Bei meinem Leben von NARUTOuO (Dein Leben für meins) ================================================================================ Kapitel 1: Elternliebe ---------------------- Naruto saß in seinem Bett und durfte mal wieder eine der ständigen Untersuchungen wie auch die Standpauke der Ärztin über sich ergehen lassen. Er hasste es einfach. Immer wieder haute er aus den Krankenhäusern ab und die Ärzte taten nichts weiter, als ihn wieder zurück zu bringen und ins nächste Krankenhaus zu verlegen. Als würde ihn das am Abhauen hindern. Hier gab es vielleicht mehr Personal oder ein paar Kameras mehr, doch er würde wieder abhauen. Doch, während die Chefärztin wie üblich über sein letztes Verschwinden meckerte, hörte der Junge gar nicht zu. Sonst war er im Gedanken immer schon beim nächsten Versuch abzuhauen, allerdings nicht dieses Mal. Dieses Mal hatte er etwas oder besser gesagt jemanden gesehen, der seine Aufmerksamkeit im Krankenhaus hielt. Als er mal wieder erwischt und zurück gebracht worden war, stieß er beinahe mit einem Jungen zusammen, welcher nun seine Gedanken in Beschlag nahm. An sich war es nichts ungewöhnliches unbekannte Gesichter im Krankenhaus zu treffen. Immerhin war nicht jeder ein Dauerbesucher wie er. Viele Patienten waren nur wenige Wochen, manchmal auch nur wenige Tage hier. Beim Jungen hingegen war es anders. Naruto hatte bei ihm ein ungewohntes Gefühl. Ein Blick in dessen Augen hatten ihn erstarren lassen. Es waren die schönsten und schwärzesten Augen, die er je gesehen hatte, doch das was ihn stocken ließ war, dass es zugleich auch die Traurigsten waren, die er je gesehen hatte. Naruto wusste auf den ersten Blick, dass dieser Junge so war wie er selbst. Krank, einsam, hoffnungslos und vor allem ein Gefangener an diesem Ort. Diesem Ort, der ihnen Beiden, sowie ihren Familien, nichts als Trauer und Leid brachte. Er hatte sofort sehen können, wie tot dieser Junge schon war. Wenn auch nur innerlich. Der Blonde war bisher in 6 Krankenhäusern gewesen. Anfangs sagte man ihm, er würde nur ein paar Tage dort bleiben, weshalb er es interessant fand, dort zu sein. Es fühlte sich an, als würde er bei einem Freund übernachten. Doch dann wurden die Tage zu Wochen und die Ärzte wussten nicht, warum er krank war und Schmerzen hatte. Immer wieder hatte man ihm gesagt, dass er sicher nicht mehr lange da sein würde und bald wieder nach Hause konnte. Doch immer, wenn er fragte, wie lange es noch dauern würde, wann er gesund sein würde und nach Hause durfte, wusste niemand eine Antwort auf seine Fragen. So verstand er schon früh, dass es alles nur Ausreden waren. Ausreden, weil keiner ihm helfen konnte. Jahr für Jahr wartete er brav darauf endlich nach Hause zu dürfen bis er es nicht länger ertrug. Seine Eltern mussten arbeiten. Das verstand er. Doch er hasste es allein an diesen Ort zu sein. Schließlich haute er ab. Wollte nur noch nach Hause. Und als er dort ankam, entschuldigten sich seine Eltern bei ihm. Seine Mutter weinte und sie sagten ihm, er müsse wieder ins Krankenhaus. Sie sagten, dass er nicht dort sein durfte. Das war das erste Mal gewesen, dass er etwas nicht verstanden hatte. Er wollte seine Eltern sehen, doch sie... Sie wollten, dass er im Krankenhaus blieb. Danach lief er immer wieder davon, aber nie mehr nach Hause. Einige Zeit wollte er auch seine Eltern nicht mehr sehen. Er liebte sie trotz allem, aber es hatte ihn sehr verletzt, dass sie ihn wieder dahin zurückbringen wollten, obwohl er gerade erst geschafft hatte dort weg zu kommen. Sie verstanden ihn nicht und wie schlimm dieser Ort für ihn war. Aber dieser Junge. Er war zwar wie Naruto, aber zugleich auch ganz anders. Bei Naruto konnte man das Leid und den Hass auf diesen Ort nicht auf den ersten Blick sehen und auch nicht auf den Zweiten. Er versteckte diese Gefühle, während er es sich nicht nehmen ließ zu tun, was er wollte. Beim Schwarzhaarigen war es aber, als würden seine Augen es in die Welt hinausschreien. Wie erschöpft er war. Wie leid er es war. Und wie sehr er alles beenden wollte. Naruto musste ihn einfach kennen lernen. Jemand musste diesem Jungen zeigen, dass diese Welt mehr als nur diese widerwertigen Krankenhäuser zu bieten hatte! Und wer könnte ihn besser nach draußen schaffen, als er selbst. Sein Entschluss stand fest. Er würde diesem Jungen helfen, entschied er bis ein Schmerz durch seinen Körper fuhr und er hasserfüllt auf die Ursache, ein Katheter in seinem Arm blickte. Scheinbar wurde ihm mal wieder etwas Blut abgenommen. Genervt ließ er sich in sein Bett sinken und wartete bis Tsunade fertig war. Tsunade war die Chefärztin des Krankenhauses. Ihrer Familie gehörten einige Krankenhäuser und dieses leitete sie selbst. Zudem war sie eine entfernte Verwandte seiner Mutter, weshalb sie es sich selbst zur Aufgabe gemacht hatte, heraus zu finden, was ihm fehlte und ihn zu heilen. Deshalb würde sie ihn auch nie in ein anderes Krankenhaus verlegen lassen. Naruto selbst hielt sich aber gar nicht für krank. Als Kind war er einige Male zusammengebrochen, weil sein Kreislauf grundlos kollabiert war und scheinbar hörte sein Herz manchmal einfach zu schlagen auf. Irgendwas löste das dann immer in seinem Gehirn aus, weshalb er asthmaähnliche Anfälle bekam oder er leicht gezuckt hatte, aber der letzte Zwischenfall lag schon Monate zurück und es wurde mit dem Alter weniger. Es gab nicht einmal eine Garantie dafür, dass das je wieder passieren würde. Außerdem gab es keinen Grund, dass er deswegen sein Leben im Krankenhaus verschwendete. Genervt hörte er sich den letzten Teil ihrer ewig langen Predigt an und sah ihr dann zu, wir sie den Katheter abnahm und ein Pflaster draufpackte. Dann verabschiedete sie sich und der Blonde sah ihr nach. Er konnte mit Sicherheit sagen, dass sie heute noch seine Eltern informieren und diese spätestens morgen herkommen würden. Das war leider auch der Grund, warum er seine nächste Flucht etwas abwarten musste. Am Liebsten hätte Naruto die Zeit zumindest ein Wenig genutzt und Tsunade nach dem Jungen gefragt, aber wahrscheinlich würde sie ihm etwas von dieser Nervtötenden Schweigepflicht erzählen, die sie ohnehin nicht einhielt, würde ihm sagen, er solle sich aufs Gesundwerden konzentrieren, keinen Unsinn anstellen und den Jungen in Ruhe lassen, da dieser sich auch aufs Gesundwerden konzentrieren müsse. Zu seinem Glück würde sie sogar seinen Eltern erzählen, dass er nach sich nach einem Patienten erkundigt hatte. Kurzum war es einfacher selbst zu gucken, wo das Zimmer des Jungen war und sich mit ihm zu unterhalten. Vielleicht wollte der Junge ja auch nichts mit ihm zu tun haben oder aber er würde sich gerne mit ihm unterhalten, wollte aber nicht nach draußen, weil das nur Ärger geben würde oder so. Müde sah Naruto raus zum Fenster. Selbst wenn er es je schaffen würde raus zu kommen ohne erwischt zu werden, würde er nicht lange draußen sein können. Im Krankenhaus bekam er zwar ausgewogene Mahlzeiten, aber durchs ständige ans Bett gefesselt sein, waren seine Muskeln weit zurückgebildet und er würde nicht lange gehen können. Er hatte kein Geld und definitiv keinen Führerschein. Bestenfalls würde er es 2 oder vielleicht auch 3 Tage aushalten, doch spätestens dann müsste er zurück, immerhin musste auch er etwas essen und trinken, was ohne Geld nicht so einfach war. Ein Klopfen an der Tür riss ihn aus den Gedanken und er sah zur Tür, in der seine Eltern erschienen. Er war doch etwas überrascht, da sie deutlich früher dran waren, als sonst, wenn er abgehauen war, allerdings war ihm das egal. Wenn sie ihm jetzt auch mit einer Predigt kamen, würde er sauer werden. Jeder von ihnen predigte und predigte, doch keiner von ihnen verstand es. Keiner von ihnen versuchte auch nur zu verstehen, was es bedeutete Jahr für Jahr ganz allein an einem solch grässlichen Ort zu sein mit dem wissen, dass es noch viele Jahre so weitergehen könnte, weil keiner auch nur eine Vermutung hatte, was ihm fehlte. Naruto wand seinen Blick einfach ab. Er hasste es ihre vor Trauer und Leid gefüllten Ausdrücke zu sehen. Natürlich verstand er, dass es für Eltern auch nicht leicht war, aber nach all den Jahren hatten sie eine Routine. Sie waren zuhause, gingen Arbeiten, kümmerten sich um das Haus. Naruto bezweifelte stark, dass sie noch, wie früher kurz nach seiner Einweisung, täglich an ihn dachten, dass sie zwischendurch überlegten, ob sie ihm etwas mit ins Krankenhaus nehmen sollten. Wenn etwas zum Alltag wird, wird es normal. Auch wenn man es nur ungern zulässt. Zu seiner großen Überraschung kam nichts, stattdessen kamen sie auf ihn zu und seine Mutter umarmte ihn, ehe sie sich bei ihm entschuldigte. Ein Stich fuhr durch seine Brust und er legte die Arme um seine Mutter. Er wusste nicht mehr, wann sie ihm das letzte Mal so nah war. Es berührte ihn und er wusste, dass sie ihn nicht vergessen hatten. Dass er für sie immer noch so wichtig war, wie am ersten Tag. Seine Brust schmerzte und er hatte einen gewaltigen Kloß im Hals, während er seine Tränen innerlich bekämpfen musste um nicht gleich los zu heulen. "Alles Gute zum Geburtstag, Naruto.", flüsterte sie und er blinzelte etwas verwirrt. Jetzt verstand er, warum sie eher kamen und auch, warum sie so emotional war. Er war nun schon seit 10 Jahren von zuhause fort und von einem Krankenhaus ins nächste verlegt worden. Es tat ihr Leid, dass sie ihn nicht davor bewahren konnte, dass sie ihm nicht helfen konnte. Seine Mutter löste sich langsam von ihm und er sah sie an. Sie lächelte entschuldigend und strich ihm ein paar Mal über die Wangen. Er genoss die sanfte Berührung und spürte, wie sein Vater ihm über den Rücken strich. "Herzlichen Glückwunsch, mein Junge.", sagte sein Vater und gab ihm einen Liebevollen Kuss auf seinen Schopf, der ihn zu seinem Ebenbild aufsehen ließ. Doch sofort vernahm er die Stimme seiner Mutter, weshalb er wieder zu ihr sah. "Naruto, es geht dir schon seit einiger Zeit besser, darum überlegen wir mit Tsunade, dass du für einige Tage nach Hause kommen kannst. Du musst danach zwar wieder ins Krankenhaus, da sie immer noch keine Ursache für diese Zwischenfälle haben und auch nicht sagen können, ob wieder etwas passiert oder ob du ab jetzt gesund bist. Darum wollen wir es so vereinbaren, dass du alle 2 Wochen für ein Wochenende nach Hause kommen darfst.", sagte sie ihm und strich mit ihren Daumen über seine Wangen. "Wenn es klappt und alles gut geht, darfst du vielleicht auch bald in der Woche aus dem Krankenhaus und wir können für ein paar Stunden etwas unternehmen, als Familie. Zwar musst du dann für die Nacht wieder ins Krankenhaus, aber das wäre doch schon etwas, oder nicht?! Natürlich machen wir das nur, wenn du willst. Wenn du sagst, du willst nicht nach Hause-", sprach Minato und wurde unterbrochen. Aufgeregt hatte Naruto zu nickte begonnen und ihm kullerte nun doch eine Träne über die Wange, ehe er seine Stimme wiederfand und erwiderte:, "Bitte! Bitte, ich will nach Hause." Sofort schloss Kushina ihren geliebten Sohn wieder in die Arme und wusste nicht, wann sie das letzte mal so glücklich gewesen war. Tröstend drückte sie ihn an sich, während Naruto sich an ihr festkrallte und es nicht mehr zurückhalten konnte zu weinen. Selbst Minato konnte bei dem Anblick nicht mehr an sich halten, setzte sich auf die Bettkante und schloss seine Liebsten in seine Arme. Nach etlichen Minuten war Naruto dann vor Erschöpfung eingeschlafen, weshalb seine Eltern ihn glücklich hinlegten und ihn zudeckten. Dann schrieben sie noch einen Zettel, dass sie die Tage wiederkommen, wenn alles geklärt war und ließen ihn auf dem Nachttisch. Sie gaben Naruto noch jeweils einen Kuss auf die Stirn und verließen dann das Zimmer ihres Sohnes. Der Blonde wurde irgendwann wacher und merkte, dass seine Eltern gegangen waren. Er rollte sich zur Seite und ließ den Tag noch einmal Revue passieren. Mit einem Mal war er so zufrieden. Sein Leben fühlte sich auf einmal so an, als hätte dieses eine 180 Gradwendung gemacht hätte. Er konnte es kaum erwarten endlich nach Hause zu kommen. Nach all den Jahren sein Zimmer zu sehen und mit seinen Eltern zu Abend zu essen oder im garten zu sitzen. Nach einigen Minuten knurrte sein Magen und Naruto bemerkte, dass die Sonne bereits untergegangen war, weshalb er einen Blick auf die Uhr über der Zimmertüre warf. Es war schon viertel nach 5. Wenn er sich nicht bald auf den Weg in die Cafeteria machte, würde diese zu machen und er zur Folge dessen heute kein Abendessen mehr bekommen. Im, an seinem Zimmer angrenzenden, Badezimmer wusch er sich noch einmal sein Gesicht und machte seine Haare noch einmal zurecht, ehe er sich auf den Weg runter in die Cafeteria machte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)