supernatural to go von LiraJacobs (- Die etwas andere Stadt) ================================================================================ Kapitel 2: Danksahnung ---------------------- Raphael hatte es mal wieder geschafft. Die halbe Stadt versank im Chaos, weil der Erzengel es mal wieder mit seiner Lightshow übertrieben hatte. Stromausfall, und das nicht zum ersten Mal. Luzifer verschränkte die Arme vor der Brust, Gabriel schüttelte nur schmunzelnd den Kopf und Jack schaute schon fast bedrückt auf sein geliebtes goldenes Telefon, das er sich extra fürs Geschäft hat angefertigt und dank der fehlenden Elektrizität nicht funktionierte. Letzteres konnte aber gelöst werden, da Raphael einfach allgemein als Stromquelle für das Geschäft genutzt werden konnte. Ein Hamster im Rad oder sich abstrampeln auf einem Fahrrad waren keine Optionen gewesen. So war es möglich sogar noch Profit aus der Situation zu schlagen, denn jeder Depp besaß in der heutigen Zeit ein Handy und wenn überall sämtliche Backöfen, Mikrowellen und Kühlschränke ausfielen bestellten sich die Menschen gern mal eine Pizza oder zwei oder eben etwas komplett anderes. Es war auch egal, das Geschäft lief! Beim ersten Mal war es niemandem aufgefallen, das der Engel-Express für die Dunkelheit gesorgt hatte. Nach dem zweiten Mal war zumindest Mr. Crowley auf die Idee gekommen sich einen eigenen Seelenantrieb für seinen Club gegenüber zu zulegen. Aber das süße kleine Eis-Café von den Damen am Ende der Straße hatte kaum übernatürliche Möglichkeiten mit dem fehlenden Strom klar zu kommen. Ein Seelenessendes Engelchen und eine Göttin des Lebens konnten den menschlichen Geschäftsführerinnen da wohl kaum aushelfen. Aber man war ja gute Nachbarn und wollte der holden Weiblichkeit in dieser misslichen Lage zur Seite stehen, was in dem Fall hieß, das man Mad Sweeney, den Prügelknaben vom Dienst, dazu zwang drüben Schwerstarbeit zu Leisten und eventuell gefährdete Lebensmittel in Kühlautos zu verfrachten. Immerhin mussten die Engel beim Engel-Express die ganze Nacht die Stadt mit allem möglichen Kram versorgen! Am nächsten Morgen war Sweeney mürrisch im Laden erschienen und wischte Tische ab ohne ein Wort zu sagen. Obwohl, er schien immer mies drauf zu sein, das war also nichts Neues für den Kobold. Doch irgendwie traute sich sogar Grace nicht ihm auf den Wecker zu gehen. Gut für den gnadenlosen Engel, denn Mad war wirklich in keiner guten Stimmung um jetzt solch eine Nervensäge auch noch ertragen zu können, als plötzlich ein blonder Gast in dieser übertriebenen Frühe die Tür durchschritt: Caecilia, oder auch einfach Cill, die Inhaberin vom Eis-Café am Ende der Straße. Was wollte die denn hier? Sich etwa beschweren oder sich bei den falschen Leuten bedanken für die Unterstützung? Oder noch Schlimmer: Sie brauchte Hilfe um die Scheiße wieder von den Autos in die eigenen Kühlräume zu tragen! Was immer die Frau wollte, der Halbe Kobold ignorierte die Dame und putzte weiter die Tische und Stühle. „Entschuldigen Sie...“, fing Caecilia an den großgewachsenen Rothaarigen anzusprechen. Toll jetzt konnte Mad sie nicht mehr ignorieren! Obwohl eigentlich schon, aber er entschied sich, es nicht zu tun. „Die Geschäftsführer sind hinten, wie immer...“, grummelte er ihr entgegen und erwartete, das sie ging, was die Blonde allerdings nicht tat. Stattdessen stellte sie etwas auf einen der gerade gewischten Tische ab. Irritiert und skeptisch schaute der Kobold auf die Dose Sprühsahne mit Eierlikör-Geschmack, niedlich mit einer grünen Schleife umbunden. Sein Blick wanderte daraufhin zu der Blonden, die irgendwie verlegen wirkte. „Außerdem wollte ich Sie zum Essen einladen.“, fügte Caecilia zu ihrer Geste hinzu und Mad brauchte daraufhin eindeutig eine Kippe. Rauchen verboten? - Fuck You! Er musste seine Sucht jetzt einfach befriedigen sonst würde irgendetwas hier noch zu Bruch gehen und das würde am Ende Ärger geben den er sich sparen könnte. Einfach, weil er gegen diese Meute von Engeln hier keine Chance hatte und auch kein Bock hatte von den geflügelten Idioten Arschtritte zu kassieren! Er nahm einen Zug, wollte gerade antworten, da fiel Blondchen ihm direkt ins Wort. „Ok, dann morgen Abend um Acht vor dem Eis-Café.“, daraufhin machte sie sich so schnell es ging aus dem Staub, damit der Kobold ja keine Antwort mehr darauf geben konnte. Mad blieb erstarrt mit seiner Kippe in der Hand stehen. Hatte die Kleine gerade ein Date mit ihm klar gemacht? Wahrscheinlich würde jeder das so sehen. Er jedoch nicht. Denn er gedachte nicht diese Verabredung einzuhalten und es gab auch gute Gründe dafür: Erstens, er hatte darauf keinen Bock! Zweitens, sie war die Geschäftsführerin der Konkurrenz. Drittens, er hatte einfach kein Bock darauf! Aber die Sahne war schon eine nette Idee gewesen, besonders, da man mittlerweile von jedem wusste, was er oder sie eigentlich war und Blondie hatte sich wohl schlau gemacht, das Kobolde zur Gattung der Elfen gehörten und somit von Sahne sturzbetrunken werden konnte. Also war es so gesehen wie eine Flasche Wein verschenken, dazu dann noch mit einer mal anderen Geschmacksrichtung. Kreativ, das musste man der Frau lassen. Doch Mad würde sich wohl kaum irgendwo in eine Ecke stellen und sich mit dieser Dose volllaufen lassen. Sah doch albern aus. Ihm war da eindeutig ein Glas Whiskey mit Sahne lieber, als das hier. Er schnappte sich also die Sahne und brachte sie in den nächstbesten Kühlschrank. Plötzlich huschte eine Brünette aus dem Laden heraus. Anscheinend hatte Grace einen eiligen Auftrag. Ach, was interessierte ihn der gnadenlose Engel! Mad dachte sich also nichts dabei und erledigte an diesem Tag weiterhin seine Aufgaben so gründlich wie es ihm möglich war und mit so wenig Anschiss wie es möglich war. Immerhin wollte er von Luzifer nicht zerschnippt werden. Der war im allgemeinen bei dem skurrilen Haufen noch der Normalste von allen. Von dem Hochstapler aka Gabriel oder eben Loki sollte man gar nicht erst anfangen. Dann war da noch der Knilch mit den Stromausfällen namens Raphael, Jack von dem Mad immer noch nicht wusste, was er von ihm halten sollte, außer das er das Goldene Telefon von dem Engelchen mochte und diese Pinkhaarige namens Misha, die ihm fast noch mehr auf den Sack ging mit ihrer Armor-Scheiße als Grace mit ihrer übertriebenen, naiven Dummheit. Natürlich brauchte der Kobold zu diesem Leben einen Ausgleich und den fand er immer wieder bei den Bars von Crowley's schnuckeligem Imperium. Luzifer fand es zumindest immer amüsant, wenn sich der Dämon über den Kobold aufregte, aber auch nichts gegen diesen Unternehmen konnte, weil Mad Sweeney mehr oder weniger unter dem Schutz von Erzengeln stand. Auch noch eine Sache die den nordischen Halbgott innerlich quälte. Er... beschützt von Engeln, das klang doch absolut lachhaft! Am Abend, nachdem er sich eine nette kleine Schlägerei gegönnt hatte kam er nach Hause. Der Fernseher lief und er seufzte. Mad ging ins Wohnzimmer und fand dort den gnadenlosen Engel, wie er auf der Couch eingepennt war. Sie war zu seiner unfreiwilligen Mitbewohnerin geworden, der er auch noch sein Bett überließ, weil das Badezimmer direkt angrenzte und er kein Bock hatte jeden Morgen eine nackte Frau zu sehen. Natürlich war die Brünette hübsch anzusehen, aber nach ner Weile nervte es eben. Immerhin waren sie zudem auch noch Arbeitskollegen wider willen, dank dem Hochstapler. Irgendwie hatte Mad Hunger, kein Wunder, wenn man sich so viele Barhocker und Idioten zuvor als Boxsäcke missbraucht hatte. Er wusste, er hatte nicht viel im Kühlschrank, aber für ein Sandwich würde es schon reichen. Also machte er die Türe auf und … war gelinde gesagt überrascht. Das ganze Ding war mit Schlagsahne-Sprühdosen gefüllt. Aber wirklich alles! Sicherheitshalber schaute er auch noch ins Gefrierfach, ebenfalls zu gekleistert mit dem Mist! Er wollte gerade den gnadenlosen Engel unsanft wecken gehen, da fand er eine Notiz. Eindeutig von Grace geschrieben, deren Handschrift er mittlerweile kannte. Danke für alles. Mehr stand da nicht. Für alles? Was sollte das bedeuten? Soviel tat er doch gar nicht. Ja gut, er ließ sie bei sich wohnen, fütterte sie durch und im Laden half er bei Kleinigkeiten, die sie nicht schaffte zu tragen oder an die sie nicht ran kam, rettete sie allgemein vor herabstürzenden Dingen, weil klein Grace so dumm war auf den Regalen rum zu klettern statt ihn zu rufen oder einen ihrer Brüder. Eigentlich war jeden Tag irgendetwas bei dem er das Mädel retten musste und wo Mad so alles in seinem Kopf auflistete musste er seufzen. Langsam dämmerte es ihm. Grace hatte ihn schon mal gefragt, wie sie ihm danken könnte und er hatte es abgelehnt, weil er so was einfach nicht gewohnt war. Leute bedankten sich nicht bei mürrischen Schlägertypen wie dem Rothaarigen. Anscheinend hatte der gnadenlose Engel aber die Szene mit der Blonden und der Sprühsahne mitbekommen und das direkt mal als Anlass genommen ihm eine Wagenladung zu schenken. Jetzt wo er nochmal genau hinschaute war um jedes blöde Ding eine verfickte grüne Schleife gebunden. Das musste wirklich sehr viel Arbeit gekostet haben, außer irgendjemand hatte ihr dabei geholfen. Mad wusste nicht warum aber er fixierte skeptisch seine anderen wenigen Küchenschränke an, griff schließlich zu und öffnete einen davon. Er hatte nie viel darin stehen gehabt. Ein paar Töpfe, eine Packung Spagetti vielleicht, aber selbst dort war alles mit dieser blöden Sahne gefüllt! Der Kobold schüttelte entnervt den Kopf und wollte gerade die Türe wieder schließen, da fiel ihm der Kassenzettel auf der dort versehentlich rumbaumelte und wahrscheinlich beim hastigen rein stellen zwischen die Sahne geraten ist. Er schluckte bei der genauen Anzahl und was die Kleine im Endeffekt dafür ausgegeben hatte. Das war's wohl mit der Miete diesen Monat., dachte sich Mad und würde morgen wohl ein ernstes Wörtchen mit dem gnadenlosen Engel reden müssen, denn sein eigener Vermieter stand mehr auf Gold und Geldscheine und eher weniger auf Sprühsahne. Aber jetzt ließ er es gut sein, ging in sein Schlafzimmer, holte ne Decke und legte sie über die schlafende Frau. Sie hatte sich Mühe gegeben, das musste der Kobold einfach anerkennen. Dann nahm er sein Handy und informierte Jack, das man wohl ein bisschen Sahne zu verticken hätte und das er das bitte morgen aus Mads Wohnung holen könnte und nicht sofort, weil der Kobold jetzt erst mal Duschen gehen wollte. Nachdem die genaue Zeit ausgemacht wurde legte er auf und ging noch mal an den Kühlschrank holte sich mal sechs Flaschen von dieser Sahne mit seinen Pranken heraus. Wenn er das Zeug schon im Haus hatte musste er das auch nutzen! Außerdem wer würde ihn jetzt dabei beobachten, wie er sich mit Schlagsahne besoff? - Niemand! Denn sein Schlafzimmer konnte er immerhin abschließen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)