Link Start - Das Sword Art Online RPG von JAKOzZ ================================================================================ Kapitel 1: Restart ------------------ Link Start – Das Sword Art Online RPG First Arc: The Very Last Dawn! Chapter One: Restart! Niemand rührte sich. Die Zeit war stehen geblieben. Fassungslos starrten die Krieger auf den Horror, der sich vor ihnen zeigte. Das angsteinflößende und ohrenbetäubende Geräusch eines in Scherben zerbrechenden Spiegels hallte durch den Saal. Illfang der Koboldlord hatte mit einem brutalen Hochgeschwindigkeitsangriff mehrere Personen auf einmal niedergestreckt. Zwei Spieler lösten sich regelrecht in Luft auf. Nur für einen kurzen Moment waren blau schimmernde Bruchstücke zu erkennen. Doch letztendlich blieb nichts mehr von ihrem Körper übrig. Entsetzliche Stille machte sich breit. Keiner der Überlebenden war in der Lage sich zu bewegen. „W-W-Was war das für eine Attacke?“ Izuku, ein junger Mann und Neuling an der Front, zitterte am ganzen Körper. Voller Panik suchte er die Blicke seiner Kameraden, in der Hoffnung, dass ihm irgendjemand antworten würde. … „Unvorhersehbarer High-Level Fernkampf-Katana-Skill – Tsumujigurama!“ Sofort fielen alle Blicke auf den Sprecher. Titanenjäger Robin. Sein Gesicht war in Dunkel gehüllt. Izuku brüllte ihn an. „Was ist mit unseren Freunden passiert? Wo sind sie hin? Was…?“ Doch weiter kam er nicht. Ihr furchtbarer Gegner hatte sich erneut aufgerichtet. Die wilden Augen funkelten in tödlichem Rot. Grausame Furcht übermannte die gesamte Truppe. Wie sollten sie dieses Ungetüm jetzt noch besiegen können. Sie waren verloren… BAM! BAM! BAM! Alle Spieler schreckten zusammen. Pistolenschüsse knallten durch die Luft. „Nun reißt euch endlich mal zusammen, Grünschnäbel. Das is‘ ja ‘ne Schande, was ihr hier abgebt.“ Mutigen Schrittes ging Shizuo Heiwajima dem Ebenenboss entgegen. Seine Pistole hielt er fest in den Händen und ein wildes Grinsen lag auf seinem Gesicht. Sofort erwachten die Spieler aus ihrem Trauma. Der Heerführer hatte gesprochen. Er brauchte ihre Hilfe. Halbherzig formierte sich die Einheit neu. Doch kein Mut flackerte auf. Keine Hoffnung schimmerte in ihren Augen. Nur die Angst begleitete sie noch immer. Die Angst. Die Angst zu versagen. Die Angst zu verlieren. Die Angst… … … … …zu sterben… … ~Ein Monat zuvor~ Der Wind wehte sanft über die grünbeschichteten Hügel. Das Gras bog sich leicht. Vogelgezwitscher war zu vernehmen. Die Natur befand sich im Einklang mit der Welt, die sie umgab. Ein hochgewachsener Mann mit dunkelblauem, strubbligem Haar stand inmitten der weiten Fläche und betrachtete eine Lilie, die soeben vor ihm in voller Pracht erblühte. Fasziniert blickte er auf die Schönheit, die sich in tausenden Farben über die Landschaft erstreckte. Es wirkte wie ein Traum. Ein Traum. … In seinen Gedanken blitzten Bilder und Emotionen auf. Eine Krankheit. Schreiende Menschen. Ein unüberwindbarer Gegner. Ein Krieg. Schnell schüttelte der Mann seinen Kopf, als wollte er die seltsamen Erinnerungen verdrängen. „Was war das?“ Sein nachdenkliches Murmeln wurde übertönt durch das laute Lachen, das zu ihm hallte. Dann rief plötzlich jemand seinen Namen. „Kalem! Kalem Mekhar! Hey, was stehst du da so rum?“ Der Blick des Mannes fiel auf eine kleine Gruppe Menschen. Seine Freunde. Ein Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. Da war Zaraki Tsuyoku, ein wahrer Koloss. Immer fröhlich und treu. Dann gab es noch Ruby, seine Angebetete. Etwas locker mit dem Mundwerk, doch rein in der Seele. Auch dabei war Jack, der sich gern selbst als Lord bezeichnete. Ein besonnener Weggefährte. Und nicht zu vergessen Robin, der Titanenjäger, der immer hilfsbereit war und ein offenes Ohr für jeden hatte, der seinen Rat benötigte. Sie gingen durch dick und dünn und würden sich niemals trennen. So hoffte es Kalem Mekhar zumindest. Erneut wanderten seine Gedanken für einen kurzen Moment zurück zu den Erinnerungsfetzen. Robin warf ihm einen schnellen Blick zu, doch sagte nichts. Stattdessen sprach Zaraki: „Hey, Kalem! Wir wollen wieder in die Stadt zurück. Dort gibt es lecker Schweinefleisch.“ Ruby lachte. „Natürlich denkst du wieder nur ans Essen. Was denn auch sonst. Dieses Mal bezahle ich aber nicht.“ Zaraki schien bestürzt. „Was? Natürlich musst du nicht bezahlen. Ich hatte beim letzten Mal nur meine Geldbörse irgendwo liegen lassen.“ Ruby reagierte gespielt gereizt. „Natürlich. Weil man hier seinen Geldbeutel ja auch überhaupt nicht über ein System aufruft.“ Zarakis Gesicht färbte sich vor Peinlichkeit rot. Doch bevor Ruby noch Einen draufsetzen konnte, unterbrach sie Kalem liebevoll. „Wir sollten tatsächlich aufbrechen“, er hatte nebenbei sein Ingame-Menu geöffnet, „Die Uhr sagt an, dass es bald dunkel wird. Dann wird es bestimmt gefährlich, draußen umher zu irren.“ Die anderen stimmten ihm zu. GONG! Gerade, als sie sich auf den Weg machen wollten, erschallte ein lauter Ton. Ruby blickte sich verwirrt um. „Was war denn das jetzt? Robin antwortete ruhig: „Das kam aus der Stadt der Anfänge. Ich vermute mal, die große Glocke erklingt. Es ist genau 21 Uhr. Vielleicht startet ein spezielles Event.“ GONG! Zaraki schien aufgeregt. „Oh man, oh man! Dann müssen wir schnell dort sein. Ich will das Ereignis nicht verpassen. Lasst uns rennen.“ GONG! Ruby grinste neckisch. „Du und Rennen? Hör ich da richtig? Du kippst doch nach 100 Metern um.“ GONG! Zaraki schien empört. „Waaaas? Nun hör mal! Ich weiß ja nicht…“ ZZZZZZZZZT!!!!!! Ein greller Blitz flammte auf. Plötzlich befand sich die Gruppe um Kalem Mekhar direkt auf dem zentralen Platz der Stadt der Anfänge. Doch sie waren nicht allein. Um sie herum tummelten sich abertausende Spieler. Wohlmöglich sogar alle, die sich derzeit in diesem Spiel befanden. Ruby war geschockt. „Was zum Henker war das denn?“ Zaraki hingegen grinste. „Oh Junge! Vielleicht geht jetzt das Event los. Doch seinen Enthusiasmus schienen nicht viele zu teilen. Die meisten Spieler wirkten verwirrt, wenn nicht sogar verängstigt. Lautes Gemurmel machte sich in der Menge breit. ... Plötzlich verstummte die Masse mit einem Mal. Die Luft begann zu vibrieren. Der Himmel färbte sich blutrot. Die Erde bebte. Vereinzelt begannen Spieler in Panik auszubrechen. Was war hier nur los? Ein Mann namens Akatsuki Osawa rief wütend: „Was soll der Mist? Wollen die uns Angst einjagen?“ Niemand wusste eine Antwort. WUSH!!! Schreie! Vereinzelte Schreie hallten über den Platz. Eine riesige Gestalt war direkt über ihnen aufgetaucht. Sie trug eine lange Kutte in der gleichen blutroten Farbe wie der Himmel über ihnen. Das Gesicht war tief in der Kapuze verborgen. Die Hände waren weit ausgebreitet, als wollte der oder diejenige den gesamten Platz mit all seiner Präsenz umfassen. War dies ein Admin? Für einen kurzen Moment herrschte Schweigen. Eine unerträgliche Stille. … … … Dann ertönte eine tiefe Stimme, die durch Mark und Bein glitt. Eine Stimme, die tief in die Herzen der Spieler zu sprechen schien. Eine Stimme, die voller Gewalt die Seele umschloss und sie verzagen ließ. „Gamer! Willkommen!“ Etwas rührte sich. Einzelne Spieler verengten ihre Augen zu schlitzen. Blitzschnell blickte sich Kalem Mekhar um. Ein Mädchen mit dunkelblondem Haar, die ihre Kapuze weit ins Gesicht zog. Eine Frau mit langem, schwarzem Haar, die ihre Hände zu Fäusten ballte. Ein Mann mit nacktem Oberkörper, der ernst zur Gestalt hochblickte. Doch das waren längst nicht alle. Er beobachtete zwei Personen in einem dunklen Gang, die dem Spektakel ebenfalls gebannt beiwohnten. Eine Frau und ein Mann. Er kannte sie. Dann hefteten sich seine Augen an Robin. Dieser spürte es also auch. Dieses Gefühl. Dieses seltsame Gefühl eines… …Déjà-vus. Mit einem Mal sprach die Stimme weiter. „Aincrad, Yggdrasil und viele weitere Ortschaften, die euch bekannt sind, wurden von mir gewalttätig übernommen. Ab sofort herrsche ich über dieses Spiel. Und ihr seid meine Marionetten. Ihr müsst tun, was ich euch sage.“ Sofort schwang die Stimmung um. Erneut machte sich Gemurmel breit. Doch jetzt wirkten die Spieler eindeutig irritiert. Was hatte dies zu bedeuten? Gewaltsam übernommen? Ein junger Mann, Ishakson war sein Name, machte seinem Ärger Luft. „Macht mal hin! Ich muss gleich Abendessen. Und wehe meine Lasagne ist verbrannt.“ Der Spieler erntete vereinzelte Rufe der Zustimmung und so langsam gaben auch andere ihren Unmut bekannt. Doch Kalem Mekhar und Robin starrten mit weit aufgerissenen Augen gen Himmel. Die Personen, die Kalem vorhin noch beobachtet hatte, machten es ihnen gleich. Sie alle realisierten es. Sie begriffen jetzt… Sie erinnerten sich. Denn sie hatten all das schon einmal vernommen. Sie wussten genau, was als nächstes kam. „Jeder von euch sollte die Tragödie kennen, die sich einst hier ereignete. 10.000 Spieler wurden zum Release von Sword Art Online in eben jenes Spiel eingesperrt und darin festgehalten. Letztlich konnte die Situation entschärft werden und die meisten Spieler durften in ihr reales Leben zurückkehren. Desweiteren wurde die Technologie des AmuSphare entwickelt, was verhindern sollte, dass solch ein Terror sich je wiederholte. Diese Annahme ist falsch. Das AmuSphare besitzt eine gewaltige Schwachstelle. Es empfängt Funkwellen. Sobald man versucht, eure Verbindung zum Spiel zu trennen, wird euer Gehirn durch ausgesendete Molekularpartikel attackiert. Dies endet in einer kompletten Fragmentierung eurer Hirnzellen. Die Partikel werden von geheim positionierten Teilchenbeschleunigern verschickt. Macht euch also keine Hoffnungen auf Rettung. Der Wille des großen Akihiko Kayaba lebt weiter. In mir! Ich habe das Cardinalsystem komplett neu strukturiert und fortan ist es euch nicht mehr möglich, euch selbstständig aus dem Spiel auszuloggen.“ … … … Die ehemaligen Gefangenen erinnerten sich an die Stille, die sich nun wie ein Virus ausbreitete. Diese unheimliche Stille. Entsetzlich. Verzweifelnd. Tödlich. Man konnte hören, wie einige Ungläubige ihr Menu aufriefen, um sich von dem Unheil zu überzeugen. Doch nach und nach verstand jeder. Sie waren gefangen. In der virtuellen Welt. Es gab kein entkommen. „Ihr befindet euch zwar in einem Spiel…“ Die Blicke tausender Spieler richteten sich voller Angst ein letztes Mal zu der Gestalt am Himmel. „…aber es ist nicht dazu gedacht, gespielt zu werden.“ Mit einem Mal brach Panik aus. Vereinzelte Spieler sackten zusammen. Andere weinten. Sie alle begannen zu realisieren, was die Gestalt ihnen sagte. Die Stimme erklang ein letztes Mal. Eiskalt und ohne Rücksicht. „Ich sprach vorhin von einer Tragödie, die sich nicht wiederholen sollte. Ich bedauere euch mitzuteilen, dass ihr nun in genau solch einer gefangen seid. Haltet fortan eure HP stets im Blick. Sollte es passieren, dass sie eines Tages einmal auf 0 fallen, dann…“ Die Gestalt machte eine unendlich lange Pause. Doch sie alle wussten bereits, was kommen würde. Sie alle wussten nun, welcher Terror ihnen bevor stand. Aus welchem Alptraum sie nicht mehr entkommen konnten. … dann werdet ihr nicht nur hier, sondern auch im realen Leben endgültig und ohne Wiederkehr sterben.“ … To be continued... Kapitel 2: The Death Game begins -------------------------------- Link Start – Das Sword Art Online RPG First Arc: The Very Last Dawn! Chapter Two: The Death Game begins Versagen. Verlieren. Sterben. … WUSCH!!!! Rotes Schimmern. Augen eines Monsters. Rasender Tod! Illfang, der Boss der ersten Ebene, raste mit brachialer Geschwindigkeit auf die Spieler zu. Sein Ziel war eindeutig Party C, denn diese stand ihm am Nächsten. „HALTET DIE FORMATION!!“ Shizuo Heiwajima brüllte knappe Befehle an die Front. Voller Kampfeslust biss er die Zähne zusammen. Sie waren so nah dran. Es wurden bereits drei HP-Leisten des Bosses vernichtet. Die Letzte befand sich inzwischen schon im roten Bereich. Doch seit dem Wechsel des Angriffsmusters kamen die Spieler nicht mehr an ihn heran. Illfang kämpfte wie eine wilde Bestie. Bei diesem Gedanken musste der Heerführer unwillkürlich lachen. Nein! Es war keine wilde Bestie. Eher ein verwundetes Tier, das seinem unausweichlichen Tod entgegen blickte. Dann motivierte er seine Kameraden aufs Neue: „Zeigt mal ein wenig Ehrgeiz, Leute! Das Vieh stiehlt uns noch die ganze Show.“ Inzwischen hatte das Monster die erste Kämpferreihe erreicht. Die gesamte Party, angeführt von der stillen Akira Sogrates, sprang auseinander, als Illfang sein Nodachi vor ihnen in den Boden rammte. Ein tödlicher Angriff. Akira selbst machte in der Luft eine kurze Pirouette und schoss zwei kleine Schüsse mit ihrer Glock ab. Kein Schaden. Der Boss hatte nicht einmal Zeit dafür verschwendet sich zu ihr umzudrehen. Stattdessen sprintete er direkt auf Feuerfaust zu, der einem weiteren Angriff geschickt auswich. Die Frau unter der Kapuze knirschte mit den Zähnen. Ihre Situation war merklich schlecht. „Gut so. Wir halten uns weiter an die Strategie!“ Der Ruf kam von weiter hinten. Katsuragi Yato hatte seinen Blick berechnend über die gesamte Fläche schweifen lassen. Was in seinem Kopf vorging, konnte man nur erahnen. Doch er versuchte so gut es ging, die einzelnen Truppen zu koordinieren. Ihm zur Seite stand die Kriegerin Saya. Sie beide hatten dem Heerführer zu einer Strategie geraten, die auf kontinuierliches Ausweichen setzte. Solange man in Bewegung war, konnte der Boss einen auch nicht treffen. Akira erinnerte sich an die tagelangen Diskussionen. Ihr Blick fiel auf Kalem Mekhar, der mit seinem Support-Trupp alle Hände voll zu tun hatte, die Verletzten zu heilen. Während Yato und Saya eine 100%-Ausweichstrategie bevorzugt hatten, wollte Kalem lieber auf eine weniger risikoreiche Variante setzen. Letzten Endes entschieden sie sich allesamt widerwillig darauf, eine Kombination aus beiden Ideen zu entwerfen. Bis jetzt ist dieser Plan auch vollends aufgegangen. Doch als Illfang seine Axt und sein Schild weggeworfen und zu seinem Nodachi auf dem Rücken gegriffen hatte, änderte sich die gesamte Lage schlagartig. Die Attacken des Bosses waren nun viel unvorhersehbarer und mächtiger. Insbesondere ein Skill machte ihnen furchtbare Angst, weshalb sich niemand in seine unmittelbare Nähe traute. Tsumujigurama. Zwei Spieler mussten bereits sterben. Das „Death Game“ hatte begonnen. WUMMS!!!! „AAAAAAAAAAAAARRRRRRRGHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!“ Ein schmerzverzerrter Schrei zog sich wie eine Schneise durch den Saal. Illfang hatte einen Spieler mit seiner brutalen Klinge getroffen. Feuerfaust. Ein enormer Riss zog sich über seinen blanken Körper. Die HP-Leiste stürzte in den tiefroten Bereich. „VERDAMMT! HEILT IHN!“ Shizuos wilde Augen flackerten zu Kalem. Dieser reagierte sofort. „Heiler-Truppe! Alle auf Feuerfaust konzentrieren!“ Seine Kameraden machten sich sofort ans Werk. Shadfrost, Ishakson und Alice richteten ihre Magie so schnell sie konnten auf den Verwundeten. Dieser krümmte sich noch immer am Boden. ZZZZZT! Illfang war erneut über Feuerfaust aufgetaucht. Die Spieler standen zu weit weg. Niemand konnte unmittelbar eingreifen. Akira riss geschockt ihre Augen auf. Da war es wieder! Der grausame Katana-Skill! TSUMUJIGURAMA! Das Nodachi schimmerte Purpur. Die Klinge raste nieder. Alles zu spät. KLONK!!!! Eine gewaltige Druckwelle breitete sich aus. Schwert prallte auf Schwert. Zwei Personen standen zwischen Illfang und Feuerfaust. „Nun reicht es aber, Freundchen.“ Levi, Mitglied der Party B, hatte sich dem Angriff wagemutig entgegen geworfen. Sein eiskalter Blick durchbohrte den Ebenenboss regelrecht. Tatsächlich gelang es ihm, den Katana-Skill zu kontern. Doch dies war ihm nicht allein möglich gewesen. Hinter ihm grinste eine massige Gestalt. „Ich sagte doch, Ausweichen liegt mir nicht so.“ Zaraki Tsuyoku lachte herzhaft. Auch er hatte sich mutig vor die brutale Attacke geworfen und hatte somit unweigerlich Levi, der sich im gleichen Moment vor ihm positioniert hatte, einen Halt geboten, sodass dieser einen perfekten Block ausführen konnte ohne zurückgeschlagen zu werden. Die Spieler lächelten erleichtert. Das nannte man wohl ungeplantes Teamwork. KNACK!! „Oh, Vermaledeit!“ Sekunden nach der aufkommenden Freude geschah das nächste Unglück. Levis Waffe konnte dem Druck nicht lange Stand halten. Mit einem splitternden Geräusch zerbrach die Klinge in tausend Stücke. Nun waren die beiden Retter selbst dem Ungetüm schutzlos ausgeliefert. „Jetzt sind wir dran!!!“ Mit lautem Geschrei stürmten die vereinten Angriffstrupps, allen voran Izuku, auf Illfang zu, bevor dieser die neue Situation realisieren konnte. Destiny zog die Aufmerksamkeit des Bosses auf sich, indem sie einen mächtigen Schlag ausführte und ihn direkt an seinen Fersen traf. Kurzerhand nutzte Akatsuki Osawa die Gelegenheit und richtete Schaden an der Frontseite des Monsters an. Endlich war es soweit. Sie konnten Illfang angreifen. Der Moment war gekommen. Der Moment, in dem die Gefangenen Aincrads sich erheben würden. Der Moment, der das Schicksal aller Spieler einläutete. Niemanden hielt es mehr auf seiner angestammten Position. Sie alle schürten Hoffnung. Sie alle fassten Mut. Titanenjäger Robin und Lord Jack hämmerten mit ihren Waffen auf den Gegner ein. Rumpelstielzchen und Josaku wichen in glänzender Manier einem Konter aus. Saber Mortis und Illumi vernichteten soeben die letzten Ruin Kobold Sentinels, die kaum noch jemand beachtet hatte. „Oh nein. Wir brechen auseinander.“ Kalem Mekhar blickte bestürzt auf das Schauspiel vor ihm. Auch Saya biss sich auf die Lippen. „Wir müssen sie aufhalten, sonst war alles umsonst.“ Katsuragi Yato blickte zuerst zu ihr, dann auf Kalem und schließlich auf Shizuo Heiwajima, der ebenfalls nach vorne gestürzt war und mit einem irren Lachen Kugel für Kugel auf den am Boden liegenden Illfang abfeuerte. Erschöpft atmete er aus. „Wenn selbst der Heerführer seinen Posten verlässt, um an der Front mitzumischen, dann können wir wohl nicht erwarten, dass es ihm seine Untergebenen nicht gleich tun.“ Kalem verstand und ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen. „Manchmal ist Angriff eben doch die beste Verteidigung. Besonders bei solch einem unkontrollierbaren Anführer.“ Währenddessen tobte das Chaos an der Front. Die meisten Spieler dreschten regelrecht auf den vermeintlichen Ebenenboss ein. Dieser besaß keine Verteidigung mehr. Die HP-Leiste war auf ein Minimum reduziert. Jeden Moment war es soweit. Der Sieg lag in greifbarer Nähe. GROOOOOOAAAAAAAAAAARRRR!!!! Ein letztes Aufbäumen des Koboldherrschers. Das markerschütternde Gebrüll drang durch den Körper eines jeden Spielers. Sie konnten sich nicht rühren. Illfang erhob sich. Seine Hand griff nach dem am Boden liegenden Nodachi. Die Augen funkelten mordlüsternd. WUMMS! WUMMS! WUMMS! Stampfenden Schrittes machte er sich auf Richtung NVE. Dieser riss schockiert die Augen auf. Warum er? Ausgerechnet er? Warum hatte er immer so viel Pech! Das gab es doch nicht. Das Monster befand sich innerhalb weniger Sekunden vor ihm. Es gab kein Entkommen. … … … Langsam holte Illfang mit seinem Schwert aus. Seine Augen waren fest auf NVE gerichtet. Er beachtete seine restliche Umgebung nicht. „Das ist meine Chance!“ Der Stun hatte sich bei allen Spielern gleichzeitig gelöst. Doch Akatsuki Osawa war der erste, der reagierte. „Ich hole mir den Last Hit! Muhahaha!“ Blitzschnell raste er auf den Boss zu, der noch immer all seine Aufmerksamkeit NVE widmete. Dieser merkte, wie er sich wieder rühren konnte und versuchte dem herunter rasenden Schwert mit einer Vorwärtsrolle auszuweichen. BAM!!!!!!!!!! Gerade als Akatsuki Osawa das Ungetüm von hinten erstechen wollte, prallte er mit NVE zusammen. Doch das war perfektes Timing. Aufgrund des Zusammenpralls hatte Illfang seinen Angriff um Haaresbreite verfehlt, da sein Motion-System ihm vorgeschrieben hatte, dass NVE noch ein Stückchen weiter rollen würde. Letzten Endes hatte NVE doch einmal Glück gehabt. Doch keiner der anderen Spieler bemerkte diesen verblüffenden Zufall. Sie stürzten erneut auf den Boss. „Macht ihn kalt, Grünschnäbel! Das ist unser Sieg! Sollen sie uns doch in diesem Spiel einsperren wie sie wollen. Wen kümmert’s! Wir werden eh jeden plätten, ‘ne? LASST’S KNACKEN!!!“ Mit wilder Entschlossenheit führte Shizuo Heiwajima seine Schützlinge ein letztes Mal in den Kampf. Seine Pistole knatterte. Schwerter klirrten. Pfeile surrten. Dies war der endgültig erste Sieg, den die Spieler errungen! Es war vollbracht! Die erste Schlacht Aincrads war geschlagen. „CONGRATULATIONS!!“ Nachdem Illfang in abertausende blaue Scherben zersprang, prunkte über der gesamten Gruppe der Schriftzug, der ihren Erfolg bewies. Sie hatten gewonnen. Erschöpft sanken sie allesamt zu Boden. Ein Monat voller Pein lag hinter ihnen. Keine Zeit der Ruhe. Klägliche Hoffnung auf Freiheit. Die Angst vor dem Tod. All das hatte sie die letzten Wochen begleitet. Doch nun waren diese negativen Gefühle wie weggeblasen. Ein Schimmer am Horizont war zu erkennen. Das Ziel, alle hundert Ebenen Aincrads zu erobern, wurde plötzlich möglich. Sie alle realisierten gleichermaßen, was sie am heutigen Tage erreicht hatten. Gemeinsam konnten sie das „Death Game“ bezwingen. Gemeinsam konnten sie bis an die Spitze des fliegenden Schlosses gelangen. Gemeinsam. Gemeinsam. Gemeinsam… … … … … oder nicht? To be continued Kapitel 3: Allying ------------------ Link Start – Das Sword Art Online RPG First Arc: The Very Last Dawn! Chapter Three: Allying ~ 09. Juli 2031, 11:36 Uhr, Urbus ~ Der Garten in Urbus, die Hauptstadt der zweiten Ebene, war wirklich eine Augenweide. Blumen in aller Farbenpracht erstreckten sich über eine Fläche von 250 m². Wenn man so darüber nachdachte, wirkte dieser Ort am Lebendigsten innerhalb der gesamten Ebene. Diese Vorstellung war zugleich traurig als auch beklemmend. Saber Mortis, die ihren Blick schweifen ließ, seufzte. Seit Wochen suchten die Spieler bereits nach einem Weg, dieses Land verlassen zu können. Wo man auch nur hinschaute, bauten sich massive Bergformationen, trockene Ödland-Steppen oder tödliche Wüstenplatten vor einem auf. So mancher Spieler hatte bereits aufgegeben und ist in die frohlockende Flora und Fauna der ersten Ebene zurückgekehrt. Keine so schlechte Wahl, dachte sich die Kriegerin, auf deren Rücken das makellose Schwert namens „Anneal Blade“ glänzte. Ihr rotes Haar wehte leicht im aufkommenden Windhauch. Leicht bekümmert drehte sie sich um und ließ das bunte Blumenfeld hinter sich. Saber Mortis wusste genau um ihre Verantwortung. Nur wenige Spieler kämpften an der Front. Wenn sie die Gruppe der Clearer nun auch noch verlassen würde, dann… Wirsch schüttelte die Spielerin mit ihrem Kopf. So etwas durfte sie gar nicht erst denken, sprach sie sich selbst Mut zu. Ruhigen Schrittes ging sie einen langen, steinernen Gang entlang. Das Rathaus von Urbus glich einem gut geformten, massiven Marmorgehäuse in altem römischen Stil. Das verwunderte Saber Mortis, denn der Rest der Stadt ähnelte mehr dem klassischen Dorfaufbau. Einfache Häuser, offene Felder, worauf Pferde und Kühe grasten sowie eine riesige Mühle im Zentrum der Stadt. Die kühlen Wände strahlten Alter und Wissen aus. Zumindest empfand dies die junge Kämpferin. Auch wenn all dies nur ein Spiel war, bemerkte man eindeutig den Einfluss der Realität durch die Designer. Selbst der Geruch des modernden Gesteins wirkte auf gewisse Art und Weise echt. Plötzlich hörte Saber Mortis hinter sich eine Stimme. „Diamant von Aincrad. So nannte man dich einst, nicht wahr?“ Misstrauisch blickte die Angesprochene den Gang entlang. Eine Gestalt war aufgetaucht. Ein junger Mann mit blauen Haaren grinste sie frech an. „Du bist ein Beta-Tester, oder? Das erkennt man an deiner Art dich fortzubewegen. Ruhe und Gelassenheit sind nicht gerade die Haupteigenschaften von Neulingen. Die meisten haben viel zu große Angst und wittern hinter jeder Ecke einen neuen Gegner. Du hingegen scheinst deine Umgebung regelrecht zu genießen.“ Saber Mortis wusste nicht so recht, was sie darauf antworten sollte. Für einen kurzen Moment beobachtete sie ihren Gegenüber still. Er kam ihr bekannt vor. Das Bild von einem missglückten Angriff beim Bosskampf vor einigen Wochen erschien vor ihrem inneren Auge. Die Mundwinkel der Frau verzogen sich zu einem schwachen Lächeln. „Du bist Akatsuki Osawa. Der von allen Geächtete, wegen dem Versuch den Last Hit zu ergattern. Liege ich richtig?“ Der Blauschopf begann zu grummeln. „Ich wüsste nicht, was daran falsch wäre, sich in einem Death Game zu verstärken. Insgeheim wollte doch sowieso jeder den Last Hit bekommen.“ Das Lächeln verschwand aus dem Gesicht der Rothaarigen. „Woher kennst du die Bezeichnung ‚Diamant von Aincrad‘?“ Erneut grinste Akatsuki Osawa geheimnisvoll. „Tja, ich habe halt meine Informationsquellen. Auch der einstige große Heerführer Titanenjäger Robin ist mir ein Begriff. Und so manch anderer, der sich noch im Verborgenen hält. Ihr seid bisher gut damit gefahren, dass die Masse der Spieler nichts über euch weiß. Schließlich würden sie euch unterstellen, dass ihr, aufgrund eurer Erfahrungen, die besseren Farmplätze und Items nur für euch hortet, während alle anderen leer ausgehen.“ Saber Mortis ballte ihre Fäuste. „Das ist nicht wahr.“, erwiderte sie wütend. Akatsuki Osawa lachte. „Nun, das kann niemand beweisen. Die Geschichte scheint sich immer und immer wieder zu wiederholen. Sowohl beim ersten Ereignis, als auch beim zweiten… und sogar jetzt. Spieler sind ein eifersüchtiges Völkchen. Rationales Denken wird in einer Masse an Menschen kaum bis gar nicht vorhanden sein. Du verstehst, was ich meine?“ Die Kriegerin starrte in die Leere. Lange Zeit sagte niemand etwas. Dann begann sie leise zu sprechen. „Was willst du von mir?“ Ein teuflisches Aufblitzen war in den Augen des Blauschopfes zu erkennen. „Deine Truppe ist schlagkräftig. Lass mich eurer Gruppe beitreten. Ich denke, dass meine Stärke von Nutzen sein kann.“ Saber Mortis verengte ihre Augen zu Schlitzen. „W-Was? Du willst uns beitreten? Warum? Was bezweckst du damit?“ Akatsuki Osawa lachte noch immer ausgelassen. „Wer weiß, wer weiß. Ich glaube, ich mag euch einfach. Meine Ziele sind unwichtig. Diese Welt ist gefährlich. Und es ist immer gut, wenn man starke Verbündete an seiner Seite kämpfen sieht, nicht wahr?“ Er machte einen langsamen Schritt auf Saber Mortis zu und reichte ihr die Hand. „Also? Bist du einverstanden damit, dass ich eurer Party beitrete?“ Eine gefühlte Ewigkeit betrachtete die Rothaarige nachdenklich ihren Gegenüber. Niemand sprach. Eine unangenehme Spannung lag in der Luft. Das Grinsen auf dem Gesicht des jungen Mannes war beinahe unerträglich. Im Kopf der Frau ratterte es. Welche Entscheidung sollte sie treffen? Was? Was? Was? … „Ja oder Nein?“ … … … ~ 11. Juli 2031, 17:01 Uhr, Taran ~ RUMMS! Eine Faust prallte mit geballter Stärke auf einen Holztisch, sodass dieser knackte. „Das geht so nicht weiter! Es ist zwar schön, dass wir immer neue Rekruten bekommen, doch wir können doch nicht jeden x-beliebigen Frischling zur Frontlinie mitnehmen. Also ich bitte euch!“ Die dröhnende Stimme gehörte dem sonst so fröhlichen Zaraki Tsuyoku. Alle Aufmerksamkeit in dem engen Beratungsraum galt ihm, auch wenn der Grund dafür nicht unbedingt seine Worte, sondern er sein gewaltiger Faustschlag war. Ihm gegenüber saß eine junge Frau mit blonden Haaren. Etwas scheu nickte sie dem Tank zu. „Z-Zaraki hat Recht. Wir dürfen die neuen Spieler nicht in unnötige Gefahr bringen. Wir sollten eher die Zeit in ihre Ausbildung stecken. Ansonsten wären sie nur lebende… lebende…“, ihre Stimme versagte vor Schreck. „…Schutzschilde!“, beendete Feuerfaust ihren Satz und beugte sich über den Tisch, „Alice liegt hier absolut richtig. Wir können es nicht riskieren, die Neulinge auf die Art und Weise zu verheizen. Wir besitzen nur eine begrenzte Zahl an Spielern. Und noch tausendmal geringer ist die Zahl der Leute, die uns Clearern beitreten wollen.“ Katsuragi Yato schüttelte vehement mit dem Kopf. „Ihr versteht das Große und Ganze nicht. Es ist notwendig, die Anfänger mit zur Front zu packen. Wo sonst sollen sie Erfahrung sammeln? Gegen Grünschleime? Oder vielleicht gegen Warzenschweine? Auf der ersten Ebene wurde doch bereits alles abgegrast. Die Ressourcen sind begrenzt. Wir müssen den Anfängern etwas bieten. Selbst wenn wir sie nur zuschauen lassen gegen den Boss.“ Saber Mortis, die nach ihrer langen Reise von Urbus nach Taran etwas erschöpft wirkte, mischte sich nun ebenfalls in das Gespräch ein. „Dann lasst uns wenigstens ein Mindestlevel einführen. So stellen wir sicher, dass die Neulinge erst einmal grundlegende Erfahrungen im Kampf sammeln, bevor sie direkt in eine Bossschlacht reingeworfen werden.“ Der Vorschlag sorgte für großes Gemurmel unter den anwesenden Spielern. Viel Zustimmung, einige Zweifel. Yato machte darauf aufmerksam, dass ein Mindestlevel überhaupt nicht benötigt werden würde, wenn die Frontkämpfer die Anfänger mit entsprechender Ausrüstung ausstatten würden. Eine hitzige Diskussion entstand. Argumente beider Parteien wurden gleichermaßen angehört und widerlegt. Inzwischen saß kaum noch jemand auf seinem Stuhl. Einzig den Heerführer, der die Unterhaltung still und mit verschränkten Armen verfolgt hatte, hielt es an seinen Platz. Eine Ader pulsierte an seiner Schläfe. Eindeutig kein gutes Zeichen. KNACK!!!!!!! Noch während die Diskussion kurz vor dem ausarten war, brach die Tischplatte mit brachialer Gewalt in zwei Teile. Schockiert und mit weit aufgerissenen Augen verstummten alle Spieler schlagartig. Ihre Blicke wandten sich zu Shizuo Heiwajima, dessen Faust an der Stelle verharrte, wo sich eben noch der Holztisch befunden hatte. Einen langen Moment regte sich niemand. Stille herrschte im Raum. Keiner rührte sich. Dann, mit einem Mal, setzte sich der Heerführer wieder mit aller Seelenruhe auf seinen Platz und verschränkte erneut die Arme. Plötzlich ertönte seine Stimme in gemütlichem Ton. „Das Mindestlevel für den Beitritt beträgt 5. Punkt! Wer etwas Gegenteiliges zu sagen hat“, sein vernichtender Blick traf Katsuragi Yato, welcher instinktiv schluckte, „der behält seine Meinung für sich. Unter meiner Führung will ich keinen Grünschnabel sehen, der nicht mal weiß wie man ein Bein vor das andere stellt. Soweit kommt es noch.“ Nach dem ersten Schreck beruhigte sich die Stimmung so langsam. Zaraki lächelte. „Der Heerführer hat das entschieden, also machen wir das so.“ Yato setzte sich missmutig. Er wirkte nicht ansatzweise zufrieden. Alice hingegen atmete erleichtert auf, während Saber Mortis Shizuo zunickte. Und selbst Feuerfaust grinste nun wieder. Erneut ergriff der Gunner das Wort. „Somit haben wir in der ersten einberufenen Ratssitzung alles geklärt, was geklärt werden musste. Sechs von sieben Mitgliedern waren anwesend. Erscheint mir also als voller Erfolg, will ich meinen.“ Seine Kumpanen nickten ihm schwach zu. So mancher Blick wanderte in Richtung des leeren Platzes. Destiny, das letzte Ratsmitglied, hatte die Einladung nicht wahrgenommen. Warum nicht? War sie anderweitig beschäftigt? Ging es ihr überhaupt gut? Doch keiner konnte sich weitere Gedanken darüber machen. Shizuo Heiwajima sprach die Abschlussworte der ersten Sitzung und beendete die Versammlung kurzerhand. Das Rascheln und Klackern von Rüstungen und Stoffen war zu hören, als alle nach und nach aufstanden und zum Ausgang traten. Der Raum hatte sich schnell geleert und schließlich befand sich nur noch der Heerführer im Raum. Langsamen Schrittes ging er zur Tür, als er plötzlich inne hielt. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Also warst du ja doch anwesend, ‘ne?“ Zuerst antwortete niemand. Dann erklang mit einem Mal eine weibliche Stimme. „Ja, ich habe alles mitbekommen.“ Shizuo schloss vergnügt die Augen. „Ich hätte gern deine Meinung zu dem Thema gehört.“ Ein kurzes Schweigen erfüllte den Raum. Die schwarzgewandte Frau, die neben dem Bücherregal im hinteren Eck lehnte, schritt nun ebenfalls zur Tür. Gerade, als Shizuo noch einmal ansetzen wollte, trafen sich ihre Blicke und er verstummte. Die Frau namens Destiny lief schnurstracks an ihm vorbei, ehe sie sich ein letztes Mal umdrehte. Emotionslos betrachtete sie ihren Anführer. „… Ich habe keine eigene Meinung.“ Dann kehrte sie ihm den Rücken zu und verschwand im Schleier der begrenzten Sichtweise Shizuos. Dieser blickte noch immer grinsend auf die Stelle, wo sie verschwunden war. Dann zog er kurzerhand die Krempe seiner Bundhaube über das Gesicht, sodass dieses halbwegs im Schatten verborgen lag. „Wir haben schon einige interessante Persönlichkeiten an Bord… nicht wahr? … … … nicht wahr, Shizuo? … HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA!“ Ein irres Lachen hallte durch die Gänge. Wahnsinnig. Chaotisch. Mörderisch. Bis es sich schließlich immer weiter entfernte und letztendlich verklang. To be continued… Kapitel 4: The Will of Humanity, PART A --------------------------------------- Link Start – Das Sword Art Online RPG First Arc: The Very Last Dawn! Chapter Four: The Will of Humanity, PART A ~ 18. Juli 2031, 15:44 Uhr, Großer Dungeon der zweiten Ebene – Oberste Etage, Bossraum ~ KLONK! … BAM!! … ZZZZZZT!! … Stahl auf Stahl. Lautes Brüllen. Erwidertes Kampfgeschrei. Grelle Blitze jagten durch die Arena. Ein tosender Kampf ließ die Erde erbeben. Eiserner Wille durchbrach nagende Furcht. Kein Spieler blieb zurück. Jeder ging aufs absolut Ganze. Der Tod begleitete sie. So auch das Leben. Und die Freiheit! „WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHH!!!!!!“ Akatsuki Osawa sprintete mit brachialer Gewalt auf den gewaltigen Minotaur zu. Ohne einen Blick nach hinten zu verschwenden, legte er eine 200-Meter-Distanz innerhalb von 10 Sekunden zurück. Blitzartig sauste er an dem geschockten Kalem Mekhar vorbei. Katsuragi Yato knirschte mit den Zähnen. „Nicht der Typ schon wieder. Er sollte schön hinten bleiben und warten.“ Doch der Blauhaarige grinste breit. Die ‚Beine stillhalten‘ war nicht ganz sein Stil. An der direkten Front fühlte er sich eindeutig wohler. Sein linkes Bein machte eine federnde Bewegung, das Anneal Blade in der rechten Hand begann in einem schwungvollen Grün zu schimmern und mit einem ohrenbetäubendem „KYAAAAAAA!!!“ drückte sich Osawa vom Boden ab und sprang mit Überschallgeschwindigkeit auf Asterios, dem König der Minotaur, zu. „SONIC LEAP!!!!!!“ Saya, die ebenfalls an der Front mitwirkte, reagierte ohne zu zögern. „JAMIE! Konzentriere deine Heilkräfte auf den Wahnsinnigen! SCHNELL!!!“ Die Angesprochene, die ihren Fokus zuvor noch auf die B-Truppe gelegt hatte, blickte panisch zu dem förmlich heranstürmenden Meteor, der durch die Lüfte flog. Sayas Augen weiteten sich vor Aufregung. „JETZT JAMIE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ Wie durch den Aufschrei geweckt, schreckte die blauhaarige Undine aus ihrer Trance hoch und richtete instinktiv ihre Magie auf das glühende Licht, welches Richtung Gegner preschte. Dieser alles entscheidende Moment verlief wie im Zeitraffer. Die Konzentration der Heilerin war bis zum Zerbersten gespannt. Ein Ziel mit einem sogenannten ‚Single Homing‘-Zauber zu treffen, mag an sich zwar nie verfehlen, jedoch muss der Fokus für das Ziel überhaupt erst vorhanden sein. Und solange es sich in einer Skill-Motion, so nennt man die systemintegrierte Bewegung einer Skillausführung, befindet, ist der Fokus für Zauber beinahe unmöglich auszuführen. Beinahe… … Die Blicke aller Spieler waren auf Akatsuki Osawa und Jamie gerichtet. Der Plan war simpel und eindeutig: Osawas Angriff war direkt auf den Kopf des Bosses gerichtet. Er wollte das Horn, die Schwachstelle des Minotaur, treffen, um so massiven Schaden anzurichten. Jedoch gäbe es infolgedessen einen gewaltigen Impact, der dem Angreifer möglicherweise seine restlichen HP kosten würde. Dies war zu riskant, da alle Spieler bereits stark angeschlagen waren. Sie besaßen zwar vor Eintritt in den Dungeon die Informationen über einen geheimen Zusatzboss, jedoch traf sie die pure Stärke dieses Monsters wie ein Schlag. Asterios stellte seine zwei Handlanger, Baran sowie Nato, bei Weitem in den Schatten. Doch letztendlich hatten sie es gemeinsam geschafft, den scheinbar unüberwindbaren Gegner in den roten Bereich seiner Lebensleiste zu drücken. Der Sieg war greifbar nah. … Plötzlich geschahen viele Dinge gleichzeitig. Im letzten Augenblick, kurz bevor der vermeintliche Aufprall entstehen sollte, lächelte Jamie und schrie „HAB DICH!!!“. Mit einem Mal leuchtete Osawa in einem grellen Blau. Asterios, der zuvor mit Zaraki Tsuyoku ein Kräftemessen geliefert hatte, wendete seinen Blick zur Seite. Doch es war bereits zu spät für ihn… WUMMS!!!!!!! Eine Staubwelle presste die umgebenden Spieler Richtung Wände. Enormer Druck lastete für einen kurzen Moment auf ihnen. Dies war das Resultat des Angriffes. Ein Rauschen drang in ihre Ohren. Niemand konnte erkennen, ob der Boss besiegt war. Sollte Asterios dies überlebt haben, würde sein Fokus direkt auf seinen Peiniger übergehen. Osawa wäre einem direkten Angriff ausgesetzt. Ohne Schutz. Dann lichtete sich der Staub. Osawa lag am Boden. Seine HP-Leiste war nur noch als roter Punkt innerhalb eines weißen Balkens erkennbar. Doch was war mit dem König der Minotaur? ... … „GROOOOOAAAAAR!!!!“ Der wutentbrannte Schrei des Monsters hallte an den Wänden wider. Asterios kniete am Boden. Seine Augen brannten in einer blutroten Farbe und waren eindeutig auf den am Boden liegenden Krieger gerichtet. Saber Mortis, die den Kontrahenten am Nächsten stand, fluchte innerlich. „Verdammt, wir müssen ihm irgendwie helfen.“ Ohne zu zögern verließ sie ihre Position und stürmte auf den wehrlosen Osawa zu. „NEIN! Saber! Tu das nicht! Wir verlieren unsere Organi…“ WUSCH!!! Yatos Augen weiteten sich vor Schreck. Noch während er gesprochen hatte, war Catikun bereits an ihm vorbeigesaust, um Saber Mortis zu unterstützen. Ihre Augen tränten vor Panik. „Achtung, Saber! Er holt aus! Saber!!!! SABER!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ Die Pasiphae-Axt, ein Urstück aus einer Welt voller Legenden, war zum tödlichen Schlag erhoben. Der riesige Schatten beugte sich über Osawa. Dieser grinste erschöpft und reckte mit einer schwächlichen Geste seine Faust gen Himmel. „Hehehe… Damit sollte ich meine Schuld vom letzten Mal wieder reingewaschen haben, Heerführer!“ … Keine Furcht war in seinem Gesicht zu erkennen. Keine Träne des Bedauerns besudelte sein Heldengesicht. Lediglich ein breites Grinsen zierte den Besiegten, als die gigantische Klinge sich auf ihn herabsenkte. Er schloss zufrieden die Augen. Das war ein stolzer Moment für ihn. Sein persönlicher Sieg… ZZZZZZZZZT!!!! KLONK!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Ruckartig öffnete Osawa die Augen, denn er spürte ein gewaltiges Donnergrollen direkt über sich. Mehrere Gestalten versperrten ihm die Sicht. Zuerst verengte er die Augen zu Schlitzen, um besser sehen zu können. Doch dann entspannte er sich und begann zu lächeln. „Was macht ihr Trottel denn hier?“ Vor ihm blitzte und zuckte es. Der Henkersschlag von Asterios wurde mit gemeinsamer Kraft aufgehalten. Saber Mortis. Catikun. Levi. Ishakson. Jamie. Josaku. Sie alle hatten sich vor den stürmischen Krieger gestellt und ihn beschützt. Saber Mortis‘ Klinge pulsierte und mit einem ordentlichen Stoß, schlug sie den Ebenenboss zurück. „Du glaubst doch nicht, dass ich einen meiner Kameraden einfach so sterben lasse.“ Catikun sprang mit einer katzenhaften Gewandtheit auf den Schaft der tödlichen Axt und hinterließ einen Volltreffer an der Brust des Monsters. „Ich werde Saber überallhin folgen. Und wenn es ihr Wille ist, dich zu beschützen, dann ist dies auch meiner!“ Der Kombinationsangriff war noch nicht am Ende. Levi hatte sich ebenfalls aus dem Block gelöst. Mit enormem Boost sprintete er hinter Asterios und jagte ihm seinen Rapier in die Flanke. „Wir sind nicht unbedingt immer einer Meinung. Aber ich muss zugeben, dass du mehr Mumm in den Knochen hast, als jeder andere, den ich bisher getroffen habe. Auch wenn du ein Dummkopf bist.“ Durch den Angriff fiel ihr Gegner erneut auf die Knie. Wutentbrannt wirbelte er mit seiner Waffe um sich herum. Die Spieler kamen nicht mehr nah genug an ihn heran. Manche wurden getroffen, doch Ishakson hatte ein Auge auf ein Jeden von ihnen. Seine Zauber schützen sie alle. „Ich konnte dich zuerst nicht als Mitglied unserer Gruppe akzeptieren. Doch wie es scheint, bist du ein starker Kamerad und ein treuer Freund. Es wurde Zeit, dir etwas davon zurückzuzahlen.“ Jamie lächelte den am Boden Liegenden lieb an. Sofort begann sie mit ihren Heilkräften die Wunden des Kriegers zu heilen. „Fräulein Saya gab mir persönlich die Aufgabe dich zu unterstützen. Ich hätte es mir doch nie verzeihen können, wenn du unter meiner Obhut gestorben wärst. Nicht wahr?“ Keiner traute sich, an das verletzte Wesen heranzutreten. Plötzlich blitzte ein gigantisches Schwert auf und ein lautes Scheppern war zu hören. Josaku hatte sich mit seiner gesamten massiven Kraft gegen die wirbelnde Axt des Feindes gewuchtet und dessen Angriff zum Stillstand gebracht. Zähneknirschend und mit vor Anstrengung rotem Gesicht blickte er zu Osawa. „Yo… … … ich wollte dich nicht retten. Ich bin da irgendwie mit reingerutscht.“ Bei dieser Antwort glucksten einige Spieler. Was hatte er gesagt? Er wollte seinen Kameraden nicht retten, hatte ihn aber gerettet? Was war denn das für ein Kerl? Und wie bewegt man sich ‚ausversehen‘ zwischen ein tödliches Monster und einem Sterbenden? Wer zum Henker war dieser Josaku?? Doch Yato und Kalem reagierten blitzschnell. Sie hatten die Situation beidermaßen innerhalb von Sekundenbruchteilen analysiert. Josakus Block war der Schlüssel zum Sieg! Beide schrien gleichzeitig: „JETZT, LEUTE!!! ALLE ANGRIFF!!!“ Alle Spieler befreiten sich mit einem gewaltigen Ruck aus ihrer Starre und sprinteten auf Asterios zu. Pfeile jagten sich durch seinen Körper. Klingen senkten sich in das digitale Fleisch. Magie brutzelte den Feind erbarmungslos nieder. BAM!!!!!!!! Plötzliche Stille. Stille. Stille… … To be continued in PART B Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)