Zum Inhalt der Seite

Just Friends

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Das kleinste Übel währt am Längsten

Ich sitze schweigend und angepisst am Tisch und mampfe eine Quesadilla. „Willst du noch mehr Salsa?“, fragt Josh mich unbekümmert. Ihm scheint das alles wirklich am Arsch vorbeizugehen! Ich ignoriere ihn und stehe auf, als ich fertig bin. Dann stelle ich meinen Teller in die Spüle und verlasse die Küche. Im Türrahmen bleibe ich kurz stehen und drehe mich zu ihm um. „Halte dich fern von meinem Zimmer.“ Ich verschwinde und schließe direkt meine Tür hinter mir ab. Dieser Idiot! Warum tut er das?! Soll er doch lieber mit seinen dämlichen Freunden weggehen, als sinnlos über mich herzufallen! Was hat er denn davon?! Genauso wenig wie ich! Na gut, ja, ich bin gekommen. Und das in seine Hand. Und das obwohl er ein Kerl und mein Kindheitsfreund ist. Aber es hat mir trotzdem nicht gefallen! Ich murre auf und werfe mich auf mein Bett. Je länger ich darüber nachdenke, desto roter wird mein Gesicht. Warum macht Josh das?! Steht er auf mich, oder wie? Aber das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Er hat sich nie so benommen, als würde er was von mir wollen. Er ist doch nicht mal schwul? Seine vielen Exfreundinnen können mir das definitiv bestätigen. Warum fängt er jetzt mit so einem Scheiß an?! Ich beiße wütend in mein Kissen und knurre es an. So kann es nicht weitergehen. Ich seufze und rolle mich auf den Rücken, um an meine Decke zu starren.

Als es an meiner Tür klopft, zucke ich zusammen. Ein Glück habe ich abgeschlossen! „Hey Hen, ich gehe nochmal weg. Wenn was ist ruf mich an, ja?“ Ich antworte nicht. Was soll das? Er ist nicht meine Mutter! Und er muss sie mir auch nicht ersetzen. „Henry?“ Josh scheint noch ein wenig vor meiner Tür zu warten, ehe ich höre, dass er geht und die Eingangstür ins Schloss fällt. Leise stehe ich auf und verlasse mein Zimmer. Er ist wirklich gegangen. Wütend trete ich gegen ein Paar seiner Schuhe. Wieso lässt er mich jetzt hier so ungewiss sitzen?! Und wo geht er überhaupt hin? Josh kann mich mal! Ich verkrümele mich ins Wohnzimmer und schalte den Fernseher ein, während ich mich auf der Couch lang mache. Es ist noch zu früh zum Schlafen und den Unterricht von heute nachholen möchte ich auch nicht. Und obwohl ich nicht sonderlich müde bin, bin ich eine Stunde später eingeschlafen. Wach werde ich erst mitten in der Nacht wieder. Ich blinzele müde und strecke mich. Ein fahler Lichtschein dringt von Joshs Zimmer in den Flur. Er ist wieder da? Ich werde kurz rot als ich mich daran erinnere, dass ich geträumt habe, dass Josh und ich uns küssen. Warum muss der Kerl mich so durcheinander bringen?! Ich stehe auf und bleibe vor seiner Tür stehen. Leise klopfe ich an. Dann öffne ich die Tür und spähe hinein. „Josh?“, frage ich und sehe, dass er noch am Schreibtisch sitzt und lernt. „Was ist, Hen?“, fragt er, ohne aufzusehen.

„Ach nichts, ich… wollte nur sehen, ob du da bist. Wie wars?“ Er legt den Stift zur Seite und wendet sich zu mir um. Einen Moment betrachtet er mich schweigend, was mir mehr als unangenehm ist. „Was willst du wirklich? Du fragst doch nie nach, wie es war, wenn ich nachts nach Hause komme.“ Ich fühle mich ertappt. „Sorry, dass ich so frei war, nachzufragen!“, brumme ich und gehe wieder in mein Zimmer, nur um die Tür geräuschvoll zu schließen. „Hen, schlag die Tür nicht mitten in der Nacht zu! Das weckt andere Leute hier im Haus!“, ruft Josh mir mit gedämpfter Stimme zu. Ich äffe ihn nach und werfe mich auf das Bett, nur um stundenlang nicht schlafen zu können und mir Gedanken zu machen.

Ich überhöre meinen Wecker und schlafe bis in den Mittag hinein. Als ich wach werde, stehe ich direkt senkrecht im Bett. „Verdammt!“ Ich habe komplett verschlafen! „Josh?! Warum hast du mich nicht geweckt? Wir müssen doch in die Schule!“ Als ich überstürzt mein Zimmer verlasse, ist die Wohnung leer und Josh nicht mehr da. „Hä? Was soll das denn? Er hätte mich doch wecken können…“ Ich hatte ja nicht einmal die Tür abgeschlossen. Seufzend mache ich mich direkt fertig, ohne zu frühstücken und gehe los. Ich schaffe es gerade so zur vierten Stunde und entschuldige mich direkt bei dem Lehrer für die Störung. Josh werfe ich nur einen fragenden und bösen Blick zu. Er soll mir wenigstens erklären, warum er mich nicht geweckt hat! Aber anstatt darauf einzugehen, ignoriert er mich einfach. Habe ich was Falsches gesagt? Er war doch derjenige, der mich einfach so überfallen hat! Wie soll ich mich denn jetzt fühlen?! Ich habe mich nur gegen ihn und seine Albernheiten gewehrt! Brummend fange ich an, mich auf den Unterricht zu konzentrieren, bis die Mittagspause beginnt. Ich muss mir dringend etwas kaufen! Ich schnappe meine Tasche und sehe zu Joshs Platz, aber er ist leer. Jetzt ist der Kerl auch noch ohne mich abgehauen? Muss ich mein Brötchen jetzt selber bezahlen? Ich seufze leise.

Murrend gehe ich in die Mensa und kaufe mir was zu Essen. Es ist komisch, wenn Josh nicht bei mir ist. Das passiert wirklich selten mal. Normalerweise sind wir immer zusammen unterwegs. Aber ich bin ja nicht auf ihn angewiesen! Ich setze mich auf dem Hof auf eine Bank und futtere mein Brötchen. Ohne Josh ist es schon eher einsam. Ich habe außer ihm und Laura nicht viele Freunde. Seufzend beobachte ich die anderen Grüppchen, die sich unterhalten und irgendwo rumhängen. Ich brauche ja auch niemanden! Hab ich doch lange nicht mehr! Na ja, bis auf Josh. Aber gut, wenn er sich jetzt so scheiße verhält, brauche ich auch Josh nicht mehr!

„Hey, Bohnenstange!“ Ich sehe mich fragend um. Dann seufze ich leise auf. „Was willst du, Marko?“ Ich rolle automatisch mit meinen Augen, als ich Marko und seine Fliegen sehe. Die Kerle sind immer um ihn herum, wie Fliegen um einen Haufen Müll. Viel mehr stellen sie für mich aber auch nicht dar.

„Ist dein Beschützer etwa nicht mehr da? Hat er auch die Nase voll von dir?“ Ich sehe Marko verwirrt an. „Was auch immer“, murre ich lediglich als Antwort und stehe auf, um zu gehen. „Nicht so schnell, Knirps!“ Marko greift nach meinem Arm und ich blicke genervt zu ihm auf. „Echt jetzt? Was soll das, Marko?“ Der Typ und seine Freunde beginnen zu lachen. „Du hast auf unsere Nachrichten nicht reagiert, also klären wir es eben jetzt. Lange kannst du uns ja nicht mehr ausweichen!“ Ich habe echt keinen Schimmer, wovon sie reden. „Was willst du von mir?“ Ich reiße meinen Arm los und werfe meine Tüte, in der das Brötchen war, in den Müll. „Ich habe echt keine Lust, mich mit euch anzulegen. Außerdem seid ihr zu sechst. Ich bin alleine. Meinst du wirklich, das wäre fair?“

Marko lachte auf. „Das ist mir wirklich egal.“ Er packt mich am Shirt und zieht mich nahe zu sich. Ich seufze genervt und verziehe mein Gesicht. „Warum bist du nicht auf die Nachrichten eingegangen, hä?“ Ich verstehe einfach nicht, was der damit meint! „Was für Nachrichten? Bist du dumm oder so?!“ Gut, das war vermutlich das dämlichste, was ich sagen konnte. Marko holt mit seiner Faust aus und schlägt mir ins Gesicht. Autsch! Das ist das erste Mal, dass ich in so etwas reingerate und ich muss zugeben, dass es wirklich heftig wehtut! Meine ganze Wange zieht und ich atme einmal scharf ein. „Ist das echt nötig, Marko?“, fragt einer seiner Anhängsel. Es ist der jüngste von allen, noch ihr ‚Küken‘. Ich grinse in Richtung von Jan. Eigentlich sollte ich ihm für die Frage dankbar sein, aber sie wird den Kerl kaum davon abhalten, weiterzumachen.

„Halt deine Fresse, Jan!“, knurrt er auch direkt in dessen Richtung. Ein bisschen tut Jan mir ja leid, aber er hat es sich selber so ausgesucht. Die Zeit in der Marko sich nicht um mich schert, nutze ich direkt, um meine Beine in die Hand zu nehmen und loszurennen. „Hey!“, schreit Marko mir hinterher und ich höre, wie sie mir folgen. Wie unnötig! Die Pause ist allerdings gerade vorbeigegangen und es sind kaum noch Leute auf dem Hof. „Ach fuck!“ Mein Gesicht schmerzt und ich höre, wie Marko aufholt.

Plötzlich höre ich einen Aufprall und drehe mich um, während ich langsamer werde. Meine Augen weiten sich, als ich Marko am Boden liegen sehe, Josh über ihn stehend. Wow, bei dem Blick bekomme sogar ich Angst vor Josh! Ich muss schlucken und schnappe nach Luft. „Fass ihn noch einmal an und ich lasse dich nächste Mal nicht wieder gehen!“, knurrte Josh gefährlich. Dann kommt er auf mich zu, greift nach meinem Arm und zerrt mich hinter sich her zu den Toiletten. „Wa-Warte mal, Josh!“ Er ignoriert meine Worte und drückt mich in das Bad. Ich starre ihn ein wenig entsetzt an, er erwidert meinen Blick und zieht mich kurz danach an sich. „Ein Glück haben sie kaum was gemacht“, murmelt er und löst sich wieder von mir, nur um sich meine Wange anzusehen. „Hm, wird vermutlich anschwellen, aber er hat nichts Schlimmes getroffen. Deine Nase sollte in Ordnung sein.“ Josh macht ein paar Tücher nass und legt sie mir auf die Wange. „Autsch“, entrutscht es mir. „Sorry, aber du musst es kühlen.“

Ich murre leise und halte die Tücher fest. „Was sollte das überhaupt?! Ist Marko so dumm im Kopf? Was hat es ihm gebracht, mich zu schlagen?! Und was für beschissene Nachrichten meinte er überhaupt? Ich hatte keine Ahnung, wovon er redet!“, brumme ich wütend. Josh sieht mich an und nickt. „Ich weiß, was er für Nachrichten meint.“ Ich sehe Josh ungläubig an und lasse die Tücher sinken. „Was hast du getan?“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  minatosloi
2017-07-26T20:41:53+00:00 26.07.2017 22:41
BUUUUUH CLIFFHANGER!!!
Hoffentlich geht es ganz schnell weiter, was steht in denn Nachrivhten wohl drin🤔💞
Antwort von:  Chibi-Neko-Chan
27.07.2017 01:08
Ich veröffentliche regulär einmal die Woche ein Kapitel! Also... es dauert nicht mehr SO lange, dann kommt das nächste. I promise! Habe es schon beendet heute. ;D
Danke für dein Kommi! x3
Von:  Usaria
2017-07-26T20:14:57+00:00 26.07.2017 22:14
Chibiii! Wie ich Cliffhanger hasse! Grrr!
Antwort von:  Chibi-Neko-Chan
27.07.2017 01:08
Aber sie sind nötiiig! nehehehe x3
Danke für dein Kommi!!!
Antwort von:  Usaria
27.07.2017 14:39
Nee sind sie nicht! In meinen Geschichten kommt es nur ganz selten zu Cliffhanger, weil ich dies schon als Autorin nicht mag! :)
Antwort von:  Chibi-Neko-Chan
27.07.2017 14:40
Ich mag sie, weil sie die Spannung oben halten :P Aber das sieht natürlich jeder anders ;3
Von:  Yamasha
2017-07-26T10:07:33+00:00 26.07.2017 12:07
Omg Omg, welche Nachrichten? Mir war schon fast klar, dass Josh die Nachrichten genommen haben muss, schließlich wohnen die beiden zusammen. Aber ansonsten? Ich will wissen, was in diesen Nachrichten steht! Come on! Du kannst doch nicht so einen Cliffhänger einbauen!

GLG Yamasha
Antwort von:  Chibi-Neko-Chan
26.07.2017 12:49
Muhahahaha!!! XD Da kommt wieder das Böse in mir zum Vorscheinen.
Aber freut mich sehr, dass es doch scheinbar ein wenig Spannung erzeugt. x3
Danke für dein liebes Kommentar!
Von:  YumeKahoko
2017-07-26T09:52:35+00:00 26.07.2017 11:52
Oh oh oh Ärger im Paradies XD
Tja was hat Josh getan? Ich ahne zumindest warum er sich von Henry ferngehalten hat, schließlich hat der ihm das ja gesagt bzw. geschrien.
Wie immer bleibt es spannend und ich freue mich wenns weitergeht <3

LG Yume-chan
Antwort von:  Chibi-Neko-Chan
26.07.2017 12:48
Im Paradies... hmh... wohl eher die Hölle auf Erden derzeit XDDD

Danke für dein Kommentar! Freut mich, dass es dir weiterhin gefällt. x3


Zurück