Someone who cares about you von Dolly-Bird ================================================================================ Kapitel 6: Glücklich sein ------------------------- Einige Wochen waren vergangen und Zeref und Gerard hatten sich angefreundet. Gerard vertraute dem anderen mittlerweile so sehr, dass er ihm erzählte warum er sein Augenlicht verloren und desorientiert auf der Straße herumgeirrt war. Als Kind wurde er entführt und in ein Labor gebracht, mit vielen anderen Kindern. Es wurden verschiedene Experimente und grausame Rituale an den Kindern durchgeführt. An dem Tag, an dem Zeref ihn gefunden hatte war Gerard zu seinem Glück draußen, denn aus ihm unbekannten Gründen war die komplette Anlage explodiert. Gerard hatte sich immer wieder gegen die Wissenschaftler gewehrt und versucht zu fliehen, dafür wurde er immer bestraft. Eines Tages hatten seine Bestrafer es so übertrieben, dass sie die Hornhaut seiner Augen verletzten. Seit diesem Tag war er blind. Doch Gerard hatte gelernt seine Umgebung mit seinen anderen Sinnen zu „sehen“. Gerard fand sich mittlerweile in Zerefs Wohnung ohne Probleme zurecht. Dieser hatte ihm noch am nächsten Tag Kleidung gekauft. Eigentlich hatte er den Jüngeren mitnehmen gewollt, aber dieser hatte abgewehrt. Wer wusste schon ob er nicht vielleicht doch gesucht wurde. So hatte Zeref sich ergeben und war allein losgezogen. Als er wieder kam war er vollbepackt mit Tüten. Gerards Meinung nach war das viel zu viel, aber der andere hörte bei diesem Thema nicht auf ihn. Stattdessen hatte er seinen Schrank umgeräumt und genug Platz für seinen neuen Mitbewohner geschaffen. Nun saßen sie auf dem großen Sofa im Wohnzimmer, auf dem Zeref nach wie vor schlief. Freiwillig. Gerard hatte irgendwann aufgegeben dagegen zu protestieren. Leise Musik erfüllte den Raum. Gerard war dabei einzudösen als Zeref ihm in die Seite piekte, nachdem der Jüngere nicht reagiert hatte als er ihn angesprochen hatte. Gerard zuckte zusammen und ein leises Kichern drang aus seiner Kehle. Verwundert hob Zeref seine Augenbrauen und wiederholte die Geste. „Was machst du da?“, fragte Gerard halb lachend, halb verschlafen. Der Angesprochene antwortete nicht. Sein Mitbewohner war also kitzlig? Ein böses Grinsen schlich sich auf seine Lippen und ehe Gerard sich versah lag er mit dem Rücken auf dem Sofa, Zeref über ihm und begann ihn zu kitzeln. Lachend wand sich der Jüngere unter ihm um diesen Fingern zu entkommen, aber Zeref kannte kein Erbarmen. Erst als Gerard atemlos nach Luft schnappte ließ er von ihm ab. Mit einem Mal schlug die Stimmung um. Zerefs Herz begann immer schneller zu schlagen als er Gerard betrachtete, der mit tränennassen, geröteten Wangen unter ihm lag, ein Lachen auf den Lippen und sich immer noch leicht wand. Plötzlich stellte Zeref sich vor der andere würde sich vor Lust vergehend unter ihm winden und… Augenblicklich sammelte sein Blut sich in südlicheren Regionen. Er schluckte und war froh dass Gerard das nicht sehen konnte. Dieser hatte auch mitbekommen dass etwas anders war. Verwundert richtete er sich auf und wollte fragen was los sei, als sein Knie versehentlich gegen Zerefs Schritt drückte und dieser ungewollt keuchte. Sofort schlug er sich eine Hand auf den Mund und starrte den Jüngeren erschrocken an. Gerard runzelte fragend die Augenbrauen. Hatte er das gerade richtig gehört? Ein kleines, dreckiges Grinsen umspielte seine Mundwinkel als er sein Knie dieses Mal beabsichtigt und mit mehr Druck nach oben drückte. Die Reaktion ließ auch nicht lange auf sich warten. Ein unterdrücktes Stöhnen drang an seine Ohren. Gerard wollte mehr davon hören und wiederholte die Bewegung. Zeref schnappte nach Luft, und drückte das Bein des anderen nach unten. Gerard setzte sich hin und suchte mit seinen Händen nach dem anderen. Er konnte sich schon denken dass dieser nun verschwinden wollen würde, aber das würde er nicht zulassen. Schließlich hatte es ihn auch nicht gerade kalt gelassen. Sanft legte er seine Hände auf Zerefs erhitzte Wangen. „Es ist okay“, lächelte Gerard, „mir geht es doch auch nicht anders.“ Er lehnte sich nach vorne und fing Zerefs Lippen zu einem Kuss ein. Beide durchfuhren heißkalte Schauer. Sie waren sich nicht sicher ob es Liebe war zwischen ihnen, aber es war mehr als Freundschaft. Sie gaben sich Halt und waren füreinander da. Als sie sich atemlos voneinander lösten fragte Zeref mit einem verschmitzten Grinsen: „Darf ich nun das Bett mit dir teilen?“ Gerard schmunzelte ob der Zweideutigkeit der Worte. „Ich bitte darum.“ +~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+ Einige Wochen waren vergangen und Gray wurde aus dem Krankenhaus entlassen. Er wohnte seit ein paar Tagen nun schon bei Natsu. Auch wenn dieser immer wieder beteuerte dass er sich gerne um den Jüngeren kümmerte glaubte Gray ihm nicht. Er fühlte sich wie eine Last die er dem anderen aufbürdete. Natsu war gerade einkaufen und Gray schnitt das Gemüse für das Mittagessen. Wenigstens etwas das er tun konnte. Es fiel ihm schwer sich aus dem Rollstuhl zu hieven wenn er ins Bett wollte, oder duschen. Selbst beim Anziehen hatte er Probleme. Natsu war immer zur Stelle, half ihm wo er konnte. Mit roten Wangen dachte Gray daran als er zum ersten Mal in Natsus Wohnung duschen wollte. Dieser hatte extra einen Hocker in die Dusche gestellt und Gray darauf gesetzt. Allerdings war es für ihn unmöglich seine Hose auszuziehen und so half Natsu ihm wortlos. Dieser schloss sogar extra seine Augen als er dem Jüngeren auch die Boxershorts auszog. Dadurch konnte er Grays knallrotes Gesicht auch nicht sehen. Ohne es zu merken stiegen ihm Tränen in die Augen. Er fühlte sich einfach nur nutzlos und hilflos. Natsu sagte ihm zwar dass er mit der Zeit selbstständiger werden würde, aber Gray zweifelte an seinen Worten. Auch war der andere immer zur Stelle um ihn zu trösten wenn ihm alles zu viel wurde. Wieder wurde er von Zweifeln und Selbstmitleid überschwemmt. Er zuckte erschrocken zusammen als sich zwei Arme von hinten um seine bebenden Schultern legten. Warmer Atem streifte sein rechtes Ohr: „Hey, was ist denn los?“ Gray krallte seine Finger schluchzend in die Unterarme des anderen. „Ich…ich…hatte mir mein Leben…ganz anders vorgestellt.“ Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Natsu löste sich von Gray und umrundete den Rollstuhl um vor ihm in die Hocke zu gehen. Zärtlich zog er Grays Hände von dessen Gesicht und nahm sie in seine. Er lächelte warm. Der Jüngere senkte seinen Kopf und flüsterte: „Ich wollte doch nur glücklich werden…“ Plötzlich sprang Natsu auf und funkelte Gray mit seinen grünen Augen an: „Sag nicht sowas! Du willst glücklich sein? Dann lass mich dich glücklich machen!“ Stille breitete sich zwischen ihnen aus. Natsu hatte nie vor dem Jüngeren seine Gefühle so zu offenbaren und Gray war sprachlos. Natsu wollte ihn glücklich machen? „Was…meinst du…damit?“, fragte er leise. Der Angesprochene seufzte leise und ging wieder in die Hocke. Er nahm Grays Hände wieder in seine und sah diesem in die dunkelblauen Augen. Der Jüngere hatte das Gefühl als würde er ihm direkt in die Seele schauen. „Genau das“, lächelte Natsu. „Ich will dich glücklich machen, mit allem was dazu gehört.“ Natsu senkte seinen Blick, nahm all seinen Mut zusammen und sagte die Worte, die Gray dachte sie nie gesagt zu bekommen: „Ich habe mich in dich verliebt, Gray. Auch wenn du es immer noch nicht glauben willst, ich sage es gerne so oft bis du mir glaubst, der Rollstuhl ist mir egal. Ich liebe dich, so wie du bist, mit allem was dazu gehört. Also bitte, lass mich dich glücklich machen.“ Sein Blick wurde flehend. „Natsu…“, hauchte Gray atemlos. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. War das wahr? Passierte das gerade wirklich? Gray stemmte sich aus dem Rollstuhl und sank vor dem anderen kraftlos auf seine Knie. Haltsuchend klammerte er sich an ihn und drückte seine Lippen unbeholfen auf Natsus. But piece by piece, he collected me Up off the ground, where you abandoned things And piece by piece, he filled the holes That you burned in me The End Kelly Clarkson – Piece by Piece Ich hoffe euch haben diese drei kleinen Geschichten gefallen! Über ein Review würde ich mich sehr freuen :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)