
 

Ergeben seufzte Uruha innerlich, so dass seine Freunde dieses nicht hören konnten. Als er dem Sänger sein Getränk reichte verzog dieser sein Gesicht. „Ich mag ja das Zeugs wirklich“, kam es von ihm „aber ich dachte wir feiern hier. Ich hatte mit etwas Stärkerem gerechnet.“ „Im Kühlschrank steht genug und im Schrank im Essbereich findest du auch noch etwas. Hol dir was du willst. Kennst dich ja aus“, erwiderte Kou und ließ sich auf die großzügige Wohnlandschaft fallen. „Bringst du mir ein Bier mit?“, rief Reita dem Kleinsten der Band nach, als dieser aufstand um sich etwas Alkoholisches zu besorgen. Dieser nickte nur zustimmend, bevor er in Richtung Küche verschwand. „Eifersüchtig?“, fragte der Blonde den Gitarristen, als er etwas näher rutsche, damit er Uruha berühren konnte. Einmal strich der Bassist über die Länge des anderen Mannes, als er sich wieder zurück zog und sich auf seinem vorherigen Platz setzte. „Brauchst du nicht“, grinste er ihn breit an, hatte er doch das harsche Einatmen des Größeren nicht überhören können.
 

In diesem Moment betrat der Sänger erneut das Wohnzimmer, wobei er in der einen Hand ein Bier für den Bassisten und eine Flasche Smirnoff Silver No. 27 in seiner anderen Hand hielt. Kouyou mochte den dreimal destilliert und zehnmal gefiltert Premium Vodka dieser Marke, da er mild und sehr leicht am Gaumen war. Er schmeckte unverfälscht, klar und bestach mit ein wenig Restsüße. Eigentlich hatte der Gitarrist nicht vor gehabt, den Vodka mit seinen Freunden zu teilen, da er aber Ruki geschickt hatte, konnte er jetzt keinen Rückzieher machen. So sah er nur zu, wie sich der Sänger wieder neben Reita setzte, ihm das Bier reicht, um dann die Flasche zu öffnen, um einen großen Zug daraus zu nehmen. „Besser“, seufzte er zufrieden und wischte sich den Mund mit seinem Handrücken ab. Überrascht sah Kou seinen Freund bei seiner Handlung zu, nahm dieser sonst ein Glas, zumindest am Anfang. Sollte er etwa schon zuvor getrunken haben? Die Möglichkeit bestand, da er mit dem Blonden gekommen war. Vielleicht, war dies der Grund, warum Reita den Arm um den Jüngeren gelegt hatte, als er ihnen die Tür geöffnet hatte. Vielleicht war es wirklich nur ein freundschaftlicher Dienst gewesen. Vielleicht.....
 

Diese Annahme versöhnte den Gitarristen, so dass er den Bassisten anlächelte, der erneut seine Finger über Rukis Schlüsselbein gleiten ließ. Noch immer lag das Grinsen auf Reitas Lippen, die den Gitarristen zweifeln ließen und ihn durch sämtliche Gefühle jagte, die er besaß. Er hasste es, genauso wie er es liebte. Es faszinierte und erregte ihn gleichermaßen, konnte er es doch nicht deuten, oder wollte er es nur nicht?
 

Während Kouyou in seinen Gedanken gefangen war, begann der große Gesangswettstreit.“Woha, endlich“, kam es erfreut von dem Sänger, der sich straffte und wie gebannt zu dem Fernseher sah. Ohne ein Wort darüber zu verlieren, ließ er es zu, dass Reita sich etwas näher zu ihm setzte, um seine Finger nun über seinen Arm gleiten zu lassen. Unheimlich sanft streichelte der Bassist den anderen Mann, während sein Blick aber immer wieder zu Kou ging und ihn anzüglich angrinste. Wut und Eifersucht begann in dem Gitarristen zu brodeln. Er wollte nur noch diese Situation auflösen, wobei aber der Bassist nicht gehen sollte. Fieberhaft überlegte der junge Mann, was er tun könnte, als ihm etwas einfiel. „Ich habe keine Lust mehr auf den Kōhaku Uta Gassen. Lasst uns *Ich habe noch nie...* spielen“, grinste er und sah dabei seine beiden Freunde an. Verwirrt sah der Kleinste der Band Uruha an. „Spiel? Sind wir Kinder?“, wollte er wissen. „Das ist ein Spiel im Stil von "Wahrheit oder Pflicht", wobei es bei diesem Spiel jedoch keine Aufgaben zu erfüllen gibt sondern lediglich Fragen gestellt und wahrheitsgemäß beantwortet werden müssen. Hat man die Sache schon einmal getan, muss man einen Shot trinken. Die Fragen werden reihum gestellt und damit es noch etwas spannender für uns wird, dürfen nur intime, also sexuelle Fragen gestellt werden“, erklärte der Gitarrist. „Das ist eine großartige Idee. Endlich mal ein wenig Spaß“, kam es von dem Bassisten, dem man mehr als deutlich ansah, dass ihm dieses Spiel gefiel. Ruki hingegen zögerte. „Das heißt also, wenn zum Beispiel die Frage gestellt werden würde: Ich habe noch nie beim Sex an eine andere Person gedacht und ich habe das schon einmal gemacht, dann muss ich einen trinken?“ „Oh Ruki, du hast schon beim Sex an Jemand anderes gedacht? Etwa an mich?“, lachte der Blonde, worauf er den Ellenbogen des Sängers in seiner Seite spürte. „Baka“, lachte der Kleine. „Das hättest du vielleicht gerne“, fügte er hinzu und sah erneut den Gitarristen an. „Habe ich Recht?“, wollte er die Bestätigung, worauf Uruha nickte.
 

„Autsch“, konnte man Reita hören, als er sich lachend seine Seite rieb, um dann aufzustehen, drei Gläser und eine weitere Flasche Vodka zu holen. Schnell setzte er sich auf den Boden, stellte die Flasche samt Gläser vor sich und machte eine einladende Handbewegung, dass sich die beiden anderen Männer zu ihm setzten sollten. Uruha setzte sich Reita gegenüber, wollte er doch jede Reaktion des Blonden genau wahrnehmen. Vielleicht konnte er auf diese Weise noch etwas von dem anderen Mann erfahren, was er noch nicht wusste, oder ahnte. Der Sänger setzte sich zwischen seine Freunde, auch wenn man ihm ansah, dass ihm das Spiel nicht ganz geheuer war, aber scheinbar wollte er nicht als Spielverderber da stehen.
 

Auf Reitas Lippen legte sich wieder dieses anrüchiges Grinsen, dass zeigte, wie viel Spaß der junge Mann jetzt schon hatte. „Ich fange an“, bestimmte er einfach und sah nachdenklich seine Freunde an, während er die Gläser füllte, als ihm etwas einfiel. „Ich habe noch nie....den Namen eines Anderen während dem Sex ausgesprochen.“ Einen kurzen Moment hielt Kou inne, gingen seine Gedanken zurück, als er das einzige mal mit einem Mann geschlafen hatte, diesen aber mit Akira verglichen hatte, auch wenn er dem Blonden nie so nahe gewesen war. Schließlich war ihm der Name seines Freundes über die Lippen gekommen. Seit diesem Vorfall hatte Kou nie wieder etwas mit einem Mann angefangen, wusste er doch, dass er nur wieder dabei von Akira träumen würde. Als Uruha den auffordernde Blick Reitas sah, nahm er kurzentschlossen, den Shot und kippte ihn herunter. „Kou, ehrlich? Stille Wasser sind ja doch ziemlich tief. Wer war den der Glückliche, den du lieber gefickt hättest.“ Uruha zeigte dem Bassisten nur den Vogel, würde er es diesem ganz bestimmt nicht sagen. Der Blonde reagiert nicht darauf und sah stattdessen zu dem GazettE Sänger, aber Ruki winkte nur ab.
 

Als Nächstes war Takanori an der Reihe. „Ich habe noch nie... Sex mit einem Arbeitskollegen gehabt.“ Zufrieden lehnte er sich etwas zurück und stütze sich auf seinen Händen ab, damit er weiterhin Halt hatte, schließlich war ihm diese Idee noch nie gekommen. Auch Uruha winkte ab. Reita hingegen, trank seinen Shot in einem Zug und lachte dann leise. „He, die halbe PSC träumt noch von mir“, war es selbstischer von dem Nasenbandträger zu hören. „Noch nicht“, flüsterte Kouyou so leise, in der Hoffnung, dass es seine Freunde nicht gehört hatten, waren die Worte einfach über seine Lippen gekommen. Kurz schien etwas in Reitas Augen auf zu blitzen, da er aber nicht darauf reagierte, hatte sich der Musiker wohl geirrt. Ruki schien mit den Gedanken ganz wo anders zu sein, so dass er die Äußerung wohl auch nicht mit bekommen hatte. Uruha hatte schon damit gerechnet, dass Reita schon mit Einigen aus der Company Sex gehabt hatte, aber mit so vielen? Ihm wurde es leicht schlecht, als er daran dachte. Hatte er doch gehofft, dass.... ja was hatte er gehofft? Kou wusste, dass Reita ein heftiges Sexleben hatte, also warum sollte er seine Libido ausgerechnet in der PSC im Zaum halten? Wechselnde Partner waren okay, wenn man Single war, zumindest redete Kou sich das gerade ein, aber musste es so viele sein und wie hielt es der Blonde wohl mit der Treue, wenn er in einer Beziehung war? Kouyou wollte es unbedingt wissen. Dementsprechend versuchte er eine Frage zu formulieren, die ihm helfen würde dies in Erfahrung zu bringen.
 

Als er endlich etwas passendes gefunden hatte lächelte er Reita an. „Ich habe noch nie meinen Partner betrogen.“ Ohne zu zögern trank der Bassist sein Glas leer. „Was denn? Die Alte hat nur noch genervt. Wollte Familie, Kinder und so einen Scheiß und wenn sie nicht so geil beim Sex gewesen wäre, hätte ich sie schon früher verlassen. Treue ist wohl nicht so meins.“ Überrascht sah Reita danach zu Ruki, der sein Glas auch geleert hatte. „Himmel, Kleiner. Was man hier so alles von dir erfährt“, amüsierte sich der Blonde, fragte aber nicht weiter nach, sah man es dem Sänger doch an, dass es ihm unangenehm war und er nicht darüber reden wollte.
 

Stattdessen stellte der Bassist, die nächste Frage. „Ich habe noch nie.... davon geträumt beherrscht oder dominiert zu werde.“ Bei seiner Frage sah der Blonde Uruha an, schien dieser unbedingt wissen zu wollen, ob der Gitarrist diese Spielart gefallen würde. Hart schluckte Kou und legte seine Hand um seinen Hals. Warum wollte Reita das wissen? Wollte er etwa noch mehr mit ihm spielen? Kurz war er versucht, dieses mal nicht die Wahrheit zu sagen, da er nicht wollte, dass der andere Musiker ihn noch mehr in der Hand hatte. Aber war es nicht genau das was er wollte? Ja er liebte Zärtlichkeiten und bisher hatte er immer nur liebevollen und sanften Sex gehabt, aber in seiner Phantasie mit Reita, war dies meist anders. Er wollte von dem Blonden dominiert werden und er war sich sicher, dass Reita dies im Grunde auch wusste. Dementsprechend nahm er schließlich doch den Shot und leerte diesen, was den Blonden erneut grinsen ließ und er ein Nicken andeutete, als wolle er ihm mitteilen, dass er verstanden hätte, was im Kopf des Gitarristen vor sich ging. Ruki hingegen, hatte nicht getrunken, was Reita wohl auch wahrgenommen hatte.
 

Eine ganze Weile spielten sie noch das Spiel und die drei Männer, waren schon leicht betrunken, als sich der Sänger zu Wort meldete. „Ich habe Hunger, wann gibt es denn die Toshikoshi Soba?“, wollte Takanori wissen. Tief seufzte Uruha, hatte er eigentlich gar keine Lust die Nudelspeise zu kochen. Da er aber der Gastgeber war, blieb ihm nichts weiter übrig aufzustehen und in die Küche zu gehen, obwohl er die anderen beiden Männer nicht die etwa 20 Minuten, die die Zubereitung dauern würde, alleine lassen wollte. In dieser Zeit konnte so viel geschehen und er war nicht dabei, um einiges vielleicht zu verhindern.
 

Die Gedanken des Gitarristen gingen zurück zu dem Spiel, dass sie eben noch gespielt hatten. Es gab einiges, was er nun von Reita wusste. Der Blonde, hatte wohl schon jede Art des Sexes ausprobiert, hatte so viele Sexpartner gehabt, dass man sie schon nicht mehr zählen konnte, war offen für alles Neue und war wohl gerade auf der Suche nach einer Person, die ihn sexuell befriedigen konnte. Kouyou war gerade dabei das Wasser für die Dashi Brühe aufzukochen, während er die Pilze und den Seetang in kleine Stücke schnitt, als er zwei Arme um seine Hüften spürte. Reita zog den jungen Mann fest an seinen Körper, was Kouyou leise keuchen ließ. Sanft ließ der Bassist seine Zunge über die Halsschlagader des Größeren gleiten, bevor er seinen heißen Atem folgen ließ. „Du willst also dominiert werden, bist treu und willst von mir gefickt werden“, flüsterte der Blonde dem Gitarristen ins Ohr, wobei Kou wusste, dass der andere Mann erneut sein Grinsen auf seine so wundervoll geschwungenen Lippen liegen hatte. „Wer sagt, dass ich von dir...“, begann sich Uruha halbherzig zu wehren, wurde aber von Reitas Finger, den er auf seinen Mund gelegt hatte unterbrochen. „Sag mir lieber.... war es mein Name, den du gestöhnt hattest, als ein anderer Schwanz in dir war?“, fragte der Ältere nach, während seine Hand sanft über die Brust des Gitarristen fuhr, an dessen Brustwarze hielt, um diese dann etwas zu reizen.
 

„Woher willst du wissen, dass es ein Mann war, als ich d...“, wollte Uruha schon aufbegehren kam allerdings nicht weiter, musste er erneut keuchen. „Also war es ein Mann und mein Name. Der Typ musste echt ein Loser gewesen sein“, grinste der Bassist immer noch. „Hätte ich das früher gewusst, hätte ich dich schon genommen und dir den Sex gegeben, den du brauchst.“ Hauchzart strich der Bassist, über die Beule, die sich schon in der Hose des Größeren gebildet hatte. „Ich bin gespannt, wie weit du gehen wirst“, raunte Reita in sein Ohr, bevor er sanft in dieses biss, während er seinen Druck an Uruhas Körpermitte für einen Moment verstärkte. „Ich freue mich schon darauf“, war das Letzte, was Kou von dem anderen Musiker hörte, als dieser sich schon von ihm löste und zurück zu Ruki ins Wohnzimmer ging, der immer noch den Gesangswettstreit ansah.
 

Vollkommen irritiert und zusätzlich erregt, konnte Uruha dem Blonden nicht einmal nachsehen. Warum nur konnte Reita in ihm wie in einem Buch lesen? Verdammt, so sollte es nicht sein. Aber sollte das wirklich heißen, dass er eines Tages wirklich unter Akira lag und er das bekommen würde, wonach er sich schon so lange sehnte? Das war doch genau das was er wollte. Aber was war mit Ruki? Umso mehr Schritte die beiden Männer aufeinander zu gingen, umso verwirrter war Kou, denn noch immer wollte er kein Spielball sein, auch wenn sein Körper dem Bassisten schon völlig ergeben war und Kouyou keine wirkliche Macht mehr über ihn hatte. So in Gedanken versunken, bereitete er die Toshikoshi Soba um diese dann seinen Gästen zu servieren. Während sie aßen, fern sahen und durch den Alkohol, den sie weiter konsumierten, herrlich albern herum blödelten, rückte die Zeit bis Mitternacht immer näher.
 

„Gleich erklingen die Joya no kane. Lasst uns raus gehen und die 108 Schläge der Silvester-Glocken hören“, kam es aufgeregt von Kouyou, der Reitas Hand ergriff und diesen einfach auf seinen Balkon hinterher zog. Die Schläge der buddhistischen Tempelglocken sollen jeweils eine der 108 weltlichen Begierden der Menschen darstellen, die die Erde verlassen, damit Sie frei von Sünde und Leid ins neue Jahr starten können. Für Kouyou war es mehr ein Zeichen des Aufbruchs.
 

„Kommst du Takanori“, lachte der Nasenbandträger und streckte dem Sänger seine Hand entgegen, während er sich ziehen ließ. Murrend erhob sich der Sänger, hatte er eigentlich keine Lust in der Kälte zu stehen, nur um ein paar Glocken besser zu hören. Dennoch ging er zu den Beiden und stellte sich auf die andere Seite des Bassisten, der sofort seinen Arm um den Kleineren legte und ihn näher an sich zog, ohne dabei die Hand des Gitarristen los zu lassen. Reita ließ weder Kou noch Ruki los, solange die Glocken erklangen. Kou schloss seine Augen, legte seinen Kopf etwas in den Nacken und genoss den Kontrast des kalten Windes auf seinem Gesicht und der Hitze, die Reitas Hand ausstrahlte. Für nichts auf der Welt wollte er jetzt diesen Kontakt missen. Allerdings gingen seine Gedanken in die Zukunft. Was würde das neue Jahr für ihn und Akira bringen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Enoka
2017-08-08T17:56:56+00:00 08.08.2017 19:56
Die Vorstellung wie Kou gefühlt alles fünfmal grundreinigt ist echt knuffig wie auch verliebt-bescheuert >_<
Bei dem Spiel hat Reita vermutlich mehr über Kou herausgefunden als umgekehrt

Freu mich drauf was das neue Jahr so für die beiden bringt


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