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Just Friends

von

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Neugierde ist größer als Vernunft

Ich hänge in meinem Bett herum und starre Löcher in die Luft. Und das seit ungefähr einer Woche. Ich verstehe das alles nicht so richtig. Aber es stört mich, dass Josh mich einfach im Stich gelassen hat. Mit meinen Gefühlen und meinen Gedanken. Das ist nicht fair. Ich weiß nicht, wie ich mit allem umgehen soll und innerhalb einer Woche habe ich es außerdem geschafft, die Wohnung komplett zumüllen zu lassen. So eine Scheiße!

Seufzend setze ich mich auf und halte mir den Kopf. Ich seufze lauthals auf, ehe ich mich aus dem Bett bequeme und meine Ärmel hochkrempel. Na ja, irgendwann muss ich ja mal mit dem Putzen anfangen. Und bevor Josh wiederkommt will ich, dass die Wohnung wieder sauber ist. So gut ich das kann. Sollte Josh überhaupt wiederkommen. Aber meinte er nicht, er würde zwischendurch nach mir sehen? Es interessiert ihn nicht einmal, dass ich nicht in die Schule gehe. Und das muss ihm aufgefallen sein, wir sind schließlich in einer Klasse.

Ich schnappe mir den Besen und Eimer und Lappen, nachdem ich erst einmal grob alles weggeräumt habe. Die alten Pizzaschachteln schimmeln sowieso vor sich hin, kein angenehmer Anblick und auch kein geiler Geruch. Vielleicht sollte ich mir mal was kochen? Josh hat mich extra ermahnt. Ist nur das Problem, dass ich bei Weitem nicht so gut kochen kann, wie er. Und mir mein Essen oft nicht schmeckt. Ich fege die ganze Wohnung durch und wische überall rüber, bis auch der Staub von den meisten Sachen weg ist. Nur Joshs Zimmer habe ich bisher nicht einmal betreten. Warum auch? Er ist ja sowieso nicht da.

Ich räume die Putzsachen wieder weg und schleiche mich – unnötiger Weise – in Joshs Zimmer. Jetzt wo ich darüber nachgedacht habe, interessiert es mich doch irgendwie. Ich betrete den Raum und sehe mich um. Wow, so sauber wie hier, ist die ganze Wohnung nicht! Na klar, ein wenig Staubt hat sich in den letzten Tagen angesammelt, aber das war es dann auch. Ich gehe auf Joshs Schreibtisch zu und krame darin ein wenig rum. Was erhoffe ich mir eigentlich dabei? Ich suche ja nicht einmal etwas bestimmtes. Vielleicht ein Indiz dafür, dass Josh wirklich in mich verknallt ist? So ganz will ich ihm das immer noch nicht glauben! Ich gehe zu seinem Schrank und mache ihn auf. Überall hänge seine Hemden und liegen seine gut gefalteten Hosen herum. Leise seufze ich auf. Irgendwie vermisse ich meinen Mitbewohner ja schon. Nur vermutlich nicht so sehr, wie er es sich gerne wünschen würde. Ich schaue nach unten und entdecke ziemlich schnell die Kiste hinter den Schuhen. Na ja, wenn man etwas versteckt, dann unter dem Bett oder im Schrank, richtig? Ich ziehe die Kiste heraus und öffne sie. Keine sonderlich spannenden Sachen. Fotos von seinen Exfreundinnen und Sachen, die sie ihm geschenkt haben. Ich habe noch nie eine seiner Freundinnen kennengelernt. Auch wenn mir bewusst war, dass er sie teilweise häufiger gewechselt hat, als man seine Unterwäsche wechselt. In dem Haufen von Fotos und Geschenken, liegt eine Murmel. Ich hebe sie auf und schaue sie mir an. Irgendwie kommt das kleine gläserne Ding mir bekannt vor. Ich halte sie gegen das Licht und sehe eine Gravur an der Außenseite.

J+H

Ach ja, das habe ich Josh damals geschenkt, als wir kleiner waren. Es war meine Lieblingsmurmel gewesen und meine Mutter hatte die Idee gehabt, dass ich etwas reingravieren könnte. Das ist schon sehr lange her. Ich seufze leise und packe alles zurück in die Kiste. Und diese blöde Murmel hat er wirklich aufgehoben… Ein kurzes Lächeln schleicht über mein Gesicht. Nachdem ich alles brav zurückgeräumt habe, wo es herkam, werfe ich mich auf Joshs Bett. Ich starre an die Decke und denke nach. Vermutlich sollte ich die Gedanken nicht mehr aufschieben, oder? Josh hat das Recht, eine Antwort von mir zu erhalten. Auch wenn es mir schwer fällt. Was soll ich zu ihm sagen? Ich liebe ihn nicht, glaube ich. Nicht so, wie er mich liebt. Aber kann ich ihn einfach so abweisen? Was wird das aus unserer Freundschaft? Wären wir dann überhaupt noch Freunde? Sicher nicht, oder? Das wäre für Josh doch nur eine Qual, der ich ihn nicht aussetzen will. Ich muss schlucken. Die einzige Möglichkeit, das zu verhindern wäre, dass ich auf ihn eingehe. Dass ich ihm sage, dass ich mit ihm gehe. Aber ohne Gefühle? Das wäre doch auch falsch! Vielleicht kann ich mich aber auch in ihn verlieben? Auch wenn mir das gerade mehr als absurd vorkommt. Und ich will auch nicht darüber nachdenken, wie es wäre, mit Josh eine Beziehung zu führen. Wir sind beides Männer und er würde Sex haben wollen. Ziemlich sicher! Und Josh würde sicher nicht die Frau sein wollen. Aber wie machen es Männer eigentlich? Also klar, ich weiß was man wo reinsteckt, aber… Das kann sich doch unmöglich gut anfühlen?! Im nächsten Moment bin ich knallrot angelaufen. Joshs Ding ist nicht gerade klein, der würde mir doch den Arsch aufreißen! Und das wortwörtlich. Mir wird einen Moment lang flau im Magen. Ich habe schon ein paar Mal gehört, dass die Prostata eine erogene Zone sein soll, ebenso wie es auch Männer geben kann, die an ihren Nippeln erregt werden. Aber so einer bin ich nicht! Ich setze mich auf und starre an mir herunter. Männerkörper sind alles andere als anturnend.

Kurzerhand ziehe ich mein Shirt aus und werfe es auf das Bett. Dass ich immer noch in Joshs Zimmer sitze, blende ich aus. Ich starre auf meine Brust und tippe mir auf die Brustwarze. Na ja, ich weiß ja nicht, was man da spüren sollte. Es fühlt sich eigentlich nur komisch an. Aber macht man das dann einfach so, wie bei Frauen? Ich versuche mein Bestes, aber wirklich erregen will es mich nicht. Eigentlich habe ich eher das Gefühl, ein Perverser zu sein. Warum tue ich das überhaupt?! Um zu schauen, ob ich eine Beziehung mit meinem besten Freund eingehen könnte? Das ist doch albern! Totaler Blödsinn! Ich knabbere auf meiner Lippe herum und schließe meine Augen. Ok, was könnte ich mir vorstellen, um es angenehmer zu machen? Wenn es überhaupt angenehm werden kann! Ich habe vorher noch nie an meinen Nippeln herumgespielt. Ich atme einmal durch und versuche es noch einmal, konzentriere mich aber diesmal voll und ganz auf das Gefühl. Na ja, natürlich spüre ich etwas, aber es ist einfach nur merkwürdig. Nicht wirklich erregend.

„Henry? Was machst du da?“ Ich zucke erschrocken zusammen und reiße meine Augen auf. Ich starre Josh entgegen, der mit Schuhen und Jacke in der Hand im Türrahmen seines Zimmers steht. Oh fuck! Ich bin ja noch in seinem Zimmer! Halbnackt auf seinem Bett und fummle an mir rum! Sofort greife ich nach meinem Shirt und ziehe es mir über. „Nichts!“, meine ich hastig. Josh beobachtet mich stirnrunzelnd und lässt seine Jacke fallen. Er zieht sich seine Schuhe aus und kommt auf mich zu, während ich mich gerade vom Bett erhebe. „Du machst das falsch“, stellt er fest und ich werde von kreidebleich zu knallrot im Gesicht. Will er mich jetzt darüber belehren, wie man seine Brustwarzen stimuliert?! Nein, danke!

Ich spüre Joshs Hand an meinem Oberarm und wie er mich zurück auf das Bett befördert. Er beugt sich über mich und ich werde direkt panisch. „Denk nicht mal daran, Josh! Geh runter! Lass mich in Ruhe! Was machst du überhaupt hier?!“ Josh lässt meinen Redeschwall zu, wobei er nebenher einfach mein T-Shirt nach oben schiebt. „Ich wollte Klamotten holen. Und nach dir sehen. Aber dir scheint es ja prächtig zu gehen.“ Oh nein, ist er sauer? Natürlich ist er sauer! Ich habe ihn ja ziemlich böse abgewiesen letzte Mal. „Josh, lass das!“, keife ich, aber er ignoriert es. Ebenso wie meine Versuche, mich von ihm zu befreien. Josh drückt mit seiner freien Hand gegen mein Schlüsselbein, sodass ich mich nicht erheben kann. Seine andere Hand wandert nach oben und berührt kurz darauf meine Brustwarze. Das finde ich überhaupt nicht lustig! Wenn das ein Scherz von ihm sein soll, geht er zu weit! Viel zu weit! Er umkreist sie und ich bekomme eine Gänsehaut. Ich erinnere mich daran, wie Josh mir einen runtergeholt hat. Warum kommt das ausgerechnet jetzt zurück?! Leise keuche ich auf und presse mir eine Hand auf den Mund. Verdammt! Wie hat er das geschafft?! Joshs Blick haftete auf meinem Gesicht und ich weiche ihm aus, indem ich meinen Kopf zur Seite drehe.

„Henry… willst du mir endlich eine Antwort geben?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Usaria
2017-09-10T22:16:38+00:00 11.09.2017 00:16
Chibi, du bist gemein! an der bessten Stelle! Hmm! Grummel! Deine Kapitel sind so toll geschrieben doch leider immer so kurz. Hmm heißt Chibi nicht kurz auf Japanisch? Hmm! etwas länger könnten sie schon sein. Denn ich liebe laaange Kapiteln. Und dann auch noch an der besten Stelle, hmm, aber dass habe ich ja schon erwähnt.
Ich hoffe das nächste Kapitel kommt schnell, ich will wissen wie die Antwort ist. Bin neugiiiierig!
Antwort von:  Chibi-Neko-Chan
11.09.2017 13:29
Hey vielen Dank für dein Kommi!

Ich hab momentan leider immer nicht so die Zeit und Muse dazu, viel in ein Kapitel zu kloppen. Dafür gibt es dann eben mehr Kapitel, die kürzer sind ;)


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