Schmetterlingsprinz von ChocolateChip ================================================================================ Kapitel 6: Das Sternenfest (Teil 2) ----------------------------------- Kapitel 6: Das Sternenfest (Teil 2)   Yuri war froh unbehelligt zur Hütte zurückzukommen, die man ihm und seinen Geschwistern zur Verfügung gestellt hatte. Irgendwie hatte er gedacht, von JJ überfallen zu werden, doch dem war nicht so gewesen und er konnte sich beruhigt schlafen legen. Am nächsten Tag würde er aber versuchen dem Menschenprinzen aus dem Weg zu gehen. So brauchte er sich nicht mit ihm abzugeben, aber er wusste, dass er ihm eine richtige Absage erteilen musste. Für sich, für Otabek und auch für Isabella. Irgendwie hoffte er sehr, den Tag mit Otabek verbringen zu können. Er verstand sich sehr gut mit ihm und sie konnten bestimmt zumindest Freunde werden. Trotz seiner um Otabek kreisenden Gedanken schlief er rasch ein.   Der Morgen verlief genauso wie sich Yuri das gedacht hatte. Knapp vor der Tür um nach Otabek zu suchen, wurde er schon von JJ überfallen, der knapp, dass er draußen war, einen Arm um ihn legte wie sonst auch und versuchte ihn in eine bestimmte Richtung zu lotsen. Yuri versuchte sich loszueisen, doch JJ schien dies geahnt zu haben und sein Griff ließ nicht locker. Schmollend ließ sich Yuri wegführen, da es wohl besser war eine Abfuhr nicht gerade in aller Öffentlichkeit zu bekommen.   „Was willst du, JJ?“, fragte Yuri genervt, als er nur mit ihm gemütlich durchs Dorf schlenderte. Yuri hatte Isabella erblickt und sie hilfesuchend angesehen, doch sie war wie die anderen Bewohner dabei, alles für das Sternenfest aufzubauen und konnte nicht weg ohne, dass ihr Fehlen bemerkt werden würde.   „Wie immer kommst du schnell zur Sache, was? Also ich denke, du hast es bereits mitbekommen, aber heute findet das Sternenfest in unserem Dorf statt. Ich wollte dich fragen, ob du mich begleiten willst? Ein Prinz braucht doch seine Prinzessin!“, sagte er dann und strahlte Yuri an.   Yuri seufzte und löste sich dann irgendwie von JJ. Jedoch lief er nicht wie sonst weg, sondern blieb stehen. Es war zwar nie angenehm jemanden abzuweisen, aber er musste es tun, damit JJ sich neu orientieren konnte.   „JJ, hör mal. Ich bin zwar sehr geschmeichelt, aber ich denke nicht, dass du mit mir zum Fest gehen solltest. Ich bin nicht romantisch an dir interessiert. Wir können höchstens Freunde werden. Aber nur unter einer Bedingung. Wenn du endlich aufhörst mich Prinzessin zu nennen“, sagte Yuri dann und blickte JJ fest in die Augen, damit er verstand, dass er es ernst meinte.   „Aber, Prinzessin…!“, fing JJ an und Yuri seufzte.   „Nein, JJ.“   „Eine Chance. Mehr will ich nicht. Verbringe das Fest mit mir und ich werde dafür sorgen, dass du dich in mich verliebst! Ich werde mich auch benehmen“, fing JJ dann an. Yuri glaubte fast, dass der Mann bettelte, aber JJ war zu stolz dafür. Jedenfalls glaubte er das.   „Es tut mir leid, JJ. Ich habe einfach kein Interesse an dir.“   „Und wieso riskieren du und deine Geschwister dann ihr Leben, um mir zu helfen? Ich dachte, du wärst zumindest ein bisschen an mir interessiert.“   „Wir helfen dir, weil wir dich verstehen können. Wäre uns passiert, was dir passiert wäre, dann würden wir uns auch über Hilfe freuen. Unser Vater ist auch König und ist Ziel Nummer Eins, sollte es jemand schaffen in unser Schloss einzudringen. Dir und deiner Familie wurde Unrecht getan und wenn dein Volk wirklich leidet, dann können wir das nicht einfach ignorieren und deswegen helfen wir dir. Mehr nicht. Außerdem gibt es bereits jemanden, der mich interessiert und das bist wirklich nicht du. Kapier es einfach“, erklärte Yuri und versuchte dabei so ruhig wie möglich zu bleiben.   „Ich verstehe… Nun gut. Heute sagst du noch nein, aber ich werde alles daransetzen, dein Herz zu erobern. Du wirst schon sehen. Wer auch immer dein Interesse geweckt hat wird nicht gegen mich ankommen!“, meinte JJ entschlossen und Yuri rollte mit den Augen. Er wollte es einfach nicht verstehen.   „Wir sehen uns dann auf dem Fest!“, meinte JJ und drehte sich um, um zu gehen. Yuri protestierte lautstark, dass er seinen Abend nicht mit ihm verbringen würde, aber der Mann schien einfach nicht zu hören.   „Das ist doch nicht zu fassen!“, regte sich Yuri auf.   Er ging zu Isabella, um ihr die Situation zu erklären und bat sie, JJ auf dem Fest abzulenken, damit er seine Ruhe hatte und sie ihren Angebeteten von sich überzeugen konnte. Er erklärte ihr, dass er Otabek noch einmal fragen wird wegen dem Fest und wenn die Fee eine Begleitung hatte, würde JJ sich hoffentlich zurückhalten, aus Respekt seinem Freund gegenüber. Hoffentlich würde Otabek nicht für JJ das Feld räumen, dann würde Yuri sicherlich schreien.   Nach seinem Gespräch mit Isabella, machte sich Yuri dann auf die Suche nach Otabek. Er fand ihn recht schnell, da er wie die anderen dabei war mit aufzubauen und Yuri fragte ob er kurz mit ihm reden konnte. Er hakte nach, ob Otabek Erfolg gehabt hatte, oder ob er alleine zum Fest gehen würde, und Otabek bestätigte dann nach einer Weile, dass er Yuri begleiten würde.   „Versprich es mir! Egal was ist, du wirst mich begleiten, ja?“, bestand Yuri. Er hoffte, dass Otabeks Versprechen zumindest etwas wert sein würde, nicht so wie die vielen gebrochenen Versprechen seines Bruders, Viktor.   „Versprochen“, bestätigte der Ritter.   „Wenn du es brichst, verzaubere ich dich! Und das ist mein Ernst!“   „Daran zweifele ich nicht. Ich hole dich dann zur Abenddämmerung ab.“   „Gut. Bis heute Abend!“, freute sich Yuri und strahlte Otabek an.   Winkend verabschiedete er sich und ging zurück zu seiner Hütte. Er musste in seinem Gepäck unbedingt nachschauen, was er für den Abend anziehen konnte. Bis ihm wieder einfiel, dass er eigentlich nichts hatte, was er für so einen Anlass anziehen könnte. Panisch ging er zurück und durchwühlte seine Kleidung, in der Hoffnung etwas eingepackt zu haben, was er anziehen konnte. Er hatte eigentlich nur bequeme Kleidung dabei, da er nur seinen Großvater besuchen wollte, aber nichts, was man zu einem Fest anziehen konnte. Ihm war egal, dass er seine Geschwister weckte, die ihn dann müde anmeckerten bis sie sahen wie aufgeregt und panisch er war.   Als sie endlich erfuhren, was mit dem jüngsten Mitglied ihrer Familie los war, lächelten sie sich nur wissend an. Sie ärgerten ihn etwas bis sie sich dann dazu bereit erklärten, ihm zu helfen. Mila und Georgi sahen sich Yuris Kleidung durch bis auch sie zum Entschluss kamen, dass er nichts davon anziehen konnte. Jedenfalls nicht im derzeitigen Zustand. Sie selbst hatten kaum etwas dabei und so entschlossen sie sich, aus Alt Neu zu machen und verbrachten den Tag über damit sich etwas Neues zu schneidern.       Der Abend kam dann auch und die Geschwister machten sich zusammen fertig. Georgi verließ als Erster die Hütte, da er ein Mädchen abholen wollte, um mit ihr zum Fest zu gehen und Yuri konnte sich denken, dass es sich um das Mädchen handelte, mit dem Georgi sich öfters unterhalten hatte. Mila war dabei Yuris Haare zu richten als es an der Tür klopfte. Mit einem lauten ‚Herein!‘, veranlasste Mila ihren Gast einzutreten und Yuri war heilfroh, dass es nicht Otabek war. Er war zwar bereits umgezogen, aber seine Haare glichen zurzeit noch der einer Vogelscheuche. Ihr Gast war nur Sara, die Mila abholen wollte um mit ihr, Michele und Emil zum Fest zu gehen.   „Oha. Hat hier jemand eine Verabredung?“, fragte Sara schelmisch, als sie sah, wie sich Yuri herausputzte.   „Das geht dich gar nichts an!“, zeterte Yuri, doch es verlor seinen gewünschten Effekt, da er rot anlief und in seinen nicht vorhandenen Bart grummelte.   „Otabek holt ihn gleich ab und Yuri ist sooooo nervös. Als gute Schwester muss ich ihm helfen, sich für ihn hübsch zu machen“, lachte Mila und kümmerte sich weiterhin und Yuris Frisur.   Sie machte ihm kleine, präzise Zöpfe auf einer Seite und band sie dann streng nach hinten. Die andere Seite blieb offen und die Haare legte er sich um die Schulter nach vorne. Sie waren leicht gewellt und wirkten wie flüssiges Gold. Selten war Yuri so glücklich über ein Ergebnis seiner Frisur und Mila wusste das. Sie grinste stolz und bewunderte ihr Machwerk. Sara war ebenfalls beeindruckt und bat Mila, auch ihre eine hübsche Frisur zu machen. Sara trug ihre Haare wie immer offen, aber Mila steckte ihr die Haare hoch und schon sah die Frau ganz anders aus.   „Du hast wirklich ein Talent dafür Mila!“, bewunderte Sara ihre Haare dann. Mila hatte noch nicht einmal wirklich lange gebraucht.   „Danke! Ich habe aber auch viel Übung darin mittlerweile“, erklärte sie und deutete auf das goldene Kunstwerk auf Yuris Kopf.   Lange blieben die Frauen nicht mehr ehe sie sich dann auch aufmachten und zum Fest gingen. Yuri blieb alleine zurück und er wurde von Minute zu Minute nervöser. Er fragte sich, ob er nicht übertrieben hatte, als er mit seiner Hand über den grünen Stoff glitt, der sein neues Gewand ausmachte. Das Gewand erinnerte ihn an das, von der Zeremonie der Flügel, nur dass es nicht rückenfrei war und ein kleines Stückchen kürzer. Hoffentlich verschreckte er Otabek nicht mit seiner Aufmachung. Die Mode von Menschen und Feen war sehr unterschiedlich, das hatte er in der Zwischenzeit gelernt. Er war so sehr in seine Gedanken vertieft, dass er vor Schreck zusammenzuckte als es erneut an der Tür klopfte. Diesmal war es Otabek, denn Yuri konnte sich nicht denken, dass es JJ wäre. Der wollte ihn ja erst auf dem Fest sehen und hat nichts von abholen gesagt. Yuri schluckte einmal als er zu Tür ging und atmete einmal tief ein und aus, um sich zu beruhigen ehe er die Tür öffnete.   „Guten Abend, Otabek“, sagte Yuri und starrte auf den Rücken des Kriegers. Otabek hatte sich wohl um zu warten umgedreht doch nun wandte er sich Yuri zu.   „Guten Abend“, antwortete er und seine braunen Augen weiteten sich als er Yuri anblickte. Er musterte die Fee ganz genau und Yuri entging dies ganz und gar nicht. Jeden anderen hätte Yuri beschimpft, aber bei Otabek blieb er ruhig und errötete sogar etwas.   „Du siehst sehr schön aus“, meinte Otabek nach einer Weile, als er seine Musterung beendet hatte.   „Danke. Du siehst auch gut aus“, murmelte Yuri verlegen und senkte den Blick.   Otabek hatte sich die Haare nach hinten gekämmt und die dann mit einem Wachs in Form blieben. Er trug eine schwarze Hose und dazu polierte Stiefel. Ein weißes Hemd mit weiten Ärmeln und eine bunte Weste rundeten das Bild ab. Sogar sein Schwert trug Otabek bei sich. Er hielt Yuri seinen Arm hin und die Fee hakte sich bei ihm ein. Schmetterlinge wüteten in seinem Bauch und Yuri wusste, dass er sich vielleicht ein bisschen verliebt hatte.   Zusammen gingen sie zum Fest, aber da das Dorf nicht besonders reich war und nicht so groß, gab es nicht viele Buden, aber für Yuri reichte es. Auf dem Marktplatz, dort wo vorher die Käfige gewesen waren, in denen die Feen gefangen gehalten wurden, war nun eine Tanzfläche und Musiker machten Musik. Paare wirbelten auf der Fläche zur Musik herum und Yuri bewunderte die Heiterkeit der Menschen. Fackeln sorgten dafür, dass es nicht zu dunkel wurde, wenn die Nacht einbrach und Yuri überlegte, ob er das ein oder andere Feenlicht mit hineinmischen sollte, wenn es so weit sein würde. Später würde er versuchen Otabek auf die Tanzfläche zu locken, aber zuerst suchten die beiden sich etwas zu essen und einen gemütlichen Platz um es zu verspeisen.   Yuri hatte zu allem Unglück JJ entdeckt, der auch ihn gesehen hatte und auf ihn zusteuerte. Panisch hatte er sich überlegt, wie er ihm ausweichen konnte, doch Isabella griff ein und zerrte JJ auf die Tanzfläche. Vor so vielen Leuten konnte er eine so harmlose Bitte, wie einen Tanz nicht ablehnen und Yuri war für eine Weile vor Otabek sicher. Sie unterhielten sich über alles was ihnen einfiel und Yuri konnte nicht anders als zu lachen. Er wusste nicht wie lange es her war, dass er so ausgelassen lachen konnte. Nachdem sie aufgegessen hatten, wanderten sie weiter durch das Dorf und den aufgestellten Attraktionen. Kleine Spiele erheiterten Jung und Alt und Yuri hatte Otabek dazu bekommen, mit seinem Mund einen Apfel aus einem mit wassergefüllten Fass zu fischen. Ein kleiner Stand verkaufte allen möglichen, selbstgemachten Krimskrams und Otabek kaufte ihnen beide gewebte Armbänder. Sie waren zwar nicht aus den teuersten Fäden gemacht, doch für Yuri war es eines der schönsten Geschenke und sein Herz schlug wie wild in seiner Brust.   Irgendwann kamen sie wieder zum Marktplatz, wo immer noch heiter getanzt wurde und Yuri konnte seine Geschwister entdecken und auch JJ, der sich nun endlich auf Isabella zu konzentrieren schien. Es war mittlerweile dunkel und Feenlichter hatten sich bereits zwischen die Fackeln gemischt. Seine Geschwister hatten wohl die gleiche Idee gehabt. So brauchte er seine Magie nicht anzuwenden. Ohne groß zu fragen, zerrte Yuri Otabek zur Tanzfläche. Als dieser sah was die Fee vorhatte, sträubte er sich, doch ein Hundeblick aus den grünen Augen des Feenprinzen genügten um den Ritter zu erweichen und um das Tanzbein zu schwingen.   Yuri kannte die Tänze nicht, aber er ließ sich von der Musik und Otabek leiten. Otabek schien zwar auch keine Ahnung zu haben und wirkte anfangs noch steif aber mit der Zeit wurde er lockerer und schien sich genau wie die anderen zu amüsieren. Yuri lachte ausgelassen und ignorierte die überraschten Blicke von Mila und Georgi. Er wollte sich einfach nur noch amüsieren und alles was in der Vergangenheit für Kummer gesorgt hatte wollte er für eine Weile vergessen. Ab und an trat Otabek etwas ungeschickt auf Yuris Füße aber er lachte es nur weg und irgendwann stellte er sich auf die Füße von Otabek, so wie er es früher bei seinem Bruder gemacht hatte, als sie Feste gefeiert hatten.   Nach einer Weile machten sie dann eine Pause und holten sich etwas zu trinken. Gerade als Otabek zahlte, unterbrach der Bürgermeister die Musik um zu den Leuten zu sprechen. Yuri hatte irgendwann erfahren, dass JJ nicht wirklich das Oberhaupt des Dorfes war und dass es einen Bürgermeister gab, aber als Prinz war JJ es gewohnt Anweisungen zu geben und die Dorfbewohner ließen dies zu. Alle Blicke gingen zu dem alten Mann, der darauf wartete, dass ihn alle ansahen.   „Meine lieben Bürger. Gleich ist es soweit. Die Sterne sind deutlich zu sehen und die ein oder andere Sternschnuppe ist auch schon vorbeigehuscht. Der Sternschauer wird wohl gleich beginnen und ich wollte euch raten, euch einen guten Platz zu suchen, um euch das Spektakel anzusehen. Mögen eure Wünsche in Erfüllung gehen und ihr Erfüllung in eurer Liebe finden!“   Mit diesen Worten mischte sich der Bürgermeister wieder unter die Menschen, die sich gerade in Gruppen aufteilten, um sich einen geeigneten Platz zu suchen. Yuri kannte sich nicht gut genug aus, um einen Platz vorzuschlagen, aber Otabek war ihm da einen Schritt voraus als er ihn an der Hand nahm und mitzerrte.   „Ich kenne da einen guten Platz. Komm mit“, meinte er nur und Yuri folgte ihm aufgeregt.   Durch das Gewusel der Menschen um sie herum, konnte er JJ entwischen, der abermals versucht hatte nauf ihn zuzukommen und nun stockte, als er sah, dass Yuri mit Otabek unterwegs war. Yuri erkannte wo Otabek ihn hinbrachte, als er den Wald ansteuerte. Damit sie etwas sehen konnte zauberte Yuri Lichter herbei, die vor ihnen herschwebten und den Weg erleuchteten. Doch Otabek führte ihn nicht zu der Lichtung wie Yuri angenommen hatte, sondern ganz woanders hin. Als sie aus dem Gebüsch kamen, kamen sie an einem kleinen See an, den Yuri bis jetzt noch nicht bemerkt hatte.   Die unzähligen Sterne spiegelten sich im See und Yuris Augen funkelten bei dem Anblick. Otabek führte ihn ans Ufer, wo sie sich dann hinlegten und einen freien Blick auf den Himmel hatte. Andere Paare hatten sich ebenfalls ums Ufer versammelt, aber es waren nicht so viele, als dass Yuri sich gestört gefühlt hätte. Er ließ die Feenlichter erlöschen damit sie nicht störten und blickte in den Himmel. Er hatte sich vorher nie wirklich für das Geschehen nachts über ihren Köpfen interessiert, aber seit er hier war, lernte er sich und die Umwelt neu kennen. Die ein oder andere Sternschnuppe war bereits zu sehen und die junge Fee deutete aufgeregt auf jede Einzelne.   Als der Sternschauer dann anfing konnte sich Yuri kaum halten. Verwundert starrte er in den hell erleuchteten Himmel und vergaß die Welt um sich herum. Als eine Hand die seine ergriff, wanderte sein Blick zu Otabek, der anstatt nach oben zu schauen, ihn anstarrte.   „Guck lieber in den Himmel! Das ist atemberaubend!“, rügte Yuri den Ritter, ließ aber seine Hand nicht dabei los.   „Du bist atemberaubender“, murmelte Otabek, aber Yuri hatte es deutlich gehört.   Hitze stieg ihm in die Wangen und er wandte den Blick ab, da er vor Verlegenheit den anderen Mann nicht mehr ansehen konnte. Eine Hand an seinem Kinn zwang ihn dazu den Blick wieder auf Otabek zu richten. Sie lagen immer noch auf der Wiese und ihre Bewegungen waren eingeschränkt, doch es störte Yuri nicht. Er sah Otabek fragend an als er zuerst nichts weiter sagte oder tat.   „Ich mag dich. Ich mag dich wirklich sehr. Ich weiß, dass wir uns kaum kennen, aber seit ich dich das erste Mal gesehen habe, hast du mich ohne Magie zu verwenden verzaubert. Du siehst so zierlich und zerbrechlich aus, aber du hast die Augen eines Kämpfers und eine temperamentvolle und satrke Seele.“   Yuri wusste nicht was er dazu sagen sollte. Oder eher er wusste genau was er sagen sollte, doch die Worte wollten nicht aus seinem Mund kommen. Doch dann riss er sich am Riemen und lächelte Otabek zuckersüß an.   „Ich mag dich auch sehr gerne, Beka“, murmelte er dann verlegen und Otabek wurde wegen des neuen Spitznamens ebenfalls etwas rot.   „Darf ich dich küssen… Yura?“, fragte Otabek und Yuri nickte nur schüchtern.   Otabek robbte näher an ihn und legte seine Hand an Yuris Wange, um so Yuris Gesicht näher an seines zu ziehen. Yuri schloss erwartend die Augen. Es würde sein erster Kuss werden und sein Herz schlug wie wild in seiner Brust. Doch an dem Abend würde Yuri noch lange auf einen Kuss warten.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)